Peter Stenger - Neue Horizonte - Apg 1,8 - EFG

Liebe Gemeinde,
der Herr breitet Seine Herrschaft mitten unter uns aus. Das ist ein Grund zur
Freude!
Ein weiterer Grund zur Freude ist, dass Sein Reich nicht auf unser
Gemeindegrundstück begrenzt ist: ER wirkt auch woanders in Kempten, im
Allgäu, in Deutschland in dieser Welt – und ER kommt damit zum Ziel!
Und hier ist es gut, wenn Gott uns immer wieder Horizonte erweitert, auch
geographisch oder völkisch.
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Damit wir sehen und darüber staunen, was der Herr woanders auch tut.
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Und damit wir erkennen, wo wir uns damit verbinden können, und unsere
Verantwortung für das, was anderswo geschieht.
Bereits der letzte Gottesdienst mit Ado Greve war ja eine solche
Horizonterweiterung, heute fahren wir damit fort.
Und dazu ist mir ein Vers aus der Apostelgeschichte wichtig geworden:
Apostelgeschichte 1, 8
“Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen,
der auf euch kommen wird,
und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem
und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.”
I.) Jetzt geht’s los!
Dieser Satz fiel einige Wochen nach der Auferstehung des Sohnes Gottes.
Es herrschte große Freude unter den Jüngern: Der Herr lebt und ist wieder da! Die
ganze Passionsgeschichte war doch eigentlich „nur“ ein „Zwischenspiel“, aber
jetzt geht’s richtig los!
Die Versammelten hatten die Vorstellung, dass es nun wieder zurück nach Galiläa
ginge in die alte Heimat und Jesus Christus, wie schon erlebt, das Reich Gottes
fortsetzen und sichtbar für alle Juden vollenden würde.
Sie sind verhaftet in dem „Alten“, in ihren „Begrenztheiten“. Das wird deutlich,
wenn man die Frage von ihnen hört aus Vers 6:
“Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?”
Peter Stenger
Seite 1
03.11.2015
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Der Herr soll es tun (und die Jünger würden dabei zuschauen)
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In dieser Zeit, also jetzt
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Exklusiv für Israel.
II.) Horizonterweiterung
Soweit ihre Erwartungen. Aber Jesus Christus hat eine andere Perspektive für sie
bereit.
Ich vermute, jeder hier Anwesende hat das schon erlebt, was die Gläubigen
damals erfahren haben: Dass Gott andere, manchmal größere Pläne hat, die
unseren menschlichen Horizont sprengen.
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Das zu erkennen (auch wenn damit zunächst einmal Erschrecken und Angst
verbunden sind) ist nicht schlimm, sondern heilsam.
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Aber entscheidend ist dann die Frage, was damit passiert: Wer passt sich dann
wem an: Der Herr sich an unsere Vorstellungen oder wir uns an Seine
Gedanken (s. a. Jes. 55, 8f)?
Der Sohn Gottes wirft gleich dreimal die Erwartungen der Jünger um:
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1.) Nicht ER, sondern sie werden das Reich Gottes weiter bauen – mit Hilfe
des Heiligen Geistes, ohne den geistlich gar nichts geht.
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2.) Das Reich Gottes ist nicht nur auf Israel limitiert, sondern es soll sich
ausbreiten - von Jerusalem anfangend bis an die Enden der Erde.
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3.) Und es wird auch nicht jetzt vollendet, sondern erst, wenn das Evangelium
bis zu allen Nationen gekommen ist (Mt. 13, 10: Erst dann kommt Jesus
Christus wieder!)
III.) Ein globales Unternehmen mit Ewigkeitswert
Was für die Christen damals in Jerusalem galt, gilt auch für uns heute in
Kempten: Der Herr beauftragt uns (was für eine Ehre!) und befähigt uns durch
den Heiligen Geist (was für eine Entlastung), in einem wahrhaft globalen
Unternehmen mitzuarbeiten.
Hier können und sollen wir Anteil nehmen über Kempten hinaus, bis Jesus
Christus wiederkommt!
Und hier sind wir schon seit längerem nicht mehr am Startpunkt, sondern schon
unterwegs auf der Strecke:
Peter Stenger
Seite 2
03.11.2015
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In und für Kempten: Ganz aktuell im Bereich der Flüchtlingsarbeit, die am
Entstehen ist (demnächst wird es auch darum gehen, wo wir uns hier geistlich
und auch ganz praktisch aufstellen wollen als Gemeinde)
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Aber auch über die Stadtgrenzen hinaus: Ich denke an Geschwister unter uns,
die zu zeitlich befristeten Einsätzen im Ausland sind (z. B. Alessa Hagel in
Südafrika), an den Dienst unseres Rumänienteams oder auch an unsere
Langzeitmissionare wie Ilona Miller, Sarah Kurbjuweit, Julia und Alex
Gonzales und vielleicht bald auch ein weiteres Ehepaar)
Entscheidend für uns ist, wie wir uns innerlich-geistlich zu diesen Arbeiten
stellen. Hier hat mir neulich in einem Gespräch Eddie Riepel von „Globe
Mission“ meinen Horizont erweitert:
Verstehen wir diese Dienste als eine Sache, die mit uns hier in Kempten geistlich
nicht viel zu tun hat, oder sehen wir sie als Teil unserer Gemeinde?
Dann ist die EFG Kempten auch in Shanghai, in Costa Rica, usw. anwesend.
Natürlich kann und soll auch nicht jeder von uns vor Ort präsent sein, aber wir
können dennoch unseren Anteil dazu beitragen, damit Reich Gottes dort vor Ort
gebaut wird:
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Indem wir Geschwister unter uns, die der Herr hier beruft, freisetzen, segnen
und senden.
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Indem wir finanziell hier auch ein sinnvolles Investment in dieses globale
Unternehmen mit Ewigkeitsgarantie machen.
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Indem wir kontinuierlich für diese Dienste und die Geschwister beten (z.B. im
Rahmen unserer „Feierlichen Versammlung“)
Ja, es kostet uns etwas, aber es lohnt sich. Und ich glaube, dort wo wir segnen,
werden wir auch gesegnet – Das ist zumindest ein Prinzip, das ich in der Bibel
immer wieder entdecke.
Als ich eben von einem möglichen weiteren Ehepaar gesprochen habe, dachte ich
dabei an Reni und Harald Klein und ihren Dienst bei „New Tribes Mission“ kurz
„NTM“.
Sie wollen uns in dem kommenden Teil mit hinein nehmen in diese Arbeit und
was ihnen der Herr hier aufs Herz gelegt hat.
Peter Stenger
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03.11.2015