Die Mädels sind zu ängstlich

Samstag, 12. September 2015 / Nr. 210
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Stanserinnen mit
Startniederlage
Sport Ob-/Nidwalden
«Die Mädels sind zu ängstlich»
HANDBALL pd. Das neu zusammengesetzte Stanser SPL1-Frauenteam
traf zum Saisonauftakt auswärts auf
die stärker eingeschätzte Mannschaft
Rotweiss Thun. Die Nervosität war
bei den Gästen aus Nidwalden zu
Beginn noch spürbar, lagen sie doch
mit 2:6 im Rückstand. Doch Stans
fand immer besser ins Spiel, und in
der Verteidigung wurde mit viel Herzblut gefightet. In der 24. Minute
wurde die Rückraumspielerin Nadja
Fellmann vom Platz geschickt. Bis zur
Pause verfehlten die Schüsse im Angriff zu oft das Ziel, knallten an die
Latte oder wurden von der gegnerischen Torhüterin ins Aus befördert.
Beim Stand von 13:7 verabschiedeten
sich die Teams zum Pausentee.
Ära Sidler endet mit
einer Trainerposse
BSV STANS ss. Der Anstellung von
Ralf Stojan als Trainer ging eine
Posse um dessen Vorgänger Beat
Sidler voraus. Dieser hatte sich am
Ende der letzten Saison negativ über
die Qualität des Kaders geäussert,
trotzdem sagte er für ein weiteres
Jahr zu. Ausgerechnet am Tag des
Trainingsstarts (8. Juni) wurde er
vom Vorstand aber über die Freistellung informiert. Richtig seltsam
wurde es einen Tag später, als auch
der namentlich nicht genannte
Nachfolger verabschiedet wurde,
weil er sich nicht mehr an die Vereinsphilosophie erinnert habe.
Das trainerlose Team wandte sich
in einem Brief an den Vorstand und
setzte sich für Sidler ein. «Wir Spielerinnen fühlen uns vom Vorstand
und vom Verein vor den Kopf gestossen», hiess es darin. Sidler war
wieder im Rennen, erhielt mit dem
Engagement von Stojan im Juli aber
die definitive Absage. Der neue Präsident Jürg Spieler lässt die Vorgänge unkommentiert, der neue Sportchef Stefan Odermatt und Ex-Trainer
Sidler zogen ihre Aussagen zurück.
Das Zusammenspiel von altem und
neuem Vorstand, offiziell erfolgte
der Wechsel an der GV vom 19. Juni,
sowie die sportliche Taskforce kreierten einen Mangel an Transparenz.
Die Erfolgs-Ära von Sidler fand so
ein unwürdiges Ende.
Starker Auftritt nach der Pause
Topmotiviert kehrten die Stanserinnen zurück. Nun kam ihre beste
Phase. Die aggressive und immer
besser harmonisierende Deckung
stellte das Heimteam vor erhebliche
Probleme, im Angriff funktionierte
wiederholt das Konterspiel über Jsabel Kretz und Sandra Rosengreen
konnte am Kreis erfolgreich angespielt werden. So kam Stans in der
46. Minute bis auf ein Tor heran
(16:15). In den letzten 14 Minuten
fehlten den Gästen aus Stans die Kraft
und die letzte Überzeugung. Das
favorisierte Team aus Thun gewann
etwas zu hoch mit 25:18.
Dieses Spiel hat aber gezeigt, dass
sich die Stanserinnen nicht verstecken müssen und gleichzeitig noch
Luft nach oben haben. Zeigen können
dies die Nidwaldnerinnen bereits am
Sonntag (Eichli, 17 Uhr) gegen Winterthur.
RW Thun - Stans 25:18 (13:7)
SH Gotthelf. – 120 Zuschauer. – SR Jergen/Zaugg.
– Torfolge: 7:7, 11:7, 14:9, 14:14, 23:23, 26:23,
30:25. – Stans: Kaiser, Knüsel, Fellmann (2), Kretz
(3), Muff (2), Odermatt, Pless, Rickli, Rosengreen
(5), Schart, Schiffmann (5), Sörensen (1).
Letzter Schliff vor
der Meisterschaft
UNIHOCKEY jh. Das NLB-Männerteam Ad Astra Sarnen schloss am
vergangenen Wochenende mit der
Teilnahme an der Challenge des Bains
in Yverdon die intensive Vorbereitungsphase ab. In zwei Wochen erfolgt der Startschuss in die neue
Saison. «Resultatmässig bin ich nicht
ganz zufrieden mit diesem Wochenende, von der gezeigten Leistung her
war es aber ganz okay», meinte der
Sarner Captain Roman Schöni. An
der Challenge des Bains, einem nationalen Vorbereitungsturnier, konnten die Obwaldner ein letztes Mal
testen und sich auf den bevorstehenden Saisonstart einstellen.
Rückstand aufgeholt
Am Samstag blieb Ad Astra in zwei
Spielen ungeschlagen. 4:2 gegen Basel Regio (1. Liga) und 7:7 gegen den
HC Rychenberg lauteten die Resultate. Im zweiten Spiel gegen die
Zürcher bewiesen die Zentralschweizer Moral und holten in der Schlussphase einen Dreitorerückstand auf.
Auch im Halbfinal gegen das NLATeam Waldkirch St. Gallen hielten die
Sarner gut mit, mussten sich aber am
Ende knapp mit 4:3 geschlagen geben. Gar bis ins Penaltyschiessen ging
dann das Spiel um Rang 3 gegen
Unihockey Fribourg. Dort behielten
die Üechtländer die besseren Nerven
und setzten sich durch. «Klar, hätten
wir gerne den Final erreicht, schlussendlich können wir aber mit dem
Wochenende und der ganzen langen
und intensiven Vorbereitungsphase
zufrieden sein. Wir haben viele Trainings und Spiele absolviert und konnten einiges ausprobieren. Wie die
Aufstellung im ersten Saisonspiel aussehen wird, weiss zurzeit vermutlich
noch nicht einmal unser Coach.
Durch das vergrösserte Kader hat er
einige Optionen», sagte Schöni.
Saisonstart mit Auswärtsspiel
Der Saisonstart erfolgt für die Sarner am Samstag, 19. September, mit
dem Auswärtsspiel gegen die Jona
Uznach Flames.
29
Nadja Fellmann und der BSV Stans kämpfen mit einem
neuen Trainer gegen den Abstieg aus der SPL1.
Bild Philipp Schmidli
HANDBALL Die Stanserinnen
(SPL1) empfangen am Sonntag
Yellow Winterthur. Für den
neuen Trainer Ralf Stojan
kommt es zur Heimpremiere.
STEPHAN SANTSCHI
[email protected]
«Das Normale ist eingetreten. Ich
hatte einen positiven Eindruck, aber wir
sind noch nicht da, wo wir hinwollen.
Es gibt praktisch in allen Bereichen viel
zu tun.» So kommentiert Ralf Stojan das
erste Meisterschaftsspiel als Trainer des
BSV Stans. Stattgefunden hat es am
letzten Mittwoch in Thun, verloren ging
es mit 18:25. Der 39-jährige Deutsche
folgte im Sommer auf Beat Sidler, dessen
zum Jahreswechsel dauern, bis die Mädels meine Spielweise verstehen», sagt
er. Die wichtigen Punkte im Kampf um
den Klassenerhalt werde man daher
wohl in der zweiten Saisonhälfte holen.
Stojan vorerst noch ohne Familie
«Ich mache viele
Dinge nicht nach
Lehrbuch.»
R A L F STO J A N , T R A I N E R
F R AU E N B S V STA N S
Vertrag unter sonderbaren Umständen
nicht mehr verlängert worden war (siehe Kasten). Seinen Job trat Stojan erst
viereinhalb Wochen vor dem Saisonstart
an. Ein Nachteil? «Nein, das wusste ich
ja von vornherein. Es wird ohnehin bis
In Nidwalden tritt Stojan sein erstes
Auslandengagement und seine erste
Stelle im Frauenhandball an. Zuletzt war
er während vier Jahren als Spielertrainer
in der 3. Bundesliga aktiv, davor spielte
er 13 Jahre lang in der 2. Bundesliga. Er
schätzt die Betreuungsarbeit von Präsident, Spieler und Sportchef Odermatt,
er lobt seinen Staff mit den Assistenten
Mayabanza und Lang, und er glaubt an
das langfristige Aufbauprojekt, das der
BSV Stans mit ihm plant.
Stojan, der während seiner Handballkarriere nie als Profi fungierte, geht auch
in Stans einer zusätzlichen Arbeit nach.
Der gelernte Kaufmann, der viele Jahre
in der Finanzbuchhaltung beschäftigt
war, ist derzeit mangels Alternativen im
Kuster Gartencenter angestellt. «Über
diese Anstellung bin ich froh. Die Arbeit
im Gartenbau ist aber anspruchsvoll.
Ich strebe die Rückkehr an den Schreibtisch an.» Erst dann werde er seine
schwangere Frau und seine siebenjährige Tochter aus Dessau (zwischen Leipzig und Berlin) zu sich nach Stans holen.
Odermatt bezeichnete Stojan als Querdenker, der für neue Impulse sorgen
könne. Was heisst das konkret? «Ich
mache viele Dinge nicht nach Lehrbuch.
Der Erfolg bei meiner letzten Station
gibt mir Recht», sagt Stojan. Neben
taktischen und technischen Verbesserungen sieht er auch im mentalen Bereich Handlungspotenzial. «Die Mädels
sind zu wenig locker, zu ängstlich.» Am
Sonntag präsentiert er sich mit seinem
Team erstmals vor Heimpublikum. Gegner ist Yellow Winterthur (17.00, Eichli).
Nadia Walker im Kreis der Favoritinnen
MOUNTAINBIKE Der O-Tour
Bike Marathon verspricht auch
in diesem Jahr viel Spannung.
Eine Urnerin hat Chancen auf
einen Podestplatz.
von Sebastien Reichenbach werden. Der
26-Jährige aus dem IAM-Strassenteam
wurde in diesem Jahr Silbermedaillengewinner an der Schweizer Meisterschaft
auf der Strasse. Am Grand Raid verlor
er als Fünfter allerdings bereits fast 21
Minuten auf den Sieger Lukas Buchli,
dem grossen Abwesenden der diesjährigen O-Tour. Der Leader der Swiss Bike
Marathon Series schont sich für das
zweite Swiss-Epic, das er in der nächsten Woche zusammen mit Mathias Flückiger als Titelverteidiger bestreitet.
pd. Die traditionsreiche O-Tour in
Alpnach ist das zweitletzte Rennen der
Swiss-Bike-Marathon-Serie und kann
mit einem starken Teilnehmerfeld aufwarten, welches für die Gesamtwertung
viel Spannung verspricht. Dieser BikeMarathon ist wiederum Teil der internationalen und nationalen Bike-Serien
und zählt zu den grössten Sportanlässen
der Zentralschweiz. Vom ambitionierten
Marathon-Fahrer bis zu den kleinsten
Bike-Kids bietet die O-Tour allen Besuchern ein spannendes Programm und
viel Unterhaltung.
Huber will es wissen
Rund 500 Fahrerinnen und Fahrer
haben sich angemeldet. Mit dabei ist
auch der Aargauer Urs Huber, mehrfacher Sieger der Gesamtwertung und
letztjähriger Zweiter. Huber bog im letzten Jahr in Führung liegend falsch ab
und verlor den Sieg an seinen französischen Teamkollegen Thomas Dietsch,
der in der Zwischenzeit zurücktrat. Die
Milena Landtwing grosse Favoritin
Bei den Frauen ist die Bündner SerienLeaderin Milena Landtwing die grosse
Favoritin. Team-Kollegin Nadia Walker
aus Altdorf, die Westschweizerin Florence Darbellay und Cornelia Hug werden
die verbleibenden beiden Podestplätze
voraussichtlich unter sich ausmachen.
O-TOUR BIKE MARATHON IN ALPNACH
Die Urnerin Nadia Walker kann sich
Chancen auf einen Podestplatz ausrechnen.
PD
besten Chancen, Huber zu fordern, darf
sich Jérémy Huguenin ausrechnen. Der
Romand befindet sich in Topform und
holte sich im Vorjahr den dritten Platz.
Für weitere Ränge ist eine Prognose
schwierig. Immer gut für einen Podestplatz sind die Wheeler-BiXS-Team-Fahrer Lucien Besancon, Hansueli Stauffer,
Philipp Gerger und Konny Looser. Spannend dürfte zudem das Abschneiden
Programm. Heute 15.00–19.00: Startnummernausgabe
Sonntag. Ab 6.00: Startnummernausgabe. – 7.45:
Start Marathon Frauen und Männer. – 8.30: Start
Halbmarathon Frauen und Männer. – 9.00: Start Easy
Marathon/Team 4 Fun. – 9.45: Start Kids-Race. – Ab
zirka 10.15: Zieleinfahrten Halbmarathon. – Ab zirka
12.00: Zieleinfahrten Marathon. – 14.30: Siegerehrung Kids-Race. – 15.00: Siegerehrung Marathon/
Halbmarathon.
Mehr Infos: www.o-tour.ch