32 Seiten alleS für Bike

32 Seiten alles für Bike-Mädels
Mädelszeug
Spielsachen Bikes, Parts und Klamotten
Ergonomisch gesehen Die Problemzonen beim Biken
Das ist doch alles fahrbar Wie man Angst überwindet
Bedienungsanleitung So funktionieren männliche Biker
Inhalt
Frauen sind so!
Vorbei die Zeiten, als sich Mädels mit hochgekrempelten Trikotärmeln
auf den viel zu grossen Ex-Bikes ihrer Freunde den Berg hochquälen mussten.
Frauen können in der Bike-Welt endlich aus dem vollen Schöpfen!
Magazin
4
Neue Teile
8
Reportage
16
Psychologie/Ergonomie
18
Bike-Test
20
HosenTest
28
Umfrage unter 15296 BIKE-Leserinnen: So unterscheiden
sich Frauen von Männern; Trips und Touren:
Karen Eller erzählt, was die Frauen-Szene derzeit bewegt.
Die Hersteller reagieren auf den wachsenden
Frauen-Markt: Sättel, Rucksäcke, Schuhe, cooles Outfit –
diese neuen Parts sind wirklich durchdacht.
Europas härtestes Etappenrennen. Jill Janz vom
Team Rocky Mountain erlebte die acht Tage im MixedTeam mit ihrem Schwager.
Wissenschaftlich betrachtet könnten die
Unterschiede zwischen Mann und Frau gar nicht größer sein.
Tipps für mehr Kraft, Mut und Sicherheit im Gelände.
Vier erfahrene weibliche Bikeguides testen zehn
Bike-Modelle, die speziell für Frauen entwickelt wurden.
Vom Hardtail bis zum feinjustierbaren Enduro-Bike.
Ein optimaler Sitz ist die Voraussetzung für
den Spaß am Touren-Fahren. Die zehn Testsieger-Hosen
ohne Reibungspunkte.
IMPRESSUM
Dieses Special
ist ein Extraheft
von BIKE –
Europas größtem
Mountainbike-Magazin
Chefredakteur Josh Welz
BIKE-Redaktion
Redaktion Gitte Beimfohr, Karen Eller, Stefan Frey, Henri
Steinerstraße 15 d, 81369 München
Lesewitz, Christoph Listmann, Stefan Loibl, David Voll
Tel. 089/7296020
Grafik Dagmar Dörpholz, Robert Scheuerer
e-Mail:
Bildredaktion Georg Grieshaber
[email protected]
FOTOS Markus Greber, Maria Knoll, Wolfgang Watzke,
Internet:
Stefan Hunziker, Daniel Simon, Oliver Soulas
www.bike-magazin.de
Schlussredaktion Janine Tischer
6/12 BIKE special 3
Magazin
Trail-Spaß am See
in Kaltern, im Süden Südtirols, scheint immer die Sonne.
Hier reift der Wein, die Berge sind stattlich und die Trails
lang, aber sanft. Perfekt fürs Bike-Women-Camp 2012!
Ein Haus am See, davor eine idyllische Wiese
zum Chillen. Ringsherum ragen die Berge über
2000 Meter in die Höhe, und es führen sowohl
Schotterwege in angenehmer Steigung, als auch
eine noch angenehmere Seilbahn hinauf. Schon
auf halber Höhe reicht der Blick über Bozen
bis in die Dolomiten. Wer sein Bike schließlich
ans Gipfelkreuz des Monte Roen lehnt, kommt
in den Rausch eines spektakulären 360-GradPanoramas. Danach warten Trail-Abfahrten auf
samtweichem Waldboden.
Das Mädels-Camp von BIKE findet im September
in Kaltern an der Weinstraße statt. Einige Hersteller werden auf der Wiese direkt am See ihre
neuen Bike-Modelle präsentieren. Karen Eller hat
Profi-Fahrerinnen organisiert, und die sorgen
für ein breit gefächertes Touren-Programm mit
Fahrtechnik-Übungen. Von der Einsteigerin bis
hin zur ambitionierten Freeriderin wird hier jede
Frau ihren Spaß haben.
Abends treffen sich alle am Ufer des Kalterer
Sees – dem wärmsten Badesee der Alpen – zum
Apero, zum Chillen und wer möchte, zur PilatesStunde. Ach ja, und in jedem Fall mit dabei:
schönes Wetter, denn in Südtirols Süden, direkt
an der Weinstraße, scheint immer die Sonne.
Termin: 29.9.-2.10.
Infos und Anmeldung: www.bike-women.de
Um das höchste Gebirge der Welt
Birgit Wenzel: Wie man das Abenteuer Annapurna wirklich wahr macht.
Ein höheres Ziel für Mountainbiker gibt es nicht. Und nachdem Birgit Wenzel mit ihrem Mann
bereits die halbe Welt mit dem Bike erkundet hat, wagten sie sich schließlich ins höchste
Gebirge der Welt: den Himalaya. Nach langem Kartenstudium stellte die IT-lerin am Computer
Trekking-Pfade zusammen, die auf digitalen Karten auch mit dem Bike fahrbar erschienen
und setzte sich mit ihrem Mann ins Flugzeug. Ihre 14 Etappen rund um das Annapurna-Massiv
und zusätzlich vier Etappen durchs berühmte Kathmandu-Valley zeichneten sie mit dem GPSGerät auf. Dazu fotografierten und notierten sie alles, was man vor Ort
als Biker unbedingt wissen sollte. Heraus kam ein Booklet mit spannend
geschriebenen Etappen-Erlebnissen, schönen Fotos, genauen Touren-Daten,
GPS-Daten-Link und wichtigen Insider-Tipps. Auf die Frage, wie fit man für
solch eine Expedition sein muss, antwortet Birgit: „Ich radle jeden Morgen
eine Stunde in die Arbeit und zurück. Eine Trail-Expertin bin ich nicht,
habe aber auch kein Problem damit, mal ein kurzes Stück zu schieben.“
Ihr nächstes Projekt, das ebenfalls wieder als Booklet erscheinen wird:
eine Pyrenäen-Durchquerung von Ost nach West.
Annapurna-Umrundung mit dem Mountainbike,
Birgit Wenzel und Frank Hartl, Verlag Editorial Montana,
Preis: 14,95 Euro, www.editorial-montana.de
4 BIKE special 6/12
Die typische Bikerin
Im jahr 2011 hat BIKE 15296 Leser und Leserinnen befragt:
37,1 Jahre
7,3 Jahren Mountainbike
Die durchschnittliche BIKE-Leserin ist
alt
und fährt seit
und zwar
am liebsten leichte Tages-Touren (Männer übrigens auch!).
ordnen sich selbst der Kategorie All Mountain/Tour zu, 26 Prozent Cross Country/Marathon
und nur 2 Prozent Enduro und 1 Prozent Freeride.
Während sich Männer in Fachmagazinen für den nächsten BikeKauf schlau machen, geht die Frau lieber direkt in den Bikeshop
(63 Prozent). Dort gibt sie 1525 Euro für ein neues Bike aus
(Männer 2075 Euro) und greift dabei lieber zu einem Hardtail
(55 Prozent). Im Vergleich zum Mann gibt sie weniger Geld
für Zubehör und Klamotten aus, sondern geht lieber auf Reisen.
71 Prozent der Frauen
Specialized
Scott
Canyon
Ghost
Cannondale
Stevens
Bulls
Giant
Darauf fahren Frauen Knapp vier Jahre lang fahren die von
uns befragten Frauen ein Bike, bevor sie sich ein neues zulegen. Derzeit
gehen 12 Prozent davon mit einem Bike der Marke Cube auf Tour.
16
13
10
10
8
8
6
4
4
Radon
3
Rotwild
3
Trek
3
Ghost
4
Cannondale
4
Scott
6
Specialized
7
Canyon
7
Werte in %
Cube
12
Cube
Werte in %
Darauf wollen Frauen fahren Auf die Frage, welche Marke
sie beim nächsten Kauf interessiert, liegt Cube mit 16 Prozent wieder vorne.
Specialized konnte überzeugen, muss seinen 2. Rang aber an Canyon abgeben.
Interview mit Uli Preunkert, Geschäftsführer von Ulptours
„Frauen sind im Management einfach besser als Männer.“
Uli, Du bist nicht nur
Geschäftsführer von ULP­
tours, sondern auch ein­­­­­
ziger Mann in der Firma.
Büro, Planung, Guides – Du
hast nur Frauen angestellt.
Wie viele sind es?
In unserem Büro arbeiten momentan elf Frauen
ganzjährig. Im Guiding und Touren-Support haben
wir nochmals 21 Frauen als Saisonkräfte. 2012
werden wir aber auch 38 Männer im Guiding und
Touren-Support beschäftigen.
Warum hast Du bisher ausschließlich auf
Frauen gesetzt? Was machen die anders
als Männer?
Das hat sich so im Laufe der Zeit entwickelt und
in meinen Augen bewährt. Hauptberuflich bin ich
als Projekt-Manager im ingenieurtechnischen Bereich
tätig. Da arbeite ich fast nur mit Männern zusammen und kenne die Vor- und Nachteile von reinen
Männer-Teams.
Mein privates Unternehmen wollte ich schon immer auf Vertrauensbasis führen und so eine Art
„ULP-Familie“ gründen. Im Zusammenhalten und
Managen von Familien sind Frauen einfach besser
als wir Männer.
Wo liegen die Nachteile einer reinen
Frauen-Mannschaft?
Auf lange Sicht gesehen gibt es keinen. Vor ein
paar Jahren hat sich meine damalige Geschäftsführerin in den Eigentümer einer Konkurrenz­
firma verliebt und ist zu ihm gegangen. Das war
kurzfristig sicher ein Nachteil. Ihr Herz schlägt
immer noch ein wenig für ULP. Wir helfen uns
im Sommer gegenseitig, wenn es brennt. Dadurch haben wir heute einen befreundeten Veranstalter mehr.
Woher bekommst Du all diese sportlichen,
ambitionierten Frauen?
Mittlerweile haben wir einen sehr guten Namen in
der Branche und wir bekommen sehr viele Bewerbungen. Da sind auch viele Frauen dabei.
Sind denn dann auch mehrheitlich Frauen
die Kunden?
Da sieht die Quote leider ein wenig anders aus.
Wir haben nur ca. 15-20 Prozent Frauen als Kunden. Aber es werden von Jahr zu Jahr mehr.
6/12 BIKE special 5
Magazin/Reisen
Entspannt
die alpen queren
Das große Saisonziel Transalp
mal ganz ohne Druck
Wie unterscheidet sich eine reine FrauenTransalp-Tour von einer gemischten? Gar
nicht. Die Landschaft ist genauso grandios,
die Anstiege ebenso anstrengend, und die
langen Abfahrten machen Spaß. Nur, dass
unter Frauen niemand meckert, wenn für
Landschaft, Fotos und Pipipausen mehr
Zeit eingeräumt wird. Und das ist bei einer
5-6-tägigen Tour durch atemberaubende
Bergwelten ja nicht ganz unwesentlich.
Alle Veranstalter, die reine
Frauen-Transalp-Touren anbieten, finden
Sie in der Transalp-Datenbank von
BIKE: www.bike-magazin.de
Drop-Stuff in Livigno
Zur Sonnwende in den italienischen Alpenhauptkamm
Die Flowsisters aus Innsbruck organisieren ein Freeride-Camp in
­Livigno. Die Trails im italienischen Bike-Mekka sind nicht nur besonders lang, sondern auch besonders schön fahrbar. Gerade Einsteigerinnen finden hier ein großes Aha-Erlebnis, Fortgeschrittene genießen
den Flow und wagen sich vielleicht schon an den Jump- und Drop-Kurs.
Da trifft es sich gut, dass es genau die längsten Tage des Sommers
sind. Termin: 22.-24. Juni, Preis inkl. HP, Liftticket und Test-Bike:
259 Euro (Mitglieder: 219 Euro). Info: www.flowsister.com
Contessa-Riding-Camp in Flims Laax
Bikes testet man am besten in ihrem natürlichen Lebensraum: in den Bergen!
Scott entwickelt schon seit Jahren Bikes für Frauen. Die spezielle Geometrie gibt es vom
Einsteigermodell über Enduros bis hin zur superleichten Rennmaschine. Jetzt kann man sich
die Modelle im Bikeshop erklären lassen oder doch besser selbst richtig testfahren, nämlich
in der großartigen Bergkulisse des Freeride-Mekkas Flims Laax. Hier zeigen die vier Mädels
des Contessa-Teams, wie man die Bikes optimal einstellt und dann auf dem Trail auch richtig
ausreizt. Klar, dass es dazu auch jede Menge Fahrtechnik-Tipps gibt. Termin: 12.-15.7., Preis
inkl. HP im Wellness-Hotel, geführte Touren und Fahrtechnik-Kurs: 470 Euro. Infos:
www.dierasenmaeher.de
Biken und Pilates im Ultental
Sanfte Berge im Südtiroler Ultental und dazu eine große Packung Wellness
Ein traumhaft schönes Wellness-Hotel, Touren durch das wildromatische Ultental, FahrtechnikÜbungen auf ausgesuchten Trails und nach der Tour eine Pilates-Einheit, die den kompletten
Körper wieder in Einklang bringt. So lassen sich die Südtiroler Spezialitäten beim Abendmenü
so richtig genießen. Eine gewisse Grundkondition ist allerdings von Vorteil. Vier Tage biken
und Pilates mit Halbpension im Naturhotel Arosea Life Balance kosten 585 Euro.
Termine: 7.-10.6., 5.-8.7., 2.-5.8., Info: www.well2-fit.de
Werkstatt und Wellness
Vier Tage volles Programm im südlichen Schwarzwald
Da Frauen bekanntermaßen multitasking-fähig sind, kann man für
sie auch vier Tage volles Programm im Schwarzwald anbieten: Neben
geführten Touren rund um den schönen Titisee, stehen Test-Bikes
von Centurion bereit, es gibt Fahrtechnik-Kurse und dazu noch einen
Reparatur-Workshop. Aber Frau wäre ja nicht Frau, wenn sie nicht
trotzdem noch genug Zeit für den hoteleigenen Wellness-Bereich
übrig hätte. Preis für das Camp am Titisee: 349 Euro. Termine:
7.-11.6., 30.9.-3.10., Info: www.bitou.eu
6 BIKE special 6/12
Karens Rumors
Karen Eller war eine der ersten weiblichen Cross-CountryFahrerinnen, gewann mehrfach die Transalp
Challenge, ist Mutter von zwei Kindern und war
eine der ersten anbieterinnen von speziellen Frauen-Camps.
Nebenher hat sie das Scott-Contessa-Team ins Leben
gerufen und kennt die Frauen-Szene daher von Beginn an.
Wir haben sie nach den neuesten Trends gefragt.
Was für ein bunter Saison-Start.
Seit 20 Jahren bin ich im Bike-Sport unterwegs und mir kommt es so vor, als hätte die
Saison noch nie so farbenfroh begonnen.
Und ich wage mal zu behaupten: Das liegt
an den Frauen. Wer früher zur schwarzen,
engen Radlhose ein farbiges Trikot wollte,
hatte Gelb, Rot und Blau zur Auswahl. Das
wäre sicher bis heute so, wenn nicht immer
mehr Mädels in dieser „Männerdomäne“
für mehr Farbe gesorgt hätten. Auch wenn
anfangs viele gegen rosa Trikots und Blümchen-Design gewettert haben: Es waren
doch die Türöffner für mutigere Designer!
Schwer angesagt sind
derzeit Jeans- und Cord-Stoffe.
In der Dirt-Szene sieht man auch schon
mal einen Nietengürtel aufblitzen und statt
Trikot ein lässiges T-Shirt. Frauen haben
sich auch früher von den langweiligen
schwarzen Beinlingen verabschiedet und
zu karierten und geringelten Kniestrümpfen gegriffen. Die passen perfekt zur weiten
Shorts und zu den Knieschützern.
Apropos Knieschützer:
Sie haben so mancher Frau einen Schub
in Sachen Fahrtechnik gegeben, weil man
sich damit einfach sicherer fühlt. Den Innsbrucker Flowsisters war das noch nicht
genug. Sie marschierten unlängst zu
einem namhaften Protektoren-Hersteller
und fragten mal frech nach, warum es
keine speziellen Rückenprotektoren für
Frauen gäbe. Die Antwort lautete: „Zu
wenig Nachfrage.“ Die Sisters konterten:
„Wir allein sind schon eine Community
von 65 Frauen – und alle hätten gern einen!“ Sie ernteten überraschte Blicke, der
Hersteller zückte sein Notebook.
Ach so, für den Fall, dass jemand die Flowsisters nicht kennt: Sie sind ein Verein für
weibliche Fans von Enduro,
Dirt und Freeride mit Sitz
in Innsbruck. Wer mehr
über sie erfahren oder Mitglied werden dern sich ihr Bike selbst aussuchen. Das hat
möchte: www.flowsister.com
auch die Industrie erkannt. Nie zuvor gab
es eine so gute Auswahl an Highend-Bikes
Es ist nämlich
: Nach Touren und Mara- für Frauen. Sogar Enduro- und Carbon-Bikes
thon entdecken immer mehr Mädels der- in kleinen Größen! Vor Kurzem entdeckte
zeit die Freeride- und Enduro-Szene. Hier ich eine echt süße Rahmen-Lackierung: ein
geht es zwar auch um die Jagd nach Sekun- Edelweiß und dazu den Namen der stolzen
den, aber mit viel Trail-Fahrspaß, lässiger Besitzerin: Mia. Da hat sich jemand wirkStimmung und: guten Typen. So, wie zum lich was einfallen lassen für seine Liebste.
Beispiel auf der Trailtrophy (www.trailtrophy.eu) und der Schnitzeljagd im Ötztal Was Frauen aber tatsächlich
(www.dierasenmaeher.de). Klar, bei solchen brauchen können, sind Tipps, wie
Events wird mehr gestürzt. Daher wäre es sie trotz Baby schnell wieder aufs Bike
schön, wenn es wenigstens nicht so weh kommen. Geht das überhaupt? Definitiv.
tun würde. Also her mit den Protektoren, Bei der Schwedin Solveig Lindgren von den
Trek Gravity Girls (www.trekgravitygirls.
die uns Mädels endlich auch passen!
com) hat man kaum mitbekommen, dass
Von der Kondition her können sie überhaupt schwanger war, so schnell
Frauen mit den Männern
saß sie wieder im Sattel. So in etwa plant
schon lange mithalten
das auch Contessa-Teamriderin Jasmin
und fahrtechKosubek. Sie hat den Singletrailer (zum
nisch holen sie
Beispiel bei www.wiesmann-bikes.
schwer auf.
de und www.tout-terrain.de und
Nie wurden so viele
www.chariotcarriers.com) für
Fahrtechnik-Kurse
die Trails am Lago bereits
speziell für Frauen anbestellt, damit es so
geboten. Aber das
schnell wie möglich
i-Tüpfelchen und Vowieder
losgehen
raussetzung dafür,
kann. Fragt diese
dass man sich im
Frauen doch einfach
Gelände wirklich
mal selbst nach ihsicher fühlt, ist das
ren Erfahrungen. Ihr
technische Verständtrefft sie auf den Events
nis. Nicht, dass Mänwie den BIKE-Festivals oder
ner immer wüssten,
auch auf dem neuen BIKEwie ihr Bike funktioniert, aber
Women-Camp in Kaltern
Fakt ist: Wer weiß, wie er seine
in Südtirol. Die Ikonen aus
Gabel und Federung abstimmen
den Frauen-Biketeams hamuss, fühlt sich einfach sicherer.
ben sich zu dem Termin beAchtet bei der Buchung eines
reits angekündigt und ich
Kurses also auch auf solche Details.
würde mich auch freuen,
wenn Ihr kommt.
dass die
Termin: 29.9.-2.10.
Frauen in meinen Camps nicht mehr mit
Mehr Infos:
den abgelegten Alteisen ihrer
www.bike-women.de
Männer daherkommen, sonWir sehen uns!
so
Ich bin froh,
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Alles Lie
6/12 BIKE special 7
Neue Teile
Lady-Kracher
lässig aussehen ist das eine. noch wichtiger aber ist, dass das zubehör beim biken
funktioniert. diese neuen teile vereinen beides: coolen look und top funktion.
endura mt500
Preis/gewicht
39,99 Euro/73 Gramm
Wenn es auf der Abfahrt heiß hergehen soll, ist der MT500 der
perfekte Handschuh. Seine strapazierfähige Innenhand bietet
super Grip und eine direkte Rückmeldung. Die stabile Oberhand
ist an Knöcheln und Handrücken zusätzlich gepolstert. Ein
Klettverschluss erleichtert den Einstieg, Frottee am Zeigefinger wischt den Angstschweiß von der Stirn.
www.endura.co.uk
craft performance bike stripe jersey
Preis/gewicht
59,95 Euro/147 Gramm
Das schicke Streifen-Jersey sorgt nicht nur für gute Laune, sondern dank Netzeinsätzen unter den Armen auch für gutes Klima.
In den drei Rückentaschen findet allerhand Nützliches Platz.
www.craft.se
selle italia diva gel flow
Trikot: Maloja Gundula, 95 Euro
Hose: Maloja Conny, 79 Euro
Handschuhe: Mavic Single Track W, 38 Euro
Socken: Maloja Mare, 12 Euro
Schuhe: Scott Boulder Lady, 119,95 Euro
89,90 Euro/256 Gramm
Der gut gepolsterte Diva-Lady-Sattel umschmeichelt den Po von
Komfort-Bikerinnen. Durch die große Aussparung wird der Schambereich optimal entlastet und beugt auch auf langen Touren
unangenehmen Druckschmerzen vor. Da Frauen im Durchschnitt
einen etwas größeren Sitzknochenabstand haben als Männer, ist
das Heck entsprechend breiter geformt.
www.paul-lange.de
Fotos: Daniel Simon
Preis/gewicht
Sissi Pärsch
PR-Frau von Craft und
zweiMal Trans-­Germanyfinisherin
Trikots für Frauen:
Wo liegen die Unterschiede?
Am angenehmsten ist es, wenn
das Trikot schön am Körper sitzt,
ohne einzuengen. Die berühmte
zweite Haut eben – und die erzielt man nur
mit einem detaillierten, geschlechterspezifischen
Schnitt. Bei CRAFT werden die Trikots daher in
der Taille, unter den Armen, im Schulterbereich
und sogar am Kragen ergonomisch gestaltet.
adidas evil eye halfrim pro s
Preis/gewicht
219 Euro/28 Gramm
In Größe S passt die Evil Eye vor allem an schmale Frauenköpfe.
Stark gewölbte Gläser und der unten offene Rahmen schaffen
ein großes Sichtfeld. Ein abnehmbares Stirnpolster hält
Schweiß von den Augen fern. Durch verstellbare Nasenflügel
und Bügel findet man schnell die richtige Passform. Besonders
innovativ ist das simple Wechselsystem für die Filter.
www.adidas.com/de/eyewear
Und wie sieht das bei den Hosen aus?
Zwei ganz wichtige Punkte sind für mich Sitzpolster und Bund. Ich bin auch schon Herrensitzpolster gefahren und musste des Öfteren aus
dem Sattel, um das Gefalte zurechtzurücken.
Vorne ragt es hinauf bis zum Bauchnabel und
im Schritt türmt sich das Material. Bei schön
auf uns zugeschnittenen Polstern sitzen die GelPolster und Aussparungen, wo sie sitzen sollen.
Du hast angenehme Belüftung und bollen tut
auch nix. Am Bund, gerade bei engen Hosen,
sollte nichts einschnüren – auch wenn man die
Sitzposition auf dem Bike einnimmt. Wenn ich
keine Trägerhose anhabe, liebe ich die weiche,
breite V-Konstruktion bei den CRAFT-Tights.
norrona bitihorn
Preis/gewicht
249 Euro/191 Gramm
Die Bitihorn-Jacke ist ein Multitalent. Sie macht von Biken bis
Trailrunning alles mit, was Spaß macht. Dabei hält die superleichte Membran mit 20000 mm Wassersäule schön trocken.
Die große Kapuze passt sogar über den Helm. Belüftungsöffnungen finden sich unter den Armen. Zum Verstauen stopft
man die Jacke einfach in die Brusttasche.
www.norrona.com
shimano sh-wm82
Preis/gewicht
139,95 Euro/667 Gramm (Größe 40)
Shimanos WM82 umschmeichelt breitere Damenfüße mit
perfekter Passform. Die Ratsche lässt sich leicht bedienen.
Die Sohle ist ausreichend aber nicht übermäßig steif. ShimanoSchuhe fallen generell klein aus. Meistens sitzt eine Nummer
größer richtig. Schwierig wird es bei der Cleat-Montage.
Eine Skala zum Ausrichten gibt es leider nicht.
www.paul-lange.de
anita active sport bh 5527
Preis/gewicht
49,95 Euro/58 Gramm
Starker Halt auch für große Größen (D+). Klassischer Rü­cken­
verschluss, Innen-Cup aus Microfaser-Frottee. Zwei Lagen
Funktionsstoffe transportieren den Schweiß noch besser ab.
www.anita.com
Scott Dotty
Preis/gewicht
ca. 20 Euro/95 Gramm
Kniestrümpfe sind der absolute Hingucker auf dem Trail. Die
gepunkteten Wintersocken von Scott sind nicht nur ultimativ
stylisch, sondern schützen auch vor Dornen und Sträuchern.
www.scott-sports.com
6/12 BIKE special 9
Neue Teile
specialized vice womens
Preis/gewicht
99 Euro/337 Gramm (Größe M)
Der Vice ist speziell auf die Bedürfnisse von Trail-Bikerinnen
zugeschnitten. So bietet das tief gezogene Heck zusätzlichen
Schutz. Große Belüftungsöffnungen kühlen den Kopf, und
ein umlaufendes, höhenverstellbares Haltesystem passt sich
optimal an die jeweilige Kopfform an. In Schwarz-Gold kommt
auch der Style nicht zu kurz.
www.specialized.com
ixs battle jacket evo
Preis/gewicht
249,95 Euro/1775 Gramm
Der Kampfanzug von IXS ist die Lebensversicherung für den
Bikepark. Rücken und Arme werden komplett von HartschalenProtektoren geschützt. Im Brustbereich dämpft Schaumstoff
den Aufprall. Der Rückenpanzer lässt sich abtrennen und kann
separat getragen werden. Die Passform des Panzers lässt sich
umfangreich einstellen und sitzt wirklich perfekt am Körper.
www.ixs.com
roeckl marburg
Preis/gewicht
39,95 Euro/49 Gramm
Viele Biker erkennt man an den kreidebleichen Händen,
Langfingerhandschuhen sei Dank. Das passende Gegenmittel
hat Roeckl mit dem Marburg im Sortiment. Das Obermaterial
aus Solar Tan Thru lässt die Sonne durch und sorgt für braune
Finger. Der schützende Nebeneffekt eines Langfingerhandschuhs bleibt dabei erhalten.
www.roeckl.de
vaude womens gravit jacket
Preis/gewicht
www.vaude.com
scott boulder lady
Preis/gewicht
119,95 Euro
Endlich einer, der richtig passt. Bei Scott ist Größe 39 auch 39
und sitzt zudem super komfortabel am Fuß. Das Schnürsystem
ist zwar einfach, funktioniert aber tadellos. Per Klettverschluss wird der Fuß rutschfest im Schuh fixiert und zugleich
die Schnürsenkel sicher verstaut. Dank Vibram-Sohle kann der
Boulder auch auf Schiebestrecken mit viel Grip überzeugen.
www.scott-sports.com
10 BIKE special 6/12
125 Euro/212 Gramm
Green-Shape-Produkte von Vaude sind besonders umweltfreundlich und überzeugen nicht nur durch ihren Style. Die
dehnbare Gravit-Jacke hält zuverlässig den Fahrtwind vom
Leib und schließt dank Kapuze am Hals sauber ab. Durch das
knitterfreie Material kann man sie bequem in den Rucksack
stopfen. Bündchen und Saum sind weitenregulierbar.
alpina fb 2.0
Preis/gewicht
79,99 Euro/294 Gramm (Größe M)
Das umlaufende Fixiersystem macht den FB 2.0 besonders
flexibel. Damit passt er auch gut auf kleine Köpfe.
Der Drehverschluss ist easy zu bedienen. Ein Netz an
der Stirn hält lästige Fliegen fern.
www.alpina-sports.de
scott airstrike light contessa
Preis/gewicht
89,95 Euro/693 Gramm
Der Airstrike Light ist eher Purist als Ausstattungswunder.
Dafür ist er leicht, gut belüftet und sitzt wackelfrei am Rücken,
eignet sich daher auch gut für Marathon-Einsätze. Auch
Scott spendiert anatomisch geformte Schultergurte,
Regenhülle, einen sehr praktischen Helmhalter und eine
Stauraum-Erweiterung von 12 auf 15 Liter.
www.scott-sports.com
fizik vitesse
Trikot: Qloom Coogee, 64,95 Euro
Hose: Qloom Four Mile, 89,95 Euro
Handschuhe: Race Face DIY, 39,90 Euro
Schuhe: Northwave Striker Woman, 189,90 Euro
Preis/gewicht
110 Euro/287 Gramm
Der Vitesse ist schon beinahe ein Klassiker und spricht vor
allem ambitionierte Bikerinnen mit sportlicher Sitzposition
an. Eine Carbon-verstärkte Sattelschale bringt Steifigkeit
und spart etwas Gewicht. Die verbreiterte Sitzfläche ist an
die weibliche Anatomie angepasst. Am Heck ist der Sattel
mit einem Schutz gegen Felskontakt gerüstet. Wer nicht auf
Schweinchenrosa steht, greift zum klassischen Schwarz.
www.fizik.com
Neue Teile
sockguy hottie
Preis/gewicht
ca. 12 Euro/72 Gramm
Hot or not. Wir finden diese Socken sind definitiv heiß. Mit
schrillen, bunten oder flippigen Socken lässt sich jedes Outfit
abrunden oder perfektionieren. Ob kurz oder lang, bei
Sockguy gibt es für jeden Geschmack und für jede Lebens­
lage das passende Motiv.
www.sockguy.com
race face diy
Preis/gewicht
64,90 Euro/677 Gramm (Knie)
Speziell für Downhill-Mädels bietet Race Face seine DIYSchoner. Der zweigeteilte Hartschalen-Protektor bietet viel
Schutz und zugleich ausreichend Bewegungsfreiheit. Hinten
ist der Schoner offen, um zumindest etwas Luft an die Waden
zu lassen. An der Innenseite ist wasserabweisendes und
luftdurchlässiges Nylon verarbeitet. Die Schoner gibt es in
zwei Farben, jeweils für Knie und Ellbogen.
www.bikeaction.de
mavic scorpio
Preis/gewicht
Trikot: Scott Sky, 59,95 Euro
Hose: Scott Sky, 79,95 Euro
Socken: Specialized, ca 10 Euro
Schuhe: Pearl Izumi W X-Alp Enduro III, 129,95 Euro
125 Euro/655 Gramm (Größe 39)
Der schicke, weiße Scorpio schimmert im Licht wie ein Fisch.
Racerinnen freuen sich über das geringe Gewicht und die steife
Sohle. Das Contagrip-Profil bietet auf Schiebe-Passagen sehr
guten Grip. Die weiche Polsterung im Fersenbereich schmeckt
nicht jedem. Im Spann- und Zehenbereich ist der Scorpio
eher schmal und flach geschnitten, die Ferse fällt breiter aus.
ww.mavic.com
Amy Shreve
Produkt-managerin
Specialized
oakley radar
Preis/gewicht
ab 229 Euro/28 Gramm
Oakley hat zwar seine Lady-Linie eingedampft, dass die
Radar trotzdem gut auf Frauenköpfe passt, steht aber außer
Frage. Was uns besonders anmacht: Dank Custom-Funktion
lässt sich die Brille ganz nach Gusto zusammenstellen.
Gläser, Rahmen, Logo und Bügelenden lassen sich in den
Lieblingsfarben auswählen.
www.oakley.com
Vom Männer- zum FrauenBike: Wie viel Arbeit steckt
dahinter?
Das ist nicht unser Ansatz. Wir
gehen an Frauen-Bikes genauso
heran wie an die MännerModelle. Wir konstruieren die
Frauen-Räder von Grund auf eigen. Unsere
Erfahrungen und anthropometrische Daten sind
dabei unsere Grundlage.
Und speziell bei Füßen und Händen, wo
liegt da Euer Fokus?
Frauenfüße haben in der Regel eine schmalere
Ferse und einen flacheren Spann. Darauf nehmen wir bei unseren Frauen-Modellen Rücksicht.
Denn nur so haben Frauen den gleichen
Komfort und eine perfekte Kraftübertragung
wie Männer mit ihren Bike-Schuhen.
Handschuhe und Griffe sind ein weiterer
Baustein auf dem Weg zum perfekten
Frauen-Bike.
Die Hände von Frauen sind durchschnittlich
meist kleiner als die von Männern. Aber haben
meist dieselben Proportionen. Deshalb haben all
unsere Frauen-Handschuhe andere Designs und
Formen als die Männer-Modelle. Dabei sind wir
sehr viel am Testen und Ausprobieren, damit
die Handschuhe am Ende bei möglichst vielen
Frauen gut und komfortabel sitzen.
gore bike wear alp x jacket
Preis/gewicht
249,95 Euro/250 Gramm
Bei Transalp oder auf Mehrtages-Touren ist die ALP-x-Jacke
einfach eine Bank. Sie hält Wind und Wasser vom Körper fern und
lässt sich dank Paclite Shell klein verpacken. Ein abklappbarer
Regenschutz hinten, im Kragen verstaubare Kapuze und ein
Ventilationssystem im Front-Reißverschluss sind nur einige Details
der extrem durchdachten Allwetter-Jacke.
www.gorebikewear.com
specialized Ruby Expert
Preis/gewicht
119 Euro/209 Gramm
Specialized entwickelt seine Sättel in enger Zusammenarbeit
mit Ergonomie-Experten. Der in zwei Größen erhältliche Ruby
soll Taubheitsgefühle und Wundreiben an den empfindlichen
Weichteilen verhindern. Durch die straffe Polsterung und
sein geringes Gewicht eignet er sich hervorragend für lange,
schnelle Ausritte und Marathon-Einsätze.
www.specialized.com
deuter Compact 10 EXP SL
nike Pro Victory compression
Preis/gewicht
34,95 Euro/82 Gramm
Bequemer und starker Halt für A-, B- und C-Cup-Größen, dank
Kompressionspassform. Da reibt nichts, rutscht nichts, und
das Dri-Fit-Material transportiert die Feuchtigkeit vom Körper.
www.nike.com
Preis/gewicht
69,95 Euro/1013 Gramm
Die Deuter-SL-Linie ist speziell an die Anatomie der Frau
angepasst. So sind beim Compact Air die Hüftflossen stärker
angewinkelt, die Schulterträger schmaler geformt und die
Rückenlänge verkürzt. Der vorgespannte Netzrücken sorgt
bergauf für gute Belüftung. Neben einer sehr gelungenen
Fächeraufteilung ist mit Regenhülle und Helmhalter alles an
Bord, was Du für entspannte Tages-Touren benötigst.
www.deuter.com
6/12 BIKE special 13
Neue Teile
odlo High Power Front
Preis/gewicht
59,95 Euro/60 Gramm
Angenehmes, druckentlastendes Trägersystem am Rücken,
bietet auch guten Halt bis Körbchengröße D. Aber: Am flachen
Frontverschluss sind ganze neun (!) Häkchen zu schließen.
www.odlo.com
gore bike wear path lady Rock+
Preis/gewicht
79,95 Euro/144 Gramm
Sieht schick aus, fühlt sich gut an, aber nicht auf längeren
Touren. Die Innenhose hat zwar ein gutes Polster, aber die
Beinabschlüsse sitzen leider kurz darunter und können reiben.
www.gorebikewear.com
vaude roomy 17+3
Preis/gewicht
75 Euro/743 Gramm
Damit es voll beladen auch auf langen Touren nirgends zwickt,
ist der Roomy an Hüfte und Rücken weich gepolstert. Die anatomisch geformten Schulterträger könnten aber etwas breiter
sein. Neben Regenhülle und Helmhalter überzeugen vor allem
die gute Raumaufteilung, ein gepolstertes Brillenfach und eine
kleine, herausnehmbare Tasche. Wir vermuten mal, da gehört
Werkzeug rein, nicht der Lippenstift.
www.vaude.com
Stephanie Haid
media-planung/
publicrelations Vaude
Ist ein frauenspezifischer
Rucksack sinnvoll?
Ja, auf jeden Fall. Der weibliche
Körperbau unterschiedet sich in
einigen Punkten deutlich von
dem der Männer. Deshalb sind
unsere Rucksäcke speziell auf
die weibliche Anatomie zugeschnitten.
Welche Punkte sind das konkret?
Der Hauptunterschied liegt in der Form der Schulterträger und des Hüftgurtes. Alle Frauen-Rucksäcke von VAUDE sind mit S-förmigen Schulterträgern ausgestattet. Dadurch laufen sie seitlich
an der Brust vorbei und ermöglichen eine gute
Bewegungsfreiheit im Schulter- und Brustbereich.
Die Innenseiten der Träger sind mit einem besonders weichen Fleece-Material gepolstert, das
nicht scheuert, selbst wenn es direkt auf der
Haut liegt. Der Hüftgurt ist im Vergleich zu den
Herrenmodellen an der Seite etwas schmaler und
vorne etwas breiter geschnitten.
Gibt es auch Unterschiede im Design?
Als kleines Extra haben wir unsere Damenrucksäcke mit einem „Beautycase“ ausgestattet. In
die kleine Reißverschlusstasche passen Kleinkram
und Kosmetikutensilien. Und natürlich gibt es
auch im Design und den Farbkombinationen Unterschiede zu den Herren.
14 BIKE special 6/12
smith pivlock
Preis/gewicht
130 Euro/26 Gramm
Die Pivlock ist keine spezielle Bike-Brille. Die riesigen PanoramaGläser und perfekter Windschutz prädestinieren sie aber quasi
für rasante Abfahrten. Im Softcase liegen zwei Wechselscheiben
bereit. Zudem ist die Pivlock leicht, sitzt bombenfest am Kopf
und macht auch abseits des Trails eine verdammt gute Figur.
www.smithoptics.com
pearl izumi W X-Alp Enduro III
Preis/gewicht
129,95 Euro/754 Gramm
Der Name X-Alp deutet schon an, wo es langgehen soll. Über die
Alpen. Dafür bringt der leichte Pearl Izumi eine breite Laufsohle
mit. Die weiche Sohle ist auf langen Schiebestrecken sehr
komfortabel. Auf dem Pedal geht dadurch aber spürbar Kraft
verloren. Zwei Kletts und eine Ratsche fixieren den Fuß sicher
im Schuh. Auf jeden Fall eine Nummer größer wählen, der Schuh
fällt sehr klein aus.
www.paul-lange.de
giro hex
Preis/gewicht
99,95 Euro/289 Gramm
Mit seinem handlichen Verstellsystem ist der Hex schnell in Höhe
und Größe an die Kopfform angepasst – auch mit langen Handschuhen. Trotz der kompakten Bauform ist er sehr gut belüftet.
www.grofa.com
northwave striker woman
Preis/gewicht
189,90 Euro/707 Gramm (Größe 39)
Der Striker markiert bei Northwave das obere Ende der
Damen-Range. Für unter 200 Euro bekommt man hier einen
Schuh, der ordentlich Druck aufs Pedal bringt, mit einer optimal
einstellbaren Ratsche. Auch die gute Belüftung überzeugt. Für
Geh-Passagen ist das Profil nur bedingt geeignet. Eine CarbonSohle dürfen Sie hier leider nicht erwarten.
www.northwave.com
race face Khyber Knee
Preis/gewicht
54,90 Euro/428 Gramm (Knie)
Protektoren wirken bewusstseinserweiternd. Sie können
steilste Trails ebnen und sorgen somit für Erfolgserlebnisse.
Geht’s doch mal schief, ist man zumindest gut geschützt. Die
Khyber-Soft-Schoner lassen sich zum leichteren Einstieg hinten
öffnen. Vorne dämpft eine Hartschale den Aufprall, seitlich
verhindern Schaumstoff-Pads Kratzer bei Feindkontakt.
www.bikeaction.de
Trikot: Vaude Skale Shirt II, 60 Euro
Hose: Vaude Skale Pants, 90 Euro
Handschuhe: Gore Power Lady, 12,95 Euro
Schuhe: Mavic Scorpio, 125 Euro
Reportage
16 BIKE special 6/12
Jäger & Sammler
Jill Janz trat 2009 mit ihrem Schwager Daniel zur Transalp Challenge im Mixed-Team an.
acht Tage lang im Renntempo – da kommen die typischen Urinstinkte zum Vorschein.
Sechs Liter Wasser am Tag – welcher
normale Mensch würde da nicht ab und
zu mal pinkeln müssen? Eben. Nur Daniel
nicht. Mein Schwager und Transalp-TeamPartner gehört offenbar zu den NichtPinklern. Jedenfalls habe ich ihn während
des achttägigen Rennens nicht einmal
dabei gesehen. Er scheint die Flüssigkeit
vielmehr laut auszustöhnen, das tut er
nämlich immer dann, wenn ich den magischen Satz sage: „Daniel, ich muss hier
mal schnell …“ Jedenfalls war das bis
zum zweiten Tag so, als wir noch dicht
zusammen gefahren sind.
Warum tut man sich das als Frau überhaupt an: mit einem Mann die Transalp
Challenge fahren? Als ob das Rennen
nicht schon hart genug wäre. Während
des Rennens blitzte diese Frage schon das
ein oder andere Mal in meinem Kopf auf.
Ursprünglich wollte ich nämlich mit
meiner Schwester zur Transalp antreten,
doch die druckste plötzlich herum, bis
herauskam, dass sie schwanger war. Also
musste Daniel herhalten, schließlich war
der nicht ganz unschuldig an der Misere.
Er wehrte sich aber auch nicht besonders
und mir wurde klar: sowieso viel besser.
Ein starker Partner an der Seite ist sicher
ein prima Wasserträger. Wenn der Anstieg
sehr lang wird, kann er mich mitziehen,
wenn der Anstieg zu lang wird, kann
er mein Rad schieben, und wenn gar
nichts mehr geht, trägt er mein Bike
bestimmt auch. Bleibt ihm ja gar nichts
anderes übrig, wenn er ankommen will.
Außerdem verstehen wir uns gut, können
zusammen trainieren und kennen daher
die Stärken und Schwächen des Partners
bereits bestens. Daniels Stärken liegen
vor allem darin, dass er nicht nur topfit,
sondern auch sehr organisiert ist. Mit dem
technischen Kram kennt er sich perfekt
87
2007
aus und das Allerbeste: Er hat überhaupt
kein Problem damit, mit einer schwächeren Fahrerin an den Start zu gehen,
die sich fest vorgenommen hat, ohne
fremde Hilfe und völlig selbstständig das
finale Ziel am Gardasee zu erreichen. So
jedenfalls hatten wir das geplant.
Zwei Etappen lang läuft alles gut. Auf technischen Abfahrten und langen Anstiegen
fahre ich voraus – damit ich mein Tempo
halten kann. Doch dann wird Daniels
Gesicht merklich länger. Nicht nur wegen
meiner Pinkelpausen, denn ich möchte
natürlich auch Fotos machen. Wer weiß,
wann wir hier wieder herkommen, und
die Landschaft ist ja nun wirklich genial!
Auf einem meiner Fotos erkenne ich, dass
Daniels Gesicht jetzt nicht nur länger,
sondern auch irgendwie schmaler wirkt.
Vor allem an den Verpflegungsstellen,
wenn es mal wieder nur noch Apfelschnitzchen gibt, bis wir daherkommen.
Mir macht das nichts, genügend Wasser
bekomme ich immer und ich mag Obst
eh lieber. Trotzdem tut es mir natürlich
Leid für ihn, und so gibt Daniel von nun
an vor den Futterstellen ohne mich Gas.
Als ich einmal aufschließe, leuchten seine Augen richtig: Er habe
gerade einen ganzen Nusszopf ergattert! Ja, cool – wo?! Das Leuchten erlischt: Oh, schon verdrückt, sorry!
Selbst morgens vor dem Start ist Daniel
immer schon vor mir fertig. Den Ellbogen
in den Sattel gestützt, die andere Hand
am Bremshebel zupfend, schaut er mir zu:
Wie ich meinen linken Schuh nicht finden
kann, mich noch schnell mit Sonnenschutz eincreme. Aber er hilft auch mit: Jill,
denk ans Wasserauffüllen. Hast du dein
Roadbook? Dein Rucksack ist noch offen.
Handschuhe! Er ausgeruht, ich mit Puls
160, warten wir dann auf den Startschuss.
188 154
2008
2009
An einem besonders langen Anstieg – es
ist Tag sechs und Daniel ist mal wieder
davongejagt, da er heute die Witterung
von Schinkenbrötchen aufgenommen
hat – hämmert es mir plötzlich durch
den Kopf. Erst ganz leise, dann doch ganz
schön laut: Er bietet es nicht mal an.
Wahnsinn, er bietet es nicht einmal AN!
Dabei schwitzt der Kerl nicht mal, und
wahrscheinlich würde es seinem Kreislauf
ganz gut tun, wenn er mich doch mal
anschieben würde! Da, schon wieder zieht
ein Mixed-Team an mir vorbei: er die Hand
an ihrer Schulter!
Mein Team-Partner sitzt dagegen da vorne
am Wegesrand: „Ah, da bist du ja endlich,
hab grad mal ein Nickerchen gemacht.“
Irgendein Typ hinter mir findet Daniels
Spruch total lustig, ich dagegen tu’ nur
so. Man will sich ja nicht auch noch diese
Blöße geben. Dafür müsste ich jetzt mal –
dringend! „Ach nee, komm, wir wollen
doch heute noch ankommen. Is’ auch gar
nicht mehr weit. Schau, wir sind gleich
oben …!“ Gar nichts sind wir. Ich trete und
trete, aber es geht immer noch bergauf.
Gleich mach ich mir in die Hose! „Los,
gib Gas jetzt, von dem Typen da hinten
lassen wir uns jetzt nicht mehr überholen. Echt nicht!“ Vielleicht haben mir
Daniels Sprüche doch unterbewusst Kraft
gegeben, denn wir schaffen es tatsächlich
gemeinsam bis zum Gardasee. Bis heute
ziehen wir uns mit unseren TransalpErlebnissen gegenseitig auf und können
beide drüber lachen. Dieses Jahr habe ich
Daniel sogar gefragt, ob wir uns noch mal
zusammen anmelden wollen. „Och, jetzt
mit zwei Kindern und Job und so…“ Aber
ich habe bereits einen anderen MixedPartner gefunden. Ich musste nämlich
feststellen: Männer sind für solche Aktionen leichter zu motivieren als Frauen.
107 116
2010
2011
92
2012
Weibliche Teilnehmerzahlen der BIKE Transalp Challenge in den letzten
sechs Jahren (Mixed- und reine Frauen-Teams). Bei einem Starterfeld von insgesamt
1000 Teilnehmern dürften sich ruhig mal wieder mehr frauen trauen.
6/12 BIKE special 17
Psychologie
„Yippie yeah, ich komme!“
Für Angst gibt es vielerlei Ursachen, sagt Mental-trainerin Petra Müssig. Das Geschlecht
spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Trotzdem kommen fast nur FRauen in ihre Kurse.
WWW.BIKE-MAGAZIN.DE
Das ganze Interview + Tipps: WEBCODE # 11225
18 BIKE special 6/12
Petra Müssig, dreifache Snowboard-Weltmeisterin und Mental-Trainerin
Sind Frauen ängstlicher als Männer?
Vielleicht etwas vorsichtiger. Das ist auch eine
Frage der kulturellen Prägung: Jungs werden
zu Mut erzogen. Außerdem haben Männer im
Schnitt 15 Prozent mehr Kraft, also eine Art Mus­
kelpanzer – das macht schon mal per se mutiger.
Was sind die Ursachen für Angst?
Bezogen aufs Biken gibt es drei Hauptursachen:
mangelnde Erfahrung, schlechte Erfahrung und
Erschöpfung. Die Folge ist immer: Unsicherheit.
Angst soll dann vor Schäden bewahren.
Angst als Schutzmechanismus – wieso
sollte man diesen Selbstschutz überlisten?
Kritik hemmt im Lernprozess. „Positive
Dinge anzusprechen,
ist produktiver“, sagt
Petra Müssig.
Nicht überlisten, es geht um den gesunden Umgang
mit diesem Selbstschutz. Bei Angst verändern sich
Atmung und Muskelspannung, blockieren Sinnesleis­
tungen und Denkvermögen – das ist kontraproduk­
tiv. Mit Angst umzugehen, heißt: beginnende Angst
wahrzunehmen und das erforderliche Können abzu­
rufen, solange man noch dazu in der Lage ist.
Wie kann man Angst beim Biken abbauen?
Durch langfristige, behutsame Gewöhnung nach
dem Prinzip: vom Leichten zum Schweren, vom
Einfachen zum Komplexen. Nur nicht überfordern.
Es dauert einfach seine Zeit, bis man einen so
komplexen Sport beherrscht.
Männliche Bike-Partner sind dabei nicht immer hilfreich …
… zumindest wenn ER Druck macht oder den
tollen Hecht mimt. Wichtig sind Motivation, Be­
stärkung und klare Absprachen bezüglich TourDauer und -Schwierigkeit. Vor allem konditionelle
Überforderung ist der beste Garant für Angst.
Und was macht man, wenn man dann doch
mit zittrigen Beinen im Steilhang steht?
Erst mal: atmen, atmen, atmen! Angst verändert
den Atemrhythmus – durch die Sauerstoffschuld
geraten Körper und Kopf zusätzlich unter Stress.
Dann: den Cowboy spielen – Brust und Ellenbo­
gen raus, entschlossener Gesichtsausdruck, Beine
etwas auseinander – Yippie yeah, Hindernis, ich
komme! Diese Attitüde garantiert die richtige
Körperhaltung auf dem Bike und mindert ent­
sprechend das Sturzrisiko.
Fotos: Bella Wieser, S. Hunziker, D. Simon
„Nun stell Dich nicht so an. Das ist alles
fahrbar!“ Schon mal gehört? Oder gesagt?
Laut Mental-Trainerin Petra Müssig ist das
der schlechteste Weg, angstgepeinigten
Bikern aus einer brenzligen Situation zu
helfen. Dabei muss es nicht zwingend die
Frau sein, die mit zittrigen Knien vor einer
Felsstufe verweigert. Bei vergleichbarem
Können, Trainingszustand und Material
sieht Müssig auch das „Angst-Level von
Frauen und Männern im Prinzip auf ähnlichem Niveau.“ Oft ist es die Vorgeschichte, die einen einbremst: Mangelnde Erfahrung und vor allem schlechte Erfahrung
führen zu Angst. Dabei muss man zwischen
Angst und Anspannung unterscheiden.
Eine gewisse Anspannung in schwierigen
Situationen fördert die Konzentration und
bewirkt eine hohe Leistungsbereitschaft.
Angst dagegen blockiert Kopf und Körper
und wirkt dadurch kontraproduktiv. Die
beste Methode, Angst abzubauen, sagt
Müssig, ist eine behutsame Gewöhnung:
„Üben, üben, üben, immer gemäß den
Grundsätzen der Trainingslehre – vom
Leichten zum Schweren, vom Bekannten
zum Unbekannten, vom Einfachen zum
Komplexen.“ Mit den Erfolgserlebnissen
sinkt dann automatisch auch das AngstLevel. Und irgendwann ist dann wirklich
alles fahrbar.
Ergonomie
Kontaktfreude
Damit auch mehrstündige Bike-Touren nicht zur Qual
werden, sollten Sie ihren Körper möglichst präzise an das
Rad anpassen. Mit diesen kleinen ergonomie-Kniffen an
den Kontaktpunkten gelingt Ihnen das im handumdrehen.
Schuhe und Einlegesohlen:
Anpass­bare Pakete aus Schuhen
und Sohlen wie das BG-FitSystem von Specialized
bieten mittlerweile
viele Hersteller. Ein
schmaler Leisten
und eine frauenspezifische Form zeichnen den Motodiva
MTB (140 Euro) von
Specialized aus.
Kleine Hände
Druckspitzen an Handgelenk und Ballen sorgen
oft für ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle in
Ring- und kleinem Finger. Dabei werden Ulnar­
nerv und Karpaltunnel geschädigt. Achten Sie
deshalb auf passende Griffe und den richtigen
Durchmesser. Mit verbreiterten Ablageflächen
nehmen Sie zudem Druck vom Handgelenk.
Griffe: Den GS1 von Ergon (36 Euro)
gibt es in zwei Größen. Speziell für
zierliche Hände macht der geringe
Durchmesser Sinn. Die Form sorgt für
eine gute Druckverteiliung.
Breites Becken
Aus anatomischen Gründen liegen bei Frauen
die Sitzknochen in der Regel (nicht immer!)
weiter auseinander als bei Männern. Zudem
sind Frauen empfindlicher, wenn etwas auf die
Nerven- und Blutbahnen drückt. Ein Patentre­
zept gibt es nicht. In jedem Fall
Sattel Probe fahren!
Schmale FüSSe
Je nach Ausprägung von Längs- und
Quergewölbe hat jeder Mensch eine spezielle
Fußform. Beim Radfahren wird die Kraft
allerdings hauptsächlich durch den Ballen
aufs Pedal übertragen. Um auch bei längeren
Touren keine tauben Zehen zu bekommen,
sollte das Fußgewölbe mit der passenden
Einlegesohle unterstützt werden. SQlab,
Sidas und eSoles bieten solche an.
Sattel: Den 611 von SQlab (100 Euro) gibt es in
vier verschiedenen Breiten. Die abgsesenkte
Sattelnase kommt speziell Frauen entgegen.
Oft drückt ein Sattel Frauen an der Spitze.
Christine Zimmermann, Produkt-Designerin bei RTI SPorts
Mann oder Frau: Wo macht
eine Sonderbehandlung Sinn?
Am meisten unterscheidet sich
die Statur. Frauen sind meistens
schmaler, besonders im Schulterbereich und ha­
ben weniger Kraft als Männer. Außerdem sitzen
Frauen tendenziell lieber etwas entspannter und
weniger gestreckt auf dem Rad.
Spezielle Frauen-Produkte: Marketing-Tool
oder sinnvoller Pluspunkt?
Spezielle Frauenprodukte sind dann sinnvoll,
wenn sie mehr können als nur nach Frau aus­
zusehen. Oft gibt es nur andere Grafiken oder
buntere Farben. Diese Produkte geraten schnell
in die „Blümchen-Ecke“. Das schreckt auch viele
Sportlerinnen ab.
Also Finger weg von Blümchen-Sätteln.
Spezielle Damensättel haben schon ihre Berech­
tigung, da sich das weibliche Becken und der
Urogenitalbereich von Männern und Frauen un­
terscheidet. Es geht dabei weniger um die reine
Breite das Sattels als um den Shape.
Was muss man bei den Händen beachten?
Frauenhände sind meistens kleiner und zierlicher
als die von Männern. Frauen haben meist nicht
ganz so viel Kraft in den Händen. Daher sollten
die Griffe nicht zu dick sein und die Hebel heran­
gestellt werden. Da Frauen an den Innenflächen
meist weniger Hornhaut haben, reagieren sie
sensibler auf Druckstellen.
6/12 BIKE special 19
Kaufberatung und test
Blümchen
für Mutti?
20 BIKE special 6/12
bleischwere Pseudo-Entwicklungen mit BlümchenDekor? mit solchen
Mogelpackungen kommt man bei der weiblichen Klientel nicht mehr durch.
Die bikerin von heute ist selbstbewusst, materialkundig und weiSS,
was sie will: Hightech-Produkte mit einem dezenten Touch Weiblichkeit.
„Weibliches Design mit
warmen Farben und
geringes Gewicht sind
mir sehr wichtig.
Das Scott würd’ ich so nehmen, wie’s
da steht.“ Carolin kreutzer
Text David Voll Fotos Wolfgang Watzke, Daniel Simon
Steffi hat es satt, dass Frauen beim BikeKauf Kompromisse eingehen müssen.
Denn selbst die kleinsten Herren-Bikes
sind der 1,55 Meter kleinen Bikerin
noch zu groß. Die Emanzipation ist in
allen Lebensbereichen ein wichtiges,
gesellschaftliches Thema geworden.
Doch bei Bike-Herstellern wurde es erst
jetzt so richtig salonfähig. Viele von
ihnen haben die Hilferufe der Mädels
mittlerweile erhört und ihr Angebot
in den vergangenen Jahren deutlich
erweitert. Spezielle, an die weibliche
Anatomie angepasste Rahmengeometrien zeigen das Engagement der Hersteller. Denn Fakt ist: Ein kleiner Männerrahmen mit rosa Blümchendekor
und knuffigem Sattel macht noch lange
kein Frauen-Bike aus. So sahen das auch
unsere Testfahrerinnen: vier engagierte Bike-Mädels mit tadellosen Referenzen: Caro, Manu, Steffi und Nicole
verbringen ihren Alltag als Bikeguides
beim Touren-Veranstalter Ulp Bike,
geben nebenbei Fahrtechnikkurse und
nehmen an Downhill-Rennen teil. Sie
hatten am Ende die zehn neuen FrauenModelle zu beurteilen (ab Seite 24).
Während Männer die fehlende Reichweite zum Lenker über die Krümmung
der Wirbelsäule ausgleichen, kippen
Frauen das Becken weiter nach vorne,
was dann zu Sitzproblemen und Schmerzen im Genitalbereich führen kann.
Wer, wie, was
Doch bevor Frau planlos ins Radgeschäft stürmt, sollte die Wer-bin-ichund-was-brauche-ich?-Frage gestellt
und geklärt sein. Steht der Leistungsgedanke im Vordergrund und zählen
Marathon-Rennen zur Wochenendplanung, dann sind puristische Hardtails
und leichte Fullys genau das Richtige.
Diese Bikes sind auf geringes Gewicht
(um zehn Kilogramm) getrimmt, haben
80 bis 100 Millimeter Federweg und
fliegen förmlich die Anstiege empor.
Während Hardtails nur vorne gefedert
sind und sich im unteren Preissegment
bis 1000 Euro prima für Einsteigerinnen
eignen, haben Fullys auch am Heck
einen „Weichmacher“ und bieten so
einen etwas größeren Einsatzbereich
als Hardtails. Allerdings sollte Frau
hier schon mindestens 1700 Euro inves­
tieren. In unserem Testfeld tummelten
sich zwei Hardtails: das Cube Access
WLS GTC und das Specialized Fate Comp
Der Rahmen macht’s
Carbon 29. Gut: Beide Modelle setzen
Eigens für Frauen entwickelte Rahmen auf einen leichten Carbon-Rahmen, der
haben ein kürzeres Oberrohr und ein
längeres Steuerrohr. Somit ergibt sich
eine aufrechtere, gedrungenere Sitzposition im Vergleich zu einem entsprechenden Männerrahmen. Das hat
jedoch drei wesentliche Gründe: Zum
Einen haben Frauen schmalere Schultern, was ihre Reichweite nach vorne
einschränkt. Zum Anderen lassen sich
so geschlechtstypische Kraftdefizite
des Oberkörpers besser kompensieren,
weil weniger Körpergewicht auf dem
Lenker lastet. Der dritte Grund ist die
hohe Beckenbeweglichkeit der Frauen.
das Gesamtgewicht gering hält, den
Preis allerdings nach oben treibt. Also:
eher für ambitionierte Racerinnen.
Steht neben sportlichem Bergaufradeln auch der Abfahrtsspaß im Vordergrund, dürfte ein All-Mountain-Fully
die richtige Wahl sein. Mit Federwegen
von 120 bis 150 Millimetern und breiten
Reifen bieten sie den größten Einsatzbereich unter allen Bike-Kategorien.
Mit All Mountains lassen sich auch fahrtechnisch schwierige Abfahrten und
grobes Terrain komfortabel meistern.
Dank der Niveau-Regulierung – eine Reduzierung der Federwege an Gabel und
Dämpfer – klettern die Bikes dennoch
ordentlich. Die Preise beginnen hier
bei 1700 Euro. Natürlich sind die Bikes
aufgrund des größeren Federweges
und der stabileren Bauart mit bis zu
14 Kilogramm auch etwas schwerer.
Unsere Kandidaten differenzieren sich
nochmals in puncto Federweg und
lassen sich deshalb in die Unterkategorie All Mountain Sport (120 bis 130
Millimeter) und All Mountain Plus (140
bis 150 Millimeter) gliedern. Zur ersten
Gruppe zählen: Radon Stage Diva,
Canyon Nerve XC 7.0 W, Rose Crystal
Stroke 2, Steppenwolf Tayma FS 120
Race und Trek Lush SL. Bei der Plus-Kategorie mussten sich das Cannondale
Scarlet 2, Lapierre Zesty 314 Lady und
das Scott Genius Contessa beweisen.
Frauen, die schwerpunktmäßig bergab
fahren und mit Federwegen ab 160
Millimeter umgehen können, greifen
lieber zu einem Enduro- oder FreerideBike. Diese Bikes bedienen jedoch nur
eine sehr kleine Zielgruppe und wurden
deshalb im Test nicht berücksichtigt.
Details entscheiden
Bei den Komponenten zeigt sich,
welche Hersteller weiter gedacht
„Gute und einstellbare
Komponenten sind das A
und O. Auch das Design
muss stimmig sein.
Schön bunt ja, Blümchen nein!“
Nicole Macke
Kaufberatung und test
All-Mountain-Bikes sind wahre Alleskönner.
Sie sind leicht genug zum Bergaufradeln
und bieten dennoch genügend Reserven für
technische Abfahrten.
„Das Design ist mir völlig egal.
Viel wichtiger sind mir
für kleine Hände passende
Komponenten.“ Steffi Hamann
22 BIKE special 6/12
haben, als nur die Rahmengeometrie
anzupassen. Lady-gelabelte Parts wie
Sattel oder Griffe sind nicht alles, was
ein Frauen-Bike ausmacht. Details, wie
die einstellbare Griffweite der Bremshebel, sind besonders wichtig, da
Frauenhände meist kleiner sind als
die der Herren. Hier zeigt vor allem
Specialized, wie es sein sollte: Die Hebel
der verbauten Avid X.0 lassen sich
ohne Werkzeug problemlos anpassen.
Bei der Konkurrenz ist das leider nur
mit Werkzeug möglich. Frauen sind
im Schnitt zudem leichter als Männer
und fahren weniger aggressiv, weshalb
leichte Laufräder, Reifen und Schläuche
ebenso angebracht sind wie kleinere
Bremsscheiben. Im Test fielen vor allem
die Reifen des Steppenwolfs unangenehm auf: Schwalbes Racing Ralph in
der Performance-Version ist nicht nur
schwer, sondern auch in Hinblick auf
den Preis des Rades unangemessen. Bei
den Federelementen geben Luftgabeln
und -Dämpfer den Ton an. Sie sind leicht
und lassen sich optimal auf das geringe
„Die Geometrie und die
schlanken Rohre des
Lapierre machen das
Bike sehr weiblich.
Nachteil: Es gehört nicht mir.“ Manuela drenska
Gewicht der Bikerinnen abstimmen.
Löblich: Bis auf Rose, Lapierre, Cannondale und Cube haben die Hersteller auch
kleinere als die üblichen 175-Millimeter-Kurbeln verbaut, was vor allem bei
den kleinen Rahmengrößen sinnvoll ist.
Natürlich können Frauen auch selbst
noch Hand anlegen und das Gewicht
ihres Bikes reduzieren. Mädels, die nur
ein geringes Budget (bis 150 Euro) fürs
Tuning zur Verfügung haben, feilen am
besten an Reifen, Schläuchen, Pedalen,
Griffen und Schnellspannern. Ist das
Sparschwein dicker (bis 350 Euro),
bieten sich auch Lenker und Vorbau an.
Fazit Frauen-Bikes werden besser.
Das Thema Rahmengeometrien haben
die Hersteller im Griff. Nachholbedarf
besteht in Detailfragen wie beispielsweise den passenden Kurbellängen,
aber auch in puncto Gewicht: FrauenModelle sind in etwa so schwer wie
vergleichbare Herrenmodelle. Frauen
belasten das Material aber weniger. Es
ginge also auch leichter.
WWW.BIKE-MAGAZIN.DE
Marktübersicht Lady-Bikes: WEBCODE #11207
Das perfekte LadyBike
auf diese details sollten frauen achten
4
1
2
3
5
6
1. Cockpit Dünne Griffe, breiter (mindestens 660
Millimeter), gekröpfter Lenker und werkzeuglose
Griffweiteneinstellung.
2. Federung Luftfederelemente sparen Gewicht
und lassen sich auf jede Bikerin ideal einstellen.
3. Reifen Leichte, griffige und mindestens
2,1 Zoll breite Reifen bringen Sicherheit und Komfort.
Leichte Schläuche (Latex) reduzieren den Rollwiderstand und sparen Gewicht.
4. Sattel Spezielle Lady-Sättel sind nicht automatisch die passenden. Jeder Po ist verschieden.
Hier hilft nur Ausprobieren. Manchmal ist weniger
(Polsterung) mehr.
5. Rahmen Niedrige Überstandshöhe für be-
quemes Absteigen, sowie kürzeres Oberrohr und
längeres Steuerrohr für eine aufrechte Sitzposition und somit weniger Schmerzen im Genitalbereich.
6. Bremsen Kleinere Bremsscheiben sparen
Gewicht, die Bremsleistung genügt meist, da Bikerinnen leichter sind und weniger aggressiv fahren
als ihre männlichen Kollegen.
6/12 BIKE special 23
Kaufberatung und test
Mit den All-Mountain-Fullys von Cannondale,
Scott und Lapierre (hier nicht im Bild) schreckten die
Testerinnen selbst vor großen Drops nicht zurück.
cube access GTC WLS
Cube ist schon lange Synonym für perfektes, bis ins Detail abgestimmtes Design,
und das schindete auch bei den Mädels Eindruck. Der mit 700 Millimeter breiteste
Lenker im Testfeld überzeugte mit super Ergonomie und verhalf zu sicherem Handling bergab. Die Gabel arbeitete sensibel und ließ sich dank Lockout-Hebel am Lenker
blitzschnell für den Uphill ruhigstellen. Der leichte Carbon-Rahmen punktete mit
toller Steifigkeit und zwei Flaschenhalterpositionen sogar in Rahmengröße 14
Zoll. Trotz sportlich gestreckter Sitzposition wieselte das Bike flink durch
den Trail. Nur die schweren Laufräder bremsen das Cube etwas ein. Die
dicke Sattelstütze flext nicht, das kostet Fahrkomfort.
www.Cube.eu
1599
Euro
10,70
KG¹
Gabel
Ausstattung
federweg
Rahmen/grössen
cc-race
Rock Shox Reba RL
Shimano SLX, XT/Formula RX
100 mm
Carbon/14, 16, 18, 20"
Marathon
+ Zwei Flaschenhalter, Cockpit-Ergonomie
all mountain
– Sattelstütze nicht voll versenkbar, schwere Laufräder
specialized Fate Comp Carbon 29
Twentyniner für Mädels? Specialized macht’s möglich. Ein Carbon-Rahmen kombiniert mit leichten Laufrädern und einer 80-Millimeter-Race-Gabel machen das Bike
zu einer Waffe bergauf. Die sportliche Sitzposition fanden die Mädels super und,
wie auch Reifen und Federgabel, für ein Race-Bike „völlig in Ordnung“. Das aufgeräumte Cockpit ist, dank Matchmaker-Schelle, im Testfeld ebenso einzigartig,
wie auch die werkzeuglose Bremshebel-Justage. Die großen Räder führen zu
einem laufruhigen Handling und bringen in Verbindung mit der dünnen
Sattelstütze spürbaren Fahrkomfort. Ladylike: Kettenblätter mit 38-24
Zähnen, 170 mm kurze Kurbel.
www.specialized.com
Gabel
Ausstattung
federweg
Rahmen/grössen
cc-race
Rock Shox SID 29 Brain Fade
SRAM XO, X9, X7/SRAM XO Worldcup
79 mm
Carbon/15, 17, 19"
Marathon
all mountain
+ Gewicht, werkzeuglose Hebel-Justage, Übersetzung
– Kein Sattelschnellspanner, günstige Kurbel
24 BIKE special 6/12
2399
Euro
9,65
KG¹
radon Stage Diva
Das Radon macht auf den ersten Blick eine sehr gute Figur – abfallendes und
gebogenes Oberrohr, hohes Cockpit und solide Ausstattung gepaart mit einem
schönen Design – das passt. Im Test bestätigten die Mädels die aufrechte, übersichtliche Sitzhaltung, die das Bike im Trail agil und wendig um die Kurven zirkeln
lässt. Bergauf wippte das Fahrwerk nur unwesentlich und zeigte gute
Klettereigenschaften. „Bergab kam leider wenig Freude auf“, so die Mädels. Sie bemängelten fehlende Harmonie im Fahrwerk und wünschten sich vorne mehr Federweg. Auch störten die Ergon-Griffe im
Downhill, die „für All Mountains nicht empfehlenswert“ seien.
www.radon-bikes.de
Gabel/dämpfer
Ausstattung
federwege vo./hi.
Rahmen/grössen
Marathon
Rock Shox Recon Gold TK/Fox RP2 BV
Shimano SLX, XT/Formula RX
102 mm/120 mm
Alu/15, 17, 19"
all mountain
enduro
+ Lenkerbreite, agiles Fahrverhalten, Reifen, Preis/Leistung
– Wenig Federweg vorne, Sattel, Griffe
1299
Euro
12,95
KG¹
Canyon Nerve XC 7.0 W
Beim Canyon bewiesen die Mädels, dass sie Ahnung vom Biken haben. Ohne die
Modellbezeichnung zu hinterfragen, fühlten sie sich „wie auf einem Marathon-Bike“.
Und richtig: XC steht für Cross Country/Marathon. Das „wenig wendige“ Handling ist
das Ergebnis des verhältnismäßig langen Oberrohrs und Vorbaus. Im Uphill zieht das
Canyon dafür gut davon und zeigt wenig Antriebseinflüsse auf die Federung.
Vor allem die innen verlegten Züge und das technische Design in der Farbe
Rawberry machen das Canyon zu einem „optisch tollen Bike“. Im Downhill
monierten die Testfahrerinnen jedoch das Ansprechverhalten des Dämpfers. Das Fahrwerk fühlte sich sportlich straff an.
www.canyon.com
Gabel/dämpfer
Ausstattung
federwege vo./hi.
Rahmen/grössen
1699
Euro
12,25
KG¹
Marathon
Rock Shox SID RL/Fox Float RL
Shimano SLX, XT/Avid Elixir 3
118 mm/122 mm
Alu/XS, S, M, L, XL
all mountain
enduro
+ Sattel, gute Rahmen-Details, Preis/Leistung,
viele Rahmengrößen
– Gestreckte Geometrie Geschmackssache
trek Lush SL
„Oh, der Lenker ist aber schmal“, waren die ersten Worte einer Testerin, ohne überhaupt einen Meter damit gefahren zu sein. Tatsächlich hat das Trek den schmalsten Lenker im Feld (620 mm). Das schlug sich auch in den Downhill-Qualitäten
nieder: „Es hält nicht die Linie“, bedeutet so viel wie: Das Lush ist nervös bergab.
Die Reifen tun ihr übriges: wenig Grip im feuchten Geläuf der Testrunde. Also:
beides tauschen und man kriegt ein tolles, sportliches Touren-Bike. Positiv:
die geringe Überstandshöhe des Rahmens, sehr komfortables Fahrwerk
(DRCV). Eine bessere Kurbel sollte bei dem Preis aber drin sein.
www.trekbikes.com
Gabel/dämpfer
Ausstattung
federwege vo./hi.
Rahmen/grössen
Marathon
Fox 32 F120 DRCV/Fox RP3 DRCV
Shimano FC-M 552, SLX/ Shimano SLX
120 mm/130 mm
Alu/14,5, 15,5, 16,5, 17,5"
all mountain
enduro
+ Gute Ausstattung, gelungene Geometrie, gutes Fahrwerk
– Wenig Reifen-Grip, günstige Kurbel, schmaler Lenker
¹BIKE-Messung, ohne Pedale
2599
Euro
12,90
KG¹
6/12 BIKE special 25
Kaufberatung und test
„Geiler Vortrieb“: Das leichte Specialized faszinierte die Testerinnen im Uphill und flog förmlich bergauf.
Vorbildlich waren auch die Avid-X0-Bremsen, mit werkzeugloser Griffweiteneinstellung.
rose Crystal Stoke 2
„Eher unweiblich“, so lautete das Design-Urteil unserer vier Mädels. Das konnte auch
der grüne Metallic-Lack nicht mehr wettmachen. Die gestreckte, eher rennmäßige Geometrie war nicht jederfraus Sache. Zwar ließ sich das Rose sehr gut bergauf fahren,
gab den Testerinnen jedoch das Gefühl, auf statt im Bike zu sitzen. Im Downhill fuhr
sich das Crystal dennoch wendig und leichtgängig – den leichten Laufrädern sei
Dank. Für den All-Mountain-Einsatz sind die Rocket-Ron-Reifen allerdings ungeeignet. Das Fahrwerk harmonierte in allen Fahrsituationen. Die hochwertigen Schaltkomponenten und Bremsen sind gemessen am Preis spitze.
www.rose.de
Gabel/dämpfer
Ausstattung
federwege vo./hi.
Rahmen/grössen
1799
Euro
12,40
KG¹
Marathon
Rock Shox Sektor RL/RS Monarch RT3
FSA, Shimano XT/Avid Elixir 5
132 mm/132 mm
Alu/15,5, 16,5, 18,5"
all mountain
+ Hochwertige Schaltkomponenten,
Bremsen, leichte Laufräder
– Reifen, Geometrie/Sitzposition
steppenwolf Tayma FS 120 Race
Der Namenszusatz Race lässt schon erahnen, dass sich das Steppenwolf eher in
Richtung Marathon orientiert. Das Fahrwerk mit knapp 120 Millimetern Federweg
rangiert zwischen Marathon- und All-Mountain-Klasse. Im Gelände attestierte die
Testcrew dem Bike ein straffes, „wenig smoothes“ Fahrwerk, das jedoch gut
harmonierte. Dank der recht gestreckten Sitzposition fuhr sich das Tayma gut
bergauf, zollte dafür aber im Downhill der Wendigkeit Tribut. Schwalbes Racing
Ralph genügt im Marathon-Einsatz, ist in der schweren Performance-Version
in dieser Preisklasse jedoch unpassend. Bei Steppenwolf kann man die
Ausstattung dank Baukastensystem selbst wählen.
www.steppenwolf-bikes.com
Gabel/dämpfer
Ausstattung
federwege vo./hi.
Rahmen/grössen
Marathon
Fox 32 F 120 FIT RLC/Fox RP23 BV
Shimano XT/Magura MT4
119 mm/115 mm
Alu/42, 46, 50 cm
all mountain
enduro
+ Vortriebsstark, hochwertige Schaltkomponenten
– Günstiges Reifenmodell und Kurbel (Shimano FC-M552)
26 BIKE special 6/12
2299
Euro
12,70
KG¹
enduro
cannondale Scarlet 2
Das Herzstück des wuchtigen Cannondale Scarlet (es basiert auf dem Jekyll) ist
der DYAD-Dämpfer, dessen Federweg via Remote-Hebel am Lenker reduzierbar ist.
In Kombination mit der absenkbaren Gabel stecken also zwei Charaktere in einem
Bike: ein sportlicher fürs effizient Bergaufstrampeln. Geht’s dann talwärts, gibt das
Fahrwerk sein enormes Potenzial preis: schluckfreudig im groben Gelände
und sensibel im Trail. Das sehr agile, spielerische Handling begeisterte
die Mädels. Der Lenker war ihnen dennoch zu schmal. Top: griffige,
dem All-Mountain-Einsatz angepasste Reifen. Ein Bike für Mädels, die technische Trails lieben. Leider ist es ziemlich schwer.
www.cannondale.com
Gabel/dämpfer
Ausstattung
federwege vo./hi.
Rahmen/grössen
Marathon
Fox 32 Talas 150 RL/Fox DYAD RT2
SRAM X7/Avid Elixir 5
121-150 mm/115-155 mm
Alu/16, 17, 18"
all mountain
enduro
+ Verstellbares Fahrwerk, super Handling, Reifenwahl
–
3299
Euro
13,75
KG¹
Schmaler Lenker, Cockpit für kleine Hände ungeeignet,
Ausstattung
scott Genius Contessa
Kein Bike handelte sich von den Testerinnen so viel Lob ein, wie das Scott. Superleicht im Gewicht, lässt es auch beim Vortrieb wenig Interpretationsspielraum: Es
stürmt einfach immer nach vorn. Auch das Design ist toll. Der „sehr schicke“ matte
Carbon-Rahmen ist mit dezenten lila Streifen durchzogen. Auch an den Parts, wie
Laufräder, Griffe oder Federgabel, findet sich der sanfte Farbton wieder. Der massige
Federweg von 150 und 155 Millimeter vorne beziehungsweise hinten behindert das
Genius im Uphill nicht. Einfach den Twinlock-Hebel drücken, und schon reduziert man
den Federweg oder blockiert ihn gar komplett. Das Fahrwerk spricht sehr sensibel
auf kleine Hindernisse an und schluckt auch grobe Brocken bravourös. Auf dem
Scott fühlten sich die Mädels „superwohl“. Im Trail fuhr sich das Bike sehr
wendig, legte aber auch bei Sprüngen ein stabiles Handling an den Tag.
www.scott-sports.com
3599
Euro
12,05
KG¹
Gabel/dämpfer
Ausstattung
federwege vo./hi.
Rahmen/grössen
Marathon
Fox 32 Talas 150 RL/Scott Equalizer 2
SRAM X9, X7/Avid Elixir 7
120-150 mm/99-155 mm
Carbon/S, M, L
all mountain
enduro
+ Gewicht, verstellbares Fahrwerk, Handling/Geometrie
– Schwaches Ausstattungs-Niveau
lapierre Zesty 314 Lady
Das stylische und relativ günstige Lapierre ist ein tolles Bike für Frauen, die den
Einstieg in den All-Mountain-Bereich suchen, aber tendenziell lieber bergab fahren.
Denn es punktet vor allem mit seinen Abfahrtsqualitäten. Hohe Drops und weite
Sprünge nimmt frau mit dem Zesty mühelos. Besonders das Heck arbeitet „unvergleichlich smooth“s zur Konkurrenz. Die Harmonie im Fahrwerk, sowie die aufrechte
Sitzhaltung wirken sich auch auf das Handling bergab aus: „Das Bike lässt sich sehr
gut kontrollieren, ohne dabei nervös zu sein“, freuten sich die Testerinnen. Im
Uphill lässt sich die Gabel zwar blockieren, jedoch nicht absenken. Die Klettereigenschaften leiden darunter aber nicht.
www.lapierrebikes.com
Gabel/dämpfer
Ausstattung
federwege vo./hi.
Rahmen/grössen
Marathon
Fox 32 F140 RL/Fox RP2
Shimano XT, SLX, Deore/Formula RX
143 mm/150 mm
Alu/S, M
all mountain
enduro
+ Sicheres Handling, smoothes Fahrwerk, Preis
– Keine Niveau-Regulierung, günstige Laufräder,
2499
Euro
13,30
KG¹
keine Flaschenhalterposition
¹BIKE-Messung, ohne Pedale
6/12 BIKE special 27
radHosen
Polstergarnitur
Auch unter der lässigen Freeride-hose sitzt meist noch die enge Lycra. kein
anderes accessoire bringt mehr fahrkomfort. wir haben acht modelle getestet.
Neue Hose, neues Glück? Meistens ist
es doch so: Wir haben mindestens drei
Radhosen im Schrank hängen. Doch
außer unserer Lieblingshose schafft es
kaum eine Mal auf die staubigen Trails.
In den meisten Fällen hat das Goldstück
keine Träger und zeigt sich im schlichten
Schwarz. Das schickt sich einfach zu
allem und macht obendrein ein schlankes
Bein. Außerdem verschwindet die enge
Lycra bei der hippen Bikerin eh gerne
unter einer lässigen Shorts.
Ganz oben auf der weiblichen KomfortWunschliste stehen anschmiegsame
Bündchen an Bein und Bauch. Diese
sollten sich möglichst gut dehnen lassen,
es soll ja auch nach der Hüttenrast nichts
drücken. Je breiter der Bund am Bauch
ausfällt, desto bequemer ist er in der
Regel. Kratzende Nähte sind verboten!
Auch am Bein setzen sich zunehmend
breitere Abschlüsse durch. Im Optimalfall kommen diese sogar ganz ohne
Nähte aus und schmeicheln dadurch
dem Bein bei jeder Kurbelumdrehung.
Silikon-Einlagen dürfen für besseren Halt
zwar sein, sie sollten aber nicht zu dick
auftragen oder einschneiden. Das Polster
sollte in jedem Fall eher schlank und
flach geformt sein. Zum Einen wirft es
so weniger Falten. Zum Anderen sieht
es dann nicht aus wie bei einer Pampers.
Träger finden sich an Lady-Hosen eher
selten. Obwohl sie meist besser sitzen
und zudem die Nieren wärmen. Doch wer
will schon bei der Pinkelpause nackt im
Wald stehen? Abhilfe schaffen hier die
Boxenstopp-Systeme von Gore, Pearl
Izumi und Protective. Per Reißverschluss
oder durch eine doppelte Stoffbahn
lassen sich diese Modelle bequem in der
Mitte abteilen und nach unten schieben.
Übrigens: Weiße Hosen sind zwar schick.
Bei Regen lassen sie aber meistens tiefer
blicken, als einem lieb ist.
Darauf stehen mädels
Entscheidend für ein gutes Tragegefühl sind Bündchen und Beinabschlüsse.
boxenstopp
Trägerlose Bike-Hosen erleichtern die Pinke­lpause.
Dabei sorgen Träger nicht nur für einen perfekten
Sitz. Auch die empfindlichen Nieren werden
warmgehalten. Gore, Pearl Izumi und Protective
lassen sich zum Wasserlassen hinten abklappen.
28 BIKE special 6/12
beinabschlüsse
Breite Bündchen am Bein (hier bei Craft) verhindern nicht nur, dass die Hose ständig verrutscht.
Sie kommen meist auch mit wesentlich weniger
Nähten und Silikon-Prints aus und liegen deshalb
angenehm und kaum spürbar auf der Haut.
hosenbund
Die weiche Haut am Bauch ist sehr empfindlich.
Schmale Bündchen, die einschneiden und kratzen, sorgen schnell für schlechte Laune. Assos
macht’s richtig und verpasst der H Fl.Lady_S5
einen breiten und nahtlosen Abschluss.
Assos H Fl.Lady_S5
craft Elite Body Control Bib
gonso Anna
gore Xenon 2.0 Lady
Preis/Info
129 Euro www.assos.com
200 Euro www.craft.se
80 Euro www.gonso.de
170 Euro www.gorebikewear.com
Grösse/farben
XS-XL/schwarz, blau, gelb, rot, weiß
XS-XXL/schwarz, schwarz-rosa
34-46/schwarz, weiß
34-44/schwarz-weiß
Schnitt/Polster
sportlich/breit
Race/normal
Race/schmal
Race/normal
Tragegefühl
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Polster
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Beinabschluss
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Bund/Träger
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Qualität
Fazit
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Assos überzeugt mit hervorragender
Verarbeitung. Das Material und
der breite Bund sorgen für ein angenehmes Tragegefühl. Auf längeren
Touren können einige der Nähte etwas
drücken. Das Sitzpolster fällt relativ
breit aus.
Craft schneidert eine hervorragende
Hose für Racerinnen. Das Trägermodell
sitzt wie eine zweite Haut. Die Qualität
ist auf Top-Niveau. Überzeugend ist
auch das sehr gute Polster. Aufgrund
des rennorientierten Schnitts, sollten
Sie unbedingt die Passform checken.
Für gerade mal 80 Euro bekommt man
bei Gonso eine toll verarbeitete Hose.
Bündchen und Beinabschluss tragen
maßgeblich zum guten Tragekomfort
bei. Das Polster ist eher für schmalere
Hintern geformt, überzeugt aber
durchaus mit viel Komfort.
Die Top-Hose von Gore verfügt am
Bund über Reißverschlüsse, die
den Boxenstopp erleichtern. Beim
Waschen können die Reißverschlüsse
allerdings den Stoff etwas aufrubbeln.
Ansonsten überzeugt die Xenon in
allen Bereichen mit guten Noten.
sehr gut
super
sehr gut
sehr gut
Herstellerangaben
Bewertung
BIKE-Urteil*
löffler Hot Bond
nalini Tortora
pearl izumi Elite Cycling Bib protective Franca
Preis/Info
64,90 Euro www.loeffler.at
119,90 Euro www.nalini.com
119,95 Euro www.paul-lange.de
100 Euro www.protective.de
Grösse/farben
34-46/schwarz, rot
XS-XXL/schwarz
XS-XXL/schwarz, weiß
34-46/schwarz
Schnitt/Polster
sportlich/normal
Race/schmal
Race/normal
sportlich/normal
Tragegefühl
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Polster
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Beinabschluss
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Bund/Träger
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Qualität
Fazit
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Die Hot Bond ist schon ein echter Klassiker von Löffler. Hinten hält ein hochgezogener Fleece-Rücken schön warm.
Das Silikon am Bein drückt etwas auf
die Oberschenkel. Das Polster ist sehr
komfortabel, sitzt bei den Testerinnen
aber etwas weit hinten.
Der feste Stoff der Tortora wirkt stabil
und haltbar. Die vielen Nähte im Schritt
stören etwas den ansonsten recht guten Tragekomfort. Der Bein­abschluss
sitzt etwas stramm und kann am Oberschenkel drücken. Die Verarbeitung der
Italienerin ist dagegen sehr gut.
Auch die Pearl Izumi besitzt ein System
für die Pinkelpause. Das Polster ist zwar
recht schlicht gehalten, überzeugt aber
durchaus mit gutem Tragekomfort. Das
Silikon-Band am Beinabschluss liegt
angenehm auf der Haut und schneidet
nicht am Oberschenkel ein.
Das Trägerproblem löst Protective mit
einem gut bedienbaren Reißverschluss
am Rücken. Vorne sorgt ein Mittelsteg
für guten Tragekomfort. Das Polster
fällt etwas dünn und weich aus und
sitzt sich auf längeren Touren leicht
durch. Etwas schmaler Beinabschluss.
sehr gut
sehr gut
sehr gut
gut
Herstellerangaben
Bewertung
BIKE-Urteil*
*Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.
6/12 BIKE special 29
kolumne
Ich Apfel, du Birne
Autor Henri Lesewitz liebt Biken, seine Freundin auch.
Gemeinsame Touren werden allerdings regelmäSSig zur ZerreiSSprobe
für die Beziehung. Warum eigentlich? Die Männersicht.
Als Heranwachsender lebte ich in der seligen Annahme, es gebe zwei Arten
von Frauen. Frauen wie meine Mutter, die gemusterte Kittelschürzen trugen
(50 Prozent Baumwolle/50 Prozent Polyester) und sich ständig Sorgen
machten. Und die Frauen von den Heavy-Metal-Postern wie Doro Pesch, die
in hautähnlichen Lederklamotten steckten (100 Prozent Schwein), während
sie auf feuerspuckenden Drachen ritten. Seit ich Mountainbike fahre, weiß
ich, wie kompliziert die Wirklichkeit ist.
Meine Freundin und ich sind das, was das Phrasen-Wörterbuch als „Traum-Paar“
definieren würde. Wir mögen dieselben Fernsehsendungen (Bauer sucht Frau),
dieselben Käsesorten (Blauer Hubertus), ja sogar dieselbe Freizeitaktivität
(Biken). Das Merkwürdige ist nur: Während wir bestens zusammen vor dem
Fernseher lümmeln können und jeden Mittwoch auf den Bauernmarkt zum
Stand der „Käse-Biene“ schlendern, ist gemeinsames biken eine eher heikle
Angelegenheit. An das Datum unserer letzten Tour kann ich mich schon gar
nicht mehr erinnern. An den Ablauf des Ausfahrt dafür umso mehr. Es war
der Tag, an dem unsere Beziehung am seidenen Faden hing.
Die Tour hatte wunderbar begonnen. Mit geschickten Richtungsänderungen war
es mir gelungen, Mausebärchen auf meine Lieblingsrunde zu lotsen. Für mich
war es nicht wirklich eine Strecke, eher eine Kampfarena. Bei unseren Jungsausfahrten kachelten wir stets mit herrlichem
Blutgeschmack im Mund über die Wurzeln.
Es ging dann selbstverständlich darum, den
anderen das Maximum an Schmerzen
zuzufügen, was nach Meinung von
Evolutionsforschern geschlechtsspezifische Gründe hat. Es zeigt den
Grad meiner Genussbereitschaft, dass
ich diesmal eher weichen Trittes
dahinrollte, hin und wieder meiner
entspannungsinteressierten Freundin
entgegenkurbelnd, um die Wartezeit
mit Grundlagenkilometern aufzufüllen.
Ab und an klappt es
doch mit der Harmonie
beim Biken: Autor
Lesewitz mit Freundin
Yvonne.
„Oh Mann, das ist echt nervig“, zischte Mäusebärchen, als ich mal wieder
mit einem gekonnten 180-Grad-Drift neben sie schlitterte. „Was ’n los?“,
rief ich zurück und übernahm wieder die Führung. „Passt schon …“, knurrte
Mausebärchen. Ich spürte Ärger heraufziehen. Die Wortkombination „passt
schon“ bedeutet in der Realität selten das, was sie im Duden-Sinn meint. Es
ist eine chiffrierte Anklage. Eine Drohung im Faschingskostüm. Eben eines
dieser Dinge aus dem Buch „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus –
tausend und ein Unterschied zwischen den Geschlechtern.“ Das Buch mit
dem Apfel und der Birne auf dem Cover. Die Bekannte meiner Ex hatte mir
diesen Schwachsinn vor Jahren geschenkt. So, als wären Frauen Videorekorder
„Made in Korea“ und das Buch die Gebrauchsanleitung. „Passt schon“ bedeutet
nichts anderes als heraufziehendes Höllendonnerwetter. Ich beschloss, das
mit dem Entgegenfahren zu lassen. Wobei ich rasch lernen musste, dass der
Freilauf-Sound einer Chris-King-Hinterradnabe, verursacht durch gleichmäßiges
Rückwärtskurbeln im Stand, eine noch viel verheerendere Wirkung auf die
weibliche Psyche haben kann. Das muss man sich mal überlegen: Ich stand nur
da, mit der Schulter an einen Baum gelehnt. Ich gab mir wirklich alle Mühe.
Meine Freundin aber sprach: „Das nächste Mal fahre ich wieder mit Miri!“
Frauen sind ein Rätsel. Hält ihnen ein Mann die Tür auf, schmelzen sie vor
Entzückung dahin. Lässt man sie als Erste in die Pralinenschachtel greifen,
schnurren sie vor Wonne. Wartet man aber beim Biken auf sie, oder fährt
ihnen sogar vor lauter Wiedersehensfreude entgegen, ist man ein doofes
Macho-Arschloch. Na prima.
Wir fuhren ein paar Kilometer wortlos nebeneinander her, während ich
versuchte, so unmännlich wie möglich zu wirken. Ich war quasi eine Miri,
nur mit Dreitagebart. Dann kam die Stelle, die wir auf unseren Männerrunden „die Todesröhre“ nennen. Ein zwei Meter hohes Betonrohr mit seitlich
herausragenden, verrosteten Eisenstangen. Nichts für bange Biker.
„Schatz, das kann man locker fahren!“, versuchte ich Mausebärchen Mut
einzuimpfen, die sichtlich angegruselt über die Röhre tippelte. Keine Reaktion.
„Guck mal, du musst das Ding von hier anfahren“, blieb ich hartnäckig. Sie
konnte es schaffen, das spürte ich. Die Erfolgschance lag gut und gerne bei
50 Prozent, vielleicht sogar bei sechzig!
Mausebärchen pumpte theatralisch Blut in ihren Kopf.
„Ich muss überhaupt nichts!“, rief sie in die Waldesruh und raste geladen
davon. Ich sah sie in der Ferne todesverachtend über die berühmt-berüchtigte
Schlüsselstelle „Schenkelbrecher“ peitschen, was ich nicht mal im Traum wagen
würde. Die Vögel zwitscherten. Die Sonne schien. Und ich stand im Wald
und grübelte, ob Birnen nicht vielleicht doch einfach nur unrunde Äpfel sind.
Foto © Markus Greber
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Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, kann ich die Erstattung des Betrages verlangen. Es gelten
dabei die mit DK vereinbarten AGB. Gläubiger-ID: DE03ZZZ00000369776
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Klasing Verlag GmbH, Siekerwall 21, 33602 Bielefeld, Tel.: 0521/559-0, E-Mail: [email protected] mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. Brief, Telefax, E-Mail) widerrufen werden. Einzelheiten zu Ihrem Widerrufsrecht finden Sie unter: www.delius-klasing.de/widerrufsbelehrung.