4 MEIN TAG Zähne zeigen erwünscht Warum heute niemand mehr Angst vor dem Zahnarzt haben muss, erklärt Dr. Sven Riel MSc. Sein Tag beginnt sportlich. Mit dem Fahrrad geht es zur Praxis nach Straelen. Z um Zahnarzt gehen die meisten Leute nicht gern. „Es sind nicht unbedingt die Kinder, die Angst haben, es sind meistens die Erwachsenen“, verrät Enzina Riel. Wie sein Arbeitstag abläuft, verrät ihr Mann, Dr. Sven Riel MSc. 6 Uhr Zeit, aufzustehen und noch gemeinsam Zeit mit der Familie verbringen. 7.30 Uhr Auf zwei, statt vier Rädern, geht es für den Walbecker zu seiner Praxis in der Straelener Innenstadt. „Die Patienten kennen mich nur als Radfahrer“, sagt der sportliche Zahnarzt, der wenn irgendwie Zeit bleibt, auch Tennis spielt. 7.45 Uhr Die Fahrradklamotten werden gegen ein weißes Hemd und eine weiße Hose getauscht und der Rechner wird hochgefahren. „Ich orientiere mich am Terminplan, damit ich weiß, welche Patienten kommen und auf welche Arbeiten ich mich einrichten kann“, sagt Dr. Riel MSc. 8 Uhr Der erste Patient wechselt vom Wartezimmer in den Behandlungsraum. Wenn der seinen Kopf im Behandlungsstuhl anlehnt und nach oben blickt, entdeckt er ein gemaltes Bild. „Die sind aber nicht immer von mir“, sagt Dr. Riel MSc. und verrät weiter, dass er aus einer Künstlerfamilie stammt. Ein paar Bilder in der Praxis tragen dann allerdings doch sein Kürzel. Zeit, um seiner Leidenschaft für Leinwand, Farbe und Pinsel zu frönen, bleibt aber meistens nur im Urlaub. Zurück in den Alltag: 8 Uhr Routinekontrolle. 8.30 Uhr Ein Schmerzpatient nimmt auf dem Stuhl Platz. Es muss also sofort gehandelt werden. Ansonsten gelte: Reden, erklären, Vertrauen aufbauen, und eine Behandlung muss nicht am ersten Tag durchgeführt werden, wenn ein Mensch ängstlich ist Das Gespräch suchen und über die Behandlung reden. Das nimmt den Patienten die Angst, ist Dr. Sven Riel MSc. überzeugt. und keine Schmerzen hat. Dem Zahnarzt ohne Sorge begegnen, das ist schon ein wichtiges Thema. 9 Uhr Patientenkontrolle und Schmerzpatient. Manches wiederholt sich, aber jede Behandlung bleibt individuell. 10 Uhr Weil es sich um Zahnersatz und das Anpassen eines Provisoriums handelt, ist mehr Zeit einzuplanen. Dr. Riel MSc. hat den Master of Science (MSc.) in Implantologie, das bedeutet, künstliche Zahnwurzeln für „dauerhafte Dritte“ sind in seiner Praxis möglich. 11.30 Uhr Ein Notfallpatient sitzt auf dem Stuhl. Der Grund: Ein Zahn ist abgebrochen. 12 Uhr Zeit für die Mittagspause. Mit dem Fahrrad geht es für Gemeinsam den Tag planen, das geschieht am frühen Morgen. Dr. Riel MSc. nach Hause. Wenn das Wetter schön ist und es die Zeit zulässt, fährt er einen Schlenker über Holland. Die Praxis ist in der Zeit trotzdem nicht unbesetzt. Da dort Kollegen angestellt sind, ist immer ein Arzt da. 13.30 Uhr Das Rad wird wieder zur Hand genommen und der Weg zur Praxis angetreten. 14 Uhr Eine Wurzelbehandlung. Dafür nimmt sich Dr. Riel MSc. viel Zeit. Das ist auch so im Terminkalender vermerkt. Weil die verschiedenen Behandlungen farblich markiert sind, hat er einen schnellen Überblick seines Tagesablaufs. Wenn ein Patient mit seiner Behandlung fertig ist, erscheint ein gelber Smiley im Terminkalender. 15 Uhr Eine WeisheitszahnOperation steht auf dem Plan. Die Patienten bekommen eine Brille auf, über die ein Film eingespielt wird. Das ist ein bisschen wie Kino, nur Popcorn gibt es natürlich nicht dazu. Damit Schüler nicht soviel Unterricht verpassen, werden ihre OP-Termine auf den Freitag gelegt. Dann haben sie das ganze Wochenende Zeit, um sich auszukurieren. Samstags ruft Dr. Riel MSc. sie noch einmal an und fragt nach, wie es ihnen geht. 16.30 Uhr Kieferorthopädische Kontrollen. Alles was feste oder lose Zahnspangen hat, darf Platz nehmen. 17.30 Uhr Normalerweise ist das die Zeit, zu der Dr. Riel MSc. Feierabend macht, außer dienstags, da bleibt der Walbecker bis 20 Uhr in der Praxis. 18 Uhr Rückfahrt nach Walbeck. Mit Rückenwind geht das noch einmal so schnell. Zu Hause ruft der Garten und die Kinder freuen sich über den Fahrdienst Die Patienten kennen ihn nur so, (oder im weißen Hemd), sagt der Zahnarzt. Denn mit dem Fahrrad fährt er täglich von seinem Wohnort Walbeck zur Zahnarztpraxis nach Straelen. des Vaters. Mit viel Glück bleibt vielleicht doch noch Zeit für Tennis. 22 Uhr Zu Hause geht das Licht aus, um wieder Kraft zu schöpfen für den nächsten Tag als Zahnarzt. TEXT BIANCA MOKWA FOTOS OLAF OSTERMANN
© Copyright 2024 ExpyDoc