Was damals geschah - Arbeitskreis Kinderarbeit

Was damals geschah
(Ein Weihnachtsanspiel von Marianne Plentz)
Anzahl der Spieler: mind. 13
Alter:: ab etwa 6 Jahren
Rolle
Spieler
Sprecher
Engel Gabriel
Maria
Josef
Elisabeth
Bote (n)
Trompeter (ohne Text)
Trommler (ohne Text)
Rolle
Spieler
Wirt 1
Wirt 2
Wirt 3
Hirte 1
Hirte 2
Hirte 3
Engel
Requisiten:
Kleidung für die Spieler entsprechend ihrer Rollen.
Hintergrundbilder für die einzelnen Szenen können auf Bettlaken gemalt werden. Die
Befestigungsmöglichkeiten sind von den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Die Türen entweder
auch auf Bettlaken malen oder aus Holzrahmen mit Vorhang gestalten.
1. Szene: Ankündigung der Geburt Jesu
Hintergrundbild: Kochstelle in einem Haus
Requisiten: Regal, Hocker und Tisch für Maria
2. Szene: Maria bei Elisabeth
Hintergrundbild von Szene 1
Requisiten: Hocker und Tisch entfernen
3. Szene: Josefs Traum
Hintergrundbild von Szene 1
Requisiten: flaches Bett, Öllampe
4. Szene: Anordnung des Kaisers, auf dem Weg nach Bethlehem, Herbergssuche
Hintergrundbild: Häuserfronten
Requisiten: jeweils eine Tür schräg an jeder Seite
5. Szene: Geburt Jesu und Hirten auf dem Feld
Hintergrundbild: Wiese, Baum, Pferch, eventuell Sternenhimmel
Requisiten: künstliches Lagerfeuer, Dekoschafe
6. Szene: Hirten an der Krippe
Hintergrundbild: Höhleneingang
Requisiten: Krippe, Stroh, Hocker für Maria
(Aufbau der einzelnen Szenen: siehe Abbildungen im Anschluss an den Text.)
Hinweise:
Zwischen den einzelnen Szenen können entsprechende Lieder von einem Chor, Singteam, der
Kindergruppe oder gemeinsam von allen gesungen werden.
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1. Szene: Ankündigung der Geburt Jesu
Maria hantiert herum und summt ein Lied.
Gabriel: (tritt von der Seite heran) Sei gegrüßt Maria, Gott ist mit dir, er will dich beschenken.
Maria:
(springt erschrocken auf) Ist das ein Engel? Bis jetzt habe ich nur von so etwas gehört,
aber noch nie einen gesehen. Was hat das wohl zu bedeuten?
Gabriel:
Maria, fürchte dich nicht! Stell dir vor, Gott hat dich ausgesucht, um dich zu beschenken.
Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Du sollst ihm den Namen
„Jesus“ geben, denn er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Denn
Gott, der Herr, wird ihn zum König des Friedens machen. Seine Regierungszeit wird
niemals aufhören.
Maria:
Das verstehe ich nicht. Ich soll schwanger werden? Ich bin doch nicht verheiratet. Wer soll
denn der Vater des Kindes sein?
Gabriel:
Gott wird sich um alles kümmern. Bei ihm ist nichts unmöglich. Er selber wird der Vater
sein und deshalb wird dieses Kind auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden.
Damit du das noch besser verstehst, will ich dir von deiner Verwandten Elisabeth
erzählen. Sie hat sich immer ein Kind gewünscht, aber nie eins bekommen. Jetzt ist sie
eigentlich zu alt dazu. Doch nun bekommt sie ein Baby. Sie ist bereits im sechsten Monat.
Maria:
Das ist ja kaum zu verstehen, aber ich will es glauben, denn Gott ist so groß. Er kann
Unmögliches möglich machen. Er wird es auch mit mir gut machen. Es soll so geschehen,
wie du gesagt hast. (Engel geht ab)
2. Szene: Maria bei Elisabeth
Erzähler: Nicht lange danach packt Maria ihre Sachen, um ihre Verwandte im Bergland von Juda zu
besuchen. Sie braucht jemanden, mit dem sie über das reden kann, was sie erlebt hat.
Maria beeilt sich, um die Stadt zu erreichen, in der Elisabeth mit ihrem Mann Zacharias
wohnt.
Maria:
(läuft mit einem Bündel auf dem Rücken und denkt nach, bleibt ab und zu stehen.) Ich bin
gespannt, wie ich Elisabeth antreffen werde. Kaum zu glauben, dass sie in ihrem hohen
Alter noch ein Kind bekommt. Wie sehr wird sie sich freuen, wo sie doch so viele Jahre
darauf verzichten musste. Und was wird sie sagen, wenn sie hört, dass ich auch
schwanger bin?
Maria:
(kommt in den Eingang des Hauses und grüßt) Schalom, der Friede Gottes sei mit dir,
Elisabeth.
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Elisabeth: (ist im Haus mit Saubermachen beschäftigt, dreht sich langsam um und fasst sich an den
Bauch. Sie sagt freudig und dann bedächtig).
Maria, herzlich willkommen. Das ist ja eine Überraschung, dass du mich besuchst. Eben,
als du mich begrüßt hast, hat sich das Kind in meinem Bauch vor Freude bewegt. Maria,
du bist von Gott beschenkt, mehr als alle anderen Frauen. Das Kind in dir ist gesegnet von
Gott. Es wird Herr aller Herren sein. Was für eine Ehre, dass die Mutter dieses Kindes mich
besucht. Du kannst glücklich sein, weil du geglaubt hast, was Gott durch den Engel zu dir
gesagt hat. Alles wird sich erfüllen.
Erzähler: Maria staunt, dass Elisabeth schon alles weiß, obwohl sie ihr noch gar nichts erzählt hat.
Aber jetzt ist sie sich sicher, dass alles stimmt, was der Engel ihr gesagt hat. Voller Freude
lobt sie Gott.
Maria:
Von ganzem Herzen preise ich Gott, den Herrn, und ich bin voller Jubel über Gott, meinen
Retter. Denn er hat Großes an mir getan. Ich bin eine geringe und unbedeutende Frau und
darf nun den versprochenen Retter zur Welt bringen. Das ist kaum zu fassen. Gott hat
mich reich beschenkt.
Erzähler: Drei Monate bleibt Maria bei Elisabeth. Dann geht sie zuversichtlich und froh zurück nach
Nazareth, gespannt, wie ihr Gott weiter beistehen wird.
3. Szene: Josefs Traum
Josef:
(geht im Zimmer auf und ab, ist ratlos) Was soll ich nur machen, ich weiß nicht mehr
weiter. Das hätte ich nicht gedacht, dass Maria, meine Verlobte, ein Kind erwartet. Wir
haben uns doch das Versprechen gegeben, für immer zusammenzuhalten. Von wem mag
das Kind sein? Warum hat sie mich hintergangen, obwohl sie weiß, dass ich sie liebe?
(Setzt sich auf die Bettkante, den Kopf in die Hände gestützt) Soll ich einfach die Verlobung
auflösen? Aber das bedeutet, dass sie von allen verachtet wird. Das wäre ihr Untergang.
Am besten, ich trenne mich heimlich von ihr, dann wird es nicht ganz so schlimm für sie.
Doch jetzt muss ich schlafen. Morgen wartet harte Arbeit auf mich. (Josef legt sich
schlafen und seufzt tief)
Engel:
(nicht zu sehen, Stimme über Mikrofon mit Hall) Josef, Josef!
Josef:
(schreckt hoch) Was ist, Herr?
Engel:
Mach dir keine Sorgen wegen Maria. Nimm sie dir bedenkenlos zur Frau. Das Kind, das sie
erwartet, ist von Gott durch seinen Geist. Sie war bereit, es aufzunehmen. Sie wird einen
Sohn bekommen und du sollst ihm den Namen „Jesus“ geben, das bedeutet Retter. Er
wird die Menschen von ihrer Schuld gegenüber Gott befreien. Damit trifft ein, was Gott
schon viele hundert Jahre vorher versprochen hat.
Josef:
(wacht auf, reckt und streckt sich, reibt sich die Augen) Was war das für ein Traum? Ich bin
noch ganz durcheinander. Aber der Traum gibt mir die Antworten auf meine Fragen. Ich
bin überzeugt, dass Gott durch seinen Boten zu mir gesprochen hat. Auf ihn will ich hören.
Ich will tun, was Gott mir gesagt hat und Maria nicht verlassen.
Erzähler: Nach diesem Ereignis nimmt Josef Maria als seine Frau in sein Haus auf. Er weiß, Gott hat
für ihn und Maria einen guten Weg.
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4. Szene: Anordnung
Herbergssuche
Bote:
des
Kaisers,
auf
dem
Weg
nach
Bethlehem,
(tritt auf in Begleitung eines Trompeters oder Trommlers) Achtung, Achtung! An alle
Bewohner des Römischen Reiches! Kaiser Augustus lässt bekannt geben, dass sich jeder in
Steuerlisten einschreiben lassen soll! Jeder gehe dazu in seine Geburtsstadt! Diese
Anordnung ist unbedingt zu befolgen! Wer sich der Anordnung des Kaisers widersetzt, hat
mit einer hohen Strafe zu rechnen! (Bote und Trompeter/Trommler treten ab)
Erzähler: Auch Josef und Maria hören die Anordnung des Kaisers. Obwohl Maria hochschwanger ist,
muss sie sich mit auf die lange und anstrengende Reise machen. Sie sind mehrere Tage
unterwegs und erreichen dann erschöpft Bethlehem.
Maria:
Josef, ich kann nicht mehr. Ich glaube, das Kind kommt gleich.
Josef:
Kein Wunder, bei dieser Anstrengung. Ich staune, dass du so lange durchgehalten hast.
Wir brauchen unbedingt ein Quartier. Komm, wir fragen hier in der Herberge. (Josef
klopft)
Wirt 1:
(öffnet die Tür) Was wünschen Sie?
Josef:
Wir brauchen dringend ein Quartier. Bei meiner Frau kann jeden Moment das Kind zur
Welt kommen.
Wirt 1:
Tut mir leid, aber es ist alles schon besetzt. Wir haben leider keinen Platz mehr für Sie.
Josef:
Was sollen wir tun? Gibt es keine Möglichkeit?
Wirt 1:
Durch die Volkszählung ist hier in Bethlehem alles überfüllt. Sie werden wohl kaum noch
einen Platz in einer Herberge finden. (Er schließt die Tür)
Josef:
(verzweifelt, stiller Schrei zu Gott) Kein Platz für den Sohn Gottes? Herr, Gott, was soll ich
tun? Du hast mir die Verantwortung für Mutter und Kind übergeben. Ich weiß nicht
weiter. Ich bin am Ende.
Maria:
Josef, versuch es doch hier noch einmal. (Zeigt auf eine weitere Herberge)(Josef klopft)
Wirt 2:
(öffnet) Schalom, womit kann ich Ihnen helfen?
Josef:
Wir brauchen dringend einen Platz, an dem meine Frau das Kind zur Welt bringen kann.
Bitte helfen Sie uns.
Wirt 2:
(überlegt) Hm, das ist schwierig. Jeder Winkel ist belegt, aber ich merke, Sie brauchen
wirklich Hilfe. Nur eine Möglichkeit könnte ich Ihnen noch anbieten. Nicht sehr schön,
aber besser als gar nichts. Hier ist eine Höhle, sie dient als Unterkunft für die Tiere. Wenn
Ihnen das nichts weiter ausmacht?
Josef:
Das ist mir egal. Hauptsache, es ist ein ruhiges, ungestörtes Plätzchen. (Er geht mit Maria
dorthin.)
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5. Szene: Geburt Jesu und Hirten auf dem Feld
Erzähler: Endlich haben Maria und Josef einen Platz gefunden. Es ist höchste Zeit. Unter ganz
einfachen Bedingungen kommt Jesus, der Sohn Gottes, zur Welt. Bis jetzt weiß niemand
davon, nur Josef und Maria. In der Nähe sind Hirten auf dem Feld, die ihre Schafe hüten.
Hirte 1:
Habt ihr die vielen Leute hier in Bethlehem gesehen? Die Stadt ist voll von Fremden. Seit
einigen Tagen kommen immer mehr dazu. Was wollen die nur hier?
Hirte 2:
Hast du nichts von dem Befehl des Kaiser Augustus gehört? Jeder muss in seinen
Geburtsort gehen, um sich in Steuerlisten eintragen zu lassen.
Hirte 3:
Ja, ja, diese römische Regierung saugt uns noch das letzte Geld aus den Taschen.
Hirte 1:
Wäre das nicht stark, wenn Gott jetzt sein Versprechen einhält und uns den Retter
schickt?
Hirte 3:
Ha, das wäre super, der könnte uns mit einem Schlag von der römischen Besatzungsmacht
befreien. Dann wäre unser Volk wieder sein eigener Herr im Land.
Hirte 2:
Aber das hat Gott doch schon so lange versprochen. (Pause) Vielleicht hat er uns
vergessen?
Hirte 1:
Das glaub ich nicht! Bis jetzt hat Gott immer seine Versprechen gehalten. Aber vielleicht
wartet er darauf, bis wir uns bessern?
Hirte 3:
Da kann er aber lange warten. Oder glaubst du, dass wir auf einmal alle ganz lieb und brav
sind? (Plötzlich wird es hell, ein Engel steht neben den Hirten, die Hirten springen
erschrocken auf, einer hält sich die Hand vor die Augen)
Engel:
Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch eine gute Nachricht, darüber wird in unserem ganzen
Volk große Freude sein. Denn heute ist in Bethlehem, der Stadt Davids, ein Retter
geboren, der ist Christus, der Herr. An folgenden Dingen werdet ihr das Kind erkennen: Es
ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.
Erzähler: Plötzlich ist bei dem Engel eine große Zahl weiterer Engel, die Gott lobten und sagen:
Chor/CD: (Scheinwerfer leuchtet auf) z. B. „Ehre sei Gott in der Höhe" (Licht geht aus)
Hirte1:
Mann, hab ich mich erschrocken! So was gibt's doch nicht! Bin ich auch wirklich wach?
Hirte 2:
Na klar, oder meinst du, du träumst? Wisst ihr noch, was der Engel gesagt hat?
Hirte 1:
Ja! Jesus, der Retter, ist geboren. Er ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe. Ist das vielleicht der versprochene Retter von Gott?
Hirte 3:
Na, ich weiß nicht. Der Retter, auf den wir so lange warten, soll in einer Futterkrippe
liegen? Wenn der geboren wird, dann sicher in einem Palast als König, so wie König David
gelebt hat.
Hirte 2:
Der war schließlich auch mal Hirte. Warum soll das nicht stimmen, was der Engel uns
gesagt hat. Kommt, wir sehen mal nach.
Hirte 1+ 3: Gut, wir kommen mit.
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Erzähler: Tatsächlich, die Hirten lassen ihre Schafe allein auf dem Feld zurück und laufen nach
Bethlehem, um das Kind zu suchen. Sie wollen wissen, was Gott getan hat.
6. Szene: Hirten an der Krippe
(Maria und Josef sitzen an der Krippe, Hirten kommen herein)
Hirte 1:
Hier sind wir richtig. Seht, das Kind ist in Windeln gewickelt.
Hirte 2:
Und es liegt tatsächlich in einer Futterkrippe.
Hirte 1
Daraus fressen doch die Schafe sonst. Mann, sind die arm.
Hirte 2:
Und doch froh.
Hirte 3:
Wollt ihr nicht mal die Leute begrüßen? Shalom.
Josef:
Schalom, herzlich willkommen in unserer Mitte.
Maria:
Wer hat euch hierher geschickt?
Hirte 3:
Wir waren auf dem Feld und haben die Schafe gehütet, da stand auf einmal ein Engel bei
uns.
Hirte 1:
Wir waren total erschrocken.
Hirte 2:
Er sagte uns: Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute in Bethlehem ein Retter geboren.
Hirte 3
Und das soll Christus, der Herr sein, der alle Menschen retten und ihnen Frieden schenken
will.
Hirte 2:
Aber nur denen, die ihm von Herzen vertrauen.
Maria:
Das ist ja großartig, dass ihr das wisst. Schön, dass ihr hier seid. Zu mir kam auch ein Engel
Gottes, als ich noch nicht verheiratet war, und sagte mir, dass ich einen Sohn von Gott
bekommen werde und ihm den Namen Jesus geben soll.
Hirte 1:
Dann stimmt ja wirklich alles. Wir haben uns nicht geirrt.
Hirte 3:
Ich hätte es aber besser gefunden, wenn der versprochene Retter in einem Palast geboren
worden wäre.
Hirte 2:
Und du glaubst, die hätten uns mit unseren Kleidern in den Palast reingelassen? Hier
dürfen wir ohne Weiteres rein. Außerdem sind wir die ersten Besucher.
Hirte 1:
Ich finde es gut, dass er so arm ist. Wenn er groß ist, dann kann er uns wenigstens
verstehen.
Hirte 2:
Was reden wir jetzt hier aber so viel rum? Dieses Kind war bei Gott und ist für uns Mensch
geworden, damit wir durch ihn wieder bei Gott leben können. Kommt, lasst uns ihn
anbeten und ihm danken. (Nehmen die Mützen vom Kopf und singen.)
Hirte 1:
Wir müssen zurück. Wir waren lange genug hier. Jetzt wissen wir Bescheid. Lasst uns zu
unseren Schafen gehen.
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Hirte 2:
Aber ich nicht. Ich will, nein, ich muss das den andern Leuten erzählen. Die wissen doch
überhaupt nicht, was heute Nacht passiert ist. Alle warten auf den Retter, der kommen
soll.
Hirte 3:
Ja, und jetzt gehen wir zu ihnen. Alle sollen es wissen. (Alle drei Hirten laufen in den
Zuschauerraum und rufen) Freut euch! – Jesus ist geboren! – Der Retter ist da! – Gott hat
uns nicht vergessen! – Er kommt zu uns!
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