Frühjahr 2015 Neus aus dem Diözesanarbeitskreis Jahrestreffen 2014 Biographie über Pater Bernhard Hagen Berichte aus den Partnergemeinden Coesfeld Nordwalde Nordhorn Selm Neue Partnerschaften - Hörstel - Saerbeck Sister Stan Ein Haus für Gottes Kinder Die Klinik in Bachabordo Adressen der Partnergemeinden Termine-TreffenTipps Aufstehn, aufeinander zu gehen, von einander lernen …. Seite 2 Jahrestagung 2014 Energie in Ghana ellen Stand des Handwerkerausbildungsprojekts aus Spellen berichtet und der Verein Hope for Ghana stellte sich und sein Engagement für ein Clinic-Projekt in Bistum Yendi vor. Gäste aus Ghana sorgen immer wieder dafür, dass nicht nur „akademisch“ über die Probleme Ghanas diskutiert wird. Die Jahrestagung zur Bistumspartnerschaft mit Nordghana fand im November 2014 zum Thema Energie in Ghana im Franz Hitze Haus in Münster statt. Die Teilnehmenden befassten sich mit den Problemen und den Perspektiven der Energieversorgung in Ghana und diskutierten mögliche Lösungswege. Hauptreferent war Professor Dr. Einhard Schmidt-Kallert der in seinem Vortrag „Schlüsselfaktor Energie“ die Bedeutung der Energieversorgung für Wirtschaft und Entwicklung des Landes hervorhob. Akosua Amaka-Otchere, Doktorandin bei Prof. Dr Schmidt-Kallert, ging in ihrem Vortrag auf Optionen für die Nutzung alternativer Energie in Nordghana ein, auch vor dem Hintergrund konkreter Erfahrungen bei Feldstudien vor Ort. In verschiedenen Workshops wurde das Schwerpunktthema vertieft, so stellte zum Beispiel die Firma Villageboom aus Münster ihr Leih-Solar-Leuchten- Konzept vor, das mit Förderung durch die Eyerund-Stiftung bereits von drei Frauengruppen in Tamale erfolgreich umgesetzt wird. Näheres unter www.villageboom.com. Verabschiedet wurde auf dieser Tagung Heinz Meyer, der als Tagunsleiter des Franz-HitzeHauses über viele Jahre die Jahrestagungen organisiert und zu den „Gründungsvätern“ der Diözesanpartnerschaft zählt. Ihm galt der besondere Dank der Versammlung für sein außerordentliches Engagement. Er versicherte auch über seinen Ruhestand hinaus der Partnerschaftsarbeit verbunden zu bleiben. Die diesjährige Jahrestagung findet am 13./14. November statt, Thema wird sein „Ohne Frauen geht es nicht. Die Rolle der Frau und das Verständnis von Partnerschaft in Nordghana“. Ise Kamp Solarlampen von „Villageboom“ leuchten jetzt in Nordghana Vertreter der EyerundStiftung wiesen auf Möglichkeiten der Unterstützung auch anderer Partnerschaftsprojekte hin, Gäste aus Selm stellten ihr Projekt der Kommunalen Partnerschaft mit Busunu vor. Im Rahmen von BestPratices-Beispielen auf Nordghana wurde u.a. über den aktu- Ein Geschenkkorb und ein herzliches Dankeschön an Heinz Meyer für viele Jahre Engagement Seite 3 Aktuelles Domjubiläum 2014 Für entstandene CO 2 Emissionen im Rahmen des Domjubiläums im September 2014 wurde auf Initiative des Diözesankomitees an MISEREOR eine Spende für ein Projekt zur ländlichen Entwicklung im Bistum NavrongoBolgatanga in Höhe von 20.00 Euro gezahlt. Verantwortlich für das Projekt ist Joe Ayembilla, der Entwicklungskoordinator des Bistums. Neue Partnerschaft Eine neue Partnerschaft zwischen der Pfarrei St. Georg in Saerbeck und der Pfarrei St. Teresa in Damongo, ehemals Rektorat von St. Anne in Damongo ist auf gutem Weg, mit nachbarschaftlicher Unterstützung aus Greven und Nordwalde. Außerdem ist Pater Bernhard Hagen mit Erfolg dabei, seine Heimatgemeinde in Hörstel für eine Partnerschaft zu begeistern. Einladung ghanaischer Gäste - Visa-Erteilung Vielen ist es bereits bekannt, Termine für die obligatorischen Interviews in der Konsularabteilung der Deutschen Botschaft in Accra sind nur noch online zu buchen. Die Visa werden allerdings nicht am gleichen Tag ausgestellt, die Pässe mit den Visa können erst nach einer Bearbeitungszeit von vier Tagen abgeholt werden. Bei der Beantragung von Reisepässen gibt es nach wie vor lange Wartezeiten bis zur Fertigstellung und Aushändigung der Pässe. Oftmals wurden auch zugesagte Termine nicht eingehalten. Bitte also mit allen Reiseplanungen und Buchungen so früh wie möglich beginnen! Wir bitten auch darum, sowohl die Geschäftsstelle des Diözesankomitees in Münster als auch des Partnerschaftsbüro in Tamale über Reiseplanungen zu informieren. Aufgrund verbindlicher Absprachen mit der Konsularabteilung der Botschaft (Herr Liesbrock) können die Verpflichtungserklärungen durch Ausländerbehörde entfallen bei Delegationen im Rahmen der Bistumspartnerschaft. Ein Einladungsschreiben der Pfarrei mit allen notwendigen Angaben und Siegel sowie ein entsprechendes Schreiben aus der Geschäftsstelle in Münster, dass Besuch im Rahmen der Bistumspartnerschaft Münster –Tamale stattfindet, reichen zum jetzigen Zeitpunkt aus. Laut Aussage der Konsularabteilung sollte es kein Grund zur Beunruhigung sein, falls Unterlagen nachgefordert werden. In manchen Fällen ist der Antrag unvollständig oder ein besserer Überblick über familiäre oder finanzielle Hintergründe erscheint notwendig.. Das macht auch deutlich, wie wichtig eine gute Vorbereitung auf das Interview ist! Eine Befreiung von der Visa-Pflicht gibt es nur für große Veranstaltungen wie z. B. den Weltjugendtag und kann nur nach Weisung des Auswärtigen Amtes erfolgen. Bischöflicher Besuch im Diözesanarbeitskreis Am 20.8.2014 nahm Weihbischof Stefan Zekorn (oben) als Bistumsbeauftragter für die Weltkirche an der Sitzung des Arbeitskreises teil und sicherte seine Unterstützung für die Partnerschaft zu. Aus Nordghana kam am 12.5.2015 Bischof Vincent von Yendi (rechts) in den AK und machte deutlich, wie wichtig ihm die Partnerschaft ist. Vor allem die Förderung der Frauen lag ihm am Herzen. Seite 4 „Allein habe ich nichts gemacht!“ Eine Biographie über Pater Bernhard Hagen Die Biographie beginnt mit seiner Kindheit in Altenberge/Haren. Berichtet dann, wie der Wunsch, in die Mission zu gehen, langsam in ihn heranwuchs, nachdem er schon eine Maurerlehre hinter sich hatte. Über seine schulische Weiterbildung bei den Stylern und sein theologisches Studium in London bei den Weißen Vätern verfolgt sie seinen Weg 1970 bis nach Tuna ins Upper West Gebiet von Nordghana. Er hat sich mit den dort in Armut lebenden Eingebornen eingelassen, mit ihnen gelacht, geweint und gelitten, Höhen und Tiefen mit ihnen zusammen durchlebt. Viele Jahre hat er erst ihre Lebensweise und Kultur studiert, mit den oftmals grausamen Riten ihrer animistischen Religion und die Welt der Stämme in Nordghana erkundet, ehe er sich daran machte, die fatalistischen, nach rückwärts gerichteten Strukturen ihrer Gesellschaftsordnung aufzubrechen. Von seiner bleibenden, engen freundschaftlichen Verbindung mit den Freunden in seinem Heimatdorf Altenberge zeugen unzählige Briefe, in denen er ihnen von der Not und dem Elend in seiner neuen Heimat berichtete. Das führte letztendlich dazu, dass diese ihn von Anfang an tatkräftig finanziell unter die Arme griffen, bis hin zur Gründung des Aktionskreises Pater Hagen e.V. und in die Bildung mehrerer Gemeindepartnerschaften mündete, was in vielen gemeinsamen Projekten bis heute seinen Ausdruck findet. Ohne diese beispiellose Hilfe wäre seine Aufbauarbeit im fernen Afrika in einem so großen Stil nicht möglich gewesen. Daher auch der Name des Titels: „Allein habe ich nichts gemacht!“ Er rodete Buschland für Straßen, baute Schulen und Regenrückhaltebecken, ließ Bohrlöcher für Wasserpumpen bohren, gründete Raiffeisenkassen und vieles, vieles mehr. Wie das alles vor sich ging und was dabei passierte, wird in dem Buch verbunden mit dem jeweiligen Zeitgeschehen und Rahmenbedingungen geschildert. In vielen Zeitfenstern werden teils lustige Geschichten erzählt. Aber auch von tragischen Begebenheiten werden die Leser erfahren, die Pater Hagen an den Rand des Erträglichen brachten, ja sogar Zweifel an seiner Berufung in ihm auslösten, von denen er bisher nie öffentlich sprach. Spannend wird von heimgesuchten Katastrophen, wie Überschwemmungen, Epidemien und Dürreperioden mit ihren Folgen berichtet, in denen ihm seine schwarzen Freunde wie „Enterbte“ von Gottes schöner Mutter Erde vorkamen und die Trommeln nicht müde wurden, die Kunde von unzähligen Toten weiterzutragen. Danach berichtet die Biographie vom Aufbau seiner ersten Pfarrei in Tuna, wo erst einmal Krieg zwischen zwei verfeindeten Stämmen ausbrach und er zum Friedensstifter avancieren musste. Ein abgefackeltes Dorf und totale Verwüstung war die traurige Hinterlassenschaft. Heute ist Tuna ein pulsierendes Dorf mit zweistöckiger Missionsstation, einer riesigen wunderschönen Kirche, vielen Schulen und Kindergärten. Allein die Senior High-School beherbergt heute 1400 Schüler, die selbst aus Accra ihren Weg hierher finden, was für die hohe Qualifikation des Gymnasiums spricht. Natürlich kommen auch Zeitzeugen zu Wort. Das Buch wird den Leser umfangreich in die afrikanische Kultur einführen, unter Einbezug der unseligen Leidensgeschichte ihrer Vergangenheit- der Sklaverei- ohne die kein Verständnis für ihr Weltbild und ihre Lebensart entwickelt werden kann. Die ganze Bandbreite der Missionstätigkeit von Pater Bernhard Hagen wird vor Augen geführt und ebenso zum Schluss über die jetzige Situation ins Ghana informiert. Auch mit kritischen Anmerkungen wird nicht gespart. Es ist ein umfangreiches Buch, von 322 Seiten mit vielen Bildern, welches von den vielen Gesichtern Afrikas berichtet und das über den Aktionskreis Pater Hagen e.V. , 49733 Haren, Klaus Jooststr. 14, [email protected] oder Telefon 0541/59797899 zum Preis von 29,80 € bezogen werden kann. Seite 5 „Holy Cross“ / Tamale - St. Lamberti / Coesfeld Vorfreude auf einen Besuch aus Ghana Ende August/Anfang September d.J. erwarten wir hier in Coesfeld Mitglieder aus unserer Partnergemeinde Holy Cross, Tamale/Ghana. Wir haben bereits begonnen, ein Programm für unsere Gäste zusammenzustellen, um ihnen durch Besuche, Besichtigungen, Treffen etc. etwas von unserer Welt und von unserem Leben hier zu zeigen. Es geht dabei nicht nur um kirchliche Aspekte oder die Art und Weise wie bei uns Glaube gelebt wird, sondern es geht auch darum, unseren Gästen einen Eindruck von unserem sonstigen Leben und unserem sogen. „Wohlstand“ bzw. „Fortschritt“ zu vermitteln. Es ist uns wichtig, ihnen auch zu zeigen, dass und wieso es inmitten von so viel Reichtum und Wohlstand Einrichtungen gibt wie „Tafel“, „Mittagstisch", „Möbelladen“ … , also dass bei uns auch Armut und Not vorhanden ist. Umwelt und der Umgang mit Ressourcen soll ebenso Thema sein, wie das Kennenlernen und Treffen mit den verschiedenen Gruppen und Mitgliedern unserer Gemeinde. Für mich ist es das erste Mal dabei zu sein, wenn eine Delegation aus Ghana zu Gast ist und ich glaube am Wichtigsten wird sein: Zusammen zu sein, Gespräche und zusammen Essen, Trinken und Feiern. Bei Wikipedia steht an einer Stelle: „Das Maß der Bindung und der Verpflichtung ist bei einer Partnerschaft höher als bei einer Liebesbeziehung“. Im Hinblick auf unsere Partnerschaften ist es nicht leicht, dem gerecht zu werden. Meistens geht es doch darum, wie Gelder zu beschaffen sind für bestimmte Projekte usw., also um materielle Dinge, die wir dorthin geben. Auf den ersten Blick ist es ein einseitiges Geben, aber ist es für uns nicht das Einfachste „Geld“ für einen guten Zweck zu spenden. Viel schwerer fällt es uns, Zeit zu „opfern“ oder mit Toleranz und Neugier dem Fremden zu begegnen. Ghanaische Kunst zeigt, was Partnerschaft bedeutet: Verbundenheit , Zuwendung und doch Individualität Vor allem von der jüngeren Generation würde ich mir Neugier und Mitarbeit wünschen. Unser AK überaltert und unsere Kirchen verwaisen. Wer jemals in Ghana einen Gottesdienst und Gemeindeleben erlebt hat weiß wie bunt und lebendig es da zugeht. Trommeln, Tanzen, Singen, Bibelunterricht, Jugendtreffen …. das Gemeindeleben insgesamt findet in und um die Kirche herum statt. Was ist uns eigentlich verlorengegangen? … vielleicht gibt es da etwas, was wir von unseren Partnern wieder lernen können. Bei unserem letzten Besuch in Tamale sagte unsere jugendliche Mitreisende bei einem Treffen: „…bei euch geht es so bunt und lebendig zu in der Kirche. Wenn das bei uns auch so wäre würden bestimmt mehr Jugendliche in die Kirchen kommen.“ Die jun- ge Ghanaerin antwortete direkt: „Laßt uns kommen, wir zeigen es euch!!“ Vielleicht könnte das der Gegenwert für unsere Mühen, unsere Spenden sein? Wir können dafür sorgen, dass unsere Partner in mancher Hinsicht ein komfortableres und sichereres Leben haben, aber es muss keine Einbahnstraße sein. Wir freuen uns auf den Besuch aus Tamale und vielleicht können wir die vorgenannten Gedanken in die gemeinsamen Tage mit einbringen…!!?? AK Mission, Entwicklung, Frieden Gemeinde St. Lamberti Coesfeld Gertrud Wältring-Müller Seite 6 St. Anne / Damongo - St. Dionysius / Nordwalde Eigentlich sollte es ein privater Besuch werden … Positive Entwicklungen sind spürbar in Nordghana Eigentlich sollte es ein privater Besuch werden, doch dann wurde der letzte Besuch in Damongo zu einer kleinen partnerschaftlichen Zeitreise mit entwicklungspolitischen Facetten. Wohlbefinden seiner Gäste. Gute Verpflegung, saubere Zimmer und der obligatorische Regenguss am Abend waren wieder typisch für den Beginn der Reise. Über 20 Jahre Partnerschaft zwischen Nordwalde und St. Anne`s, Damongo, - das war der Grund für einige Besuche und Gegenbesuche. Im Januar 2010 und im März 2011 war jeweils eine Delegation aus Nordwalde in Damongo, 2012 waren Gäste aus Damongo in Nordwalde. Über den Jahreswechsel 2013/2014 besuchte eine weitere Gruppe aus Nordwalde die Partnergemeinde. Jetzt ist Ruth Schulte- Sutrum seit August 2014 in Wa und dort in einem Frauenprojekt tätig, das Frauen in ihrer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit unterstützt. Sheabutter, ein Restaurant und ein Nähatelier sind die Standbeine dieses genossenschaftlichen Projektes. Ruths Arbeit in Wa war Grund genug für zwei ihrer Schwestern, für ihre Mutter und deren Freundin, im Februar 2015 nach Ghana zu fliegen und sie zu besuchen. Die Eindrücke dieser Reise sind besonders im Vergleich von 2010 und 2015 interessant: In fünf Jahren hat sich viele getan – so lautete das Fazit. Die große Überraschung kam am nächsten Tag. Der Weg von Accra nach Damongo hat sich gewaltig verändert. 2010 kämpften sich Fahrer und Fahrgäste zwei Tage lang über staubige Pisten mit wenigen asphaltierten Unterbrechungen nach Norden, erst mal bis Kumasi, dann bis Damongo. Roter Staub lag auf den Hütten entlang der Straße und Fußgänger wurden mit jedem Fahrzeug in einen Schleier aus rotem Staub eingehüllt. Der Kommentar der Deutschen damals: „Schade, dass die guten Straßenabschnitte so schnell vorbei sind.“ Das hat sich jetzt gründlich geändert. Es begann in Accra: Lange Schlangen vor der Abfertigung waren in 2010 und 2015 der erste Eindruck. Während 2010 aufmerksame Zollbeamte Passbild und Gesicht verglichen, wurden jetzt auch die Fingerabdrücke jedes Reisenden genommen. Nicht geändert hat sich der angenehme Aufenthalt im Good Shepard`s in Accra. Jema sorgt nach wie vor mit aufmerksamem Blick für das Im Februar 2015 war die ganze Straße bis auf kleine Reste befestigt. Keine Staubwolken mehr, wohl aber nach wie vor viel wuseliger Verkehr. Mehr Lebensqualität für die Anwohner durch weniger Staub. Stände am Straßenrand mit Obst und Gemüse gab es 2010 und 2015. Jetzt wurden die Waren aber mit mehr Gelassenheit präsentiert. 2010 waren Europäer im Norden Ghanas oft noch Exoten. Dieser Status trifft heute nicht mehr zu. Man hat sich an Weiße gewöhnt. Doch das Erstaunlichste an der Reise in den Norden: Man erreicht Damongo in einem Tag und kommt noch bei Tageslicht an. Der „Flowerman“ mit Gemüse und Blumen, die in gebrauchten Plastiktüten gezogen werden Seite 7 Gebrauchte Plastiktüten werden zu Frauenprojekt zu neuen Einkaufstüten wiederverwertet. Der Empfang in Damongo war genauso herzlich wie bei den vorherigen Besuchen. Unterkunft und Verpflegung sind nach wie vor gut. Die Unterkunft im Catholic Guest House ist frisch renoviert: Klimaanlage und Kühlschrank sorgen für Komfort in jedem Zimmer. Ein Fernseher in der Rezeption ist dazu gekommen. Dort stehen auch gekühlte Getränke bereit. Das Besuchsprogramm in Damongo war exakt geplant und wurde genauso durchgeführt. Eine weitere Änderung gegenüber 2010: Die damalige Ghana-time, also eine häufige Zeitverzögerung von 15 bis 30 Minuten gab es nicht mehr. Alle Beteiligten waren pünktlich zur Stelle. Ob das immer so ist? Und ob das immer so sein muss? Natürlich stand der Besuch in Murugu, einer Außenstation von Damongo auf dem Programm. Auch hier warteten angenehme Überraschungen auf die Frauengruppe: 2010 war hier nur eine Primary-School in Betrieb, so dass die Schüler nach der 6. Klasse nach Damongo wechseln mussten. Ein riskantes Unterfangen, war doch die Piste in der Regenzeit oft unpassierbar und die Brücke über den Fluss überschwemmt. Zusammen mit dem Kindermissionswerk und vor allem mit den Sternsingern Nordwalde wurde Geld bereit gestellt, um die Junior-HighSchool mit drei Klassenräumen zu bauen. Im März 2015 fand die Einweihung der Schule unter Beteiligung des Kindermissionswerkes statt. Lernmaterial wird noch aus Nordwalde zur Verfügung gestellt. Jetzt können die Schüler im Dorf unterrichtet werden. Besonders stolz sind die Bewohner auf ihre neue Krankenstation. Sie ist klein, aber fein und eine echte Errungenschaft, wenn der Weg zum nächsten Arzt weit und beschwerlich ist. Auch die Behörden aus Damongo haben Wort gehalten: Die Brücke wurde erneuert und die Straße renoviert. Der Kontakt zu den Dorfbewohnern war offener und noch herzlicher als 2010: Alle winkten zum Abschied. Sicher auch ein Verdienst von Ezechiel, einem Farmer aus Murugu, der 2012 Gast in Nordwalde war. Insgesamt hatte sich in den letzten Jahren viel getan: Die Wiederverwertung von Plas- tiktüten in verschiedener Form ist nur ein Beispiel. Vor gut einem Jahr gab es die ersten Anfänge der Recylingaktion in Form von Trashy bags: Plastiktüten werden gesäubert, aufgeschnitten, neu zugeschnitten und wieder zu Taschen oder ähnlichen Behältern zusammen genäht. Bunte Muster fallen ins Auge. Ein hauptamtlicher Designer, ein professioneller Werbefilm und die Vermarktung über das Internet machen das Projekt interessant. Eine andere Art der Verwertung von Plastiktüten ist einem Gärtner aus Wa gelungen: mitten in der staubigen Trockensavanne hat er Pflanzensetzlinge in Plastiktüten gepflanzt und produziert so unter dem Schatten eines großen Baumes Gemüse wie Melonen und Gurken, aber auch Zierpflanzen im Norden Ghanas. In der trockenen Hitze sind die grünen Pflanzen eine echte Wohltat für das Auge. Dieser Gärtner erhielt seinen Namen Flowerman vollkommen zu Recht. Und was war sonst noch anders als in 2010? Die Ernährung: Es gab mehr Gemüse als Beilage zum typisch ghanaischen Essen. Außerdem wurde mehr Brot statt Maisbrei oder Maniokbrei angeboten. Auch die Diskussionen im Partnerschaftskomitee verliefen offener und fast gleichberechtigt zwischen den Mitgliedern. Mehr Sachargumente, weniger Autoritäten – so war der positive Eindruck aus 2015. Doch eine Erkenntnis blieb gleich: Bei aller Wertschätzung für die geleistete finanzielle Unterstützung sind es doch die persönlichen Begegnungen und Besuche die wechselseitiges Vertrauen wachsen lassen und echte Partnerschaft ermöglichen. Annegret Schulte-Sutrum Freundeskreis Ghana Nordwalde Seite 8 „Good Sheperd“ / Tuna - St. Marien / Nordhorn Wasserleitungsanschluss für das Gesundheitszentrum in Tuna Kinder und schwangere Frauen, nutzten das in der Station gespeicherte Wasser. Im Laufe der Jahre wuchs der Personalbestand des Gesundheitszentrums an. Die Mitarbeiter richteten einen 24-StundenSchichtdienst ein, um auch nachts eine Rufbereitschaft zu gewährleisten. Bei zunehmender Patientenzahl stellte es sich als erforderlich heraus, den Wasserverbrauch sowohl des Personals als auch der Patienten zur Einhaltung von Hygienestandards und Infektionsschutz bei der Krankenversorgung und bei den Entbindungen sicherzustellen. Eine ständige Wasserversorgung wurde notwendig und eine feststehende Rohrleitung mit elektrisch betriebener Grundwasserpumpe erwies sich als günstigste Lösung. Daraufhin wurden Realisierungsmöglichkeiten geprüft. Finanzmittel für das Wasserversorgungsprojekt „Wasser marsch“ in Tuna - Dank der Hilfe aus Nordhorn Der Leiter des Gesundheitsdienstes unserer Partnergemeinde Good -Shepherd in Tuna, Herr Remy Nyewie, schickte uns folgenden Bericht über einen wichtigen Fortschritt im Gesundheitszentrum: Begründung des Vorhabens Der Gesundheitsstützpunkt wurde 1986 eingerichtet unter der Verwaltung und Überwachung der Diözese Tamale, gehört aber inzwischen seit 1995 zu der neugegründeten Diözese Damongo. Zur Sicherung eines guten Versorgungsstandards wurde ein Grundwasserbrunnen gebohrt, von dem das Trinkwasser in Kanistern zur Station getragen werden musste, damit sich die Mitarbeiter die Hände waschen konnten. Auch manche Patienten, besonders Eine schriftliche Kurzbeschreibung des notwendigen Projekts wurde von der Leitung des Gesundheitszentrums über Pater Bernhard Hagen dem Partnerschaftskreis in Nordhorn zugestellt. Die Partnerschaftsgemeinde leistet seit langer Zeit eine wichtige Unterstützung bei der Entwicklung der Good ShepherdGemeinde und ihrer Einrichtungen und Gemeinschaften. Gemäß dem Beschluss der Nordhorner Partner, unsere Gemeinde ungeachtet der schon seit Jahrzehnten geleisteten Hilfe weiter zu unterstützen, wurden Spenden für das Projekt gesammelt. Wir erhielten 5.000 Euro aus Deutschland, die wir in 16.800 Ghana Cedis umtauschen konnten. Seite 9 Damit war unser Kostenplan, basiert auf einem Voranschlag einer einheimischen Wasserbaufirma aus der Nachbarstadt Wa, bereits gesichert. Diese Firma führte das Projekt aber schließlich doch nicht aus, weil die Bistümer in Nordghana eigene Vertragsfirmen für Wasserbauprojekte haben. Ausführung des Bauprojekts Nach Erhalt der Spende wurden nochmals Kostenvoranschläge von Ingenieuren mit Erfahrung in Installation von automatischen Wasserleitungen eingeholt, den Zuschlag erhielt der Vertragspartner des Bistums Damongo, Herr Francis Langa. Er hatte nicht nur den günstigeren Endbetrag, sondern ließ auch erwarten, dass er bei Komplikationen am verlässlichsten Reparaturen ausführen würde. Auf seine Empfehlung wurde anstatt von zwei PVCBehältern nur einer installiert, was die Kosten nochmals reduzierte. Mehrkosten entstanden allerdings durch das Durchbrennen einer Elektropumpe. Insgesamt wurden für die Pumpstation und die damit verbundenen Arbeiten gut 10.000 Cedis ausgegeben, also knapp 3000 Euro, für den Wassertank, die Probebohrung, die Stromversorgung der Anlage und Abflussbecken in der Klinik ca. 1.200 Euro, und für Kabel, Schächte, Ventile, Ersatz- und Kleinmaterial sowie Fahrtkosten etwa 735 Euro. Übriggeblieben ist der Gegenwert von genau 41,67 Euro, von dem Mr. Nyewie ernsthaft versichert, er werde für eventuell notwendige Instandhaltungsarbeiten verwendet. Beigefügt hat er Fotos vom Wassertank auf dem Sockel, einem Gehäuse für Pumpe und Antrieb, Wasserhähnen in einer Unterkunft Personal und für Nutzer im Außenbereich, sowie von der elektrischen Steuerungsanlage und einem Handwaschbecken aus Porzellan (!). Zusammenfassung und Danksagung Das Projekt hat die Leistungsfähigkeit des Gesundheitszentrums stark verbessert. Die Mitarbeiter müssen nicht mehr mit den Dorfbewohnern in der Schlange stehen und um Füllung der Wasserkanister für Personal und Patienten konkurrieren. Ein Plus an Hygiene - die Handwaschbecken Für Patienten, besonders schwangere Frauen die geburtshilfliche Unterstützung brauchen, ist die Zubereitung von heißem Wasser viel einfacher geworden. Sie brauchen nicht mehr auswärts Wasser zubereiten lassen und riskieren nicht mehr, dass das Wasser in den Kanistern plötzlich verbraucht ist und sie wegen mangelnder hygienischer Bedingungen Infektionen mit schlimmstenfalls tödlichem Ausgang erleiden. Dies wird auch vielen Hochschwangeren aus auswärtigen Orten den Entschluss erleichtern, zur Entbindung in die Klinik zu kommen anstatt ihr Kind unter notdürftigen Bedingungen und ohne professionelle Hilfe zu Haus zur Welt zu bringen. Damongo. Zugleich mit der Danksagung entschuldigt sich Remy Nyewie für die verspätete Berichterstattung und erklärt sich für gänzlich verantwortlich, falls irgendwelche Unannehmlichkeiten dadurch entstanden sind. Besonderen Dank an die Partner der Good-ShepherdGemeinde Tuna in Nordhorn, die das Projekt ermöglicht haben. Diese Partnerschaft ist grundlegend für verbesserte soziale Dienstleistungen in der westlichen Region des Bistums Die Übersetzung ist von Johannes Minnich (Mitglied des Tuna-Kreises in Nordhorn). Der Tunakreis schließt sich dem Dank an und versichert allen Sponsoren, dass hier offenbar tatsächlich mit unseren Spenden ein effektiver Beitrag zum Gesundheitsschutz für die Menschen in unserer Partnergemeinde geleistet wurde. Der Bericht ist vom Leiter des Gesundheitsdienstes der Partnergemeinde Good Shepherd in Tuna, Herr Remy Nyewie. Seite 10 „Holy Family“ / Kulmasa - St. Antonius / Hörstel St. Antonius in Hörstel beginnt Partnerschaft mit neuer Pfarrei in Ghana. Pater Bernhard Hagen von den Weissen Vätern hat viele Jahre als Missionar in Ghana/ Afrika gearbeitet. Schon lange hatte er den Wunsch, dass die Seelsorgeeinheit St. Antonius Hörstel eine Partnerschaft mit einer Pfarrei in Ghana eingeht. Jetzt wurden diese Pläne konkret. In der Region nördlich von Tuna sollte in Kulmasa eine neue Pfarrei gegründet werden. Und er dachte: Hier könnte die Seelsorgeeinheit St. Antonius Hörstel aktiv werden. Kulmasa liegt im Nordwesten von Ghana, an der einzigen befestigten Straße zwischen den Städten Bole und Wa. Kulmasa hat eine Fläche von 2.500 km². Dort leben ca.23.500 Menschen. (Zum Vergleich: Die Stadt Hörstel hat rd.107 km² und eine Bevölkerung von rd. 20.000 Bewohnern, der Kreis Steinfurt ist 1.792 km² groß.) Kulmasa und 3 weitere Dörfer liegen an der einzigen asphaltierten Hauptstraße, die restlichen Dörfer sind durch Straßen, die nur in einem schlechten Zustand sind, verbunden. Es gibt 25 Außenstationen, die von einem Priester und zwei Katecheten mehr oder minder regelmäßig aufgesucht werden. Das ist wegen der Straßenverhältnisse, insbesondere in der Regenzeit, mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Die Menschen in der Region sprechen 4 verschiedene Dialekte, die Amtssprache ist Englisch. Die meisten Personen sind Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Außerdem gibt es Muslime und Angehörige anderer christlicher Glaubensgemeinschaften. Die meisten Menschen arbeiten als Bauern und haben folglich einen sehr niedrigen Lebensstandard. Analphabetismus ist ein großes Problem bei den Menschen in Kulmasa. Die meisten Erwachsenen sind Analphabeten. Gern möchten sie Bischof Peter-Paul zu Besuch in Hörstel mit Pater Hagen (links) und Mitgliedern des Partnerkreises St. Antonius ihre Kinder in die Schule schicken, damit ihnen nicht die gleiche Zukunft wie den Eltern bevorsteht. In Kulmasa gibt es aktuell eine Grundschule. Die Bezirksregierung hat der Kirche die Erlaubnis zur Gründung einer Junior High School gegeben, dafür muss dringend ein Schulgebäude errichtet werden. Wegen der großen Entfernungen will die Kirche zusätzliche Schulen in entlegenen Dörfern errichten, damit möglichst viele Kinder an Bildung teilhaben können. In Kulmasa gibt es ein kleines staatlich betriebenes Gesundheitszentrum. Bei etwas schwereren Erkrankungen müssen die Patienten nach Wa (40km) oder nach Bole(83km) gebracht werden. Neue Kirche eingeweiht Im Sommer 2014 konnte der Bau einer Kirche vollendet werden. Es fehlt aber wegen mangelnder Gelder noch an Tabernakel, Kirchenbänken, Ventilatoren und Lautsprechern. In den meisten Dörfern gibt es keinen anständigen Ort für Gottesdienste. Viele Dörfer sammeln Gelder, um eine würdige Ka- pelle zu bauen. Ein wichtiges Verbindungsglied zwischen den Gemeindemitgliedern und den Priestern sind die Katecheten. Diese leben in den Gemeinden und geben ein Vorbild katholisch christlicher Lebensweise. Sie führen Andachten durch, wenn die Priester nicht da sind und lehren die Katechese. Es gibt den dringenden Wunsch, in Kulmasa ein Pfarrhaus zu bauen, damit ein Priester vor Ort sein kann. Bischof zu Besuch in Hörstel Der Bischof von Damongo, Peter Paul Angkyier war im vergangenen Herbst mit Pater Bernhard Hagen in Hörstel. Er hat sich u.a. mit Vertretern des Missionsausschusses bei der Familie Ludger Hinterding getroffen. Bischof Peter Paul spricht recht gut Deutsch, so dass eine Verständigung problemlos möglich ist. Er hat bei diesem Treffen seinen Wunsch nach einer Partnerschaft für die neu zu gründende Pfarrei bekräftigt. Er teilte mit, dass am Sonntag nach Weihnachten, dem Fest der Heiligen Familie, die neue Pfarrei offiziell begründet werden solle mit dem Seite 11 Namen “Pfarrei der Heiligen Familie“. Er fände es sehr schön, wenn die Seelsorgeeinheit St. Antonius Hörstel sich entschließen könnte, eine Partnerschaft mit dieser neuen Pfarrei zu begründen. Wichtig im Sinne einer Partnerschaft ist ihm dabei auch ein gegenseitiges Kennenlernen mit Besuchen jeweils vor Ort. Kontakte bestanden schon In der Vergangenheit sind mehrere Mitglieder unserer Gemeinde bereits zu Einsätzen in Ghana gewesen. Linda-Marleen Hinterding war 2005/2006 über 7 Monate in Tuna/ Ghana, der Gemeinde, die Pater Bernhard Hagen gegründet und aufgebaut hat. Jana Lüttmann und Mareike Jung waren ebenfalls zu längeren Arbeitseinsätzen in Ghana. Ein von Linda- Marleen Hinterding begründetes Hilfsprojekt läuft noch heute, bei mehreren Besuchen hat sie sich überzeugen können, dass die Spendengelder verabredungsgemäß eingesetzt werden. Nach Bekanntmachen des Projektes im Publikandum und in der Lokalpresse hat sich ein bislang noch kleiner Kreis von Interessierten im „Arbeitskreis Kulmasa/Ghana“ gefunden. Es wäre schön, wenn dieser Kreis sich noch deutlich erweitern würde. Gesucht werden die verschiedensten Talente von Jugendlichen, Männern und Frauen, Handwerkern, Organisatoren und Unterstützern. Zum Sprecher wurde Ludger Hinterding ernannt. Freude über die Einweihung der neuen Kirche in Kulmasa Partnerschaft mit Kulmasa hat begonnen Ende Dezember 2014, am Sonntag der Heiligen Familie, wurde in Kulmasa in Nordghana dann feierlich die neue Kirche eingeweiht und die neue „Pfarrei der Heiligen Familie“ gegründet. Zur gleichen Zeit haben wir hier Gottesdienst gefeiert und waren im Gebet miteinander verbunden. Unsere Seelsorgeeinheit St. Antonius ist diese Partnerschaft mit der neuen Pfarrei eingegangen. Der „Arbeitskreis Kulmasa/Ghana“ hat sich zur Aufgabe gesetzt, diese Partnerschaft mit Leben zu füllen. Der Arbeitskreis hat sich inzwischen mehrmals getroffen, um zu überlegen, wie diese Partnerschaft mit Leben gefüllt werden kann. Sicher geht Bischof Peter-Paul weiht die neue Kirche „Good-Sheperd“ in Kulmasa es auch um finanzielle Unterstützung, der Bedarf ist riesengroß, aber wichtig im Sinne einer Partnerschaft ist auch, sich eben partnerschaftlich zu begegnen. Dazu soll auch ein persönliches Kennenlernen gehören. Bei Redaktionsschluss war noch offen, ob vielleicht bereits in diesem Jahr Mitglieder des „Arbeitskreis Kulmasa/ Ghana“ nach Ghana reisen werden. Und sicher wird es irgendwann auch Gegenbesuche aus Kulmasa hierher geben. Dem Arbeitskreis liegt eine ganze Liste von Wünschen und Projekten vor. In Absprache mit dem neu bestellten Priester Theodulus Tanti haben wir hier entschieden, dass wir als erstes beim Ausbau der Wasserversorgung helfen wollen. Eine sichere Wasserversorgung ist Voraussetzung für alle weitere Entwicklung. Dank verschiedener großzügiger Spenden aus der Gemeinde konnte Fr Theodulus Tanti schon in der Woche nach Ostern die freudige Nachricht übermittelt werden, dass die erforderlichen 5.000 Euro beisammen sind und er mit dem Bohren des Wasserloches beginnen kann. Die Stromversorgung ist wichtig. Dringlich ist sicher auch der Bau weiterer Klassenräume für die Junior Highschool. Gelder aus der Sternsingeraktion gehen schon in dieses Projekt, die Mittel reichen aber bei weitem noch nicht. Ludger Hinterding Seite 12 St. Theresa / Canteen - St. Georg / Saerbeck Westfälische Nachrichten Mo., 26.01.2015 „Partnerschaft ist jetzt begründet“ Bischof stellt Gemeinde in Ghana vor Saerbeck In Ghana ist alles ein bisschen bunter. Die Mitglieder des Eine-Welt-Kreises (kleines Bild) ließen sich von Bischof Peter Paul Angkyier informieren. Die Kontakte zwischen der St. Georg-Gemeinde und der Gemeinde St. Theresa im nördlichen Ghana werden langsam enger. Am Wochenende weilte Bischof Peter Paul Angkyier in Saerbeck und stellte die Gemeinde vor. Von Alfred Riese Die Annäherung ist langsam und behutsam, aber sie kommt voran. Die St.-GeorgGemeinde geht auf Tuchfühlung mit St. Theresa in Ghana. Am Sonntag stellte Bischof Peter Paul Yelezuome Angkyier weltliche und kirchliche Strukturen im nördlichen Teil des afrikanischen Landes in der 10-Uhr-Messe und im Pfarrheim vor. Er zeichnete das Bild einer jungen, wachsenden Kirche in einer unterentwickelten Region und riet, das Projekt Schritt für Schritt anzugehen. Der Grundstein scheint indes gelegt: „Ich Seite 13 glaube, die Partnerschaft ist jetzt begründet“, stellte Andreas Holtmann, Sprecher des Arbeitskreises Eine Welt von St. Georg, am Ende des Treffens fest. Unterstützung kommt von der St.Dionysius-Gemeinde in Nordwalde, die über viele Jahre Erfahrung in Sachen Partnerschaft in der Region verfügt und bei der der Bischof zurzeit zu Gast ist. St. Theresa liegt im Ortsteil Canteen der 6000-EinwohnerStadt Damongo, zu der auch die Nordwalder Partnergemeinde St. Anna gehört. Damongo ist Bischofssitz und Name der Diözese, die 29 000 Quadratkilometer Savannenland und 500 000 Einwohner umfasst, wie Bischof Peter Paul berichtete. 25 000 Menschen, oder fünf Prozent, seien katholisch, etwa halb so viele muslimisch. 83 Prozent gehörten Naturreligionen an. Die Diözese beschreibt sich selbst als in der Pha- se der ersten Evangelisierung: seit den 1950er Jahren Missionsgebiet, in dem noch die erste Generation Christen lebe. Bischof Peter Paul schilderte eine „arme Gegend“ mit kaum ausgebauter Infrastruktur und extrem hoher Analphabetismus-Rate, deren Menschen zum Großteil von der Landwirtschaft leben. Strom und Trinkwasser gebe es in vielen Dörfern nicht, die zudem während der Regenzeit nicht zu erreichen seien. Das Bistum Damongo wurde 1995 aus dem Erzbistum Tamale gegründet. Es betreibt unter anderem Schulen, Hospitäler und Gesundheitsstationen. Die Gemeinde St. Theresa am Bischofssitz gibt es seit 2005, zu ihr gehören fünf Außenstationen. „Die Jugendlichen sind die Mehrheit der Katholiken“, sagte Bischof Peter Paul. „Das ist die Voraussetzung für eine große Zukunft, aber auch eine große Herausforderung.“ Bekämpfung des Analphabetismus, Ausbau des Gesundheitssystems und Schulwesens und das Schaffen von Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen und Mädchen nannte er als Aufgaben. Bischof Peter Paul betonte, wie auch Pastoralreferent Werner Heckmann, neben möglicher Hilfe das gegenseitige Kennenlernen als Motiv für die Partnerschaft. St. Georg hat sich in Ghana bereits mit einem Fotobuch vorgestellt. Nun wartet man in Saerbeck auf Antwort aus Afrika. „Wir empfehlen, sich zuerst an die afrikanische Seele zu gewöhnen“, kam als Ratschlag aus Nordwalde. Pater Hans Michael Hürter feierte silbernes Priesterjubiläum Ladbergen, 10. September 2014 Pater Hans-Michael Hürter (52) ist Afrikamissionar und stammt aus dem münsterländischen Coesfeld. Dort wurde er nicht nur geboren, sondern auch vor 25 Jahren am 10. September zum Priester geweiht. Nach Philosophie (Trier), Noviziat (Freiburg, Schweiz) und Theologiestudium in Toulouse (Frankreich) und der Priesterweihe in Coesfeld wurde er nach Ruanda ernannt. Der Völkermord in Ruanda und die damit verbunde- nen schrecklichen Erlebnisse beendeten seine Arbeit dort. Pater Hürter war einige Jahre in einer Gemeinde in Köln und später in der Gemeinschaft der Weissen Väter in Marseille tätig. Seit 2004 arbeitet er im Referat Weltkirche im Bistum Münster. Gleichzeitig hat er eine halbe Stelle in der Seelsorge in Ladbergen. In Ladbergen feierte Pater Hans-Michael Hürter mit der dortigen Pfarrgemeinde sein silbernes Priesterjubiläum. Seite 14 Städtepartnerschaft : Busunu / West-Gonja-District - Selm / NRW Kommunale Entwicklungszusammenarbeit Teilnehmer der Selmer Projektgruppe zu Gesprächen im ghanaischen Busunu stehend 1.v.l: Nicolai Roerkohl, Projektgruppe Selm ; 5.v.l.Pfarrer Lazarus Annyereh, Projektgruppe Busunu sitzend: Adam Nyadia, Bürgermeister von Busunu ; Tobias Althoff, Projektgruppe Selm mit weiteren Mitgliedern der beiden Projektgruppen Im Rahmen der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit zwischen der Stadt Selm und dem Dorf Busunu, das im Norden von Ghana liegt, wurde das Projekt „Aufbau von kommunalen Selbstverwaltungsstrukturen und Gründung von Stadtwerken in Busunu“ jetzt durch Mitglieder der Selmer Projektgruppe vor Ort betreut. Im Februar diskutierten Prof. Dr.-Ing. Alfons Rinschede, Tobias Althoff und Nicolai Roerkohl im Rahmen einer Projektbetreuungsreise mit der ghanaischen Projektgruppe die derzeitige Situation. In vielen Arbeitsgruppensitzungen wurden Lösungsansätze diskutiert und zukunftsfähige Strategien erarbeitet. Zu Beginn des Besuches gab es ein Treffen in Busunu, bei dem über 200 Stammesoberhäupter aus dem Gonja-Land über verschiedene Themen diskutierten. Ein großes Thema war die derzeitige, negative Wasserversorgungs- und Umweltsituation, die von allen Stammesoberhäuptern einstimmig als nicht weiter hinnehmbar eingestuft wurde. In Busunu soll nun die Erfahrung der Stadt Selm bei der Bildung von kommunaler Infrastruktur und Administration einfließen. Durch die fachliche Unterstützung aus NordrheinWestfalen soll das Projekt ein Leuchtturmprojekt in Westafrika werden. Des Weiteren hatten Prof. Dr.-Ing. Alfons Rinschede, Tobias Althoff und Nicolai Roerkohl bei dem Besuch in Ghana die Möglichkeit viele Verantwortliche treffen und sprechen zu können, unter anderen auch den Landrat des West-Gonja-Verwaltungsbezirkes, Herrn Ali Bakari Kassim. Herr Kassim war von dem Projekt so begeistert, dass er zusicherte, das Vorhaben als Pilotprojekt für die ganze Region auf politischer Ebene zu unterstützen. „Durch die gewonnenen politischen Kontakte wird der nachhaltige und entwicklungspolitische Leitgedanke, der hinter dem Projekt steckt, in die politischen und staatlichen Strukturen getragen'', Seite 15 meint der Projektansprechpartner Tobias Althoff. Zum Abschluss des Besuches wurde von allen Teilnehmern der deutsch-ghanaischen Projektgruppe ein gemeinsames Dokument unterzeichnet, welches einen Teil der weiteren Planungen und Strategien beinhaltet. ' Dies ist ein erster, wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur kommunalen Selbstverwaltung und auf dem Weg zur Gründung der Stadtwerke Busunu'', so Prof. Dr.-Ing. Alfons Rinschede. Nicolai Roerkohl fügte hinzu: „Die sehr gute Mitarbeit der ghanaischen Projektgruppe und die Unterstützung der Verantwortlichen in Busunu und des Verwaltungsbezirkes WestGonja lässt hoffen, dass das Projekt nachhaltigen Erfolg hat.“ Tobias Althoff Ghana Nachrichten Wirtschaftliche Schwierigkeiten Bis vor kurzem war Ghana eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaften auf dem Kontinent. Jetzt werden Engpässe und Schwachstellen spürbar. Die Inflation liegt bei 15% und die Gewerkschaften haben zu Streiks gegen steigende Lebenskosten aufgerufen. Betriebe und Haushalte leiden unter häufigen Stromausfällen. Die nationale Währung, der Cedi, verlor dieses Jahr 40% gegen den Dollar. Die Regierung sieht sich gezwungen, den Internationalen Währungsfonds (IWF) um finanzielle Unterstützung anzugehen. Afrika-Amerika-Gipfel v..l.n.r.: .Tobias Althoff, Projektgruppe Selm; Ali Bakari Kassim, Landrat des West-Gonja-Verwaltungsbezirkes; Fr. Lazarus Annyereh, Projektgruppe Busunu; Prof. Dr.-Ing. Alfons Rinschede, Projektgruppe Selm ; Yakubu Yusif, Projektgruppe Busunu „Das gegenwärtige ökonomische Entwicklungsmodell ist aus dem Gleichgewicht geraten. Wir müssen lernen, zusammenzuarbeiten für eine nachhaltige Entwicklung in einem Beziehungsrahmen, der ökonomischen Wohlstand mit sozialer Inklusion und dem Schutz der natürlichen Welt verbindet." Kardinal Peter Turkson Auf dem ersten Gipfeltreffen der US-Regierung mit Staatschefs aus 50 afrikanischen Ländern versprach Präsident Obama, die Beziehungen der USA zu Afrika neu zu gestalten, weg von humanitärer Hilfe hin zu einer echten Partnerschaft. Sicherheit und Korruption, Haupthindernisse für mehr amerikanische Investitionen in Afrika, waren wichtige Themen. Menschenrechte und Demokratieentwicklung standen nicht auf der Agenda. Obamas Ankündigung von privaten Investitionen in Höhe von 33 Milliarden Dollar wurde eher skeptisch aufgenommen. Um der Bedrohung durch islamistische Gruppen zu begegnen, will die USA die "Rapid Response Force" (Schnelle Eingreiftruppe) weiter ausbauen und Ghana, Kenya, Mali, Niger, Nigeria und Tunesien beim Aufbau nationaler Sicherheitsstrukturen helfen. Seite 16 Nazareth Home for God’s Children Nazaretheim für Gottes Kinder Nigeria. Im Jahre 2009 gründete sie eine neue Kongregation, die „Marian Sisters of Eucharistic Love“ (MASEL). Sr. Stan Terese Mario Mumuni Gründerin des Nazareth Home for God‘s Children Das „Nazareth Home for God’s Children” ist ein Waisenhaus im Bistum Yendi, genauer gesagt, eine Zufluchtsstätte für Waisenkinder und behinderte Kinder. Um es näher zu beschreiben, möchte ich ein wenig über die Gründerin, die Entstehungsgeschichte und das Leben in diesem Haus berichten. Es wurde gegründet von Sister Stan Terese Mario Mumuni. Sister Stan wurde in Bawku in Nordghana (Upper East) geboren, wo sie mit drei Brüdern und vier Schwestern aufwuchs. Sie besuchte Schulen und absolvierte ihre Ausbildung in Navrongo und Jirapa. Schon mit zehn Jahren begann sie, so viel Zeit wie möglich bei den Ordensschwestern in der Nähe ihres Dorfes zu verbringen und trat im Jahre 1994 in den Orden der „Daughters of Mary, Mother of Mercy Congregation“ ein. Sie arbeitet seit mehr als 16 Jahren als Missionarin in Westafrika, davon in den ersten Jahren in In dem kleinen Dorf Sang (etwa 30 km westlich von Yendi) mietete sie ein altes Gebäude und nahm Kinder in ihre Obhut. Im Nordosten Ghanas ist die Bevölkerung zum großen Teil sehr arm. Sehr viele Menschen sind Analphabeten. In den traditionellen Religionen dieser Gegend herrscht noch immer die Überzeugung, dass Kinder mit Behinderungen oder Missbildungen sowie Waisenkinder „spirit children“ seien, d.h. diese Kinder seien von bösen Geistern besessen und ein schlechtes Omen für die Familie und die ganze Dorfgemeinschaft. Sie werden von der Familie verstoßen, ausgesetzt oder getötet. Nachdem Sr. Stan lange Zeit unter sehr schwierigen örtlichen Bedingungen gearbeitet hatte, konnte sie mit ihren Helferinnen und Helfern und den Kindern im August 2014 in ein neu errichtetes Gebäude umziehen, das Platz bietet für ca. 50 Kinder. Dies war nur möglich durch Einweihung des Neubaus die finanzielle Unterstützung einer Hilfsorganisation in den USA („Sister Stan’s Children, Inc.“, Nashville, TN 37221, USA), das bischöfliche Arnold-JanssenGymnasium in Neuenkirchen (bei Rheine), die bischöfliche MarienRealschule in Dülmen sowie zahlreiche Einzelspender, die Sr. Stan u.a. auf ihren „Predigtreisen“ motivieren konnte, ihr Projekt zu unterstützen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Organisation „Sister Stan’s Children“ machen sich auch regelmäßig vor Ort ein Bild über die Situation, um über die notwendige Weiterentwicklung zu beraten und jene zu fördern. Von Zeit zu Zeit arbeiten auch Praktikanten für einige Wochen oder Monate in Sang. Seitens des Bistums Münster wird Sr. Stan’s Projekt vom Referat Weltkirche / Eyerund Stiftung gefördert. Das Arnold-Janssen-Gymna-sium (AJG) in Neuenkirchen unterstützt das Projekt auf recht vielfältige Weise. Zu nennen sind Aktivitäten wie der alle vier Jahre stattfindende Sponsorenlauf, Verkaufsstände beim jährlichen Schulfest Seite 17 hen sich mit viel Liebe und Engagement um das physische und psychische Wohlergehen der Kinder. Das zeigt auch den Menschen in Sang, dass diese Kinder nicht „spirit-children“ sind, sondern dass sie - ob gesund oder krank, ob behindert oder nicht angenommen und geliebt sind. Deshalb gibt es keinen schöneren Namen für dieses Haus als „Nazareth Home for God’s Children“. Kinder, MitarbeiterInnen und Unterstützer des Kinderheimes sowie ein Verkaufsstand auf dem „Sternschnuppenmarkt“ in Emsdetten. Auch gibt es Spielzeug-Sammelaktionen sowie kleinere Einzelaktivitäten einiger Klassen. Wenn z.B. nach durchgeführten Exkursionen Geld übrig bleibt, kommt es Sr. Stan’s Projekt zugute. nen. Die Gebäude sollen noch erweitert werden u.a. durch eine Schule, eine Krankenstation, eine Kapelle und auch Räume für den Konvent und die Mitarbeiter/innen. Zurzeit leben auch schon vier Postulantinnen bei Sr. Stan, die evtl. in den Orden eintreten wollen. Eine neue Aktion fand viel Resonanz: am letzten Schultag der Abiturienten des AJG bot man während eines Fußballspiels „Bratwurst für Ghana“ an. Man berichtete mir, die Bratwurst habe guten Zuspruch gefunden und eine recht beachtliche Summe für Sr. Stan erbracht. Leider wurde am 17. März dieses Jahres das alte Gebäude durch ein Unwetter stark zerstört. Dort befanden sich auch noch zahlreiche Einrichtungsgegenstände, die nun nicht mehr brauchbar sind. Das Haus sollte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin genutzt werden, bis die für sie geplante Unterkunft auf dem neuen Gelände fertig gestellt ist. Herr Alfons Overmann (Lehrer am AJG) betreut und initiiert mit großem Engagement und Ideenreichtum die Aktivitäten für dieses Projekt. Er rief auch eine „Arbeitsgemeinschaft Ghana“ ins Leben, die aus Schülern, Eltern und Lehrern besteht und ihn intensiv bei dieser Arbeit unterstützt. Das neue Gelände in Sang ist so groß, dass künftig auch Mais, Bohnen u. ä. angebaut und auch Tiere gehalten werden kön- Es wird noch lange Zeit dauern, bis alle Pläne Schritt für Schritt realisiert werden können. Aber durch den unermüdlichen Einsatz aller dort tätigen Menschen und durch die Unterstützung von Organisationen und Einzelspendern wird sicherlich manches möglich sein. Die Schwestern sowie Helferinnen und Helfer bemü- Der Alltag ist ausgefüllt mit viel Arbeit. Die Kinder brauchen viel Zuwendung und Unterstützung sowie medizinische Hilfe. Die großen Anforderungen und Alltagsprobleme sind nicht zu übersehen. Aber dieser Alltag wird auch bestimmt durch das Lachen der Kinder, durch frohe Lieder und leuchtende Kinderaugen. Bei meinen Besuchen in Sang war ich jedes Mal sehr beeindruckt von dieser positiven Atmosphäre. Und es ist das große Engagement, die Liebe zu den Kindern und nicht zuletzt das Gottvertrauen, das den Verantwortlichen die Kraft gibt, den Alltag zu gestalten und zu bestehen. Dies wurde in vielen Gesprächen mit Sr. Stan vor Ort oder in Deutschland, wenn sie mein Gast war, immer wieder deutlich. Die Arbeit im „Nazareth Home for God’s Children“ ist eine große Herausforderung, eine Aufgabe, die viel Kraft und Engagement erfordert. Aber es ist auch eine wunderbare Aufgabe, diesen Kindern ein Zuhause zu geben. Gottes Segen begleite alle, die dort leben, die dort arbeiten und ein Zuhause gefunden haben. Möge es auch weiterhin viele Menschen geben, die Sr. Stan in ihrer Arbeit auf vielfältige Weise unterstützen. Margild Kaiser Seite 18 Bachabordo - „Hope for Ghana“ e.V. / Rheine Hoffnung auf bessere Zukunft im Norden Ghanas Verein „Hope for Ghana" begleitet Lieferung für die Ambulanz in Bachabordo Josef in vielen Fällen helfen", spricht Fischer von einem spürbaren Fortschritt bei der medizinischen Versorgung in Bachabordo und den umgebenden Dörfern, die mehr als 25 Kilometer vom nächstentfernten Krankenhaus liegen. So können Malaria, Typhus, Grippe, Infektionen, Brüche und Verletzungen sowie Schlangenbisse wirksam behandelt werden. Monika Fischer nennt ein Beispiel: „Der kleine vierjährige Paul wurde völlig apathisch und kraftlos zur Clinic gebracht. Der Pfleger wollte ihn vorsichtshalber ins nächste Krankenhaus schicken. Dort wurde das Kind aber unverständlicherweise abgewiesen. Die verzweifelten Eltern brachten ihn zurück zur Ambulanzstation. Dort hat ihm Josef mit einer einfachen Infusion vermutlich das Leben gerettet." RHEINE. Ein herzliches „Welcome" schallte Monika Fischer aus zahlreichen Mündern im Dorf Bachabordo im Norden Ghanas entgegen. Die Rheinenserin war in ihrer Funktion als 1. Vorsitzende des Vereins „Hope for Ghana" in die Diözese Yendi gereist, um eine Lieferung von Einrichtungsgegenständen und medizinischen Materialien zu begleiten. Diese wurden dringend in der Ambulanzstation „Bachabordo Catholic Clinic" benötigt, die seit Oktober 2013 - ermöglicht durch die Initiative des Hilfsvereins - in dem 2000Einwohner-Dorf betrieben wird, das etwa fünf Kilometer von der Hauptstraße entfernt nur mühsam über Feldwege erreichbar ist. „Die Eyerundstiftung im Bistum Münster hat unter Leitung ihres Geschäftsführers Carsten Wellbrock Möbel, Behandlungsmaterialien und medizinische Geräte finanziert", freut sich Fischer, dass das bisherige Provisorium mit einigen gezimmerten Tischen und Bänken durch europäischen Krankenhausstandard ersetzt werden konnte. „Für die Transport- kosten ist unser Verein aufgekommen", ergänzt sie. In Ghana traf die frühere Gymnasiallehrerin auch auf Pater Thomas Anamooh, der am Priesterseminar der Provinzhauptstadt Tamale tätig ist. Er sorgt vor Ort für die weitere Entwicklung der Ambulanzstation, in der ein aus-gebildeter Krankenpfleger und zwei ehrenamtliche Helfer tätig sind. „Auch wenn kein eigener Arzt vor Ort ist, kann der Pfleger Mit der Einrichtung der Klinik, die im vergangenen Jahr bereits mit einer Not-stromversorgung ausgestattet werden konnte (MV berichtete), sieht der Verein „Hope for Ghana" sein Engagement längst noch nicht abgeschlossen. „Unsere Vision für das kommende Jahr ist eine einfache Unterkunft für das Pflegepersonal. Auch eine Solaranlage für die preisgünstige Stromversorgung wäre notwendig", sagt sie. Noch sei die Finanzierung aber nicht gesichert, weshalb der Verein dringend auf Spenden angewiesen ist. Westfälische Nachrichten - pn Seite 19 Adressen der Partnergemeinden Eine Liste mit E-Mail-Adressen und Telefonnummern ist über [email protected] bei Andreas Fechner-Greiwe zu bekommen Bistum Damongo St. Antonius - Bamboi St. Alexander Ursula Naarmann Lindenstr. 3, 49844 Bawinkel Martyrs of Uganda - Bole St. Vincentius Hermann Brinker, Am Dreick 21, 49716 Meppen „Our Lady Queen of Peace“ - Buipe St. Anna Margot Strotmeier Holtkamp 16 48163 MS-Mecklenbeck St. Peter - Busunu St. Johannes Prof. Dr. Alfons Rinschede Baltimor 19 59379 Selm-Cappenberg St. Anne - Damongo St. Dionysius Annegret Schulte-Sutrum, Gangolfstr. 8 48356 Nordwalde St. Joseph - Kalba St. Bonifatius-St. Marien Hans Becker Klaus-Jost-Str. 14, 49733 Haren-Altenberge St. Peter - Lingbinsi St. Elisabeth Hans-Jürgen Vollenbröker Missionskreis St. Elisabeth u. St. Michael Steinfurter Str. 135 48431 Rheine Holy Trinity - Sawla St. Vitus / St. Andreas FrerenAndervenne Alfons Els, Pater-Kolbe-Weg 3, 49832 Freren Martyrs of Uganda / Bole St. Johann/St. Joseph Thomas Hellbach, Jägerstr. 46 47166 Duisburg-Hamborn Good Sheperd- Tuna St. Marien Irmgard Lembeck, Ootmarsumer Weg 61, 48527 Nordhorn Holy Family - Kulmasa St. Antonius Ludger Hinterding Einsteinstr. 11, 48477 Hörstel Bistum Yendi St. Joseph - Bimbilla Heilig Geist Elsbeth Büll Gut Insel 33d 48151 Münster Our Lady of Lourdes - Yendi St. Johannes-Baptist Thorsten Karla Finkenstr. 29 48432 Rheine-Mesum Christ the King - Gushiegu Liebfrauen-Überwasser / St. Michael Gievenbeck Maria Buchwitz Schöppingenweg 20 48149 Münster Hope for Ghana e.V. Monika Fischer Immergrünstr. 3 48432 Rheine Bistum Tamale Bistumskoordinator: Fr. Thaddeus Kuusah [email protected] St. Kizito - Kpandai St. Petronilla Maria Niehues, Maxhafen 19, 48493 Wettringen Our Lady of Fatima - Salaga St. Peter Paul Goßens, Sandstr. 10 46562 Voerde-Spellen Christ the King - Jamboi St. Elisabeth Pfr. Wilhelm Kolks Bülowstr. 52 46562 Voerde-Friedrichsfeld Our Lady of Africa - Tamale Heilig Kreuz Pfarrbüro Heilig-Kreuz Hoyastr. 22 48147 Münster Holy Cross - Tamale St. Lamberti Mechthild Bäumer Hengtstr. 49a, 48653 Coesfeld St. Peter u. Paul - Tamale St. Mariä Heimsuchung Pfr. Hermann Otto, Kirchstr. 4 48432 Rheine-Hauenhorst und KSHG Münster Frauenstr. 3-6 48143 Münster St. James School - Dabogushie (Tamale) Eine Welt Kreis St. Mauritius Hausdülmen Josef Schafranitz Wallgarten 20 48249 Dülmen Bistum Wa St. Augustine - Chaggu - Bulenga St. Georg Marianne Jessing Agnesstr. 3 48683 Ahaus-Ottenstein St. Paul - Fielmuoa St. Maria-Himmelfahrt Anni Fortkamp Liststr. 5 45884 Gelsenkirchen Holy Family - Hamile St. Urbanus Wilfried Plemper, Feldstr. 9 46286 Dorsten-Rhade St. Joseph - Jirapa St. Ludger Rudolf Niessing, Goethestr. 59 47179 Duisburg-Walsum St. Ignatius - Lasia-Toulu St. Otger Bernard Nitschke, Almsick 20c 48703 Stadtlohn St. Peter - Lawra St. Marien Rolf Kuhlmann von-Büllingen-Str. 54 47495 Rheinberg-Budberg St. Teresa - Nandom St. Martinus Theo Sprenger Wolterstr. 14 47574 Goch-Pfalzdorf (Fortsetzung auf Seite 20) Seite 20 TERMINE TREFFEN TIPPS Bistum Navrongo Bolgatanga Martyrs of Uganda - Sirigu St. Marien, Münster Gisela Kubina, Am Linnenkamp 20 48165 Münster-Hiltrup Seven Sorrows - Navrongo Sel. Anna Katharina Pfr. Johannes Hammans Am Tüskenbach 18 48653 Coesfeld Sacred Heart - Bolgatanga St. Johannes Pfarramt St. Johannes An St. Johannes 5 46244 Bottrop-Kirchhellen IMPRESSUM „Partnerschaft - Aktuell“ „Partnerschaft Aktuell“ lebt von Beiträgen aus den Partnerschaften und will ein Spiegel des vielfältigen Engagements sein. Außerdem sollen Informationen aus Nordghana hier weitergegeben werden. Texte bitte möglichst unformatiert als Worddokument bzw. Bilder als JPG-Datei zusenden, das macht die Arbeit für mich leichter. Pastor Wilhelm Kolks Meine Mailadresse: [email protected] Herausgeber: Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster Sachausschuss Weltkirche Rosenstraße 17, 48135 Münster www.dioezesankomitee.de E-Mail: [email protected] Redaktion: Ise Kamp (V.i.S.d.P.) P. Hans-Michael Hürter St. Anne - Bongo St. Martinus Greven Heide Fechner An der Gronenburg 10, 48268 Greven Pfr. Klaus Lunemann, Marktplatz 5 48268 Greven St. Paul’s - Walewale St. Marien Margit Höllmann, Bleichstraße 9 Die diesjährige Jahrestagung zur Diözesanpartnerschaft mit Nordghana findet vom 13.-14. November im Franz-Hitze-Haus / Münster statt. Beginn: 16.30 Uhr Anmeldung: T: 0251/9818-445 Fax: 0251/9818-480 E-Mail: [email protected] „Ghana—nicht nur Schokoladenseiten“ so lautet eine Ausstellung mit etlichen informativen „Roll-ups“ - sie ist kostenlos beim „Ghana—Forum NRW“ zu bekommen. Im Internet ist sie zu sehen unter: www.ghana-nicht-nurschokoladenseiten.de
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