Pressemitteilung Langweilig war es nie

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Pressemitteilung
10. März 2016
Langweilig war es nie
40 Jahre besteht das Berufsbildungswerk Rummelsberg – Irene Markus war immer dabei
Rummelsberg – Junge Menschen mit besonderem Förderbedarf ausbilden – das ist Auftrag und
Ziel der 52 Berufsbildungswerke in Deutschland. Das Rummelsberger Berufsbildungswerk
(BBW) feiert jetzt sein 40-jähriges Bestehen: Am 1. März 1976 zogen die ersten
80 Auszubildenden und Mitarbeiter ein. Über all die Jahre hat Irene Markus die Entwicklungen
des BBW begleitet. Die 61-Jährige, die selbst eine körperliche Behinderung hat, war schon an
den Planungen beteiligt und arbeitet noch heute für den Einrichtungsleiter des BBW.
Irene Markus wuchs in einem kleinen Ort in der Fränkischen Schweiz auf. „Ich als
körperbehinderter junger Mensch wusste, es geht hier im Dorf nicht weiter“, erinnert sie sich.
Ihre einzige Chance war, ihr Elternhaus zu verlassen und in einer geeigneten Einrichtung eine
Berufsausbildung zu beginnen, um sich irgendwann ihren Lebensunterhalt verdienen zu
können. Und so begann sie als 14-Jährige damals noch im Rehabilitationszentrum
Wichernhaus in Altdorf, dem Vorläufer des BBW, ihre Ausbildung zum Bürokaufmann. So steht
es auch auf ihrem Gesellenbrief, denn 1973 waren weibliche Berufsbezeichnungen noch nicht
üblich.
Die junge Frau schlug sich sehr gut – schon vor Ende der Ausbildung hatte sie drei
verschiedene Angebote für eine Arbeitsstelle. Eins davon machte ihr Diakon Adolf Götschel, der
damalige Rehabilitationsleiter des Wichernhauses Altdorf: Irene Markus sollte als Sekretärin im
geplanten Berufsbildungswerk der Rummelsberger anfangen. „Die Unterbringung im
Wichernhaus Altdorf war damals nicht mehr zeitgemäß und in den historischen Gebäuden sehr
beengt. Außerdem gab es nur vier Ausbildungsberufe, zwischen denen die Rehabilitanden
wählen konnten“, so Markus. Deswegen plante man einen modern ausgestatteten und
behindertengerechten Neubau mit einer viel größeren Berufsauswahl am Standort
Rummelsberg.
Harte, aber spannende Zeit
„Ich wusste, dieses Angebot ist für mich eine Herausforderung“, erinnert sich Irene Markus.
Schließlich war sie Berufsanfängerin. Doch sie stellte sich der Aufgabe gemeinsam mit Diakon
Adolf Götschel, dem künftigen Leiter des BBW, dem Ausbildungsleiter in spe Karl König und
den Mitarbeitern des Nürnberger Architekturbüros. „Es war eine harte, aber auch eine schöne
und spannende Zeit“, so Markus. Nachdem bereits im März 1976 die ersten Auszubildenden
Gunnar Dillschneider, Pressesprecher, Rummelsberger Diakonie e.V., Kommunikation
Rummelsberg 2, 90592 Schwarzenbruck, 09128 50 2227, [email protected]
www.rummelsberger.net
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und Mitarbeiter aus dem Wichernhaus Altdorf ins frisch eröffnete BBW gezogen waren, begann
im September darauf das Ausbildungsjahr. Zwischen 15 verschiedenen Ausbildungsberufen
konnten die jungen Menschen damals wählen, heute sind es fast 40.
Gleich ein Jahr nach der Eröffnung wurde die Behindertensportgruppe gegründet. Bis heute
engagiert sich Irene Markus ehrenamtlich als Schriftführerin. Am Herzen lag ihr ohnehin immer,
sich für die jungen Menschen im BBW einzusetzen. Und so nahm sie immer wieder
kaufmännische Auszubildende als Praktikanten auf. Noch heute kommen manchmal ehemalige
Auszubildende im BBW vorbei und besuchen sie.
Eine Gelegenheit, die Erfahrungen aus der Arbeit des BBW einzubringen, bot sich Anfang der
1980er-Jahre. Das Missionswerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern fragte an, ob
die Rummelsberger nicht bei der Planung eines Rehabilitationszentrums in Tansania mitwirken
könnten. „Wir sagten ja“, erzählt Irene Markus. Sieben Jahre später wurde das
Rehabilitationszentrum Usa River eingeweiht. Eine spannende Zeit war für Irene Markus auch,
als 1999 ein internationaler Architektenwettbewerb für die beiden Internatsneubauten
ausgeschrieben wurde und später die damit verbundenen Baumaßnahmen starteten.
Insgesamt hat die 61-Jährige viele Veränderungen des BBW hautnah miterlebt. In all den
Jahren wurden die Ausbildungsberufe immer wieder angepasst und die Ausbildungsangebote
erweitert. Gerade die unterschiedlichen Entwicklungen sind es, die Irene Markus stets aufs
Neue gefordert haben. „Mir ist es nie langweilig geworden“, sagt sie. In zwei Jahren möchte sie
in den Ruhestand gehen und in den Ort zurückkehren, in dem sie aufgewachsen ist. Ins BBW
kommt sie dann nur noch zu Besuch.
i.A. Andrea Wismath (4024 Zeichen)
Infokasten:
Zum Tag der offenen Tür lädt das Berufsbildungswerk Rummelsberg am Samstag, 19. März,
von 10 bis 15 Uhr ein. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens können Besucher einen Blick in
alle Werkstätten und Abteilungen werfen und sich vor Ort über die vielfältigen beruflichen
Bildungsangebote informieren. Die jungen Auszubildenden präsentieren ihre Arbeits- und
Wohnstätten.
Ansprechpartner:
Andrea Wismath, Tel. 09128 50-2257
[email protected]
Fotos und Bildunterschriften:
Gunnar Dillschneider, Pressesprecher, Rummelsberger Diakonie e.V., Kommunikation
Rummelsberg 2, 90592 Schwarzenbruck, 09128 50 2227, [email protected]
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DSC_0071: Irene Markus hat von Beginn an alle Entwicklungen und Veränderungen des
Berufsbildungswerks Rummelsberg mitgemacht. Foto: Wismath
0001: Im Juni 1974 wurde der Grundstein für das Berufsbildungswerk Rummelsberg gelegt.
Foto: Archiv RD
0013: Ein Blick auf die Baustelle Mitte der 1970er-Jahre. Am 1. März 1976 zogen die ersten
Auszubildenden und Mitarbeitenden ins frisch eröffnete Berufsbildungswerk Rummelsberg.
Foto: Archiv RD
Gunnar Dillschneider, Pressesprecher, Rummelsberger Diakonie e.V., Kommunikation
Rummelsberg 2, 90592 Schwarzenbruck, 09128 50 2227, [email protected]
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