Rede zum Neujahrsempfang am 10. Januar 2016

Rede zum Neujahrsempfang am 10. Januar 2016
„Entscheidungen 2015/2016“
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Norden begrüße ich Sie sehr
herzlich zum diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt im Haus des Gastes in
Norddeich.
Ich freue mich, dass Sie - alter Tradition entsprechend - dabei sind, um das
Neue Jahr auch politisch zu begrüßen.
Mein besonderer Dank gilt denjenigen, die von außerhalb gekommen sind,
den vielen Vertretern aus Verbänden, Organisationen und Behörden und aus
den hier in Norden aktiven Vereinen.
Ich möchte Sie Ihnen gerne vorstellen, aber wir halten es bitte wie immer:
Zum Abschluß soll es einen Applaus für alle unsere Gäste geben.
Herrn
Bundestagsabgeordneten
Johann Saathoff
Herrn
Bundestagsabgeordneten und
Ratsherrn
Heiko Schmelzle
Herrn
Landtagsabgeordneten
Hans-Dieter Haase
Frau
Landtagsabgeordnete
Hillgriet Eilers
Herrn
Landrat a.D.
Walter Theuerkauf
Stadt Emden
Frau Bürgermeisterin
Lina Meyer
Stadt Emden
Herrn Stadtbaurat
Andreas Docter
Gemeinde Hage
Herrn Bürgermeister
Erwin Sell
Herrn
2. stv. Bürgermeister
Niklaas Liebetrau
Herrn
Jugendbürgermeister
Henning Schwarz
Herrn
stv. Jugendbürgermeister
Kai Erdmann
Herrn
Kurdirektor
Armin Korok
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Herrn
Technischer Geschäftsführer
der Wirtschaftsbetriebe der
Stadt Norden
Dipl.-Ing. Wolfgang
Völz
Herrn
Geschäftsführer der
Wirtschaftsbetriebe der Stadt
Norden
Dipl.-Wirtschaftsjurist
Thorsten Schlamann
Herrn
Aufsichtsratsvorsitzenden und
Schulleiter der KGS HageNorden
Theo Wimberg
Herrn
Behindertenbeauftragten
Günther Ulferts
Herrn
Vorsitzenden des Beirates für
Senioren und Menschen mit
Behinderung
Holger Korn
Ulrichsgymnasium
Norden
Herrn Oberstudiendirektor
Wolfgang Grätz
Conerus-Schule
Norden
Herrn Oberstudiendirektor
Volker Cammans
KVHS Norden
Herrn kaufm. Leiter
Axel Bullwinkel
Herrn Regierungsschuldirektor
Matthias Krömer
sowie stv. Schulleiterin
Marianne Kohake
Grundschule I Norden Frau Rektorin
„Schule Im Spiet“
Eta Willers
Grundschule
Süderneuland
Martin Albers
Herrn Schulleiter
Niedersachsen Ports
GmbH & Co.KG
Niederlassung Norden
Herrn Voß
Deichacht Norden
Herrn Oberdeich- und
Entwässerungsverban Obersielrichter
d Norden
Heinrich Jabben
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Polizeikommissariat
Norden
Herrn Leiter
Ingo Brickwedde
Handwerkskammer
für Ostfriesland
Herrn Kreishandwerksmeister
Anton Geiken
(in Vertretung für den
Vorstand)
Industrie- und
Handelskammer
für Ostfriesland und
Papenburg
Herrn Präsidenten
Wilhelm-Alfred Brüning
Industrie- und
Handelskammer
für Ostfriesland und
Papenburg
Herrn Leiter für Regionalpolitik
Reinhard Hegewald
OLB Norden
Herrn Filialleiter
Matthias Nittmann
Sparkasse AurichNorden
Herrn Vorstandsvorsitzenden
Carlo Grün
Herrn 1. Vors. des
Wirtschaftsforums
Norden e.V.
Herrn Geschäftsführer SKN
Druck und Verlag
Christian Basse
Klinik Norddeich
Herrn Chefarzt Orthopädie
Dr. Thomas Drüke
Freiwillige Feuerwehr
Norden
Herrn Ehrenstadtbrandmeister
Karl Kettler
Freiwillige Feuerwehr
Norden
Herrn Stadtbrandmeister
Dieter Stellmacher
Freiwillige Feuerwehr
Norden
Herrn 1. stv. Stadtbrandmeister Thomas Kettler
Freiwillige Feuerwehr
Norden
Herrn 2. stv. Stadtbrandmeister Thomas Weege
Technisches Hilfswerk Herrn Ortsbeauftragten
Ortsverband Norden
Hilmer Mannott
Technisches Hilfswerk Herrn Ehrenortsbeauftragten
Boje Bojen
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Ortsverband Norden
Sozialwerk Nazareth
e.V.
Herrn Geschäftsführer
Vorstandsvorsitzender Herrn
der Kunstschule und
Vorsitzender der
Bürgerstiftung Norden
AG Reederei NordenFrisia
Klaus Rinschede
Dr. Jörg Hagena
Herrn
Johann Haddinga
Herrn
Heiko Knieper
Sprecher Runder Tisch Herrn
Reinhard Klaahsen
Fa. Onno Behrends
Christian Abrams
Herrn Betriebsleiter
Dokumentationsstätte Frau kommissarische
Gnadenkirche Tidofeld Geschäftsführerin
Anna Jacobs
Arbeitsausschuss
Norder Sportvereine
Herrn Sprecher
Gerhard Adam
Soroptimist
International Club
Ostfriesland-Norden
Frau Präsidentin
Antje Dieken
Rotary Club Norden
Distrikt 1850
Herrn Präsidenten
Hajo Reershemius
Schön, dass Sie bei uns sind!
In diesem Jahr möchte ich einen Titel über meine Ansprache setzen. Ich
möchte alles unter dem Gesichtspunkt von getroffenen und zu treffenden
„ENTSCHEIDUNGEN“ betrachten.
„ENTSCHEIDUNGEN“….
….das ist ein weites Feld. Da kann man wunderbar philosophieren. Es gibt
richtige und falsche, zu schnelle, zu langsame, oder gar nicht getroffene,
mutige, feige, gerechte und ungerechte, wichtige und unwichtige…..
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und jede Entscheidung ruft Konsequenzen hervor.
Deshalb sollte man gründlich überlegen einerseits, aber nicht zu lange
andererseits, weil sonst Chancen weg sind.
Entscheidungen müssen nicht für immer Gültigkeit haben. Man kann immer
nur auf dem jeweiligen Erkenntnisstand entscheiden. Deshalb kann man
sich auch irren. Das ist so!
Und diese Erkenntnis wiederum sollte einen beruhigen, und einem ein wenig
die Angst vor Entscheidungen nehmen.
Aber, weg vom Allgemeinen zum Besonderen/Praktischen bei uns hier vor
Ort.
Auch Politik vor Ort und Verwaltung muß erkennen und entscheiden, was zu
tun ist, damit das Zusammenleben vor Ort zukunftsfähig ist. Das ist unsere
gemeinsame Aufgabe.
Je nachdem, mit wem in einer Kommune Sie sprechen, um
Handlungserkenntnis zu gewinnen, so werden Sie aber sehr
unterschiedliche Entscheidungsnotwendigkeiten gemeldet bekommen. Da
hat jede/jeder so ihren/seinen Tunnelblick.
Sprechen Sie mit SportlerInnen, so geht es in erster Linie um ein Ja zu guten
Sportstätten.
Sprechen Sie mit LehrerInnen so geht es um die bestmögliche Ausstattung
der Schulen.
Sprechen Sie mit Kaufleuten, so ist die Schaffung guter Infrastruktur in der
Innenstadt, sind kostenlose Parkplätze und die Eventorganisation besonders
wichtig.
Sprechen Sie mit Unternehmern, so sind schnelle und vor allem verläßliche
Entscheidungen von ihnen gefordert.
Das macht an nur wenigen Beispielen deutlich, dass es gar nicht so leicht
ist, immer "richtig" zu entscheiden.
Wir müssen alle im Blick behalten, niemanden bevorteilen oder
benachteiligen und im Laufe der Jahre (denn das geht nicht alles in einem
Jahr) dafür sorgen, dass sich die Befriedigung der Interessenlage aller im
Gleichgewicht befinden. Dann werden Entscheidungen auch gerecht.
Ich kann Ihnen sagen, dass das das Bemühen aller ist in Norden. Politik und
Verwaltung sind sich oft genug auch einig über das gerade Erforderliche und
entscheiden gemeinsam. Aber einige Punkte gibt es auch, da dauert es
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länger mit den Entscheidungen und da knirscht es durchaus im Gebälk, bis
dann endlich mal was passiert. Das erfahren Sie dann aus der Presse.
Dabei muss aber zum Verständnis mitbedacht werden, dass die Struktur der
öffentlich-rechtlichen Entscheidungswege eine andere ist, als die eines
Unternehmers. Der beurteilt die Lage, sagt „So wird es gemacht!“ und los
geht’s. Bis wir politisch entschieden haben, ob wir z. B. einen BPlan
aufstellen oder Krippenplätze schaffen, dauert das schonmal seine Zeit und
dann sind auch die gesetzlich vorgegebenen Verfahrenswege gelegentlich
sehr langwierig.
ALSO:
Was haben wir entschieden und auf den Weg gebracht in 2015?
Ich will ein paar wichtige Projekte aus verschiedenen Bereichen benennen:
BAUEN und UMWELT
 Das Doornkaatgelände ist als Sanierungsgelände definiert mit
Unterstützung des Landes Niedersachsen.
 Der Stichkanal am Norder Tor kann gebaut werden und damit auch die
Wohnungen dort. Die Grundsatzplanungen für das Raiffeisengelände sind
auf den Weg gebracht. Das ist unendlich wichtig für uns aus
städtebaulicher Sicht. Das komplettiert den Südeingang.
 In der Gaswerkstraße/Sielstrasse ist der Weg frei für die Errichtung von
neuen stadtnahen Wohnungen
 In Westlintel ist ein Bebauungsgebiet bereits in der Umsetzung und ein
neues Areal westlich des Lehmweges beschlossen
 Der Photovoltaikpark in Leegemoor wird erweitert.
 Die Erweiterung des Nordseecamps in Norddeich ist beschlossene Sache.
So kann eine Erfolgsgeschichte weitergehen.
 Die Planungen für den neuen Netto-Markt in Norddeich laufen.
 Der Neuseedeicher Weg und die Stellmacherstrasse sind erstellt und der
Ausbau der Nordseestrasse ist endlich im Bau.
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 Die Verkehrsführung rund um den Markt ist geprobt in 2015 und wird
nun - dank guter Ergebnisse - zur Dauereinrichtung in 2016.
 Der Schwanenteich ist neu aufgeplant. Die Umsetzung beginnt in 2016.
Ein ehemaliges Kleinod wird wiederbelebt und noch schöner. Gut so!
WIRTSCHAFT
 Der Zusammenschluss der 7 ostfriesischen Inseln mit der Stadt Norden
unter dem Titel eines „Wattenmeerachters im Weltnaturerbe“ ist vom
Landwirtschaftsministerium zur Leader-Region ernannt worden, mit
einem Fördervolumen von 2.4.Millionen. Wir sind Ende Januar auch in
Berlin beim Niedersachsenabend der Grünen Woche und stellen uns dort
gemeinsam vor.
 Das Wirtschaftsförderkonzept 2030 ist auf den Weg gebracht und die
Stelle eines Stadtmarketingmanagers ausgeschrieben.
 Kluge Entscheidungen haben wir schon in 2014 bei den
Wirtschaftsbetrieben getroffen. Dieses Jahr war geprägt von der Krise,
einer Kündigung, von Unsicherheiten, Angst um den Erhalt des
Arbeitsplatzes und um die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens.
Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Rat haben sich auf einen Fahrplan
zur Konsolidierung verständigt und ihn konsequent im Laufe des Jahres
2015 umgesetzt.
Am 01.01.2015 ist Herr Korok als neuer Kurdirektor an die Seite von
Herrn Völz, dem Technischen Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe,
getreten.
Zum 01.04.2015 begann Herr Schlamann bei den Wirtschaftsbetrieben
als Kaufmännischer Geschäftsführer.
Und zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelang es
dem Trio im Verlauf des Jahres 2015 die gesetzten Ziele des
Maßnahmenpaketes deutlich zu übertreffen.
Auch wird das Jahresergebnis 2015 nach den ersten Prognosen den
positiven Planansatz übertreffen. Im Mai 2016 werden wir Genaueres
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wissen. Dann nämlich, wenn der Wirtschaftsprüfer das festgestellte
Jahresergebnis testiert hat.
Zu dem, was in 2016 im touristischen Sektor ansteht komme ich gleich
noch.
 Der Norder Hafen ist aufgewertet zu einem Offshore-Stützpunkt. Das
sieht das Land Niedersachsen so und das bestätigen auch die Fakten
durch die Unternehmen, die sich im Osthafen ansiedeln.
 Die Firma DONG hat im letzten Jahr ihre Betriebsführungszentrale für
ihre Windparks in der Nordsee eröffnet. Ein besonderer Höhepunkt
war es, im Beisein des Prinzen von Dänemark den Windpark Borkum
Riffgrund I in Betrieb zu nehmen.
 Die Schiffswerft Schmidt konnte unter Beteiligung der RWE einen
neuen Offshore-Betreiber im Hafen ansiedeln. Am 01.02. kommt
Wirtschaftsminister Lies zu dem in 2015 eingerichteten OffshoreNetzwerk (einem Verbund der im Geschäftsfeld tätigen
Unternehmen), um über gute zukünftige Rahmenbedingungen für die
im Hafen angesiedelten Unternehmen zu sprechen.
 Bezogen auf den Hafen haben wir im letzten Jahr die Folgen von
unklugen Entscheidungen erlebt. Wir waren politisch nicht in der Lage
einen Kompromiss zu beschließen, der uns geholfen hätte, die
damals laufenden Normenkontrollklagen von NPorts und der
Reederei gegen unseren Bebauungsplan im Hafen überflüssig zu
machen. Der Kopf, mit dem man durch die Wand wollte, war etwas zu
dick und es wurde zu wenig über die Konsequenzen nachgedacht. Da
waren wir uns im Rat alle einig – leider muß man heute sagen.
Deshalb haben wir vor dem Oberverwaltungsgericht verloren. Über die
Begründung könnte man streiten.
Der Rat hat aber entschieden, nicht in den Widerspruch gegen das
Urteil zu gehen. Er kann im Laufe dieses Jahres entscheiden, ob ein
neuer Bebauungsplan aufgestellt werden soll oder nicht.
Ich halte das für unerläßlich. Wir haben den Hafen inkommunalisiert
(Das heißt, er gehört seitdem zum Stadtgebiet Nordens dazu). Wir
haben es nicht nur getan, um Baurecht und Planungsrecht ausüben zu
können, sondern, weil es uns so möglich ist, eine integrierte Planung
für den Hafen und für Norddeich aufzustellen. Beides gehört
zusammen und gehört auch deshalb zusammen beplant. Das war eine
kluge Entscheidung. In der logischen Konsequenz gehört deshalb auch
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ein Bebauungsplan her. Diese meine Meinung ist im Moment aber
noch nicht mehrheitsfähig.
Ob sie das wird, wird abhängig sein von der politischen Bewertung
dessen, was Niedersachsen Ports als neue Hafenplanung aufgelegt
hat. Im Moment ist das Bemühen groß, im Konsens mit NPorts und
der Reederei eine Neukonzeptionierung für dieses Areal in Einigkeit
aufzustellen.
Das Jahr 2016 wird uns in der Beziehung schlauer machen.
 „Unser“ Geldinstitut die Sparkasse Norden-Aurich ist in diesem Jahr 175
Jahre alt geworden. Es hat daraus kein „Sekt- und Häppchenevent“
gemacht. Weit über die Region hinaus hat die Ausstellung zum Thema der
eigenen Vergangenheit im Dritten Reich für Aufsehen gesorgt.
Üblicherweise ducken sich Unternehmen und Verbände weg, wenn es um
das Thema geht. Hier hat man einen Dachbodenfund nicht versteckt,
sondern zur Aufarbeitung der eigenen Unternehmensgeschichte genutzt.
Außerdem hat die Sparkasse ein Konvolut von Trimborn-Gemälden für
alle ostfriesischen Städte gekauft. So bleibt dauerhaft ein Wert für alle.
Danke für die couragierte und nachhaltige Entscheidung.
SCHULEN / SPORT / KiTa
 Wir haben für 1,8 Mio. die Sporthalle in der Wildbahn technisch saniert.
Die Halle steht jetzt runderneuert dem Schul- und Vereinssport zur
Verfügung. Am 19.02.2016 sind Sie alle herzlich eingeladen, zur
Sportlerehrung der Stadt Norden. Dann können Sie sich selber ein Bild
machen.
 Mit der Entscheidung, die Grundschule Lintel zur offenen Ganztagsschule
werden zu lassen, ist ein großes Schulprojekt auf den Weg gebracht. Wir
werden in 2016 mit der Umsetzung der Maßnahme beginnen, damit der
Ganztags-Schulbetrieb im Schuljahresbeginn 2017/18 starten kann.
Kluge Entscheidung – im Schulterschluss mit Eltern und Kollegium.
 Unter anderem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfordert heute
neue Strukturen im Erziehungsbereich. Deshalb auch haben wir die
Kindertagesstätten seit 2008 regelmäßig weiterentwickelt.
Damals hatten wir 15 Krippenplätze im Kinderhaus Waldstraße. In
diesem Jahr konnten wir mit der Übernahme des Krippenprojektes Wirde
Landen dafür sorgen, dass insgesamt 183 Krippenplätze in Einrichtungen
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von freien Trägern und in städtischen Kindertagesstätten zur Verfügung
stehen.
Die Nachfrage ist ungebrochen.
In 2016 wird die Krippe in Süderneuland mit weiteren 15 Plätzen in
Betrieb gehen. Die Planungen für weitere Plätze im „Kükennüst“ laufen.
So macht man Zukunft. Gute Entscheidung!
 Im Rahmen der gemeinsamen Schulentwicklungsplanung des
Landkreises Aurich und der Stadt Emden in Sachen Berufsbildung ist von
den Gremien dort für den Standort Norden folgende Perspektive
beschlossen worden:



Wiedereinführung der Ausbildung im Hotel und
Gaststättengewerbe (Koch und Restaurantfachmann/-frau)
Einführung des Bildungsganges „Heilerziehungspflege“
Einführung der Fachschule für Sozialpädagogik
„Erzieherausbildung“
In diesen Bildungsgängen wird mit einem neuen Schülerpotenzial von ca.
120 Schülerinnen und Schülern am Standort Norden gerechnet. Ich
bedanke mich für dieses für Norden sehr gute Ergebnis, das zwischen 4
Berufsschulen und 2 Schulträgern fair und für alle auskömmlich geregelt
worden ist. Es ist ein wesentlicher Schritt zur Standortsicherung unserer
Berufsbildenden Schule in Norden geleistet worden.
 Vor Jahren standen wir vor der Entscheidung, unsere Stadtbibliothek zu
schließen oder dauerhaft zu stabilisieren durch Personal und eine
bessere Sachausstattung.
Wir haben eine sehr weitsichtige und kluge Entscheidung für Norden
getroffen. Die Bibliothek brummt - wie man so schön sagt –.
Jetzt kommt als neues Zugpferd der online-Betrieb dazu.
Über 6.000 Medien wurden auf diesem Weg in 2015 abgerufen.
200 Veranstaltungen wie Klassenführungen und Lesungen,
Bilderbuchkino und Schülerbetreuungen bezeugen, dass unsere
Bibliothek ein akzeptierter Treffpunkt ist. Kompliment an das Team!
ORTSTEILE
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 In Neuwesteel wird - endlich! - ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet.
 In Ostermarsch soll der Fuß- und Radweg zum Hafen mit Hinweisen auf
die Naturschönheiten beschildert werden in 2016. An dieser Stelle einen
herzlichen Genesungswunsch an unseren Ortsvorsteher Placke, der im
Moment im Krankenhaus liegt und dem wir alles Gute wünschen.
JUGEND
 Auch das Jugendhaus hat im ersten Jahr unter der neuen Leitung von
Andre Janssen eine gute Entwicklung genommen. Viele Besuchergruppen
sind durch ein gutes Programm ans Haus gebunden. Neue Aufgaben
warten.
 Die Jugend der Stadt hat ein neues Jugendparlament gewählt und das
Parlament wiederum hat aus seiner Mitte den neuen
Jugendbürgermeister bestimmt. Es ist Henning Schwarz. Stellvertreter ist
Kai Erdmann. An dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch allen
Gewählten und auf gute Zusammenarbeit für die nächste Wahlperiode.
FEIERN
 Henning Schwarz war auch einer der Organisatoren des North-CoastFestivals, das im letzten Jahr in seinem 6. Durchgang einen fulminanten
Erfolg eingefahren hat. Die Jugendlichen haben perfekt ein gutes
Programm mit Unterstützung von Thomas Endelmann organisiert. Dafür
einen herzlichen Dank!
Sie hoffen, in diesem Jahr wieder mit finanziellen Mitteln ausgestattet zu
werden und sind bereit, in einen neuen Durchgang zu starten.
 Radio Nordseewelle ist in 2015 gestartet und bereitet sich darauf vor, in
2016 eine zentrale Maifeier auf dem Torfmarkt zu inszenieren.
 Die Märkte im Zentrum der Stadt (Rosenmarkt, Beestmarkt, Pfingstmarkt,
Sommermarkt) kommen gut an.
Vor allen Dingen der Beestmarkt steigerte seine Besucherzahlen in 2015
noch einmal. Neben Einheimischen und Feriengästen kommen
Tagesgäste aus einem Umkreis von 100 Km für diese
Marktveranstaltungen nach Norden. Das haben die durchgeführten
Erhebungen ergeben. Kompliment an alle Beteiligten!
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 Hafenfest und Weinfest gehören ebenfalls zu unserer Feierkultur. Sie
werden ausgerichtet von privaten Initiatoren, denen an dieser Stelle
ebenso Dank gesagt werden soll.
 Das ehemalige Stadtfest wird neu überplant von der CIMA. Am
13.01.2016 um 18.30 Uhr im Haus des Gastes in Norddeich wird es den
ersten öffentlichen Workshop geben zu dem alle eingeladen sind, um ihre
Ideen einzubringen. Kommen Sie, diskutieren Sie mit und entscheiden
Sie mit, was in Zukunft geschieht.
Last, but not least: 25 Jahre wiedervereinigtes Deutschland haben 25 Jahre
Städtepartnerschaft zwischen Pasewalk und Norden begründet. Im März
waren wir in Pasewalk zum Boßeln, im Oktober haben wir in Norden mit
allen gefeiert, die schon von Beginn an dabei waren und uns dazu auch auf
Verwaltungsarbeitsebenen ausgetauscht. Im März sind wir wieder zu Gast
„drüben“ (wie wir früher gesagt hätten). Die Chemie stimmt immer noch –
Freundschaft ist entstanden und hält.
EHRENAMT
 Das Thema Ehrenamt gehört jedes Jahr zur Ansprache, wie die guten
Wünsche an alle. Ich möchte nur an einigen Beispielen deutlich machen,
was der ehrenamtliche Einsatz für uns in Norden bedeutet.
 Jedes Jahr im Frühjahr gibt es einen Hausputz in Norden. Das ist
unsere groß angelegte Müllsammelaktion unter Beteiligung von
Kindertagesstätten, Schulen, Vereinen, den Ortsvorstehern und vielen
Freiwilligen. Über 2000 Menschen – groß und klein – haben sich an
diesem Frühjahrsputz 2015 beteiligt. Das ist eine gewaltige Leistung.
Einen herzlichen Dank dafür und die Bitte, auch in diesem Jahr wieder
zur Verfügung zu stehen.
 Unsere Feuerwehr in Norden ist eine ehrenamtlich tätige Feuerwehr.
Sie fährt über 300 Einsätze jedes Jahr. Vom Großbrand bis zum falsch
in Gang gesetzten Brandmelder, immer müssen die Feuerwehrmänner
und –frauen raus – Tag und Nacht.
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Wir erinnern uns alle an den Brand des Nettomarktes in Norddeich
und den des Ponyhofes in der Westermarsch. Dazu gehören aber auch
die vielen von der Öffentlichkeit unbemerkten
Hilfeleistungsmaßnahmen wie Türen öffnen, Autos aufschneiden,
Sturmschäden beseitigen.
Ich möchte mich bei allen Firmen, Geschäften, Unternehmen,
Behörden bedanken, dass sie es respektieren und in Kauf nehmen,
dass ihre FeuerwehrmitarbeiterInnen im Einsatzfall dann eben
„einfach mal weg sind“, um Hilfe zu leisten. Danke – dass ist IHR
Dienst an der Gemeinschaft.
Im Übrigen feiert die Freiwillige Feuerwehr in diesem Jahr ihr
130jähriges Bestehen und veranstaltet dazu eine Neuauflage der
Feuerwehrtage in Norddeich. Sie finden vom 29. – 31. Juli 2016 statt.
Dabei sein wird auch das Stadtorchester, so wie heute. Auch dessen
Mitglieder sind alle ehrenamtlich aktiv und immer wieder als Nordens
musikalische Repräsentanz unterwegs. Wir erinnern uns gerne an die
Schlossparkserenade im Sommer.
 Die ehrenamtlich Tätigen im Heimatmuseum haben in diesem Jahr
den Ehrenamtspreis der Bürgerstiftung bekommen.
Ein Jahr nach der Eröffnung stehen in der Bilanz deutlich gestiegene
Besucherzahlen und insgesamt 3 Sonderausstellungen. Das kann nur
gelingen, wenn viele mit Begeisterung und Ausdauer immer wieder
bereit sind, sich einzusetzen. Das ist beispielhaft. Ich möchte dem 1.
Vorsitzenden, Herrn Markus, bitten, unser aller Dank an die
Mannschaft zu übermitteln.
Und übrigens: Auch die Bürgerstiftung selbst arbeitet ehrenamtlich. Ihr
Kapital hat sie von 100.000 Euro vor 12 Jahren auf über 1 Mio. Euro
Eigenkapital in 2015 hochgeschraubt. Weitere Zustiftungen sind zu
verwalten. So kann sie in diesem Jahr zwischen 50.000 – 60.000
Euro ausschütten. Was für eine wunderbare Entscheidung, sie zu
gründen.
Hinweis:
Am 16.01.2016 Veranstaltung in der Realschule (Swing-Orchester)
Vom 05. – 07.02.2016 Really unplugged in der Realschule
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 Der ehrenamtlich geführte Weihnachtsmarkt auf dem Torfmarkt hat
inzwischen die Presse bis nach Chemnitz bewegt. Mir wurde ein Artikel
zugeleitet, der von der schönen Atmosphäre auf dem
Weihnachtsmarkt am Torfmarkt in der dortigen Presse berichtete. Ich
danke an dieser Stelle besonders auch den Unterstützern, die das
Krippenspiel in diesem Jahr erhalten haben. Wenn da nicht Menschen
entschieden hätten, mit Tat und Euro zu unterstützen, hätte es das
Krippenspiel in 2015 nicht gegeben. Danke auch dafür.
 Diese Beispiele sind kein vollständiger Überblick über das, was in Norden
insgesamt passiert. Wenn ich an den Kinderschutzbund denke, an die
Norder Tafel, an die Sportvereine, an den Hospiz- und Palliativverein, an
die Arbeitsgruppe der Norder Museen, an die MKO, die Gilde der
StadtführerInnen, die Ökumenische Arbeitsgruppe Synagogenweg, an all
die Menschen, die im Rahmen der Flüchtlingsbetreuung aktiv werden (ich
komme später noch darauf zurück) ….. so habe ich noch nicht alle
benannt, die sich einbringen. Das ist unsere besondere Stärke in Norden.
Dafür bin ich sehr dankbar. Ich hoffe, dass Ihr Engagement bestehen
bleibt und bedanke mich im Namen aller Norderinnen und Norder bei
Ihnen.
Soweit das Jahr 2015 - in Auszügen.
Ich hoffe, Sie sind wie ich davon überzeugt, dass wir miteinander gute
Entscheidungen getroffen haben.
So soll es sein, und so soll es auch in 2016 weitergehen.
Was steht an?
4 Themen werden es sein:
Flüchtlinge / Krankenhaus / Tourismus / Kommunalwahlen 11.09.2016
FLÜCHTLINGE
Bevor ich auf das Thema Flüchtlinge ein ganz persönliches Schlaglicht
setze, möchte ich an einen Menschen erinnern, der gerade diese Thematik
zu seiner Herzensangelegenheit gemacht hat. Uwe Mittwollen, der Leiter der
KVHS, ist plötzlich und unerwartet im Dezember verstorben, hat aber noch
der Konzeptionierung des Landkreises seine Handschrift gegeben.
Wir werden in seinem Sinne mit unserer KVHS weiterarbeiten.
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Das Thema „Flüchtlinge“ wächst aus 2015 ins neue Jahr hinüber und es
wird uns auch in Zukunft als Dauerthema und Daueraufgabe begleiten.
Die Auswüchse des IS Terrorismus und die große Zahl der Flüchtlinge, die
nach Europa geströmt sind und es noch tun, stehen wie Ursache und
Wirkung zueinander und beide Themen betreffen uns auch in Norden,
jede/jeden von uns. Menschen vornehmlich aus Syrien, dem Iran und Irak
und Afghanistan kommen zu uns.
Wir erleben dazu tägliche Meldungen über Obergrenzendebatten,
Grenzschließungen, Überforderungen von Kommunen, Angriffe auf
Asylantenheime, die Meldungen von sexuellen Übergriffen und Raubtaten in
Köln, von einer hilflosen oder unfähigen Polizei, wir sehen die Bilder von
erschöpften Erwachsenen und weinenden Kindern, die mit ein paar
Plastiktüten vor Krieg und Zerstörung fliehen.
Das alles ist eine explosive Mischung und die löst sehr unterschiedliche
Empfindungen in uns aus. Da ist Angst und Unsicherheit. Wir erleben
Kontrollverlust in unserem doch so regulierten und geordneten Leben in
Deutschland, da ist auch Unwissenheit und Unverständnis, da ist Ärger
darüber, dass Bund und Länder es noch nicht schaffen, langsam aus dem
Krisenmodus in einen Integrationsmodus umzuschalten. Da ist Mißtrauen
ebenso wie der ehrliche Wunsch zu unterstützen, zu helfen und beizustehen,
Verantwortung zu übernehmen und zu vertrauen.
Ich glaube, jede/jeder von uns hat diese widerstreitenden Gedanken mehr
oder weniger stark im Kopf. Ich auch. Wir müssen vielleicht mal sortieren.
Was genau passiert da gerade und worum geht es hier eigentlich??
Wir brauchen Klarheit im Kopf und im Herzen, um für uns entscheiden zu
können, wo WIR in dieser Frage stehen.
Es geschieht schlicht folgendes: Wir lernen gerade die neue, die LOKALE
Dimension des Begriffes Globalisierung kennen.
An sich ist uns das Thema vertraut. Wir sind es gewohnt, Nachrichten aus
aller Welt zu empfangen, wir sind es gewohnt, Produkte aus aller Welt zu
konsumieren. Wir wissen, dass auf diesem Globus alles mit allem vernetzt
ist.
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Nicht als „normal und selbstverständlich“ erleben wir dagegen, dass jetzt
statt zu konsumierender Produkte lebende Menschen kommen – sofern sie
die Flucht überlebt haben- Menschen aus aller Welt. Die Globalisierung
klopft direkt an unsere Tür in Gestalt von MENSCHEN mit dem Wunsch und
der Sehnsucht nach Schutz und Frieden, aber auch mit dem Wunsch nach
Wohnung, Nahrung; Kleidung, Arbeit, Bildung und Teilhabe.
Das kannten wir bisher nicht in diesem Ausmaß, das ist uns neu. Dabei ist
uns klar: Es gibt kein Ende. Das wird so bleiben – Obergrenze hin oder her.
Und was machen wir jetzt??
Das hängt davon ab, wie wir uns entscheiden:
Geben wir den Ängsten und der Verunsicherung nach ODER wollen wir in die
Akzeptanz und in die Verantwortung gehen?
Die Konsequenzen???
Gehe ich in die Angst, dann gehe ich in die Ablehnung, dann baue ich
Mauern. Dann bin ich schnell auf der Seite derjenigen, die meine Angst und
Verunsicherung für ihre Zwecke politisch mißbrauchen.
Dann bin ich da, wo Ausgrenzung einerseits und Bevormundung
andererseits herrschen.
Dann bin ich weit weg von Freiheit, von demokratischen Grundrechten, von
der grundsätzlichen Annahme, dass jeder Mensch, jeder!, eine zu
schützende Würde besitzt.
Dann negiere ich verbrieftes Menschenrecht.
Das kann man tun. Das ist die eine Möglichkeit.
Gehe ich dagegen in die Verantwortung, dann respektiere ich als
Richtschnur meines Handelns grundsätzlich die zu schützende Würde eines
jeden/einer jeden.
Im Klartext und im praktischen Leben bedeutet es dann, das Bemühen um
Integrationsmöglichkeit für die, die Anspruch haben, hier zu bleiben, ernst zu
nehmen.
Das heißt: Wohnraum schaffen, Sprachunterricht anbieten, Kitaplätze und
Schulangebote, Arbeitsmöglichkeiten und ärztliche Versorgung. Da ist dann
kein Platz mehr für Neiddebatten, nach dem Motto: Die bekommen alles und
wir? Alles andere wären fromme Sprüche.
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Ich bin froh und dankbar, dass sich hier bei uns in Norden und im Landkreis
Aurich und weit darüber hinaus die Menschen für die Hilfe und das
Engagement entschieden haben. Sie leben schon heute das, was die
Sternsinger uns nachher noch nahe bringen werden, mit ihrem diesjährigen
Motto:
Segen bringen, Segen sein – für die die kommen und für die die bleiben
werden.
MUT und MENSCHLICHKEIT - das ist die Richtschnur und nichts anderes.
Wobei mutig sein dabei bedeutet, die Angst durchaus wahrzunehmen, sich
aber nicht von ihr beherrschen zu lassen. Ich sage das, obwohl auch ich
nicht weiß, was noch auf uns und den Landkreis und seine Städte und
Gemeinden zukommt.
Ich wünschte mir sehr, dass die bundesrepublikanische Politik
parteiübergreifend in dieser Frage geschlossen aufträte und
parteiübergreifend dafür sorgte, dass sich klare Strukturen entwickeln in
denen wir uns vor Ort gesichert - auch finanziell - bewegen können in Sachen
Integration. Das würde uns Sicherheit und Ruhe geben und niemanden in
die Überforderung treiben. Ich möchte auch sehen, dass geltendes Recht
angewandt und so deutlich wird, dass auch Asylbewerber und Flüchtlinge
Anforderungen unserer Gesellschaftsordnung genügen müssen. Es muß
eine Waage der gegenseitigen Akzeptanz geben. Es ist ein weites Feld.
Aber egal. Hier bei uns vor Ort findet das gemeinsame Leben statt. Und da
sind wir gut dran.
1. hat Norden Kompetenz in Sachen Integration.
Viele MitbürgerInnen sind nach dem Krieg als Vertriebene hier geblieben
und haben unser Leben bereichert, die boat people aus Vietnam haben bei
uns Heimat gefunden, viele Russlanddeutsche leben integriert in unserer
Stadt.
2. gibt es hier eine große Schar Ehrenamtlicher im Arbeitskreis Flüchtlinge,
im Kinderschutzbund und aus anderen Organisationen, die anpacken und
helfen, da wo sie gebraucht werden. Danke!
Die KVHS vor Ort hat den Auftrag vom Landkreis - vom Sprachunterricht über
die Wohnraumschaffung und die Inszenierung eines kulturellen
Miteinanders. Das sind sehr gute Voraussetzungen auf die wir hier vor Ort
aufbauen können. Das müssen wir in 2016 gestalten. Wir wollen dabei nicht
die Aufgabe des Landkreises übernehmen, aber sie sinnvoll ergänzen. Wie
das gehen kann, müssen wir gemeinsam entwickeln.
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Am 24.08.2015 berichtete „Florian“ im Kurier von einem Reporter der einen
4-jährigen im Kindergarten fragt: „Wie gefällt es dir hier im Kindergarten?“
Kind: „Gut“, Reporter: „Habt ihr hier auch Ausländer?“ Kind: „Hier sind nur
Kinder.“
Mehr gibt es zu dem Thema eigentlich nicht zu sagen.
KRANKENHAUS
Das Thema UEK/Zentralklinikum ist in der öffentlichen
Wahrnehmung/Diskussion angesichts der Flüchtlingsthematik in den
Hintergrund getreten, derweil der Landkreis und die Stadt Emden Fakten
schaffen.
Was steht also an?
Sie erinnern sich, dass im Mai 2015 21.000 Unterschriften an Frau
Ministerin Rundt übergeben worden sind, die den Erhalt der Krankenhäuser
in Aurich und Norden fordern. Das Land favorisiert ungeachtet dessen zwar
das Zentralklinikum, fordert aber Einigkeit in der Region. Die ist nicht
gegeben.
Deshalb hat das Aktionsbündnis für den Erhalt der Krankenhäuser jetzt
einen Antrag auf ein Bürgerbegehren beim Landkreis gestellt. Der
Kreisausschuß wird in den kommenden Wochen über die Zulässigkeit eines
solchen Begehrens entscheiden.
Wenn positiv vom Kreisausschuss entschieden ist, dann sind zunächst 10%
der im Landkreis Aurich Wahlberechtigten gefordert.
Das sind 15.718 BürgerInnen, die sagen müssen:
„Ja, wir wollen einen Bürgerentscheid.“
Das ist die erste zu beantwortende Frage.
Wenn diese Zahl erreicht wird:
DANN, erst DANN kommt die eigentliche Abstimmung über den
Klinikverbleib.
Dieser Bürgerentscheid läuft dann ähnlich ab, wie eine Kommunalwahl.
Wenn 25 % (das entspricht den Stimmen von plus minus 40.000
BürgerInnen) dabei sagen, ja wir wollen den Erhalt der Krankenhäuser in
Norden und Aurich, dann ist der Kreistag an dieses Bürgervotum gebunden.
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Wenn die 25 % nicht erreicht werden, ist der Weg des Kreistages frei zu tun,
was er zu tun beabsichtigt, nämlich ein Zentralklinikum in Georgsheil zu
bauen.
Ich bin sehr dankbar, dass wir als BürgerInnen zumindest die demokratisch
durch Bürgerbegehren und Bürgerentscheid verfasste Chance bekommen,
uns unabhängig vom Parlamentswillen zu äußern und mitzubestimmen.
Die Hürden sind hoch, aber der Weg auf dem sie stehen ist existent. Das ist
gut. Und wir sollten ihn nutzen!
Ich gehe davon aus, dass der Kreisausschuß die Zulassung eines
Bürgerbegehrens positiv bescheiden wird. Alles andere wäre ein
demokratisches Armutszeugnis.
(Sie müssen sich das mal vorstellen: Eine Stadt wie Hamburg läßt die Bürger
über solch eine Nebensächlichkeit wie die Austragung Olympischer Spiele
entscheiden, ein einmaliges Event! ---und wenn es um die zukünftige
langfristige Krankenhausversorgung bei uns geht, die ja nun wahrlich - für
uns - einen sehr viel existentielleren Charakter hat, dann sollen wir als
betroffene BürgerInnen der Standortkommunen nicht gehört werden??
Undenkbar!)
Zurück zum Gedanken:
Ich bin davon überzeugt, dass die damals bezeugte Mehrheit auch heute
noch unser Krankenhaus in Norden bewahrt wissen will. Ich appelliere
deshalb an Sie, sich an diesem Verfahren zu beteiligen.
Dabei geht es mir letztlich darum, dass Sie gehört werden, dass Sie die
Chance haben, für sich persönlich zu entscheiden – egal wie! Nehmen Sie
aber ihr demokratisches Recht wahr! Die Konsequenzen unser aller
Entscheidungen müssen und können wir als gute Demokraten tragen.
Und Sie selbst, Frau Schlag? Was ist Ihre Meinung?
Ganz klar: Die Kliniken gehören in die 3 Mittelzentren Aurich, Emden und
Norden. Eine gute Krankenhausverwaltung und eine gute weitsichtige Politik
im Landkreis und im Land können das schaffen und wir sind aufgefordert,
ihnen zu sagen, dass wir das wollen.
TOURISMUS
Den Titel "Entscheidungen" habe ich nicht zuletzt deshalb als Überschrift
gewählt, weil in Sachen Tourismus im Jahr 2016 äußerst wichtige
Entscheidungen anstehen.
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Vor exakt einem Jahr am 01.01.2015 hat der neue Kurdirektor Herr Korok
sein Amt übernommen und was dann folgte, war ein Start, der uns alle
gelegentlich in Staubwolken stehen ließ, so hoch war das Tempo. Neben
dem normal laufenden Betrieb der Kurverwaltung ist mit externer Beratung
und unter viel Anteilnahme und Begleitung von Experten aus
unterschiedlichen Bereichen des Tourismusgeschäftes in Norden an 2
Dingen gearbeitet worden.
Erstens sollte ein neues touristisches Leitbild entstehen.
Wo will Norden/Norddeich hin in Zukunft?
Welche Zielgruppen wollen wir ansprechen?
Für wen wollen wir guter Gastgeber sein?
Was müssen wir anbieten können, um im Konkurrenzkampf zu bestehen?
- Das waren die Fragen.
Schließlich sorgt der Wirtschaftszweig Tourismus jedes Jahr für 100 Mio.!!
Umsatz. Das wollen wir halten – besser noch: Steigern!
Zweitens sollte ein "Masterplan Wasserkante" entwickelt werden.
Die Fragen sind:
Wie können wir den Strandbereich aufwerten?
Wo/wie schaffen wir eine Schwimmmöglichkeit?
Was soll mit dem Hundestrand geschehen?
Wie kann der westliche Hafenbereich mit einbezogen werden?
Ende Februar wird das Erarbeitete der Öffentlichkeit - also Ihnen vorgestellt. Im Moment laufen die Kostenschätzungen. Dann werden wir
wissen, was geht und in welchen Zeitabläufen.
Und dann, dann ist die Stunde der Entscheidungen da!
Und es wird eine Stunde sein, die uns nicht zum Kleckern auffordert,
sondern zum Klotzen – so viel scheint mir sicher. Wir werden von
zweistelligen Millionenbeträgen reden, um alles zu realisieren. Das geben
Vergleichswerte aus anderen Kommunen so her. Schauen wir mal.
Wir haben viel Zeit ungenutzt verstreichen lassen in den letzten Jahren. Aber
vielleicht war das gar nicht so schlecht. So haben wir die Chance es jetzt
richtig gut zu machen, mit Sinn und Verstand und mutig auf die Zukunft
ausgerichtet.
Davon wollen wir auch das Land Niedersachsen überzeugen, mit denen wir
von Anfang an die Planungen abgesprochen haben. Wir müssen schnell
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sein, denn die Fördertöpfe sind nicht sehr voll und gewinnen tut der, der mit
den besten Konzepten jetzt zu Beginn der Förderperiode überzeugen kann.
Drücken Sie Daumen, dass es gelingt!
WAHLEN
Am 11.09.2016 finden in Norden die Kommunalwahlen statt.
Die im Rat der Stadt vertretenen Parteien und Gruppierungen werden Sie
um ihre Zustimmung bitten.
Letztlich sind es Menschen, die um Ihre Stimme werben. Schauen Sie bitte
genau hin, bevor Sie ihr Kreuz machen.
Ich will auf mein Thema zurückkommen:
Es werden Menschen mit Entscheidungsfähigkeit und Entscheidungswillen
gesucht. Wir brauchen keine Zauderer, keine, die ihr Fähnchen nach dem
Wind hängen, keine, die die erste Gegenwehr umpustet.
Wir brauchen Menschen mit wertigen Grundüberzeugungen, mit einem
Verständnis für ihren Auftrag, solche, die keine Angst vor Gegenwind und vor
Entscheidungen haben, die sie für richtig halten.
Das spreche ich in die Richtung aller Parteien. "MUT" ist eine Tugend, die im
politischen Geschäft zu kurz kommt. Mut, auch gegen den Strom zu
schwimmen. Mut auch, an der richtigen Stelle Zukunft entschlossen zu
finanzieren. Mut auch „JA“ zu sagen.
Wenn ich diesen Anspruch formuliere, so stütze ich mich dabei auf
Bemerkungen zweier Bundespolitiker, die überparteilich anerkannte Größe
besitzen:
1. Finanzminister Schäuble hat bei einer Städteversammlung des DST zu
den versammelten BürgermeisterInnen gesagt: (und ich denke, der
formulierte Anspruch betrifft auch die politischen Vertretungen aller
Parteien in den Gremien der Kommunen):
"Kommunale Selbstverwaltung kann nicht gelingen, wenn Sie sich davor
fürchten, eigene Spielräume zu nutzen aus Angst vor Bürgerprotest. Dann
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geben Sie die Selbstverantwortung auf und damit Optionen für die
Zukunft. Wir stellen heute fest, dass sich viele Menschen nur da
interessieren, wo sie selbst betroffen sind. Wir wollen aber keine
"Anliegerrepublik" werden. Es gibt verfasste Organe die durch
Mehrheitsbeschlüsse Verantwortung zu übernehmen haben. Das darf
man nicht facebook überlassen."
(Die kritische Haltung gegenüber facebook, wächst nebenbei – Gott sei
Dank. Nicht mehr „soziales“, sondern „a-soziales“ Netzwerk, habe ich
neulich irgendwo gelesen. Da ist was dran.
2. Willy Brandt hat in einem Grußwort an den Kongress der Sozialistischen
Internationale in Berlin am 15.09.1992 folgendes gesagt:
„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum - besinnt
Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und
man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll!"
Ein hoher Anspruch an uns alle, die wir gewählt sind oder gewählt werden
wollen.
Aber: Weniger geht nicht! Sonst wird es nicht gut! ----- Sage ich.
„Entscheidungen“ ist der Titel dieser Ansprache. Es war der Versuch,
deutlich zu machen, dass unser Leben – auch unser öffentliches – zu
großen Teilen keineswegs vom Himmel fällt oder wir einem Schicksal hilflos
ausgeliefert wären. Es ist auch das Ergebnis unserer getroffenen oder nicht
getroffenen Entscheidungen.
Diese Erkenntnis muss nicht stressen. Sie gibt uns großen
Gestaltungsspielraum. Das ist gut. Lassen Sie ihn uns gemeinsam zum
Wohle Nordens nutzen.
Ich danke Ihnen für Ihr geduldiges Zuhören!
Mein Dank gilt aber nicht nur Ihnen, sondern all denen, die an der
Vorbereitung und Durchführung unseres Empfangs beteiligt waren.
 Ein herzlicher Dank – wie in jedem Jahr – geht an das Team aus dem
Haus Möss, das es uns so lecker und gemütlich gemacht hat.
 Ein Dank an das Team aus dem Rathaus, das wie immer alles so
reibungslos organisiert und vorausbedacht hat.
 Ein Dank den Sternsingern, die gleich noch für uns singen werden und
die ein wunderbares Zeichen für gelebte Solidarität setzen.
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 Ein Dank unserem Stadtorchester, das als unser musikalischer
Botschafter für gute Musik gesorgt hat
 und nicht zuletzt einen Dank Ihnen allen, die Sie durch Ihre Teilnahme
Ihre Verbundenheit mit der Stadt zum Ausdruck bringen.
Auf unser Norden! Auf ein gesegnetes neues Jahr für uns alle!
Ich danke Ihnen!