32 Seiten alles für Bike-Mädels Mädelszeug Spielsachen Bikes, Parts und Klamotten Ergonomisch gesehen Die Problemzonen beim Biken Das ist doch alles fahrbar Wie man Angst überwindet Bedienungsanleitung So funktionieren männliche Biker Inhalt Frauen sind so! Vorbei die Zeiten, als sich Mädels mit hochgekrempelten Trikotärmeln auf den viel zu grossen Ex-Bikes ihrer Freunde den Berg hochquälen mussten. Frauen können in der Bike-Welt endlich aus dem vollen Schöpfen! Magazin 4 Neue Teile 8 Reportage 16 Psychologie/Ergonomie 18 Bike-Test 20 HosenTest 28 Umfrage unter 15296 BIKE-Leserinnen: So unterscheiden sich Frauen von Männern; Trips und Touren: Karen Eller erzählt, was die Frauen-Szene derzeit bewegt. Die Hersteller reagieren auf den wachsenden Frauen-Markt: Sättel, Rucksäcke, Schuhe, cooles Outfit – diese neuen Parts sind wirklich durchdacht. Europas härtestes Etappenrennen. Jill Janz vom Team Rocky Mountain erlebte die acht Tage im MixedTeam mit ihrem Schwager. Wissenschaftlich betrachtet könnten die Unterschiede zwischen Mann und Frau gar nicht größer sein. Tipps für mehr Kraft, Mut und Sicherheit im Gelände. Vier erfahrene weibliche Bikeguides testen zehn Bike-Modelle, die speziell für Frauen entwickelt wurden. Vom Hardtail bis zum feinjustierbaren Enduro-Bike. Ein optimaler Sitz ist die Voraussetzung für den Spaß am Touren-Fahren. Die zehn Testsieger-Hosen ohne Reibungspunkte. IMPRESSUM Dieses Special ist ein Extraheft von BIKE – Europas größtem Mountainbike-Magazin Chefredakteur Josh Welz BIKE-Redaktion Redaktion Gitte Beimfohr, Karen Eller, Stefan Frey, Henri Steinerstraße 15 d, 81369 München Lesewitz, Christoph Listmann, Stefan Loibl, David Voll Tel. 089/7296020 Grafik Dagmar Dörpholz, Robert Scheuerer e-Mail: Bildredaktion Georg Grieshaber [email protected] FOTOS Markus Greber, Maria Knoll, Wolfgang Watzke, Internet: Stefan Hunziker, Daniel Simon, Oliver Soulas www.bike-magazin.de Schlussredaktion Janine Tischer 6/12 BIKE special 3 Magazin Trail-Spaß am See in Kaltern, im Süden Südtirols, scheint immer die Sonne. Hier reift der Wein, die Berge sind stattlich und die Trails lang, aber sanft. Perfekt fürs Bike-Women-Camp 2012! Ein Haus am See, davor eine idyllische Wiese zum Chillen. Ringsherum ragen die Berge über 2000 Meter in die Höhe, und es führen sowohl Schotterwege in angenehmer Steigung, als auch eine noch angenehmere Seilbahn hinauf. Schon auf halber Höhe reicht der Blick über Bozen bis in die Dolomiten. Wer sein Bike schließlich ans Gipfelkreuz des Monte Roen lehnt, kommt in den Rausch eines spektakulären 360-GradPanoramas. Danach warten Trail-Abfahrten auf samtweichem Waldboden. Das Mädels-Camp von BIKE findet im September in Kaltern an der Weinstraße statt. Einige Hersteller werden auf der Wiese direkt am See ihre neuen Bike-Modelle präsentieren. Karen Eller hat Profi-Fahrerinnen organisiert, und die sorgen für ein breit gefächertes Touren-Programm mit Fahrtechnik-Übungen. Von der Einsteigerin bis hin zur ambitionierten Freeriderin wird hier jede Frau ihren Spaß haben. Abends treffen sich alle am Ufer des Kalterer Sees – dem wärmsten Badesee der Alpen – zum Apero, zum Chillen und wer möchte, zur PilatesStunde. Ach ja, und in jedem Fall mit dabei: schönes Wetter, denn in Südtirols Süden, direkt an der Weinstraße, scheint immer die Sonne. Termin: 29.9.-2.10. Infos und Anmeldung: www.bike-women.de Um das höchste Gebirge der Welt Birgit Wenzel: Wie man das Abenteuer Annapurna wirklich wahr macht. Ein höheres Ziel für Mountainbiker gibt es nicht. Und nachdem Birgit Wenzel mit ihrem Mann bereits die halbe Welt mit dem Bike erkundet hat, wagten sie sich schließlich ins höchste Gebirge der Welt: den Himalaya. Nach langem Kartenstudium stellte die IT-lerin am Computer Trekking-Pfade zusammen, die auf digitalen Karten auch mit dem Bike fahrbar erschienen und setzte sich mit ihrem Mann ins Flugzeug. Ihre 14 Etappen rund um das Annapurna-Massiv und zusätzlich vier Etappen durchs berühmte Kathmandu-Valley zeichneten sie mit dem GPSGerät auf. Dazu fotografierten und notierten sie alles, was man vor Ort als Biker unbedingt wissen sollte. Heraus kam ein Booklet mit spannend geschriebenen Etappen-Erlebnissen, schönen Fotos, genauen Touren-Daten, GPS-Daten-Link und wichtigen Insider-Tipps. Auf die Frage, wie fit man für solch eine Expedition sein muss, antwortet Birgit: „Ich radle jeden Morgen eine Stunde in die Arbeit und zurück. Eine Trail-Expertin bin ich nicht, habe aber auch kein Problem damit, mal ein kurzes Stück zu schieben.“ Ihr nächstes Projekt, das ebenfalls wieder als Booklet erscheinen wird: eine Pyrenäen-Durchquerung von Ost nach West. Annapurna-Umrundung mit dem Mountainbike, Birgit Wenzel und Frank Hartl, Verlag Editorial Montana, Preis: 14,95 Euro, www.editorial-montana.de 4 BIKE special 6/12 Die typische Bikerin Im jahr 2011 hat BIKE 15296 Leser und Leserinnen befragt: 37,1 Jahre 7,3 Jahren Mountainbike Die durchschnittliche BIKE-Leserin ist alt und fährt seit und zwar am liebsten leichte Tages-Touren (Männer übrigens auch!). ordnen sich selbst der Kategorie All Mountain/Tour zu, 26 Prozent Cross Country/Marathon und nur 2 Prozent Enduro und 1 Prozent Freeride. Während sich Männer in Fachmagazinen für den nächsten BikeKauf schlau machen, geht die Frau lieber direkt in den Bikeshop (63 Prozent). Dort gibt sie 1525 Euro für ein neues Bike aus (Männer 2075 Euro) und greift dabei lieber zu einem Hardtail (55 Prozent). Im Vergleich zum Mann gibt sie weniger Geld für Zubehör und Klamotten aus, sondern geht lieber auf Reisen. 71 Prozent der Frauen Specialized Scott Canyon Ghost Cannondale Stevens Bulls Giant Darauf fahren Frauen Knapp vier Jahre lang fahren die von uns befragten Frauen ein Bike, bevor sie sich ein neues zulegen. Derzeit gehen 12 Prozent davon mit einem Bike der Marke Cube auf Tour. 16 13 10 10 8 8 6 4 4 Radon 3 Rotwild 3 Trek 3 Ghost 4 Cannondale 4 Scott 6 Specialized 7 Canyon 7 Werte in % Cube 12 Cube Werte in % Darauf wollen Frauen fahren Auf die Frage, welche Marke sie beim nächsten Kauf interessiert, liegt Cube mit 16 Prozent wieder vorne. Specialized konnte überzeugen, muss seinen 2. Rang aber an Canyon abgeben. Interview mit Uli Preunkert, Geschäftsführer von Ulptours „Frauen sind im Management einfach besser als Männer.“ Uli, Du bist nicht nur Geschäftsführer von ULP tours, sondern auch ein ziger Mann in der Firma. Büro, Planung, Guides – Du hast nur Frauen angestellt. Wie viele sind es? In unserem Büro arbeiten momentan elf Frauen ganzjährig. Im Guiding und Touren-Support haben wir nochmals 21 Frauen als Saisonkräfte. 2012 werden wir aber auch 38 Männer im Guiding und Touren-Support beschäftigen. Warum hast Du bisher ausschließlich auf Frauen gesetzt? Was machen die anders als Männer? Das hat sich so im Laufe der Zeit entwickelt und in meinen Augen bewährt. Hauptberuflich bin ich als Projekt-Manager im ingenieurtechnischen Bereich tätig. Da arbeite ich fast nur mit Männern zusammen und kenne die Vor- und Nachteile von reinen Männer-Teams. Mein privates Unternehmen wollte ich schon immer auf Vertrauensbasis führen und so eine Art „ULP-Familie“ gründen. Im Zusammenhalten und Managen von Familien sind Frauen einfach besser als wir Männer. Wo liegen die Nachteile einer reinen Frauen-Mannschaft? Auf lange Sicht gesehen gibt es keinen. Vor ein paar Jahren hat sich meine damalige Geschäftsführerin in den Eigentümer einer Konkurrenz firma verliebt und ist zu ihm gegangen. Das war kurzfristig sicher ein Nachteil. Ihr Herz schlägt immer noch ein wenig für ULP. Wir helfen uns im Sommer gegenseitig, wenn es brennt. Dadurch haben wir heute einen befreundeten Veranstalter mehr. Woher bekommst Du all diese sportlichen, ambitionierten Frauen? Mittlerweile haben wir einen sehr guten Namen in der Branche und wir bekommen sehr viele Bewerbungen. Da sind auch viele Frauen dabei. Sind denn dann auch mehrheitlich Frauen die Kunden? Da sieht die Quote leider ein wenig anders aus. Wir haben nur ca. 15-20 Prozent Frauen als Kunden. Aber es werden von Jahr zu Jahr mehr. 6/12 BIKE special 5 Magazin/Reisen Entspannt die alpen queren Das große Saisonziel Transalp mal ganz ohne Druck Wie unterscheidet sich eine reine FrauenTransalp-Tour von einer gemischten? Gar nicht. Die Landschaft ist genauso grandios, die Anstiege ebenso anstrengend, und die langen Abfahrten machen Spaß. Nur, dass unter Frauen niemand meckert, wenn für Landschaft, Fotos und Pipipausen mehr Zeit eingeräumt wird. Und das ist bei einer 5-6-tägigen Tour durch atemberaubende Bergwelten ja nicht ganz unwesentlich. Alle Veranstalter, die reine Frauen-Transalp-Touren anbieten, finden Sie in der Transalp-Datenbank von BIKE: www.bike-magazin.de Drop-Stuff in Livigno Zur Sonnwende in den italienischen Alpenhauptkamm Die Flowsisters aus Innsbruck organisieren ein Freeride-Camp in Livigno. Die Trails im italienischen Bike-Mekka sind nicht nur besonders lang, sondern auch besonders schön fahrbar. Gerade Einsteigerinnen finden hier ein großes Aha-Erlebnis, Fortgeschrittene genießen den Flow und wagen sich vielleicht schon an den Jump- und Drop-Kurs. Da trifft es sich gut, dass es genau die längsten Tage des Sommers sind. Termin: 22.-24. Juni, Preis inkl. HP, Liftticket und Test-Bike: 259 Euro (Mitglieder: 219 Euro). Info: www.flowsister.com Contessa-Riding-Camp in Flims Laax Bikes testet man am besten in ihrem natürlichen Lebensraum: in den Bergen! Scott entwickelt schon seit Jahren Bikes für Frauen. Die spezielle Geometrie gibt es vom Einsteigermodell über Enduros bis hin zur superleichten Rennmaschine. Jetzt kann man sich die Modelle im Bikeshop erklären lassen oder doch besser selbst richtig testfahren, nämlich in der großartigen Bergkulisse des Freeride-Mekkas Flims Laax. Hier zeigen die vier Mädels des Contessa-Teams, wie man die Bikes optimal einstellt und dann auf dem Trail auch richtig ausreizt. Klar, dass es dazu auch jede Menge Fahrtechnik-Tipps gibt. Termin: 12.-15.7., Preis inkl. HP im Wellness-Hotel, geführte Touren und Fahrtechnik-Kurs: 470 Euro. Infos: www.dierasenmaeher.de Biken und Pilates im Ultental Sanfte Berge im Südtiroler Ultental und dazu eine große Packung Wellness Ein traumhaft schönes Wellness-Hotel, Touren durch das wildromatische Ultental, FahrtechnikÜbungen auf ausgesuchten Trails und nach der Tour eine Pilates-Einheit, die den kompletten Körper wieder in Einklang bringt. So lassen sich die Südtiroler Spezialitäten beim Abendmenü so richtig genießen. Eine gewisse Grundkondition ist allerdings von Vorteil. Vier Tage biken und Pilates mit Halbpension im Naturhotel Arosea Life Balance kosten 585 Euro. Termine: 7.-10.6., 5.-8.7., 2.-5.8., Info: www.well2-fit.de Werkstatt und Wellness Vier Tage volles Programm im südlichen Schwarzwald Da Frauen bekanntermaßen multitasking-fähig sind, kann man für sie auch vier Tage volles Programm im Schwarzwald anbieten: Neben geführten Touren rund um den schönen Titisee, stehen Test-Bikes von Centurion bereit, es gibt Fahrtechnik-Kurse und dazu noch einen Reparatur-Workshop. Aber Frau wäre ja nicht Frau, wenn sie nicht trotzdem noch genug Zeit für den hoteleigenen Wellness-Bereich übrig hätte. Preis für das Camp am Titisee: 349 Euro. Termine: 7.-11.6., 30.9.-3.10., Info: www.bitou.eu 6 BIKE special 6/12 Karens Rumors Karen Eller war eine der ersten weiblichen Cross-CountryFahrerinnen, gewann mehrfach die Transalp Challenge, ist Mutter von zwei Kindern und war eine der ersten anbieterinnen von speziellen Frauen-Camps. Nebenher hat sie das Scott-Contessa-Team ins Leben gerufen und kennt die Frauen-Szene daher von Beginn an. Wir haben sie nach den neuesten Trends gefragt. Was für ein bunter Saison-Start. Seit 20 Jahren bin ich im Bike-Sport unterwegs und mir kommt es so vor, als hätte die Saison noch nie so farbenfroh begonnen. Und ich wage mal zu behaupten: Das liegt an den Frauen. Wer früher zur schwarzen, engen Radlhose ein farbiges Trikot wollte, hatte Gelb, Rot und Blau zur Auswahl. Das wäre sicher bis heute so, wenn nicht immer mehr Mädels in dieser „Männerdomäne“ für mehr Farbe gesorgt hätten. Auch wenn anfangs viele gegen rosa Trikots und Blümchen-Design gewettert haben: Es waren doch die Türöffner für mutigere Designer! Schwer angesagt sind derzeit Jeans- und Cord-Stoffe. In der Dirt-Szene sieht man auch schon mal einen Nietengürtel aufblitzen und statt Trikot ein lässiges T-Shirt. Frauen haben sich auch früher von den langweiligen schwarzen Beinlingen verabschiedet und zu karierten und geringelten Kniestrümpfen gegriffen. Die passen perfekt zur weiten Shorts und zu den Knieschützern. Apropos Knieschützer: Sie haben so mancher Frau einen Schub in Sachen Fahrtechnik gegeben, weil man sich damit einfach sicherer fühlt. Den Innsbrucker Flowsisters war das noch nicht genug. Sie marschierten unlängst zu einem namhaften Protektoren-Hersteller und fragten mal frech nach, warum es keine speziellen Rückenprotektoren für Frauen gäbe. Die Antwort lautete: „Zu wenig Nachfrage.“ Die Sisters konterten: „Wir allein sind schon eine Community von 65 Frauen – und alle hätten gern einen!“ Sie ernteten überraschte Blicke, der Hersteller zückte sein Notebook. Ach so, für den Fall, dass jemand die Flowsisters nicht kennt: Sie sind ein Verein für weibliche Fans von Enduro, Dirt und Freeride mit Sitz in Innsbruck. Wer mehr über sie erfahren oder Mitglied werden dern sich ihr Bike selbst aussuchen. Das hat möchte: www.flowsister.com auch die Industrie erkannt. Nie zuvor gab es eine so gute Auswahl an Highend-Bikes Es ist nämlich : Nach Touren und Mara- für Frauen. Sogar Enduro- und Carbon-Bikes thon entdecken immer mehr Mädels der- in kleinen Größen! Vor Kurzem entdeckte zeit die Freeride- und Enduro-Szene. Hier ich eine echt süße Rahmen-Lackierung: ein geht es zwar auch um die Jagd nach Sekun- Edelweiß und dazu den Namen der stolzen den, aber mit viel Trail-Fahrspaß, lässiger Besitzerin: Mia. Da hat sich jemand wirkStimmung und: guten Typen. So, wie zum lich was einfallen lassen für seine Liebste. Beispiel auf der Trailtrophy (www.trailtrophy.eu) und der Schnitzeljagd im Ötztal Was Frauen aber tatsächlich (www.dierasenmaeher.de). Klar, bei solchen brauchen können, sind Tipps, wie Events wird mehr gestürzt. Daher wäre es sie trotz Baby schnell wieder aufs Bike schön, wenn es wenigstens nicht so weh kommen. Geht das überhaupt? Definitiv. tun würde. Also her mit den Protektoren, Bei der Schwedin Solveig Lindgren von den Trek Gravity Girls (www.trekgravitygirls. die uns Mädels endlich auch passen! com) hat man kaum mitbekommen, dass Von der Kondition her können sie überhaupt schwanger war, so schnell Frauen mit den Männern saß sie wieder im Sattel. So in etwa plant schon lange mithalten das auch Contessa-Teamriderin Jasmin und fahrtechKosubek. Sie hat den Singletrailer (zum nisch holen sie Beispiel bei www.wiesmann-bikes. schwer auf. de und www.tout-terrain.de und Nie wurden so viele www.chariotcarriers.com) für Fahrtechnik-Kurse die Trails am Lago bereits speziell für Frauen anbestellt, damit es so geboten. Aber das schnell wie möglich i-Tüpfelchen und Vowieder losgehen raussetzung dafür, kann. Fragt diese dass man sich im Frauen doch einfach Gelände wirklich mal selbst nach ihsicher fühlt, ist das ren Erfahrungen. Ihr technische Verständtrefft sie auf den Events nis. Nicht, dass Mänwie den BIKE-Festivals oder ner immer wüssten, auch auf dem neuen BIKEwie ihr Bike funktioniert, aber Women-Camp in Kaltern Fakt ist: Wer weiß, wie er seine in Südtirol. Die Ikonen aus Gabel und Federung abstimmen den Frauen-Biketeams hamuss, fühlt sich einfach sicherer. ben sich zu dem Termin beAchtet bei der Buchung eines reits angekündigt und ich Kurses also auch auf solche Details. würde mich auch freuen, wenn Ihr kommt. dass die Termin: 29.9.-2.10. Frauen in meinen Camps nicht mehr mit Mehr Infos: den abgelegten Alteisen ihrer www.bike-women.de Männer daherkommen, sonWir sehen uns! so Ich bin froh, n e r a K e r u E , e b Alles Lie 6/12 BIKE special 7 Neue Teile Lady-Kracher lässig aussehen ist das eine. noch wichtiger aber ist, dass das zubehör beim biken funktioniert. diese neuen teile vereinen beides: coolen look und top funktion. endura mt500 Preis/gewicht 39,99 Euro/73 Gramm Wenn es auf der Abfahrt heiß hergehen soll, ist der MT500 der perfekte Handschuh. Seine strapazierfähige Innenhand bietet super Grip und eine direkte Rückmeldung. Die stabile Oberhand ist an Knöcheln und Handrücken zusätzlich gepolstert. Ein Klettverschluss erleichtert den Einstieg, Frottee am Zeigefinger wischt den Angstschweiß von der Stirn. www.endura.co.uk craft performance bike stripe jersey Preis/gewicht 59,95 Euro/147 Gramm Das schicke Streifen-Jersey sorgt nicht nur für gute Laune, sondern dank Netzeinsätzen unter den Armen auch für gutes Klima. In den drei Rückentaschen findet allerhand Nützliches Platz. www.craft.se selle italia diva gel flow Trikot: Maloja Gundula, 95 Euro Hose: Maloja Conny, 79 Euro Handschuhe: Mavic Single Track W, 38 Euro Socken: Maloja Mare, 12 Euro Schuhe: Scott Boulder Lady, 119,95 Euro 89,90 Euro/256 Gramm Der gut gepolsterte Diva-Lady-Sattel umschmeichelt den Po von Komfort-Bikerinnen. Durch die große Aussparung wird der Schambereich optimal entlastet und beugt auch auf langen Touren unangenehmen Druckschmerzen vor. Da Frauen im Durchschnitt einen etwas größeren Sitzknochenabstand haben als Männer, ist das Heck entsprechend breiter geformt. www.paul-lange.de Fotos: Daniel Simon Preis/gewicht Sissi Pärsch PR-Frau von Craft und zweiMal Trans-Germanyfinisherin Trikots für Frauen: Wo liegen die Unterschiede? Am angenehmsten ist es, wenn das Trikot schön am Körper sitzt, ohne einzuengen. Die berühmte zweite Haut eben – und die erzielt man nur mit einem detaillierten, geschlechterspezifischen Schnitt. Bei CRAFT werden die Trikots daher in der Taille, unter den Armen, im Schulterbereich und sogar am Kragen ergonomisch gestaltet. adidas evil eye halfrim pro s Preis/gewicht 219 Euro/28 Gramm In Größe S passt die Evil Eye vor allem an schmale Frauenköpfe. Stark gewölbte Gläser und der unten offene Rahmen schaffen ein großes Sichtfeld. Ein abnehmbares Stirnpolster hält Schweiß von den Augen fern. Durch verstellbare Nasenflügel und Bügel findet man schnell die richtige Passform. Besonders innovativ ist das simple Wechselsystem für die Filter. www.adidas.com/de/eyewear Und wie sieht das bei den Hosen aus? Zwei ganz wichtige Punkte sind für mich Sitzpolster und Bund. Ich bin auch schon Herrensitzpolster gefahren und musste des Öfteren aus dem Sattel, um das Gefalte zurechtzurücken. Vorne ragt es hinauf bis zum Bauchnabel und im Schritt türmt sich das Material. Bei schön auf uns zugeschnittenen Polstern sitzen die GelPolster und Aussparungen, wo sie sitzen sollen. Du hast angenehme Belüftung und bollen tut auch nix. Am Bund, gerade bei engen Hosen, sollte nichts einschnüren – auch wenn man die Sitzposition auf dem Bike einnimmt. Wenn ich keine Trägerhose anhabe, liebe ich die weiche, breite V-Konstruktion bei den CRAFT-Tights. norrona bitihorn Preis/gewicht 249 Euro/191 Gramm Die Bitihorn-Jacke ist ein Multitalent. Sie macht von Biken bis Trailrunning alles mit, was Spaß macht. Dabei hält die superleichte Membran mit 20000 mm Wassersäule schön trocken. Die große Kapuze passt sogar über den Helm. Belüftungsöffnungen finden sich unter den Armen. Zum Verstauen stopft man die Jacke einfach in die Brusttasche. www.norrona.com shimano sh-wm82 Preis/gewicht 139,95 Euro/667 Gramm (Größe 40) Shimanos WM82 umschmeichelt breitere Damenfüße mit perfekter Passform. Die Ratsche lässt sich leicht bedienen. Die Sohle ist ausreichend aber nicht übermäßig steif. ShimanoSchuhe fallen generell klein aus. Meistens sitzt eine Nummer größer richtig. Schwierig wird es bei der Cleat-Montage. Eine Skala zum Ausrichten gibt es leider nicht. www.paul-lange.de anita active sport bh 5527 Preis/gewicht 49,95 Euro/58 Gramm Starker Halt auch für große Größen (D+). Klassischer Rücken verschluss, Innen-Cup aus Microfaser-Frottee. Zwei Lagen Funktionsstoffe transportieren den Schweiß noch besser ab. www.anita.com Scott Dotty Preis/gewicht ca. 20 Euro/95 Gramm Kniestrümpfe sind der absolute Hingucker auf dem Trail. Die gepunkteten Wintersocken von Scott sind nicht nur ultimativ stylisch, sondern schützen auch vor Dornen und Sträuchern. www.scott-sports.com 6/12 BIKE special 9 Neue Teile specialized vice womens Preis/gewicht 99 Euro/337 Gramm (Größe M) Der Vice ist speziell auf die Bedürfnisse von Trail-Bikerinnen zugeschnitten. So bietet das tief gezogene Heck zusätzlichen Schutz. Große Belüftungsöffnungen kühlen den Kopf, und ein umlaufendes, höhenverstellbares Haltesystem passt sich optimal an die jeweilige Kopfform an. In Schwarz-Gold kommt auch der Style nicht zu kurz. www.specialized.com ixs battle jacket evo Preis/gewicht 249,95 Euro/1775 Gramm Der Kampfanzug von IXS ist die Lebensversicherung für den Bikepark. Rücken und Arme werden komplett von HartschalenProtektoren geschützt. Im Brustbereich dämpft Schaumstoff den Aufprall. Der Rückenpanzer lässt sich abtrennen und kann separat getragen werden. Die Passform des Panzers lässt sich umfangreich einstellen und sitzt wirklich perfekt am Körper. www.ixs.com roeckl marburg Preis/gewicht 39,95 Euro/49 Gramm Viele Biker erkennt man an den kreidebleichen Händen, Langfingerhandschuhen sei Dank. Das passende Gegenmittel hat Roeckl mit dem Marburg im Sortiment. Das Obermaterial aus Solar Tan Thru lässt die Sonne durch und sorgt für braune Finger. Der schützende Nebeneffekt eines Langfingerhandschuhs bleibt dabei erhalten. www.roeckl.de vaude womens gravit jacket Preis/gewicht www.vaude.com scott boulder lady Preis/gewicht 119,95 Euro Endlich einer, der richtig passt. Bei Scott ist Größe 39 auch 39 und sitzt zudem super komfortabel am Fuß. Das Schnürsystem ist zwar einfach, funktioniert aber tadellos. Per Klettverschluss wird der Fuß rutschfest im Schuh fixiert und zugleich die Schnürsenkel sicher verstaut. Dank Vibram-Sohle kann der Boulder auch auf Schiebestrecken mit viel Grip überzeugen. www.scott-sports.com 10 BIKE special 6/12 125 Euro/212 Gramm Green-Shape-Produkte von Vaude sind besonders umweltfreundlich und überzeugen nicht nur durch ihren Style. Die dehnbare Gravit-Jacke hält zuverlässig den Fahrtwind vom Leib und schließt dank Kapuze am Hals sauber ab. Durch das knitterfreie Material kann man sie bequem in den Rucksack stopfen. Bündchen und Saum sind weitenregulierbar. alpina fb 2.0 Preis/gewicht 79,99 Euro/294 Gramm (Größe M) Das umlaufende Fixiersystem macht den FB 2.0 besonders flexibel. Damit passt er auch gut auf kleine Köpfe. Der Drehverschluss ist easy zu bedienen. Ein Netz an der Stirn hält lästige Fliegen fern. www.alpina-sports.de scott airstrike light contessa Preis/gewicht 89,95 Euro/693 Gramm Der Airstrike Light ist eher Purist als Ausstattungswunder. Dafür ist er leicht, gut belüftet und sitzt wackelfrei am Rücken, eignet sich daher auch gut für Marathon-Einsätze. Auch Scott spendiert anatomisch geformte Schultergurte, Regenhülle, einen sehr praktischen Helmhalter und eine Stauraum-Erweiterung von 12 auf 15 Liter. www.scott-sports.com fizik vitesse Trikot: Qloom Coogee, 64,95 Euro Hose: Qloom Four Mile, 89,95 Euro Handschuhe: Race Face DIY, 39,90 Euro Schuhe: Northwave Striker Woman, 189,90 Euro Preis/gewicht 110 Euro/287 Gramm Der Vitesse ist schon beinahe ein Klassiker und spricht vor allem ambitionierte Bikerinnen mit sportlicher Sitzposition an. Eine Carbon-verstärkte Sattelschale bringt Steifigkeit und spart etwas Gewicht. Die verbreiterte Sitzfläche ist an die weibliche Anatomie angepasst. Am Heck ist der Sattel mit einem Schutz gegen Felskontakt gerüstet. Wer nicht auf Schweinchenrosa steht, greift zum klassischen Schwarz. www.fizik.com Neue Teile sockguy hottie Preis/gewicht ca. 12 Euro/72 Gramm Hot or not. Wir finden diese Socken sind definitiv heiß. Mit schrillen, bunten oder flippigen Socken lässt sich jedes Outfit abrunden oder perfektionieren. Ob kurz oder lang, bei Sockguy gibt es für jeden Geschmack und für jede Lebens lage das passende Motiv. www.sockguy.com race face diy Preis/gewicht 64,90 Euro/677 Gramm (Knie) Speziell für Downhill-Mädels bietet Race Face seine DIYSchoner. Der zweigeteilte Hartschalen-Protektor bietet viel Schutz und zugleich ausreichend Bewegungsfreiheit. Hinten ist der Schoner offen, um zumindest etwas Luft an die Waden zu lassen. An der Innenseite ist wasserabweisendes und luftdurchlässiges Nylon verarbeitet. Die Schoner gibt es in zwei Farben, jeweils für Knie und Ellbogen. www.bikeaction.de mavic scorpio Preis/gewicht Trikot: Scott Sky, 59,95 Euro Hose: Scott Sky, 79,95 Euro Socken: Specialized, ca 10 Euro Schuhe: Pearl Izumi W X-Alp Enduro III, 129,95 Euro 125 Euro/655 Gramm (Größe 39) Der schicke, weiße Scorpio schimmert im Licht wie ein Fisch. Racerinnen freuen sich über das geringe Gewicht und die steife Sohle. Das Contagrip-Profil bietet auf Schiebe-Passagen sehr guten Grip. Die weiche Polsterung im Fersenbereich schmeckt nicht jedem. Im Spann- und Zehenbereich ist der Scorpio eher schmal und flach geschnitten, die Ferse fällt breiter aus. ww.mavic.com Amy Shreve Produkt-managerin Specialized oakley radar Preis/gewicht ab 229 Euro/28 Gramm Oakley hat zwar seine Lady-Linie eingedampft, dass die Radar trotzdem gut auf Frauenköpfe passt, steht aber außer Frage. Was uns besonders anmacht: Dank Custom-Funktion lässt sich die Brille ganz nach Gusto zusammenstellen. Gläser, Rahmen, Logo und Bügelenden lassen sich in den Lieblingsfarben auswählen. www.oakley.com Vom Männer- zum FrauenBike: Wie viel Arbeit steckt dahinter? Das ist nicht unser Ansatz. Wir gehen an Frauen-Bikes genauso heran wie an die MännerModelle. Wir konstruieren die Frauen-Räder von Grund auf eigen. Unsere Erfahrungen und anthropometrische Daten sind dabei unsere Grundlage. Und speziell bei Füßen und Händen, wo liegt da Euer Fokus? Frauenfüße haben in der Regel eine schmalere Ferse und einen flacheren Spann. Darauf nehmen wir bei unseren Frauen-Modellen Rücksicht. Denn nur so haben Frauen den gleichen Komfort und eine perfekte Kraftübertragung wie Männer mit ihren Bike-Schuhen. Handschuhe und Griffe sind ein weiterer Baustein auf dem Weg zum perfekten Frauen-Bike. Die Hände von Frauen sind durchschnittlich meist kleiner als die von Männern. Aber haben meist dieselben Proportionen. Deshalb haben all unsere Frauen-Handschuhe andere Designs und Formen als die Männer-Modelle. Dabei sind wir sehr viel am Testen und Ausprobieren, damit die Handschuhe am Ende bei möglichst vielen Frauen gut und komfortabel sitzen. gore bike wear alp x jacket Preis/gewicht 249,95 Euro/250 Gramm Bei Transalp oder auf Mehrtages-Touren ist die ALP-x-Jacke einfach eine Bank. Sie hält Wind und Wasser vom Körper fern und lässt sich dank Paclite Shell klein verpacken. Ein abklappbarer Regenschutz hinten, im Kragen verstaubare Kapuze und ein Ventilationssystem im Front-Reißverschluss sind nur einige Details der extrem durchdachten Allwetter-Jacke. www.gorebikewear.com specialized Ruby Expert Preis/gewicht 119 Euro/209 Gramm Specialized entwickelt seine Sättel in enger Zusammenarbeit mit Ergonomie-Experten. Der in zwei Größen erhältliche Ruby soll Taubheitsgefühle und Wundreiben an den empfindlichen Weichteilen verhindern. Durch die straffe Polsterung und sein geringes Gewicht eignet er sich hervorragend für lange, schnelle Ausritte und Marathon-Einsätze. www.specialized.com deuter Compact 10 EXP SL nike Pro Victory compression Preis/gewicht 34,95 Euro/82 Gramm Bequemer und starker Halt für A-, B- und C-Cup-Größen, dank Kompressionspassform. Da reibt nichts, rutscht nichts, und das Dri-Fit-Material transportiert die Feuchtigkeit vom Körper. www.nike.com Preis/gewicht 69,95 Euro/1013 Gramm Die Deuter-SL-Linie ist speziell an die Anatomie der Frau angepasst. So sind beim Compact Air die Hüftflossen stärker angewinkelt, die Schulterträger schmaler geformt und die Rückenlänge verkürzt. Der vorgespannte Netzrücken sorgt bergauf für gute Belüftung. Neben einer sehr gelungenen Fächeraufteilung ist mit Regenhülle und Helmhalter alles an Bord, was Du für entspannte Tages-Touren benötigst. www.deuter.com 6/12 BIKE special 13 Neue Teile odlo High Power Front Preis/gewicht 59,95 Euro/60 Gramm Angenehmes, druckentlastendes Trägersystem am Rücken, bietet auch guten Halt bis Körbchengröße D. Aber: Am flachen Frontverschluss sind ganze neun (!) Häkchen zu schließen. www.odlo.com gore bike wear path lady Rock+ Preis/gewicht 79,95 Euro/144 Gramm Sieht schick aus, fühlt sich gut an, aber nicht auf längeren Touren. Die Innenhose hat zwar ein gutes Polster, aber die Beinabschlüsse sitzen leider kurz darunter und können reiben. www.gorebikewear.com vaude roomy 17+3 Preis/gewicht 75 Euro/743 Gramm Damit es voll beladen auch auf langen Touren nirgends zwickt, ist der Roomy an Hüfte und Rücken weich gepolstert. Die anatomisch geformten Schulterträger könnten aber etwas breiter sein. Neben Regenhülle und Helmhalter überzeugen vor allem die gute Raumaufteilung, ein gepolstertes Brillenfach und eine kleine, herausnehmbare Tasche. Wir vermuten mal, da gehört Werkzeug rein, nicht der Lippenstift. www.vaude.com Stephanie Haid media-planung/ publicrelations Vaude Ist ein frauenspezifischer Rucksack sinnvoll? Ja, auf jeden Fall. Der weibliche Körperbau unterschiedet sich in einigen Punkten deutlich von dem der Männer. Deshalb sind unsere Rucksäcke speziell auf die weibliche Anatomie zugeschnitten. Welche Punkte sind das konkret? Der Hauptunterschied liegt in der Form der Schulterträger und des Hüftgurtes. Alle Frauen-Rucksäcke von VAUDE sind mit S-förmigen Schulterträgern ausgestattet. Dadurch laufen sie seitlich an der Brust vorbei und ermöglichen eine gute Bewegungsfreiheit im Schulter- und Brustbereich. Die Innenseiten der Träger sind mit einem besonders weichen Fleece-Material gepolstert, das nicht scheuert, selbst wenn es direkt auf der Haut liegt. Der Hüftgurt ist im Vergleich zu den Herrenmodellen an der Seite etwas schmaler und vorne etwas breiter geschnitten. Gibt es auch Unterschiede im Design? Als kleines Extra haben wir unsere Damenrucksäcke mit einem „Beautycase“ ausgestattet. In die kleine Reißverschlusstasche passen Kleinkram und Kosmetikutensilien. Und natürlich gibt es auch im Design und den Farbkombinationen Unterschiede zu den Herren. 14 BIKE special 6/12 smith pivlock Preis/gewicht 130 Euro/26 Gramm Die Pivlock ist keine spezielle Bike-Brille. Die riesigen PanoramaGläser und perfekter Windschutz prädestinieren sie aber quasi für rasante Abfahrten. Im Softcase liegen zwei Wechselscheiben bereit. Zudem ist die Pivlock leicht, sitzt bombenfest am Kopf und macht auch abseits des Trails eine verdammt gute Figur. www.smithoptics.com pearl izumi W X-Alp Enduro III Preis/gewicht 129,95 Euro/754 Gramm Der Name X-Alp deutet schon an, wo es langgehen soll. Über die Alpen. Dafür bringt der leichte Pearl Izumi eine breite Laufsohle mit. Die weiche Sohle ist auf langen Schiebestrecken sehr komfortabel. Auf dem Pedal geht dadurch aber spürbar Kraft verloren. Zwei Kletts und eine Ratsche fixieren den Fuß sicher im Schuh. Auf jeden Fall eine Nummer größer wählen, der Schuh fällt sehr klein aus. www.paul-lange.de giro hex Preis/gewicht 99,95 Euro/289 Gramm Mit seinem handlichen Verstellsystem ist der Hex schnell in Höhe und Größe an die Kopfform angepasst – auch mit langen Handschuhen. Trotz der kompakten Bauform ist er sehr gut belüftet. www.grofa.com northwave striker woman Preis/gewicht 189,90 Euro/707 Gramm (Größe 39) Der Striker markiert bei Northwave das obere Ende der Damen-Range. Für unter 200 Euro bekommt man hier einen Schuh, der ordentlich Druck aufs Pedal bringt, mit einer optimal einstellbaren Ratsche. Auch die gute Belüftung überzeugt. Für Geh-Passagen ist das Profil nur bedingt geeignet. Eine CarbonSohle dürfen Sie hier leider nicht erwarten. www.northwave.com race face Khyber Knee Preis/gewicht 54,90 Euro/428 Gramm (Knie) Protektoren wirken bewusstseinserweiternd. Sie können steilste Trails ebnen und sorgen somit für Erfolgserlebnisse. Geht’s doch mal schief, ist man zumindest gut geschützt. Die Khyber-Soft-Schoner lassen sich zum leichteren Einstieg hinten öffnen. Vorne dämpft eine Hartschale den Aufprall, seitlich verhindern Schaumstoff-Pads Kratzer bei Feindkontakt. www.bikeaction.de Trikot: Vaude Skale Shirt II, 60 Euro Hose: Vaude Skale Pants, 90 Euro Handschuhe: Gore Power Lady, 12,95 Euro Schuhe: Mavic Scorpio, 125 Euro Reportage 16 BIKE special 6/12 Jäger & Sammler Jill Janz trat 2009 mit ihrem Schwager Daniel zur Transalp Challenge im Mixed-Team an. acht Tage lang im Renntempo – da kommen die typischen Urinstinkte zum Vorschein. Sechs Liter Wasser am Tag – welcher normale Mensch würde da nicht ab und zu mal pinkeln müssen? Eben. Nur Daniel nicht. Mein Schwager und Transalp-TeamPartner gehört offenbar zu den NichtPinklern. Jedenfalls habe ich ihn während des achttägigen Rennens nicht einmal dabei gesehen. Er scheint die Flüssigkeit vielmehr laut auszustöhnen, das tut er nämlich immer dann, wenn ich den magischen Satz sage: „Daniel, ich muss hier mal schnell …“ Jedenfalls war das bis zum zweiten Tag so, als wir noch dicht zusammen gefahren sind. Warum tut man sich das als Frau überhaupt an: mit einem Mann die Transalp Challenge fahren? Als ob das Rennen nicht schon hart genug wäre. Während des Rennens blitzte diese Frage schon das ein oder andere Mal in meinem Kopf auf. Ursprünglich wollte ich nämlich mit meiner Schwester zur Transalp antreten, doch die druckste plötzlich herum, bis herauskam, dass sie schwanger war. Also musste Daniel herhalten, schließlich war der nicht ganz unschuldig an der Misere. Er wehrte sich aber auch nicht besonders und mir wurde klar: sowieso viel besser. Ein starker Partner an der Seite ist sicher ein prima Wasserträger. Wenn der Anstieg sehr lang wird, kann er mich mitziehen, wenn der Anstieg zu lang wird, kann er mein Rad schieben, und wenn gar nichts mehr geht, trägt er mein Bike bestimmt auch. Bleibt ihm ja gar nichts anderes übrig, wenn er ankommen will. Außerdem verstehen wir uns gut, können zusammen trainieren und kennen daher die Stärken und Schwächen des Partners bereits bestens. Daniels Stärken liegen vor allem darin, dass er nicht nur topfit, sondern auch sehr organisiert ist. Mit dem technischen Kram kennt er sich perfekt 87 2007 aus und das Allerbeste: Er hat überhaupt kein Problem damit, mit einer schwächeren Fahrerin an den Start zu gehen, die sich fest vorgenommen hat, ohne fremde Hilfe und völlig selbstständig das finale Ziel am Gardasee zu erreichen. So jedenfalls hatten wir das geplant. Zwei Etappen lang läuft alles gut. Auf technischen Abfahrten und langen Anstiegen fahre ich voraus – damit ich mein Tempo halten kann. Doch dann wird Daniels Gesicht merklich länger. Nicht nur wegen meiner Pinkelpausen, denn ich möchte natürlich auch Fotos machen. Wer weiß, wann wir hier wieder herkommen, und die Landschaft ist ja nun wirklich genial! Auf einem meiner Fotos erkenne ich, dass Daniels Gesicht jetzt nicht nur länger, sondern auch irgendwie schmaler wirkt. Vor allem an den Verpflegungsstellen, wenn es mal wieder nur noch Apfelschnitzchen gibt, bis wir daherkommen. Mir macht das nichts, genügend Wasser bekomme ich immer und ich mag Obst eh lieber. Trotzdem tut es mir natürlich Leid für ihn, und so gibt Daniel von nun an vor den Futterstellen ohne mich Gas. Als ich einmal aufschließe, leuchten seine Augen richtig: Er habe gerade einen ganzen Nusszopf ergattert! Ja, cool – wo?! Das Leuchten erlischt: Oh, schon verdrückt, sorry! Selbst morgens vor dem Start ist Daniel immer schon vor mir fertig. Den Ellbogen in den Sattel gestützt, die andere Hand am Bremshebel zupfend, schaut er mir zu: Wie ich meinen linken Schuh nicht finden kann, mich noch schnell mit Sonnenschutz eincreme. Aber er hilft auch mit: Jill, denk ans Wasserauffüllen. Hast du dein Roadbook? Dein Rucksack ist noch offen. Handschuhe! Er ausgeruht, ich mit Puls 160, warten wir dann auf den Startschuss. 188 154 2008 2009 An einem besonders langen Anstieg – es ist Tag sechs und Daniel ist mal wieder davongejagt, da er heute die Witterung von Schinkenbrötchen aufgenommen hat – hämmert es mir plötzlich durch den Kopf. Erst ganz leise, dann doch ganz schön laut: Er bietet es nicht mal an. Wahnsinn, er bietet es nicht einmal AN! Dabei schwitzt der Kerl nicht mal, und wahrscheinlich würde es seinem Kreislauf ganz gut tun, wenn er mich doch mal anschieben würde! Da, schon wieder zieht ein Mixed-Team an mir vorbei: er die Hand an ihrer Schulter! Mein Team-Partner sitzt dagegen da vorne am Wegesrand: „Ah, da bist du ja endlich, hab grad mal ein Nickerchen gemacht.“ Irgendein Typ hinter mir findet Daniels Spruch total lustig, ich dagegen tu’ nur so. Man will sich ja nicht auch noch diese Blöße geben. Dafür müsste ich jetzt mal – dringend! „Ach nee, komm, wir wollen doch heute noch ankommen. Is’ auch gar nicht mehr weit. Schau, wir sind gleich oben …!“ Gar nichts sind wir. Ich trete und trete, aber es geht immer noch bergauf. Gleich mach ich mir in die Hose! „Los, gib Gas jetzt, von dem Typen da hinten lassen wir uns jetzt nicht mehr überholen. Echt nicht!“ Vielleicht haben mir Daniels Sprüche doch unterbewusst Kraft gegeben, denn wir schaffen es tatsächlich gemeinsam bis zum Gardasee. Bis heute ziehen wir uns mit unseren TransalpErlebnissen gegenseitig auf und können beide drüber lachen. Dieses Jahr habe ich Daniel sogar gefragt, ob wir uns noch mal zusammen anmelden wollen. „Och, jetzt mit zwei Kindern und Job und so…“ Aber ich habe bereits einen anderen MixedPartner gefunden. Ich musste nämlich feststellen: Männer sind für solche Aktionen leichter zu motivieren als Frauen. 107 116 2010 2011 92 2012 Weibliche Teilnehmerzahlen der BIKE Transalp Challenge in den letzten sechs Jahren (Mixed- und reine Frauen-Teams). Bei einem Starterfeld von insgesamt 1000 Teilnehmern dürften sich ruhig mal wieder mehr frauen trauen. 6/12 BIKE special 17 Psychologie „Yippie yeah, ich komme!“ Für Angst gibt es vielerlei Ursachen, sagt Mental-trainerin Petra Müssig. Das Geschlecht spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Trotzdem kommen fast nur FRauen in ihre Kurse. WWW.BIKE-MAGAZIN.DE Das ganze Interview + Tipps: WEBCODE # 11225 18 BIKE special 6/12 Petra Müssig, dreifache Snowboard-Weltmeisterin und Mental-Trainerin Sind Frauen ängstlicher als Männer? Vielleicht etwas vorsichtiger. Das ist auch eine Frage der kulturellen Prägung: Jungs werden zu Mut erzogen. Außerdem haben Männer im Schnitt 15 Prozent mehr Kraft, also eine Art Mus kelpanzer – das macht schon mal per se mutiger. Was sind die Ursachen für Angst? Bezogen aufs Biken gibt es drei Hauptursachen: mangelnde Erfahrung, schlechte Erfahrung und Erschöpfung. Die Folge ist immer: Unsicherheit. Angst soll dann vor Schäden bewahren. Angst als Schutzmechanismus – wieso sollte man diesen Selbstschutz überlisten? Kritik hemmt im Lernprozess. „Positive Dinge anzusprechen, ist produktiver“, sagt Petra Müssig. Nicht überlisten, es geht um den gesunden Umgang mit diesem Selbstschutz. Bei Angst verändern sich Atmung und Muskelspannung, blockieren Sinnesleis tungen und Denkvermögen – das ist kontraproduk tiv. Mit Angst umzugehen, heißt: beginnende Angst wahrzunehmen und das erforderliche Können abzu rufen, solange man noch dazu in der Lage ist. Wie kann man Angst beim Biken abbauen? Durch langfristige, behutsame Gewöhnung nach dem Prinzip: vom Leichten zum Schweren, vom Einfachen zum Komplexen. Nur nicht überfordern. Es dauert einfach seine Zeit, bis man einen so komplexen Sport beherrscht. Männliche Bike-Partner sind dabei nicht immer hilfreich … … zumindest wenn ER Druck macht oder den tollen Hecht mimt. Wichtig sind Motivation, Be stärkung und klare Absprachen bezüglich TourDauer und -Schwierigkeit. Vor allem konditionelle Überforderung ist der beste Garant für Angst. Und was macht man, wenn man dann doch mit zittrigen Beinen im Steilhang steht? Erst mal: atmen, atmen, atmen! Angst verändert den Atemrhythmus – durch die Sauerstoffschuld geraten Körper und Kopf zusätzlich unter Stress. Dann: den Cowboy spielen – Brust und Ellenbo gen raus, entschlossener Gesichtsausdruck, Beine etwas auseinander – Yippie yeah, Hindernis, ich komme! Diese Attitüde garantiert die richtige Körperhaltung auf dem Bike und mindert ent sprechend das Sturzrisiko. Fotos: Bella Wieser, S. Hunziker, D. Simon „Nun stell Dich nicht so an. Das ist alles fahrbar!“ Schon mal gehört? Oder gesagt? Laut Mental-Trainerin Petra Müssig ist das der schlechteste Weg, angstgepeinigten Bikern aus einer brenzligen Situation zu helfen. Dabei muss es nicht zwingend die Frau sein, die mit zittrigen Knien vor einer Felsstufe verweigert. Bei vergleichbarem Können, Trainingszustand und Material sieht Müssig auch das „Angst-Level von Frauen und Männern im Prinzip auf ähnlichem Niveau.“ Oft ist es die Vorgeschichte, die einen einbremst: Mangelnde Erfahrung und vor allem schlechte Erfahrung führen zu Angst. Dabei muss man zwischen Angst und Anspannung unterscheiden. Eine gewisse Anspannung in schwierigen Situationen fördert die Konzentration und bewirkt eine hohe Leistungsbereitschaft. Angst dagegen blockiert Kopf und Körper und wirkt dadurch kontraproduktiv. Die beste Methode, Angst abzubauen, sagt Müssig, ist eine behutsame Gewöhnung: „Üben, üben, üben, immer gemäß den Grundsätzen der Trainingslehre – vom Leichten zum Schweren, vom Bekannten zum Unbekannten, vom Einfachen zum Komplexen.“ Mit den Erfolgserlebnissen sinkt dann automatisch auch das AngstLevel. Und irgendwann ist dann wirklich alles fahrbar. Ergonomie Kontaktfreude Damit auch mehrstündige Bike-Touren nicht zur Qual werden, sollten Sie ihren Körper möglichst präzise an das Rad anpassen. Mit diesen kleinen ergonomie-Kniffen an den Kontaktpunkten gelingt Ihnen das im handumdrehen. Schuhe und Einlegesohlen: Anpassbare Pakete aus Schuhen und Sohlen wie das BG-FitSystem von Specialized bieten mittlerweile viele Hersteller. Ein schmaler Leisten und eine frauenspezifische Form zeichnen den Motodiva MTB (140 Euro) von Specialized aus. Kleine Hände Druckspitzen an Handgelenk und Ballen sorgen oft für ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Ring- und kleinem Finger. Dabei werden Ulnar nerv und Karpaltunnel geschädigt. Achten Sie deshalb auf passende Griffe und den richtigen Durchmesser. Mit verbreiterten Ablageflächen nehmen Sie zudem Druck vom Handgelenk. Griffe: Den GS1 von Ergon (36 Euro) gibt es in zwei Größen. Speziell für zierliche Hände macht der geringe Durchmesser Sinn. Die Form sorgt für eine gute Druckverteiliung. Breites Becken Aus anatomischen Gründen liegen bei Frauen die Sitzknochen in der Regel (nicht immer!) weiter auseinander als bei Männern. Zudem sind Frauen empfindlicher, wenn etwas auf die Nerven- und Blutbahnen drückt. Ein Patentre zept gibt es nicht. In jedem Fall Sattel Probe fahren! Schmale FüSSe Je nach Ausprägung von Längs- und Quergewölbe hat jeder Mensch eine spezielle Fußform. Beim Radfahren wird die Kraft allerdings hauptsächlich durch den Ballen aufs Pedal übertragen. Um auch bei längeren Touren keine tauben Zehen zu bekommen, sollte das Fußgewölbe mit der passenden Einlegesohle unterstützt werden. SQlab, Sidas und eSoles bieten solche an. Sattel: Den 611 von SQlab (100 Euro) gibt es in vier verschiedenen Breiten. Die abgsesenkte Sattelnase kommt speziell Frauen entgegen. Oft drückt ein Sattel Frauen an der Spitze. Christine Zimmermann, Produkt-Designerin bei RTI SPorts Mann oder Frau: Wo macht eine Sonderbehandlung Sinn? Am meisten unterscheidet sich die Statur. Frauen sind meistens schmaler, besonders im Schulterbereich und ha ben weniger Kraft als Männer. Außerdem sitzen Frauen tendenziell lieber etwas entspannter und weniger gestreckt auf dem Rad. Spezielle Frauen-Produkte: Marketing-Tool oder sinnvoller Pluspunkt? Spezielle Frauenprodukte sind dann sinnvoll, wenn sie mehr können als nur nach Frau aus zusehen. Oft gibt es nur andere Grafiken oder buntere Farben. Diese Produkte geraten schnell in die „Blümchen-Ecke“. Das schreckt auch viele Sportlerinnen ab. Also Finger weg von Blümchen-Sätteln. Spezielle Damensättel haben schon ihre Berech tigung, da sich das weibliche Becken und der Urogenitalbereich von Männern und Frauen un terscheidet. Es geht dabei weniger um die reine Breite das Sattels als um den Shape. Was muss man bei den Händen beachten? Frauenhände sind meistens kleiner und zierlicher als die von Männern. Frauen haben meist nicht ganz so viel Kraft in den Händen. Daher sollten die Griffe nicht zu dick sein und die Hebel heran gestellt werden. Da Frauen an den Innenflächen meist weniger Hornhaut haben, reagieren sie sensibler auf Druckstellen. 6/12 BIKE special 19 Kaufberatung und test Blümchen für Mutti? 20 BIKE special 6/12 bleischwere Pseudo-Entwicklungen mit BlümchenDekor? mit solchen Mogelpackungen kommt man bei der weiblichen Klientel nicht mehr durch. Die bikerin von heute ist selbstbewusst, materialkundig und weiSS, was sie will: Hightech-Produkte mit einem dezenten Touch Weiblichkeit. „Weibliches Design mit warmen Farben und geringes Gewicht sind mir sehr wichtig. Das Scott würd’ ich so nehmen, wie’s da steht.“ Carolin kreutzer Text David Voll Fotos Wolfgang Watzke, Daniel Simon Steffi hat es satt, dass Frauen beim BikeKauf Kompromisse eingehen müssen. Denn selbst die kleinsten Herren-Bikes sind der 1,55 Meter kleinen Bikerin noch zu groß. Die Emanzipation ist in allen Lebensbereichen ein wichtiges, gesellschaftliches Thema geworden. Doch bei Bike-Herstellern wurde es erst jetzt so richtig salonfähig. Viele von ihnen haben die Hilferufe der Mädels mittlerweile erhört und ihr Angebot in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Spezielle, an die weibliche Anatomie angepasste Rahmengeometrien zeigen das Engagement der Hersteller. Denn Fakt ist: Ein kleiner Männerrahmen mit rosa Blümchendekor und knuffigem Sattel macht noch lange kein Frauen-Bike aus. So sahen das auch unsere Testfahrerinnen: vier engagierte Bike-Mädels mit tadellosen Referenzen: Caro, Manu, Steffi und Nicole verbringen ihren Alltag als Bikeguides beim Touren-Veranstalter Ulp Bike, geben nebenbei Fahrtechnikkurse und nehmen an Downhill-Rennen teil. Sie hatten am Ende die zehn neuen FrauenModelle zu beurteilen (ab Seite 24). Während Männer die fehlende Reichweite zum Lenker über die Krümmung der Wirbelsäule ausgleichen, kippen Frauen das Becken weiter nach vorne, was dann zu Sitzproblemen und Schmerzen im Genitalbereich führen kann. Wer, wie, was Doch bevor Frau planlos ins Radgeschäft stürmt, sollte die Wer-bin-ichund-was-brauche-ich?-Frage gestellt und geklärt sein. Steht der Leistungsgedanke im Vordergrund und zählen Marathon-Rennen zur Wochenendplanung, dann sind puristische Hardtails und leichte Fullys genau das Richtige. Diese Bikes sind auf geringes Gewicht (um zehn Kilogramm) getrimmt, haben 80 bis 100 Millimeter Federweg und fliegen förmlich die Anstiege empor. Während Hardtails nur vorne gefedert sind und sich im unteren Preissegment bis 1000 Euro prima für Einsteigerinnen eignen, haben Fullys auch am Heck einen „Weichmacher“ und bieten so einen etwas größeren Einsatzbereich als Hardtails. Allerdings sollte Frau hier schon mindestens 1700 Euro inves tieren. In unserem Testfeld tummelten sich zwei Hardtails: das Cube Access WLS GTC und das Specialized Fate Comp Der Rahmen macht’s Carbon 29. Gut: Beide Modelle setzen Eigens für Frauen entwickelte Rahmen auf einen leichten Carbon-Rahmen, der haben ein kürzeres Oberrohr und ein längeres Steuerrohr. Somit ergibt sich eine aufrechtere, gedrungenere Sitzposition im Vergleich zu einem entsprechenden Männerrahmen. Das hat jedoch drei wesentliche Gründe: Zum Einen haben Frauen schmalere Schultern, was ihre Reichweite nach vorne einschränkt. Zum Anderen lassen sich so geschlechtstypische Kraftdefizite des Oberkörpers besser kompensieren, weil weniger Körpergewicht auf dem Lenker lastet. Der dritte Grund ist die hohe Beckenbeweglichkeit der Frauen. das Gesamtgewicht gering hält, den Preis allerdings nach oben treibt. Also: eher für ambitionierte Racerinnen. Steht neben sportlichem Bergaufradeln auch der Abfahrtsspaß im Vordergrund, dürfte ein All-Mountain-Fully die richtige Wahl sein. Mit Federwegen von 120 bis 150 Millimetern und breiten Reifen bieten sie den größten Einsatzbereich unter allen Bike-Kategorien. Mit All Mountains lassen sich auch fahrtechnisch schwierige Abfahrten und grobes Terrain komfortabel meistern. Dank der Niveau-Regulierung – eine Reduzierung der Federwege an Gabel und Dämpfer – klettern die Bikes dennoch ordentlich. Die Preise beginnen hier bei 1700 Euro. Natürlich sind die Bikes aufgrund des größeren Federweges und der stabileren Bauart mit bis zu 14 Kilogramm auch etwas schwerer. Unsere Kandidaten differenzieren sich nochmals in puncto Federweg und lassen sich deshalb in die Unterkategorie All Mountain Sport (120 bis 130 Millimeter) und All Mountain Plus (140 bis 150 Millimeter) gliedern. Zur ersten Gruppe zählen: Radon Stage Diva, Canyon Nerve XC 7.0 W, Rose Crystal Stroke 2, Steppenwolf Tayma FS 120 Race und Trek Lush SL. Bei der Plus-Kategorie mussten sich das Cannondale Scarlet 2, Lapierre Zesty 314 Lady und das Scott Genius Contessa beweisen. Frauen, die schwerpunktmäßig bergab fahren und mit Federwegen ab 160 Millimeter umgehen können, greifen lieber zu einem Enduro- oder FreerideBike. Diese Bikes bedienen jedoch nur eine sehr kleine Zielgruppe und wurden deshalb im Test nicht berücksichtigt. Details entscheiden Bei den Komponenten zeigt sich, welche Hersteller weiter gedacht „Gute und einstellbare Komponenten sind das A und O. Auch das Design muss stimmig sein. Schön bunt ja, Blümchen nein!“ Nicole Macke Kaufberatung und test All-Mountain-Bikes sind wahre Alleskönner. Sie sind leicht genug zum Bergaufradeln und bieten dennoch genügend Reserven für technische Abfahrten. „Das Design ist mir völlig egal. Viel wichtiger sind mir für kleine Hände passende Komponenten.“ Steffi Hamann 22 BIKE special 6/12 haben, als nur die Rahmengeometrie anzupassen. Lady-gelabelte Parts wie Sattel oder Griffe sind nicht alles, was ein Frauen-Bike ausmacht. Details, wie die einstellbare Griffweite der Bremshebel, sind besonders wichtig, da Frauenhände meist kleiner sind als die der Herren. Hier zeigt vor allem Specialized, wie es sein sollte: Die Hebel der verbauten Avid X.0 lassen sich ohne Werkzeug problemlos anpassen. Bei der Konkurrenz ist das leider nur mit Werkzeug möglich. Frauen sind im Schnitt zudem leichter als Männer und fahren weniger aggressiv, weshalb leichte Laufräder, Reifen und Schläuche ebenso angebracht sind wie kleinere Bremsscheiben. Im Test fielen vor allem die Reifen des Steppenwolfs unangenehm auf: Schwalbes Racing Ralph in der Performance-Version ist nicht nur schwer, sondern auch in Hinblick auf den Preis des Rades unangemessen. Bei den Federelementen geben Luftgabeln und -Dämpfer den Ton an. Sie sind leicht und lassen sich optimal auf das geringe „Die Geometrie und die schlanken Rohre des Lapierre machen das Bike sehr weiblich. Nachteil: Es gehört nicht mir.“ Manuela drenska Gewicht der Bikerinnen abstimmen. Löblich: Bis auf Rose, Lapierre, Cannondale und Cube haben die Hersteller auch kleinere als die üblichen 175-Millimeter-Kurbeln verbaut, was vor allem bei den kleinen Rahmengrößen sinnvoll ist. Natürlich können Frauen auch selbst noch Hand anlegen und das Gewicht ihres Bikes reduzieren. Mädels, die nur ein geringes Budget (bis 150 Euro) fürs Tuning zur Verfügung haben, feilen am besten an Reifen, Schläuchen, Pedalen, Griffen und Schnellspannern. Ist das Sparschwein dicker (bis 350 Euro), bieten sich auch Lenker und Vorbau an. Fazit Frauen-Bikes werden besser. Das Thema Rahmengeometrien haben die Hersteller im Griff. Nachholbedarf besteht in Detailfragen wie beispielsweise den passenden Kurbellängen, aber auch in puncto Gewicht: FrauenModelle sind in etwa so schwer wie vergleichbare Herrenmodelle. Frauen belasten das Material aber weniger. Es ginge also auch leichter. WWW.BIKE-MAGAZIN.DE Marktübersicht Lady-Bikes: WEBCODE #11207 Das perfekte LadyBike auf diese details sollten frauen achten 4 1 2 3 5 6 1. Cockpit Dünne Griffe, breiter (mindestens 660 Millimeter), gekröpfter Lenker und werkzeuglose Griffweiteneinstellung. 2. Federung Luftfederelemente sparen Gewicht und lassen sich auf jede Bikerin ideal einstellen. 3. Reifen Leichte, griffige und mindestens 2,1 Zoll breite Reifen bringen Sicherheit und Komfort. Leichte Schläuche (Latex) reduzieren den Rollwiderstand und sparen Gewicht. 4. Sattel Spezielle Lady-Sättel sind nicht automatisch die passenden. Jeder Po ist verschieden. Hier hilft nur Ausprobieren. Manchmal ist weniger (Polsterung) mehr. 5. Rahmen Niedrige Überstandshöhe für be- quemes Absteigen, sowie kürzeres Oberrohr und längeres Steuerrohr für eine aufrechte Sitzposition und somit weniger Schmerzen im Genitalbereich. 6. Bremsen Kleinere Bremsscheiben sparen Gewicht, die Bremsleistung genügt meist, da Bikerinnen leichter sind und weniger aggressiv fahren als ihre männlichen Kollegen. 6/12 BIKE special 23 Kaufberatung und test Mit den All-Mountain-Fullys von Cannondale, Scott und Lapierre (hier nicht im Bild) schreckten die Testerinnen selbst vor großen Drops nicht zurück. cube access GTC WLS Cube ist schon lange Synonym für perfektes, bis ins Detail abgestimmtes Design, und das schindete auch bei den Mädels Eindruck. Der mit 700 Millimeter breiteste Lenker im Testfeld überzeugte mit super Ergonomie und verhalf zu sicherem Handling bergab. Die Gabel arbeitete sensibel und ließ sich dank Lockout-Hebel am Lenker blitzschnell für den Uphill ruhigstellen. Der leichte Carbon-Rahmen punktete mit toller Steifigkeit und zwei Flaschenhalterpositionen sogar in Rahmengröße 14 Zoll. Trotz sportlich gestreckter Sitzposition wieselte das Bike flink durch den Trail. Nur die schweren Laufräder bremsen das Cube etwas ein. Die dicke Sattelstütze flext nicht, das kostet Fahrkomfort. www.Cube.eu 1599 Euro 10,70 KG¹ Gabel Ausstattung federweg Rahmen/grössen cc-race Rock Shox Reba RL Shimano SLX, XT/Formula RX 100 mm Carbon/14, 16, 18, 20" Marathon + Zwei Flaschenhalter, Cockpit-Ergonomie all mountain – Sattelstütze nicht voll versenkbar, schwere Laufräder specialized Fate Comp Carbon 29 Twentyniner für Mädels? Specialized macht’s möglich. Ein Carbon-Rahmen kombiniert mit leichten Laufrädern und einer 80-Millimeter-Race-Gabel machen das Bike zu einer Waffe bergauf. Die sportliche Sitzposition fanden die Mädels super und, wie auch Reifen und Federgabel, für ein Race-Bike „völlig in Ordnung“. Das aufgeräumte Cockpit ist, dank Matchmaker-Schelle, im Testfeld ebenso einzigartig, wie auch die werkzeuglose Bremshebel-Justage. Die großen Räder führen zu einem laufruhigen Handling und bringen in Verbindung mit der dünnen Sattelstütze spürbaren Fahrkomfort. Ladylike: Kettenblätter mit 38-24 Zähnen, 170 mm kurze Kurbel. www.specialized.com Gabel Ausstattung federweg Rahmen/grössen cc-race Rock Shox SID 29 Brain Fade SRAM XO, X9, X7/SRAM XO Worldcup 79 mm Carbon/15, 17, 19" Marathon all mountain + Gewicht, werkzeuglose Hebel-Justage, Übersetzung – Kein Sattelschnellspanner, günstige Kurbel 24 BIKE special 6/12 2399 Euro 9,65 KG¹ radon Stage Diva Das Radon macht auf den ersten Blick eine sehr gute Figur – abfallendes und gebogenes Oberrohr, hohes Cockpit und solide Ausstattung gepaart mit einem schönen Design – das passt. Im Test bestätigten die Mädels die aufrechte, übersichtliche Sitzhaltung, die das Bike im Trail agil und wendig um die Kurven zirkeln lässt. Bergauf wippte das Fahrwerk nur unwesentlich und zeigte gute Klettereigenschaften. „Bergab kam leider wenig Freude auf“, so die Mädels. Sie bemängelten fehlende Harmonie im Fahrwerk und wünschten sich vorne mehr Federweg. Auch störten die Ergon-Griffe im Downhill, die „für All Mountains nicht empfehlenswert“ seien. www.radon-bikes.de Gabel/dämpfer Ausstattung federwege vo./hi. Rahmen/grössen Marathon Rock Shox Recon Gold TK/Fox RP2 BV Shimano SLX, XT/Formula RX 102 mm/120 mm Alu/15, 17, 19" all mountain enduro + Lenkerbreite, agiles Fahrverhalten, Reifen, Preis/Leistung – Wenig Federweg vorne, Sattel, Griffe 1299 Euro 12,95 KG¹ Canyon Nerve XC 7.0 W Beim Canyon bewiesen die Mädels, dass sie Ahnung vom Biken haben. Ohne die Modellbezeichnung zu hinterfragen, fühlten sie sich „wie auf einem Marathon-Bike“. Und richtig: XC steht für Cross Country/Marathon. Das „wenig wendige“ Handling ist das Ergebnis des verhältnismäßig langen Oberrohrs und Vorbaus. Im Uphill zieht das Canyon dafür gut davon und zeigt wenig Antriebseinflüsse auf die Federung. Vor allem die innen verlegten Züge und das technische Design in der Farbe Rawberry machen das Canyon zu einem „optisch tollen Bike“. Im Downhill monierten die Testfahrerinnen jedoch das Ansprechverhalten des Dämpfers. Das Fahrwerk fühlte sich sportlich straff an. www.canyon.com Gabel/dämpfer Ausstattung federwege vo./hi. Rahmen/grössen 1699 Euro 12,25 KG¹ Marathon Rock Shox SID RL/Fox Float RL Shimano SLX, XT/Avid Elixir 3 118 mm/122 mm Alu/XS, S, M, L, XL all mountain enduro + Sattel, gute Rahmen-Details, Preis/Leistung, viele Rahmengrößen – Gestreckte Geometrie Geschmackssache trek Lush SL „Oh, der Lenker ist aber schmal“, waren die ersten Worte einer Testerin, ohne überhaupt einen Meter damit gefahren zu sein. Tatsächlich hat das Trek den schmalsten Lenker im Feld (620 mm). Das schlug sich auch in den Downhill-Qualitäten nieder: „Es hält nicht die Linie“, bedeutet so viel wie: Das Lush ist nervös bergab. Die Reifen tun ihr übriges: wenig Grip im feuchten Geläuf der Testrunde. Also: beides tauschen und man kriegt ein tolles, sportliches Touren-Bike. Positiv: die geringe Überstandshöhe des Rahmens, sehr komfortables Fahrwerk (DRCV). Eine bessere Kurbel sollte bei dem Preis aber drin sein. www.trekbikes.com Gabel/dämpfer Ausstattung federwege vo./hi. Rahmen/grössen Marathon Fox 32 F120 DRCV/Fox RP3 DRCV Shimano FC-M 552, SLX/ Shimano SLX 120 mm/130 mm Alu/14,5, 15,5, 16,5, 17,5" all mountain enduro + Gute Ausstattung, gelungene Geometrie, gutes Fahrwerk – Wenig Reifen-Grip, günstige Kurbel, schmaler Lenker ¹BIKE-Messung, ohne Pedale 2599 Euro 12,90 KG¹ 6/12 BIKE special 25 Kaufberatung und test „Geiler Vortrieb“: Das leichte Specialized faszinierte die Testerinnen im Uphill und flog förmlich bergauf. Vorbildlich waren auch die Avid-X0-Bremsen, mit werkzeugloser Griffweiteneinstellung. rose Crystal Stoke 2 „Eher unweiblich“, so lautete das Design-Urteil unserer vier Mädels. Das konnte auch der grüne Metallic-Lack nicht mehr wettmachen. Die gestreckte, eher rennmäßige Geometrie war nicht jederfraus Sache. Zwar ließ sich das Rose sehr gut bergauf fahren, gab den Testerinnen jedoch das Gefühl, auf statt im Bike zu sitzen. Im Downhill fuhr sich das Crystal dennoch wendig und leichtgängig – den leichten Laufrädern sei Dank. Für den All-Mountain-Einsatz sind die Rocket-Ron-Reifen allerdings ungeeignet. Das Fahrwerk harmonierte in allen Fahrsituationen. Die hochwertigen Schaltkomponenten und Bremsen sind gemessen am Preis spitze. www.rose.de Gabel/dämpfer Ausstattung federwege vo./hi. Rahmen/grössen 1799 Euro 12,40 KG¹ Marathon Rock Shox Sektor RL/RS Monarch RT3 FSA, Shimano XT/Avid Elixir 5 132 mm/132 mm Alu/15,5, 16,5, 18,5" all mountain + Hochwertige Schaltkomponenten, Bremsen, leichte Laufräder – Reifen, Geometrie/Sitzposition steppenwolf Tayma FS 120 Race Der Namenszusatz Race lässt schon erahnen, dass sich das Steppenwolf eher in Richtung Marathon orientiert. Das Fahrwerk mit knapp 120 Millimetern Federweg rangiert zwischen Marathon- und All-Mountain-Klasse. Im Gelände attestierte die Testcrew dem Bike ein straffes, „wenig smoothes“ Fahrwerk, das jedoch gut harmonierte. Dank der recht gestreckten Sitzposition fuhr sich das Tayma gut bergauf, zollte dafür aber im Downhill der Wendigkeit Tribut. Schwalbes Racing Ralph genügt im Marathon-Einsatz, ist in der schweren Performance-Version in dieser Preisklasse jedoch unpassend. Bei Steppenwolf kann man die Ausstattung dank Baukastensystem selbst wählen. www.steppenwolf-bikes.com Gabel/dämpfer Ausstattung federwege vo./hi. Rahmen/grössen Marathon Fox 32 F 120 FIT RLC/Fox RP23 BV Shimano XT/Magura MT4 119 mm/115 mm Alu/42, 46, 50 cm all mountain enduro + Vortriebsstark, hochwertige Schaltkomponenten – Günstiges Reifenmodell und Kurbel (Shimano FC-M552) 26 BIKE special 6/12 2299 Euro 12,70 KG¹ enduro cannondale Scarlet 2 Das Herzstück des wuchtigen Cannondale Scarlet (es basiert auf dem Jekyll) ist der DYAD-Dämpfer, dessen Federweg via Remote-Hebel am Lenker reduzierbar ist. In Kombination mit der absenkbaren Gabel stecken also zwei Charaktere in einem Bike: ein sportlicher fürs effizient Bergaufstrampeln. Geht’s dann talwärts, gibt das Fahrwerk sein enormes Potenzial preis: schluckfreudig im groben Gelände und sensibel im Trail. Das sehr agile, spielerische Handling begeisterte die Mädels. Der Lenker war ihnen dennoch zu schmal. Top: griffige, dem All-Mountain-Einsatz angepasste Reifen. Ein Bike für Mädels, die technische Trails lieben. Leider ist es ziemlich schwer. www.cannondale.com Gabel/dämpfer Ausstattung federwege vo./hi. Rahmen/grössen Marathon Fox 32 Talas 150 RL/Fox DYAD RT2 SRAM X7/Avid Elixir 5 121-150 mm/115-155 mm Alu/16, 17, 18" all mountain enduro + Verstellbares Fahrwerk, super Handling, Reifenwahl – 3299 Euro 13,75 KG¹ Schmaler Lenker, Cockpit für kleine Hände ungeeignet, Ausstattung scott Genius Contessa Kein Bike handelte sich von den Testerinnen so viel Lob ein, wie das Scott. Superleicht im Gewicht, lässt es auch beim Vortrieb wenig Interpretationsspielraum: Es stürmt einfach immer nach vorn. Auch das Design ist toll. Der „sehr schicke“ matte Carbon-Rahmen ist mit dezenten lila Streifen durchzogen. Auch an den Parts, wie Laufräder, Griffe oder Federgabel, findet sich der sanfte Farbton wieder. Der massige Federweg von 150 und 155 Millimeter vorne beziehungsweise hinten behindert das Genius im Uphill nicht. Einfach den Twinlock-Hebel drücken, und schon reduziert man den Federweg oder blockiert ihn gar komplett. Das Fahrwerk spricht sehr sensibel auf kleine Hindernisse an und schluckt auch grobe Brocken bravourös. Auf dem Scott fühlten sich die Mädels „superwohl“. Im Trail fuhr sich das Bike sehr wendig, legte aber auch bei Sprüngen ein stabiles Handling an den Tag. www.scott-sports.com 3599 Euro 12,05 KG¹ Gabel/dämpfer Ausstattung federwege vo./hi. Rahmen/grössen Marathon Fox 32 Talas 150 RL/Scott Equalizer 2 SRAM X9, X7/Avid Elixir 7 120-150 mm/99-155 mm Carbon/S, M, L all mountain enduro + Gewicht, verstellbares Fahrwerk, Handling/Geometrie – Schwaches Ausstattungs-Niveau lapierre Zesty 314 Lady Das stylische und relativ günstige Lapierre ist ein tolles Bike für Frauen, die den Einstieg in den All-Mountain-Bereich suchen, aber tendenziell lieber bergab fahren. Denn es punktet vor allem mit seinen Abfahrtsqualitäten. Hohe Drops und weite Sprünge nimmt frau mit dem Zesty mühelos. Besonders das Heck arbeitet „unvergleichlich smooth“s zur Konkurrenz. Die Harmonie im Fahrwerk, sowie die aufrechte Sitzhaltung wirken sich auch auf das Handling bergab aus: „Das Bike lässt sich sehr gut kontrollieren, ohne dabei nervös zu sein“, freuten sich die Testerinnen. Im Uphill lässt sich die Gabel zwar blockieren, jedoch nicht absenken. Die Klettereigenschaften leiden darunter aber nicht. www.lapierrebikes.com Gabel/dämpfer Ausstattung federwege vo./hi. Rahmen/grössen Marathon Fox 32 F140 RL/Fox RP2 Shimano XT, SLX, Deore/Formula RX 143 mm/150 mm Alu/S, M all mountain enduro + Sicheres Handling, smoothes Fahrwerk, Preis – Keine Niveau-Regulierung, günstige Laufräder, 2499 Euro 13,30 KG¹ keine Flaschenhalterposition ¹BIKE-Messung, ohne Pedale 6/12 BIKE special 27 radHosen Polstergarnitur Auch unter der lässigen Freeride-hose sitzt meist noch die enge Lycra. kein anderes accessoire bringt mehr fahrkomfort. wir haben acht modelle getestet. Neue Hose, neues Glück? Meistens ist es doch so: Wir haben mindestens drei Radhosen im Schrank hängen. Doch außer unserer Lieblingshose schafft es kaum eine Mal auf die staubigen Trails. In den meisten Fällen hat das Goldstück keine Träger und zeigt sich im schlichten Schwarz. Das schickt sich einfach zu allem und macht obendrein ein schlankes Bein. Außerdem verschwindet die enge Lycra bei der hippen Bikerin eh gerne unter einer lässigen Shorts. Ganz oben auf der weiblichen KomfortWunschliste stehen anschmiegsame Bündchen an Bein und Bauch. Diese sollten sich möglichst gut dehnen lassen, es soll ja auch nach der Hüttenrast nichts drücken. Je breiter der Bund am Bauch ausfällt, desto bequemer ist er in der Regel. Kratzende Nähte sind verboten! Auch am Bein setzen sich zunehmend breitere Abschlüsse durch. Im Optimalfall kommen diese sogar ganz ohne Nähte aus und schmeicheln dadurch dem Bein bei jeder Kurbelumdrehung. Silikon-Einlagen dürfen für besseren Halt zwar sein, sie sollten aber nicht zu dick auftragen oder einschneiden. Das Polster sollte in jedem Fall eher schlank und flach geformt sein. Zum Einen wirft es so weniger Falten. Zum Anderen sieht es dann nicht aus wie bei einer Pampers. Träger finden sich an Lady-Hosen eher selten. Obwohl sie meist besser sitzen und zudem die Nieren wärmen. Doch wer will schon bei der Pinkelpause nackt im Wald stehen? Abhilfe schaffen hier die Boxenstopp-Systeme von Gore, Pearl Izumi und Protective. Per Reißverschluss oder durch eine doppelte Stoffbahn lassen sich diese Modelle bequem in der Mitte abteilen und nach unten schieben. Übrigens: Weiße Hosen sind zwar schick. Bei Regen lassen sie aber meistens tiefer blicken, als einem lieb ist. Darauf stehen mädels Entscheidend für ein gutes Tragegefühl sind Bündchen und Beinabschlüsse. boxenstopp Trägerlose Bike-Hosen erleichtern die Pinkelpause. Dabei sorgen Träger nicht nur für einen perfekten Sitz. Auch die empfindlichen Nieren werden warmgehalten. Gore, Pearl Izumi und Protective lassen sich zum Wasserlassen hinten abklappen. 28 BIKE special 6/12 beinabschlüsse Breite Bündchen am Bein (hier bei Craft) verhindern nicht nur, dass die Hose ständig verrutscht. Sie kommen meist auch mit wesentlich weniger Nähten und Silikon-Prints aus und liegen deshalb angenehm und kaum spürbar auf der Haut. hosenbund Die weiche Haut am Bauch ist sehr empfindlich. Schmale Bündchen, die einschneiden und kratzen, sorgen schnell für schlechte Laune. Assos macht’s richtig und verpasst der H Fl.Lady_S5 einen breiten und nahtlosen Abschluss. Assos H Fl.Lady_S5 craft Elite Body Control Bib gonso Anna gore Xenon 2.0 Lady Preis/Info 129 Euro www.assos.com 200 Euro www.craft.se 80 Euro www.gonso.de 170 Euro www.gorebikewear.com Grösse/farben XS-XL/schwarz, blau, gelb, rot, weiß XS-XXL/schwarz, schwarz-rosa 34-46/schwarz, weiß 34-44/schwarz-weiß Schnitt/Polster sportlich/breit Race/normal Race/schmal Race/normal Tragegefühl Polster Beinabschluss Bund/Träger Qualität Fazit Assos überzeugt mit hervorragender Verarbeitung. Das Material und der breite Bund sorgen für ein angenehmes Tragegefühl. Auf längeren Touren können einige der Nähte etwas drücken. Das Sitzpolster fällt relativ breit aus. Craft schneidert eine hervorragende Hose für Racerinnen. Das Trägermodell sitzt wie eine zweite Haut. Die Qualität ist auf Top-Niveau. Überzeugend ist auch das sehr gute Polster. Aufgrund des rennorientierten Schnitts, sollten Sie unbedingt die Passform checken. Für gerade mal 80 Euro bekommt man bei Gonso eine toll verarbeitete Hose. Bündchen und Beinabschluss tragen maßgeblich zum guten Tragekomfort bei. Das Polster ist eher für schmalere Hintern geformt, überzeugt aber durchaus mit viel Komfort. Die Top-Hose von Gore verfügt am Bund über Reißverschlüsse, die den Boxenstopp erleichtern. Beim Waschen können die Reißverschlüsse allerdings den Stoff etwas aufrubbeln. Ansonsten überzeugt die Xenon in allen Bereichen mit guten Noten. sehr gut super sehr gut sehr gut Herstellerangaben Bewertung BIKE-Urteil* löffler Hot Bond nalini Tortora pearl izumi Elite Cycling Bib protective Franca Preis/Info 64,90 Euro www.loeffler.at 119,90 Euro www.nalini.com 119,95 Euro www.paul-lange.de 100 Euro www.protective.de Grösse/farben 34-46/schwarz, rot XS-XXL/schwarz XS-XXL/schwarz, weiß 34-46/schwarz Schnitt/Polster sportlich/normal Race/schmal Race/normal sportlich/normal Tragegefühl Polster Beinabschluss Bund/Träger Qualität Fazit Die Hot Bond ist schon ein echter Klassiker von Löffler. Hinten hält ein hochgezogener Fleece-Rücken schön warm. Das Silikon am Bein drückt etwas auf die Oberschenkel. Das Polster ist sehr komfortabel, sitzt bei den Testerinnen aber etwas weit hinten. Der feste Stoff der Tortora wirkt stabil und haltbar. Die vielen Nähte im Schritt stören etwas den ansonsten recht guten Tragekomfort. Der Beinabschluss sitzt etwas stramm und kann am Oberschenkel drücken. Die Verarbeitung der Italienerin ist dagegen sehr gut. Auch die Pearl Izumi besitzt ein System für die Pinkelpause. Das Polster ist zwar recht schlicht gehalten, überzeugt aber durchaus mit gutem Tragekomfort. Das Silikon-Band am Beinabschluss liegt angenehm auf der Haut und schneidet nicht am Oberschenkel ein. Das Trägerproblem löst Protective mit einem gut bedienbaren Reißverschluss am Rücken. Vorne sorgt ein Mittelsteg für guten Tragekomfort. Das Polster fällt etwas dünn und weich aus und sitzt sich auf längeren Touren leicht durch. Etwas schmaler Beinabschluss. sehr gut sehr gut sehr gut gut Herstellerangaben Bewertung BIKE-Urteil* *Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend. 6/12 BIKE special 29 kolumne Ich Apfel, du Birne Autor Henri Lesewitz liebt Biken, seine Freundin auch. Gemeinsame Touren werden allerdings regelmäSSig zur ZerreiSSprobe für die Beziehung. Warum eigentlich? Die Männersicht. Als Heranwachsender lebte ich in der seligen Annahme, es gebe zwei Arten von Frauen. Frauen wie meine Mutter, die gemusterte Kittelschürzen trugen (50 Prozent Baumwolle/50 Prozent Polyester) und sich ständig Sorgen machten. Und die Frauen von den Heavy-Metal-Postern wie Doro Pesch, die in hautähnlichen Lederklamotten steckten (100 Prozent Schwein), während sie auf feuerspuckenden Drachen ritten. Seit ich Mountainbike fahre, weiß ich, wie kompliziert die Wirklichkeit ist. Meine Freundin und ich sind das, was das Phrasen-Wörterbuch als „Traum-Paar“ definieren würde. Wir mögen dieselben Fernsehsendungen (Bauer sucht Frau), dieselben Käsesorten (Blauer Hubertus), ja sogar dieselbe Freizeitaktivität (Biken). Das Merkwürdige ist nur: Während wir bestens zusammen vor dem Fernseher lümmeln können und jeden Mittwoch auf den Bauernmarkt zum Stand der „Käse-Biene“ schlendern, ist gemeinsames biken eine eher heikle Angelegenheit. An das Datum unserer letzten Tour kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern. An den Ablauf des Ausfahrt dafür umso mehr. Es war der Tag, an dem unsere Beziehung am seidenen Faden hing. Die Tour hatte wunderbar begonnen. Mit geschickten Richtungsänderungen war es mir gelungen, Mausebärchen auf meine Lieblingsrunde zu lotsen. Für mich war es nicht wirklich eine Strecke, eher eine Kampfarena. Bei unseren Jungsausfahrten kachelten wir stets mit herrlichem Blutgeschmack im Mund über die Wurzeln. Es ging dann selbstverständlich darum, den anderen das Maximum an Schmerzen zuzufügen, was nach Meinung von Evolutionsforschern geschlechtsspezifische Gründe hat. Es zeigt den Grad meiner Genussbereitschaft, dass ich diesmal eher weichen Trittes dahinrollte, hin und wieder meiner entspannungsinteressierten Freundin entgegenkurbelnd, um die Wartezeit mit Grundlagenkilometern aufzufüllen. Ab und an klappt es doch mit der Harmonie beim Biken: Autor Lesewitz mit Freundin Yvonne. „Oh Mann, das ist echt nervig“, zischte Mäusebärchen, als ich mal wieder mit einem gekonnten 180-Grad-Drift neben sie schlitterte. „Was ’n los?“, rief ich zurück und übernahm wieder die Führung. „Passt schon …“, knurrte Mausebärchen. Ich spürte Ärger heraufziehen. Die Wortkombination „passt schon“ bedeutet in der Realität selten das, was sie im Duden-Sinn meint. Es ist eine chiffrierte Anklage. Eine Drohung im Faschingskostüm. Eben eines dieser Dinge aus dem Buch „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus – tausend und ein Unterschied zwischen den Geschlechtern.“ Das Buch mit dem Apfel und der Birne auf dem Cover. Die Bekannte meiner Ex hatte mir diesen Schwachsinn vor Jahren geschenkt. So, als wären Frauen Videorekorder „Made in Korea“ und das Buch die Gebrauchsanleitung. „Passt schon“ bedeutet nichts anderes als heraufziehendes Höllendonnerwetter. Ich beschloss, das mit dem Entgegenfahren zu lassen. Wobei ich rasch lernen musste, dass der Freilauf-Sound einer Chris-King-Hinterradnabe, verursacht durch gleichmäßiges Rückwärtskurbeln im Stand, eine noch viel verheerendere Wirkung auf die weibliche Psyche haben kann. Das muss man sich mal überlegen: Ich stand nur da, mit der Schulter an einen Baum gelehnt. Ich gab mir wirklich alle Mühe. Meine Freundin aber sprach: „Das nächste Mal fahre ich wieder mit Miri!“ Frauen sind ein Rätsel. Hält ihnen ein Mann die Tür auf, schmelzen sie vor Entzückung dahin. Lässt man sie als Erste in die Pralinenschachtel greifen, schnurren sie vor Wonne. Wartet man aber beim Biken auf sie, oder fährt ihnen sogar vor lauter Wiedersehensfreude entgegen, ist man ein doofes Macho-Arschloch. Na prima. Wir fuhren ein paar Kilometer wortlos nebeneinander her, während ich versuchte, so unmännlich wie möglich zu wirken. Ich war quasi eine Miri, nur mit Dreitagebart. Dann kam die Stelle, die wir auf unseren Männerrunden „die Todesröhre“ nennen. Ein zwei Meter hohes Betonrohr mit seitlich herausragenden, verrosteten Eisenstangen. Nichts für bange Biker. „Schatz, das kann man locker fahren!“, versuchte ich Mausebärchen Mut einzuimpfen, die sichtlich angegruselt über die Röhre tippelte. Keine Reaktion. „Guck mal, du musst das Ding von hier anfahren“, blieb ich hartnäckig. Sie konnte es schaffen, das spürte ich. Die Erfolgschance lag gut und gerne bei 50 Prozent, vielleicht sogar bei sechzig! Mausebärchen pumpte theatralisch Blut in ihren Kopf. „Ich muss überhaupt nichts!“, rief sie in die Waldesruh und raste geladen davon. Ich sah sie in der Ferne todesverachtend über die berühmt-berüchtigte Schlüsselstelle „Schenkelbrecher“ peitschen, was ich nicht mal im Traum wagen würde. Die Vögel zwitscherten. Die Sonne schien. Und ich stand im Wald und grübelte, ob Birnen nicht vielleicht doch einfach nur unrunde Äpfel sind. Foto © Markus Greber TESTABO Topeak-Mini 9 MT Werkzeug * Jetzt ZUM SONDERPREIS testen: 3× BIKE + GESCHENK ++++ 3 Hefte für nur € 10,- (statt € 14,70) ++++ Geschenk nach Wahl •alle gängigen Torx-Vielzahnschlüssel •neun Funktionen •mit Kreuzschlitzschraubenzieher •T10/T15/T25-Vielzahnschlüsseln und 2/3/4/5/6 mm-Innensechskant •aus gehärtetem Werkzeugstahl, der Körper aus kaltgeschmiedetem nach der 3. 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