Wort gehalten Das passt – der Beitragssatz bleibt stabil

Ausgabe 4/2015
AmPuls
Informationen der AOK PLUS zur Gesundheitspolitik
Iris Kloppich
Alternierende
Vorsitzende des
Verwaltungsrates
der AOK PLUS
Liebe Leserin, lieber Leser!
Das passt – der
Beitragssatz bleibt stabil
Wort gehalten
wir senden in unruhigen Zeiten ein
deutliches Signal: Die AOK PLUS hält
auch im kommenden Jahr ihren
günstigen Beitragssatz stabil bei
14,9 Prozent.
Stabilität und Verlässlichkeit sind
ein hohes Gut. Sie beziehen sich bei
der sächsisch-thüringischen Gesundheitskasse aber nicht nur auf den Preis,
sondern auch auf die Präsenz in der
Fläche und die gute Gesundheitsversorgung von inzwischen mehr als
2,8 Millionen Versicherten.
Allerdings sage ich offen: Das
verlangt uns einiges ab. Wir greifen im
Interesse der Beitragszahler auf unsere
Finanzreserven zurück und stellen uns
selbst ständig auf den Prüfstand. Teure
Neuerungen, die die Politik per Gesetz
verordnet, ohne dass dadurch Strukturprobleme des Gesundheitswesens
gelöst würden, wird auf Dauer allerdings auch das klügste Krankenkassenmanagement nicht ausgleichen
können.
Flüchtlinge Am besten mit Karte zum Arzt
Mit besten Grüßen
Arzneimittel Projekt ARMIN in Pilotphase
Ihre
Iris Kloppich
Solide Basis für 2016
Wort gehalten – der Beitragssatz bleibt stabil
Das Versprechen wird gehalten: Auch im
Jahr 2016 bleibt der Beitragssatz für die
Mitglieder der AOK PLUS in Sachsen und
Thüringen bei stabilen 14,9 Prozent.
Das beschlossen die Versichertenund Arbeitgebervertreter des Verwaltungsrates der sächsisch-thüringischen
Gesundheitskasse einstimmig in ihrer
Sitzung am 30. November.
sicherten bringen, allerdings muss
das auch zusätzlich bezahlt werden.
So müssen die meisten Bürger im
nächsten Jahr voraussichtlich mehr
Geld für ihre Krankenversicherung
zahlen. Damit bleibt ab Januar auf
vielen Gehaltszetteln wieder mal
weniger Netto vom Brutto.
Standpunkt
Ein starker Pfeiler für unser
Wachstum ist natürlich unser guter Beitragssatz. Allein 2015 sind
100.000 neue Mitglieder zur AOK
PLUS gewechselt. Damit sind wir
eine tragende Säule im AOK-System. Auch wenn die Ausgabenkurve durch verschiedene Gesetzgebungsvorhaben nach oben
zeigt, der Preis bleibt stabil. Eine
solide Finanzplanung macht es
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AmPuls ·
möglich, unseren 2,8 Millionen
Versicherten auch im nächsten
Jahr 14,9 Prozent Beitragssatz
anzubieten. Das bedeutet nicht,
an anderer Stelle einzusparen.
Unser breites Spektrum an Leistungen bleibt erhalten. Damit
sind und bleiben wir ein verlässlicher und berechenbarer Partner für unsere Versicherten und
Arbeitgeber.
Ausgabe 4/2015
Dr. Stefan Knupfer
Stellvertretender
Vorstandsvorsitzender
der AOK PLUS
Für die mehr als 2,8 Millionen
AOK PLUS-Versicherten in den beiden
Freistaaten hat diese Anhebung keine
Auswirkungen. Mit einem Beitragssatz
von 14,9 Prozent bleibt es für eine
Familie mit einem durchschnittlichen
Einkommen günstig – sie spart pro
Jahr 200 Euro und mehr.
Neben diesem Beitragssatzvorteil
wird die AOK PLUS im nächsten Jahr
erneut mehr Geld für die Gesundheit
ihrer Versicherten zur Verfügung
stellen. Die Leistungsausgaben werden 9,65 Milliarden Euro umfassen.
Das ist ein Ausgabeplus von 6,6 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr.
Das bedeutet, pro Kopf stehen rechnerisch 3.372 Euro zur Verfügung.
Der größte Posten – die Krankenhausausgaben – werden 2016 auf
3,53 Milliarden Euro anwachsen.
Aufgrund der aktuellen Preisentwicklungen erhöhen sich auch die
Ausgaben für Arzneimittel auf 1,73
Milliarden. Für ärztliche Behandlungen werden 2016 Ausgaben von 1,55
Fotos: AOK PLUS, iStock/35007, iStock/ugde
D
agegen wird der Durchschnittsbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung
von derzeit 15,5 Prozent des Bruttoeinkommens im Jahr 2016 auf durchschnittlich 15,7 Prozent zulegen,
nachdem das Bundesgesundheitsministerium den durchschnittlichen
Zusatzbeitrag auf 1,1 Prozent festgelegt hat – 0,2 Prozentpunkte höher
als 2015. Insbesondere die aktuellen
Reformen, wie das Krankenhausstrukturgesetz, das Versorgungsstärkungsgesetz und das E-Health-Gesetz
bedeuten zusätzliche Ausgaben für
die Krankenkassen und erhöhen
den allgemeinen Kostendruck. Zwar
sollen sie mehr Qualität für die Ver-
Wichtige Zusatzleistungen bleiben
Die bisherigen Zusatzleistungen bleiben alle im Angebot - zum Beispiel
der Zuschuss zur Zahnreinigung bei
Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen, wichtige Arzneimittel gegen
Erkältungskrankheiten für Kinder
vom zwölften bis zum 18. Lebensjahr,
zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen
für Schwangere oder die Kostenübernahme für Homöopathie. Auch der
erweiterte Hautcheck, eine umfangreiche Diabetesvorsorge und Präventionsangebote für Versicherte und
Unternehmen bieten auch 2016 eine
bestmögliche Versorgung.
Verlässlich bleibt die AOK PLUS
auch vor Ort. Mit einem Filialnetz von
über 140 Standorten ist eine flächendeckende Beratung und Betreuung
garantiert. Seit 2013 wurden zusätzlich 35 Filialen zu modernen Beratungszentren ausgebaut. Gleichwohl
kommt die schon länger vorbereitete
Onlinfiliale voran. Die Änderung von
persönlichen Daten kann jetzt bequem
von zu Hause aus bearbeitet werden.
Außerdem steht ein persönliches Postfach, über das die datenschutzkonforme Kommunikation möglich ist, rund
um die Uhr zur Verfügung.
Fazit: Der niedrige Beitragssatz, die
sehr gute Versichertenentwicklung,
das dichte Filialnetz und die finanzielle Stabilität sind eine mehr als
solide Basis für das Jahr 2016.
Alexander Fugmann
Leistungsausgaben – die Planung für 2016
Anteile in Prozent
Krankenhaus
36,7 %
Arzneimittel
17,9 %
Fahrkosten 2,7 %
Heilmittel 3,0 %
Häusliche Krankenpflege 3,9 %
Ärzte
16,1 %
Hilfsmittel 4,0 %
Krankengeld 4,3 %
Übrige Leistungen 5,7 %
Quelle: AOK PLUS
Milliarden Euro eingeplant. Auch die
zu erwartenden Preiserhöhungen bei
Hilfsmitteln durch innovativere und
technisch höherwertige Produkte
berücksichtigt die AOK PLUS. Hier
werden insgesamt 385 Millionen
Euro zur Verfügung gestellt. Diese
Kalkulationen bekräftigen den Anspruch der AOK PLUS, mit nützlichen Leistungsangeboten zugleich auf
aktuelle und individuelle Wünsche
der Versicherten einzugehen. Neben
einem guten Preis sollen auch immer
die Leistungen stimmen. Hier lautet
das Credo „Umbau statt Abbau“.
So belohnt das AOK PLUS-Bonusprogramm ab dem 1. Januar 2016 jetzt
auch die Anschaffung von Fitnesstrackern wie Fitnessarmbändern.
Ebenfalls hinzugekommen ist die
Knochenmarktypisierung. Außerdem
wurden die Bonifizierungsbeträge für
das Ablegen des Sportabzeichens, für
die aktive Teilnahme an Sportveranstaltungen und den Besuch an einem
Erste-Hilfe-Kurs auf 30 Euro erhöht.
Zahnärzte/Zahnersatz 5,7 %
Für 2016 hat der Verwaltungsrat das größte Haushaltsvolumen in der
Geschichte der AOK PLUS beschlossen. Die Leistungsausgaben für das Jahr
2016 umfassen 9,65 Milliarden Euro. Das sind 6,6 Prozent mehr als 2015.
Die größten Aufwendungen entfallen auf die Krankenhäuser mit 36,7 Prozent
Standpunkt
Wir blicken als Gesundheitskasse
auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Dieser Erfolg verpflichtet uns,
unseren Versicherten einen echten
Mehrwert zu bieten. Die AOK PLUS
setzt sich deshalb für eine Weiterentwicklung der medizinischen
Versorgung in Sachsen und Thüringen ein, die die regionalen sowie
die demografischen Bedingungen
der beiden Freistaaten berücksich-
tigt. Wir wollen die Haus- und
Facharztverträge ausbauen, innovative Versorgungsformen zwischen Nordhausen und Zittau
fördern und insbesondere die Möglichkeiten nutzen, die Krankenhausstrukturen in Sachsen und
Thüringen
weiterzuentwickeln
und qualitativ zu verbessern – und
das gemeinsam mit allen Beteiligten im Gesundheitswesen.
Ausgabe 4/2015
Rainer Striebel
Vorstandsvorsitzender
der AOK PLUS
· AmPuls
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Flüchtlinge: neuer rechtlicher Rahmen
Aufgrund des Eilbedürfnisses haben Bundestag und Bundesrat das Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz (AsylBesG) verabschiedet. Es ist bereits in Kraft getreten.
Damit wurde der rechtliche Rahmen geschaffen, um Asylsuchenden Leistungen per elektronischer Gesundheitskarte (eGK) zu gewähren. Die Bundesländer können die
Krankenkassen verpflichten, Rahmenvereinbarungen zur Betreuung für Asylbewerber
abzuschließen. Das kann die Ausgabe der eGK
mit einschließen. Die Kassen haben dafür zu
sorgen, dass die Karte für Asylbewerber so
modifiziert wird, dass ausschließlich Notfallbehandlungen gemäß Asylbewerberleistungsgesetz abgerechnet werden können.
Neue Pflegeformel kommt
Mit dem Zweiten Gesetz zur Stärkung der
pflegerischen Versorgung und zur Änderung
weiterer Vorschriften (Zweites Pflegestärkungsgesetz – PSG II) sollen die Pflegeversicherung und die pflegerische Versorgung
durch einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutachtungsassessment auf eine neue pflegefachliche Grundlage gestellt werden – mit fünf Pflegegraden
statt der bisherigen drei Pflegestufen. Erstmals gibt es eine einheitliche Systematik, um
die Pflegebedürftigkeit festzustellen. Entwickelt werden soll auch ein neues, wissenschaftlich fundiertes Verfahrens, um die Ergebnisqualität zu messen und darzustellen.
Der Bundesrat befasst sich am 18. Dezember
2015 abschließend mit dem Gesetzentwurf.
Neue Regeln für öffentliche Aufträge
Der europäische Gesetzgeber hat mit dem Paket zur Modernisierung des europäischen Vergaberechts ein vollständig überarbeitetes
Regelwerk für die Vergabe öffentlicher Aufträge und Konzessionen vorgelegt. Diese
Richtlinien sind bis zum 18. April 2016 in
deutsches Recht umzusetzen. Mit dem Gesetz
werden Ausnahmen von der Anwendung des
Vergaberechts normiert, beispielsweise für
Rettungsdienstleistungen. Nach dem Bundesrat soll der Bundestag Anfang Dezember 2015
abschließend über die Änderungen beraten.
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AmPuls ·
Ausgabe 4/2015
Flüchtlinge
Am besten mit Karte zum Arzt
Die AOK PLUS befürwortet grundsätzlich die Verwendung der Gesundheitskarte für Flüchtlinge – allerdings
nicht einzelvertraglich für jeden
Landkreis und jede Kommune, sondern
mit landesweiten Rahmenvereinbarungen mit den Freistaaten Sachsen
und Thüringen.
A
m 23. Oktober ist das
Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden und
„am Tag nach der Verkündigung“
in Kraft getreten. Ein wesentlicher
Inhalt sind Regelungen zur Krankenbehandlung von Asylsuchenden
und zur Verwendung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) für
Flüchtlinge.
Das „Bremer Modell“
Nach dem neuen Gesetz ist eine
Krankenkasse zur Übernahme der
Krankenbehandlung verpflichtet,
„wenn sie dazu durch die Landesregierung oder die von der Landesregierung beauftragte oberste
Landesbehörde aufgefordert wird
und mit ihr eine entsprechende
Vereinbarung mindestens auf Ebene der Landkreise oder kreisfreien
Städte geschlossen wird“. Nach
Nordrhein-Westfalen im September hat Schleswig-Holstein Mitte
Oktober mit den dortigen Krankenkassen eine solche landesweite
Rahmenvereinbarung abgeschlossen, die einen Einsatz der eGK ab
Januar 2016 vorsieht.
In den Hansestädten und
Stadtstaaten Hamburg und Bremen erfolgt die Ausstattung von
Asylbewerbern mit der eGK und
deren Gesundheitsversorgung
seit Längerem nach dem „Bremer
Flüchtlingskind wird untersucht: Die Ausstattung von
Asylsuchenden mit der eGK führt nicht zu höheren Kosten
Modell“. Dort übernimmt die AOK
Bremen/Bremerhaven die Betreuung der Asylbewerber auftragsweise. Die Behandlungskosten werden
ihr durch die Hansestädte erstattet,
inklusive der Verwaltungskosten.
Bis es auch in Sachsen und
Thüringen eine entsprechende
landeseinheitliche Regelung gibt,
müssen Flüchtlinge nach der Erstuntersuchung, die in den großen
Erstaufnahmeeinrichtungen oder
in Krankenhäusern stattfindet, vor
jedem Arztbesuch den Gang zum
Sozialamt antreten, um sich einen
Behandlungsschein zu besorgen.
Diesen Aufwand möchten nun erste
Kommunen in Sachsen reduzieren,
indem sie vorab Behandlungsscheine zur Verfügung stellen oder eine
Regelung mit den Krankenkassen
treffen.
Das erste Quartal 2016 im Blick
Die AOK PLUS befürwortet es,
Flüchtlinge mit einer elektronischen
Gesundheitskarte auszustatten und
ist bereit, das umzusetzen – „allerdings nicht einzelvertraglich für
Fotos: iStock/Pali Rao; AOK PLUS
Aktuelle Gesetze
jeden Landkreis oder jede Kommune nach individuellen Kriterien,
sondern auf der Basis einer Rahmenvereinbarung mit dem Land
Sachsen beziehungsweise Thüringen“, wie der Vorstandsvorsitzende
der sächsisch-thüringischen Gesundheitskasse, Rainer Striebel, betont. An den technischen Voraussetzungen wird AOK-intern gearbeitet.
Im ersten Quartal 2016 könnte mit
der Umsetzung begonnen werden.
Keine Kostenausweitung
Erfahrungen der AOK Bremen/
Bremerhaven zeigen, dass die von
einzelnen Kommunalvertretern
befürchtete Kostenausweitung durch
die Versorgung mit der eGK nicht
eintritt. Die Durchschnittskosten
für die Gesundheitsversorgung von
Flüchtlingen pro Kopf und Jahr liegen dort niedriger als beispielsweise
von Hartz-IV-Empfängern.
Und auch die Erfahrungen aus der
ersten sächsischen „Flüchtlingspraxis“
in Dresden, die seit Mitte September
arbeitet, und der seit Oktober in Leip-
zig und seit November in Chemnitz
arbeitenden derartigen Praxen zeigen,
dass Flüchtlinge eine „Luxusbehandlung“ weder suchen noch bekommen.
Bei rund 90 bis 100 Patienten pro Tag
ergibt sich ein wenig dramatisches
Bild. „Die Patienten haben dieselben
Krankheiten, wie das in jeder anderen
Hausarztpraxis im Herbst der Fall
ist, plus körperliche und psychische
Symptome, die Folgen der Strapazen
ihrer Flucht sind“, sagt Ingo Mohn,
Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen.
Aktuelle Zahl
In Thüringen wird eine erste „Entlastungspraxis“ ausschließlich zur
Akutversorgung von Flüchtlingen von
der KV Thüringen und dem Deutschen Roten Kreuz in Suhl vorbereitet. In Erfurt soll eine vergleichbare
Einrichtung in Verantwortung des
Gesundheitsamtes entstehen. In Jena
werden nach Aussage des Sprechers
der KV Thüringen, Veit Malolepsy,
Flüchtlinge bislang ohne Probleme
in den Arztpraxen im Stadtgebiet
behandelt.
Hannelore Strobel
800.000
Das Bundesinnenministerium erklärte Ende August, dass im Jahr 2015 insgesamt mit
800.000 Asylsuchenden in Deutschland zu rechnen sei. Von Januar bis September
kamen rund 577.000 Flüchtlinge nach Deutschland. Im August wurde das „DublinAbkommen“ gegenüber Syrern ausgesetzt – es regelt, dass Flüchtlinge ihren Asylantrag in dem EU-Land stellen, in dem sie ankommen – und die Zahl vor allem der
syrischen Flüchtlinge stieg stark an. Die Bundesregierung hält sich seitdem mit
Prognosen zurück. Am Jahresende dürfte die Millionengrenze überschritten werden.
Statements
Das Asylpaket der Bundesregierung setzt bei der
Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) auf Freiwilligkeit der Landesregierungen. Eine bundeseinheitliche Regelung wäre
besser gewesen. In drei Bundesländern erhalten
Flüchtlinge mit der eGK bereits jetzt einen
Steffen Lemme
schnellen und unbürokratischen Zugang zur Ge- Mitglied des Verwaltungssundheitsversorgung. Nun sind unsere beiden rates der AOK PLUS
(Versichertenseite).
Landesregierungen in der Pflicht. Die Flüchtlinge
SPD-Bundestagsabgeordsollten zudem nicht erst nach dem Anerken- neter. Er wohnt in Erfurt
nungsverfahren, sondern gleich mit dem Registrierungsverfahren mit einer eGK ausgestattet
werden, um so ohne Umwege Zugang zur ärztlichen Versorgung zu
bekommen. In Hamburg, wo Asylbewerber seit Juli 2012 mit der
Krankenversicherungskarte versorgt werden, klappt das erfolgreich. 1,6 Millionen Euro pro Jahr hat die Hansestadt eingespart. Und
die Gesundheitsversorgungskosten sind nicht gestiegen.
„Was uns das kosten wird!?“ Diesen berechtigten
Satz höre ich seit Monaten, wenn es um die
Flüchtlingsströme geht, die zu uns kommen. Mal
ist der Satz eine Frage, mal eine Warnung, mal
wird ein Schreckensszenario ausgemalt, dann
mischten sich Wirtschaftsinstitute in die Debatte
Dieter Pfortner
mit der Prognose, der massenhafte Zuzug von Mitglied des VerwaltungsFlüchtlingen habe das Potenzial zum Konjunktur- rates der AOK PLUS
(Arbeitgeberseite). Geprogramm. Bei der Gesundheitskarte sind die
schäftsführer der Firma
Ansichten genauso konträr. Manche lehnen ihren Catgut. Er wohnt in Plauen
Einsatz ab, weil sie ein Anreiz sei, nach Deutschland zu kommen, andere befürworten sie. Ich
will vor allem einen Akzent setzen: Wir sollten dort helfen, wo die
Flüchtlinge herkommen – mit Investitionen in Wirtschaft, Bildung
und mit politischer Unterstützung bei Konfliktlösungen. Und eines
ist mir noch wichtig: Wer um Asyl ersucht und hierbleiben will,
muss unser Grundgesetz akzeptieren. Daran führt kein Weg vorbei.
Ausgabe 4/2015
· AmPuls
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Stiftung gegen Ärztemangel
Finanzielle Hilfen für Mediziner-Nachwuchs
D
ie Stiftung war 2009 vom
Freistaat Thüringen und der
Kassenärztlichen Vereinigung
gegegründet worden. Bereits in den
Jahren 2010 und 2013 unterstützte die
AOK PLUS als erste Kasse die Stiftung
mit insgesamt 200.000 Euro. Durch
diese Zuwendung konnten bisher
21 Hausarzt-Stipendiaten gefördert
werden. Davon haben sich inzwischen
nach der fünfjährigen Facharztausbildung die ersten vier durch die AOK
geförderten Ärzte als Hausarzt in
Thüringen niedergelassen.
Deshalb hat sich die AOK PLUS
entschieden, die Thüringer Stiftung
erneut finanziell mit 100.000 Euro zu
unterstützen, um ärztlichen Nachwuchs in Thüringen zu gewinnen.
Dazu haben die AOK PLUS und die
Stiftung jetzt eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet.
Mit dieser aktuellen Unterstützung übernimmt die AOK PLUS
erneut Verantwortung, um die
ambulante Versorgung zu stärken
und die ärztliche Versorgung für ihre
Versicherten dauerhaft zu sichern.
Aufgrund der demografischen
Entwicklung der nächsten Jahre, die
von einer Alterung der Bevölkerung
sowie auch der Ärzteschaft geprägt
ist, bedarf es solcher intensiven Steuerungsmaßnahmen und Aktivitäten.
Wichtig war es für die Gesundheitskasse, dass entsprechend geförderte Ärzte in Weiterbildung für die
medizinische Versorgung der Menschen im Freistaat Thüringen auch
nach der Förderung längerfristig zur
Verfügung stehen. Geförderte Ärzte
müssen sich verpflichten, nach der
Angeklickt: Themen online
Satt und sauber in der Pflege – das reicht nicht
Das zweite Pflegestärkungsgesetz wirft seine Schatten voraus: Es wird fünf Pflegegrade geben, der Beitragssatz steigt 2017 um 0,2 Prozentpunkte. Reicht das für eine
zukunftssichere Pflege? Diskutieren Sie mit.
presseblog.aokplus-online.de > Satt und sauber reicht mir nicht
Die deutsche Einheit und die Gesundheit: Wie geht es dem alten Ehepaar?
Jetzt ist die Einheit schon 25 Jahre her. Aber wie geht es den Deutschen in Ost und
West eigentlich gesundheitlich? Im Presseblog sind ein paar interessante Gesundheitszahlen zusammengetragen.
presseblog.aokplus-online.de > Wie geht es dem alten Ehepaar?
Taten statt warten: betriebliche Gesundheitsförderung für junge Leute
Als junger Mensch fühlt man sich oft unverwundbar, geht nachlässig mit der Gesundheit um. Das kann sich rächen. Am Beginn des Berufslebens können Angebote
der betrieblichen Gesundheitsförderung einen Weg aus dem Dilemma bieten.
presseblog.aokplus-online.de > Taten statt warten
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AmPuls ·
Ausgabe 4/2015
Von der Stiftung gefördert: Junge Ärzte lassen sich
im Gebiet der AOK PLUS nieder
abgeschlossenen Weiterbildung zum
Facharzt für mindestens vier Jahre
in Thüringen ärztlich tätig zu sein.
Jürgen Frühauf
www.savth.de
In Thüringen
Schon 50 PLUSmobile
Kürzlich übergab die AOK PLUS im
Rahmen des größten Thüringer Hausarztvertrages das fünfzigste PLUSmobil an die Hausärztin Yvonne Zech
in Schlotheim. Ihr Mann wird als
nichtärztlicher Praxisassistent damit
unterwegs sein und bei Hausbesuchen seine Frau entlasten. Mit dieser
erhöhten Flexibilität und Mobilität
wird die hausärztliche Versorgung
in ländlichen Regionen Thüringens
sichergestellt und dem drohenden
Ärztemangel entgegengewirkt.
www.aokplus-online.de
> AOK PLUS übergibt 50. Thüringer PLUSmobil
Foto: iStock/SelectStock
Die AOK PLUS engagiert sich, um den
drohenden Ärztemangel zu verhindern.
Erneut unterstützt sie die „Stiftung
zur Förderung der ambulanten
ärztlichen Versorgung in Thüringen“
mit 100.000 Euro.
Arzneimittel-Modellprojekt
Mit langem Atem: ARMIN in der Pilotphase
F
ür ARMIN werden wir einen
langen Atem brauchen.“ Das
hatte Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK PLUS, beim
Start des Modellprojekts angekündigt. Es richtet sich an mehr als
300.000 Versicherte der AOK PLUS,
die dauerhaft mehr als vier Arzneimittel einnehmen. ARMIN soll die
Therapiesicherheit und Therapietreue
verbessern sowie Arzneimittel- und
Krankenhausausgaben senken.
Die ersten beiden Module –
Wirkstoffverordnung und Medikationskatalog – wurden wie geplant
umgesetzt, doch die Einschreibung
der Versicherten verzögert sich. Sie
soll nun im Laufe des ersten Quartals
2016 beginnen. Derzeit findet die
Pilotierungsphase statt, in der zehn
Arzt-Apotheker-Paare erste praktische
Erfahrungen sammeln. Die technischen Herausforderungen sind enorm.
Die Ärzte und Apotheker müssen
untereinander vernetzt werden – immer unter kritischer Beobachtung der
Datenschützer. Das nötige Prüfsiegel
wird bis Ende 2015 erwartet. Kürzlich
wurde der Medikationsplanserver zertifiziert - ein Meilenstein, denn über
ihn wird der elektronische Austausch
von Medikationsplänen zwischen Arzt
und Apotheker ermöglicht.
„Mit dem elektronischen Medikationsplan haben wir ein Element des
derzeit anstehenden E-Health-Gesetzes vorweggenommen, was erneut
die Innovationskraft der AOK PLUS
belegt“, sagt Ulf Maywald, Bereichsleiter Arzneimittel der AOK PLUS.
Knapp 1.500 Ärzte und Apotheker
nehmen inzwischen an ARMIN teil.
Für das Projekt sollen vor allem noch
mehr Ärzte gewonnen werden.
Arzneimittelausgaben steigen weiter
Arzneimittelausgaben der AOK PLUS
(in Milliarden Euro)
1,405
1,480
1,568
2012
2013
2014
1,630
2015
(voraussichtlich)
Die gesetzliche Absenkung des Herstellerabschlags
und die starke Verteuerung der Therapie mit patentgeschützten Mitteln treiben die Ausgaben nach oben
Es läuft bis Ende 2018 und wird
extern wissenschaftlich ausgewertet.
Sind die Ergebnisse positiv, könnte
ARMIN eines Tages fest zum Versorgungsangebot der AOK PLUS gehören.
Jutta Beć
www.arzneimittelinitiative.de
Telegramm
Mehr Geld
Sozialwahlen: Als Bundeswahlbeauftragte wurde Rita Pawelski berufen, Wahltag
Selbsthilfe unterstützt
für die nächsten Sozialversicherungswahlen ist der 31. Mai 2017. +++ Hausarztvertrag Thüringen: Aktuell wurde der 200.000. Patient in den Vertrag eingeschrieben. +++ PsycheAktiv: Die AOK PLUS ist die einzige Kasse, die Therapiebegleiter fördert. +++ DATEV-Seminare: Die AOK PLUS führte Arbeitgeberseminare in Dresden, Leipzig und Erfurt durch. +++ Neuer Beitragsrechner: Auf
den Internetseite aokplus-online.de kann man den Beitragssatz der AOK PLUS mit
den Beiträgen anderer Kassen vergleichen. +++ Weihnachtsmarkt-Charity-Tour:
Die AOK PLUS wird auf zehn Weihnachtsmärkten Jolinchen-Kuscheltiere verkaufen
– das Geld wird an karitative Kindereinrichtungen gespendet. +++ Engagement
für Wintersport: Im Januar wird die Gesundheitskasse ihre präventiven Angebote
zum Biathlon und zum Rennrodel-Weltcup in Oberhof präsentieren. +++ AzubiPraktikum: Auch 2016 werden die AOK-Sozialversicherungsfachangestellten im
zweiten Ausbildungsjahr für eine Woche in einer sozialen Einrichtung arbeiten.
Quelle: AOK PLUS
Im Jahre 2014 wurde ARMIN gestartet.
Die wichtigste Stufe der Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen wird derzeit
in einer Pilotphase erprobt.
Die AOK PLUS hat 2015 für die Selbsthilfe in Sachsen und Thüringen mehr
als 1,7 Millionen Euro zur Verfügung
gestellt. Mit dem Geld unterstützte sie in
diesem Jahr Projekte von 415 Selbsthilfegruppen, 130 Landesverbänden und
22 Kontaktstellen in beiden Ländern.
Die größte Einzelsumme ging dabei mit
102.840 Euro an die zwei Landesverbände der Rheumaliga für elf länderspezifische und fünf länderübergreifende
Projekte der Selbsthilfe.
www.aokplus-online.de
> Leistungen & Services > Selbsthilfe
> Zahlen, Fakten, Transparenzberichte
Ausgabe 4/2015
· AmPuls
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Ganz persönlich
Ämter, Arztpraxis, große Familie – Ellen
Lundershausen bringt es unter einen Hut
Welche Voraussetzungen bringen Sie
mit in das neue Amt als Präsidentin
der Landesärztekammer?
Ich bin seit 40 Jahren ärztlich tätig, kenne dadurch nicht nur zwei verschiedene Gesundheitssysteme, sondern habe auch zahlreiche
Änderungen im Gesundheitswesen seit der
Wende erlebt. Darüber hinaus engagiere ich
mich seit 20 Jahren berufspolitisch in ärztlichen Gremien.
Seit 2007 gehören Sie zum Vorstand der
Bundesärztekammer. Wie nützlich ist das
für Ihr neues Amt in Thüringen?
Positiv ist, dass ich viele Erfahrungen sammeln
konnte und dadurch die Struktur und die Probleme kenne, die das Arbeiten in diesen Gremien mit sich bringt. Außerdem schärft der bundespolitische Blick die Sicht auf unsere hiesigen
Aufgaben und Themen und auch umgekehrt.
Seit Juni 2015 sind Sie Präsidentin der
Landesärztekammer. Welche ersten Erfolge
gehen auf Ihr Konto?
Um Erfolge zu benennen, ist die Zeit zu kurz.
Die Ärztekammer hat ein klar umrissenes Aufgabengebiet wie Weiter- oder Fortbildung,
das routiniert erfüllt wird. Mein Ziel ist eine
arztnahe und serviceorientierte Ärztekammer. Wir arbeiten an einer Zieldefinition, die
es im Verwaltungshandeln zu spiegeln gilt.
Welche Herausforderungen stehen vor Ihnen?
Ein großes medizinisches Problem ist die Versorgung von Flüchtlingen. Hier suchen wir
nach vernünftigen Lösungen. Außerdem haben und hatten wir uns mit den aktuellen Gesetzgebungsverfahren wie dem Krankenhausstrukturgesetz und mit der gesetzlichen
Regelung zur Sterbehilfe zu befassen.
Wie lautete Ihre wichtigste Lebensmaxime?
Sich um Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit zu
bemühen!
Wenn ich nicht HNO-Ärztin geworden wäre,
wäre ich ...?
... sehr gern Landärztin, das wurde mir allerdings zu DDR-Zeiten nicht gestattet, oder aber
Architektin.
Ämter, Arztpraxis und Familie – wie bringen
Sie das unter einen Hut?
Das ist gelegentlich schwierig. Ich habe
kaum Freizeit, eine große Familie, mit der ich
gern mehr Zeit verbringen würde. In der Praxis unterstützt mich meine Tochter als Partnerin und zu Hause natürlich mein Mann, der
auch ein kritischer Gesprächspartner ist. Und
das ist gut so.
Wie und wo können Sie am besten abschalten
– was machen Sie in Ihrer wenigen Freizeit?
Dr. Ellen Lundershausen wurde am 17. Juni 2015 zur
Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen
gewählt. Sie ist seit 1991 niedergelassene
HNO-Ärztin in Erfurt und war viele Jahre in der
Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen aktiv, von
2004 bis 2007 als Mitglied des Vorstands, bevor sie
2007 zur Vizepräsidentin der Landesärztekammer
Thüringen gewählt wurde. 2011 wurde sie außerordentliches Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer. Darüber hinaus ist sie Vizepräsidentin des
Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte.
Mich mit Freunden treffen – leider kommt das
häufig zu kurz.
Was ist für Sie die größte Baustelle im
deutschen Gesundheitswesen?
Die fehlende Analyse darüber, wie die Gesundheitsversorgung in den nächsten 30 Jahren gestaltet werden soll und wie wahrhaftig mit dem
Thema in der Gesellschaft umgegangen wird.
Mit wem möchten Sie gern mal einen
Abend verbringen?
Mit Frau Merkel!
Was lesen Sie zurzeit?
Paul U. Unschuld: „Ware Gesundheit. Das Ende
der klassischen Medizin“.
Ihr Draht zur AmPuls-Redaktion
AmPuls im Web:
www.aokplus-online.de/presse
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AmPuls ·
Ausgabe 4/2015
Impressum
Herausgeber: Rainer Striebel, Vorsitzender des Vorstandes der AOK PLUS
Verantwortlich für den Inhalt: Hannelore Strobel,
Leiterin Unternehmenskommunikation der AOK PLUS
Redaktion: Ute-Barbara Friedrich, Jürgen Frühauf (beide AOK PLUS),
Wigbert Tocha (KomPart)
Grafik: Désirée Gensrich (KomPart)
Verlag: KomPart Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,
Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin
Druck: Druckhaus Dresden, Dresden Stand: 30. November 2015
Foto: Landesärztekammer Thüringen
Tel.: (03 51) 49 46-111 41
E-Mail: [email protected]