Assalmu 3alikom Heute erfahren wir wie Abdulmuttalib sein

Assalmu 3alikom
Heute erfahren wir wie Abdulmuttalib sein Gelübde durchführen wird. Außerdem erfahren
wir etwas über das letzte Wunder, das den Lauf der Geschichte direkt vor der Geburt
Mohammads ändern wird.
Nachdem Abdulmuttalib zehn Söhne bekommen hatte und wusste, sie würden ihn schützen
können, versammelte er sie und erzählte ihnen von seinem Gelübde.
Er bat sie, sein Versprechen gegenüber Allah zu erfüllen. Sie stimmten ihm zu und fragten:
»Aber wie sollen wir dies tun?« »Jeder von euch«, erwiderte 'Abdulmuttalib, »nehme einen
Pfeil, schreibe seinen Namen darauf und bringe ihn mir!« Dies taten sie, und 'Abdulmuttalib
trat mit ihnen in der Mitte der Al-Ka'ba. Nun sprach er zum Priester bzw. Herrn der Pfeile:
»Wirf das Los über meine Söhne mit diesen Pfeilen hier!«
Und er erzählte ihm von seinem Gelübde. Dann gab ihm jeder seiner Söhne den Pfeil mit
seinem Namen.
'Abdullah, Muhammads Vater
Doch das Los fiel auf 'Abdullah, der später der Vater Muhammads sein sollte. Er war des
'Abdulmuttalib jüngster und liebster Sohn, er war erst 24; 'Abdulmuttalib betete bereits beim
Götzen Hubal zu Allah, das Los werde nicht auf Abdullah fallen.
Nachdem es geschehen war nahm 'Abdulmuttalib ihn an der Hand, ergriff das große Messer
und brachte ihn zu den Götzenbildern des 'Isaf und der Na'ila, um ihn dort zu opfern.
Da kamen die Quraisch aus ihren Versammlungen und fragten ihn: »Was hast du vor, o
'Abdulmuttalib?«
»Ich will ihn opfern«, erwiderte dieser.
Und Al-Mughira aus der Sippe Makhzum, dessen Großmutter aus 'Abdulmuttalibs Familie
stammte, beschwor ihn:
»Bei Allah! Opfere deinen Sohn nicht, bevor du nicht ein Sühnegeld angeboten hast. Wir
würden unser ganzes Vermögen geben, um ihn loszukaufen. Sonst werden die Männer fortan
immer ihre Söhne bringen und schlachten. Was wird dann aus den Menschen werden?«
Und die Quraisch und seine Söhne forderten ihn auf:
»Tue es nicht! Sondern ziehe mit ihm nach Khaibar in der nähe von Yathrib. Dort lebt eine
Hellseherin, die einen Ginn besitzt. Frage sie und handle entsprechend. Befiehlt sie dir, ihn
zu opfern, so tue es. Entscheidet sie aber auf einen glücklichen Ausgang für dich und für ihn,
so nimm es an.«
Da machten sie sich auf den Weg nach Khaibar.
'Abdulmuttalib erzählte ihr von sich und seinem Sohn, was er mit ihm tun wollte und was er
gelobt hatte.
„Wie hoch ist das Blutgeld bei euch?« fragte sie.
»Zehn Kamele«, antworteten sie wahrheitsgemäß, und die Hellseherin fuhr fort:
»So kehrt in euer Land zurück. Nehmt dort euren Gefährten und zehn Kamele und lasst die
Lospfeile über sie und ihn entscheiden. Fällt das Los gegen ihn aus, so vermehrt die Zahl der
Kamele, bis euer Herr zufrieden ist. Entscheidet das Los gegen die Kamele, so opfert sie an
seiner statt. Euer Herr ist dann zufrieden und euer Gefährte gerettet.«
Sie verließen die Hellseherin und kehrten nach Mekka zurück.
Nachdem sich dort alle darauf geeinigt hatten, brachten sie 'Abdullah und zehn Kamele,
während 'Abdulmuttalib beim Bilde Hubals stand und zu Allah betete. Die Pfeile wurden
geworfen, und das Los entschied gegen 'Abdullah. Da brachten sie weitere zehn Kamele, und
'Abdulmuttalib betete wieder zu Allah, doch das Los entschied erneut gegen 'Abdullah. So
verfuhren sie weiter, und das Los entschied immer gegen 'Abdullah, bis hundert Kamele
erreicht waren.
Erst dann fiel das Los auf die Kamele, und die Quraisch und alle anderen riefen: »Nun ist
dein Herr zufrieden, o 'Abdulmuttalib!«
Doch 'Abdulmuttalib entgegnete: »Nein, bei Allah, erst wenn ich das Los noch dreimal habe
entscheiden lassen.«
So warfen sie erneut die Pfeile über 'Abdullah und die Kamele,
während 'Abdulmuttalib zu Allah betete. Und dreimal entschied das Los gegen die Kamele.
Da wurden diese geschlachtet und niemand daran gehindert, von ihrem Fleisch zu nehmen.
Aus Freude entschied sich Abdulmuttalib seinen Sohn Abdullah zu vermählen. Er wählte für
ihn Amena aus, die Tochter des Wahb Ibn Manaf Ibn Zuhra, der damals das Oberhaupt und
der Angesehenste des Stammes der Banu Zuhra war. Er zog mit ihm zum Lager der Banu
Zuhra, trat bei Wahb ein und hielt für 'Abdullah um dessen Tochter an. 'Abdullah blieb dem
Brauch der Araber entsprechend mit Amena drei Tage im Haus ihrer Angehörigen, als die
Heirat im Haus der Braut vollzogen wurde. Als er mit ihr ins Lager der Banu 'Abdulmuttalib
gezogen war, lebte er noch nicht lange mit ihr zusammen, als er schon eine Handelsreise nach
Asch-Scham (das heutige Syriengebiet) antrat und sie schwanger zurückließ. 'Abdullah
verweilte auf seiner Reise einige Wochen in Gaza, bei seinem Großonkels mütterlicherseits.
Auf seinem Rückweg machte er bei seinen Onkeln in Yatrib halt, um sich von den Mühen der
Reise auszuruhen und danach mit einer Karawane nach Mekka aufzubrechen. Er wurde
jedoch bei ihnen krank, und seine Gefährten ließen ihn zurück und unterrichteten nach ihrer
Ankunft in Mekka seinen Vater über seine Krankheit. Daraufhin entsandte 'Abdulmuttalib
sogleich Al-Harith, den ältesten seiner Söhne, nach Yathrib, damit er mit seinem Bruder nach
dessen Genesung zurückkehre.
Als AI Harith Yathrib erreichte, erfuhr er, dass 'Abdullah einige Tage nach der Abreise der
Karawane nach Mekka gestorben und dort begraben war, als seine Frau Amena Bint Wahb
mit Muhammad zwei Monate schwanger war. Die Herzen von 'Abdulmuttalib und Makhzum
wurden von Kummer und Traurigkeit bewegt; denn Amena verlor ihren Gatten, von dessen
Leben sie sich Glück und Wohlstand erhofft hatte, und 'Abdulmuttalib hatte ihn so sehr
geliebt, dass er ihn von seinen Göttern durch eine derartige Auslösung errettet hatte, wie es
die Araber zuvor noch nie gehört hatten. 'Abdullah hinterließ fünf Kamele, eine Schafherde
und die Sklavin Ummu Aiman, die später Muhammad aufzog.