Espelkamper Zeitung Montag – Frei tag Projekte wecken Interesse an Technik Schüler-Praktikantinnen der ESPELKAMPER ZEITUNG erkunden das Ausbildungszentrum Harting Von Viveka H ü b e l , Sabine W i r a c h o w s k i und Judith Nötzel Guten Morgen Schlüsselfrage Bei der Hitze steigt sie für die Fahrt lieber aufs Rad. Fahrtwind tut gut. Plötzlich fehlt der Fahrradschlüssel. Den hat sie verloren. Am meisten vermisst sie ihr Maskottchen, einen fünf Zentimeter großen Hasen in Latzhose. Nur ein Werbegeschenk, aber ihr auf 6000 Kilometer, die sie mit dem Drahtesel zurückgelegt hat, ans Herz gewachsen. Noch hat niemand Schlüssel mit Anhänger im Fundbüro abgegeben. Vielleicht kann ein Finder den Weg zum Fundbüro zurücklegen, wenn es kühler wird. Klaudia G e n u i t - T h i e s s e n Tierärztin Brigitte Oestreich denkt nicht an die Aufgabe ihrer Praxis in der Kantstraße 30. Tierärztin bleibt Praxis an der Kantstraße Espelkamp (aha). Die ehemaligen Muna-Hallen an der Kantstraße sind im Kulturausschuss von Bürgermeister Vieker als Gebäude in Spiel gebracht worden, die sich als Standort für ein kulturgeschichtliches Museum anbieten würden (wir berichteten). Tierärztin Brigitte Oestreich hat ihre Praxis in der Ex-Muna-Halle, Kantstraße 30, und erhielt nach der dem Bericht in der ESPELKAMPER ZEITUNG (vom 20. Juni) zahlreiche Nachfragen verunsicherter Tierhalter. Deshalb erklärt sie jetzt: »Ich beabsichtige in keiner Weise, meine Praxis in absehbarer Zeit aufzugeben.« Auch sei noch niemand von der Stadt, die Eigentümerin des Gebäudes ist, an sie herangetreten. »Alle, die mit ihren Tieren zur Beratung zu mir kommen möchten, kann ich beruhigen. Ich werde ihnen weiterhin in meiner zentralgelegenen Praxis zur Verfügung stehen«, informiert Brigitte Oestreich. »Und das ist doch auch wichtig für eine Stadt wie Espelkamp.« Einer geht durch die Stadt . . . und hat nicht den Eindruck, dass schon viele Espelkamper in Urlaub gefahren sein können. Am Wochenmarkttag ist am Einkaufszentrum genauso wenig eine Parklücke zu finden wie an jedem »normalen« Freitag, denkt… EINER So erreichen Sie Ihre Zeitung Abonnentenservice, Anzeigenannahme Telefon 0 57 41 / 34 29 0 Fax 0 57 41 / 34 29 31 Lokalredaktion Espelkamp Wilhelm-Kern-Platz 5, 32339 Espelkamp Felix Quebbemann 0 57 72 / 97 91 11 Arndt Hoppe 0 57 72 / 97 91 12 Fax 0 57 72 / 97 91 20 [email protected] @ ___________________________ www.westfalen-blatt.de Espelkamp (WB). Schülerinnen der zehnten Jahrgangsstufe am Söderblom-Gymnasium haben bei der ESPELKAMPER ZEITUNG ein Praktikum absolviert. Währenddessen haben sie einen Tag im »Neuen Ausbildungszentrum Harting« (NAZHA) verbracht, um zu erfahren, wie der Alltag von Jugendlichen in der Ausbildung dort aussieht. Die Harting Technologiegruppe beschäftigt aktuell 127 Auszubildende in 20 Berufen. Drei dieser Auszubildenden haben die Schülerinnen kennen gelernt. Katharina Maria Penner macht eine Ausbildung zur Industriekauffrau und befindet sich im ersten von drei Ausbildungsjahren. Sie stellt den drei Mädchen die NAZHA Company vor. »Sie ist wie eine interne, eigene Firma, die von Azubis geführt wird«, erklärt sie. Diese Firma erhält Aufträge von den Abteilungen des Unternehmens, die von kaufmännischen Azubis angenommen und von gewerblichen ausgeführt werden, manchmal mit Hilfe eines Ausbilders. Für je drei Monate wird jeweils ein Team aus einem gewerblichen und einem kaufmännischen Azubi gebildet, damit jeder die Arbeit des anderen nachvollziehen kann. Zum Abschluss dieser Zeit wird den Vorgesetzten und weiteren Führungskräften eine Quartalspräsentation vorgestellt. Darin werden unter anderem Umsatzzahlen und Bilanz der NAZHA Company präsentiert. NAZHA wird erweitert Darüber hinaus führt Katharina Maria Penner die Zeitungs-Praktikantinnen durch das Ausbildungszentrum. Dort lernen alle Auszubildenden unter einem Dach: gewerblich-technische und kaufmännische Auszubildenden sowie Duale Studenten. Das NAZHA besteht aus einem lang gezogenen Raum mit moderner Einrichtung mit dem »Multimediabrunnen« in der Mitte. Die Sitzecken dieser »Piazza« können in den Pausen oder zum Florian Rabe hat mit den HartingAzubis ein Reaktionsspiel entwickelt und konstruiert. Sie haben den Praktikantinnen der ESPELKAMPER ZEITUNG Rede und Antwort gestanden (von links): Ausbildungsleiter Nico Gottlieb (links) die Lernen genutzt werden. Auf der linken Seite befinden sich die Werkstatt und der Maschinenraum. Die Auszubildende zeigt den Gästen auch die »Wall of Fame«, eine Galerie der besten Absolventen, die seit 1980 besteht. Außerdem gibt es eine eigene Küche. »Momentan wird das NAZHA um 900 Quadratmeter erweitert«, berichtet Katharina Maria Penner begeistert. »Wir als Azubis sollen zwar neue Ideen einbringen, um das NAZHA zu verbessern, jedoch kann beinahe nichts mehr verbessert werden. Es ist schon super aufgebaut und strukturiert.« Arbeiten in Gleitzeit Fabian Schmalgemeier macht eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker im zweiten Ausbildungsjahr und berichtet, dass die Hauptbestandteile seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung das Fräsen und Drehen sind. »Beim Fräsen dreht sich das Werkzeug und Fabian Schmalgemeier, Azubi im ersten Lehrjahr, bearbeitet ein Werkstück im Schraubstock. Auszubildenden Katharina Penner, Florian Rabe und Fabian Schmalgemeier sowie Ausbilderin Bianca Rüter. Fotos: Michael Klose/Harting es werden eher eckige Teile gefertigt. Beim Drehen dreht sich das zu bearbeitende Teil und es werden eher runde Teile gefertigt«, erklärt er. Gearbeitet wird in der Regel von 7 bis 16 Uhr, allerdings nutzen viele Azubis die Gleitzeit. Die 40-Stunden-Woche können sie eigenständig einteilen, wobei in der Kernarbeitszeit von 9.15 bis 12 Uhr jeder Azubi anwesend sein muss. Spiel selbst entwickelt Später zeigt Florian Rabe, Auszubildender zum Elektroniker für Geräte und Systeme im ersten Ausbildungsjahr, den Schülerinnen das von ihm selbst entwickelte Reaktionsspiel »Memory@Harting«. Es wird auf Messen und Veranstaltungen genutzt, um das Interesse von Jugendlichen für Technik zu wecken. »Die Entwicklung des Spiels hat ein halbes Jahr in Anspruch genommen«, sagt er. Auf dem Monitor wird ein Bild gezeigt, das der Spielende auf den Tasten wiederfinden und in möglichst kurzer Zeit drücken muss. Eine Hauptbeschäftigung von Florian Rabe ist, Schaltpläne (grafische Darstellungen von Schaltkreisen) zu erstellen, auf denen der Aufbau einer Platine abgebildet ist. Anschließend demonstriert er den Besucherinnen, wie die Schaltpläne an einem Steckbrett getestet werden. Ausbildungsleiter Nico Gottlieb nimmt sich ebenfalls Zeit für die Praktikantinnen des WESTFALENBLATTES. Unter anderem berichtet er stolz über Details von Weiterin der Ausbildung, wie etwa Englischtrainings und die »Benimm ist in«-Seminare zur Vermittlung von Verhaltensregeln für Auszubildende. Gottlieb erläutert außerdem Auswirkungen des demografischen Wandels und aktuelle Trends in der Berufsausbildung. So Katharina Maria Penner absolviert eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Derzeit leitet sie die NAZHA Company. bietet Harting diverse Duale Studiengänge in Zusammenarbeit mit den privaten Hochschulen PHWT Diepholz-Vechta-Oldenburg und der FHDW Paderborn an. Das Studium dauert vier Jahre und der Student verbringt abwechselnd jeweils drei Monate im Betrieb und an der Hochschule. Hilfe zur Orientierung »Um noch mehr Jugendliche für eine Ausbildung bei uns zu begeistern, helfen wir mit Projekten zur Orientierung«, sagt Gottlieb. Früh angefangen wird damit bereits in der Grundschule beim Projekt »Kitec – Kinder entdecken Technik«, mit dem das Interesse der Kinder geweckt werden soll. »Für die Älteren gibt es Führungen durch das NAZHA zwischen der siebten und zehnten Klasse. Dabei werden Berufe, wie der des technischen Produktdesigners, des Werkstoffprüfers, des Elektronikers für Geräte und Systeme und des Industriemechanikers vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit diese praktisch zu erleben«, sagt der Ausbildungsleiter. Ein weiteres Projekt in Kooperation mit der Hauptschule Waldschule Espelkamp trägt den Namen »Input«. Dort lernen die Schüler einige Berufe näher kennen, wie sie sich in einem Bewerbungsgespräch richtig verhalten und wie sie eine Bewerbung schreiben. Des Weiteren ist das Unternehmen auf der Jugendinitiative »Tec2You«, die während der Hannover Messe stattfindet, vertreten. »HARTING gibt pro Jahr 500 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, auf Kosten des Hauses die neuesten Technologien zu entdecken. Dabei erhalten sie geführte Themen zu ausgewählten Themen auf dem gesamten Messegelände und haben im Tec2You Pavillon die Möglichkeit, Technik spielerisch selbst auszuprobieren «, erläutert Nico Gottlieb. Die dort präsentierten Spiele wurden von den Auszubildenden entwickelt. Darüber hinaus betreibt die Firma Eventsponsoring: Zum Beispiel präsentiert sich der Ausbildungsbereich auf Reitturnieren in Minden-Lübbecke. Dabei steht die Verknüpfung von Arbeit und Hobby von jungen Menschen im Fokus. Kinderhaus in neuer Trägerschaft Initiative berät zu Vollmachten Gemeinnützige Gesellschaft übernimmt Kita der katholischen St.-Marien-Gemeinde Espelkamp (WB). Die HospizInitiative Espelkamp bietet am Montag, 6. Juli, ihren Gesprächskreis zu Patientenverfügungen, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung für den Gesundheitsbereich an. Interessierte sind im Büro, Ludwig-Steil-Straße 13, Telefon 0 57 72 / 97 92 70, von 15 bis 17 Uhr willkommen. Espelkamp (WB). Das Katholische Kinderhaus Sankt Marien in Espelkamp wird zum 1. August in eine neue Trägerschaft überführt. Das Kinderhaus an der Isenstedter Straße wurde 1957 von der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Marien aus Espelkamp gegründet. Neuer Träger wird die »Katholische Kindertageseinrichtungen Minden-Ravensberg-Lippe GmbH« mit Sitz in Bielefeld. »Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 2009 gegründet und betreut inzwischen 56 katholische Kindertageseinrichtungen aus der Region«, sagt Mechthild Holz von der neuen Trägergesellschaft. Durch die Überführung wird die St.-Marien-Gemeinde deutlich entlastet und die Verwaltungsarbeiten des Kinderhauses vereinfacht. »Der Verwaltungsaufwand hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Das kann ein spezialisierter Träger deutlich besser«, sagt Robert Meyer, Mitglied des Kirchenvorstandes. Für Pfarrer Karl-Heinz Graute ändert sich wenig: »Ich bin auch zukünftig wie gewohnt im Kinderhaus präsent und für die pastorale Ausrichtung verantwortlich«. Auch Gaby Riesner, Leiterin des Katholischen Kinderhauses, freut sich über den anstehenden Trägerwechsel: »Wir werden dadurch in Zukunft wieder mehr Zeit für die pädagogische Arbeit haben.« Bei der Betreuung der Kinder wird sich ebenfalls nichts ändern. »Auch das pädagogische Montessori-Konzept bleibt in vollem Umfang bestehen«, betont sie. Gemeinsame Fahrradtour Freuen sich über neuen Träger (von links): Robert Meyer, Gaby Riesner, Mechthild Holz, Christina Schnittker und Pfarrer Karl-Heinz Graute. Fabbenstedt (WB). Mitglieder des Schützenvereins Fabbenstedt und der örtlichen Feuerwehr unternehmen an diesem Sonntag, 5. Juli, ihre alljährliche Fahrradtour. Treffpunkt ist um 13 Uhr an der alten Fabbenstedter Schule. Die Organisation liegt diesmal in den Händen der Feuerwehr.
© Copyright 2024 ExpyDoc