Einladung-MEF-Gast-Miser-2016 ohne-Plakat

Unser Gast
Jurandir Alves da Silva kam mit 19 in die
Region Itaituba und hat zunächst als Goldsucher gearbeitet. Anschließend war er in der
Landwirtschaft tätig und hat als Angestellter
in unterschiedlichen Firmen gearbeitet. Neben seiner Berufstätigkeit hat er sich immer
auch sozial und in der Pfarrei engagiert.
Durch dieses ehrenamtliche Engagement
kam er 2012 zur Landpastoral (CPT) und ist
dort zuständig für die CPT-Kampagne
„Kampf gegen die Sklavenarbeit“. Aufgrund
des hohen wirtschaftlichen Interesses an der
Region gibt es viele Großbaustellen (z. B.
Staudammbau, Hafenbauten, Asphaltierung
von Straßen). Dort arbeiten viele Menschen
unter unrechtmäßigen Bedingungen, die
sklavenähnliche Formen annehmen: Ausbeuterische Arbeitszeiten, menschenunwürdige
Arbeitsbedingungen, die Abhängigkeit vom
Chef im Hinblick auf Transport, Unterkunft,
Essen und Gehalt führen zu einem Abhängigkeitsverhältnis. Die CPT hat eine Aufklärungskampagne gestartet, sie hilft Menschen
dabei, sich aus der Abhängigkeit zu befreien
und geht juristisch gegen die Firmen vor.
Jurandir Alves da Silva sagt: „Wir wissen, welche Gefahren es gibt, und je mehr Menschen
wir zusammenbekommen und informieren,
desto besser. Ich kann nicht danebenstehen
und blind dafür sein, ohne etwas zu tun.“
Zur Situation:
Der Bundesstaat Pará (im Norden Brasiliens,
im Amazonasgebiet) ist seit Jahren geprägt
durch das enorme Spannungsfeld zwischen
den durch die brasilianische Regierung vorangetriebenen, groß-industriellen Entwicklungsvorhaben wie Straßenbau, Bergbau, Staudammbauten sowie großflächige Exportlandwirtschaft und der dort lebenden traditionellen
Bevölkerung. Dazu kommen illegaler Holzeinschlag, Landspekulation und Fälle von Korruption. Schon in den siebziger Jahren des letzten
Jahrhunderts begann die Militärregierung mit
der Erschließung dieser damals noch dicht
bewaldeten Region durch Viehzuchtgroßbetriebe und die Ansiedlung von Kleinbauernfamilien. Diese Politik provoziert bis heute blutige Landkonflikte, denen vor allem Landarbeiter(innen) und Gewerkschaftsführer(innen)
zum Opfer fallen (in den letzten 20 Jahren
über 200 Morde). Am Rio Tapajós, einem südlichen Zufluss des Amazonas, sollen jetzt sieben Staustufen gebaut werden. Der größte
Staudamm wird 53 m hoch und 7608 m lang
sein und einen Stausee von 123 km Länge
erzeugen. Bedroht davon sind mehrere Gemeinden und das indigene Volk der
Munduruku. Eine der Gemeinden ist Pimental,
ein Fischerdorf mit etwa 850 Einwohnerinnen
und Einwohnern, das in den Fluten des Staudamms unterzugehen droht.
„Weltkirche erleben“
in der Diözese Augsburg
mit
Jurandir Alves da Silva,
Brasilien
aus Itaituba / Brasilien
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Interessierte an der Eine-Welt-Arbeit!
Auch in diesem Jahr erwarten wir wieder
verschiedene Projektpartner von Misereor
zur Fastenaktion, die über ihre Arbeit und die
Unterstützung durch das Bischöflich Hilfswerk berichten.
Das Besuchsprogramm:
Das Thema
der Fastenaktion 2016 lautet:
„Das Recht ströme wie Wasser!“ (Amos 5,24)
Samstag, 20.02.:
Peißenberg, Pfarrei St. Johannes
19.00 Uhr:
Wort-Gottes-Feier mit
Ansprache und Begegnung
im Pfarrheim,
Oskar-Dietlmeier-Str. 14
Vom 19. bis 23. Februar wird Jurandir Alves
da Silva in der Diözese Augsburg in Pfarrgemeinden,
Bildungseinrichtungen
und
Schulen von seinen Erfahrungen im Nordosten Brasiliens berichten.
Gerade im Amazonasgebiet im Nordosten
Brasiliens zeigt sich in eindringlicher Brennschärfe, wie sehr umweltpolitisches Zukunftsfragen zur Überlebensfrage des Menschen
werden.
Im Namen der gastgebenden Pfarrgemeinden dürfen wir Sie recht herzlich zu den Gottesdiensten und Begegnungen einladen!
Bringen Sie auch Freunde und Bekannte mit,
damit unser Gast erleben kann, dass unsere
Gemeinden das Anliegen für mehr Gerechtigkeit in ihrem weltkirchlichen Engagement
mittragen.
Mit herzlichen Grüßen
Pfarrer Dr. Ulrich Lindl
Leiter der Abteilung
Anton Stegmair
Diözesanreferent
Freitag, 19.02.:
Neugablonz, Pfarrei Herz Jesu
19.30 Uhr:
Vortrag und Begegnung im
Anna-Saal, Sudetenstr. 84
Eine diözesane Eröffnung der Fastenaktion
2016 findet am Sonntag, den 21. Februar
2016 von 10.00 – 16.00 Uhr in der Pfarrei St.
Peter und Paul in Kaufbeuren, Barbarossastr.
23 statt.
Sonntag, 21.02.:
Kaufbeuren, Pfarrei St. Peter und Paul
10.00 Uhr:
Feierlicher Gottesdienst zur
Eröffnung der MisereorFastenaktion in der Diözese
Augsburg, anschließend Solidaritätsessen und Markt
der Möglichkeiten,
Barbarossastr. 23
Weitere Infos unter: www.misereoreroeffnung.de
Montag, 22.02.:
Augsburg, Haus St. Ulrich
18.00 Uhr:
„Prekäre, unsichere Arbeit
in Deutschland und in Brasilien“ - Podiumsgespräch im
Haus St. Ulrich (mit der
KAB), Kappelberg 1
Veranstalter:
Abteilung Mission, Entwicklung, Frieden,
Anton Stegmair
Peutingerstr. 5, 86152 Augsburg
Tel. 0821 / 3166-3111
E-mail: [email protected]
in Zusammenarbeit mit Misereor
Dienstag, 23.02.:
Füssen, Pfarrei St. Mang
19.30 Uhr:
Vortrag und Begegnung im
Gesellenhaus,
Schrannenplatz 7