Mediencommuniqué: Kunstwerke mit allen Sinnen erfahren Seit über vier Jahren arbeitet das Internationale Blindenzentrum in Landschlacht (IBZ) mit dem Community-Artist Türel Süt zusammen. Am Anfang stand seine Idee, Kunst für ALLE zugänglich zu machen, auch für Menschen, die nicht sehen können. Was einfach begann, hat der in Konstanz wohnhafte türkisch-englische Doppelbürger Türel Süt sukzessive ausgebaut: Zuerst waren die „Bilder“ in erster Linie tastbar. Dann entstanden Audiobeschreibungen: Ausstellungsbesucher bekamen Bildbeschreibungen via Kopfhörer. Später konnten zu gewissen Kunstwerken Gerüche wahrgenommen werden. Und schliesslich arbeitete Türel Süt bei ausgewählten Werken sogar mittels ertastbarer Wärme und Kälte. Mit letzterem Effekt wollte er auch blinden Ausstellungsbesuchern „veranschaulichen“ respektive „begreifbar“ machen, dass die Population der Eisbären unter der Klimaerwärmung leidet. Türel Süts Projekt ist auch ein Projekt für die Umwelt: Immer wieder begegnet man beim Anschauen und Ertasten der Bilder dem starken ökologischen Engagement des Künstlers. Schon Hunderte von blinden und stark sehbehinderten Menschen haben die Ausstellung „Sense the Colours“ (frei übersetzt Farben mit allen Sinnen erfahren) besucht, sei es im IBZ Landschlacht, mehrfach in Konstanz, im Kanton Tessin sowie in Freiburg in Breisgau. Stets waren sie absolut begeistert. Es stellt für nicht oder schlecht sehende Menschen eine grosse Qualität dar, Kunstwerke SELBER (ohne die Hilfe einer Begleitperson) bestaunen und erfahren zu können. Aus diesem Grund möchte das IBZ Landschlacht einen weiteren Schritt in der Zusammenarbeit mit Türel Süt gehen: In einem dafür geeigneten Raum in der Blindenbibliothek der Schweizerischen Caritasaktion der Blinden (auf demselben Grundstück gelegen wie das IBZ) soll eine Dauerausstellung eingerichtet werden, welche für die Gäste des IBZ Landschlacht zweifelsohne einen grossen Gewinn darstellen wird. Aber auch Gruppen von ausserhalb werden diese Ausstellung auf Voranmeldung besuchen und somit Kunst hautnah in einem ganz speziellen „Museum“ erfahren können. Das IBZ Landschlacht ist ein Bildungs- und Ferienzentrum, das sich in seiner 50jährigen Geschichte in erster Linie dafür engagiert hat, blinden, sehbehinderten, taubblinden und hörsehbehinderten Gästen ein sicheres Umfeld und ein angenehmes Ambiente für ihre Ferien- und Tagungsaufenthalte zur Verfügung zu stellen. Seit geraumer Zeit steht das Haus einem weiten Personenkreis offen. Mit hervorragender Küche und Tagungsinfrastruktur wird das IBZ Landschlacht von vielen Gruppen und Einzelgästen mit und ohne www.ibzlandschlacht.ch Behinderung geschätzt. Getragen wird es von einer gemeinnützigen Stiftung. Text: Roland Gruber Bild oben rechts: Türel Süt, Community-Artist, Jahrgang 1972 www.turelsut.com Roland Gruber, Direktor des Internationalen Blindenzentrums IBZ in Landschlacht (selber stark sehbehindert): „Ich darf getrost sagen: Bei „Sense the colours“ handelt es sich weltweit um eines der besten Kunstprojekte, das für uns Blinde und Sehbehinderte je geschaffen wurde. Aus diesem Grund durfte ich Türel Süt im Rahmen einer Vernissage in der Bürgersaal-Galerie Konstanz am 17. März 2014 einen goldenen Schlüssel („IBZ-Award“) überreichen. Türel Süt war sehr gerührt ob dieser Anerkennung.“
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