L A N D & L E U T E • 25 Donnerstag, 24. Dezember 2015 BAU ERN HOF - SP IELG RU P P E: Adventsfeier in der Bauernhof-Spielgruppe Heustübli in Endingen AG BU CHVERLOSU N G Weihnachtszauber mit Kuh und Pony Die ursprünglichen Kühe der Welt Als Höhepunkt vor den grossen Weihnachtsferien wird auf dem Firsthaldenhof in Endingen der letzte Spielgruppentag auf besondere Art gefeiert. Marianne Werder sorgt dabei für die richtige Adventsstimmung. Mutter den grösseren ihrer beiden Haus- und Hofhunde. Esel geht nach Bethlehem SUSANNE KÜNSCH Konzentriert verteilt der vierjährige Patrice eine Handvoll spanische Nüsse auf dem weihnachtlich geschmückten Tisch. Gian haben es die Schokoladenkugeln besonders angetan. Interessiert betrachtet er die bunt glänzenden Kugeln von allen Seiten, verteilt sie dann aber brav auf dem langen Tisch, der mit duftenden Tannästen ausgelegt ist. Schön dekoriert soll heute alles sein, denn die Eltern der zwölf Spielgruppenkinder kommen zu Besuch ins Heustübli, um gemeinsam Advent zu feiern. Die kleine Enya kann ihren Blick nicht von einer prall mit Mailänderli gefüllten Guetzlischachtel reissen, und die Kinder betrachten die Guetzli in Form von verschiedenen Tieren. Vor sechs Jahren hat sich die gelernte Kinderheimgehilfin Marianne Werder mit ihrer «Puurehof-Spielgruppe Heustübli» einen Traum erfüllt. «Es war schon seit je mein Herzenswunsch, etwas mit Kindern und Tieren zu machen», sagt die ausgebildete Bäuerin. Inzwischen sind es rund vierzig Kinder, die die erfahrene Kinderbetreuerin zusammen mit einer Spielgruppenleiterin und einer Praktikantin in drei Gruppen führt. «Das Interesse ist sehr gross, denn je länger je mehr Eltern wollen, dass ihre Kinder wissen, woher die Milch kommt und den Kreislauf der Natur kennenlernen», erklärt sie. Heute wird auf dem Firsthaldenhof schön geschmückt: Marianne Werder erklärt Patrice, wie es gemacht wird. (Bilder: Susanne Künsch) damit sie nicht zappelnd davonhoppeln. Im Heustübli gackern Hühner forsch durch die Gegend, immer im Blickfeld der Spielgruppenleiterin Katja Boutellier, denn Hühner mögen offenbar auch Mailänderli. Pferde füttern Authentischer Weihnachtszauber im Stall. Hühner mögen Mailänderli Mit grossen Augen bestaunen Nevio und Elia die hell erleuchtete Krippe mit Maria und Josef und dem Christkind in der Wiege, um gleich wieder davonzurennen, denn es gibt heute mehr als sonst zu entdecken und auszuprobieren. Ladina, das sanfte schwarze Shetlandpony, ist zwar erst seit Kurzem auf dem Das brave Pony Ladina hat es Enya besonders angetan. Hof, aber es lässt sich willig von Enya streicheln und auf dem grossen Vorplatz herumführen. Noch ist etwas Zeit, bis die Eltern kommen und die Kerzen angezündet werden, also nichts wie hin zum Hasenstall, um die jungen Häslein zu streicheln. Ruhig, aber bestimmt zeigt Marianne Werder den Kindern, wie die knapp einen Monat alten Wollknäuel zu halten sind, «Wir kochen giftiges Raclette», erklärt Gian und füllt einen gelben Kessel randvoll mit Sand, sein Gspänli macht eifrig mit und füllt einen Topf nach dem anderen. Währenddessen packt Patrice die kleine Schubkarre und füllt sie mit Heu. Es geht ans Pferdefüttern. Die Luken der vier Pferdeboxen können vom Heustübli aus geöffnet werden, und Patrice kann das Heu einfach in die Futterkrippe kippen. «Oft höre ich von den Eltern, dass die Kinder nach der Spielgruppe zu Hause viel ruhiger und ausgeglichener seien, denn hier können sie umhertoben, Tiere streicheln, können sich schmutzig machen und neue Spielkameraden kennenlernen», sagt die Bäuerin. Fast immer an Marianne Werders Seite ist die Therapiehündin Sony, ein speziell ausgebildeter Familien-Collie, der den Kindern helfen soll, Ängste abzubauen. «Manche Kinder brauchen sehr viel Zeit, bis sie sich trauen, ein Tier anzufassen. Sony bleibt immer sehr ruhig und fördert so das Vertrauen der Kinder», lobt die zweifache SON N T AG SW ORT E Nun endlich ist es so weit. Mit vor Kälte und Aufregung geröteten Wangen laufen die Kinder Hand in Hand mit ihren Eltern in den Kuhstall hinter dem Heustübli, wo Bauer Alexander Werder bereits Strohballen als Sitzgelegenheit aufgestellt hat. Pony Ladina frisst genüsslich ihre Extraportion Futter aus dem roten Napf, schliesslich gehört Ladina zum Krippenbild, genauso wie die beiden Collies und die zwölf Kühe, die stolz ihre Hörner tragen. Aufmerksam hören die Kinder Marianne Werder zu, als sie das Märchen vom Esel, der nach Bethlehem wollte, vor der grossen, erleuchteten Krippe erzählt. Hinter der Krippe schauen drei Paar neugierige, kugelrunde Kälberaugen hervor, denen die ungewohnte Aktivität im Stall wohl etwas spanisch vorkommen muss. Fernab von jeglichem geschäftigen, schillernden Kommerz, den die Weihnachtszeit oft mit sich bringt, herrscht hier im warmen Stall, inmitten all der Tiere und den zufriedenen Gesichtern noch authentische Weihnachtsstimmung. Jedem Kind sein Engel «In meinem Elternhaus hat sich jeweils das halbe Dorf getroffen, das war für mich Vorbild, selber ein offenes Haus zu pflegen und zum Beispiel Ferienkinder aufzunehmen, Kinder eben, die es nicht so gut haben», erklärt Marianne Werder und denkt laut darüber nach, das Angebot weiter auszubauen. Da die Kinder auch nach Eintritt in den Kindergarten immer noch gerne zu ihr auf den Hof kommen, bietet sie einmal monatlich einen Farmtag an. Die Adventsfeier neigt sich dem Ende zu. Inmitten Kerzenschein und frischem Tannenduft, mit einem eigenen kleinen Engel und einem roten Weihnachtspäckli in den kleinen Händen, verabschieden sich die Spielgruppenkinder in die langen Weihnachtsferien und freuen sich schon auf die nächste Spielgruppenstunde, denn langweilig ist es auf dem Firsthaldenhof nie. Im Buch «Unberührte Schönheit» – Auf der Suche nach den ursprünglichen Kühen dieser Welt geht es um die Geschichte jenes Mannes, der beschloss, die seltensten Rinderrassen dieser Welt zu fotografieren. Jene, die man erst nach tagelanger Suche zu Gesicht bekommt, und jene, von denen es nur mehr eine Handvoll gibt. Vom Zillertal bis nach Bhutan, von Tibet bis in die Mongolei führte die abenteuerliche Reise. Dabei sind atemberaubende Bilder entstanden, die uns an der unberührten Schönheit der Kühe dieser Welt teilhaben lassen und die Faszination für diese kraftvollen, sanften und geheimnisvollen Tiere immer wieder neu wecken. Seit Menschengedenken sind sie unsere Weggefährten und werden auch noch bis ans Ende aller Tage auf dieser Erde sein. Zu Weihnachten verlost der «Schweizer Bauer» ein Exemplar des wunderschönen Buches: Senden Sie eine Postkarte an: Redaktion «Schweizer Bauer»; Betreff: Weihnachtsverlosung, Dammweg 9, 3001 Bern. Einsendeschluss: 30. Dezember 2015. pam «Unberührte Schönheit», Hrsg. v. Lampert, Werner, Verlag: Servus, 2015, 416 Seiten, Masse: 25,7 x 28,9 cm, gebunden, ISBN-13: 9783710400506, bei weltbild.ch für Fr. 47.90 W IR G RAT U LIEREN Margrit Hunkeler Welti, Beromünster LU, darf heute, am 24. Dezember, ihren 94. Geburtstag bei guter Gesundheit feiern. Sie ist in Gipf-Oberfrick geboren, war Bäuerin in Wettigen AG, Günsberg SO, Füllinsdorf BL und Beromünster LU. Alle Kinder, Grosskinder und Urgrosskinder gratulieren ganz herzlich zum Geburtstag! phb Franz Sales von Arx, Egerkingen SO, kann am kommenden Sonntag, 27. Dezember, bei guter Gesundheit seinen 92. Geburtstag feiern. Der Jubilar führte jahrzehntelang mit Leib und Seele einen Bauernbetrieb. Wir gratulieren zum hohen Geburtstag und wünschen für die Zukunft alles Gute, beste Gesundheit und im neuen Lebensjahr viele sonnige Tage. pfe FLURFUNK Geschenktes Licht Die Mutter hat beschlossen, in diesem Jahr nur noch elektrische Lichtlein leuchten zu lassen. Als die Kinder in die weihnachtlich geschmückte Stube treten, blinkt und funkelt es von überall her. Mittendrin steht eine künstliche Tanne mit unzähligen Lichtlein. Die Mutter ist sehr stolz auf ihr Werk. Aus der modernen Musikanlage erklingen Weihnachtslieder. Als sich die Kinder auf die Päckli stürzen wollen, ist plötzlich ein «plopp» zu hören, dann erlischt der ganze Lichterzauber. «Ein Stromausfall», verkündet die ärgerliche Stimme des Vaters. Tatsächlich, als er die Vorhänge aufzieht, sieht er, dass nicht nur die eigene Stube stockfinster ist, sondern auch sämtliche Nachbarhäuser. Alle sind hilflos, so ungewohnt ist diese Finsternis. Da beginnt die kleine Irena eines der Lieder zu singen, das sie im Kindergarten gelernt hat. Nach und nach stimmen die andern ein, froh darüber, dass in dieser Dunkelheit wenigstens etwas klingt. Der Klang wird immer sicherer, die Stimmen mischen sich, und alle in der Familie spüren etwas, das schon lange nicht mehr da war. Der Älteste schaut hinaus in die Finsternis. Plötzlich ruft er: «ein Licht, ein Licht!». Tatsächlich, weit unten ist ein kleiner, heller Schein zu sehen. Jemand trägt eine Kerze durch die Strasse. Die Mutter erinnert sich, dass auch bei ihnen eine schöne Kerze vorhanden ist. Tastend sucht sie auf dem Büffet nach ihr. Der Vater ist bereit, sich durch das dunkle Treppenhaus hinunter zu tasten. Vor dem Haus sieht er den Lichtschein ganz in der Nähe. Er geht hin und bittet darum, seinen Kerzendocht an die Flamme halten zu dürfen. Eine freundliche Stimme antwortet ihm: «ja gerne. Wissen Sie, das ist ein besonderes Licht. Das wurde in der Geburtsgrotte von Bethlehem angezündet und immer weitergegeben, bis es zu uns kam, um auch unsern Herzen Gottes Licht und Frieden zu bringen. Schenken Sie davon weiter.» Sorgfältig, ja, fast andächtig, hält der Vater den Docht an die Flamme. Er bedankt sich und trägt die Kerze zum Haus. Unten im Treppenhaus erinnert er sich an die alte Frau, die im Parterre wohnt. Sicher sitzt sie ganz alleine im Dunkeln. Die Klingel funktioniert nicht. Er klopft. Es dauert lange, bis jemand öffnet. Im Schein der Kerze findet die Nachbarin bei sich auch eine und entzündet sie dankbar an der des Nachbarn, der sie sonst kaum grüsst. Der Vater spürt die grosse Dankbarkeit, und Freude erfüllt sein Herz. Bevor er zu seiner Familie zurückkehrt, klopft er an alle andern Türen, und alle nehmen dankbar von dem Licht entgegen. Als er endlich zu seiner Familie zurückkehrt, ist ihm niemand böse, dass er so lange weg war. Sie haben Verständnis dafür, dass er auch allen andern im Haus Licht geschenkt hat. Andächtig blicken alle in den hellen Schein. Immer wieder werden die wenigen Lieder angestimmt, die sie kennen, und alle spüren tiefen Frieden im Herzen. Agathe Zinsstag, Pfarrerin Ostermundigen BE Ein Teil des «Schweizer Bauer»-Teams ist bereits in vorweihnachtlicher Festlaune. Bei einem Fondue stimmen wir uns auf die Feiertage ein. Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, frohe und besinnliche Weihnachtstage! Von rechts nach links: Alexandra Fuhrer, Doris Grossen- bacher, Reto Blunier, Elsbeth Schär, Anja Tschannen, Michael Seiler, Heinz Röthlisberger, Raphael Bühlmann, Robert Alder und Julia Spahr. jul (Bild: Daniel Salzmann) Senden auch Sie Ihren Schnappschuss an: [email protected]; Betreff Leserfoto. Jedes publizierte Foto wird belohnt.
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