MASTER DATA MANAGEMENT DIE TOP 3 „MASTER DATA MANAGEMENT“-INITIATIVEN Seite 1 von 12 INHALT VORWORT 3 MDM IST LANGWEILIG – JEDOCH ENTSCHEIDEND FÜR DEN UNTERNEHMENSERFOLG 4 INITIATIVE 1 ERP-EINFÜHRUNG 6 INITIATIVE 2 DATA WAREHOUSE 8 INITIATIVE 3 (ZIEL-)KUNDENDATEN 10 FAZIT & AUSBLICK 11 VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Paper erfahren Sie, welche drei Initiativen im Bereich Master Data Management (MDM) zu nachhaltiger Prozesseffizienz und zu neuer Entscheidungsqualität führen. Obwohl das Thema oft als langweilig und eher administrativ wahrgenommen wird, beschäftigen wir in der FWI uns schon seit Jahren mit der Frage, wie Prozesse optimiert werden können bzw. welche Initiativen im Bereich MDM den größten Nutzen bringen. Vorab möchten wir unser Verständnis von MDM klarstellen: Nachhaltig saubere Stammdaten sind einerseits die Grundlage für effizientes Reporting und Analyse sowie andererseits die Basis für durchgängige Prozesseffizienz. Über 50 Prozent der Herausforderungen in operativen Geschäftsprozessen sind im Kern auf MDM zurückzuführen und werden dennoch konsequent fehldiagnostiziert. Oft werden die Konsequenzen vor der Ursache bekämpft. Wir beobachten sogar häufig, dass MDM-Herausforderungen konsequent ignoriert und stattdessen unendlich aufwendig umschifft werden. Bei aller Langeweile, die das Thema in vielen Köpfen auslöst: Für uns ist MDM eine Kernvoraussetzung für effiziente Prozesse und richtige Entscheidungen! Viel Spaß beim Lesen und Umsetzen der Tipps! Ihr Alfred Grünert Head of Division BI & MDM FWI Information Technology GmbH Seite 2 von 12 Seite 3 von 12 MDM IST LANGWEILIG – JEDOCH ENTSCHEIDEND FÜR DEN UNTERNEHMENSERFOLG Es gibt kaum ein Thema für das Management, das dermaßen langweilig anmutet wie Stammdaten. Im Vergleich zu Business Intelligence (BI) ist das ungefähr so anregend wie ein lauwarmer Becher Leitungswasser neben einer eiskalten Dose Energydrink. Wenn aber nun dieses lauwarme, vielleicht sogar bakteriell verschmutzte Wasser als Grundstoff für die Herstellung des Energydrinks verwendet werden würde - fänden Sie das gut? HETEROGENE DATENQUELLEN - EINE WAHRHEIT. Seite 4 von 12 Die direkten Auswirkungen sind noch einigermaßen greifbar: Rücklieferungen bzw. Fehllieferungen von Waren aufgrund fehlerhafter Adressen oder Doppelbestellung von Materialien aufgrund inhomogener Materialstämme in räumlich getrennten Lagerorten sind prominente Beispiele dafür. Die „1-10-100-Pyramide“ 1 10 100 1 – PRÄVENTIONSKOSTEN 10 – KORREKTURKOSTEN 100 – FEHLERKOSTEN Übersetzt in die betriebliche Realität bedeutet dies: Nachhaltig saubere Stammdaten sind der unverzichtbare Grundstoff für effizientes Reporting und Analyse, kurz gesagt für Ihre Entscheidungsqualität und die einzige Chance auf wirklich nachhaltige Prozesseffizienz. Die Fehlervermeidung kostet 1 Euro, die Beseitigung 10 Euro und die Folgen eines tatsächlichen Schadens 100 Euro! Der wirtschaftliche Sinn von MDM 2010 betrugen die berechneten Gesamtkosten schlechter Datenqualität in den Vereinigten Staaten rund 3,1 Billionen Dollar. Laut Schätzung der US Insurance Data Management Association machen diese Kosten auf Unternehmensebene 15 bis 20 Prozent der betrieblichen Erträge aus (Quelle: Sophie Lizard – The Costs of Data Quality Failure. http://bit.ly/kosten-data-quality). Was Entscheidern bewusst sein dürfte, ist die Tatsache, dass im Unternehmen häufig schlechte Datenqualität vorhanden ist. Die tatsächlichen Konsequenzen wurden aber offensichtlich lange unterschätzt. Dieser Trend kehrte sich in den letzten Jahren um: Eine IBM-Studie (The MDM Advantage: IBM Corporation2014) hat CIOs befragt. Diese betrachten MDM bereits als die beste Möglichkeit, aus Daten Informationen zu generieren. Fehlendes oder unzureichendes MDM verursacht Kosten oder verhindert Umsatz. Das passiert allerdings latent und ist daher auf keiner Kostenstelle unmittelbar sichtbar. Dennoch gibt es sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen. Wir haben 3 Bereiche identifiziert, in denen entsprechende MDM-Initiativen wirklichen Nutzen bringen. Diese Bereiche wollen wir Ihnen im Folgenden genauer beschreiben und auf die entsprechenden Herausforderungen und möglichen Lösungen eingehen. Seite 5 von 12 INITIATIVE 1 ERP-EINFÜHRUNG PROBLEMSTELLUNG & HERAUSFORDERUNG Bei ERP-Einführungen sind Stammdaten systemimmanent und Teil des Prozederes. Daher erfährt MDM bei ERP-Einführungen eine gewisse Wahrnehmung und die Fragestellungen liegen oft klar auf dem Tisch, werden aber nicht immer beherzt genug angegangen. Eine ERP-Einführung teilen wir zur Vereinfachung in drei wesentliche Bereiche: 1. Prozesse: ca. 80–90 Prozent der Anstrengungen und – fast wichtiger – beinahe die gesamte Aufmerksamkeit konzentrieren sich auf diesen Aspekt 2. Bestände zur Initialbefüllung des ERP-Systems 3. Und als Stiefkind: Übernahme der Stammdaten In der Praxis werden die bestehenden Prozesse meist mit den folgenden Methoden in das neue ERP-System übernommen: • Gap-Fit • Verwendung von Standards • Verwendung von Templates • Anpassungen des Systems an neu definierte Prozesse • Nachbau der alten Prozesse im neuen System Die Ansätze sind also vielfältig - allen gemeinsam ist aber: 1. Die Stammdaten werden nur beispielhaft geladen, meist im Promillebereich der tatsächlich bestehenden Datenvolumina 2. Die vorhandenen Stammdaten sind weitgehend unvollständig 3. Ein professionelles MDM bei ERP-Einführungen ist eher die Ausnahme Das führt zu den folgenden Problemen: Problem 1: Testen und Durchspielen der Prozesse. Dazu benötigt es ganz einfach valide und umfangreiche Stammdaten. Im Wesentlichen bewegt man sich hier im Kreis: Testen, Stammdaten nachpflegen und ergänzen, erneut testen, erneut nachpflegen... Oft stellt man beim Testen fest, dass weitere Stammdaten-Entitäten (etwa Kunden, Lieferanten, Maschinen usw.) fehlen und damit eine genaue Bewertung des Testprozessergebnisses nicht möglich ist. Service (DQS). Das eigentliche Stammdatenproblem – inkonsistente Stammdaten über verschiedene Systeme und Organisationseinheiten hinweg – ist damit nicht gelöst. Problem 4: Die Generierung neuer Stammdaten ist zumeist ein abteilungsübergreifender Prozess – diesem Umstand wird aber in den betrieblichen Systemen zumeist nicht ausreichend Rechnung getragen. Migrationsmodell „klassisch“ Bestände Bestände Bewegungsdaten Bewegungsdaten Prozesse Prozesse Stammdaten Stammdaten X Funktionierende, integrierte MDM- und BI-Systeme schaffen die zur Einführung (oder auch Überarbeitung) neuer Prozesse benötigte Klarheit. Darüber hinaus ermöglichen homogenisierte Stammdaten effiziente Roll-Outs von konzernweiten Lösungen. Nutzen Kostensenkung Das schrittweise Vorgehen vermeidet kostspielige Überschneidungen, weil man sich nicht ineffizient im Kreis drehen muss. Einige der wesentlichen Vorteile sind: Risikominimierung Bei einer ERP-Einführung – egal wie gut geplant – wagt das Unternehmen einen gewaltigen Sprung in eine neue Richtung. Stammdaten, Bestände und Prozesse in einem Vorgang – wenn auch verteilt auf viele Monate– anzugehen, birgt ein gewaltiges Risiko in sich. Die Reihenfolge der Schritte umzudrehen minimiert das Risiko insofern, als jeder einzelne Schritt für sich sinnvoll ist: MDM und BI können auch ohne ERP eingesetzt werden und die erstgenannten Schritte sind vom Umfang her deutlich abgrenzbarer. Durch das Vorliegen sauberer Stammdaten und Bestände im Entwicklungssystem können die Entwicklung und das Testen wesentlich effizienter und realitätsnaher gestaltet werden. Und zu guter Letzt: Standardnahe oder vorlagenorientierte ERP-Einführungen sind erheblich effizienter durchführbar, da auftretende Probleme nur von den Prozessen, nicht aber von mangelhaften Stammdaten oder Bestandsdaten herrühren können. Lösung In Hinblick auf das oben Genannte empfehlen sich eine Entflechtung des ERP-Einführungsprozesses und die Umkehr der üblichen Vorgangsweise: IST VORSCHLAG ERP ERP BI BI MDM (optional) MDM Problem 2: Relativ knapp vor dem Go-live (im Vergleich zur Gesamtprojektdauer) werden die Stammdaten eingespielt. Da der Zeitdruck an diesem Punkt schon relativ groß ist, landen Stammdaten oft in entsprechend schlechter Qualität im neuen System. 1. Noch vor den Prozessen und den Bestandsdaten werden die Stammdaten separat organisiert und mit einem eigenen Prozess versehen. Problem 3: Anlässlich der ERP-Einführung werden die Stammdaten bereinigt und sind bestenfalls zum Zeitpunkt des Einspielens „sauber“. Das ist aber typischerweise ein einmaliger Data Quality 2. Die Bestandsdaten werden zusammen mit den Bewegungsdaten (aus dem bestehenden System) in einem Data Warehouse (BI) organisiert und bereitgestellt Seite 6 von 12 3. Die Prozesse – als eigentliches Kernthema der ERP-Einführung – werden im letzten Schritt behandelt und können auf der Grundlage der vorangegangenen Schritte, ohne störende Ablenkungen, im neuen ERP abgebildet werden. HOMOGENISIERTE STAMMDATEN VERHELFEN ZU EFFIZIENTEN ROLL-OUTS VON ERP-LÖSUNGEN. Seite 7 von 12 INITIATIVE 2 DATA WAREHOUSE • • • • Den meisten Lösungen ist Folgendes gemein: • Sie sind gewachsen • Die Teilbereiche sind im Zeitablauf durch Einzelinitiativen entstanden und getrieben • Die Lösungen beinhalten unterschiedliche Technologien • Größere, umfangreichere Systeme erreichen in absehbarer Zeit ihr „End-of-Life“ • Die Teilbereiche sind dahingehend nicht kompatibel, dass die Informationen nicht die benötigten Abhängigkeiten aufzeigen bzw. nicht ineinander überleitbar sind • Die Protagonisten der bestehenden „alten“ Systeme haben bereits oder werden aus Altersgründen in Bälde das Unternehmen verlassen Die vermeintliche Lösung: Ein Konzern-Data Ware House (DWH). Leider führt das aber zu weiteren Komplikationen: Ein häufig auftretendes und zumeist übersehenes Problem ist der Umgang mit Stammdaten und deren Übertragung in das neue System. Die Ursache ist, dass gleichartige Stammdaten in unterschiedlichen Systemen vorhanden, manchmal voneinander abgeleitet und unterschiedlich weiterentwickelt sind. Am Beispiel von Kundenstammdaten veranschaulicht: Nach Initialbefüllung des ERP-Systems mit CRM-Daten führt die anschließend weiterhin getrennte Pflege des Kundenstamms in CRM und ERP zu neuerlichen Dateninkonsistenzen. Manchmal entstehen diese Stammdaten sogar komplett unabhängig voneinander und führen in der Folge ein heimliches Doppelleben in den verschiedenen Systemen. Hier einige Beispiele: • Ein Kunde wird in zwei ERP-Systemen eines Konzerns geführt • Ein Kunde wird im CRM und im Webshop-System geführt • Artikel von ein und demselben Lieferanten sind in mehreren Systemen unterschiedlich angelegt. Die Folge: Waren im Lager 1 veralten und werden abgeschrieben, während diese in Produktionsstätte B nur 20 Kilometer entfernt monatlich neu nachbestellt werden Das Problem wurde in den alten Auswertungssystemen, die die neuerdings „Corporate Data Warehouse“ oder „Group BI“ genannt werden, mit folgenden Algorithmen gelöst: • Händisches Zusammenführen in sogenannten Mapping-, Matching- oder Zuordnungstabellen, sodass am Ende im Seite 8 von 12 • Informationssystem eine heterogene Sicht entsteht Definition eines führenden Systems, an welches die Informationen der anderen Systeme – ebenfalls „biomechanisch“ – angepasst wurden und werden Betrachtung auf einer höheren Aggregationsebene (etwa nur Produktgruppen statt einzelner Produkte) Trennen der Auswertungen in Bereich A (Produktion Standort links) und Bereich B (Produktion Standort rechts) Kennen und Akzeptieren von doppelt ausgewiesenen Strukturen Ignorieren des Problems, weil hoffentlich nicht relevant die gleiche Aufmerksamkeit erfahren, jedoch unterschiedlich konzipiert werden. Während Bewegungsdaten typischerweise direkt aus unterschiedlichen operativen Systemen in ein BI-DWH geladen wer- Die massivste Auswirkung liegt auf der Hand: Auswertungen, Berichte und Analysen sind nicht homogen. Gleiches ist nicht mit Gleichem vergleichbar. CRM Der Ansatz, eine professionelle MDM-Systematik einzuführen, hat eine Vielzahl von positiven Effekten. Data Quality Prozesse Workflows Data Flows Business Rules | Informationsrelevanz | Prozessrelevanz ERP Kundenportal externe Ressourcen den, sollten im Interesse einer möglichst umfassenden BI-Sicht idealerweise nur solche Stammdaten verwendet werden, die mittels MDM systemübergreifend harmonisiert wurden. CRM ERP Kundenportal externe Ressourcen Die dafür erforderliche Verbesserung von Stammdatenpflege, -harmonisierung und -qualität muss jedoch nicht zwangsläufig schon vor Beginn eines BI-Projekts gewährleistet sein, sondern kann auch bei einem bereits vorhandenen DWH „Schritt für Schritt“ realisiert werden. Nutzen Master Data Management Die Problemstellung ist zugleich Herausforderung und Chance. Faktisch jedes Unternehmen vom gehobenen Mittelstand bis hin zum Konzern verfügt über eine umfangreiche Business Intelligence-Landschaft. Dabei ist es unerheblich, ob diese als relationales Data Warehouse mit eher starren Berichten oder als multidimensionales analytisches Modell mit flexibleren Front-Ends ausgestaltet ist. Hier drei wesentliche im Überblick: 1. Ein MDM-System ist keine einmalige Bereinigung („Duplicate Cleansing“) und Zuordnung („Duplicate Mapping“) von Stammdaten. Es ist vielmehr als ein darauf aufsetzender, permanenter Prozess zu verstehen, der die Qualität der Stammdaten auf Dauer sicherstellt 2. Die Stammdaten werden nicht (nur) für Informationszwecke sondern in erster Linie für Prozesszwecke (wie Logistik und Produktion) gepflegt 3. Verlässliche Stammdaten führen nicht nur zu effizienteren laufenden Prozessen, sondern erleichtern auch die Anpassung von bestehenden Lösungen bzw. deren Ausrollung in andere Bereiche wie zB andere Produktionsstätten Dann, und nur dann ist es möglich, aus den Daten, die in verschiedenen Systemen gehalten werden, maximalen Informationswert zu gewinnen. Das Problem wird dadurch institutionalisiert, dass (nur) eine der oben genannten Lösungen aufgegriffen und professionalisiert wird. Das im Kern zugrundeliegende Problem eines unzureichenden MDM wird in diesem Zusammenhang zwar gerne angesprochen, aufgrund der Komplexität aber zumeist nicht wirklich gelöst. Lösung Die banale Antwort auf die oben aufgeworfenen Problemstellungen ist, das Data Warehouse als „Enterprise Data Warehouse“ der 2. Konzeptionsgeneration zu definieren und entsprechend umzusetzen. Mit „2. Generation“ meinen wir an dieser Stelle weniger, dass neue Technologie wie In-Memory, Cloud usw. zum Einsatz kommen müssen, sondern dass die richtige Idee konsequent umgesetzt wird: Ein DWH kann nur dann wirklich gut sein, wenn die beiden Komponenten • Fakten (Bewegungsdaten) und • Dimensionen (Stammdaten) PROZESSEFFIZIENZ DURCH BEREINIGTE UND DAUERHAFT GEPFLEGTE DATEN. Seite 9 von 12 INITIATIVE 3 (ZIEL-)KUNDENDATEN PROBLEMSTELLUNG & HERAUSFORDERUNG Das wahrscheinlich herausforderndste Thema für jedes Unternehmen ist es, Kunden zu gewinnen und diese auch langfristig zu halten. Umso erstaunlicher ist es, wie wenig wir über (potenzielle) Kunden wissen. Das ist an dieser Stelle nicht im philosophischen Sinne gemeint, sondern soll vielmehr die eklatante Diskrepanz zwischen verfügbaren und tatsächlich genutzten Informationen aufzeigen. Ein interessantes Detail am Rande: Oben wurde eine IBM-Studie erwähnt, in welcher CIOs MDM als oberste Priorität nannten, um Daten in Informationen umzuwandeln und damit Business Value zu generieren. Platz 2 belegte die Analyse von Kundendaten. Die Ursachen, warum wir wenig über unsere Käufer wissen, sind vielfältig: 1. Zum einen gibt es eine Unzahl potenzieller Informationsquellen, die wir nicht auf einen Blick zusammengefasst zu sehen bekommen: • Internet: Soziale Netzwerke (Xing, LinkedIn), Nachrichten, Feeds, Alerts, Tweets usw. • Mailsysteme des Unternehmens, die die Reaktionen aufzeichnen (AWeber, GetResponse, Mailworx etc.) • Trackingsysteme für den Homepage-Zugriff, die Benutzerfirmen identifizieren und deren Verhalten aufzeichnen (Google Analytics, Wired Minds, Logfile-Auswertungen mit Auflösung und Übersetzung der IP-Adressen usw.) • CRM-Systeme mit Informationen über Firmen, Kontakte, Aktivitäten, Kampagnen und Veranstaltungsteilnahmen • E-Mail-Systeme wie etwa Outlook/Exchange, die die Kommunikation mit Kunden und Interessenten beinhalten • Kollaborationssysteme wie SharePoint, die Dokumente etc. speichern • Telefonie-Systeme wie Lync, die Telefonate dokumentieren • Excel- oder Textdateien ,die ausgetauscht, gespeichert und verarbeitet werden 2. Zum anderen haben diese Informationen völlig unterschiedliche Strukturen und Inhalte: • Strukturierte Informationen wie zB Datensätze • Semi-strukturierte Informationen wie Dateien • Unstrukturierte Informationen wie Nachrichten und E-Mails 3. Weiters sind die Informationen je nach Informationsobjekt oder Zeitpunkt unterschiedlich „dicht“ 4. Zu guter Letzt gibt es zunehmend noch das Thema von flüchtigen Informationen, d.h. Inhalte, die nur zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines Zeitraums vorhanden sind, wie etwa Streamdaten Seite 10 von 12 Eine neue Problematik entsteht durch Big Data. Zu den unorganisierten, heterogenen internen Daten kommen massenhaft externe, volatile und unstrukturierte Inhalte dazu. Diese sind mangels „strukturierter“ interner Datenbasis schwer andock- und damit verwertbar. Lösung Die Best Practice-Lösung besteht aus einer CRM-MDM-Kombination als tragende Säule der Kundendaten. Das CRM ist dabei das „ERP-System der Kundenbeziehung“ und wickelt als zentrale Drehscheibe die wesentlichen Prozesse rund um Marketing, Verkauf und Service ab. Das CRM hat Subsysteme für spezielle Prozesse wie Massenmails, Homepageanalyse, Social Shouting und Listening etc. Diese Subsysteme sind meist nicht oder nur ungenügend verknüpft – der Grund liegt in den uneinheitlichen Kundendaten. In der Folge gehen wertvolle Kundeninformationen verloren oder sind nicht zeitnah aufzufinden. Wir haben das Bild einer Best Practice-Zielarchitektur skizziert. Dieses Bild geht nicht von der Neueinführung einer kompletten Architektur aus, sondern erweitert die „üblichen“ Systemlandschaften um MDM-Aspekte: Reporting, Analyse, Monitoring, Prediction, Process Intelligence ERP Aufträge, Bestellungen, offene Posten CRM Marketing, Sales, Service 360 ° Datenbank Firmen, ??,?? MDM Firmen, Personen Mailsystem Personen (in Firmen) Social Listening (Firmen, Personen) Homepage & Blog (Firmen) Social Shouting (Xing, LinkedIn, Twitter, ...) Was sofort ins Auge sticht: Die meisten Komponenten (grau = vorhanden) sind etabliert und wohl bekannt: CRM, Mailsystem, Homepage und Auswertungen. Wirklich neu (= orange) ist eigentlich nur die Komponente „MDM“. Diese kümmert sich um die Stammdaten-Entitäten „Firma“ und „Person“ MDM ist der zentrale Schlüssel, der alle Informationen entweder über die Firma oder die Person zusammenführt: Die Entitäten Firma und Person werden durch MDM direkt verknüpft Zusätzlich schlagen wir die Einführung einer „360-Grad-Datenbank“ vor. Diese hat die Aufgabe, die Informationen der vorher genannten Systeme aufzuzeichnen. Zum einen deswegen, weil in vielen CRM-Systemen hierfür keine Felder vorgesehen sind und zum anderen weil diese Informationen ein CRM-System völlig unnötig „verstopfen“ würden. Diese 360° Datenbank kann darüber hinaus auch Informationen aus ERP-Systemen (z.B. Umsätze, usw.) mitspeichern, um eine echte 360-Grad-Sicht zu schaffen FAZIT & AUSBLICK Wohin geht die Reise? Ausblick: Viele Unternehmen führen ERP-Systeme mit der Hoffnung auf Prozesseffizienz ein. Um aber Prozesseffizienz herbeizuführen, müssen Aktionen erfasst werden – nicht „nur“ Informationen. Um diese Ebenfalls zumeist neu sind die Elemente „Prediction“ und „Process Intelligence“ in der obersten Ebene (Reporting, Analyse usw.) mehrere Applikation Nutzen Nutzen 1 – Investition in Zukunftsfähigkeit Beginnen wir beim unangenehmen Teil – bei den Kosten: Eine MDM-Initiative im Bereich der Kundendaten erfordert zweifelsfrei ein umfassenderes Investment – auch an eigenen Ressourcen. Dennoch: Einige der teuersten und erfolgreichsten Unternehmen der Welt (Google, Facebook, Xing) handeln und leben von genau den Informationen, die auch wir benötigen. Bei diesen Unternehmen können wir die vermeintlich fehlenden Informationen oder Prozesse kaufen und übersehen dabei, dass wir durchaus selber in der Lage wären, diese Informationen aufzuzeichnen und kostenfrei zu verwerten. Informationen werden oft als das „neue Öl“ bezeichnet. Wir sehen „Öl“ hier nicht als Synonym für unendlichen Reichtum, sondern in der Bedeutung eines notwendigen Treibstoffs für betriebliche Verkaufsprozesse. Informationen, auf die wir zugreifen wollen, müssen wir erfassen, sie einem Kontakt zu ordnen und trotz dezentraler Verteilung zentral anreichern können. Nutzen 2 – Generieren von Personeninformationen Sehr viele Sichten sind um die Firma bzw. das Unternehmen des Kunden zentriert. Relativ wenige Informationen drehen sich jedoch um den einzelnen Kontakt (die Person) – das gilt vor allem bei „Noch-nicht-Kunden“. Nun wechseln die relevanten Schlüsselpersonen aber häufig. Diese Information ist im Mailsystem versteckt (sogenannte „Mail Bounces“ – es gibt den Ansprechpartner nicht mehr). Ergänzende Informationen wie zB „Wo arbeitet der Ansprechpartner jetzt?“ stecken in sozialen Plattformen (Xing, LinkedIn). Der Rest ist „Process Intelligence“: Ansprechpartner A ist nicht mehr in Firma X (= Information aus Mail Bounce), Xing gibt Auskunft wo er jetzt arbeitet, Telesales ruft den ehemaligen Kontakt an trägt ihn als Kontakt bei Firma Y ein (Relevanz für Mailverteiler, Kampagneneinladungen, etc.). Das oben dargestellte System beinhaltet alle benötigten Informationen und macht aus mühsamen Einzelaktionen einen wertvollen Standard zur Erhaltung und Pflege von Kontakten. Anstatt dass eine Ansprechperson verloren geht, hat man nun einen wertvollen Kontakt bei einem neuen Unternehmen und einen Anlass, den Nachfolger in der alten Organisation zu begrüßen. Statt einem obsoleten hat man nunmehr zwei valide Kontakte. mehrere Entitäten Informationsfokus Prozessfokus eine Entität eine Applikation Prozesseffizienz auch zu konservieren, muss man darüber hinaus: 1. Im ersten Schritt die Daten in der Quell-Applikation sauber halten 2. Im zweiten Schritt diese Daten auch über mehrere Applikationen synchron halten Systematisches MDM ist unseres Erachtens der einzige Weg zur Erreichung von optimaler Informationsqualität, Datenkonsistenz und Prozesseffizienz. Auch wenn das Thema häufig noch als langweilig und lästig empfunden wird – die Wahrheit lautet: MDM ist ein fundamentaler Treiber für die Professionalisierung von Unternehmen. Nur eine durchgängige und applikationsübergreifende Sauberkeit von Entitäten, Daten und Informationen stellt sicher, dass Unternehmen ihre Herausforderungen in den Bereichen Heterogenität, Wachstum und Prozesseffizienz meistern können. Seite 11 von 12 FWI INFORMATION TECHNOLOGY GMBH Im Stadtgut B2 AT - 4407 Steyr-Gleink Phone: +43 (0) 50551 - 0 www.fwi.at DIE STANDORTE DER FWI GRUPPE: Steyr | Wien | Vitis | Neumarkt (D) IHR ANPRECHPARTNER: Gerald Al-Shami Senior Sales Manager BI & MDM Tel.: +43 664 88 49 2099 E-Mail: [email protected] Lothringerstraße 14, 1030 Wien
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