Aufstehn, aufeinander zu gehen, von einander lernen ….

Frühjahr
2015

Neus aus dem
Diözesanarbeitskreis

Jahrestreffen 2014

Biographie über
Pater Bernhard
Hagen
Berichte aus den
Partnergemeinden


Coesfeld
Nordwalde
Nordhorn
Selm
Neue
Partnerschaften
- Hörstel
- Saerbeck

Sister Stan Ein Haus
für Gottes Kinder

Die Klinik in
Bachabordo

Adressen der
Partnergemeinden

Termine-TreffenTipps
Aufstehn,
aufeinander
zu gehen,
von einander
lernen ….
Seite 2
Jahrestagung 2014
Energie in Ghana
ellen Stand des Handwerkerausbildungsprojekts aus Spellen berichtet und der Verein Hope for
Ghana stellte sich und sein Engagement für ein Clinic-Projekt in
Bistum Yendi vor.
Gäste aus Ghana sorgen immer wieder dafür, dass nicht nur „akademisch“
über die Probleme Ghanas diskutiert wird.
Die Jahrestagung zur Bistumspartnerschaft mit Nordghana
fand im November 2014 zum
Thema Energie in Ghana im Franz
Hitze Haus in Münster statt.
Die Teilnehmenden befassten sich mit den Problemen und
den Perspektiven der Energieversorgung in Ghana und diskutierten
mögliche Lösungswege. Hauptreferent war Professor Dr. Einhard
Schmidt-Kallert der in seinem
Vortrag „Schlüsselfaktor Energie“
die Bedeutung der Energieversorgung für Wirtschaft und Entwicklung des Landes hervorhob. Akosua Amaka-Otchere, Doktorandin
bei Prof. Dr Schmidt-Kallert, ging
in ihrem Vortrag auf Optionen für
die Nutzung alternativer Energie
in Nordghana ein, auch vor dem
Hintergrund konkreter Erfahrungen bei Feldstudien vor Ort.
In verschiedenen Workshops wurde das Schwerpunktthema vertieft, so stellte zum Beispiel die Firma Villageboom aus
Münster ihr Leih-Solar-Leuchten-
Konzept vor, das mit Förderung
durch die Eyerund-Stiftung bereits von drei Frauengruppen in
Tamale erfolgreich umgesetzt
wird.
Näheres
unter
www.villageboom.com.
Verabschiedet wurde auf
dieser Tagung Heinz Meyer, der
als Tagunsleiter des Franz-HitzeHauses über viele Jahre die Jahrestagungen organisiert und zu
den „Gründungsvätern“ der Diözesanpartnerschaft zählt. Ihm galt
der besondere Dank der Versammlung für sein außerordentliches Engagement. Er versicherte
auch über seinen Ruhestand hinaus der Partnerschaftsarbeit verbunden zu bleiben.
Die diesjährige Jahrestagung findet am 13./14. November
statt, Thema wird sein „Ohne
Frauen geht es nicht. Die Rolle
der Frau und das Verständnis von
Partnerschaft in Nordghana“.
Ise Kamp
Solarlampen von „Villageboom“
leuchten jetzt in Nordghana
Vertreter der EyerundStiftung wiesen auf Möglichkeiten der Unterstützung auch anderer Partnerschaftsprojekte hin,
Gäste aus Selm stellten ihr Projekt der Kommunalen Partnerschaft mit Busunu vor.
Im Rahmen von BestPratices-Beispielen auf Nordghana wurde u.a. über den aktu-
Ein Geschenkkorb und ein herzliches
Dankeschön an Heinz Meyer für viele
Jahre Engagement
Seite 3
Aktuelles
Domjubiläum 2014
Für entstandene CO 2 Emissionen
im Rahmen des Domjubiläums im
September 2014 wurde auf Initiative des Diözesankomitees an
MISEREOR eine Spende für ein
Projekt zur ländlichen Entwicklung im Bistum NavrongoBolgatanga in Höhe von 20.00
Euro gezahlt. Verantwortlich für
das Projekt ist Joe Ayembilla, der
Entwicklungskoordinator des Bistums.
Neue Partnerschaft
Eine neue Partnerschaft
zwischen der Pfarrei St. Georg in
Saerbeck und der Pfarrei St. Teresa in Damongo, ehemals Rektorat von St. Anne in Damongo ist
auf gutem Weg, mit nachbarschaftlicher Unterstützung aus
Greven und Nordwalde. Außerdem ist Pater Bernhard Hagen mit
Erfolg dabei, seine Heimatgemeinde in Hörstel für eine Partnerschaft zu begeistern.
Einladung ghanaischer
Gäste - Visa-Erteilung
Vielen ist es bereits bekannt,
Termine für die obligatorischen
Interviews in der Konsularabteilung der Deutschen Botschaft in
Accra sind nur noch online zu
buchen. Die Visa werden allerdings nicht am gleichen Tag
ausgestellt, die Pässe mit den
Visa können erst nach einer
Bearbeitungszeit von vier Tagen
abgeholt werden. Bei der Beantragung von Reisepässen gibt es
nach wie vor lange Wartezeiten
bis zur Fertigstellung und Aushändigung der Pässe. Oftmals
wurden auch zugesagte Termine
nicht eingehalten. Bitte also mit
allen Reiseplanungen und Buchungen so früh wie möglich
beginnen!
Wir bitten auch darum,
sowohl die Geschäftsstelle des
Diözesankomitees in Münster
als auch des Partnerschaftsbüro
in Tamale über Reiseplanungen zu
informieren.
Aufgrund verbindlicher Absprachen mit der Konsularabteilung der Botschaft (Herr Liesbrock) können die Verpflichtungserklärungen durch Ausländerbehörde entfallen bei Delegationen
im Rahmen der Bistumspartnerschaft. Ein Einladungsschreiben
der Pfarrei mit allen notwendigen
Angaben und Siegel sowie ein
entsprechendes Schreiben aus der
Geschäftsstelle in Münster, dass
Besuch im Rahmen der Bistumspartnerschaft Münster –Tamale
stattfindet, reichen zum jetzigen
Zeitpunkt aus.
Laut Aussage der Konsularabteilung sollte es kein Grund
zur Beunruhigung sein, falls Unterlagen nachgefordert werden. In
manchen Fällen ist der Antrag
unvollständig oder ein besserer
Überblick über familiäre oder finanzielle Hintergründe erscheint
notwendig.. Das macht auch deutlich, wie wichtig eine gute Vorbereitung auf das Interview ist!
Eine Befreiung von der Visa-Pflicht gibt es nur für große
Veranstaltungen wie z. B. den
Weltjugendtag und kann nur nach
Weisung des Auswärtigen Amtes
erfolgen.
Bischöflicher Besuch im Diözesanarbeitskreis
Am 20.8.2014 nahm Weihbischof Stefan Zekorn (oben)
als Bistumsbeauftragter für die Weltkirche an der Sitzung des Arbeitskreises teil und sicherte seine Unterstützung für die Partnerschaft zu. Aus Nordghana kam
am 12.5.2015 Bischof Vincent von Yendi (rechts) in den
AK und machte deutlich, wie wichtig ihm die Partnerschaft ist. Vor allem die Förderung der Frauen lag ihm
am Herzen.
Seite 4
„Allein habe ich nichts gemacht!“
Eine Biographie über Pater Bernhard Hagen
Die Biographie beginnt mit seiner
Kindheit in Altenberge/Haren. Berichtet dann, wie der Wunsch, in die
Mission zu gehen, langsam in ihn
heranwuchs, nachdem er schon eine
Maurerlehre hinter sich hatte. Über
seine schulische Weiterbildung bei
den Stylern und sein theologisches
Studium in London bei den Weißen
Vätern verfolgt sie seinen Weg 1970
bis nach Tuna ins Upper West Gebiet
von Nordghana.
Er hat sich mit den dort in
Armut lebenden Eingebornen eingelassen, mit ihnen gelacht, geweint
und gelitten, Höhen und Tiefen mit
ihnen zusammen durchlebt.
Viele Jahre hat er erst ihre
Lebensweise und Kultur studiert, mit
den oftmals grausamen Riten ihrer
animistischen Religion und die Welt
der Stämme in Nordghana erkundet,
ehe er sich daran machte, die fatalistischen, nach rückwärts gerichteten
Strukturen ihrer Gesellschaftsordnung aufzubrechen.
Von seiner bleibenden, engen
freundschaftlichen Verbindung mit
den Freunden in seinem Heimatdorf
Altenberge zeugen unzählige Briefe,
in denen er ihnen von der Not und
dem Elend in seiner neuen Heimat
berichtete. Das führte letztendlich
dazu, dass diese ihn von Anfang an
tatkräftig finanziell unter die Arme
griffen, bis hin zur Gründung des
Aktionskreises Pater Hagen e.V. und
in die Bildung mehrerer Gemeindepartnerschaften mündete, was in vielen gemeinsamen Projekten bis heute
seinen Ausdruck findet.
Ohne diese beispiellose Hilfe
wäre seine Aufbauarbeit im fernen
Afrika in einem so großen Stil nicht
möglich gewesen. Daher auch der
Name des Titels: „Allein habe ich
nichts gemacht!“
Er rodete Buschland für Straßen, baute Schulen und Regenrückhaltebecken, ließ Bohrlöcher für
Wasserpumpen bohren, gründete
Raiffeisenkassen und vieles, vieles
mehr.
Wie das alles
vor sich ging und was
dabei passierte, wird in
dem Buch verbunden
mit dem jeweiligen
Zeitgeschehen
und
Rahmenbedingungen
geschildert.
In vielen Zeitfenstern werden teils
lustige
Geschichten
erzählt. Aber auch von
tragischen Begebenheiten werden die Leser
erfahren, die Pater Hagen an den Rand des
Erträglichen brachten,
ja sogar Zweifel an
seiner Berufung in ihm
auslösten, von denen er
bisher nie öffentlich
sprach.
Spannend wird
von
heimgesuchten
Katastrophen,
wie
Überschwemmungen,
Epidemien und Dürreperioden mit ihren Folgen berichtet, in denen
ihm seine schwarzen
Freunde wie „Enterbte“ von Gottes
schöner Mutter Erde vorkamen und
die Trommeln nicht müde wurden,
die Kunde von unzähligen Toten
weiterzutragen.
Danach berichtet die Biographie vom Aufbau seiner ersten Pfarrei in Tuna, wo erst einmal Krieg
zwischen zwei verfeindeten Stämmen ausbrach und er zum Friedensstifter avancieren musste. Ein abgefackeltes Dorf und totale Verwüstung war die traurige Hinterlassenschaft. Heute ist Tuna ein pulsierendes Dorf mit zweistöckiger Missionsstation, einer riesigen wunderschönen Kirche, vielen Schulen und
Kindergärten. Allein die Senior
High-School beherbergt heute 1400
Schüler, die selbst aus Accra ihren
Weg hierher finden, was für die
hohe Qualifikation des Gymnasiums spricht. Natürlich kommen
auch Zeitzeugen zu Wort.
Das Buch wird den Leser umfangreich in die afrikanische Kultur
einführen, unter Einbezug der unseligen Leidensgeschichte ihrer Vergangenheit- der Sklaverei- ohne die kein
Verständnis für ihr Weltbild und ihre
Lebensart entwickelt werden kann.
Die ganze Bandbreite der Missionstätigkeit von Pater Bernhard Hagen
wird vor Augen geführt und ebenso
zum Schluss über die jetzige Situation ins Ghana informiert. Auch mit
kritischen Anmerkungen wird nicht
gespart.
Es ist ein umfangreiches
Buch, von 322 Seiten mit vielen Bildern, welches von den vielen Gesichtern Afrikas berichtet und das über
den Aktionskreis Pater Hagen e.V. ,
49733 Haren, Klaus Jooststr. 14,
[email protected] oder Telefon
0541/59797899 zum Preis von 29,80
€ bezogen werden kann.
Seite 5
„Holy Cross“ / Tamale - St. Lamberti / Coesfeld
Vorfreude auf einen Besuch aus Ghana
Ende August/Anfang September d.J. erwarten wir hier in Coesfeld Mitglieder aus unserer Partnergemeinde Holy Cross, Tamale/Ghana.
Wir haben bereits begonnen,
ein Programm für unsere Gäste zusammenzustellen, um ihnen durch
Besuche, Besichtigungen, Treffen
etc. etwas von unserer Welt und von
unserem Leben hier zu zeigen. Es
geht dabei nicht nur um kirchliche
Aspekte oder die Art und Weise wie
bei uns Glaube gelebt wird, sondern
es geht auch darum, unseren Gästen
einen Eindruck von unserem sonstigen Leben und unserem sogen.
„Wohlstand“ bzw. „Fortschritt“ zu
vermitteln. Es ist uns wichtig, ihnen
auch zu zeigen, dass und wieso es
inmitten von so viel Reichtum und
Wohlstand Einrichtungen gibt wie
„Tafel“, „Mittagstisch", „Möbelladen“ … , also dass bei uns auch
Armut und Not vorhanden ist.
Umwelt und der Umgang
mit Ressourcen soll ebenso Thema
sein, wie das Kennenlernen und Treffen mit den verschiedenen Gruppen
und Mitgliedern unserer Gemeinde.
Für mich ist es das erste Mal dabei zu
sein, wenn eine Delegation aus Ghana zu Gast ist und ich glaube am
Wichtigsten wird sein: Zusammen zu
sein, Gespräche und zusammen Essen, Trinken und Feiern.
Bei Wikipedia steht an einer
Stelle: „Das Maß der Bindung und
der Verpflichtung ist bei einer Partnerschaft höher als bei einer Liebesbeziehung“. Im Hinblick auf unsere
Partnerschaften ist es nicht leicht,
dem gerecht zu werden. Meistens
geht es doch darum, wie Gelder zu
beschaffen sind für bestimmte Projekte usw., also um materielle Dinge,
die wir dorthin geben. Auf den ersten
Blick ist es ein einseitiges Geben,
aber ist es für uns nicht das Einfachste „Geld“ für einen guten Zweck zu
spenden. Viel schwerer fällt es uns,
Zeit zu „opfern“ oder mit Toleranz
und Neugier dem Fremden zu begegnen.
Ghanaische Kunst zeigt, was Partnerschaft bedeutet:
Verbundenheit , Zuwendung und doch Individualität
Vor allem von der jüngeren Generation würde ich mir Neugier und Mitarbeit wünschen. Unser
AK überaltert und unsere Kirchen
verwaisen.
Wer jemals in Ghana einen
Gottesdienst und Gemeindeleben
erlebt hat weiß wie bunt und lebendig es da zugeht. Trommeln, Tanzen, Singen, Bibelunterricht, Jugendtreffen …. das Gemeindeleben
insgesamt findet in und um die Kirche herum statt. Was ist uns eigentlich verlorengegangen? … vielleicht gibt es da etwas, was wir von
unseren Partnern wieder lernen können.
Bei unserem letzten Besuch in Tamale sagte unsere jugendliche Mitreisende bei einem
Treffen: „…bei euch geht es so bunt
und lebendig zu in der Kirche.
Wenn das bei uns auch so wäre
würden bestimmt mehr Jugendliche
in die Kirchen kommen.“ Die jun-
ge Ghanaerin antwortete direkt: „Laßt
uns kommen, wir zeigen es euch!!“
Vielleicht könnte das der
Gegenwert für unsere Mühen, unsere
Spenden sein? Wir können dafür sorgen, dass unsere Partner in mancher
Hinsicht ein komfortableres und sichereres Leben haben, aber es muss
keine Einbahnstraße sein. Wir freuen
uns auf den Besuch aus Tamale und
vielleicht können wir die vorgenannten Gedanken in die gemeinsamen
Tage mit einbringen…!!??
AK Mission, Entwicklung, Frieden
Gemeinde St. Lamberti Coesfeld
Gertrud Wältring-Müller
Seite 6
St. Anne / Damongo - St. Dionysius / Nordwalde
Eigentlich sollte es ein privater Besuch werden …
Positive Entwicklungen sind spürbar in Nordghana
Eigentlich sollte es ein privater Besuch werden, doch dann
wurde der letzte Besuch in Damongo zu einer kleinen partnerschaftlichen Zeitreise mit entwicklungspolitischen Facetten.
Wohlbefinden seiner Gäste. Gute Verpflegung, saubere Zimmer
und der obligatorische Regenguss am Abend waren wieder
typisch für den Beginn der Reise.
Über 20 Jahre Partnerschaft
zwischen Nordwalde und St. Anne`s, Damongo, - das war der
Grund für einige Besuche und
Gegenbesuche. Im Januar 2010
und im März 2011 war jeweils
eine Delegation aus Nordwalde in
Damongo, 2012 waren Gäste aus
Damongo in Nordwalde. Über den
Jahreswechsel 2013/2014 besuchte eine weitere Gruppe aus Nordwalde die Partnergemeinde. Jetzt
ist Ruth Schulte- Sutrum seit August 2014 in Wa und dort in einem Frauenprojekt tätig, das Frauen in ihrer Selbstständigkeit und
Unabhängigkeit unterstützt. Sheabutter, ein Restaurant und ein
Nähatelier sind die Standbeine
dieses genossenschaftlichen Projektes. Ruths Arbeit in Wa war
Grund genug für zwei ihrer
Schwestern, für ihre Mutter und
deren Freundin, im Februar 2015
nach Ghana zu fliegen und sie zu
besuchen. Die Eindrücke dieser
Reise sind besonders im Vergleich
von 2010 und 2015 interessant:
In fünf Jahren hat sich viele getan
– so lautete das Fazit.
Die große Überraschung
kam am nächsten Tag. Der Weg
von Accra nach Damongo hat
sich gewaltig verändert. 2010
kämpften sich Fahrer und Fahrgäste zwei Tage lang über staubige Pisten mit wenigen asphaltierten Unterbrechungen nach
Norden, erst mal bis Kumasi,
dann bis Damongo. Roter
Staub lag auf
den Hütten entlang der Straße
und Fußgänger
wurden mit jedem Fahrzeug
in einen Schleier aus rotem
Staub
eingehüllt. Der Kommentar
der
Deutschen damals: „Schade,
dass die guten
Straßenabschnitte
so
schnell vorbei
sind.“ Das hat
sich jetzt gründlich geändert.
Es begann in Accra: Lange
Schlangen vor der Abfertigung
waren in 2010 und 2015 der erste
Eindruck. Während 2010 aufmerksame Zollbeamte Passbild
und Gesicht verglichen, wurden
jetzt auch die Fingerabdrücke jedes Reisenden genommen. Nicht
geändert hat sich der angenehme
Aufenthalt im Good Shepard`s in
Accra. Jema sorgt nach wie vor
mit aufmerksamem Blick für das
Im Februar 2015 war die
ganze Straße bis
auf kleine Reste
befestigt. Keine
Staubwolken
mehr, wohl aber
nach wie vor
viel wuseliger
Verkehr. Mehr
Lebensqualität
für die Anwohner durch weniger
Staub. Stände am Straßenrand mit
Obst und Gemüse gab es 2010
und 2015. Jetzt wurden die Waren
aber mit mehr Gelassenheit präsentiert.
2010 waren Europäer im
Norden Ghanas oft noch Exoten.
Dieser Status trifft heute nicht
mehr zu. Man hat sich an Weiße
gewöhnt. Doch das Erstaunlichste
an der Reise in den Norden: Man
erreicht Damongo in einem Tag
und kommt noch bei Tageslicht
an.
Der „Flowerman“ mit Gemüse und Blumen, die in gebrauchten Plastiktüten gezogen werden
Seite 7
Gebrauchte Plastiktüten werden zu Frauenprojekt zu neuen Einkaufstüten
wiederverwertet.
Der Empfang in Damongo
war genauso herzlich wie bei den
vorherigen Besuchen. Unterkunft
und Verpflegung sind nach wie
vor gut. Die Unterkunft im Catholic Guest House ist frisch renoviert: Klimaanlage und Kühlschrank sorgen für Komfort in
jedem Zimmer. Ein Fernseher in
der Rezeption ist dazu gekommen.
Dort stehen auch gekühlte Getränke bereit.
Das Besuchsprogramm in
Damongo war exakt geplant und
wurde genauso durchgeführt. Eine
weitere Änderung gegenüber
2010: Die damalige Ghana-time,
also eine häufige Zeitverzögerung
von 15 bis 30 Minuten gab es
nicht mehr. Alle Beteiligten waren
pünktlich zur Stelle. Ob das immer so ist? Und ob das immer so
sein muss?
Natürlich stand der Besuch
in Murugu, einer Außenstation
von Damongo auf dem Programm. Auch hier warteten angenehme Überraschungen auf die
Frauengruppe: 2010 war hier nur
eine Primary-School in Betrieb,
so dass die Schüler nach der 6.
Klasse nach Damongo wechseln
mussten. Ein riskantes Unterfangen, war doch die Piste in der Regenzeit oft unpassierbar und die
Brücke über den Fluss überschwemmt. Zusammen mit dem
Kindermissionswerk und vor
allem mit den Sternsingern
Nordwalde wurde Geld bereit
gestellt, um die Junior-HighSchool mit drei Klassenräumen
zu bauen. Im März 2015 fand
die Einweihung der Schule unter
Beteiligung des Kindermissionswerkes statt. Lernmaterial wird
noch aus Nordwalde zur Verfügung gestellt. Jetzt können die
Schüler im Dorf unterrichtet
werden.
Besonders stolz sind die
Bewohner auf ihre neue Krankenstation. Sie ist klein, aber
fein und eine echte Errungenschaft, wenn der Weg zum
nächsten Arzt weit und beschwerlich ist. Auch die Behörden aus Damongo haben Wort
gehalten: Die Brücke wurde erneuert und die Straße renoviert.
Der Kontakt zu den Dorfbewohnern war offener und noch herzlicher als 2010: Alle winkten
zum Abschied. Sicher auch ein
Verdienst von Ezechiel, einem
Farmer aus Murugu, der 2012
Gast in Nordwalde war.
Insgesamt hatte sich in
den letzten Jahren viel getan:
Die Wiederverwertung von Plas-
tiktüten in verschiedener Form ist
nur ein Beispiel. Vor gut einem
Jahr gab es die ersten Anfänge der
Recylingaktion in Form von Trashy bags: Plastiktüten werden gesäubert, aufgeschnitten, neu zugeschnitten und wieder zu Taschen oder ähnlichen Behältern
zusammen genäht. Bunte Muster
fallen ins Auge. Ein hauptamtlicher Designer, ein professioneller
Werbefilm und die Vermarktung
über das Internet machen das Projekt interessant. Eine andere Art
der Verwertung von Plastiktüten
ist einem Gärtner aus Wa gelungen: mitten in der staubigen Trockensavanne hat er Pflanzensetzlinge in Plastiktüten gepflanzt und
produziert so unter dem Schatten
eines großen Baumes Gemüse wie
Melonen und Gurken, aber auch
Zierpflanzen im Norden Ghanas.
In der trockenen Hitze sind die
grünen Pflanzen eine echte Wohltat für das Auge. Dieser Gärtner
erhielt seinen Namen Flowerman
vollkommen zu Recht.
Und was war sonst noch
anders als in 2010?
 Die Ernährung: Es gab mehr
Gemüse als Beilage zum typisch
ghanaischen Essen. Außerdem
wurde mehr Brot statt Maisbrei
oder Maniokbrei angeboten.
 Auch die Diskussionen im Partnerschaftskomitee verliefen offener und fast gleichberechtigt zwischen den Mitgliedern. Mehr
Sachargumente, weniger Autoritäten – so war der positive Eindruck
aus 2015.
Doch eine Erkenntnis blieb
gleich: Bei aller Wertschätzung
für die geleistete finanzielle Unterstützung sind es doch die persönlichen Begegnungen und Besuche die wechselseitiges Vertrauen wachsen lassen und echte Partnerschaft ermöglichen.
Annegret Schulte-Sutrum
Freundeskreis
Ghana Nordwalde
Seite 8
„Good Sheperd“ / Tuna - St. Marien / Nordhorn
Wasserleitungsanschluss für das
Gesundheitszentrum in Tuna
Kinder und schwangere Frauen,
nutzten das in der Station gespeicherte Wasser.
Im Laufe der Jahre wuchs
der Personalbestand des Gesundheitszentrums an. Die Mitarbeiter
richteten
einen
24-StundenSchichtdienst ein, um auch nachts
eine Rufbereitschaft zu gewährleisten. Bei zunehmender Patientenzahl stellte es sich als erforderlich heraus, den Wasserverbrauch
sowohl des Personals als auch der
Patienten zur Einhaltung von Hygienestandards und Infektionsschutz bei der Krankenversorgung
und bei den Entbindungen sicherzustellen. Eine ständige Wasserversorgung wurde notwendig und
eine feststehende Rohrleitung mit
elektrisch betriebener Grundwasserpumpe erwies sich als günstigste Lösung. Daraufhin wurden Realisierungsmöglichkeiten geprüft.
Finanzmittel für das Wasserversorgungsprojekt
„Wasser marsch“ in Tuna - Dank der Hilfe aus Nordhorn
Der Leiter des Gesundheitsdienstes unserer Partnergemeinde Good
-Shepherd in Tuna, Herr Remy
Nyewie, schickte uns folgenden
Bericht über einen wichtigen Fortschritt im Gesundheitszentrum:
Begründung des Vorhabens
Der
Gesundheitsstützpunkt wurde 1986 eingerichtet unter der Verwaltung und
Überwachung
der
Diözese
Tamale, gehört aber inzwischen
seit 1995 zu der neugegründeten
Diözese Damongo. Zur Sicherung eines guten Versorgungsstandards wurde ein Grundwasserbrunnen gebohrt, von dem
das Trinkwasser in Kanistern zur
Station getragen werden musste,
damit sich die Mitarbeiter die
Hände waschen konnten. Auch
manche Patienten, besonders
Eine schriftliche Kurzbeschreibung des notwendigen Projekts wurde von der Leitung des
Gesundheitszentrums über Pater
Bernhard Hagen dem Partnerschaftskreis in Nordhorn zugestellt. Die Partnerschaftsgemeinde
leistet seit langer Zeit eine wichtige Unterstützung bei der Entwicklung
der
Good
ShepherdGemeinde und ihrer Einrichtungen
und Gemeinschaften. Gemäß dem
Beschluss der Nordhorner Partner,
unsere Gemeinde ungeachtet der
schon seit Jahrzehnten geleisteten
Hilfe weiter zu unterstützen, wurden Spenden für das Projekt gesammelt. Wir erhielten 5.000 Euro
aus Deutschland, die wir in 16.800
Ghana Cedis umtauschen konnten.
Seite 9
Damit war unser Kostenplan, basiert auf einem Voranschlag einer
einheimischen
Wasserbaufirma
aus der Nachbarstadt Wa, bereits
gesichert. Diese Firma führte das
Projekt aber schließlich doch
nicht aus, weil die Bistümer in
Nordghana eigene Vertragsfirmen für Wasserbauprojekte haben.
Ausführung des Bauprojekts
Nach Erhalt der Spende wurden
nochmals
Kostenvoranschläge
von Ingenieuren mit Erfahrung in
Installation von automatischen
Wasserleitungen eingeholt, den
Zuschlag erhielt der Vertragspartner des Bistums Damongo,
Herr Francis Langa. Er hatte nicht
nur den günstigeren Endbetrag,
sondern ließ auch erwarten, dass
er bei Komplikationen am verlässlichsten Reparaturen ausführen
würde. Auf seine Empfehlung
wurde anstatt von zwei PVCBehältern nur einer installiert, was
die Kosten nochmals reduzierte.
Mehrkosten entstanden allerdings
durch das Durchbrennen einer
Elektropumpe.
Insgesamt wurden für die
Pumpstation und die damit verbundenen Arbeiten gut 10.000
Cedis ausgegeben, also knapp
3000 Euro, für den Wassertank,
die Probebohrung, die Stromversorgung der Anlage und Abflussbecken in der Klinik ca. 1.200
Euro, und für Kabel, Schächte,
Ventile, Ersatz- und Kleinmaterial
sowie Fahrtkosten etwa 735 Euro.
Übriggeblieben ist der Gegenwert
von genau 41,67 Euro, von dem
Mr. Nyewie ernsthaft versichert,
er werde für eventuell notwendige
Instandhaltungsarbeiten verwendet.
Beigefügt hat er Fotos vom
Wassertank auf dem Sockel, einem Gehäuse für Pumpe und Antrieb, Wasserhähnen in einer Unterkunft Personal und für Nutzer
im Außenbereich, sowie von der
elektrischen Steuerungsanlage und
einem Handwaschbecken aus Porzellan (!).
Zusammenfassung und Danksagung
Das Projekt
hat die Leistungsfähigkeit des Gesundheitszentrums
stark verbessert.
Die
Mitarbeiter
müssen nicht mehr
mit den Dorfbewohnern in der
Schlange stehen
und um Füllung
der Wasserkanister
für Personal und
Patienten konkurrieren.
Ein Plus an Hygiene - die Handwaschbecken
Für Patienten, besonders
schwangere Frauen die geburtshilfliche Unterstützung brauchen, ist die Zubereitung von
heißem Wasser viel einfacher
geworden. Sie brauchen nicht
mehr auswärts Wasser zubereiten lassen und riskieren nicht
mehr, dass das Wasser in den
Kanistern plötzlich verbraucht
ist und sie wegen mangelnder
hygienischer Bedingungen Infektionen mit schlimmstenfalls
tödlichem Ausgang erleiden.
Dies wird auch vielen Hochschwangeren aus auswärtigen
Orten den Entschluss erleichtern, zur Entbindung in die Klinik zu kommen anstatt ihr Kind
unter notdürftigen Bedingungen
und ohne professionelle Hilfe zu
Haus zur Welt zu bringen.
Damongo. Zugleich mit der
Danksagung entschuldigt sich
Remy Nyewie für die verspätete
Berichterstattung und erklärt sich
für gänzlich verantwortlich, falls
irgendwelche Unannehmlichkeiten dadurch entstanden sind.
Besonderen Dank an die
Partner der Good-ShepherdGemeinde Tuna in Nordhorn,
die das Projekt ermöglicht haben. Diese Partnerschaft ist
grundlegend für verbesserte soziale Dienstleistungen in der
westlichen Region des Bistums
Die Übersetzung ist von
Johannes Minnich
(Mitglied des Tuna-Kreises in
Nordhorn).
Der Tunakreis schließt sich
dem Dank an und versichert allen
Sponsoren, dass hier offenbar tatsächlich mit unseren Spenden ein
effektiver Beitrag zum Gesundheitsschutz für die Menschen in
unserer Partnergemeinde geleistet
wurde.
Der Bericht ist vom Leiter
des Gesundheitsdienstes der
Partnergemeinde Good Shepherd
in Tuna, Herr Remy Nyewie.
Seite 10
„Holy Family“ / Kulmasa - St. Antonius / Hörstel
St. Antonius in Hörstel beginnt Partnerschaft
mit neuer Pfarrei in Ghana.
Pater Bernhard Hagen von den
Weissen Vätern hat viele Jahre als
Missionar in Ghana/ Afrika gearbeitet. Schon lange hatte er den Wunsch,
dass die Seelsorgeeinheit St. Antonius Hörstel eine Partnerschaft mit einer Pfarrei in Ghana eingeht. Jetzt
wurden diese Pläne konkret. In der
Region nördlich von Tuna sollte in
Kulmasa eine neue Pfarrei gegründet
werden. Und er dachte: Hier könnte
die Seelsorgeeinheit St. Antonius
Hörstel aktiv werden.
Kulmasa liegt im Nordwesten
von Ghana, an der einzigen befestigten Straße zwischen den Städten Bole
und Wa. Kulmasa hat eine Fläche
von 2.500 km². Dort leben ca.23.500
Menschen. (Zum Vergleich: Die
Stadt Hörstel hat rd.107 km² und eine
Bevölkerung von rd. 20.000 Bewohnern, der Kreis Steinfurt ist 1.792 km²
groß.)
Kulmasa und 3 weitere Dörfer
liegen an der einzigen asphaltierten
Hauptstraße, die restlichen Dörfer
sind durch Straßen, die nur in einem
schlechten Zustand sind, verbunden.
Es gibt 25 Außenstationen, die von
einem Priester und zwei Katecheten
mehr oder minder regelmäßig aufgesucht werden. Das ist wegen der Straßenverhältnisse, insbesondere in der
Regenzeit, mit vielen Schwierigkeiten verbunden.
Die Menschen in der Region
sprechen 4 verschiedene Dialekte, die
Amtssprache ist Englisch. Die meisten Personen sind Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Außerdem gibt es Muslime und Angehörige anderer christlicher Glaubensgemeinschaften. Die meisten Menschen
arbeiten als Bauern und haben folglich einen sehr niedrigen Lebensstandard.
Analphabetismus ist ein großes Problem bei den Menschen in
Kulmasa. Die meisten Erwachsenen
sind Analphabeten. Gern möchten sie
Bischof Peter-Paul zu Besuch in Hörstel mit Pater Hagen (links) und Mitgliedern des Partnerkreises St. Antonius
ihre Kinder in die Schule schicken,
damit ihnen nicht die gleiche Zukunft wie den Eltern bevorsteht. In
Kulmasa gibt es aktuell eine Grundschule. Die Bezirksregierung hat
der Kirche die Erlaubnis zur Gründung einer Junior High School gegeben, dafür muss dringend ein
Schulgebäude errichtet werden.
Wegen der großen Entfernungen
will die Kirche zusätzliche Schulen
in entlegenen Dörfern errichten,
damit möglichst viele Kinder an
Bildung teilhaben können. In Kulmasa gibt es ein kleines staatlich
betriebenes
Gesundheitszentrum.
Bei etwas schwereren Erkrankungen müssen die Patienten nach Wa
(40km) oder nach Bole(83km) gebracht werden.
Neue Kirche eingeweiht
Im Sommer 2014 konnte der
Bau einer Kirche vollendet werden.
Es fehlt aber wegen mangelnder
Gelder noch an Tabernakel, Kirchenbänken, Ventilatoren und Lautsprechern. In den meisten Dörfern
gibt es keinen anständigen Ort für
Gottesdienste. Viele Dörfer sammeln Gelder, um eine würdige Ka-
pelle zu bauen.
Ein wichtiges Verbindungsglied zwischen den Gemeindemitgliedern und den Priestern sind die Katecheten. Diese leben in den Gemeinden und geben ein Vorbild katholisch
christlicher Lebensweise. Sie führen
Andachten durch, wenn die Priester
nicht da sind und lehren die Katechese. Es gibt den dringenden Wunsch,
in Kulmasa ein Pfarrhaus zu bauen,
damit ein Priester vor Ort sein kann.
Bischof zu Besuch in Hörstel
Der Bischof von Damongo,
Peter Paul Angkyier war im vergangenen Herbst mit Pater Bernhard Hagen in Hörstel. Er hat sich u.a. mit
Vertretern des Missionsausschusses
bei der Familie Ludger Hinterding
getroffen. Bischof Peter Paul spricht
recht gut Deutsch, so dass eine Verständigung problemlos möglich ist. Er
hat bei diesem Treffen seinen
Wunsch nach einer Partnerschaft für
die neu zu gründende Pfarrei bekräftigt. Er teilte mit, dass am Sonntag
nach Weihnachten, dem Fest der Heiligen Familie, die neue Pfarrei offiziell begründet werden solle mit dem
Seite 11
Namen “Pfarrei der Heiligen Familie“. Er fände es sehr schön, wenn die
Seelsorgeeinheit St. Antonius Hörstel
sich entschließen könnte, eine Partnerschaft mit dieser neuen Pfarrei zu
begründen. Wichtig im Sinne einer
Partnerschaft ist ihm dabei auch ein
gegenseitiges Kennenlernen mit Besuchen jeweils vor Ort.
Kontakte bestanden schon
In der Vergangenheit sind
mehrere Mitglieder unserer Gemeinde bereits zu Einsätzen in Ghana gewesen. Linda-Marleen Hinterding
war 2005/2006 über 7 Monate in
Tuna/ Ghana, der Gemeinde, die Pater Bernhard Hagen gegründet und
aufgebaut hat. Jana Lüttmann und
Mareike Jung waren ebenfalls zu
längeren Arbeitseinsätzen in Ghana.
Ein von Linda- Marleen Hinterding
begründetes Hilfsprojekt läuft noch
heute, bei mehreren Besuchen hat sie
sich überzeugen können, dass die
Spendengelder verabredungsgemäß
eingesetzt werden.
Nach Bekanntmachen des
Projektes im Publikandum und in der
Lokalpresse hat sich ein bislang noch
kleiner Kreis von Interessierten im
„Arbeitskreis Kulmasa/Ghana“ gefunden. Es wäre schön, wenn dieser
Kreis sich noch deutlich erweitern
würde. Gesucht werden die verschiedensten Talente von Jugendlichen, Männern und Frauen, Handwerkern, Organisatoren und Unterstützern. Zum Sprecher wurde Ludger Hinterding ernannt.
Freude über die Einweihung der neuen Kirche in Kulmasa
Partnerschaft mit Kulmasa hat
begonnen
Ende Dezember 2014, am Sonntag
der Heiligen Familie, wurde in Kulmasa in Nordghana dann feierlich die
neue Kirche eingeweiht und die neue
„Pfarrei der Heiligen Familie“ gegründet. Zur gleichen Zeit haben wir
hier Gottesdienst gefeiert und waren
im Gebet miteinander verbunden.
Unsere Seelsorgeeinheit St.
Antonius ist diese Partnerschaft mit
der neuen Pfarrei eingegangen. Der
„Arbeitskreis Kulmasa/Ghana“ hat
sich zur Aufgabe gesetzt, diese Partnerschaft mit Leben zu füllen. Der
Arbeitskreis hat sich inzwischen
mehrmals getroffen, um zu überlegen, wie diese Partnerschaft mit Leben gefüllt werden kann. Sicher geht
Bischof Peter-Paul weiht die neue Kirche „Good-Sheperd“ in Kulmasa
es auch um finanzielle Unterstützung,
der Bedarf ist riesengroß, aber wichtig im Sinne einer Partnerschaft ist
auch, sich eben partnerschaftlich zu
begegnen. Dazu soll auch ein persönliches Kennenlernen gehören. Bei
Redaktionsschluss war noch offen, ob
vielleicht bereits in diesem Jahr Mitglieder des „Arbeitskreis Kulmasa/
Ghana“ nach Ghana reisen werden.
Und sicher wird es irgendwann auch
Gegenbesuche aus Kulmasa hierher
geben.
Dem Arbeitskreis liegt eine
ganze Liste von Wünschen und Projekten vor. In Absprache mit dem
neu bestellten Priester Theodulus
Tanti haben wir hier entschieden,
dass wir als erstes beim Ausbau der
Wasserversorgung helfen wollen.
Eine sichere Wasserversorgung ist
Voraussetzung für alle weitere Entwicklung. Dank verschiedener großzügiger Spenden aus der Gemeinde
konnte Fr Theodulus Tanti schon in
der Woche nach Ostern die freudige
Nachricht übermittelt werden, dass
die erforderlichen 5.000 Euro beisammen sind und er mit dem Bohren
des Wasserloches beginnen kann.
Die Stromversorgung ist wichtig.
Dringlich ist sicher auch der Bau
weiterer Klassenräume für die Junior
Highschool. Gelder aus der Sternsingeraktion gehen schon in dieses Projekt, die Mittel reichen aber bei weitem noch nicht.
Ludger Hinterding
Seite 12
St. Theresa / Canteen - St. Georg / Saerbeck
Westfälische Nachrichten Mo., 26.01.2015
„Partnerschaft ist jetzt begründet“
Bischof stellt Gemeinde in Ghana vor
Saerbeck In Ghana ist alles ein bisschen bunter. Die Mitglieder des Eine-Welt-Kreises (kleines Bild) ließen sich
von Bischof Peter Paul Angkyier informieren. Die Kontakte zwischen der St. Georg-Gemeinde und der
Gemeinde St. Theresa im nördlichen Ghana werden langsam enger. Am Wochenende weilte Bischof
Peter Paul Angkyier in Saerbeck und stellte die Gemeinde vor.
Von Alfred Riese
Die Annäherung ist langsam und behutsam, aber sie
kommt voran. Die St.-GeorgGemeinde geht auf Tuchfühlung
mit St. Theresa in Ghana. Am
Sonntag stellte Bischof Peter Paul
Yelezuome Angkyier weltliche
und kirchliche Strukturen im
nördlichen Teil des afrikanischen
Landes in der 10-Uhr-Messe und
im Pfarrheim vor.
Er zeichnete das Bild einer
jungen, wachsenden Kirche in
einer unterentwickelten Region
und riet, das Projekt Schritt für
Schritt anzugehen. Der Grundstein scheint indes gelegt: „Ich
Seite 13
glaube, die Partnerschaft ist jetzt
begründet“, stellte Andreas Holtmann, Sprecher des Arbeitskreises
Eine Welt von St. Georg, am Ende des Treffens fest. Unterstützung kommt von der St.Dionysius-Gemeinde in Nordwalde, die über viele Jahre Erfahrung
in Sachen Partnerschaft in der
Region verfügt und bei der der
Bischof zurzeit zu Gast ist.
St. Theresa liegt im Ortsteil
Canteen der 6000-EinwohnerStadt Damongo, zu der auch die
Nordwalder Partnergemeinde St.
Anna gehört. Damongo ist Bischofssitz und Name der Diözese,
die 29 000 Quadratkilometer Savannenland und 500 000 Einwohner umfasst, wie Bischof Peter
Paul berichtete. 25 000 Menschen,
oder fünf Prozent, seien katholisch, etwa halb so viele muslimisch. 83 Prozent gehörten Naturreligionen an. Die Diözese beschreibt sich selbst als in der Pha-
se der ersten Evangelisierung:
seit den 1950er Jahren Missionsgebiet, in dem noch die erste
Generation Christen lebe.
Bischof Peter Paul schilderte eine „arme Gegend“ mit
kaum ausgebauter Infrastruktur
und extrem hoher Analphabetismus-Rate, deren Menschen zum
Großteil von der Landwirtschaft
leben. Strom und Trinkwasser
gebe es in vielen Dörfern nicht,
die zudem während der Regenzeit nicht zu erreichen seien.
Das Bistum Damongo
wurde 1995 aus dem Erzbistum
Tamale gegründet. Es betreibt
unter anderem Schulen, Hospitäler und Gesundheitsstationen.
Die Gemeinde St. Theresa am
Bischofssitz gibt es seit 2005, zu
ihr gehören fünf Außenstationen. „Die Jugendlichen sind die
Mehrheit der Katholiken“, sagte
Bischof Peter Paul. „Das ist die
Voraussetzung für eine große Zukunft, aber auch eine große Herausforderung.“ Bekämpfung des
Analphabetismus, Ausbau des
Gesundheitssystems und Schulwesens und das Schaffen von
Ausbildungsmöglichkeiten
für
Frauen und Mädchen nannte er als
Aufgaben.
Bischof Peter Paul betonte,
wie auch Pastoralreferent Werner
Heckmann, neben möglicher Hilfe
das gegenseitige Kennenlernen als
Motiv für die Partnerschaft. St.
Georg hat sich in Ghana bereits
mit einem Fotobuch vorgestellt.
Nun wartet man in Saerbeck auf
Antwort aus Afrika. „Wir empfehlen, sich zuerst an die afrikanische
Seele zu gewöhnen“, kam als Ratschlag aus Nordwalde.
Pater Hans Michael Hürter
feierte silbernes Priesterjubiläum
Ladbergen, 10. September
2014
Pater Hans-Michael Hürter (52) ist Afrikamissionar
und stammt aus dem münsterländischen Coesfeld. Dort
wurde er nicht nur geboren,
sondern auch vor 25 Jahren am
10. September zum Priester
geweiht.
Nach
Philosophie
(Trier), Noviziat (Freiburg,
Schweiz) und Theologiestudium in Toulouse (Frankreich)
und der Priesterweihe in Coesfeld wurde er nach Ruanda
ernannt.
Der Völkermord in Ruanda und die damit verbunde-
nen
schrecklichen
Erlebnisse beendeten
seine Arbeit dort.
Pater
Hürter
war einige Jahre in
einer Gemeinde in
Köln und später in
der Gemeinschaft der
Weissen Väter in
Marseille tätig. Seit
2004 arbeitet er im
Referat Weltkirche
im Bistum Münster.
Gleichzeitig hat er
eine halbe Stelle in
der Seelsorge in Ladbergen.
In Ladbergen feierte
Pater Hans-Michael Hürter
mit der dortigen Pfarrgemeinde
sein silbernes Priesterjubiläum.
Seite 14
Städtepartnerschaft : Busunu / West-Gonja-District - Selm / NRW
Kommunale Entwicklungszusammenarbeit
Teilnehmer der Selmer Projektgruppe
zu Gesprächen im ghanaischen Busunu
stehend 1.v.l: Nicolai Roerkohl, Projektgruppe Selm ; 5.v.l.Pfarrer Lazarus Annyereh, Projektgruppe Busunu
sitzend: Adam Nyadia, Bürgermeister von Busunu ; Tobias Althoff, Projektgruppe Selm
mit weiteren Mitgliedern der beiden Projektgruppen
Im Rahmen der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit
zwischen der Stadt Selm und dem
Dorf Busunu, das im Norden von
Ghana liegt, wurde das Projekt
„Aufbau von kommunalen Selbstverwaltungsstrukturen und Gründung von Stadtwerken in Busunu“
jetzt durch Mitglieder der Selmer
Projektgruppe vor Ort betreut. Im
Februar diskutierten Prof. Dr.-Ing.
Alfons Rinschede, Tobias Althoff
und Nicolai Roerkohl im Rahmen
einer Projektbetreuungsreise mit
der ghanaischen Projektgruppe die
derzeitige Situation. In vielen Arbeitsgruppensitzungen
wurden
Lösungsansätze diskutiert
und zukunftsfähige Strategien erarbeitet.
Zu Beginn des Besuches
gab es ein Treffen in Busunu, bei
dem über 200 Stammesoberhäupter aus dem Gonja-Land
über verschiedene Themen diskutierten. Ein großes Thema war
die derzeitige, negative Wasserversorgungs- und Umweltsituation, die von allen Stammesoberhäuptern einstimmig als nicht
weiter hinnehmbar eingestuft
wurde. In Busunu soll nun die
Erfahrung der Stadt Selm bei der
Bildung von kommunaler Infrastruktur und Administration einfließen. Durch die fachliche Unterstützung
aus
NordrheinWestfalen soll das Projekt ein
Leuchtturmprojekt in Westafrika
werden.
Des Weiteren hatten Prof.
Dr.-Ing. Alfons Rinschede, Tobias
Althoff und Nicolai Roerkohl bei
dem Besuch in Ghana die Möglichkeit viele Verantwortliche
treffen und sprechen zu können,
unter anderen auch den Landrat
des
West-Gonja-Verwaltungsbezirkes, Herrn Ali Bakari Kassim. Herr Kassim war von dem
Projekt so begeistert, dass er zusicherte, das Vorhaben als Pilotprojekt für die ganze Region auf politischer Ebene zu unterstützen.
„Durch die gewonnenen politischen Kontakte wird der nachhaltige und entwicklungspolitische
Leitgedanke, der hinter dem Projekt steckt, in die politischen und
staatlichen Strukturen getragen'',
Seite 15
meint der Projektansprechpartner Tobias Althoff.
Zum Abschluss des Besuches wurde von allen Teilnehmern
der deutsch-ghanaischen Projektgruppe ein gemeinsames Dokument unterzeichnet, welches einen
Teil der weiteren Planungen und
Strategien beinhaltet.
'
Dies ist ein erster, wichtiger
Meilenstein auf dem Weg zur
kommunalen
Selbstverwaltung
und auf dem Weg zur Gründung
der Stadtwerke Busunu'', so
Prof. Dr.-Ing. Alfons Rinschede. Nicolai Roerkohl fügte hinzu: „Die sehr gute Mitarbeit der
ghanaischen Projektgruppe und
die Unterstützung der Verantwortlichen in Busunu und des
Verwaltungsbezirkes
WestGonja lässt hoffen, dass das Projekt nachhaltigen Erfolg hat.“
Tobias Althoff
Ghana
Nachrichten
Wirtschaftliche
Schwierigkeiten
Bis vor kurzem war Ghana eine
der am schnellsten wachsenden
Wirtschaften auf dem Kontinent.
Jetzt werden Engpässe und
Schwachstellen spürbar. Die Inflation liegt bei 15% und die Gewerkschaften haben zu Streiks
gegen steigende Lebenskosten
aufgerufen. Betriebe und Haushalte leiden unter häufigen Stromausfällen. Die nationale Währung,
der Cedi, verlor dieses Jahr 40%
gegen den Dollar. Die Regierung
sieht sich gezwungen, den Internationalen Währungsfonds (IWF)
um finanzielle Unterstützung anzugehen.
Afrika-Amerika-Gipfel
v..l.n.r.: .Tobias Althoff, Projektgruppe Selm; Ali Bakari Kassim, Landrat des
West-Gonja-Verwaltungsbezirkes; Fr. Lazarus Annyereh, Projektgruppe Busunu; Prof. Dr.-Ing. Alfons Rinschede, Projektgruppe Selm ; Yakubu Yusif, Projektgruppe Busunu
„Das gegenwärtige ökonomische Entwicklungsmodell ist
aus dem Gleichgewicht geraten. Wir müssen lernen, zusammenzuarbeiten für eine nachhaltige Entwicklung in einem Beziehungsrahmen, der ökonomischen Wohlstand
mit sozialer Inklusion und dem Schutz der natürlichen Welt
verbindet." Kardinal Peter Turkson
Auf dem ersten Gipfeltreffen der
US-Regierung mit Staatschefs aus
50 afrikanischen Ländern versprach Präsident Obama, die Beziehungen der USA zu Afrika neu
zu gestalten, weg von humanitärer
Hilfe hin zu einer echten Partnerschaft. Sicherheit und Korruption,
Haupthindernisse für mehr amerikanische Investitionen in Afrika,
waren wichtige Themen. Menschenrechte und Demokratieentwicklung standen nicht auf der
Agenda. Obamas Ankündigung
von privaten Investitionen in
Höhe von 33 Milliarden Dollar
wurde eher skeptisch aufgenommen. Um der Bedrohung
durch islamistische Gruppen zu
begegnen, will die USA die
"Rapid
Response
Force" (Schnelle Eingreiftruppe) weiter ausbauen und
Ghana, Kenya, Mali, Niger,
Nigeria und Tunesien beim
Aufbau nationaler Sicherheitsstrukturen helfen.
Seite 16
Nazareth Home for God’s Children Nazaretheim für Gottes Kinder
Nigeria. Im Jahre 2009 gründete
sie eine neue Kongregation, die
„Marian Sisters of Eucharistic
Love“ (MASEL).
Sr. Stan Terese Mario Mumuni
Gründerin des Nazareth Home for
God‘s Children
Das „Nazareth Home for
God’s Children” ist ein Waisenhaus im Bistum Yendi, genauer
gesagt, eine Zufluchtsstätte für
Waisenkinder und behinderte Kinder. Um es näher zu beschreiben,
möchte ich ein wenig über die
Gründerin, die Entstehungsgeschichte und das Leben in diesem
Haus berichten.
Es wurde gegründet von
Sister Stan Terese Mario Mumuni.
Sister Stan wurde in Bawku in
Nordghana (Upper East) geboren,
wo sie mit drei Brüdern und vier
Schwestern aufwuchs. Sie besuchte Schulen und absolvierte ihre
Ausbildung in Navrongo und Jirapa. Schon mit zehn Jahren begann
sie, so viel Zeit wie möglich bei
den Ordensschwestern in der Nähe ihres Dorfes zu verbringen und
trat im Jahre 1994 in den Orden
der „Daughters of Mary, Mother
of Mercy Congregation“ ein.
Sie arbeitet seit mehr als 16
Jahren als Missionarin in Westafrika, davon in den ersten Jahren in
In dem kleinen Dorf Sang
(etwa 30 km westlich von
Yendi) mietete sie ein altes Gebäude und nahm Kinder in ihre
Obhut. Im Nordosten Ghanas ist
die Bevölkerung zum großen
Teil sehr arm. Sehr viele Menschen sind Analphabeten. In den
traditionellen Religionen dieser
Gegend herrscht noch immer die
Überzeugung, dass Kinder mit
Behinderungen oder Missbildungen sowie Waisenkinder „spirit
children“ seien, d.h. diese Kinder seien von bösen Geistern
besessen und ein schlechtes Omen für die Familie und die ganze Dorfgemeinschaft. Sie werden von der Familie verstoßen,
ausgesetzt oder getötet.
Nachdem Sr. Stan lange
Zeit unter sehr schwierigen örtlichen Bedingungen gearbeitet
hatte, konnte sie mit ihren Helferinnen und Helfern und den Kindern im August 2014 in ein neu
errichtetes Gebäude umziehen,
das Platz bietet für ca. 50 Kinder. Dies war nur möglich durch
Einweihung des Neubaus
die finanzielle Unterstützung einer
Hilfsorganisation in den USA
(„Sister Stan’s Children, Inc.“,
Nashville, TN 37221, USA), das
bischöfliche
Arnold-JanssenGymnasium in Neuenkirchen (bei
Rheine), die bischöfliche MarienRealschule in Dülmen sowie zahlreiche Einzelspender, die Sr. Stan
u.a. auf ihren „Predigtreisen“ motivieren konnte, ihr Projekt zu
unterstützen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Organisation „Sister
Stan’s Children“ machen sich
auch regelmäßig vor Ort ein Bild
über die Situation, um über die
notwendige Weiterentwicklung zu
beraten und jene zu fördern. Von
Zeit zu Zeit arbeiten auch Praktikanten für einige Wochen oder
Monate in Sang.
Seitens des Bistums Münster wird
Sr. Stan’s Projekt vom Referat
Weltkirche / Eyerund Stiftung
gefördert.
Das Arnold-Janssen-Gymna-sium
(AJG) in Neuenkirchen unterstützt
das Projekt auf recht vielfältige
Weise. Zu nennen sind Aktivitäten wie der alle vier Jahre stattfindende Sponsorenlauf, Verkaufsstände beim jährlichen Schulfest
Seite 17
hen sich mit viel Liebe und Engagement um das physische und
psychische Wohlergehen der Kinder. Das zeigt auch den Menschen in Sang, dass diese Kinder
nicht „spirit-children“ sind, sondern dass sie - ob gesund oder
krank, ob behindert oder nicht angenommen und geliebt sind.
Deshalb gibt es keinen schöneren
Namen für dieses Haus als
„Nazareth Home for God’s
Children“.
Kinder, MitarbeiterInnen und Unterstützer des Kinderheimes
sowie ein Verkaufsstand auf dem
„Sternschnuppenmarkt“
in
Emsdetten. Auch gibt es Spielzeug-Sammelaktionen sowie kleinere Einzelaktivitäten einiger
Klassen. Wenn z.B. nach durchgeführten Exkursionen Geld übrig
bleibt, kommt es Sr. Stan’s Projekt zugute.
nen. Die Gebäude sollen noch
erweitert werden u.a. durch eine
Schule, eine Krankenstation,
eine Kapelle und auch Räume
für den Konvent und die Mitarbeiter/innen. Zurzeit leben auch
schon vier Postulantinnen bei Sr.
Stan, die evtl. in den Orden eintreten wollen.
Eine neue Aktion fand viel
Resonanz: am letzten Schultag
der Abiturienten des AJG bot man
während
eines
Fußballspiels
„Bratwurst für Ghana“ an. Man
berichtete mir, die Bratwurst habe
guten Zuspruch gefunden und
eine recht beachtliche Summe für
Sr. Stan erbracht.
Leider wurde am 17.
März dieses Jahres das alte Gebäude durch ein Unwetter stark
zerstört. Dort befanden sich
auch noch zahlreiche Einrichtungsgegenstände, die nun nicht
mehr brauchbar sind. Das Haus
sollte von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern weiterhin genutzt
werden, bis die für sie geplante
Unterkunft auf dem neuen Gelände fertig gestellt ist.
Herr Alfons Overmann
(Lehrer am AJG) betreut und initiiert mit großem Engagement und
Ideenreichtum die Aktivitäten für
dieses Projekt. Er rief auch eine
„Arbeitsgemeinschaft Ghana“ ins
Leben, die aus Schülern, Eltern
und Lehrern besteht und ihn intensiv bei dieser Arbeit unterstützt.
Das neue Gelände in Sang
ist so groß, dass künftig auch
Mais, Bohnen u. ä. angebaut und
auch Tiere gehalten werden kön-
Es wird noch lange Zeit
dauern, bis alle Pläne Schritt für
Schritt realisiert werden können.
Aber durch den unermüdlichen
Einsatz aller dort tätigen Menschen und durch die Unterstützung von Organisationen und
Einzelspendern wird sicherlich
manches möglich sein.
Die Schwestern sowie
Helferinnen und Helfer bemü-
Der Alltag ist ausgefüllt
mit viel Arbeit. Die Kinder brauchen viel Zuwendung und Unterstützung sowie medizinische Hilfe. Die großen Anforderungen
und Alltagsprobleme sind nicht
zu übersehen. Aber dieser Alltag
wird auch bestimmt durch das
Lachen der Kinder, durch frohe
Lieder und leuchtende Kinderaugen.
Bei meinen Besuchen in
Sang war ich jedes Mal sehr beeindruckt von dieser positiven
Atmosphäre. Und es ist das große
Engagement, die Liebe zu den
Kindern und nicht zuletzt das
Gottvertrauen, das den Verantwortlichen die Kraft gibt, den
Alltag zu gestalten und zu bestehen. Dies wurde in vielen Gesprächen mit Sr. Stan vor Ort oder in Deutschland, wenn sie
mein Gast war, immer wieder
deutlich.
Die Arbeit im „Nazareth
Home for God’s Children“ ist
eine große Herausforderung, eine
Aufgabe, die viel Kraft und Engagement erfordert. Aber es ist
auch eine wunderbare Aufgabe,
diesen Kindern ein Zuhause zu
geben. Gottes Segen begleite alle,
die dort leben, die dort arbeiten
und ein Zuhause gefunden haben.
Möge es auch weiterhin viele
Menschen geben, die Sr. Stan in
ihrer Arbeit auf vielfältige Weise
unterstützen.
Margild Kaiser
Seite 18
Bachabordo - „Hope for Ghana“ e.V. / Rheine
Hoffnung auf bessere Zukunft
im Norden Ghanas
Verein „Hope for Ghana" begleitet Lieferung
für die Ambulanz in Bachabordo
Josef in vielen Fällen helfen", spricht
Fischer von einem spürbaren Fortschritt bei der medizinischen Versorgung in Bachabordo und den umgebenden Dörfern, die mehr als 25 Kilometer vom nächstentfernten Krankenhaus liegen. So können Malaria,
Typhus, Grippe, Infektionen, Brüche
und Verletzungen sowie Schlangenbisse wirksam behandelt werden.
Monika Fischer nennt ein Beispiel: „Der kleine vierjährige Paul
wurde völlig apathisch und kraftlos
zur Clinic gebracht. Der Pfleger wollte ihn vorsichtshalber ins nächste
Krankenhaus schicken. Dort wurde
das Kind aber unverständlicherweise
abgewiesen. Die verzweifelten Eltern
brachten ihn zurück zur Ambulanzstation. Dort hat ihm Josef mit einer
einfachen Infusion vermutlich das
Leben gerettet."
RHEINE.
Ein
herzliches
„Welcome" schallte Monika Fischer
aus zahlreichen Mündern im Dorf
Bachabordo im Norden Ghanas entgegen. Die Rheinenserin war in ihrer
Funktion als 1. Vorsitzende des Vereins „Hope for Ghana" in die Diözese
Yendi gereist, um eine Lieferung von
Einrichtungsgegenständen und medizinischen Materialien zu begleiten.
Diese wurden dringend in der Ambulanzstation „Bachabordo Catholic
Clinic" benötigt, die seit Oktober
2013 - ermöglicht durch die Initiative
des Hilfsvereins - in dem 2000Einwohner-Dorf betrieben wird, das
etwa fünf Kilometer von der Hauptstraße entfernt nur mühsam über
Feldwege erreichbar ist.
„Die Eyerundstiftung im Bistum Münster hat unter Leitung ihres
Geschäftsführers Carsten Wellbrock
Möbel, Behandlungsmaterialien und
medizinische Geräte finanziert", freut
sich Fischer, dass das bisherige Provisorium mit einigen gezimmerten
Tischen und Bänken durch europäischen Krankenhausstandard ersetzt
werden konnte. „Für die Transport-
kosten ist unser Verein aufgekommen", ergänzt sie.
In Ghana traf die frühere
Gymnasiallehrerin auch auf Pater
Thomas Anamooh, der am Priesterseminar der Provinzhauptstadt
Tamale tätig ist. Er sorgt vor Ort für
die weitere Entwicklung der Ambulanzstation, in der ein aus-gebildeter
Krankenpfleger und zwei ehrenamtliche Helfer tätig sind.
„Auch wenn kein eigener
Arzt vor Ort ist, kann der Pfleger
Mit der Einrichtung der Klinik, die im vergangenen Jahr bereits
mit einer Not-stromversorgung ausgestattet werden konnte (MV berichtete), sieht der Verein „Hope for Ghana" sein Engagement längst noch
nicht abgeschlossen. „Unsere Vision
für das kommende Jahr ist eine einfache Unterkunft für das Pflegepersonal. Auch eine Solaranlage für die
preisgünstige Stromversorgung wäre
notwendig", sagt sie. Noch sei die
Finanzierung aber nicht gesichert,
weshalb der Verein dringend auf
Spenden angewiesen ist.
Westfälische Nachrichten - pn
Seite 19
Adressen der Partnergemeinden
Eine Liste mit E-Mail-Adressen und Telefonnummern ist über
[email protected] bei Andreas Fechner-Greiwe zu bekommen
Bistum Damongo
St. Antonius - Bamboi
 St. Alexander
Ursula Naarmann
Lindenstr. 3,
49844 Bawinkel
Martyrs of Uganda - Bole
 St. Vincentius
Hermann Brinker, Am Dreick 21,
49716 Meppen
„Our Lady Queen of Peace“ - Buipe
 St. Anna
Margot Strotmeier
Holtkamp 16
48163 MS-Mecklenbeck
St. Peter - Busunu
 St. Johannes
Prof. Dr. Alfons Rinschede
Baltimor 19
59379 Selm-Cappenberg
St. Anne - Damongo
 St. Dionysius
Annegret Schulte-Sutrum,
Gangolfstr. 8
48356 Nordwalde
St. Joseph - Kalba
 St. Bonifatius-St. Marien
Hans Becker
Klaus-Jost-Str. 14,
49733 Haren-Altenberge
St. Peter - Lingbinsi
 St. Elisabeth
Hans-Jürgen Vollenbröker
Missionskreis St. Elisabeth u.
St. Michael
Steinfurter Str. 135
48431 Rheine
Holy Trinity - Sawla
 St. Vitus / St. Andreas FrerenAndervenne
Alfons Els, Pater-Kolbe-Weg 3,
49832 Freren
Martyrs of Uganda / Bole
 St. Johann/St. Joseph
Thomas Hellbach, Jägerstr. 46
47166 Duisburg-Hamborn
Good Sheperd- Tuna
 St. Marien
Irmgard Lembeck,
Ootmarsumer Weg 61,
48527 Nordhorn
Holy Family - Kulmasa
 St. Antonius
Ludger Hinterding
Einsteinstr. 11,
48477 Hörstel
Bistum Yendi
St. Joseph - Bimbilla
 Heilig Geist
Elsbeth Büll
Gut Insel 33d 48151 Münster
Our Lady of Lourdes - Yendi
 St. Johannes-Baptist
Thorsten Karla
Finkenstr. 29 48432 Rheine-Mesum
Christ the King - Gushiegu
 Liebfrauen-Überwasser /
St. Michael Gievenbeck
Maria Buchwitz
Schöppingenweg 20 48149 Münster
 Hope for Ghana e.V.
Monika Fischer
Immergrünstr. 3
48432 Rheine
Bistum Tamale
Bistumskoordinator:
Fr. Thaddeus Kuusah
[email protected]
St. Kizito - Kpandai
 St. Petronilla
Maria Niehues, Maxhafen 19,
48493 Wettringen
Our Lady of Fatima - Salaga
 St. Peter
Paul Goßens, Sandstr. 10
46562 Voerde-Spellen
Christ the King - Jamboi
 St. Elisabeth
Pfr. Wilhelm Kolks
Bülowstr. 52
46562 Voerde-Friedrichsfeld
Our Lady of Africa - Tamale
 Heilig Kreuz
Pfarrbüro Heilig-Kreuz
Hoyastr. 22
48147 Münster
Holy Cross - Tamale
 St. Lamberti
Mechthild Bäumer
Hengtstr. 49a, 48653 Coesfeld
St. Peter u. Paul - Tamale
 St. Mariä Heimsuchung
Pfr. Hermann Otto, Kirchstr. 4
48432 Rheine-Hauenhorst
und
KSHG Münster
Frauenstr. 3-6
48143 Münster
St. James School - Dabogushie
(Tamale)
 Eine Welt Kreis St. Mauritius
Hausdülmen
Josef Schafranitz
Wallgarten 20
48249 Dülmen
Bistum Wa
St. Augustine - Chaggu - Bulenga
 St. Georg
Marianne Jessing
Agnesstr. 3
48683 Ahaus-Ottenstein
St. Paul - Fielmuoa
 St. Maria-Himmelfahrt
Anni Fortkamp
Liststr. 5
45884 Gelsenkirchen
Holy Family - Hamile
 St. Urbanus
Wilfried Plemper, Feldstr. 9
46286 Dorsten-Rhade
St. Joseph - Jirapa
 St. Ludger
Rudolf Niessing, Goethestr. 59
47179 Duisburg-Walsum
St. Ignatius - Lasia-Toulu
 St. Otger
Bernard Nitschke, Almsick 20c
48703 Stadtlohn
St. Peter - Lawra
 St. Marien
Rolf Kuhlmann
von-Büllingen-Str. 54
47495 Rheinberg-Budberg
St. Teresa - Nandom
 St. Martinus
Theo Sprenger
Wolterstr. 14
47574 Goch-Pfalzdorf
(Fortsetzung auf Seite 20)
Seite 20

TERMINE  TREFFEN  TIPPS
Bistum Navrongo Bolgatanga
Martyrs of Uganda - Sirigu
 St. Marien, Münster
Gisela Kubina, Am Linnenkamp 20
48165 Münster-Hiltrup
Seven Sorrows - Navrongo
 Sel. Anna Katharina
Pfr. Johannes Hammans
Am Tüskenbach 18
48653 Coesfeld
Sacred Heart - Bolgatanga
 St. Johannes
Pfarramt St. Johannes
An St. Johannes 5
46244 Bottrop-Kirchhellen
IMPRESSUM
„Partnerschaft - Aktuell“
„Partnerschaft Aktuell“ lebt von
Beiträgen aus den Partnerschaften und will ein Spiegel
des vielfältigen Engagements
sein. Außerdem sollen Informationen aus Nordghana hier weitergegeben werden.
Texte bitte möglichst unformatiert als Worddokument bzw.
Bilder als JPG-Datei zusenden,
das macht die Arbeit für mich
leichter.
Pastor Wilhelm Kolks
Meine Mailadresse:
[email protected]
Herausgeber:
Diözesankomitee
der Katholiken
im Bistum Münster Sachausschuss Weltkirche
Rosenstraße 17,
48135 Münster
www.dioezesankomitee.de
E-Mail:
[email protected]
Redaktion:
Ise Kamp (V.i.S.d.P.)
P. Hans-Michael Hürter
St. Anne - Bongo
 St. Martinus Greven
Heide Fechner
An der Gronenburg 10,
48268 Greven
Pfr. Klaus Lunemann,
Marktplatz 5 48268 Greven
St. Paul’s - Walewale
 St. Marien
Margit Höllmann,
Bleichstraße 9
Die diesjährige
Jahrestagung
zur Diözesanpartnerschaft
mit Nordghana findet vom
13.-14. November
im Franz-Hitze-Haus / Münster statt.
Beginn: 16.30 Uhr
Anmeldung:
T: 0251/9818-445 Fax: 0251/9818-480
E-Mail: [email protected]
„Ghana—nicht nur
Schokoladenseiten“
so lautet eine Ausstellung mit etlichen informativen
„Roll-ups“ - sie ist
kostenlos beim
„Ghana—Forum
NRW“ zu bekommen. Im Internet ist
sie zu sehen unter:
www.ghana-nicht-nurschokoladenseiten.de