Die heiligen 20 Minuten 04.05.2015 Das katholische Jahreswerk als Lebensbegleiter und weltumspannend verbindend Es gibt in der Katholischen Kirche kein gedrucktes Werk, das angepasst an das heutige Leserverhalten die breite katholische Bevölkerungsschicht mit einer Leseordung das ganze Jahr hindurch erreicht und verbindet. Dem heutigen Leserbedürfnis angepasst heisst: In kleinen leicht bewältigbaren wöchentlichen Portionen. Von der Schweiz aus soll ein jährlich erscheinendes PrintWerk mit kalendarischer Struktur die Werte und Tugenden des Evangeliums auf neue Art verbreiten. Flankierende Massnahmen für elektronische Endgeräte (Crossmedia, Social Media) sind und eine Zusammenarbeit mit Radio Vatikan gewährleisten eine optimale Verbreitung. Ziel und Zweck des Werks: Die Beziehung zum und das Interesse am katholischen Glauben vertiefen, aufbauen und neu herstellen. Die katholische Menschenfamilie weltweit über den Glauben miteinander verbinden und das Gefühl von Zusammengehörigkeit fördern. (Es soll nicht ausgrenzen und auch distanzierte Gläubige erreichen!) Menschen in ihrem Alltag im Glauben an Gott begleiten und stärken, ihnen Mut machen, mit Freude und Überzeugung hinter ihrem Glauben und der Katholischen Kirche zu stehen. Das Evangelium verbreiten, Spenden für Bedürftige generieren. Wer steht hinter dem Projekt? Mit vier ganz unterschiedlichen Vorbildergruppierungen schaffen wir eine einzigartige Kombination von Menschen, die auf ihrem Gebiet bewundernswürdige Taten vorweisen können. In der Summe setzen sie eine enorme positive Kommunikations- und Identifikationskraft frei: Namenspatrone, Selige und Heilige, Hohe Würdenträger der Katholischen Kirche, Gläubige katholische bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur, Uneigennützige Helfer im Alltag. Diese Vorbilder machen die Inhalte erfahrbar und dienen als Orientierung. Jeder Jahrgang steht unter einem Motto, das dem Werk eine thematische Prägung gibt. Dadurch nimmt es neben dem Image und der persönlichen Sichtweise der Vorbilder einen zusätzlichen Leitgedanken auf. Jahresthema der Ausgabe 1/2016: Was bedeutet mir meine Namenspatronin / mein Namenspatron? Viele hohe Würdenträger und öffentlich bekannte Persönlichkeiten stehen hinter dem Projekt und unterstützen das Werk mit einem redaktionellen Beitrag zum Jahresthema. Das Projekt ist am Institut für Ökumenische Studien der Universität Fribourg Schweiz angesiedelt. Die Initiatoren sind Prof. Guido Vergauwen (Rektor der Universität Freiburg und Direktor des Instituts für Ökumenische Studien), Prof. Barbara Hallensleben (Mitglied der Internationalen Theologischen Kommission und Konsultorin des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen), Prälat Nikolaus Wyrwoll (Direktor des Ostkirchlichen Instituts Regensburg und Herausgeber des Verzeichnisses ORTHODOXIA aller orthodoxen Bischöfe weltweit), Dr. Uwe Wolff (Privatdozent der Universität Hildesheim und Lehrbeauftragter der Universität Freiburg; spezialisiert auf Hagiographie und Biographieforschung). Die Redaktionshoheit hat die katholische Kirche. Realisiert wird das Werk vom theologischen Verlag Epiphania in Zusammenarbeit mit dem seit über 100 Jahren existierenden Friedrich Reinhardt Verlag, der in der Schweiz und Deutschland zu den führenden christlichen Verlagen zählt. 2016 Woche 3 JAN 2. Sonntag im Jahreskreis 17. bis 23. Januar Hl. Antonius von Ägypten 17 So Sel. Nikolaus Gross Bischof Markus Büchel Jes 62, 1-5 1 Kor 12, 4-11 Joh 2, 1-11 JAN Selige Regina Protmann 18 Mo MEIN NAMENSPATRON Heilige Markus 1 Sam 15, 16-23 Mk 2, 18-22 JAN Hl. Marius und Hl. Martha 19 Di 1 Sam 16, 1-13 Mk 2, 23-28 JAN 20 Mi Die heiligen 20 Minuten JAN 21 Do JAN Hl. Fabian Hl. Sebastian 1 Petr 5, 1-4 Joh 21, 1.15-17 1 Petr 3, 14-17 Mt 10, 28-33 1 Sam 17, 32-33.37.40-51 Mk 3, 1-6 Hl. Agnes Hl. Meinrad von Reichenau/Einsiedlen 1 Kor 1, 26-31 Mt 13, 44-46 1 Petr 4, 12-19 Mt 16, 24-27 1 Sam 18, 6-9; 19, 1-7 Mk 3, 7-12 Hl. Vinzenz von Saragossa 22 Fr 2016 Namenspatrone 2 Kor 4, 7-15 Mt 10, 17-22 1 Sam 24, 3-21 Mk 3, 13-19 JAN 23 Sa Seliger Heinrich Seuse Seliger Nikolaus Gross Weish 6, 12-19 Mt 5, 13-19 2 Sam 1, 1-4.11-12.17.19.23-27 Mk 3, 20-21 Nikolaus Gross war Bergmann im Ruhrgebiet, Mitglied der christlichen Gewerkschaft und Chefredakteur des führenden Organs der katholischen Arbeiterbewegung in Westdeutschland. Schon 1930 warnte er vor der Radikalisierung von rechts und links und versuchte die Arbeiter durch Aufklärung dagegen zu immunisieren. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde seine Zeitung verboten. Unter einem anderen Namen gab er eine neue heraus. 1938 wurde auch diese konfisziert. Nach schwersten inneren Kämpfen schloss er sich der Widerstandsgruppe des „Kreisauer Kreises“ an und wusste, dass er damit nicht nur sich, sondern auch seine Familie gefährdete. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Nikolaus Gross verhaftet und in das KZ Ravensbrück eingeliefert. Wochenlang hörte seine Familie nichts von ihm. Vom SS-Arzt Lange auf „Folterfähigkeit“ untersucht, wurde er nach den schlimmsten Torturen am 30. September nach Berlin-Tegel gebracht. Jetzt durfte er einmal in der Woche seiner Frau und den sieben Kindern schreiben. Er schrieb: „..Ich denke stets und immerfort mit solcher Herzinnigkeit an Dich und die Kinder, dass es manchmal das Herz nicht fassen will. Ich möchte, was ich an Kraft besitze, nur so an Liebe und Güte hingeben an Euch, meine Herzlieben. ... Wer sich mit Gott beschäftigt, hat keine Langeweile. Besonders unterhalte ich mich mit ihm über jeden Einzelnen von Euch und sage ihm dabei alles, was ich auf dem Herzen habe“. Am 15. Januar 1945 verurteilte der Volksgerichtshof Nikolaus Gross zum Tode. Das Todesurteil wurde eine Woche später, am 23. Januar im Gefängnis (((Text ist zu lang))) Unsere Familie feierte alle Namenstage. Aber nur am Fest des heiligen Markus gab es eine Prozession! Betend zog die Pfarrei mit allen Schulklassen über die Felder ins Nachbardorf; vom Markustag bis zum Fest Kreuzerhöhung am 14. September wurde in der Liturgie der Wettersegen gespendet. In der bäuerlichen Umgebung meines Heimatdorfes hat diese Segenskultur bis heute eine grosse Bedeutung. Das demütige Gebet mit der Bitte um Schutz vor Unheil und eine gute Ernte waren das grosse Anliegen in der Frühlingszeit des Pflanzens und der Aussaat. Der Wettersegen ist Bekenntnis, dass wir nicht allein durch unser Schaffen erfolgreich sind, sondern die Dankbarkeit gegenüber dem „Schöpfer und Geber aller guten Gaben“ nicht vergessen sollen. Der Stolz auf meinen Namenspatron wuchs zunächst durch die eher zufällige Verbindung des Markustages mit der Bittprozession. Dass der Ministrantenkaplan uns erklärte, es gäbe kein Weihnachtsfest, wenn nur der heilige Markus die Geschichte Jesu aufgeschrieben hätte, war eine bittere Enttäuschung für mich. War Markus folglich kein bedeutender Evangelist? Halbwegs getröstet hat mich die Erklärung, dass wir alle vier verschiedenen Evangelien als ein Evangelium zusammendenken müssen und nicht alle genau dasselbe berichtet haben. Waren die kindlichen Erlebnisse der Anstoss, Priester zu werden und so den Glauben und die Heilige Schrift besser kennen zu lernen? Ich wollte seit der Erstkommunion Pfarrer werden, daran bestand kein Zweifel. Im Theologiestudium und in der Auseinandersetzung mit der Bibel wurde mir immer tiefer bewusst, was uns mein Namenspatron mit der Kürze und Prägnanz seiner Darstellung des Weges Jesu erschliessen wollte. Ein erster Höhepunkt gipfelt in der Frage Jesu an seine Jünger: „Für wen halten mich die Menschen?“ Und: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Simon Petrus antwortete: „Du bist der Messias.“ Seine Vorstellungen über die Bedeutung dieser Aussage wurden von Jesus durch die Ankündigung seines Leidensweges zerstört. An einen Messias, der leiden muss und stirbt, konnten auch die Apostel und Jünger erst aus der nachösterlichen Erfahrung der Auferstehung glauben. Jesus ist der Sohn Gottes und unser Erlöser. Um dieses Bekenntnis wirbt mein Namenspatron damals wie heute. Es ist der Kern unseres Glaubens. Eine Markusikone begleitet mich in der Bischofskapelle. In grossem Vertrauen rufe ich ihn immer wieder als Fürbitter an, dass Gott mich als Priester und Bischof stärkt für meinen Hirten- und Verkündigungsdienst. Bischof Markus Büchel, Jahrgang 1949, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, lebt in St. Gallen.
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