Anzeige Zu Sage HWP wechseln und bis zu 600 E Prämie erhalten. Das Museum of Modern Art vertreibt Glaskunst aus dem Thüringer Wald. Seite 6 www.dhz.net/softwaretesten Ein Angebot unseres Werbekunden Sage Software GmbH Wie Handwerker über Facebook ihren Umsatz Seite 13 steigern können. Handwerkskammer Dresden Verkaufte Auflage: 478.608 Exemplare (IVW I/2015) | Preis: 2,75 Euro QUERGEDACHT THEMEN DIESER AUSGABE Baggerfahrer im Goldrausch Schwarze Null Männer baggern wie blöde, grölte einst Herbert Grönemeyer von den Open-AirBühnen der Republik und meinte damit keineswegs jene Tätigkeit des Bauhandwerkers, mit der sich vereinzelte Vertreter des starken Geschlechts ihre heimlichen Kindheitsträume erfüllen. Wann ist ein Mann ein Mann? Auf die fast schon philosophische Frage Grönemeyers gibt es nur eine Antwort: Wenn er Bagger fährt. Musste früher der Erdkruste mühsam mit Hacke und Schaufel zu Leibe gerückt werden, so löffelt der Bagger heute spielend leicht den Platz für einen ganzen Keller aus dem Bauland. Und der Baggerfahrer sitzt an den Schalthebeln und spürt ein Gefühl von Stärke. Ja, Herr Grönemeyer, Männer sind furchtbar stark, zumindest wenn sie wie blöde baggern. Aber Baggern macht nicht nur stark, sondern womöglich sogar reich. Zumindest dürfen die vier Bauarbeiter, die kürzlich in Passau beim Baggern auf eine wahre Goldgrube stießen, auf ziemlich viel Geld hoffen. Eine Million Euro soll der Schatz, den sie gehoben haben, wert sein. Der Uhrmacher und Juwelier mit seiner Frau, die ihn vor vielen Jahren mutmaßlich auf ihrem Grundstück einbuddelten, haben jedenfalls nichts mehr davon. Das kinderlose Ehepaar ist schon vor Jahren verstorben. Finden sich keine Erben, dürfen sich Baggerfahrer und Grundstückseigentümer den Schatz teilen. Um es mit Grönemeyer zu sagen: Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit. Vor allem letztere Eigenschaft werden die ehrlichen Baggerfahrer brauchen, die ihren Fund pflichtbewusst gemeldet haben. Denn wenn erst Juristen von der Sache Wind bekommen, könnte es in Passau bald zugehen wie einst beim Goldrausch am Klondike. Und am Ende sind die Ehrlichen die Dummen. ste DIE AKTUELLE ZAHL 172.000 Personen etwa erhielten im Jahr 2014 „MeisterBafög“, rund ein Drittel davon waren Frauen. (Quelle: Destatis) ONLINE-UMFRAGE 37,2 % Erfahrene Fachkräfte gehen. Das ist ein Problem für Betriebe. 6,2 % Die Auswirkungen sind für Betriebe kaum spürbar. 56,6 % Die Betriebe müssen damit leben. Die Mitarbeiter haben sich das verdient. Teilnehmerzahl: 145; Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de 13 191078 602756 REGIONAL Dresden Da kommt man schon ins Grübeln: Unter den Antragstellern sind auch viele Handwerker. Die Betriebe verlieren dadurch erfahrene Fachkräfte. Foto: Detlev Müller Wenn der Abgang eine Lücke reißt Nach einem Jahr Rente mit 63 spürt die Wirtschaft die Folgen – Handwerk fordert zügige Reform der Teilrente Von Karin Birk und Mirabell Schmidt K laus S. hat es in Handwerkerkreisen mittlerweile schon zu zweifelhaftem Ruhm gebracht. Immer wenn es um die abschlagsfreie Rente mit 63 geht, bringt Karl-Heinz Schneider, der Präsident des Zentralverbandes des Dachdeckerhandwerks, seinen früheren Fassadenmonteur ins Spiel. Denn Klaus hat trotz aller Einwände seines Chefs die Rente mit 63 genutzt. Schneider spürt den Weggang des langjährigen Mitarbeiters noch heute: „Er fehlt uns“, klagt Schneider, der rund 50 gewerbliche Mitarbeiter beschäftigt. „Die Stelle eines so erfahrenen Angestellten lässt sich nicht so schnell adäquat ersetzen.“ Drei Milliarden für Rente mit 63 Seit dem 1. Juli 2014 gibt es die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren. Die Folgen machen sich jetzt bemerkbar: „Die abschlagsfreie Rente mit 63 untergräbt unsere Bemühungen, ältere Beschäftigte möglichst lange im Erwerbsleben zu halten“, kritisiert Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. Und nicht nur das: Das Rentenpaket aus Mütterrente und Rente mit 63 frisst selbst bei guter Beschäftigungslage die Reserven der Rentenversicherung auf. So rechnet die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) ab 2019 mit einer Erhöhung des Beitragssatzes von heute 18,7 auf 19,1 Prozent. Zwar geht davon nur der kleinere Teil auf das Konto der Rente mit 63. Aber auch sie wird in den nächsten Jahren mit rund drei Milliarden Euro im Jahr zu Buche schlagen. Auch Handwerker Schneider ist verärgert: „Die Rente mit 63 bezahlen die Betriebe, die Beitragszahler und die Steuerzahler.“ Allein im zweiten Halbjahr 2014 haben rund 136.000 Versicherte die Rente mit 63 in Anspruch genommen, heißt es bei der DRV. Seit der Einführung bis Ende Mai dieses Jahres seien rund 320.000 Anträge eingegangen. Einziger Trost aus Sicht der Arbeitgeber: Die Zahl der Anträge steigt nicht mehr so rasant. Nach Einschätzung des ZDH sind auch viele Handwerker unter den Antragstellern. Wie viele es genau sind, verrät die Rentenstatistik allerdings nicht. Die Voraussetzung von 45 Beitragsjahren erfüllen nach den Worten von Wollseifer vor allem gut ausgebildete Fachkräfte mit lückenlosem Erwerbsverlauf. „Aus unseren Betrieben hören wir, dass sie damit vor allem diese erfahrenen Fachkräfte verlieren.“ 7 Landkreis Görlitz: Sommerfest der Wirtschaft am Berzdorfer See stärkt das Wir-Gefühl 8 Steuerlicher Nachteil GmbH-Gesellschafter, die Betriebsrente und Gehalt beziehen, sind im Seite 11 Visier des Finanzamts. Rauchfreies Stapeln Elektro-Stapler sind sparsam, aber die Akkus noch kurzlebig. Seite 12 Handwerk fordert Reform der Teilrente HANDWERK ONLINE Angesichts des demografischen Wandels und des wachsenden Fachkräftemangels will die Wirtschaft auf ältere Fachkräfte nicht verzichten. „Ältere Mitarbeiter müssen daher attraktive Angebote erhalten, um länger im Erwerbsleben zu bleiben“, fordert Wollseifer. Für ihn ist eine Reform der Teilrente überfällig. Nötig seien die Erhöhung und die einfachere Berechnung von Hinzuverdienstgrenzen. „Wir haben die Bundesregierung aufgefordert, nun endlich entsprechende Vorschläge auf den Tisch zu legen, um zeitnah den negativen Trend bei der Beschäftigung Älterer zu stoppen“, sagte er. Doch damit wird es so schnell wohl nichts. So sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): „Sie müssen noch ein bisschen warten, bis Seite 3 und 4 wir zu Potte kommen.“ Reisen mit Apps Nützliche Smartphone-Dienste für Seite 14 den Urlaub. WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE Bildergalerie: Die SonnenbrillenTrends des Sommers www.dhz.net/sonnenbrillen2015 Erbschaftsteuerreform: Was Betriebsinhaber jetzt tun sollten www.dhz.net/neueerbschaftsteuer Kein Hitzefrei für Arbeitnehmer www.dhz.net/hitzefrei Anzeige Grenzüberschreitende Kooperation Mitte Juni fand in Dresden das „Czech – Saxon Business Forum (Tschechisch-Sächsische Wirtschaftskonferenz) statt. Teilnehmer waren u. a. der tschechische Premierminister Bohuslav Sobotka sowie Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Auch der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich, nahm an dem Treffen teil und betonte die Bedeutung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit. Hierbei müsse die Politik auf beiden Seiten die Rahmenbedingungen schaffen, die dann von den Unternehmen mit Leben erfüllt werden. Denn, so Dittrich: „Unternehmertum dhz baut Brücken und beseitigt Grenzen!“ Vollversammlung: Neubau des Campus Bildungszentrum Handwerk auf den Weg gebracht Dabei war die Wirtschaft auf einem guten Weg. In den vergangenen Jahren hat sich die Erwerbstätigkeit älterer Mitarbeiter stetig erhöht. „Seit 2009 ist die Zahl der Beschäftigten über 63 Jahre kontinuierlich gestiegen“, heißt es bei der Bundesagentur für Arbeit. Seit der Einführung der Rente mit 63 sei die Zahl der Beschäftigten in dieser Altersgruppe aber wieder zurückgegangenen. Tschechisch-Sächsische Wirtschaftskonferenz Ein Jahr Rente mit 63: Wie ist die Lage in den Betrieben? 4 Finanzminister Wolfgang Schäuble lässt sich trotz Griechenland-Krise nicht von seinem ausgeglichenen Seite 2 Haushalt abbringen. Foto: Essilor GmbH Foto: virtua73/fotolia Ausg. 13 | 10. Juli 2015 | 67. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de Foto: Sebastian Kahnert/dpa Testen Sie jetzt die kaufmännische Softwarelösung für Ihren Handwerksbetrieb – unverbindlich und kostenlos. Foto: Vogel Wechselprämie für Ihre alte kaufmännische Software Am „Czech – Saxon Business Forum“ nahmen Mitte Juni u. a. die Präsidenten der Handwerkskammer Dresden, Foto: PR Jörg Dittrich (2.v.l.), sowie der IHK Dresden, Günter Bruntsch (2.v.r.), teil. Regional Sachsen Integration: Ausländerbeauftragter Mackenroth besucht marokkanische Konditorin in Dresden. Deutsche Handwerks Zeitung Seite 9 Handwerkskammer Dresden Ausg. 13 | 10. Juli 2015 | 67. Jahrgang 7 Forderung nach Grenzkontrollen Handwerk in einem Boot Handwerk will Ergebnisse Interesse am Handwerk beim „Tag der Ausbildungschance“ in Riesa Im Rahmen des bundesweiten „Tages der Ausbildungschance“ am 15. Juni luden die Handwerkskammer Dresden, die IHK Dresden, die Agentur für Arbeit Riesa, das Jobcenter des Landkreises Meißen sowie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie zu einer regionalen Lehrstellenbörse im Landkreis Meißen ein. Ausbildungsexperten der Partner standen interessierten Ausbildungsplatzsuchenden mit Rat und Tat zur Seite. 166 Besucher wurden an diesem Tag gezählt. Der Ausbildungsberater der Handwerkskammer Dresden, Ingolf Radecke, führte mit 28 Jugendlichen Gespräche. Fünf von ihnen nahmen konkrete Lehrstellenangebote in den Berufen Elektroniker, Friseur, Kfz-Mechatroniker, Zahntechniker und für Bauberufe mit nach Hause, um sich zu bewerben. Handwerksbetriebe, die der Handwerkskammer freie Lehrstellen bzw. Praktikumsplätze melden möchten, wenden sich bitte an: Ingolf Radecke, Tel. 0351/4640-946, E-Mail: ingolf. [email protected] Dresden sucht „Familienfreundlichstes Unternehmen Dresdens“ 2015 Immer mehr Unternehmen haben das Thema „Familienfreundlichkeit“ mittlerweile fest in ihrer Unternehmensphilosophie verankert. Um diesen erfreulichen Trend weiterhin zu befördern, schreibt die Landeshauptstadt Dresden auch in diesem Jahr den Wettbewerb „Familienfreundlichstes Unternehmen Dresdens“ aus: Gesucht wird das innovativste Dresdner Unternehmen, das in herausragender Weise für seine Beschäftigten optimale Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf schafft und mit Ideenreichtum und unternehmerischer Weitsicht auf das Wohl seiner Angestellten zielt. Bewerbungsschluss ist der 30. September. Bewerbungen müssen ausschließlich über das Formular im Internet unter www.dresden.de/familienfreundlich erfolgen. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Hannes Koch, Referent für Wirtschaftsförderung, Tel. 0351/4640-944, E-Mail: hannes. [email protected] Tischlermeister und -gesellen stellen Arbeiten aus „Meisterstücke des Handwerks“ können Besucher am 11. und 12. Juli, 10 bis 18 Uhr, in der Orangerie des Schlosses Pillnitz bei Dresden erleben. In einzigartiger Atmosphäre präsentieren 27 angehende Tischlermeister, acht Tischlergesellen sowie acht Tischler-Absolventen des Modellprojektes KAtLa – „Kooperative Ausbildung im technischen Lehramt“ ihre Arbeiten und zeigen, dass Handwerk auf eine ganz besondere Weise Nützliches mit Kunstvollem verbindet. Ob ein Ohrenbett, ein Bücherschrank mit Bar, ein freistehender Empfangstresen oder eine gewölbte Balkontür – mit Fantasie, Kreativität und Können fertigten die Tischlermeisterschüler ihre Meisterstücke. Die besten Tischlerlehrlinge des 3. Lehrjahres im Kammerbezirk Dresden fertigten im Kreativlehrgang jeweils ein Bad-Accessoire in Vollholz, ein Kleinmöbel in Furniertechnik zum Thema „Willkommen zu Hause“ sowie ihre Gesellenstücke. Die Abschlussarbeiten der KAtLa-Lehrlinge/Studenten runden das Bild der diesjährigen Ausstellung ab. Bei dem diesjährigen Dresdner Drachenboot-Festival wurde erstmals der Nachwuchs-Pokal – präsentiert vom Handwerk – verliehen. Der Nachwuchs des Handwerks kämpfte gegen Studenten der TU Dresden und zeigte sich dabei von seiner schlagfertigsten Seite. Am Ende freute sich die Mannschaft über einen 3. Platz und eine Eistorte – Foto: André Wirsig die gleich vor Ort verspeist wurde. Das Team trat in auffälligen T-Shirts der Imagekampagne des Handwerks an. Neubau auf den Weg gebracht Der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich, hat seine Forderung zur Verstärkung der Sichtkontrollen im Grenzbereich im Zusammenhang mit der Innenministerkonferenz am 25. Juni erneuert. Hintergrund sind die erfolgreichen Grenzkontrollen zum Schutz des G7-Treffens. Nun diskutieren Politiker und Experten der Polizei, wie diese positiven Ergebnisse ver stetigt werden können, ohne gegen geltendes EU-Recht bzw. gegen das Schengener Abkommen zu ver stoßen. Dazu Jörg Dittrich: „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Das Handwerk fordert konsequente Entscheidungen, um die Sicherheitslage im grenznahen Raum wieder in den Griff zu bekommen.“ Die Handwerkskammer Dresden wird sich in dieser Angelegenheit erneut mit Schreiben an den Bundesinnenminister Thomas de Maizière und den Sächsischen Staatsminister des Innern, Markus Ulbig, wenden, um schärfere Kontrollen und effizientere Maßnahmen einzufordern. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer, Tel. 0351/4640-400, E-Mail: [email protected] Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden stimmt über Campus Bildungszentrum Handwerk ab T rotz 30 Grad Außentemperatur bewahrten die Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden bei ihrer Sitzung am 1. Juli einen kühlen Kopf. Denn es galt wichtige Themen zu besprechen und darüber abzustimmen. So war der Stand des Neubaus Campus Bildungszentrum Handwerk ein Schwerpunkt. Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, gab einen Überblick, was seit März geschehen ist. So seien der Förderantrag bei den Zuwendungsgebern und deren Gutachtern sowie die Genehmigungsgrundlagen bei der Stadt Dresden eingereicht worden. Zudem habe man Finanzierungsgespräche mit den Fördermittelgebern und Gutachtern geführt. „Als Ergebnis eines Koordinierungsgespräches haben u. a. das Bundeswirtschaftsministerium sowie die beiden Sächsischen Staatsministerien für Finanzen und für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bestätigt, dass grundsätzlich keine Bedenken gegen das Bauvorhaben bestehen und die Gesamtkosten nachvollziehbar seien“, so Handwerkskammer-Präsident Jörg Dittrich. Im Anschluss fassten die Vollversammlungsmitglieder den Grundsatzbeschluss, den Neubau Campus Bildungszentrum Handwerk auf Basis des vorliegenden Entwurfs und der vorliegenden Finanzplanung zu errichten. Bestätigt und beschlossen wurde zudem auch der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014. Diesen hatte der Rechnungsprüfungsausschuss der Handwerkskammer mit Mitgliedern aus der Voll- Imagekampagne Neue Motive bei Imagekampagne Junghandwerker werben Der Entwurf für den Neubau Campus Bildungszentrum Handwerk der Handwerkskammer Dresden. versammlung zuvor geprüft und die Entlastung des Vorstandes empfohlen. Zudem beschäftigten sich die Mitglieder mit aktuellen Themen der Weiterbildung. So wurde eine Rechtsvorschrift für die neue Fortbildung zum Berater für Elektromobilität (HWK) und eine für die Fortbildungsprüfung zum Fachwirt für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (HWK) verabschiedet, die nun im Bildungszentrum der Handwerkskammer angeboten werden. Grafik: arge cbh architekten.ingenieure/ Daniel Drücker Traditionell nehmen an den Vollversammlungen auch Gäste als Gesprächspartner teil. Am 1. Juli waren dies: die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping (siehe unten); der Obermeister des Landesinnungsverbandes des sächsischen Bäckerhandwerks, Roland Ermer – er stellte die Arbeit des Landesverbandes vor – und Mathias Bucksteeg, Medienberater beim ZDH, der über die Neuausrichtung der Imagekampagne sprach. Asylbewerber als potenzielle Fachkräfte? Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden sprach mit Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Die Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden begrüßten bei ihrer Sitzung am 1. Juli die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, als Gast. Sie sprach zum Thema: „Asylbewerber als potenzielle Fachkräfte im Handwerk?“ Anschließend beantwortete sie Fragen der Vollversammlungsmitglieder und es kam zu einer angeregten, aber trotzdem sachlich-konstruktiven Diskussion. Unter anderem ging es um die Ausbildung junger Asylbewerber, bei denen nicht geklärt ist, ob und wann sie wieder in ihre Nicht-EU-Herkunftsländer abgeschoben werden. „Hier brauchen die Betriebe Planungssicherheit, dass die jungen Leute während der gesamten Lehre auch hier bleiben dürfen“, so Handwerkskammer-Präsident Jörg Dittrich. Außerdem ging es um die Frage, wie Asylbewerber schnell und unbürokratisch in Deutschkurse vermittelt werden können, „Denn die Sprachbarriere ist das größte Hindernis für eine erfolgreiche Integration“, so Dittrich. Im Anschluss äußerten viele Vollversammlungsmitglieder den Wunsch, gern noch einmal in einem längeren Gespräch mit der Ministerin zu diskutieren. Zudem ist angedacht, dass sich die Handwerkskammer Dresden an einem Pilotprojekt im Freistaat beteiligt. Dabei sollen rund 20 Praktikumsplätze für junge Ausländer geschaffen werden, die zuvor einen Kurs „Deutsch als Zweitsprache“ durchlaufen haben. „Ziel ist es natürlich, dass die jungen Leute durch das Praktikum auf eine Ausbildung vorbereitet werden und danach eine Lehrstelle finden“, so Jörg Dittrich. Gastrednerin Petra Köpping, Staatsministerin für Foto: Anke Richter Gleichstellung und Integration. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden zum Thema Asyl und Fachkräfte: Thomas Götze, Leiter Ausbildungsberatung, Tel. 0351/4640-964, E-Mail: [email protected] Authentisch zeigen die neuen Bilder der Imagekampagne des Handwerks die Hände junger Handwerker bei der Arbeit. Die Motive sind seit Ende Juni auf Großplakaten, Infoscreens und bei Saturn- sowie MediamarktFilialen im Kammerbezirk Dresden zu sehen und sollen Jugendliche auf die vielfältigen Chancen im Handwerk aufmerksam machen. Aktuell lautet der Appell an junge Menschen: „Die Welt war noch nie so unfertig. Gib ihr Biss.“, „Möbel sie auf.“, „Gib ihr Profil.“, „Vernetze sie.“ oder „Stell sie scharf.“ Handwerksbetriebe und Jugendliche sind dazu aufgerufen, die Bilder zur eigenen Verwendung unter http://werbemittel.handwerk.de/Werbemittel herunterzuladen. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Claudia Fischer, Tel. 0351/4640-404, E-Mail: [email protected] Impressum Handwerkskammer Dresden 01099 Dresden, Am Lagerplatz 8, Telefon 4640-30, Fax 4719188, E-Mail: [email protected], Internet: www.hwk-dresden.de Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski 8 Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Dresden Ausg. 13 | 10. Juli 2015 | 67. Jahrgang Firma SPS mit bundesweitem Unternehmenspreis geehrt Bildungszentren der Handwerkskammer Kaufmännischer Leiter Frank Gomolluch ist seit Mitte Juni neuer Kaufmännischer Leiter und stellvertretender Hauptabteilungsleiter der Bildungszentren der Handwerkskammer Dresden. Der 47-jährige gebürtige Leipziger ist gelernter Werkzeugmacher und erwarb seine Hochschulreife anschließend auf der Abendschule. Danach studierte er an der Universität Leipzig Betriebswirtschaft. Der Diplomkaufmann war lange für ein großes sächsisches Bildungszentrum tätig. „Der Aufbau eines neuen Bildungszentrums Foto: privat – wie dies die Handwerkskammer Dresden derzeit mit dem neuen Campus Handwerk plant – und die strukturell inhaltliche Begleitung, das war der Hauptanreiz, diese neue Aufgabe zu übernehmen“, so Gomolluch. Beeindruckt sei er von dem wirtschaftsnahen und individuellen Ansatz der Bildungs zentren. Die Grundsätze seiner Arbeit stellt er vor allem unter die Prämissen Qualität und Transparenz, Stabilisierung und Steigerung der Eigenverantwortung sowie Individualität und Flexibilität. Im Fokus stehen für ihn zufriedene Kunden, motivierte Mitarbeiter, solide Finanzen und ein gut funktionierendes Netzwerk zu allen für das Bildungszentrum relevanten Partnern und Institutionen. Kontakt: Frank Gomolluch, Tel. 0351/8087-522, E-Mail: frank. [email protected] Facharbeiter für SHK-Mitarbeiter Würdigung für Integration spanischer Fachkräfte Ein Unternehmer stellt sich vielen Herausforderungen wie hier Kreishandwerksmeister Knut Scheibe (r.) gemeinsam mit Christian Puppe (M.), Leiter der IHK-Geschäftsstelle Görlitz, und Matthias Schwarzbach, Leiter IHK-Geschäftsstelle Zittau (l.). Beim Sommerfest der Wirtschaft des Landkreises Görlitz ging es um viele aktuelle Themen – aber der Spaßfaktor kam auch nicht zu kurz. Foto: Ingo Goschütz Gemeinsam handeln – gemeinsam feiern Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Frank Dietrich, Tel. 03522/302-330, E-Mail: frank. [email protected] Spanien nach Sachsen geholt, um das Facharbeiterproblem der Firma lösen zu helfen. Heute arbeiten zehn Spanier bei SPS. Langfristige Verträge „Wir haben in die Aktion Spanien sehr viel investiert und haben die ausländischen Kollegen nach einer Probezeit mit langfristigen Verträgen ausgestattet, die sich nicht von denen ihrer deutschen Kollegen unterscheiden. Geschäftsführung und Belegschaft haben geholfen, dass sie sich im Betrieb und im deutschen Alltag schnell zurechtfinden und dass die Sprachbarriere kleiner wird. Ich freue mich für unser Familien unternehmen, dass unsere Initiative und unsere Mühen die hochrangige Jury überzeugt haben“, freute sich Peter Schiekel, als er in Berlin den Preis in Empfang nahm. Wirtschaft des Landkreises Görlitz feierte Sommerfest am Berzdorfer See D ie Sicherung von Fachkräften, die Gewinnung geeigneter Auszubildender, die Regelung von Unternehmensnachfolgen und der Ausbau der Verkehrswege und der Breitbandversorgung im Landkreis Görlitz – dies sind einige Herausforderungen, die Wirtschaft und Politik derzeit gemeinsam anpacken müssen. Persönliche Kontakte der Unternehmer untereinander, aber auch zu den Vertretern der Wirtschaftskammern stärken das Wir-Gefühl und den gemeinsamen Auftritt gegenüber der Landespolitik. Um das Miteinander der Unternehmer weiter zu befördern, hatten die IHK-Geschäftsstellen Görlitz und Zittau und die Kreishandwerkerschaft Görlitz zum Sommerfest ins Gut am See am Berzdorfer See eingeladen. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, und Helmut Goltz, Mitglied des Präsidiums der IHK Dresden, konnten am 19. Juni mehr als 350 Gäste in der reizvollen Kulisse des Wasserschlosses Tauchritz begrüßen. Dabei gingen sie kurz auf die anstehenden Herausforderungen ein. Vor allem im Bereich der Sicherheit erwartet die Wirtschaft konsequentes politisches Handeln. „Wir wollen das Schengen-Abkommen nicht in Frage stellen und keine Mauern wieder aufbauen“, stellte Jörg Dittrich klar. „Aber das Sicherheitsbedürfnis der Menschen muss ernst genommen werden!“ Themenliste ist lang Die gemeinsamen Standortanalysen von IHK und Handwerkskammer im vergangenen Jahr liefern ein realistisches Abbild der Lage im Landkreis und im Kammerbezirk. Die Aussagen der Unternehmer zur Sicherheit, aber auch zu anderen Standortfakto- ren sollten bei politischen Entscheidungen eine stärkere Rolle spielen. Als gutes Beispiel gemeinsamen Handelns wurde der Insidertreff hervorgehoben. Die Ausbildungsmesse des Landkreises Görlitz ist bereits zum dritten Mal in Kooperation zwischen IHK, Handwerkskammer, Agentur für Arbeit und Landkreis durchgeführt worden. 170 Austeller und 9.600 Besucher verdeutlichen, dass sich die Messe als wesentliches Element der Berufsorientierung etablieren konnte. „Dieses Miteinander ist ein gutes Beispiel, was Gemeinschaft bewältigen kann“, so Dittrich. Landrat Bernd Lange sah neben der Fachkräftesicherung und der Fertigstellung der Anbindung der B 178 an die A 4 direkt vor Ort eine wichtige Großbaustelle. „Wir müssen den Berz dorfer See auf den Weg bringen.“ Dafür sollten alle verantwortlichen Akteure eng zusammenrücken. Externe Gesellenprüfung Langjährige Mitarbeiter von SHKBetrieben (Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik), die keinen Gesellen abschluss als „Anlagenmechaniker SHK“ haben, können seit diesem Jahr diesen Abschluss berufsbegleitend bei der Handwerkskammer Dresden erwerben. Derzeit läuft der erste Kurs, der nächste startet voraussichtlich im Februar 2016. Bei der rund zwölf Monate dauernden „Vorbereitung auf die externe Gesellenprüfung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ besuchen die Teilnehmer für die Fachtheorie an Freitagsterminen das BSZ Dresden. Der fachpraktische Teil findet sechsmal jeweils eine Woche lang in Vollzeit im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Dresden in Großenhain statt. Voraussetzung ist, dass der Teilnehmer mindestens rund fünf Jahre Berufspraxis in der SHK-Branche vorweisen kann. Die Kosten der Ausbildung werden teilweise bzw. anteilig über das Projekt „WeGebAU“ gefördert, ein Förderprogramm für die Weiterbildung (gering) qualifizierter und älterer Arbeitnehmer. Die Teilnehmer bzw. Betriebe müssen nur die Prüfungsgebühren tragen. Angeregt wurde der Kurs durch die Innung Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik Dresden, „um dem Fachkräftemangel in SHK-Betrieben entgegenzuwirken“, wie Innungsgeschäftsführer Frank Schöne sagt. Eine ähnliche Maßnahme prüft die Handwerkskammer Dresden derzeit auch für den Beruf Metallbauer. Die Firma SPS Schiekel Präzisionssysteme GmbH wurde am 16. Juni als eines von sechs Unternehmen mit dem Preis „Mit Vielfalt zum Erfolg“ für ihre Willkommenskultur vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgezeichnet. Das 1992 gegründete Dohnaer Unternehmen erhielt die Auszeichnung für sein Engagement bei der Gewinnung qualifizierter Dreher und Fräser in Spanien und für seine gelungene Willkommenskultur, damit die neuen ausländischen Kollegen und ihre Familien im beruflichen und sozialen Umfeld schnell heimisch werden. Das Familienunternehmen, das auf das Fertigen hochwertiger Teile aus Edelstahl spezialisiert ist, war auf Initiative des Geschäftsführers Peter Schiekel im Sommer 2013 und 2014 einen ungewöhnlichen Schritt gegangen und hatte Fachkräfte aus Meisterklasse nimmt Uni-Forschung unter die Lupe Angehende Landmaschinentechnikermeister besuchten die TU Dresden Die aktuelle Meisterklasse der Landmaschinenmechaniker im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Großenhain der Handwerkskammer Dresden konnte am 4. Juni einen Einblick in die Forschungs arbeit der Professur für Agrarsystemtechnik der TU Dresden gewinnen. Die 25 Teilnehmer hatten kürzlich den Teil 1 der Meisterausbildung beendet und beginnen nun mit dem Praxisteil. Dozent Steffen Wöbcke, der sowohl am Lehrstuhl der TU Dresden als auch im BTZ Großenhain ausbildet, zeigte zunächst Entwicklungen zur Automatisierung der Arbeitsgeräte verschiedener Hersteller. Ziel der Uni-Forschung sei es, den Ernteertrag zu steigern und den Zeitaufwand für die Landwirte zu reduzieren, so der Experte. Zeit sparen durch hochmoderne Technik Anschließend zeigte er neben einem elektrisch betriebenem Mähdrescherschneidwerk und dem PowerPack, einem Stromaggregat für Landmaschinen, auch den sehr gefragten Rigitrac. Den Traktor mit vollelektrifizierten Einzelradantrieben hatte der Schweizer Hersteller Sepp Knüsel in Zusammenarbeit mit der TU Dresden ausgerüstet. Marcel Mannschatz, Serviceleiter bei der TechnikCenter Grimma GmbH und ebenfalls Ausbilder in Großenhain: „Es ist immer wichtig, Entwicklungen frühzeitig zu beobachten und in Aus- und Weiterbildung zu investieren. Einblicke in die Forschungsarbeit sind dabei eine wertvolle Erfahrung.“ Zu Beginn des praktischen Teils der Ausbildung zum Landmaschinenmechanikermeister erhielten die Teilnehmer Einblicke in die Forschungsarbeit der Professur für Foto: HWK Dresden Agrarsystemtechnik der TU Dresden. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden für die Meisterkurse im BTZ Großenhain: Martina Mayer, Kundenberaterin, Tel. 03522/302-331, E-Mail: martina.[email protected] Ist stolz auf das Erreichte: Peter Schiekel (l.), Geschäftsführers der SPS Schiekel GmbH aus Dohna, nahm den Preis in Berlin entgegen. Zur kleinen Berliner Delegation der SPS GmbH gehörte auch der Spanier Juan Alvarez (2.v.r.), der seit dem 1. Oktober 2013 als Fräser im Betrieb beschäftigt ist. Foto: BMWi/Maurice Weiss Ferienzeit: Schüler auf Jobsuche Was es beim Angebot von Ferienarbeit zu beachten gibt Während der bevorstehenden Sommerferien werden wieder viele Schüler die Gelegenheit nutzen, durch Ferienarbeit eigenes Geld zu verdienen. Für Handwerksbetriebe ist dies eine gute Möglichkeit, erste Kontakte zu potenziellen Lehrlingen zu knüpfen. Doch es gibt einiges zu beachten. So können Jugendliche, die das 15. Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht 18 Jahre alt sind, mit Einwilligung der Eltern während der Schulferien beschäftigt werden. Die Beschäftigung von Schülern, die das 15. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ist verboten. Mögliche Steuerpflicht Jugendliche können maximal vier Wochen pro Kalenderjahr an je 5 Tagen pro Woche sowie nicht mehr als acht Stunden täglich und 40 Stunden pro Woche Ferienarbeit leisten. Überstunden sind nicht erlaubt. Während der Nachtzeit von 20 bis 6 Uhr dürfen Jugendliche nicht beschäftigt werden. Sie sind auch vor zu langen, zu schweren, zu gefährlichen und ungeeigneten Arbeiten zu schützen. Handelt es sich um eine geringfügige oder kurzfristige Beschäftigung, ist der Schüler komplett von den Sozialversicherungsabgaben befreit. Kurzfristige Minijobs sind grundsätzlich steuerpflichtig. Wird die Grenze der Geringfügigkeit überschritten, handelt es sich um eine versicherungs- und steuerpflichtige Tätigkeit. Schüler bleiben während des Ferienjobs in der Familienversicherung krankenversichert. Zudem sind sie in der gesetzlichen Unfallversicherung des Handwerksbetriebes mitversichert. Insoweit muss eine Information an die zuständige Berufsgenossenschaft erfolgen. Bei der Entlohnung muss darauf geachtet werden, dass je nach Gewerk/Branche Besonderheiten hinsichtlich Mindestlohn und Abführung von Beiträgen an Sozialkassen zu berücksichtigen sind. Nähere Informationen zum Thema Ferienarbeit finden Sie auf der Internetseite der Handwerkskammer Dresden unter www.hwk-dresden.de > Beratung > Recht > Arbeits- und Sozialrecht. Dort finden Sie zudem einen Flyer, der über Ferien- und Aushilfsjobs von Schülern informiert. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Jana Eckel, Tel. 0351/4640-453, E-Mail: jana. [email protected] Mehr Abiturienten im Handwerk Quote in Sachsen über dem Bundesdurchschnitt In Sachsen gewinnt für Abiturienten eine duale Berufsausbildung an Attraktivität. Wie aus der Lehrlingsstatistik für 2014 hervorgeht, entfielen in Sachsen 583 der 4.651 neu geschlossenen Ausbildungsverträge auf Abiturienten. Das sind 12,5 Prozent. Mit der Abiturienten-Quote bei Neu-Lehrverträgen lag Sachsen 2014 über dem bundesdeutschen Mittel von 11 Prozent. Ungeachtet dieses Befunds wurden 2014 vertraglich die meisten Lehrstellen von Auszubildenden mit einem Real- oder Hauptschulabschluss (56,1 bzw. 27,9 Prozent) besetzt. Handwerksbetriebe, die der Handwerkskammer Dresden freie Lehrstellen bzw. Praktikumsplätze melden möchten, wenden sich an: Ingolf Radecke, Tel. 0351/4640-946, E-Mail: [email protected] Deutsche Handwerks Zeitung Sachsen Ausg. 13 | 10. Juli 2015 | 67. Jahrgang Handwerk ist einfach „amazing“ Organisationen Amerikanische Lehrer auf Bildungsreise in Dresden Wahlen I: Tischler-Innung Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Die Mitglieder der Tischler-Innung Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wählten im April Innungsvorstand und Ausschüsse nach dreijähriger Amtszeit neu. Gerd Grunert wurde als Obermeister bestätigt. Ihm steht als erster Stellvertreter Uwe Baumgart aus Hohwald sowie als zweiter Stellvertreter Christian Wagner aus Schmiedeberg zur Seite. Die bei den Innungsmitgliedern beschäftigten Gesellen wählten am 1. Juni den Gesellenausschuss mit dem Vorsitzenden Michael Weller (Tischlerei Pirnbaum in Heidenau) sowie dessen Stellvertreter Rico Klöpsch (IGS Innenausbau Gesellschaft mbH Schreiner in Dippoldiswalde) und dem Schriftführer Oliver Haberecht (Tischlerei Leskovitz GmbH in Bad Schandau). Wahlen II: Innung der Gold- und Silberschmiede Dresden & Oberlausitz Die Mitglieder der Innung der Gold- und Silberschmiede Dresden & Oberlausitz wählten am 10. Mai für die nächsten vier Jahre Vorstand sowie Kassen- und Rechnungsprüfungsausschuss. Erneut erhielt Obermeister Henning Lehmann aus Dresden das Vertrauen. Die Innung vertritt die Interessen der Gold- und Silberschmiede sowie der Edelsteinschleifer und -graveure im Kammerbezirk Dresden. Sie hat die Führung der Geschäfte der Kreishandwerkerschaft Görlitz übergeben. Wahlen III: Elektro-Innung Sächsische Schweiz Die Mitglieder der Elektro-Innung Sächsische Schweiz wählten am 28. Mai für die nächsten drei Jahre Innungsvorstand sowie Kassen- und Rechnungsprüfungsausschuss. Dabei wurde Obermeister Matthias Fröde wiedergewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Frank Kadner und Frank Schramm gewählt. Die Innung hat die Führung der Geschäfte der Kreishandwerkerschaft Südsachsen übergeben. Allianz für Ausund Weiterbildung Handwerk als Motor Die seit 2014 existierende Allianz für Aus- und Weiterbildung wird fortgeführt. Handlungsschwerpunkte: Jugendliche besser auf den Beruf vorzubereiten, allen Jugendlichen eine Chance auf eine – vorrangig betriebliche – Ausbildung zu geben, die Attraktivität und die Qualität der Ausbildung weiter zu verbessern. Die Allianz will eine ausgewogene Berufsund Studienorientierung an allen Schulformen unterstützen. Die assistierte Ausbildung soll künftig bundesweit mit bis zu 10.000 Plätzen gefördert werden. Meister schützt vor Arbeitslosigkeit Historischer Tiefstand Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass der Meisterabschluss die beste Voraussetzung zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit ist. Die Erwerbslosenquote für Meisterabsolventen von 2,0 Prozent liegt unter der von Akademikern (2,5 Prozent). Das ist nach volkswirtschaftlich gängiger Definition Vollbeschäftigung. Diese Quote bei den Meisterabsolventen ist ein historischer Tiefstand. 2005 lag die Erwerbslosenquote bei Personen mit Meisterqualifikation noch bei 6,7 Prozent (Hochschulabsolventen 5,4 Prozent). Gesellen haben mit rund 5 Prozent ebenfalls eine historisch niedrige Arbeitslosenquote. Mitte der 2000er Jahre war sie noch fast doppelt so hoch. Impressum Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski, Am Lagerplatz 8, 01099 Dresden, Telefon 0351/4640-406, Fax 0351/4640-34406, E-Mail: [email protected] 9 Die Dresdner Konditorin Amina Kühnel berichtete dem Ausländerbeauftragten des Freistaats Sachsen, Geert Mackenroth (l.), von ihrem beruflichen Werdegang in Deutschland. Mit dabei war auch der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich. Foto: HWK Dresden In ihrem Heimatland, den USA, unterrichten sie Soziologie, Geschichte oder Geografie. Ende Juni machten sie sich mit dem deutschen System der dualen Berufsausbildung vertraut und fanden es „amazing“ (erstaunlich): 17 amerikanische Lehrer, die sich auf eine Bildungsreise durch Deutschland begeben haben. Station war dabei auch Dresden. Hier besuchte die Gruppe das Bildungszentrum Handwerk der Handwerkskammer Dresden und dort u. a. die Werkstätten für Raumausstatter, Zahntechniker und die Schweißtechnische Lehranstalt. In Gesprächen ging es um Aus bildungsberufe im Handwerk, die Lernorte des dualen Bildungssystems u.v.m. Handwerk ganz praktisch konnten die Lehrer auch in zwei Dresdner Handwerksbetrieben erleben: zum einen im Orthopädie-Schuhhaus berneis natürlich-aktiv GmbH, wo ihnen der Seniorchef Sieghard Berneis sein Handwerk nahebrachte. Das stieß bei den Gästen auf starkes Interesse, denn in den USA ist das Orthopädiehandwerk so nicht präsent. Weiter ging es ins Autohaus Reick. Hier brauchte Kfz-Mechatroniker Felix Pasternok keinen Dolmetscher. Er war schon während eines Schüleraustauschs in den USA und kann sich sehr gut auf Englisch verständigen. Beispiel gelungener Integration Sächsischer Ausländerbeauftragter besucht marokkanische Konditorin in Dresden E in Beispiel gelungener Integration von Fachkräften mit ausländischen Wurzeln konnte sich der Ausländerbeauftragte des Freistaats Sachsen, Geert Mackenroth, Ende Juni anschauen. Er besuchte die Schokoladenmanufaktur von Amina Kühnel in der Dresdner Neustadt. Die Konditorin mit marokkanischen Wurzeln und deutscher Staatsbürgerschaft hat sich vor einigen Jahren selbstständig gemacht und stellt in ihrem handwerklichen Betrieb „Dresdner Schokoladenhandwerk“ Pralinen und feinste Schokoladen her. Den Besuchern, neben Geert Mackenroth auch der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich, berichtete sie von ihrem beruflichen Werdegang in Deutschland und wie die marokkanischen Einflüsse sich geschmacklich in ihren Produkten wiederfinden. Deutschland ist zur Heimat geworden Die Mutter zweier Kinder arbeitet oft von 6 Uhr in der Früh bis 24 Uhr nachts. „Früh werden die Pralinen hergestellt, nachts wird aufgeräumt“, sagt sie. Neben der Herstellung ihrer Pralinen probiert sie auch viele neue Rezepte aus und gibt auch PralinenKurse für Kinder und Erwachsene. „Schokolade ist meine Leidenschaft“, sagt sie mit leuchtenden Augen. Obwohl sich Amina Kühnel fest in Dresden und Deutschland integriert fühlt, ihr Mann Deutscher ist und ihre Kinder hier zweisprachig aufwachsen, hat sie auch schon einige Erfahrung mit Fremdenfeindlichkeit gemacht. „In einem Geschäft wurde ich als Kundin von einer Mitarbeiterin beleidigt. Nach meiner Beschwerde hat sich der Geschäftsführer entschuldigt“, erzählt sie Geert Mackenroth. Trotzdem sei Deutschland für sie ihre Heimat, nach Marokko fliegt sie nur in den Urlaub. Ihr Erfolgsrezept für eine gelungene Integration ist harte Arbeit und die Liebe zum Beruf, „dann kann man es überall schaffen“, so Amina Kühnel. Dachdecker halten zusammen Jubiläumsfeier: 25 Jahre Dachdecker-Innung Dresden/Interview mit Obermeister Am 20. Juni feierte die DachdeckerInnung Dresden mit rund 200 Gästen das 25-jährige Bestehen der Innung seit ihrer Neugründung. Obermeister Henry Miertschink würdigte in seiner Rede die Erfolge der Innungsarbeit und dankte allen Kollegen im Ehrenamt für ihr Engagement, den Mitgliedern für das Vertrauen, der Handwerkskammer Dresden für die gute Zusammenarbeit sowie den Handels- und Industriepartner für ihre Unterstützung. Die Deutsche Handwerks Zeitung sprach mit ihm über die Innungsarbeit gestern und heute. DHZ: Herr Obermeister Miertschink, „Leidenschaft ist das beste Werkzeug.“ lautet das Jahresmotto 2015 der Imagekampagne des Handwerks. Ein Motto, das treffend zu Ihrer Innung passt? Miertschink: Da kann ich sicher für alle Innungsmitglieder sprechen: Neben den täglichen Herausforderungen überwiegt die Freude an unserem Beruf. Gemeinsam, auch auf ehrenamtlicher Basis, versuchen wir Missstände abzubauen und bessere Rahmenbedingungen für unser Handwerk zu erreichen. Leicht steigende Mitgliederzahlen (aktuell: 129) sind dafür nur ein Beweis. In den vergangenen Jahren entwickelte sich die Dachdecker-Innung Dresden zu einem geachteten und wichtigen Partner in der Bauwirtschaft und für die Handwerkskammer. Damit die reichen Traditionen unserer Innung erhalten bleiben, brauchen wir aber auch die „jungen“ Mitglieder als Bindeglied zu den erfahrenen Dachdeckermeistern. DHZ: Was ist das Besondere an Ihrer Innung? Miertschink: Der Austausch mit Fachkollegen, regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen, eine persönliche Fach- und Rechtsberatung, ein regelmäßiger Newsletter, ein en- Ein Leben für das Dachdecker-Handwerk und die ehrenamtliche Innungsarbeit: Henry Foto: privat Miertschink, seit 1999 Obermeister der Dachdecker-Innung Dresden. ger Kontakt zu anderen Innungen, Verbänden und Organisationen sowie der direkte Draht zur Politik, der unerlässlich für unsere Forderungen ist. Auch moderne Themen wie Facebook treiben uns um. Unsere Innung steht für eine aktive Mitarbeit bei der Lehrlings- und Meisterausbildung. Dazu kommen kulturelle Veranstaltungen, die den sozialen Zusammenhalt in der Innung fördern. DHZ: Gibt es da jemanden, der sich aus Ihrer Sicht anbieten würde? Miertschink: Ohne der Entscheidung durch die Vollversammlung vorzugreifen: Betriebswirt und Dachdeckermeister Kay Wagner ist bereits seit drei Jahren stellvertretender Obermeister und ich halte große Stücke auf ihn. DHZ: Bleiben Sie der Innung erhal- ten? DHZ: Für Sie war die Jubiläumsfeier Miertschink: Der Abschied vom Eh- die letzte große Veranstaltung in Ihrer Funktion als Obermeister!? Miertschink: Das stimmt. Im Herbst werde ich bei den Wahlen nicht mehr kandidieren. Von Beginn an – seit 1991 als stellvertretender Obermeister und seit 1999 als Obermeister – war ich immer überzeugt, den Wechsel an der Spitze der Innung zeitgemäß zu planen. Jung zieht jung an! Und ich möchte frischen Wind in unsere Innung bringen und einem neuen geeigneten Kandidaten den Weg ebnen. renamt ist kein Abschied von der Innung. Was ich jahrzehntelang mit Engagement, Herzblut und Freude gemacht habe, werde ich auch in Zukunft begleiten und unterstützen. Die Innung bleibt meine zweite Familie, denn für mich gibt es keinen spannenderen Beruf, als Dachdecker zu sein. Kontakt zur Dachdecker-Innung Dresden: Tel. 0351/337693, E-Mail: [email protected], Internet: www.dach decker-innung-dresden.de Eine Delegation von 17 amerikanischen Lehrern im Autohaus Reick in Dresden. Hier klappte die Verständigung problemlos. Kfz-Mechatroniker Felix Pasternok (r.) hat Foto: HWK Dresden ein Schuljahr in den USA verbracht. Handwerk weiterhin im Konjunkturhoch Sachsens Betriebe profitieren von privatem Konsum Das sächsische Handwerk ist optimistisch ins Sommerhalbjahr gestartet. Vor allem der private Konsum und die Bauinvestitionen, aber auch der günstige Euro, der niedrige Ölpreis sowie eine florierende Exportwirtschaft lassen die Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte auf gute Geschäfte hoffen. „Verstimmt sind wir jedoch darüber, dass die Politik dem Handwerk durch Projekte wie die Rente mit 63 oder durch Bürokratie-Hürden wie beim Mindestlohngesetz neue Brocken in den Weg gelegt hat“, sagte der Vizepräsident des Sächsischen Handwerkstages, Dietmar Mothes in Dresden. Dem Konjunkturbericht fürs sächsische Handwerk (Frühjahr 2015) zufolge geben 87 Prozent aller befragten Unternehmen (Frühjahr 2014: 88 Prozent) ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend an; nur 13 Prozent (2014: 12) mit schlecht. Ähnlich wie im Vorjahr ist die Erwartung für die kommenden Monate: Hier rechnen 91 Prozent (2014: 93) der Betriebe mit guten oder befriedigenden Geschäften, lediglich neun Prozent (2014: sieben) mit schlechten. Geprägt wird das Geschäftsklima unverändert durch Positiv-Einschätzungen von Unternehmen des Bau- haupt- (u. a. Maurer, Betonbauer, Zimmerer) bzw. des Ausbaugewerbes (z. B. Installateure/Heizungsbauer, Elektrotechniker, Tischler). In beiden Gewerbegruppen beurteilen Betriebe die Geschäftslage zu 85 bzw. 91 Prozent mit gut oder befriedigend (2014: 89 bzw. 92). Gute Geschäfte melden nicht zuletzt Betriebe der Nahrungsmittelhandwerke (Bäcker, Fleischer, Konditoren). In vielen Branchen gestiegen sind sowohl Einkaufs- als auch Verkaufspreise. Immerhin 30 Prozent der Befragten (2014: 24) geben an, am Markt zwischenzeitlich höhere Preise durchgesetzt zu haben. Gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert ist für Betriebe der meisten Handwerksbranchen die Lage bei Auftragsbestand/Auftragseingängen: 14 Prozent (2014: 17) der befragten Firmen melden Zuwächse bei Aufträgen, 28 Prozent (2014: 24) Auftragsrückgänge. Für die kommenden Monate erwarten 27 Prozent (2014: 29) der Befragten ein Auftragsplus. Nur acht Prozent (2014: sechs) der Betriebe rechnen mit weniger gefüllten Auftragsbüchern. Mehr Informationen zur Konjunktur umfrage unter www.handwerkstagsachsen.de/presse/2015/201509.htm Förderung der Energieeffizienz Richtlinie Zukunftsfähige Energieversorgung Das sächsische Wirtschaftsministerium hat mit der Richtlinie Zukunftsfähige Energieversorgung – RL Energie/2014 vom 7. Mai 2015 ein Programm zur Förderung von Maßnahmen aufgelegt, die der Steigerung der Energieeffizienz, der Nutzung erneuerbarer Energien, der Speicherung von Energie, der Errichtung intelligenter Energienetze oder der Erforschung innovativer Energietechniken dienen. Bonuszuschlag möglich Eine Förderung investiver Maßnahmen erfolgt prinzipiell nur, wenn die Produktivität der Endenergienutzung des Prozesses um mindestens zehn Prozent gesteigert wird. Bei den In- vestitionsvorhaben bemisst sich die Höhe der Zuwendung an der jährlichen Verringerung der KohlendioxidEmissionen im angestrebten Sollzustand gegenüber dem Ausgangsbzw. einem Referenzzustand. Zusätzlich kann bei Vorliegen des Sächsischen Gewerbeenergiepasses oder der Anwendung von Energiemanagementsystemen ein Bonuszuschlag in Höhe von zehn Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben gewährt werden. Mehr Informationen und zugehörige Formulare finden Sie im Internet unter www.sab.sachsen.de. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Andreas Hübner, Energie- und Umweltberater, Tel. 0351/4640-936, E-Mail: andreas. [email protected]
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