DOB Sommer 2016: feminin und entspannt Hemd und Strick bringen

TEXTIL-REVUE
Nr. 27/28 17. Juli 2015
Fr. 8.50
DOB Sommer 2016:
feminin und entspannt
Hemd und Strick
bringen Frische-Kick
LUISA CERANO
Sportswear zeigt Styles
für Sport und Freizeit
Wandel liegt in der Luft. Nicht radikal, aber deutlich spürbar. Veränderte
Formen und Silhouetten, neue Proportionen werden präsentiert. Subtil inszeniert
und fein dosiert, damit die Endverbraucherin den Schritt mitmachen kann.
Dabei bleiben die Einzelteile weiterhin im Fokus. Sie sind die Bausteine der
Looks für den Sommer 2016, die je nach Styling mal extremer und
mal gemässigter ausfallen. Sybille Frei
er Sommer 2016 bringt viele
neue Aspekte. Da wären als
erstes die neuen Silhouetten und
Formen sowie die veränderten
Proportionen zu erwähnen. Beim
Silhouettenwandel haben die Hosen eine Schlüsselstellung. Die
Skinnys sind zwar noch immer da,
aber sie verlieren ihre Vormachtstellung und bekommen Konkurrenz durch Styles mit mehr Weite.
Dabei geht es nicht zwingend nur
um extreme Wide Legs, es kann
auch bloss ein Hauch mehr Weite
sein. Neue Formen wie etwa
Flares mit einem kleinen Kick,
schmal fallende Culottes (oft aus
Denim), Audreys mit Aufschlag
oder Cropped Chinos. Die Oberteile werden ebenfalls länger und
weiter. Der Lagen-Look wird zu
einem wichtigen Stylingmittel.
Es ist alles möglich: Weit zu weit,
verkürzt zu lang. Die Formen
werden erweitert und völlig neu
miteinander kombiniert. Auch der
ärmellose Mantel bekommt Bestnoten, denn er sieht zur Culotte
ebenso lässig aus wie zu den
­cropped Jeans. Weite Hemdblusen zu sommerlichen PyjamaHosen – das Modebild präsentiert
sich komplett neu.
Seventies-Elemente, aber
bitte kein Rétro
Grosses Potenzial wird dem Thema rund um die 70er-Jahre zuge16
schrieben. Elemente aus den Seventies tauchen immer wieder
auf. Casualwear wirkt dadurch
ein wenig romantisch. Der Stil
wirkt ein bisschen kolonial (aber
urban) mit Naturfarben und gebrannten Colorits, mit Khakiund Olivetönen sowie viel Denim, Velourleder, Makramée und
Stickereien. Boho-Dessins, Romantic-Prints und Patchwork­
optiken sowie Stickerei-Spitzen
und Fransendetails setzen gekonnt Akzente. Wichtig ist, dass
der «Hippie-Look» nicht Rétro
wirkt, sondern immer erwachsen
gezeigt und in die heutige Zeit
übersetzt wird.
Ruhige, smarte, coole
Richtung
Die zweite Haupttendenz in der
Damenmode zeigt sich klar, abgeräumt und smart. Weiss, Offweiss, Marine, Schwarz, die ganze Blaupalette sowie Puder- und
Steintöne prägen das Bild. Ein
bisschen maritim mit Streifen,
dann wieder total reduziert zeigt
sich dieses Modebild. Die Formen sind klar und geradlinig. Die
Details unauffällig und reduziert.
Viele Unis – auch strukturierte –
sind zu sehen und wenn Dessins
ins Spiel kommen, dann sind es
meist Streifen und klassische
Muster. Hier gibt es Kimono-Jacken, Bundfaltenhosen sowie
Ärmellos
Mäntel ohne
Ärmel und unkonstruierte Gilets
gehören zu den
It-Pieces, weil sie
so lässig und
unverkrampft
wirken.
neue Ideen für den Anzug und
coole Hemdblusen zu sehen. Die
Devise heisst: Weniger Effekte,
dafür mehr Wertigkeit und mehr
Anspruch.
Der Qualitätsanspruch
bleibt hoch
Den wichtigsten Part in dieser
Saison übernehmen die Materialien. Vielfalt ist angesagt. 3-DEffekte, Oberflächenstrukturen
sind ebenso mit von der Partie wie
die vielen Velours-Optiken.
Fliessende Stoffe kehren ins
Modebild zurück, das hat auch etwas mit den weiten Styles zu tun.
Wichtig ist der richtige Mix:
Ausbrenner treffen auf Glattes,
Transparentes auf Blickdichtes,
Mattes auf Glänzendes. In Sachen
Dessins haben die Streifen die
Nase vorn, aber auch Minimüsterchen mischen mit. Der Sommer
zeigt ein anspruchsvolles Farbbild. Weiss und Helligkeit stehen
dabei im Mittelpunkt. Die sonnengebleichte Palette aus milchigem Ecru, softem Puder,
zarten Rosé-Nuancen und warmen Cosmetic-Colours lebt von
der modernen Komposition unterschiedlicher
Farbhöhen.
Blautöne von hell bis dunkel werden wichtig. Auch Rottöne, allen
voran die Range der Abricot- und
blassen Orange-Nuancen ist mit
von der Partie. ■
Textil-Revue Nr. 27/28, 17. Juli 2015
Turnover
D
Windsor
Lust auf
Veränderung
Marc O'Polo Pure
Damenmode Sommer 2016
New Business
Viele Gedanken
hat man sich zum
Thema Businesswear gemacht.
Coole Blazer und
neue Hosenformen
sowie lässige Hemdblusen ergeben
ein völlig neues Bild
für einen modernen
Business-Look.
Sommerweiss
In Punkto Farben
zeigen sich die Designer
zurückhaltend. Weiss
in all seinen Abstufungen
dominiert. Frisch,
clean und vor allem hell
ist der entspannte Look.
Rosner
Marc Aurel
Streifen
Jetzt gibt es nicht
nur Marine-Streifen
in klassischer Form,
sondern man spielt mit
den Linien: vertikal,
horizontal und diagonal, fein oder breit
sowie im Mix zueinander.
Culotte
Denim
Der Jeans-Stoff
gehört zum
Moderepertoire.
Gebleached,
destroyed oder
gewaschen. In
diesem Bereich
funktionieren
alle Styles:
Kleider, Hemden, Jupes oder
Hosen. Blautöne
erleben ein
grosses Comeback.
Airfield
Safari
Es sind die typischen
Dschungelfarben von
Olive über Khaki
bis hin zu schlammigen Grau- und
Brauntönen, die
diesem Thema
eine sportive
Note geben.
Sportalm e.motion
Viele Frauen haben
die kurzen Sommermäntelchen für sich entdeckt.
Kein anderer Style steht
für eine urbane Femininität.
Die Mäntel prägen auch
den Look entscheidend mit.
Zur Skinny-Hose sind es
eher sportive Manteltypen,
die gezeigt werden, zu
den Flares vermitteln die
Mäntelchen ein 70erJahre-Feeling und mit den
weiten Hosen gibt es
ein neues, sophisticated
Bild.
Nile
Sommermantel
Die Culotte
etabliert sich trotz
vieler Gegner in
den Sortimenten.
Sie gehört zum
Must-have dieser
Saison, denn
untenrum wird
es richtig mutig.
Neue Formen
bringen neue
Modebilder.
Raffaello Rossi
Zerres
Atelier Gardeur
Die Taille rückt
Cargo-Hosen
in den Vordergrund,
wirken durch die
deshalb werden Ober-
mit neuen, raffinierten
2016 wichtig.
sehr feminin.
Schnittformen.
Alberto
Michèle
Rosner
weichen Materialien
Sportive Hosen
stoffgürtel im Sommer
Stehmann
Wohlfühlen wird im
Sommer 2016 gross­geschrieben. Deshalb
avancieren Styles mit
etwas mehr Weite zu den
neuen Must-haves.
Doch es kommt auf die
Dosierung an. Wie weit sie
tatsächlich sein sollen,
kommt sehr auf die Zielgruppe an. Manchmal
ist es auch bloss ein kleiner
Kick am Saum, doch auch
sportive Modelle sind
nach wie vor mit von der
Partie. Dann fallen sie
vor allem durch die Detailgestaltung aus. Tunnelzüge, Schnürungen, CargoTaschen und ZippElemente kommen zum
Einsatz.
Sommer-Safari-Stil
Mehr Weite, mehr
Entspannung, mehr
Lässigkeit. Die Vielfalt der
modischen Hosenformen
ist enorm. Moderate
Weiten sind angesagt.
Schlanke Formen werden
durch neue Schnittführungen modernisiert.
Cargo-Elemente sorgen für
einen sportiven Touch.
Lässige, cleane
Chino-Varianten
rücken in den Fokus.
Neonkontraste
werden als Akzente
Lässige urbane
eingesetzt.
Hose mit sportiven
Cargo-Elementen.
Stilbruch gibt
es durch die
feminine Farbe.
Textil-Revue Nr. 27/28, 17. Juli 2015
Gepflegte, urbane
Hose mit konischem
Beinverlauf und leicht
verkürzt.
29
Raffaello Rossi
Rosner
Mac
Bei den Hosen gibt es
eine unglaubliche Vielzahl
neuer Styles. Es muss
nicht immer zwingend
mehr Weite ins Spiel
­kommen, auch schmale,
aber verkürzte Styles
rücken in den Fokus.
Denim (meistens mit
Stretch) gehört zum
Stoff, aus dem Modeträume sind – im Sommer
2016 darf der auch
gerne ganz in Weiss
gezeigt werden. Dezente
Destroyed-Elemente
brechen das cleane Modebild auf.
Moderate Weite
Zerres
Tendenziell rückt
gibt es durch die Bund-
der Bund nach oben.
falten. Im Knöchelbereich
Gerade geschnittene
Neue Dekoration:
bleibt es schmal.
Hosenbeine sind
Schnürungen im Stil
eine echte Alternative
zur Röhre.
Anna by Atelier Gardeur
Toni
Seductive
der 70er-Jahre.
Weiss ist heiss
Weiss ist das Farbthema
des Sommers 2016 – auch
bei den Hosen. Es schärft den
Blick fürs Wesentliche.
Weiss in allen Varianten von
Elfenbein über Kalk und
Schnee bis hin zu hellen Grey-,
Beigetönen.
Streifen kommen
auch bei den Hosen
zum Einsatz.
Die Culotte
gehört zu den
modischen Stars
der Saison.
Die Flared ist
ein Symbol der Saison,
denn 70er-JahreAnklänge sind zurück.
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Liu Jo Jeans
Keds
Stark
Alberto
Stark
Zerres
Sybille Frei
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Atelier Gardeur
Cambio
Blue Denim, White Denim und
auch Colored Denim gehören zu
den Ingredienzien des Modesom­
mers 2015. Der Jeansstoff ist
und bleibt ein starkes Thema, das
erst in den hochsommerlichen
Monaten von leichten, fliessen­
den Qualitäten abgelöst wird. Bei
Denim sind besonders Blautöne
von sehr hell bis sehr dunkel sehr
beliebt. Die gesamte Formen­
palette wird durchgespielt mit
Fussweiten von Röhre über
Straight bis Bootcut. Auch
Stretchqualitäten spielen mit.
Toni
Denim Nonstop
Rosner
Der blaue Stoff hat Hochkonjunktur. Denim als Blusen,
Kleid, Jacken und natürlich
als Hose ist heiss begehrt.
Eigentlich funktionieren alle
Styles, in den unterschiedlichsten Formen – von Skinny
über Culotte bis hin zu
Flared – und allen Waschungen
– von Light bis Dark –, denn
Denim hat kein Alter.
Brax
true love
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