Ludwig-Maximilians-Universität München SoSe 2015 Institut für Informatik Dr. M. Hölzl, C. Kroiÿ Formale Techniken der Software-Entwicklung Übungsblatt 9 Besprechung am 03.07.2015 Musterlösung Aufgabe 1: Gegeben sei das Transitionssystem M in Abbildung 1. r p,t,r p, q q,r Abbildung 1: Transitionssystem (a) Zeichnen Sie, beginnend bei Zustand s0 , die entfalteten Ablauf-Pfade des Transitionssystems zu einer Pfadlänge von 4. Lösung: M bis FTSE SoSe 2015 - Übungsblatt 9 Musterlösung Seite 2/3 (b) Entscheiden Sie für die folgenden CTL- bzw. LTL-Formeln φ1 bis φn , ob M, s0 |= φi und M, s2 |= φi gilt und begründen Sie Ihre Antwort. (i) (ii) (iii) (iv) (v) (vi) (vii) (viii) φ1 φ2 φ3 φ4 φ5 φ6 φ7 φ8 := ¬p =⇒ r := F t := ¬ E G r := E(t U q) := F q := E F q := E G r := G(r ∨ q) Lösung: (i) (ii) φ1 gilt in φ2 gilt nicht in s0 und Transition nach s2 weil in beiden r gilt. s0 weil es die Möglichkeit s1 erfolgen muss. einer Endlosschleife gibt. φ2 gilt in s2 , weil die (iii) φ3 gilt weder in s0 noch in s2 weil von beiden aus einen Pfad gibt, auf dem immer (iv) φ4 gilt weder in s0 noch in s2 weil (v) φ5 gilt nicht in (vi) φ6 gilt in s0 und in (vii) φ7 gilt in s0 wegen der Endlosschleife und in (viii) φ8 gilt in in s0 s0 aber in s2 und in s2 , t r gilt. in beiden Zuständen nicht gilt. siehe ii) weil von s0 aus s3 erreichbar ist und s2 weil r q sowieso in sowohl in s2 s2 gilt. als auch in s1 gilt. s2 . Aufgabe 2: Drücken Sie die folgenden Eigenschaften falls möglich in CTL und LTL aus. Wenn die Eigenschaft weder ∗ in CTL noch in LTL ausdrückbar ist, versuchen Sie es mit CTL . (a) Immer wenn auf p nach einer endlichen Anzahl von Schritten Phase ein, während der kein r eintritt bevor schlieÿlich Lösung: CTL: LTL: A G(p =⇒ A X A G(¬q ∨ A[¬r U t])) G(p =⇒ X G(¬q ∨ ¬r U t)) t gilt. q folgt, dann tritt das System in eine FTSE SoSe 2015 - Übungsblatt 9 (b) Ereignis p Musterlösung Seite 3/3 geht in allen Ablaufpfaden sowohl s als auch t voraus. Hinweis: Es kann hilfreich sein, zunächst die Negation dieser Eigenschaft zu formulieren. Lösung: ¬(E ¬p U(s ∨ t)) ≡ A ¬(¬p U(s ∨ t)) ≡ A p R ¬(s ∨ t) LTL: p R ¬(s ∨ t) Hierbei wurde die Äquivalenz ¬(φ U ψ) ≡ ¬φ R ¬ψ verwendet. CTL: (c) Für alle Ausführungspfade gilt: Nach ist p q niemals wahr. Lösung: LTL: CTL: G(p =⇒ G ¬q) A G(p =⇒ A G ¬q) (d) Zwischen den Ereignissen q und r is p niemals wahr. Lösung: LTL: G q =⇒ ((¬p U r) ∨ G ¬r) (e) Transitionen zu Zuständen, in denen p wahr ist, treten höchstens zweimal auf. Lösung: G((¬p ∧ X p) =⇒ G((¬p ∧ X p) =⇒ G ¬(p ∧ X p))) (f ) Es gibt einen Ausführungspfad, auf dem Lösung: Wenn an die Aussage so versteht, dass p in jedem zweiten Zustand wahr ist. p genau in jedem 2. Zustand wahr sein soll und annimmt, dass man mit dem 2. Schritt ausgehend vom Anfangszustand anfängt: ∗ CTL : E ¬p ∧ G((¬p =⇒ X p) ∧ (p =⇒ X ¬p))
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