Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack Thema 7: (Für)bitte Einleitung Die Bibel beschreibt uns Gott als jemanden, der auf die Gebete seiner Nachfolger hört. Gebet, so haben wir in den letzten beiden Themen betrachtet, schließt Anbetung, Dank, Sündenbekenntnis, Bitte und Fürbitte mit ein. In diesem Thema wollen wir uns speziell mit der Bitte und Fürbitte beschäftigen. Gott lädt uns ein, dass wir ihm unsere Anliegen vortragen. Er freut sich, wenn wir nicht versuchen, unser Leben selbst zu managen, sondern ihn um die Dinge bitten, die wir brauchen. Gebet bewirkt etwas bei Gott. Nicht, dass wir Gott überreden müssten, aber Gott schenkt uns Dinge, um die wir ihn gebeten haben, die er uns nicht geben würde, wenn wir ihn nicht bitten würden. Jakobus schreibt: „Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.“ (Jakobus 4,2) Zitat #1 „Es ist ein Teil des Planes Gottes, uns in Erhörung des im Glauben dargebrachten Gebetes das zu gewähren, was er uns nicht gewähren würde, wenn wir nicht in dieser Weise zu ihm beteten.“ (Der große Kampf, S. 528) Jesus lädt uns oft ein, unsere Anliegen zu Gott zu bringen. Lies die angegebenen Texte und mache dir Notizen! Matthäus 7,7-11: Matthäus 21,22: Lukas 18,1-8: Johannes 14,13-14: Johannes 16,23-24: Seite 1 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack Zitat #2 „Unser himmlischer Vater wartet nur darauf, uns seine Segnungen in Fülle zu schenken. Großzügig dürfen wir aus der Quelle grenzenloser Liebe trinken. Wie seltsam ist es da, dass wir so wenig beten! Gott ist bereit und willens, das ernsthafte Gebet seiner geringsten Kinder zu hören, aber offensichtlich sind wir sehr zurückhaltend damit, unsere Nöte Gott vorzulegen. Was sollen die himmlischen Engel über arme, hilflose, Versuchungen ausgesetzte Menschen denken, die so wenig beten und so kleingläubig sind, obwohl sich Gottes unendlich liebendes Herz nach ihnen sehnt und ihnen mehr geben möchte, als sie bitten oder sich vorstellen können?“ (Schritte zu Jesus, S. 98) Wofür dürfen wir beten? Wie schön ist es zu wissen, dass Gott sein Ohr und sein Herz weit aufmacht und uns einlädt, ihm unsere Bitten vorzulegen. Doch worum können wir Gott alles bitten? Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig zu verstehen, dass Gott kein Automat ist, in den wir ein Gebet einwerfen und der dann das Erbetene ausspuckt. Gott lädt uns ein, für Dinge zu bitten, die gut sind – gut für mich, für andere Menschen und für IHN. Johannes schrieb: „Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.“ (1. Johannes 5,14). Also, worum dürfen wir Gott bitten? 1. Persönliche Anliegen Es ist überhaupt nicht selbstsüchtig, wenn wir für uns selbst beten. Unser Vater im Himmel unser lädt uns doch dazu ein. Wenn wir Gott unsere persönlichen Anliegen vorlegen, dann dürfen wir mit ihm über alles sprechen, was uns bewegt. Das betrifft u.a. folgende Bereiche: a) Unser eigenes geistliches Leben Wir dürfen mit Gott über unser eigenes geistliches Leben sprechen, ihn fragen, wo wir im Glauben stehen und was er in uns verändern möchte. Wir dürfen Gott bitten, uns zu helfen, die nötigen Veränderungen umzusetzen. b) Versuchungen, Probleme, Herausforderungen Jeder von uns hat Versuchungen, Probleme und Herausforderungen, die jeden Lebensbereich betreffen können. Wir brauchen bei Gott kein Schönwettergesicht aufsetzen und so tun, als wäre alles ok. Wir dürfen ganz offen mit Gott über jede Versuchung, jedes Problem und jede Herausforderung sprechen und ihn um seinen Beistand bitten. c) Bitte um Gottes Führung Wir meinen zwar manchmal, wir hätten alles gut im Griff. Aber letztlich tappen wir alle im Dunkeln. Gott allein sieht, wohin welcher Weg am Ende führt. Darum ist es wichtig, dass wir Gott darum bitten, uns zu führen. Wir dürfen Gott darum bitten, dass er uns seinen Willen offenbart und uns hilft, nach seinem Willen zu leben. d) Pläne, Ziele und Vorhaben Es ist wichtig, dass wir planen und uns Ziele setzen. Ein Mensch, der sich keine Ziele steckt und sein Leben nicht plant, erlebt nur Chaos und tritt auf der Stelle. Gott fordert uns auf, unser Leben aktiv zu gestalten. Wichtig ist nur, dass wir Ihn Seite 2 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack mit einbeziehen und ihm jeden Plan und jedes Ziel ehrlich vorlegen. Wenn wir die Gewissheit haben, dass Gott hinter unseren Zielen und Plänen steht, dürfen wir Gott jeden Tag darum bitten, dass er uns hilft, dran zu bleiben und auch bei Schwierigkeiten nicht aufzugeben. e) Alltägliche Anliegen Darüber hinaus gibt es viele alltägliche Anliegen und Bedürfnisse, die wir Gott vorlegen dürfen. Nicht umsonst fordert uns Jesus im Vaterunser auf, um unser tägliches Brot zu bitten. Nichts ist zu klein für Gott. Er freut sich, wenn wir ihn in alles, auch und gerade in die kleinen Dinge des Lebens, mit einbeziehen. Zitat #3 „Weihe dich Gott jeden Morgen. Tue dies als allererstes. Bete: „Nimm mich, o Herr, lass mich ganz dir gehören. Alle meine Pläne lege ich zu deinen Füßen. Gebrauch mich heute in deinem Dienst. Bleib in mir, und lass alles, was ich tue, in dir geschehen.“ Bete dies täglich. Weihe dich Gott jeden Morgen für diesen Tag. Übergib ihm alle deine Pläne; dann führe sie aus oder gib sie auf, je nachdem wie er die Umstände führt. So kannst du Tag für Tag dein Leben in seine Hände legen, und dein Leben wird Christi Leben immer ähnlicher werden.“ (Schritte zu Jesus, S. 74) Zitat #4 „Erzähl Gott deine Nöte, Freuden, Sorgen, deinen Kummer und deine Ängste. Du kannst ihn nicht belasten, du kannst ihn nicht ermüden. Ihm, der die Haare auf deinem Kopf zählt, sind die Bedürfnisse seiner Kinder nicht gleichgültig. „Der Herr ist voller Mitleid und zärtlichem Erbarmen.“ (Jakobus 5,11) Sein liebevolles Herz ist gerührt von unserem Kummer und sogar davon, dass wir ihn zum Ausdruck bringen. Bring alles zu ihm, was deine Gedanken verwirrt. Nichts ist so groß, dass er es nicht tragen könnte, denn er hält die Welten und regiert alle Angelegenheiten des Universums. Nichts, was in irgendeiner Weise unseren Frieden stört, ist zu geringfügig für ihn und würde seiner Aufmerksamkeit entgehen. Kein Kapitel in unserer Erfahrung ist für ihn zu düster, und es gibt kein Problem, das er nicht lösen könnte. Kein Unglück kann das Geringste seiner Kinder befallen, keine Angst sie quälen, keine Freude sie fröhlich machen, kein aufrichtiges Gebet über ihre Lippen kommen, das unser himmlischer Vater nicht beachten oder ihn nicht augenblicklich interessieren würde. „Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Psalm 147,3) Die Beziehung zwischen Gott und jedem Menschen ist so ausgeprägt und tiefgehend, als gäbe es keine andere Person sonst auf der Erde, für die er sorgen würde, als wäre sie die einzige, für die er seinen geliebten Sohn gegeben hat.“ (Schritte zu Jesus, S. 103f.) 2. Fürbitte für andere Menschen Es ist gut, wenn wir Gott unsere Anliegen vorlegen und ihn bitten, sie uns zu erfüllen. Aber Gott möchte, dass wir intensiv für andere Menschen beten. Die Bibel zeigt uns an vielen Stellen, das gläubige Menschen füreinander beten sollen. Jesus selbst ist das beste Beispiel für Fürbitte, denn er bittet für uns im himmlischen Heiligtum. (Hebräer 7,25; 1. Johannes 2,1) Menschen wie Mose, Daniel, Hiob, Petrus oder Paulus werden uns als Menschen beschrieben, die im Gebet für andere Menschen gerungen haben. Fürbitte meint zum einen, dass Gläubige füreinander beten. Aber zum anderen gibt es auch ungläubige Menschen, die nicht für sich selbst beten. In diese Lücke dürfen wir treten und an ihrer statt für sie beten. Diese Fürbitte gibt Gott das im großen Kampf zwischen Gut und Böse mehr Raum, um in ihrem Leben zu wirken. Fürbitte Seite 3 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack bewirkt etwas im Leben anderer Menschen. Gott tut etwas für Menschen, für die gebetet wird, das er ohne diese Fürbitte nicht tun würde. Wir finden viele biblische Beispiele für Fürbitte. Bitte lies die folgenden Bibelstellen aufmerksam durch und mache dir Notizen! 1. Mose 18,16-33: 2. Mose 32,11.14: 1. Samuel 12,23: Jeremia 29,7: Epheser 6,18.19: 2. Thessalonicher 3,1: 1. Timotheus 2,1-4: Seite 4 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack Für wen beten? Wir können nur für eine begrenzte Anzahl von Menschen beten, wenn wir konkret und sinnvoll beten wollen. Für wen können wir beten? Für Menschen, die Gott dir in den Weg stellt und aufs Herz legt. Bete für … für deinen Ehepartner deine Kinder deine Eltern deine Freunde deine Nachbarn deine Gemeinde Verantwortungsträger der Gemeinde (Prediger, Gemeindeleiter, Vorsteher, etc.) die Obrigkeit verlorene Menschen verfolgte Christen unerreichte Völker deine Feinde … Schreibe dir Menschen auf, für die du regelmäßig beten möchtest! Seite 5 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack Wenn wir für andere Menschen beten, dann reicht es nicht zu beten: „Herr, segne ...“ Effektive Fürbitte muss über allgemeine Formulierungen hinausgehen und Gott um konkrete Dinge für den anderen bitten. Lies die folgenden beiden Aussagen von Paulus, in denen er seine Fürbitte beschreibt. Halte dir fest, wofür er gebetet hat. Philipper 1,9-11: Kolosser 1,9-11: Zitat #5 „Wenn wir denselben Eifer wie John Knox haben, als er von Gott Schottland erbat, dann werden wir Erfolg haben. Er rief: „Gib mir Schottland, Herr, oder ich sterbe!“ Wenn wir so das Werk in Angriff nehmen und mit Gott ringen: „Ich muss Seelen haben, ich werde nicht aufhören zu kämpfen!“, dann werden wir finden, dass Gott mit Wohlgefallen auf unsere Anstrengungen herabsieht.“ (Evangelisation, S. 276) Ellen Whites Fürbitte Ellen White hat selbst viel Zeit damit verbracht, für andere zu beten. Alma McKibben, eine persönliche Freundin, hörte einmal zufällig sehr früh am Morgen eines von Ellen Whites Gebeten. „Niemals habe ich ein solches Gebet gehört“, berichtet sie, „von keinem Menschen, zu keiner Zeit. Sie flehte zu Gott für dich und für mich, für das Volk Gottes, dass wir nicht versäumen, das Werk zu tun, das er uns übertragen hat. Dann sprach sie mit Gott über unsere Schwachheit und unsere Fehler und flehte, dass sein Geist zu jedem Herzen sprechen möge, dass wir uns ändern und eilen sollten, um das Werkzutun, das in der Welt für verlorene Seelen getan werden muss. In dieser Nacht habe ich erfahren, was für eine Last Schwester White für diese Menschen trug. Ellen Whites Gebet war das beeindruckendste Gebet, das ich je in meinem Leben gehört habe.“ (aus: George Knight, Ellen Whites Leben und Welt, S. 120) Seite 6 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack Beten in Gemeinschaft Wir haben bisher über das persönliche Gebet gesprochen. Aber die Bibel enthält eine besondere Verheißung für das gemeinsame Gebet. Welche Verheißung gibt uns Jesus im Matthäusevangelium? Matthäus 18,19-20: Zitat #6 „Die Verheißung wird unter der Bedingung gegeben, dass die Gebete der Gemeinde gemeinsam dargebracht werden. Als Antwort auf diese Gebete darf eine Kraft erwartet werden, die weit größer ist als die Antwort auf ein privates Gebet. Die geschenkte Kraft richtet sich nach dem Maß der Einigkeit unter den Gliedern und nach ihrer Liebe zu Gott und zueinander.“ (Manuscript Releases IX, S. 303) Zitat #7 „Auf die Unterweisung unseres Erlösers, dass wo zwei oder drei gemeinsam etwas von Gott erbitten würden, sie Erhörung finden sollten, folgt eine Verheißung. Christus zeigt hier, dass es eine Einheit mit anderen geben muss, sogar darin, was wir für eine bestimmte Sache wünschen. Großer Nachdruck wird auf das vereinte Gebet gelegt, auf gemeinsame Ziele. Gott hört natürlich auch auf die Gebete Einzelner. Trotzdem gibt Jesus hier eine besondere und wichtige Lektion, die eine spezielle Bedeutung für seine neu gegründete Gemeinde auf Erden haben sollte. Es muss Übereinstimmung darin herrschen, was sie wollen und wofür sie beten. Es sollte nicht nur um die Gedankengänge eines Einzelnen gehen, denn einer allein könnte leicht irren; die Bitten sollten vielmehr das ernste Verlangen mehrerer Personen sein, das sich auf denselben Punkt konzentriert.“ (Zeugnisse für die Gemeinde, Band 3, S. 453) Zitat #8 „Es ist im Sinne Gottes, dass diejenigen, die Verantwortung tragen, öfter zusammenkommen, sich miteinander beraten und ernstlich um die Weisheit beten, die allein er uns geben kann. Gemeinsam legt eure Probleme Gott vor. Redet weniger! Viel wertvolle Zeit wird mit Gesprächen vertan, die doch nichts bringen. Kommt vielmehr zusammen, um mit Fasten und Beten die Weisheit zu erbitten, die Gott reichlich zu geben versprach.“ (Zeugnisse für Prediger, S. 430)) Zitat #9 „Warum nehmen die Gläubigen nicht ernsteren und tieferen Anteil an den Menschen, die ohne Christus sind? Warum vereinen sich nicht zwei oder drei und bitten Gott um die Errettung einer bestimmten Person und später um eine andre?“ (Zeugnisse für die Gemeinde, Band 7, S. 27) Das gemeinsame Gebet in der Urgemeinde In der Apostelgeschichte und im Neuen Testament lesen wir vom vereinten Gebet der Gläubigen in der Urgemeinde, worauf das erstaunliche Wirken Gottes folgte. Die Einheit der 120 im oberen Raum Versammelten führte zum Pfingstereignis (Apg 1,13ff.). Als Petrus und Johannes bedroht wurden, riefen die Gläubigen gemeinsam zu Gott um Mut, und die Stätte, an der sie versammelt waren, wurde erschüttert (Apg 4,24-37). Nachdem Herodes den Jakobus getötet hatte und nun kurz davor Seite 7 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack stand, auch Petrus hinzurichten, versammelten sich die Gläubigen und beteten. Ein Engel kam, die Fesseln fielen von Petrus ab, die Gefängnistore sprangen auf, und er ging als Sieger zu der betenden Gemeinde (Apg 12,3-19). Diese und viele andere Beispiele zeigen uns, dass das gemeinsame Gebet der Gemeinde eine zentrale Rolle spielte. (s.a. Apg 1,24; 2,42-47; 6,6; 13,1-3; 14,23; 16,13.25; 20,36; 21,5). Gebetsgruppen Das gemeinsame Gebet kann verschiedene Formen annehmen. Wir beten miteinander im Gottesdienst, im Hauskreis, im Jüngerschaftskreis, in der Gebetsstunde, in der Familienandacht, etc. Ein bewährter Weg der Fürbitte sind Gebetsgruppen, bei denen sich etwa 2 oder 3 Geschwister zusammentun, um regelmäßig und ausdauernd füreinander, für die Errettung von Menschen, um den Heiligen Geist, für die Gemeinde und andere Anliegen beten. Wenn sie sich treffen, verbringen sie nicht viel Zeit mit anderen Dingen, sondern kommen, nachdem sie sich kurz ausgetauscht haben, zum Gebet. Jeder notiert sich die Anliegen und betet auch außerhalb der Gebetstreffen dafür. Tipps für effektive (Für)bitte Die Bibel ist hier sehr deutlich. Bitte und Fürbitte sind wichtig und machen einen Unterschied! Zusammenfassung findest du hier einige Tipps, die wichtig sind, wenn wir Gott unsere Bitten vorlegen und für andere Menschen beten. 1. Prüfe dich selbst! Die Bibel sagt: „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“ Gott erhört das Gebet eines Menschen, der Jesus sein Leben völlig übergeben hat, denn das allein macht einen Menschen zu einem Gerechten. Überprüfe dein Gewissen, bereue und bekenne dir bewusste Sünde. 2. Bete voller Vertrauen, dass Gott dein Gebet hört! Es macht Gott Freude, auf die Gebete seiner Kinder zu hören. In dieser Zuversicht dürfen wir beten. Johannes kannte diese Zuversicht: „Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben.“ (1. Johannes 5,14-15) 3. Bete nach Gottes Willen Das Gebet ist nicht ein Weg, um Gott unseren Willen aufzudrängeln, sondern vielmehr um uns und andere in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu bringen. Das Gebet passt nicht Gottes Willen an unseren Willen an, sondern unseren Willen an seinen Willen. Darum sollen wir für die Dinge beten, die nach Gottes Willen sind. Und wenn wir nicht sicher sind, dürfen wir bitten „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“ 4. Bete ausdauernd! Wir Bibel fordert uns an vielen Stellen dazu auf, anhaltend und ausdauernd zu beten. Nicht weil Gott die Wiederholung bräuchte. Aber wir werden dadurch verändert. Samuel sagte den Israeliten: „Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem HERRN dadurch zu versündigen, dass ich davon abließe, für euch zu beten und euch zu lehren den guten und richtigen Weg!“ (1. Samuel 12,23) Seite 8 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack 5. Bete gemeinsam mit anderen Menschen! Wir haben gerade schon über die Wichtigkeit des gemeinsamen Gebets gesprochen. Gott liebt es, wenn seine Kinder darin eins werden, worum sie ihn bitten wollen. Diese Einheit wird uns zum Segen. Miteinander beten geht aber über die Treffen zum Gebet hinaus. Es kann auch einfach darin bestehen, anderen Geschwistern bestimmte Gebetsanliegen mitzuteilen oder sich gemeinsam zu verpflichten, täglich für eine bestimmte Sache zu beten. 6. Bete konkret! Wer nur allgemein betet, wird keine konkreten Gebetserfahrungen machen. Wir dürfen Gott ganz konkrete Anliegen vorlegen und erwarten, dass Gott unser Anliegen erhört, wenn sie nach seinem Willen sind. 7. Führe eine Gebetsliste! Wenn wir beginnen nachzudenken wofür und für wen wir beten wollen, dann kommen schnell viele Gebetsanliegen zusammen. Eine Gebetsliste oder ein Gebetstagebuch hilft uns, nicht den Überblick über unsere Anliegen zu verlieren. Schreibe dir auf, für wen und worum du Gott bittest. Notiere daneben das Datum, wann du begonnen hast, dafür zu beten und lass Platz, um später die Gebetserfahrungen neben das Anliegen aufzuschreiben. Wenn du eine Gebetsliste oder ein Gebetstagebuch führt, kannst du auch festlegen, für welche Anliegen du täglich und für welche du z.B. wöchentlich beten möchtest. Bewährt haben sich auch kleine Karteikärtchen, um die Anliegen darauf zu schreiben. Die Kärtchen werden in einer kleinen Box aufbewahrt und lassen sich leicht sortieren, ergänzen, austauschen und aktualisieren. 8. Plane deine Zeit für das Gebet! Wir dürfen überall beten: im Auto, auf der Arbeit, im Menschengedränge, überall. Und doch brauchen für feste Zeiten für das persönliche und gemeinsame Gebet. Wenn wir diese Zeiten nicht haben, werden wir ganz schnell merken, wie unsere Zeit mit vielen anderen Dingen gefüllt wird und wir am Ende des Tages immer noch keine Gebetszeit hatten. Plane genügend Zeit für das Gebet ein, damit du wirklich für alle Anliegen beten kannst, die dir auf dem Herzen liegen. Seite 9 Modul 2 / Thema 7: Fürbitte © Michael Dörnbrack Was ist dir bei diesem Thema wichtig geworden? Was hat Gott dir bewusst gemacht? Welche Entscheidung(en) möchtest du treffen? Was möchtest du Gott im Gebet sagen? Deine Aufgaben für dieses Thema 1. 2. 3. Bitte arbeite das Thema sorgfältig und unter Gebet durch, markiere die für dich wichtigsten Aussagen und trage deine Antworten in die Leerzeilen ein. Der Merkvers für dieses Thema steht in Epheser 6,18. Bitte schreibe ihn wortgenau auf ein neues Kärtchen und lerne ihn auswendig. Sprich in den nächsten Tagen mit jemandem über einen Punkt aus diesem Thema, der dich besonders angesprochen hat und zeige ihm, was du entdeckt hast! Seite 10
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