Jugendliche & Marken in Ostdeutschland

Markenimages von Konsumgüterherstellern
bei Jugendlichen
Studie des Conomic TrendLab
Dr. Gesa von Wichert
Beschreibung Stichprobe
In der Studie „Jugendliche & Marken 2007“ hat das Conomic TrendLab in
Kooperation mit der Martin- Luther- Universität Jugendliche im Osten
Deutschlands befragt.
Thema: Markennutzung
persönliche Befragung
20 Interviewer
1053 Jugendliche
Brandenburg, Sachsen, Sachsen- Anhalt,
Thüringen
45% Jungen & 55% Mädchen
Alter von 12 bis 18 Jahren
alle Schultypen
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
2
Gliederung
Jugendliche als Zielgruppe
Jugendliche & Marken
Rolle von Ostmarken
Aufbau von Markenimages
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
3
Finanzkraft
Jugendliche in Deutschland im Alter von 13– 17 Jahren verfügen insgesamt
über rund 5,1 Milliarden € Einnahmen pro Jahr.
neue BL
DE gesamt*
2.534 Mio. €*
Mode
950 Mio. €*
Getränke
Weitere zentrale Ausgaben:*
ƒ Handy (2.223 Mio. €)
Süßigkeiten
ƒ Weggehen (1.810 Mio. €) sowie
768 Mio. €*
ƒ Hörspiel und Musik (1.355 Mio. €)
Körperpflege,
Kosmetik
763 Mio. €*
0%
20%
40%
60%
80%
100%
*Studie: Institut für Jugendforschung, Bravo Faktormärkte Geld & Finanzen
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
n = 1052
4
Taschengeld
Die Höhe des Taschengeldes variiert dabei zwischen den alten und den neuen
Bundesländern nicht.
alte BL*
neue BL
1€ bis unter 25€
25€ bis unter 50€
50€ bis unter 100€
100€ bis unter 250 €
250€ bis unter 500€
500€ und mehr
kein
0%
10%
*Studie Bravo Faktormärkte Geld & Finanzen
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
20%
30%
40%
50%
n = 1052
5
Informationsquellen
Jugendliche treffen ihre Kaufentscheidung selbst und informieren sich bei
Freunden, in Zeitungen und im Fernsehen. Eltern beziehen ihre Kinder in die
Kaufentscheidung mit ein.
Bei wem informieren sich die Jugendlichen
bei ihrer Kaufentscheidung?
Bei wem informieren sich die Eltern bei
ihrer Kaufentscheidung?
Freunde
Kinder
Zeitungen
Geschäft
Fernsehen
Ehepartner
Geschäfte
Werbung
Internet
andere Fam.
Mitgliedere
Freunde
Eltern
Jugendliche
0%
25%
50%
n = 1052
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
75%
Eltern*
0%
25%
50%
75%
*Studie: Institut für Jugendforschung
6
Freizeit
Freunde treffen ist die beliebteste Freizeitbeschäftigung. Sport, Internet und
Fernsehen haben ebenfalls einen festen Platz in der Freizeit von Jugendlichen.
45%
Freunde treffen
31% ♂ Fußball, ♀ Tanzen & Reiten
Sport
Communities: Knuddels, icq, my space …
9%
im Internet surfen
Fernsehen
4%
Pro7, Viva, RTL, RTL2, Sat1, MTV
Lesen
4%
Bravo, Bravo Girl, Sugar, Bravo Sport, PC Games
Arbeiten
1%
5%
Sonstiges
0%
20%
40%
60%
80%
100%
n = 1052
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
7
Gliederung
Jugendliche als Zielgruppe
Jugendliche & Marken
Rolle von Ostmarken
Aufbau von Markenimages
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
8
Lieblingsmarke
Die meisten Jugendlichen haben Lieblingsmarken in den Bereichen Mode,
Körperpflege und Getränke.
Mode
Nike, H&M, Adidas, edc, New Yorker, Puma
Körperpflege
bebé, Nivea, Adidas, Dove
Getränke
Coca Cola, Sprite, Volvic, Becks
Deodorant
Axe, Adidas, Fa, Rexona, 8x4, Nivea, bebé
Süßigkeiten
Haribo, Katjes, Kinder, Lindt, Nimm 2
Haarpflege/- styling
Schwarzkopf, Nivea, Head & Shoulders, Dove
Gesichtspflege
bebé, Nivea, Balea
Kosmetik
Manhattan, Jade, L‘Oreal, Nivea
Brotaufstrich
Nutella, Lätta, Brunch
Milchprodukte
Müller, Sachsenmilch
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Mädchen
Jungen
80%
n = 1052
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
9
Markentreue
Je älter die Jugendlichen werden, desto stärker sind sie bereits an Marken
gebunden. Markenartikelhersteller sollten in diesem Sinne schon früh
beginnen, ihre zukünftigen Kunden zu binden.
100%
80%
Hast du eine
Lieblingsmarke im
Bereich … und seit
wann verwendest
du diese?
60%
40%
20%
Alter
0%
8
10
12
13
14
16
17
18
n = 1052
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
10
Gliederung
Jugendliche als Zielgruppe
Jugendliche & Marken
Rolle von Ostmarken
Aufbau von Markenimages
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
11
Lieblingsmarke
Nur 2% der ostdeutschen Jugendlichen nennen als Lieblingsmarke ein Produkt,
das im Osten Deutschlands zuzurechnen ist.
Vita Cola
Florena
98%
Lieblingsmarken
Nudossi
2%
aus den alten
Hasseröder
Bundesländern
Köstritzer
Radeberger
n = 1052
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Bekanntheit Ostmarken
Die Probanden konnten am häufigsten Ostmarken in den Bereichen
Süßigkeiten und Getränke nennen.
Bambina, Halloren, Pfeffi, Zetti
Süßigkeiten
Soft Drinks
Vita Cola, Club Cola
Nudossi
Brotaufstrich
Gesichtspflege
Florena
Milchprodukte
Sachsenmilch, Osterland, Leckermäulchen
Körperpflege
Florena
Haarpflege
Florena
0%
5%
10%
15%
20%
Welche
Ostmarken
fallen dir in den
einzelnen
Produktbereichen ein?
n = 1052
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
13
Rolle von Eltern
Ostmarken sind eindeutig öfter durch Eltern bekannt, Westmarken dagegen
häufiger durch Werbung.
45%
Ostmarken
40%
Marken im
Allgemeinen
35%
30%
ƒ Eltern & Großeltern normalerweise
keine Informationsquelle für
Markenprodukte
ƒ zentrale Bedeutung bei Ostmarken
ƒ Westmarken sind am häufigsten
durch Werbung bekannt.
25%
ƒ Ist es nicht gefährlich, den Eltern
und Großeltern die Vermittlung
von Markenbekanntheit &
Markenimage zu überlassen?
20%
15%
ƒ V.a. in einer Zielgruppe, in der sie
auf Trendbildung keinen Einfluss
haben? Jugendliche treffen ihre
Kaufentscheidung eigenständig!
10%
5%
0%
Geschäft
Werbung
Freunde
Eltern
Großeltern
Sonstiges
n = 1052
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
14
Verkaufsargument „Ost“
Nur 4% der Westbevölkerung achten beim Einkauf darauf, ob ein Produkt aus
den neuen oder alten Bundesländern stammt.
West
Ost
1,3% 1,9% 1,6%
• Würde ein Produkt aus
1,6% 1,2%
23,6%
den alten BL bevorzugen
• Würde ein Produkt aus
den neuen BL bevorzugen
• Spielt keine Rolle
95,2%
73,6%
• Weiß nicht/keine Angabe
*Studie der IMK GmbH 2006
Spielt es für Sie eine Rolle, ob ein Produkt aus den neuen oder
aus den alten Bundesländern kommt? Wenn ja, welche Produkte
bevorzugen Sie?*
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
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Bedeutung „Ost“ bei Jugendlichen
Bei Jugendlichen in Ostdeutschland spielt die Herkunft des Markenproduktes
keine Rolle bzw. sie können nichts damit anfangen.
70%
60%
56%
günstig
gute
Qualität
Kult
50%
40%
niedrige
Qualität
langweilig
eher
unauffällig
31%
30%
20%
?
9%
10%
?
6%
0%
neutral
keine Vorstellung
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
positiv
negativ
n = 1052
16
Differenzierungskriterium?
Je älter die Jugendlichen sind, desto eher können Sie überhaupt etwas mit
dem Begriff Ostmarke anfangen. Der Anteil der positiven Assoziationen der
12- 14 jährigen ist verschwindend gering.
80%
keine Vorstellung
neutral
positiv
70%
60%
ƒ „Ost“ ist bei Jugendlichen nicht
mehr als Differenzierungskriterium
geeignet.
ƒ Gerade bei den 12- 14 jährigen
besteht keine oder nur eine
neutrale Vorstellung über
Ostmarken.
50%
40%
30%
20%
10%
Alter
0%
12
13
14
15
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
16
17
ƒ Ältere Jugendliche können sich
zwar unter dem Begriff
„Ostprodukt“ etwas vorstellen,
sind jedoch primär neutral
gegenüber diesen eingestellt.
18
17
Gliederung
Jugendliche als Zielgruppe
Jugendliche & Marken
Rolle von Ostmarken
Aufbau von Markenimages
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18
Aufbau von Markenidentität
Der Aufbau der Markenidentität erfolgt über Aspekte, welche die linke (sachlich
rationale) und rechte (emotionale) Gehirnhälfte betreffen.
Ratio
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Herkunft
Alter & Entwicklung
Rolle im Markt
zentrale Assets
ƒ Nutzen ≠
Eigenschaften
ƒ Verwendungsmöglichkeiten
ƒ Produktvorteile
Emotion
Role
Benefits
Character
Appearance
ƒ Markenpersönlichkeitsmerkmale
ƒ Markenerlebnisse
ƒ Markenbeziehung
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
visuell
haptisch
olfaktorisch
akustisch
gustatorisch
©Conomic Marketing & Strategy Consultants
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
19
Marken im Fokus
Beim Kauf von Markenprodukten spielen sowohl emotionale als auch rationale
Komponenten eine Rolle. Diese variieren je nach Produktbereich.
Mode
Kosmetik
Süßigkeiten
Getränke
Damit kann man ein bisschen angeben
Bietet was vernünftiges fürs Geld
Bietet gute Produkteigenschaften
Gefällt allen Jugendlichen
Ist in & trendy
Ist für bestimmte Gelegenheiten
Passt bei allen Gelegenheiten
Beweist persönlichen Stil
Verwenden auch die eigenen Freunde
Sieht besonders gut aus
0
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100
200
0
100
0
200
100
200
0
100
200
20
Die drei strategischen C‘s
Bei der Positionierung im Markt muss immer auch die Perspektive des Kunden
berücksichtigt werden. Es muss erhoben werden, warum der Kunden bei uns
oder beim Wettbewerber kauft.
ƒƒ
ƒƒ
ƒƒ
ƒƒ
Wer
Wer ist
ist unser
unser Kunde?
Kunde?
Was
Was denkt
denkt er
er über
über uns?
uns?
Was
Was bewegt
bewegt ihn?
ihn?
Gibt
Gibt es
es unterschiedliche
unterschiedliche
Bedürfnisse?
Bedürfnisse?
Customer
ƒƒ Wer
Wer sind
sind die
die Kunden
Kunden des
des
Wettbewerbers?
Wettbewerbers?
ƒƒ Warum
Warum kauft
kauft der
der Kunde
Kunde
beim
beim Wettbewerber?
Wettbewerber?
ƒƒ Ist
Ist er
er loyal?
loyal? Warum?
Warum?
Wettbewerbsvorteile
Company
Competitor
ƒƒ Wo
Wo sind
sind die
die Stärken
Stärken und
und
Schwächen
Schwächen des
des Wettbewerbers?
Wettbewerbers?
ƒƒ Wo
Wo liegen
liegen unsere
unsere Stärken
Stärken und
und
Schwächen?
Schwächen?
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21
Imagepositionierung
Es ist wichtig zu wissen, wie der Kunde uns wahrnimmt und wie er uns im
Konkurrenzumfeld einordnet. Wo gleichen wir dem Wettbewerber & wo
unterscheiden wir uns? Gibt es ein Ideal?
Natürlicher Geschmack
Jog
schwach
hur
t
Leckermäulchen
Danone
schwach
stark
Erfolg
& Aussehen
Zott
Ehrmann
Mibell
stark
n = 1052
© Conomic Marketing & Strategy Consultants
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Imagepositionierung
Es ist wichtig zu wissen, wie der Kunde uns wahrnimmt und wie er uns im
Konkurrenzumfeld einordnet. Wo gleichen wir dem Wettbewerber & wo
unterscheiden wir uns? Gibt es ein Ideal?
Natürlicher
Glaubwürdigkeit
Geschmack
KJoos
gm
heutr
itk
schwach
niedrig
Balea
Leckermäulchen
stark
hoch
Danone
Bebé
schwach
niedrig
Erfolg
Jugendlichkeit
& Aussehen
Nivea
Zott
Ehrmann
Mibell
Florena
stark
hoch
n = 1052
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Marktsegmente
Innerhalb des Jugendalters findet eine starke Veränderung von Prioritäten
statt.
12- 13 Jährige vs. 18 Jährige*
Liebe
16- 18
Pre- Adults
Disco
Styling
Alkohol
Party
Freunde
Rauchen
14- 15
Teens
Jungs/Mädchen
5
4
3
2
1
Sex
ICH
Handy
Vereine
Shopping
Haustiere
12- 13
Pre- Teens
Zeitschriften
Fernsehen
Süßigkeiten
Stars
wird weniger wichtig
wird wichtiger
*Studie Bravo Faktor Jugend 6
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Gezielte Positionierung
Innerhalb einzelner Kundensegmente kann durch eine gezielte Marktbearbeitung eine Veränderung der Position erreicht werden.
Glaubwürdigkeit
Für eine
Umpositionierung
können folgende
Instrumente
genutzt werden:
niedrig
Balea
hoch
Bebé
niedrig
Nivea
Florena
hoch
Jugendlichkeit
ƒ Produkt
ƒ Preis
ƒ Kommunikation
ƒ Distribution
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Fazit
Jugendliche sind eine interessante Zielgruppe (5,1 Milliarden € Einnahmen p.a.).
Sie treffen ihre Kaufentscheidung selbst und beeinflussen ihre Eltern beim Einkauf.
Die Bindung an Marken nimmt mit dem Alter zu.
Die zukünftigen Kunden sollten schon früh angesprochen und gebunden werden.
Der Anteil der Lieblingsmarken, die aus dem Osten kommen, ist extrem gering.
Bisher wird der Markenaufbau von Ostherstellern meist den Eltern & Großeltern
überlassen. Dies birgt die Gefahr eines Aussterbens der Konsumenten.
„Ost“ ist kein Verkaufsargument bei ostdeutschen Jugendlichen.
Ostdeutsche Konsumgüterhersteller sollten sich zukünftige Kunden sichern, indem
sie Jugendliche als Zielgruppe entdecken. Hierfür ist die Prägung eines
Markenimages unabhängig vom Attribut „ost“ erforderlich.
Zum Aufbau eines Markenimages eignen sich dabei nicht nur Werbung, sondern v.a.
Produkt- und Distributionsmaßnahmen
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Weinbergweg 23
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Fax: +49 345. 55 59 653
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