Passionsandacht Turiner Grabtuch

Passionsandacht
Turiner Grabtuch
1. Betrachtung:
Gesicht – Ecce homo
V: Jesus Christus, gekreuzigt, gestorben und begraben.
A: Nicht im Tod geblieben, erbarme dich unser.
Gesang
GL 292 1-3 (Fürwahr, er trug unsre Krankheit)
Einleitungsgebet:
Allmächtiger ewiger Gott, wir haben uns versammelt um im Blick auf das Turiner Grabtuch die
Leiden deines Sohnes zu betrachten. Sei du in unserer Mitte und stärke uns im Vertrauen auf deine
liebende Nähe und dein Erbarmen. Führe uns zu
einem tieferen Verständnis der Passion deines
Sohnes und schenke uns die Gnade, aus ihr Kraft
für unser Leben zu schöpfen. Darum bitten wir
durch ihn, Christus unseren Herrn.
Hinweis:
Auf der Homepage des Bistums Regensburg steht die PowerPoint Präsentation: „Das Turiner Grabtuch – Passionsandacht
(PowerPoint)“ als Download zur Verfügung. Sie enthält die passenden Bilder zu den einzelnen Betrachtungen der folgenden
Passionsandacht mit dem „Turiner Grabtuch“.
Arbeitshilfe zum Hl. Jahr der Barmherzigkeit
Passionsandacht – Turiner Grabtuch
Biblischer Text:
L: Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen:
Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen. Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone
und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu
ihnen: Seht, da ist der Mensch! (Joh 19, 4-5)
Betrachtung:
V: Das Abbild deines Gesichtes, das so gütig sich
den Menschen zuwandte, liegt zerschunden vor
mir. Wie oft versuchen wir unser Gesicht, den
schönen Schein, zu wahren. Keine Falte, keine
Schramme, keine Wunde soll unseren guten Ruf
beschädigen; und doch sind wir Menschen, verletzlich und immer wieder den anderen ausgeliefert.
Niederknien/ Stille
Arbeitshilfe zum Hl. Jahr der Barmherzigkeit
Passionsandacht – Turiner Grabtuch
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Wechselgebet:
V: Zu dir redet mein Herz: Ich suche dein Antlitz.
A: Zeige uns dein Antlitz und wir werden gerettet.
V: Weise nicht im Zorn deinen Knecht zurück.
A: Halte dein Angesicht vor uns nicht verborgen.
L: Immer wieder führen wir andere vor; verletzen
ihr Ansehen und Gesicht.
Stille
V: Herr Jesus Christus in deinem Angesicht sehen
wir das Heil der Welt. Wir bitten dich:
A: Erbarme dich über uns und über die ganze
Welt.
Gesang:
GL 289 1-3 (O Haupt voll Blut und Wunden)
2. Betrachtung:
Hände – ans Kreuz genagelt
V: Jesus Christus, gekreuzigt, gestorben und begraben.
A: Nicht im Tod geblieben, erbarme dich unser.
Biblischer Text
L: Sie übernahmen Jesus. Er trug sein Kreuz und
ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf
Hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn
und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in
der Mitte Jesus. (Joh 19, 16b-18)
Betrachtung:
V: Deine heilenden und segnenden Hände können
nichts mehr tun. Von einem groben Nagel durchbohrt waren die Handgelenke fest mit dem
Kreuzbalken verbunden. Jetzt ruhen sie friedlich
in deinem Schoß; doch die Wunde, die Erinnerung, ist noch da.
Niederknien/Stille
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3. Betrachtung:
Rücken – der gegeißelt worden ist
Wechselgebet:
V: Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt.
A: Sie haben alle meine Gebeine gezählt.
V: Unwiderruflich bindest du dich an mich.
A: In deiner Liebe lässt du mich nicht los.
L: Auch heute sind Menschen festgenagelt. Wir
haben sie auf eine Rolle, einen gesellschaftlichen
Status, ein Verhaltensmuster festgelegt. Wollen
und können wir dieses Bild von ihnen in uns ändern?
Stille
V: Herr Jesus Christus, die Male an deinen Händen erinnern uns an deine Kreuzigung. Wir bitten
dich:
A: Erbarme dich über uns und über die ganze
Welt.
Biblischer Text:
L: Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln. (Joh 19, 1)
Betrachtung:
V: Du hältst den Rücken für uns hin. Die einhundert Hiebe der römischen Geißelung führen oft
zum Tod. Doch du erträgst sie – für uns. Grausam
und roh müssen die römischen Soldaten mit dir
umgegangen sein.
Niederknien/Stille
Wechselgebet:
V: Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts
Heiles an mir.
A: Nur Striemen und Wunden.
V: Ich schlug den Feind gab dir sein Land.
A: Und grausam schlägt mich deine Hand.
Gesang:
GL 294 1-3 (O du hochheilig Kreuze)
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V: Jesus Christus, gekreuzigt, gestorben und begraben.
A: Nicht im Tod geblieben, erbarme dich unser.
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L: Wir geißeln auch heute noch: Missstände am
Arbeitsplatz, in Politik und Wirtschaft. Wir geißeln – nicht mit Ruten sondern mit Worten. Und
wie schnell verteilen wir oft ungerechtfertigte
Hiebe. Wir prangern an und stellen bloß, ohne
Fakten und Hintergründe zu prüfen.
4. Betrachtung:
Hinterkopf – Spuren der Dornenkrone
Stille
Biblischer Text:
L: Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen;
den setzten sie ihm auf und legten ihn einen purpurroten Mantel um. (Joh 19, 2)
V: Herr Jesus Christus du hast für uns die Schläge
der Geißelung erduldet. Wir bitten dich:
A: Erbarme dich über uns und über die ganze
Welt.
Gesang:
GL 290 1-4 (Herzliebster Jesu)
V: Jesus Christus, gekreuzigt, gestorben und begraben.
A: Nicht im Tod geblieben, erbarme dich unser.
Betrachtung:
V: Wir sehen noch die Spuren des grausamen
Kranzes der seine Dornen in deinen Kopf gebohrt
hat. Eine seltsame Königskrone, die du tragen
musstest. Und doch so tröstlich: Dem Herrscher
der Welt sind Leid und Schmerz nicht fremd.
Niederknien/Stille
Wechselgebet:
V: Spott und Hohn ergießt sich über mich.
A: Heil dir, König der Juden.
V: Die Dornenkrone gibst du mir.
A: Mein Volk, mein Volk, was tat ich dir.
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L: Wie leicht fällt es uns, über Andere herzuziehen, ihnen ihre Fehler oder ihre Herkunft vorzuhalten, sie zu verspotten. Und wie leicht machen
wir es anderen in den sozialen Medien, uns anzuprangern.
Stille
V: Herr Jesus Christus dein königliches Haupt hat
geduldig die Dornenkrone getragen. Wir bitten
dich:
A: Erbarme dich über uns und über die ganze
Welt.
Gesang:
GL 782 1-3 (Jesus du mein Heil und Leben)
5. Betrachtung:
Seitenwunde – sogleich floss Blut und
Wasser heraus
V: Jesus Christus, gekreuzigt, gestorben und begraben.
A: Nicht im Tod geblieben, erbarme dich unser.
Biblischer Text:
L: Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er
schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine
nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der
Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und
Wasser heraus. Und der, der es gesehen hat, hat es
bezeugt und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß,
dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt.
(Joh 19, 33-35)
Betrachtung:
V: Aus, vorbei! Der Lanzenstich hat den Beweis
erbracht: Du bist tot. Der Herr des Lebens hat selber den Tod auf sich genommen, um uns ewiges
Leben zu schenken. Blut und Wasser sind dabei
Hoffnungszeichen und stehen für Taufe und Eucharistie. Im Augenblick deines Todes schenkst du
dich uns ganz.
Niederknien/Stille
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6. Betrachtung:
Gesamtansicht – Grablegung/Bestattung
Wechselgebet:
V: Das Leben lebt.
A: Besiegt der Tod.
V: In deine Hände: meinen Geist.
A: Es ist vollbracht.
V: Jesus Christus, gekreuzigt, gestorben und begraben.
A: Nicht im Tod geblieben, erbarme dich unser.
L: Wie oft bricht in unserem Leben alles zusammen; Hoffnungen und Träume lassen sich nicht
verwirklichen. Krankheit tritt in unser Leben. Viele verzweifeln, suchen ihren Halt in Drogen oder
Alkohol. Und doch gibt nur einer Halt – Jesus
Christus und unser Glaube an ihn. Ehren wir sein
Gedächtnis und feiern wir mit ihm die Sakramente die er uns geschenkt hat.
Stille
V: Herr Jesus Christus aus deiner geöffneten Seite
entspringen die Sakramente der Kirche. Wir bitten dich:
A: Erbarme dich über uns und über die ganze
Welt.
Gesang:
GL 289 5-8 (O Haupt voll Blut und Wunden)
Biblischer Text:
L: Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber
aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jeus abnehmen zu dürfen,
und Pilatus erlaubte es. Es kam auch Nikodemus,
der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und
Aloe, etwa hundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden,
zusammen mit den wohlriechenden Salben wie es
beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. (Joh 19, 38-40)
Betrachtung:
V: Lang ausgetreckt und friedlich liegst du vor
uns. Wären da nicht die Male der Nägel und die
Wunden an deinem Körper, wir würden nicht an
einen Gekreuzigten denken. Mit großer Ehrfurcht
aber in Eile vollzog sich dein Begräbnis; der Sabbat war nahe. Nur das Nötigste wurde getan, alles
andere wollte man am Sonntag nachholen.
Niederknien/Stille
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Wechselgebet:
V: Gesät wird in Verweslichkeit.
A: Auferweckt in Unverweslichkeit.
V: Gesät wird in Schwachheit.
A: Auferweckt in Kraft.
L: Jeder Mensch geht mit dem Tag seiner Geburt
auf seinen Tod zu. Wie oft verdrängen wir dieses
Wissen und wollen uns damit nicht beschäftigen.
Erst wenn der Tod in den Freundeskreis, in die
Familie tritt werden Tod und Begräbnis gezwungenermaßen thematisiert. Das offene Grab eines
lieben Menschen ist oft grausam auszuhalten und
doch ist es Symbol für das, was wir im Glauben
wissen: Aus dem Grab ersteht das Leben. Die neue
Schöpfung ist vollbracht.
Stille
V: Herr Jesus Christus du bist nicht im Tod und
Grab geblieben und hast uns die Hoffnung geschenkt, dass wir mit dir auferstehen. Wir bitten
dich:
A: Erbarme dich über uns und über die ganze
Welt.
Schlussgebet:
Allmächtiger ewiger Gott, wir danken dir, dass wir
im Turiner Grabtuch ein Hoffnungszeichen für
unser Leben haben. Dein Sohn ist nicht im Tuch,
ist nicht im Grab geblieben. Er ist auferstanden
von den Toten. Hilf uns durch die Betrachtung
seiner Leiden und Wunden die Widerwärtigkeiten
unseres Lebens geduldig zu tragen und auf dich
zu vertrauen. Schenke unseren Verstorbenen das
ewige Leben und allen, die wir im Herzen tragen
deine Gnade. Durch Christus unseren Herrn.
Amen.
Segen (wenn möglich mit Kreuzpartikel)
Gesang
GL 532 (Christi Mutter stand mit Schmerzen)
erstellt von Pfarrer Sven Grillmeier, Kirchenlaibach
unter Verwendung von GL 934 und GL 789
Gesang:
GL 210 1-2 (Das Weizenkorn muss sterben)
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