Fachbereich 3 - Informatik und Mathematik Universität Bremen - Bachelor Report - Eine Anforderungsanalyse für ein mobiles Patienteninformationssystem unter Berücksichtigung aktuellen Datenschutzes Name,Vorname Dunkel Stephan E-Mail [email protected] Matrikelnummer 2336118 Studiengang Informatik Bachelor Erstgutachter Prof. Dr. Karl-Heinz Rödiger Zweitgutachter Dr. Karsten Hölscher Bremen, April 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Grundlagen 2.1 Patienteninformationssystem . . 2.2 Mobile Geräte . . . . . . . . . . 2.3 Datenschutz . . . . . . . . . . . 2.4 Arzt-Patienten-Kommunikation 2.5 Informationsbedarfsanalyse . . . 2.6 Vorarbeiten in diesem Bereich . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 5 6 8 10 12 17 3 Fragestellung 19 3.1 IST-Zustand von Patienteninformationssystemen . . . . . . . . . . . 19 4 Vorgehen/Methoden 21 4.1 Informationsbedarfsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4.2 Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4.3 Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5 Auswertung 5.1 Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.4 Spezifikation der relevanten Datenarten . . . . . . . 5.5 SOLL-Zustand: Empfehlung zum Schutz der Daten 5.5.1 Zugangsvergabe . . . . . . . . . . . . . . . . 5.5.2 Verschlüsselungsarten . . . . . . . . . . . . . 5.6 Anforderungsspezifikation Anwendungsfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 33 34 41 41 43 45 45 48 6 Fazit 49 6.1 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 6.2 Reflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Literaturverzeichnis Anhang A Interviewleitfaden . . . . . . . . . . . B Transkript Interview . . . . . . . . . C Paraphrasierung und Generalisierung D Reduktion und Kategorisierung . . . E Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . F Anforderungsspezifikation . . . . . . 52 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 55 58 80 87 91 94 Abbildungsverzeichnis 2.1 2.2 Vom Zeichenvorrat zur Information nach Krcmar [Krc05, vgl. S.14] . . Arzt-Patienten-Kommunikation nach Ong et al. [OdHHL95, vgl. S. 914] 7 11 4.1 4.2 Untersuchungsdesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Analysetechniken Zusammenfassung (links) und Strukturierung (rechts) nach Mayring [May10, S. 68 und 93] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 Diagramm Fragebogen - Frage 1: Endgeräte . . . . . . . . . . . . . . . Diagramm Fragebogen - Frage 2: Zufriedenheit . . . . . . . . . . . . . . Diagramm Fragebogen - Frage 3: Ausprägung . . . . . . . . . . . . . . Diagramm Fragebogen - Frage 4: Fragen nach der Behandlung . . . . . Diagramm Fragebogen - Frage 5: Fragen zur Nutzung zusätzlicher Medien Diagramm Fragebogen - Frage 6: Fragen zum mobilen oder lokalen Empfang persönlicher oder allgemeiner Informationen . . . . . . . . . . . . Diagramm Fragebogen - Frage 7: Offene Frage, wem aktuell Daten im Internet anvertraut werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Use-Cases verfeinert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 34 35 36 37 38 39 40 48 Tabellenverzeichnis 5.1 5.2 5.3 Ist/Soll Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Charakteristika der Benutzer I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Charakteristika der Benutzer II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 46 47 Präambel Alle Funktionen, Gruppen, Personen und anderweitige Lebensformen sind geschlechtsneutral zu verstehen und stehen zur Anwendung für weibliche und männliche Geschlechter gleichermaßen zur Verfügung. Zur Vereinfachung wird die männliche Form innerhalb dieser Arbeit verwendet. 1 Einleitung Thema der Arbeit ist die Durchführung einer Anforderungsanalyse, das Ziel eine Anforderungsdefinition für einen Patienteninformationsdienst, welcher mobil fernab der Praxis oder Klinik dem Patienten zur Verfügung stehen soll. Es sollen die Fragen geklärt werden, welche Daten aus ärztlicher Sicht, für Patienten informativ sind und deshalb verfügbar gemacht werden. Außerdem geht es darum, für welche Daten sich Patienten interessieren und ob ein Interesse zum Speichern von Daten auf den mobilen Geräten der Patienten besteht. Die resultierende Anforderungsdefinition soll aufzeigen, welche Punkte relevant sind und mit welchen Rahmenbedingungen an die Entwicklung einer Lösung heran gegangen werden kann. Motivation Aus einer repräsentativen Studie der Bertelsmannstiftung und der BARMER GEK geht hervor, dass 24% der Patienten mit der Arzt-Patienten-Kommunikation nicht zufrieden sind. Nur 16% aller Patienten wurden mit Informationsmaterial versorgt.[RBB14] Dieser Bedarf an Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation, sowie dem Mangel an Informationsmaterial, könnte durch ein mobiles Patienteninformationssystem verbessert werden. Ein persönliche Interesse, weiteres Informationsmaterial mitnehmen zu können, empfindet der Autor dieser Arbeit. Nach Stunden oder Tagen sind einige Inhalte der Behandlung bereits vergessen. Diese selbstständig wieder abrufen zu können ist ein Wunsch des Autors. 1 1 Einleitung Auswahl der Ärztegruppe Um den Aufwand einzuschränken, wird sich innerhalb dieser Arbeit auf eine Fachrichtung beschränkt. Die Wahl fiel auf Zahnärzte; sie wurde beeinflusst von der möglichen Darstellung der Informationen, sowie einer vermeintlich allgemeinen Technikaffinität. Informationen können textuell, bebildert oder in Videos dargestellt werden. Bei Zahnärzten ist fast jeder Arbeitsschritt digitalisierbar: Vom dreidimensionalen Röntgen zum modernem Scannen einer virtualisierten Darstellung des Gebisses bis zur Terminfindung für Patienten per Smartphone über das Internet. Aufbau der Arbeit Diese Arbeit teilt sich in sechs Kapitel. Kapitel eins dieser Arbeit ist die Einleitung die an dieser Stelle abgeschlossen wird. Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Grundlagen und Definitionen auf, welche die folgende Arbeit stützt. Es wird besonders auf Informationssysteme und Anforderungsanalyse eingegangen. Die Fragestellung mit weiteren Unterfragen wird in Kapitel 3 vorgestellt. In Kapitel 4 wird das Vorgehen und dessen Methoden zur erhebung der Empirie erläutert. Das Kapitel 5 befasst sich mit der Auswertung der in Kapitel 4 erhobenen Daten in Bezug auf die in Kapitel 3 vorgestellten Fragestellung. Ein Fazit in Kapitel 6 folgt mit einer Reflexion auf die Arbeit. 2 2 Grundlagen Informationssysteme Informationssysteme (IS) sind Mensch-Maschine-Systeme, auch soziotechnische Systeme genannt. Sie gelten als wissenschaftliche Schnittstelle der Betriebswirtschaftslehre und der Informatik. IS gelten oft als offene, dynamische und komplexe Systeme. Sie integrieren sich offen in ihre Umwelt. Während der Interaktion können sich die Eigenschaften des IS dynamisch verändern. Seine Komplexität erhält es aufgrund der großen Anzahl von Elementen und deren Beziehungen im System. In der Wirtschaftsinformatik spricht man üblicherweise von Informationssystemen im Plural, da dort das IS als Gesamtsystem zerlegt in seine Anwendungssysteme betrachtet wird. [Krc05, S.41] Informationssysteme sind in allen Arbeitsbereichen aufzufinden. Die anfänglichen Aufgaben der Dokumentation und Archivierung wurden erweitert. Organisatorische Aufgaben in Form von Terminkalender, Workflowmanagement, Kommunikation mit integrierten Benachrichtigungsfunktionen, Unterstützung übergreifender Prozesse zum Beispiel bei elektronischen Marktplätzen oder dem Bestellwesen sind mit Informationssystemen möglich. Nach der eingangs dieses Kapitels benutzten Begrifflichkeit, ist die handelnde Person Teil des Informationssystems. Menschliche Handlungsträger sind wesentliche Bestandteile von Informationssystemen. Informationssysteme können unterschiedliche Aufgaben haben. Von Lenkungs- bis zu Durchführungsaufgaben. Lenken können sie durch Planen, Steuern oder Kontrollieren, Durchführen beispielsweise durch Erbringen von Dienstleistungen. In jedem Informationssystem gibt es mindestens einen Aufgabenträger, der für die Erledigung einer Aufgabe verantwortlich ist. [Haa05, vgl. S.21-22] 3 2 Grundlagen Bei der Einführung eines Informationssystems müssen die Belange aller Beteiligten, sog. Stakeholder, erfasst und betrachtet werden. Stakeholder sind alle Personen, die von dem System betroffen sind, Einfluss oder übergeordnete Interessen haben. Sie können einen Teil oder mehrere Aspekte zu dem System beitragen. Solche Aspekte können Anforderungsquellen, Betrachtungsgegenstände, Eigenschaften und Beziehungen sein. [udS14, Vgl. S. 108] [Poh08, Vgl. S. 65] Rupp beschreibt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, verschiedene Kategorien für Stakeholder. Diese üblichen Stakeholder lauten: Anwender, Servicepersonal, Produktbeseitiger, Schulungspersonal, Käufer, Marketing und Vertrieb, Entwickler, Gegner und Systemschützer. In der Erhebung dieser Arbeit kommen nicht alle genannten Stakeholder vor. Der Systemschützer lässt sich in dieser Arbeit zum Beispiel als Datenschützer betrachten.[Poh08, Vgl. S. 110-111] Jeder dieser Stakeholder hat unterschiedliche Bedürfnisse auf die in der Auswertung im Kapitel unter Charakteristika der Benutzer I“ in Abbildung 5.2 und Charakte” ” ristika der Benutzer II“ Abbildung 5.3 in dieser Arbeit eingegangen wird. Aus diesen Bedürfnissen lassen sich Anwendungsfälle (Use-Cases), wie in der Auswertung unter Abbildung 5.8 zu sehen ist herstellen, bei denen die Stakeholder als Akteure beteiligt sind. Automatisierung spielt eine große Rolle in Informationssystemen. Je nach Teil der Aufgabe, Komplexität, Entscheidbarkeit oder Statik bezüglich Ausführung und Weiterleitung von Aufgaben lassen sich Automatisierungen leicht oder schwierig herstellen. Es gibt auch Aufgaben, die nicht automatisierbar sind. Der Grad der Automatisierung ist bis zur vollständigen Automatisierung denkbar. Ein Rechnungsschreiben erstellendes Informationssystem kann komplett ohne personelle Aufgabenträger auskommen.[Haa05, vgl. S.25-27] Ein rechnerbasiertes Informationssystem teilt sich in Organisationssysteme ,im Sinne eines klassischen DV-Systems, auf. Im medizinischen Bereich existieren einige Informationssysteme mit einschlägigen Kürzel: Krankenhausinformationssystem KIS, Arztpraxeninformationssystem APIS, Laborinformationssystem LIS, Radiologisches Informa- 4 2 Grundlagen tionssystem RIS, Histologie-Informationssystem HIS und Picture Archiving an Communication System PACS. In der Branche existieren außerdem einige Informationssysteme ohne festes Kürzel: Pflegeinformationssystem, Tumordokumentationssystem, Operations-Dokumentationssystem, und betriebsärztliches Informationssystem. Diese Begriffe haben eine hohe Verbreitung in der Medizin.[Haa05, vgl. S.32-34] Um das Informationssystem etablieren zu können, muss jedes Informationssystem Vertrauen mit den personellen Aufgabenträgern aufbauen und sich einfinden. Bei ArztPatienten-Verhältnissen kann ein solches System als störend empfunden werden. Es ist der Ethik und Verantwortung aller Beteiligten überlassen Informationssysteme verantwortungsvoll mit der Realisierung, der Einführung und dem Betrieb umzugehen. [Haa05, vgl. S.36-38] Ein Patienteninformationssystem unterliegt den Aspekten von personellen und maschinellen Aufgabenträgern. Personelle Aufgabenträger sind in dieser Arbeit durch ärztliches Personal, Patienten und Administratoren gegeben. Maschinelle Aufgabenträger sind Endgeräte auf denen die Clients laufen und der Server zum Verteilen und Speichern der Informationen. 2.1 Patienteninformationssystem Unter dem Begriff Patienteninformationssystem (PIS) verbergen sich zurzeit unterschiedliche Definitionen. Meistens wird darunter verstanden, dass sich ein Patient unpersonalisierte und möglichst vollständige Informationen zu einem Krankheitsbild aus einem System elektronisch oder in Papierform einholen kann. Das Krankheitsbild wird dort erschöpfend erklärt. Der eigene Zustand des Patienten muss selbst in diesen Informationen identifiziert werden. 1 Eine andere Definition betrachtet das PIS als Unterstützung für den Arzt bei seiner 1 (Beispiele: http://www.arztpraxis.biz/ und http://www.eusana.de/expertenwissen/docmedicuspatienteninformationssystem.html) 5 2 Grundlagen Vorbereitung und Behandlung mit einem Patienten. In dieser Arbeit wird darunter ein patientenorientiertes Informationssystem verstanden, das Eingaben vom ärztlichen Personal erhält. Die in dem System enthaltenen Informationen sind personalisiert oder allgemein abrufbar. Personalisierte Informationen werden mit eigenen, als auch allgemeinen Medien wie Fotos oder Röntgenaufnahmen zu dem eigenen Krankheitsbild befüllt. Es soll Patienten unterstützen die Informationen besser mitnehmen und diese besser verstehen zu können. In dieser Arbeit wird unter dem Begriff PIS ein Informationssystem, mit dem die ArztPatienten-Kommunikation aufgewertet wird, verstanden. Der Begriff Arzt-PatientenKommunikation wird folgend in den Grundlagen genauer erläutert. Es sollen Informationen und Bilder zu einem Krankheitsbild aufgewertet und mit einem mobilen Gerät vom Patient mitgenommen werden können. Es ist denkbar maschinelle Aufgabenträger für Benachrichtigungen an Patienten zu nutzen oder Absprachen zwischen Arzt und Patient über das PIS stattfinden zu lassen. 2.2 Mobile Geräte Ein mobiles Gerät zeichnet sich durch die Konzeption zum mobilen Einsatz aus. Mobil heißt, dass das Gerät an verschiedenen Orten benutzt werden kann und meistens tragbar ist. Das Mobiltelefon und das Autotelefon gelten gegenüber dem Festnetztelefon als erstes mobiles Kommunikationsgerät. Weitere Beispiele dafür sind Aus- und Eingabegeräte wie MP3-Player, E-Book-Reader oder Digitalkameras. Tablets und Notebooks sind gegenüber dem PC auch als mobile Geräte zu betrachten. [BSI14] Mobile Geräte zeichnen sich aktuell durch eine hohe Konnektivität aus. Viele Geräte sind mit dem Internet verbunden. Darunter befinden sich Handys, Tablets und Notebooks. 6 2 Grundlagen Daten - Information - Wissen Diese drei Begriffe lassen sich laut Krcmar in einer Reihenfolge definieren. Die Definitionen werden hier an einem Beispiel eines Termins in der Abbildung 2.1 veranschaulicht. Allem zugrundeliegend wird ein Zeichenvorrat benötigt. Dieser Zeichenvorrat beinhaltet Buchstaben, Zahlen und weitere Zeichen wie Kommata, Punkte, etc. Ein Termin in der Form 20-03-2015 12:00:00“ besteht also aus der Verwendung folgen” der Zeichen (kommasepariert) 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, , :, −“. Werden diese Zeichen mit ” einer Syntax in eine Ordnung gebracht lassen sich aus den Zeichen und der Syntax NN-NN-NN NN:NN:NN“ (wobei N für eine der natürlichen Zahlen und der 0 steht) ” Daten repräsentieren. Diese Daten können im Rahmen dessen, was die Zeichen anbieten, beliebig ausgeprägt sein. Wobei Stunden, Minuten und Sekunden noch weiter definiert sind. Daten allein sind nicht verständlich für den Menschen. Es fehlt noch der Kontext, um aus Daten Informationen werden zu lassen. Bringen wir den Kontext eines Datums mit Uhrzeit hinzu ( dd-mm-yyyy hh:mm:ss“ oder ausgesprochen Tag” ” Monat-Jahr Stunde:Minute:Sekunde“) so erhalten wir Informationen. Diese Zeichen, die durch eine Syntax in eine Reihenfolge zu Daten wurden, bilden mit einem Kontext nun Informationen. Werden Informationen nun weiter gegeben und von einer Person soweit aufgenommen, dass diese sie verstanden hat und selbst wieder geben kann, sind Informationen als Wissen von einer Person aufgenommen worden.[Krc05, vgl. S.15-16] Abbildung 2.1: Vom Zeichenvorrat zur Information nach Krcmar [Krc05, vgl. S.14] 7 2 Grundlagen 2.3 Datenschutz Grundgesetz Artikel 10 Im Grundgesetz befindet sich ein Punkt zum Datenschutz. Dort werden das Brief-, Post- sowie das Fernmeldegeheimnis für jeden Bürger als unverletzlich beschrieben. (Artikel 10 Satz 1) Personenbezogene Daten Personenbezogene Daten werden im §3 des BDSG definiert. In Absatz (1) heißt es: Personenbezogene Daten sind Einzelangaben über persönliche oder sachliche ” Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person (Betroffener).“ Das betrifft also jede, wenn auch belanglos scheinende, Information, die zu einer Person vorhanden ist oder diese Person bestimmbar macht. Bestimmbar kann man durch Namen, Adressen oder Kontaktdaten werden. Ein Geburtsjahr kann bereits personenbezogen sein, wenn ein bekannter Personenkreis sehr klein ist und die Häufigkeit unterschiedlicher Geburtstage groß ist. Bundesdatenschutzgesetz Datenschutz wird in Deutschland im Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) geregelt. Insbesondere stechen dort §3, §9 und im Anhang die Anlage zu §9 Satz 1 heraus. Der §9 Technische und organisatorische Maßnahmen“ beschreibt, welche Stellen ” (öffentlich oder nicht-öffentlich) für bestimmte Schritte, Maßnahmen angemessen des Schutzzweckes zu treffen haben, um die in der Anlage genannten Punkte zu gewährleisten.[BDS90, §9] Die in der Anlage genannten Punkte lauten: Zutrittskontrolle, Zugangskontrolle, Zugriffskontrolle, Weitergabekontrolle, Eingabekontrolle, Auftragskontrolle, Verfügbarkeitskontrolle sowie die Trennung der Verarbeitung von Daten, die zu unterschiedlichen Zwecken erhoben wurden. 8 2 Grundlagen Zutrittskontrolle beschreibt den räumlichen Zugang zu den Datenverarbeitungsanlagen. Zugangskontrolle beschreibt den Schutz von Datenverarbeitungssystemen, die von Unbefugten genutzt werden können. Zugriffskontrolle unterscheidet sich zur Zugangskontrolle um die Kontrolle der Zugriffsrechte. Weitergabekontrolle beschreibt ob und wie Daten transportiert und während dessen gelesen, kopiert, verändert oder entfernt werden können. Außerdem an welchen Stellen eine Weitergabe vorgesehen ist. Eingabekontrolle soll gewährleisten, wer und wann Daten nicht nur eingibt, sondern auch verändert oder gelöscht hat. Auftragskontrolle soll gewährleisten, dass Daten nur entsprechend dem Auftrag verarbeitet werden können. Verfügbarkeitskontrolle zielt auf die Integrität der Daten ab. Es gilt vor jeder Art von Verlust zu schützen. Die Trennung der Verarbeitung von Daten zu unterschiedlichen Zwecken ist der letzte Punkt im Bundesdatenschutzgesetz.[BDS90, Anlage zu §9 Satz1] Sollen personenbezogene Gesundheitsdaten erhoben werden, so unterliegen diese einem besonderen Schutz. Sie gelten als Besondere Arten personenbezogener Daten“ ” [BDS90, §3 Absatz 9]. Soweit nun diese besonderen Arten personenbezogener Daten erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, fordert das Gesetz eine ausdrückliche Einwilligung, die sich auf diese Daten und einen Zweck bezieht. [BDS90, §4a Absatz 3] Verschwiegenheitspflicht Die sogenannte Verschwiegenheitspflicht ( Offenbarung von Privatgeheimnissen“) im ” §203 des StGB beschreibt welche Personenkreise an wen Auskunft geben dürfen. Das betrifft in dieser Arbeit die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Ärzten und Personal. Anvertraute Informationen, wie personalisierte medizinische Daten, dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden. Dies steht unter Strafe. Ausnahmen bilden Einwilligungen oder besondere Notstände. 9 2 Grundlagen 2.4 Arzt-Patienten-Kommunikation Bei der Arzt-Patienten-Kommunikation handelt es sich um die verbale und non-verbale Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten. Non-Verbal haben Tonfall, Blicke, Körperhaltung, Gelächter, Gesichtsausdrücke, Berührungen und Distanz Einfluss. Laut Ong et al. haben einige Aspekte der Arzt-Patienten-Kommunikation großen Einfluss auf das Verhalten von Patienten und dessen Wohlbefinden. Zum Beispiel: Zufriedenheit mit der Behandlung, Festhalten an Behandlungen, Wiedergabe und Verständnis von medizinischen Informationen, Bewältigung von Krankheiten, Lebensqualität und auch der Gesundheitszustand spielen eine Rolle. Die Sprache macht die Arzt-PatientenKommunikation außerdem so wichtig. Wenn das Vokabular als Bestandteil betrachtet wird, dann sind Ärzte mindestens bilingual. Sie verfügen über eine Alltagssprache, die Patienten auch besitzen, zu der aber noch eine medizinische Sprache, mit der Patienten nicht vertraut sind, dazu kommt. Den Patienten Sachverhalte aus der medizinischen Sprache in einer Alltagssprache nahezubringen ist dabei die Schwierigkeit. [OdHHL95, vgl. S. 908/903/910] Es gilt außerdem, aus ärztlicher Sicht, reaktionsfähig gegenüber den Patienten und dessen emotionellem Zustand und Sorgen zu sein. Patienten kommen häufig zum Arzt, wenn sie besonders verletzlich sind. [D.R00, S. 8] Des Weiteren dient die Arzt-Patienten-Kommunikation drei üblichen Zwecken. Zuerst erzeugt diese eine zwischenmenschliche Beziehung zwischen Ärzten und Patienten. Der Austausch von Informationen wird ermöglicht und behandlungsbezogene Entscheidungen können gemeinsam getroffen werden. [OdHHL95, vgl. S. 903-904] Die zwischenmenschliche Beziehung begünstigt die Kommunikation stark. Die Unterhaltung ist ein wichtiger Bestandteil in der Medizin. Die Unterhaltung ist außerdem das beste Mittel, um die Beziehung weiter zu vertiefen. Gute Manieren sind für die Kommunikation grundlegend. Um eine gute Beziehung zu erhalten sind Lachen, kleine Scherze, persönliche Anmerkungen, Komplimente, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, der Wunsch zu helfen, Hingabe, eine nicht voreingenommene Haltung und eine soziale Einstellung förderlich. Eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation wird im Allgemeinen an 10 2 Grundlagen ihrer therapeutischen Qualität gemessen. Weitere Eigenschaften, die eine empathische Kommunikation herstellen, sind das Hervorrufen von Gefühlen, Umschreibung und Reflektierung, Stille nutzen zu können, genau zu hören was Patienten sagen und insbesondere wozu Patienten nicht fähig sind es auszusprechen.[OdHHL95, vgl. S. 904] Der Austausch von Informationen ist der eigentliche Zweck der Kommunikation. Information kann als verbale Ressource zwischen allen Beteiligten betrachtet werden. Aus einem medizinischen Standpunkt benötigen Ärzte Informationen, um Diagnosen zu erstellen und Behandlungen planen zu können. [OdHHL95, vgl. S.904] Ein weiterer Zweck der Arzt-Patienten-Kommunikation ist, Ärzte und Patienten Entscheidungen bei Behandlungen treffen zu lassen. Traditionell ist die Arzt-PatientenKommunikation fürsorglich vom Arzt ausgehend. Der Arzt beschließt Maßnahmen und trifft Entscheidungen zur Behandlung. Diese Art der Entscheidungsfindung hat sich zur gemeinsamen Entscheidung zwischen Arzt und Patient entwickelt. Ärzte stellen üblicherweise Behandlungen vor. Der Patient wird so weit aufgeklärt bis dieser im Grunde selbst Entscheidungen treffen kann. [OdHHL95, vgl. S. 905] The optimal relationship model, then, appears to be that of mutuality“ [D.R00, S. 8] ” Die Aussage von Roter bekräftigt die gemeinsame Entscheidungsfindung, die beidseitig getroffen werden soll. Weitere Einflüsse beschreiben Ong et al. insbesondere im Kontext eigener Messungen als Hintergrundvariablen (Abbildung 2.2 ) . Die zwischenmenschliche Beziehung ist eine davon. [OdHHL95, vgl. S. 913] Abbildung 2.2: Arzt-Patienten-Kommunikation nach Ong et al. [OdHHL95, vgl. S. 914] 11 2 Grundlagen Im Ausblick von Roter beschreibt dieser als Herausforderung für die Zukunft We ” must embrace the challenge of new interactive computer technologies into all levels of our work.[...]“. [D.R00, S. 14] Diese Arbeit beschäftigt sich mit dieser Herausforderung. Die bestehende Art der Kommunikation wird nicht zu ersetzen sein. Es gilt die Kommunikation aufzuwerten. 2.5 Informationsbedarfsanalyse Bei der Informationsbedarfsanalyse ist besonders der Bereich der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für diese Arbeit relevant. Zuerst stellt sich die Frage, was überhaupt eine Anforderung ist. Nach IEEE definiert sich eine Anforderung wie folgt: [IEE90] • Eine Eigenschaft oder Bedingung, die von einem Benutzer (Person oder System) zur Lösung eines Problems oder zur Erreichung eines Ziels benötigt wird. • Eine Eigenschaft oder Bedingung, die ein System oder eine Systemkomponente erfüllen muss, um einen Vertrag, eine Norm, eine Spezifikation oder andere, formell vorgegebene Dokumente zu erfüllen. • Eine dokumentierte Repräsentation einer Eigenschaft oder Bedingung, wie in den ersten beiden Punkten beschrieben. Eine kompaktere Definition von Anforderungen nach Götz, einer der Sophisten, lautet: Eine Anforderung ist eine Aussage über eine zu erfüllende Eigenschaft oder zu erbringende Leistung eines Produktes, eines Prozesses oder der am Prozess beteiligten Personen. [udS14, S. 162] Anforderungen werden nach Ebert in drei Sichtweisen beschrieben. In einer Reihenfolge: Marktanforderung (Warum?), Produktanforderung (Was?) und Komponentenanforderungen (Wie?). Die Marktanforderung befindet sich im Problemraum und blickt auf Ergebnisse aus Verträgen und Verhandlungen. Im darauf folgenden Lösungsraum 12 2 Grundlagen befinden sich zuerst die Produktanforderung. Sie betrachtet die Analyse der Marktanforderungen und liefert ein Lösungsmodell. Die Komponentenanforderung zielt bereits auf die konkrete Implementation ab. Sie blickt auf die Abbildung von konkreten Produktkomponenten, die implementiert werden. [Ebe12, vgl. S. 40] Pohl beschreibt die Analyse von Anforderungen in drei Dimensionen. Der Inhalt von vage“ bis vollständig“, die Dokumentation von informell“ bis gemäß Vorschrif” ” ” ” ten“ und die Übereinstimmung von individuelle Sichten“ bis konsolidierte Sichten“. ” ” Das Ziel ist es, in allen drei Dimensionen inhaltlich vollständig, gemäß Vorschriften dokumentiert und übereinstimmende Sichten konsolidiert zu haben. [Poh08, vgl. S. 42] Traditionelle Systemanalyse, um Anforderungen zu erheben beschreibt Pohl als Betrachtung existierender Systeme. Damit sollen Automatisierungen eingeführt werden, um Prozesse und Systeme (teilweise) zu ersetzen. [Poh08] Um Anforderungen aufzudecken, können weitere Methoden genutzt werden. Sommerville beschreibt Viewpoints, Interviews, Szenarios sowie Use-Cases als geeignete Methoden.[SS97, vgl. S. 149-158] In dieser Arbeit wird die Methode nach Bogner als halbstrukturiertes Interview angewendet. [Bog05, vgl. S.37-38] Pohl beschreibt Methoden, um Anforderungen aufdecken zu können als Schablonen zur Beschreibung der Technik. Er schlägt die Techniken Interview, Workshop, Beobachtung, schriftliche Befragung sowie perspektivenbasiertes Lesen vor. Pohl beschreibt zu welchen Informationen sich die Techniken eignen. Die in dieser Arbeit durchgeführten Techniken, Interview und schriftliche Befragung eignen sich beide zur Identifikati” on von Anforderungsquellen“, zur Gewinnung existierender Anforderungen“ und zur ” Entwicklung innovativer Anforderungen“. Der Aufwand wird laut Pohl für das Inter” view als hoch bis mittel“ und für die schriftliche Befragung als gering“ eingeschätzt ” ” [Poh08, vgl. S. 324]. Weitere Methoden, um Anforderungen zu erheben sind laut Sommverille Aufgabenanalyse, Interviews, Fragebögen und eine Analyse der Ethnographie.[SS97, vgl. S. 379-383] In der Anforderungsanalyse nach Sommerville sind folgende Punkte für die Anforderungsanalyse in den erhobenen Daten relevant: 13 2 Grundlagen • Funktionale und nicht-funktionale Anforderungen • Benutzungsanforderungen • Systemanforderungen • Interfaceanforderungen • Die Anforderungsspezifikation als Dokument [SS97, vgl. S. 117] Bei der Anforderungsanalyse nach Ebert und Pohl werden Anforderungen etwas anders definiert. Was Sommerville unter Benutzungsanforderungen versteht definieren sie Qualitätsanforderungen. System- und Interfaceanforderungen ordnen sich nach Ebert den Qualitätsanforderungen unter und sind dort als interne Sicht geordnet. Das Dokument selbst geht als Randbedingung in die Ordnung nach Ebert. [Ebe12, vgl. S. 31] [Poh08, vgl. S. 14] Rupp nennt außerdem für jede Anforderung folgende Qualitätskriterien: [udS14, vgl. S. 24] • Vollständigkeit • Korrektheit • Juristische Klassifizierung • Konsistenz zu anderen Anforderungen • Testbarkeit • Verstehbar für alle Stakeholder • Realisierbarkeit • Notwendigkeit • Verfolgbarkeit • Bewertbar 14 2 Grundlagen Funktionale und nicht-funktionale Anforderungen Funktionale Anforderungen beschreibt Sommerville als Feststellung eines Dienstes ( Statement of service“) die ein System bietet, auf dessen Eingaben reagiert oder sich ” verhält. In einigen Fällen können Anforderungen sogar explizit ausgeschlossen werden. [SS97, vgl. S. 119] Nicht-funktionale Anforderungen sind Einschränkungen zu den Diensten oder Funktionen, die vom System geboten werden. Diese Einschränkungen beziehen sich beispielsweise auf Timing, Entwicklungsprozesse, Reihenfolgen und Standards. Diese Anforderungen haben meist Anwendung auf das System als Ganzes. Damit haben sie nicht üblicherweise nur Einfluss auf ein individuelles Feature oder einen Dienst. [SS97, vgl. S. 119] Sommverville beschreibt ein weiteres Gebiet, domänenspezifische Anforderungen. Diese Anforderungen kommen von der Domäne der Anwendung. Sie bilden die Charakteristik und Einschränkungen der Domäne ab. Sie können funktionale als auch nicht-funktionale Anforderungen sein. [SS97, vgl. S. 119] In diesem Fall entspricht die Domäne der von medizinischen Daten. Diese unterliegen besonderen Regelungen und Einschränkungen. Benutzungsanforderungen Benutzungsanforderungen nach Sommerville sind funktionale und nicht-funktionale Anforderungen, die bei der Benutzung ohne detailliertes technisches Verständnis des Systems beschrieben werden. Sie sollten nur das externe Verhalten des Systems beschreiben und vermeiden, von Charakteristiken des Entwurfs abhängig zu sein. Sommerville empfiehlt beim Schreiben von Benutzungsanforderungen auf SofwareFachsprache zu verzichten und diese stattdessen in einer einfachen Sprache mit intuitiven Darstellungsformen darzustellen. Er beschreibt außerdem Schwierigkeiten bei der Verwendung dieser einfacheren Sprachwahl. Es geht Begriffsschärfe und Klarheit verloren. Allgemein kann es bei der Erhebung von Benutzungsanfoderungen zu Ver- 15 2 Grundlagen wirrungen zwischen der Einordnung der Anforderung in funktionale, nicht-funktionale, Systemziele oder Design-Infromation kommen. Es kann auch passieren, dass mehrere Anforderungen in eine Anforderung verschmelzen. [SS97, vgl. S. 127] Der Begriff von Ebert, Qualitätsanforderungen für Benutzungsanforderungen, passt ebenfalls zu diesen Anforderungen. Sie machen die Qualität der eigentlichen Anforderungen aus. Ebert beschreibt, dass diese allerdings schwer zu spezifizieren, zu validieren und zu realisieren sind. Abhängigkeiten und Wechselwirkungen mit der Architektur und funktionalen Anforderungen sind hier zu berücksichtigen. [Ebe12, vgl. S. 33] Systemanforderungen Systemanforderungen beschreibt Sommerville als ausgeweitete Versionen der Benutzungsanforderungen, die von Softwareingenieuren als Ausgangspunkt für das Design des Systems verwendet werden. Optimalerweise beschreiben diese das externe Verhalten des Systems und ihre Einschränkungen im Einsatz.[SS97, vgl. S. 129-130] Interfaceanforderungen Interfaceanforderungen sind laut Sommerville ein technischer Teil der Anforderungen. Nahezu alle Systeme müssen mit bestehenden Systemen, die bereits in Umgebungen etabliert sind, agieren. Wenn ein neues System mit einem bestehenden agieren muss, dann müssen die Schnittstellen der beiden Systeme bekannt sein. Dazu gehören prozedurale Schnittstellen. Dort sind Funktionen, Reihenfolgen der Anwendungen und Bedingungen meist in einer sogenannten API (Application Programming Interface) definiert. Datenstrukturen und dessen Zusammenhänge sind auch zu spezifizieren. Unterschiedliche Systeme können einen gleichen Sachverhalt unterschiedlich strukturieren. Im traditionellen Sinn muss sich laut Sommerville auch über die Repräsentation der Daten Gedanken gemachen werden. Bitreihenfolgen auf verschiedenen Hardwareplattformen gilt es auch zu berücksichtigen. [SS97, vgl. S. 135] 16 2 Grundlagen Die Anforderungsspezifikation als Dokument Die Anforderungsspezifikation besteht laut Sommerville aus einer Einleitung, einer allgemeinen Beschreibung und spezifischen Anforderungen. Die Einleitung besteht aus folgenden Komponenten: Zweck, Rahmen, Definition inkl.(Akronyme und Kürzungen), Referenzen. Die allgemeine Beschreibung setzt sich aus einer Produktperspektive und den aus den Anforderungen entstandenen Produktfunktionen, Benutzungscharakteristiken, generelle Einschränkungen und Annahmen wie Abhängigkeiten zusammen. [SS97, vgl. S. 137] Ebert beschreibt das Dokument als Randbedingung. Gesetzliche Standards und Vorgaben gehören hier in das Dokument und sind zu berücksichtigen. [Ebe12, vgl. S. 35] Diese Inhalte für eine Spezifiktion stützen auf mit dem IEEE-Standard 830. [IEE93] Ziel dieser Arbeit ist, nach der Definition der Anforderung, eine solche Anforderungsspezifikation zu liefern. Diese ist als Dokument in den Anhängen zu finden. 2.6 Vorarbeiten in diesem Bereich Krankenhäuser verstehen das PIS als Teil ihres Krankenhausinformationssystems (KIS). [Hea12] Dort wird die Krankenakte digital für interne Zwecke verwaltet oder gar wie im Charité Berlin per Tablet-PC mitgeführt. [iHA12] Die Deutsche Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V. vertreibt mit der EUSANA GmbH & Co. KG zusammen ein Patienteninformationssystem, in dem Patienten persönliche Informationen in Papierform mitnehmen können. Auf diesen Dienst haben Patienten keinen direkten Zugriff. Somit ist dieser Dienst auch nicht mobil. [Deu14] In diesem Zusammenhang sollte außerdem der ärztliche Bereitschaftsdienst (Notdienst) der Kassenärztlichen Vereinigung genannt werden. In Deutschland ist er nicht sehr bekannt. Er ist ähnlich wie ein Notruf an die Polizei oder die Feuerwehr über das Telefon 17 2 Grundlagen zu erreichen. Die Nummer dazu lautet: 116 117“. Hier geben Ärzte Auskunft. Dies ” ist generell bei allen nicht lebensbedrohlichen Fällen“ außerhalb der Sprechzeit des ” Hausarztes oder bei Unsicherheit, ob nun ein Krankenwagen bestellt werden muss, sinnvoll. 2 . 2 Der Ärztliche Bereitschaftsdienst http://www.116117info.de besucht am: 15.03.2015 18 3 Fragestellung Die Hauptfrage Welche Anforderungen werden an das Patienteninformationssystem ” gestellt?“ wird in dieser Arbeit beantwortet. Diese Anforderungen werden in einer Anforderungsspezifikation im Anhang F zusammengefasst. Die Empirie dazu, wird von einem Experten in einem Interview und mit Fragebögen an die Patienten in der Praxis erhoben. Im Einzelnen resultieren folgende Unterfragen zu der Hauptfragestellung. 1. Welche Daten sind aus ärztlicher Sicht verfügbar und informativ für Patienten? 2. Wie können Patienten an Informationen, die sie benötigen, gelangen? 3. Welche Daten möchten Patienten auf ihren mobilen Geräten empfangen und transportieren können? Die Unterfrage 1 wird im Kapitel 5.4 mit Vorschlägen zu Medien pro Behandlungsart beantwortet. Die Unterfrage 2 wird vorwiegend durch Fragen an den Experten zum IST-Zustand und Detailfragen zu den Behandlungen im Kapitel 5.1 durch das Interview beantwortet. Der SOLL-Zustand durch ein PIS ist im Kapitel 5.5 zu finden. Die Unterfrage 3 wird durch die ausgewerteten Fragebögen in der dazugehörigen Auswertung in Kapitel 5.2 beantwortet. Ein erhöhtes Interesse an Informationen vor und nach Untersuchungen wird deutlich. 3.1 IST-Zustand von Patienteninformationssystemen Der IST-Zustand, wie Patienten informiert werden, ist deutlich heterogen. Der Experte hat in seiner Praxis kein digitales PIS. Dort werden Inhalte mündlich und im seltensten 19 3 Fragestellung Fall per E-Mail kommuniziert. Die Ausgabe von Informationsmaterial zu bestimmten Themen des Patienten, erfolgt nur falls es Material (z.B in Form von bebilderten Broschüren) vom Hersteller des Materials gibt. 20 4 Vorgehen/Methoden In diesem Kapitel werden das Vorgehen und die Methoden, die eingesetzt wurden, vorgestellt. Es wird ein Überblick über das Untersuchungsdesign (Abbildung 4.1 ) gegeben. Es folgt eine Beschreibung der Entstehung, Vorgehensweise und Auswertung im Interview als auch im Fragebogen. Abbildung 4.1: Untersuchungsdesign 21 4 Vorgehen/Methoden 4.1 Informationsbedarfsanalyse Die Informationsbedarfsanalyse beruht auf einem Interview an einen Experten und darauf folgend Fragebögen an die Patienten in der Praxis des Patienten. Die Reihenfolge und den Zusammenhang dessen lässt sich in Abbildung 4.1 sehen. Grundsätzlich werden in der Informationsbedarfsanalyse Personen zu ihren Prozessen befragt. Die Fragen beziehen sich dabei grundsätzlich auf typische Fragestellungen, die sich wie folgt auf Sachverhalte beziehen: Was, Wie, Wann, Womit, Dauer, Häufigkeit, Wer, Wo, Dimension, Stand, Bezug und Rahmen. In dieser Arbeit werden im späteren Verlauf Fragebögen von Patienten ausgefüllt, die diese Fragen nicht frei beantworten, sondern bereits durch eine Vorauswahl im Interview fest definiert sind. 4.2 Interview Die Empirie dieser Arbeit basiert auf dem Interview. Es kann als einzelnes Interview keine allgemeingültigen Schlüsse ziehen. Das Interview ist ein systematisierendes Experteninterview nach Bogner [Bog05, vgl. S.37-38]. Es wird von einem Interviewleitfaden gestützt (Anhang A ). Vorgabe ist, dass der Interviewer den Gesprächspartner möglichst frei sprechen lässt ihn durch Moderation bei Bedarf wieder auf das Thema lenkt. Die Fragen sollten offen gestaltet und nicht suggestiv sein. Der Interviewleitfaden zielt auf die Forschungsfragen dieser Arbeit, sowie die Arbeitsschritte und den üblichen Behandlungen in der Praxis ab. Auch einige Punkte aus der Motivation der Arbeit wurden aufgegriffen. Im Detail wurden die Forschungsfragen um Eventualfragen zu den Hauptfragen ergänzt. Diese sollten, falls die Erwartung der Beantwortung der Frage richtig war, vom Experten bereits bei der Hauptfrage beantwortet werden. Die Praxis gibt auf ihrer eigenen 22 4 Vorgehen/Methoden Internetpräsenz1 die üblichen Behandlungen für die Zahnmedizin an. Diese lauten: Prophylaxe, Füllungstherapie, Implantate, Parodontologie, Kronen und Brücken sowie Voll-/Teilprothesen. Die erste Leitfrage Der Patient aus Sicht des Arztes“ soll den IST-Zustand in der ” Praxis mit den Quellen der Motivation dieser Arbeit verbinden. Es werden Fragen zur Arzt-Patienten-Kommunikation aus Sicht des Arztes gestellt. Die zweite Leitfrage Welche Informationen sind aus Ihrer Sicht relevant für die ” Patienten?“ bezieht sich auf die oben genannten sechs üblichen Behandlungen. Für jede Behandlung wurde erhoben, wie derzeit die Informationen bereitgestellt werden, welche Informationen darüber hinaus verfügbar sind, welche davon zur Verdeutlichung besser genutzt werden können und welche sich nicht eignen. Dies geschieht jeweils aus Sicht des Arztes. Die dritte Frage Nachfrage des Patienten - IST-Zustand und Bedarf eines PIS“ soll ” herausfinden ob Patienten Fragen stellen, wann diese gestellt werden und über welches Medium diese Patienten an den Arzt heran treten. Die vierte Frage Die Patientenakte in der Praxis“ soll in Erfahrung bringen wie ” die Patientenakte in der Praxis abgebildet ist. Außerdem soll die Handhabung der Aspekte des Datenschutzes festgestellt werden. Die fünfte Frage Patienteninformationssystem - Welche Anforderung schlagen Ärzte ” vor?“ soll herausfinden was der Experte unter einem solchen System versteht, Anforderungen sollen aufgedeckt und ausgeschlossen werden.. 1 http://www.zahnarzt-feldhaus.de/behandlungen.htm (besucht am: 1.2.2015) 23 4 Vorgehen/Methoden Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring Das Interview wird in seiner transkribierten Version (Anhang B )einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring unterzogen. Laut Mayring ist die Inhaltsanalyse ein systematisches und regelgeleitetes Vorgehen, um eine Kommunikation zu analysieren und damit Rückschlüsse auf bestimmte Aspekte der Kommunikation schließen zu können. [May10, vgl. S.13] Mayring beschreibt ein allgemeines inhaltsanalytisches Ablaufmodell, in dem die Festlegung des Materials, die Analyse der Entstehungssituation und die formalen Charakteristika des Materials am Anfang stehen. [May10, vgl. S.60] Bei der Festlegung des Materials handelt es sich um ein Fallbeispiel. Der Experte ist Inhaber einer Zahnarztpraxis und praktiziert dort seit fünf Jahren. Der Experte hat die Praxis vor Kurzem als Inhaber vollständig übernommen. Zur Analyse der Entstehungssituation gehört die Art der Teilnahme und welche Bedingungen gestellt werden. Die Teilnahme an dem Interview war unentgeltlich und freiwillig. Der Experte ist interessiert an den Ergebnissen der Arbeit und erhält nach Abgabe der Arbeit eine Kopie. Bei den Gesprächen handelt es sich um halbstrukturierte und offene Interviews nach Bogner. [Bog05, vgl. S.37-38] Das Interview wurde im Rahmen dieser Abschlussarbeit vom Autor selbst durchgeführt. Es fand im Büro der Praxis nach den offiziellen Öffnungszeiten in einem der Büroräume statt. [May10, vgl. S.52-53] Die formalen Charakteristika des Materials beschreiben die Entstehung des Materials. Nach Absprache mit dem Experten wurde von dem Interview eine Audioaufnahme gemacht (Apple iPhone 5s per Sprachmemo-Applikation, Lenovo T430s per Audacity als Backup). Das Transkribieren wurde mittels einer Testversion der Software tran” 24 4 Vorgehen/Methoden scribe“ 2 bewerkstelligt. Das Transkript ist wortgetreu. Unvollständige Sätze wurden ausgelassen. Das Werkzeug hat es ermöglicht die Zeitstempel zur Audiodatei im folgenden Format einzufügen [hh:mm:ss].[May10, vgl. S.52-53] Mayring unterscheidet zwischen drei verschiedenen Analysetechniken bei der qualitativen Analyse: • Zusammenfassung Bei dieser Analyse wird das Material reduziert. Es muss allerdings so reduziert werden, dass Inhalte erhalten bleiben und die Zusammenfassung inhaltlich ein Abbild des Ausgangsmaterials bleibt. • Explikation Explikation ist dazu da, um bei einzelnen Stellen im Transkript nähere Erläuterung, durch zusätzliches Material zu bringen. • Strukturierung Ziel dieser Analyse ist es das Transkript nach festgelegten Ordnungskriterien zu filtern oder eine Einschätzung des Transkripts vorzunehmen. [May10, vgl. S. 65] In dieser Arbeit wird eine Kombination der Analysemethoden Strukturierung“ und ” Zusammenfassung“ angewendet. (Abbildung 4.2) Basierend auf den Forschungs- und ” Leitfragen wurden Kategorien festgelegt um die Strukturierung durchzuführen. Das Herausfiltern relevanter Textstellen wird durch die Analysetechnik der Zusammenfassung realisiert. Darauf wird dies den Kategorien zugeordnet und bei Bedarf überarbeitet. Ziel ist es, stets die Informationen auf den Kern zu reduzieren. 2 (https://transcribe.wreally.com/) 25 4 Vorgehen/Methoden Abbildung 4.2: Analysetechniken Zusammenfassung (links) und Strukturierung (rechts) nach Mayring [May10, S. 68 und 93] Die Zusammenfassung (Anhang C ) wird nach Mayring wie folgt durchgeführt: (Abbildung 4.2 links) Im ersten Schritt wird das Material durch die Fragestellung festgelegt, sowie bestimmt, welche Teile zu den nun gefundenen Kategorien zugeordnet werden. Bei der Paraphrasierung im zweiten Schritt werden Ausschmückungen entfernt, in eine einheitliche Sprache gebracht und signifikante Stellen verdeutlicht. Paraphrasen, die sich unterhalb des im dritten Schritt definierten Abstraktionsniveaus befinden, werden verallgemeinert. Der vierte Schritt ist die erste Reduktion bei der durch Zusammenfassung und Streichung nicht aussagekräftiger oder identischer Paraphrasen reduziert wird. Im fünften Schritt findet die zweite Reduktion statt. Hier werden nahe- 26 4 Vorgehen/Methoden zu identische oder über den Inhalt verteilte Paraphrasen erneut zusammengefasst bzw. gebündelt. Der sechste Schritt dient der Zusammenfassung des Kategoriensystems. Der siebte und letzte Schritt prüft ob die Kategorien noch ein Abbild des Ursprungsmaterials sind. Wenn dies nicht zutrifft, kann das Abstraktionsniveau angehoben werden und der Prozess beginnt erneut an Schritt drei. [May10, vgl. S. 67-83] Ein Kategoriensystem (Anhang D ) entsteht durch die darauf folgende Analysetechnik der Strukturierung. (Abbild 4.2 rechts) Diese benötigt acht Schritte nach Mayring. Nachdem im ersten Schritt das Material aus der Zusammenfassung bestimmt wird, werden im zweiten Schritt anhand der Forschungsfragen Strukturierungsdimensionen definiert, so werden diese gleich im dritten Schritt mit Hilfe des Interviewleitfadens erweitert. Im vierten Schritt werden Ankerbeispiele, Formulierungen und Definitionen zu den einzelnen Kategorien gefunden. Der fünfte Schritt ist ein Durchlauf durch das Material, um für die Kategorien Fundstellen aufzudecken. Der sechste Schritt ist ein Durchlauf durch das Material, bei dem die Fundstellen bearbeitet und in das Kategoriensystem extrahiert werden. Bei Bedarf ist nun ein siebter Schritt nötig, bei dem das Kategoriensystem und dessen Definition überarbeitet wird und bei Schritt drei wieder fortsetzt. Schritt acht ist die Ergebnisaufbereitung der entstandenen Kategorien. [May10, vgl. S. 92-92] In dieser Arbeit war es notwendig das Kategoriensystem (Anhang D), wie in Schritt 7 der Strukturierung beschrieben, zu überarbeiten. Anhand der Hauptfragen im Interviewleitfaden, die sich aus den Forschungsfragen definiert haben, erwies sich das Kategoriensystem als zu grob. Es mussten die Behandlungsarten einzeln aufgegliedert werden (K2.1 - K2.5). Inhaltlich stachen auch neue Kategorien zur Motivation der Patienten (K3), Bewusstsein der Patienten (K4), Prüfung der aufgenommen Informationen als Wissen (K5), Aufwand und Kosten(K6) aus dem ursprünglichen Kategoriensystem hervor. Diese finden sich bereits als Unterfragen auf den Interviewleitfaden und haben während des Interviews an Gewicht hinzu gewonnen. 27 4 Vorgehen/Methoden 4.3 Fragebogen Der Fragebogen (Anhang E ) leitet sich aus den Kateogrien der qualitativen Inhaltsanalyse des Interviews ab. Der Fragebogen soll möglichst viele Patienten erreichen, wenige Patienten durch seinen augenscheinlichen Umfang abschrecken und in kurzer Zeit bearbeitbar sein. Um Probleme mit Vermischungen zu vermeiden, soll der Fragebogen auf eine Din A4 Vorder- und Rückseite passen. Für den Fragebogen wurde sich an Regeln nach Porst, zur Formulierung der Fragen gehalten. Fragen sollen eindeutige Begriffe verwenden, die auch nicht vom Laien missverstanden werden können. Kurz und nicht komplex sollen die Fragen gestaltet sein. Hypothetische, doppelt verneinte oder mit mehrfachen Stimuli behaftete Fragen gilt es zu vermeiden. Fragen sollen nicht im Stil von Unterstellungen oder suggestiv mit einer positiven oder negativen Behaftung der Frage gestellt werden. Fragen über mutmaßlich unbekanntes Wissen an Personen sollen vermieden oder durch eine eindeutige Einleitung der Frage erklärt werden. Die Antwortkategorien in allen Formen sollen erschöpfend und disjunkt sein. Personen sollen die Möglichkeit haben, alle möglichen Antworten eindeutig und zweifelsfrei geben zu können. Der Kontext einer Frage soll sich außerdem nicht unkontrolliert auf die Beantwortung ausüben. [Por14, vgl. S. 99100] Porst beschreibt die Reihenfolge der Fragestellung als Dramaturgie des Fragebogens“ ” bzw. Fragensukzession“[Por14, S.137]. Es ist wichtig, mit komplexen Fragen nicht ” direkt am Anfang des Fragebogens zu beginnen. Außerdem bauen Fragen häufig aufeinander auf oder das Thema entwickelt sich erst im Laufe des Fragebogens für die Befragten, so dass die Reihenfolge eine große Rolle spielt. Falls die Befragten allerdings vor dem Ausfüllen des Fragebogens den Fragebogen überfliegen oder den Fragebogen in einer beliebigen Reihenfolge ausfüllen, kann sich die Dramaturgie verändern.[Por14, vgl. S.137] Die zuvor erhobenen Kategorien und dessen Einzelheiten lassen sich nicht direkt in Fragen an den Patienten übernehmen. Sie müssen in einer für jeden Patienten 28 4 Vorgehen/Methoden verständliche Sprache verfasst werden. Außerdem müssen für Darstellungen in Skalen diese definiert werden. Die Skalen sollten gleichmäßig verteilt und für alle Fragen, auf die diese Skala angewendet wird, zutreffend sein. Der Fragebogen beginnt klassisch mit einer Einleitung, in der ein Zusammenhang zwischen dem Fragebogen und dieser Arbeit hergestellt wird. Es wird der Titel dieser Arbeit, der angestrebte Abschlussgrad des Autors und eine Mitteilung zur Anonymisierung mitgeteilt. Darauf folgt die Einstiegsfrage mit Mehrfachnennung zu den eigenen Endgeräten der Befragten. Sie können angeben ob sie Handys mit und ohne Internet, Tablets, PC oder Mac besitzen. Die Frage ist halboffen gestaltet falls eine befragte Person besonders moderne Endgeräte wie zum Beispiel eine Smartwatch besitzt. Die Einstiegsfrage soll die Person nicht überfordern oder vom Fragebogen abschrecken. Außerdem soll sie Spannung erwecken, leicht zu beantworten und themenbezogen sein. Die Befragten müssen überlegen welche der Geräte sie persönlich besitzen.[Por14, vgl S.142] Aus der Motivation dieser Arbeit geht hervor, dass Patienten nur relativ selten zusätzliches Informationsmaterial erhalten. In der ersten Fragengruppe Zufriedenheit ” mit der Arzt-Patienten-Kommunikation“ wird diese Frage gestellt. Außerdem werden Fragen zur Basis der Kommunikation gestellt. Diese betreffen die Zufriedenheit mit der Kommunikation und der Zeit, die sich der Arzt zur Entscheidungsfindung mit Patienten nimmt. Die Antwortmöglichkeiten sind mit sehr zufrieden“ bis nicht zufrieden“ ” ” in fünf Punkten anhand eine Ordinalskala mit Mittelpunkt gewählt. In der zweiten Fragengruppe wird zur Ausprägung der Arzt-Patienten-Kommunikation“ ” befragt. Eine Umformulierung der Fragen zur Ausprägung“ zu Themen war notwen” 29 4 Vorgehen/Methoden dig, um diese Fragen übersichtlich in einer Ordinalskala anordnen zu können. Auch hier wurde eine Skala von stark ausgeprägt“ bis nicht ausgeprägt“ mit Mittelpunkt ” ” gewählt. Es wird die Ausprägung zu folgenden Themen befragt wie: Interesse an Möglichkeiten in der eigenen Behandlung, Aufklärung durch den Arzt bei eigenen Entscheidungen, Interesse an einer Vertrauensbasis zum Arzt, Hemmschwelle bei Fragen nach einem Termin oder der Verbindlichkeit bei der Einhaltung von Absprachen mit dem Arzt. Patienten steht es frei zu antworten, keine der einzelnen Ausprägungen beansprucht zu haben oder nicht antworten zu wollen. Eine weitere Frage mit Mehrfachnennung, Fragen nach der Behandlung“, wird an” hand von beispielhaften Fragen nach der Behandlung gestellt. Patienten sollen sich durch beispielhafte Fragen mit den Antworten identifizieren können. Es kann auch sein, dass Patienten keine Fragen gestellt haben. Die weiteren Antwortmöglichkeiten richten sich an die Grundlagen der Zahnmedizin und dessen Prozesse. Grundlagen im Sinne von Diagnose, Behandlungsdetails, Befunde und Nachsorge. Prozesse bezüglich der Terminvereinbarungen und Therapieplanung als Fragen. Diese Frage gilt als halboffen, da Patienten mit einem Freitextfeld weitere gestellte Fragen angeben können. Die halboffene Frage ist laut Porst eine geschlossene Frage mit Antwortmöglichkeiten, die sich um eine offene Antwortmöglichkeit erweitert. Die offene Möglichkeit sollte gewählt werden falls keine der geschlossenen Antworten zutrifft. [Por14, vgl. S. 53-57] Bei dem nächsten Fragenblock, Nutzung von zusätzlichen Medien“, sind die Ant” wortmöglichkeiten auf Ja“, Nein“ und keine Antwort“ eingeschränkt. Nicht alle ” ” ” Patienten sind mit den Details dieser nutzbaren Medien bekannt oder gar vertraut. Es wird außerdem Patienten ein höheres Maß an eigener Imagination abverlangt. Sie müssen sich überlegen, ob sie sich zu den genannten kurzen Beispielen für bestimmte Medien interessieren. Deswegen wurde von einer weiten Skalierung der Antwortmöglichkeiten abgesehen. Die Fragen beziehen sich auf allgemeine und bestimmte Untersuchungen. Die ersten beiden Fragen sollen herausfinden ob Patienten vor und 30 4 Vorgehen/Methoden nach Untersuchungen an Informationen interessiert sind. Die weiteren Fragen zielen auf die im Interview durch den Experten aufgedeckten Medien zu bestimmten Behandlungen ab. Bei der Frage Empfang von Daten auf Endgeräte nach aktuellem Datenschutz gilt ” ” es etwas umzudenken. Mit einer kurzen Einleitung werden Patienten in einer Rasterform befragt ob sie sich vorstellen können (persönliche oder allgemeine) Informationen (mobil oder lokal) mit einem oder mehreren der folgenden Geräte zu empfangen. Die Endgeräte sind angegeben als Handy, Tablet, PC / Mac, kein Endgerät nutzen oder keine Antwort. Diese Frage ist leicht hypothetisch gehalten und zielt auf eine mögliche Anforderung an das System ab. Bei der letzten Frage Datensicherheit“ handelt es sich um eine komplett offene Frage. ” Wem vertrauen Sie aktuell im Internet Ihre persönlichen Daten an?“. Der Begriff: ” persönliche Daten“ ist nicht allen Patienten direkt geläufig. Deshalb befinden sich ” dafür am Ende des Freitextfeldes leichte Beispiele wie: Name, Alter, Familienstand, etc. Der letzte Bereich liefert Platz für Bemerkungen und Anmerkungen als Freitextfeld, sowie einen Dank für die Teilnahme an der Patientenumfrage. Pretest Ein Pretest wurde in einer kleinen Gruppe (familiäres Umfeld) vorab durchgeführt. Dort wurde insbesondere das Verständnis der Fragen und einzelnen Skalen durchgesprochen. Bei Laien hat sich gezeigt, dass einzelne Fragen durch die vorgegebenen Antworten verdeutlicht wurden. Der Kontext wurde von den Pretestteilnehmern auch direkt durch die Einleitung verstanden. Der Begriff persönliche Daten“ wurde ” in der Frage Wem vertrauen Sie aktuell im Internet Ihre persönlichen Daten an?“ im ” Pretest als nicht eindeutig von den Teilnehmern genannt. Deshalb wurde der Begriff 31 4 Vorgehen/Methoden persönliche Daten“ am unteren Rand der Freitextfläche mit sehr einfachen Beispielen ” erklärt. Die restlichen Fragen und die unterschiedlichen Skalen wurden im Pretest als gut verständlich und für den kurzen Bogen von den Teilnehmern als abwechslungsreich empfunden. [Por14, vgl. S. 189] 32 5 Auswertung 5.1 Interview Das Interview (transkribiert im Anhang B)hatte eine geplante Dauer von ca. 30 Minuten. Es dehnte sich auf eine Gesamtlänge von 1 Stunde und 12 Minuten aus und hatte eine Pause nach 49 Minuten. Somit können aus diesem Interview keine allgemeingültigen Schlüsse gezogen werden. Der Experte hat sehr ausführliche Antworten gegeben und von sich aus viel Hintergrund und weitere für diese Arbeit nicht relevante Details erläutert. Außerdem hat er viele Beispiele genannt, in denen er sich selbst in unterschiedliche Rollen versetzt hat. Der Experte hat häufig sehr offen gesprochen und sowohl seinen Standpunkt, als auch den eigenen als Patient vertreten. Einige Hintergründe oder Anmerkungen wurden mehrfach zu Fragen hervorgehoben. So zum Beispiel den Hinweis von Patienten, die persönliche Hemmschwellen beim Kontakt und nach dem Termin, beim Stellen von Nachfragen mit dem Arzt, haben. Eine Zusammenfassung des Inhalts ist als Reduktion nach Mayring im Anhang D (Reduktion nach Mayring) zu finden. 33 5 Auswertung 5.2 Fragebogen Die Anzahl der Teilnahmen am Fragebogen beträgt 52. Die Laufzeit der Fragebögen betrug 10 Werktage. Der Experte hat im Interview mitgeteilt, dass er pro Tag bis zu 30 Patienten empfängt. Leider waren von den Patienten wohl wenige, trotz freundlichem Hinweis vom Personal bereit den Fragebogen auszufüllen. Die absolut unterste selbst auferlegte Anzahl von 50 Teilnahmen konnte knapp überschritten werden. Leider war es nicht möglich in dem verfügbaren Zeitraum weitere Teilnahmen zu generieren. Nun werden aus den verfügbaren Teilnahmen Hinweise und Schlüsse für Anforderungen gezogen. Die Antworten zu den einzelnen Fragen werden in Diagrammen kurz vorgestellt. Die Frage zu den Endgeräten (Abbildung 5.1 ), die teilnehmende Personen besitzen, wurde von allen Personen, mit Ausnahme von einer Person ohne Endgerät, mit dem Besitz mindestens eines Endgerätes beantwortet. Es ist auffällig und war zu erwarten, dass bei 52 Teilnahmen alle Personen, bis auf eine Person, ein Handy ohne Internet oder ein Smartphone besitzen. Knapp über die Hälfte verfügt über einen PC oder Mac. Tablets hingegen sind nur von knapp einem Viertel in Gebrauch. Abbildung 5.1: Diagramm Fragebogen - Frage 1: Endgeräte 34 5 Auswertung Die erste Fragengruppe (Abbildung 5.2 ) zur Zufriedenheit mit der Arzt-PatientenKommunikation wurde durchaus positiv beantwortet. Die Skala reicht von ++ sehr ” zufrieden“ bis – nicht zufrieden“. Bei der Bewertung der Kommunikation und der ” Dauer, die sich der Arzt für Entscheidungen nimmt sind die Antworten mit einem jeweils positiven Median + etwas zufrieden“ ausgefallen. Die Frage nach zusätzlichem ” Informationsmaterial zum Mitnehmen ist neutral beantwortet worden, obwohl wenig Informationsmaterial mitgegeben wird, reicht dies für eine neutrale Aussage. Anders herum ist der Durchschnitt mit den Informationen eventuell zufrieden. Abbildung 5.2: Diagramm Fragebogen - Frage 2: Zufriedenheit Die zweite Fragengruppe (Abbildung 5.3 ) zur Ausprägung der Arzt-PatientenKommunikation hat eine Skala von ++ stark ausgeprägt“ bis – nicht ausgeprägt“. ” ” Die erste Frage dieser Gruppe zum Interesse an weiteren Möglichkeiten zur Behandlung hat seinen Median bei o neutral“. Knapp die Hälfte der Teilnehmer hat die Frage als ” neutral beantwortet. Die nächste Frage zur Ausprägung der Aufklärung, die vom Arzt zur Findung von Entscheidungen dient, hat auch einen neutralen Median. Dieser liegt allerdings etwas dichter an der Bewertung + leicht ausgeprägt“. Die Ausprägung von ” Interesse an einer Vertrauensbasis ist erwartungsgemäß ++ stark ausgeprägt“ Über ” 35 5 Auswertung die Hälfte haben eine starke Ausprägung gewählt. Dementsprechend ist der Median auch bei ++ stark ausgeprägt“ zu finden. Die Frage zu Ausprägung einer Hemm” schwelle, um Fragen nach Terminen zu stellen, ist mit einer Tendenz zur weniger starken Ausprägung ausgefallen. Der Median liegt bei - wenig ausgeprägt. Bei der ” Ausprägung der Verbindlichkeit zur Einhaltung von Absprachen mit dem Arzt, fällt mit einer Gewichtung und einem Median zu ++ stark ausgeprägt“ aus. ” Abbildung 5.3: Diagramm Fragebogen - Frage 3: Ausprägung 36 5 Auswertung Bei der Frage auf dem Fragebogen ob Fragen nach der Behandlung gestellt wurden (Abbildung 5.4 ) ist deutlich, dass knapp die Hälfte Keine Fragen gestellt“ geantwor” tet hat. Die weiteren Personen, die Fragen gestellt haben, haben insbesondere nach Terminen oder der Nachsorge bzw. Schmerzen gefragt. Abbildung 5.4: Diagramm Fragebogen - Frage 4: Fragen nach der Behandlung Bei der Frage zum Interesse an der Nutzung von zusätzlichen Medien (Abbildung 5.5 ) sind 56% an Informationen vor und 70% an Informationen nach der Untersuchung interessiert. Hohes Interesse herrscht auch daran, Sachverhalte an Modellen in der Praxis gezeigt zu bekommen (68%)und schematische Skizzen mit dem eigenen Problem mitnehmen zu können (65%). Ein geteiltes Interesse herrscht an der Möglichkeit komplexe Lösungen des eigenen Problems in visuelle Schritte vereinfacht mitnehmen zu können (54%) und personalisierte Röntgenbilder mitnehmen zu können (44%). Ein geringes Interesse herrscht wie auch durch das Interview zu erwarten war daran, Fotos eigener Zähne mitnehmen zu können (33%) und Videos zur Prophylaxe mitnehmen zu können (26%). 37 5 Auswertung Abbildung 5.5: Diagramm Fragebogen - Frage 5: Fragen zur Nutzung zusätzlicher Medien Bei der Frage auf welchen Endgeräten sich vorgestellt werden kann mobil oder lokal personenbezogene oder allgemeine Daten nach aktuellen Datenschutzrichtlinien empfangen zu können (Abbildung 5.6 ), gibt es bis auf die Antworten Kein Endgerät“ ” und Keine Antwort“ Mehrfachnennung. ” Zuerst sind die acht bis neun Teilnahmen ohne Antwort anzugeben. Somit haben sich knapp 17% der Frage entzogen. Die Antwort Kein Endgerät“ nutzen zu wollen, ” unterliegt über das Fragen einer imaginär fallenden Kurve. Es ist deutlich zu sehen, dass eine größere Abneigung gegenüber dem Empfang von personenbezogenen Daten mobil besteht als der Empfang von allgemeinen Daten lokal. 27 der Teilnehmenden sind dagegen personenbezogene Daten mobil empfangen zu können. Das entspricht 52% der Teilnehmenden. Das Gegenbeispiel findet sich bei der Antwortmöglichkeit Handy“. Dort wird deutlich, ” dass die Antworten auf einer imaginären steigenden Kurve liegen. Nur 11 Teilnahmen (21%) sind für den Empfang von personenbezogenen Daten auf dem Handy. 23 Teilnahmen (44%) hingegen sind für den allgemeinen Empfang von Informationen lokal. 38 5 Auswertung Die Antworten zum Tablet“ Verhalten sind wie die des Handy“, wenn der geringe ” ” Besitz von Tablets (vgl. Abbildung 5.1 ) berücksichtigt wird. Das Interesse am Empfang von Daten auf den eigenen PC/Mac“ ist hingegen durch” wachsen. Um einen Patienten ist das Interesse an personenbezogenen Daten mobil zu empfangen größer als das Interesse bei dem Handy“. Im Bezug darauf, dass ca. die ” Hälfte der Teilnehmenden einen PC oder Mac besitzt, fallen die Antworten zu dieser Frage um ca. einer weiteren Hälfte davon aus. Abbildung 5.6: Diagramm Fragebogen - Frage 6: Fragen zum mobilen oder lokalen Empfang persönlicher oder allgemeiner Informationen 39 5 Auswertung Bei der letzten Frage des Fragebogens handelt es sich um eine offene Frage. Hier wird gefragt wem persönliche Daten der Teilnehmer aktuell im Internet anvertraut werden (Abbildung 5.7 ). Es haben 40 teilnehmende (77%) auf diese Frage geantwortet. Facebook“ wird am häufigsten genannt. Darauf folgen in gleicher Häufigkeit: ” Online-Banking, Online-Shopping und WhatsApp1 . Niemanden“ Daten anzuvertrau” en ist mit derselben Häufigkeit wie Online-Shopping, -Banking oder Whatsapp genannt worden. E-Mail“, Reiseunternehmen“, “Versandhäuser“, Teleshopping“, Social” ” ” ” media“und Skype“ sind aufgrund ihrer geringen Häufigkeit zu vernachlässigen. Es ” ist auffällig, dass Kommunikation (Facebook, Whatsapp), Finanzen (Online-Banking) und Einkäufe (Online-Shopping) alltägliche Dinge sind, die durch ihren vermeintlichen Komfort durch das Internet realisiert werden. Abbildung 5.7: Diagramm Fragebogen - Frage 7: Offene Frage, wem aktuell Daten im Internet anvertraut werden 1 Mobile Nachrichten App http://www.whatsapp.com besucht am: 12.03.2015 40 5 Auswertung 5.3 Diskussion Es wurde deutlich, dass die bestehende Arzt-Patienten-Kommunikation nicht ersetzt, sondern ergänzt werden kann. Das besonders lange Interview und die offene Art des Experten haben zu einem guten Einblick mit jeder Menge Hintergrundwissen verholfen. Es hat sich nur ein Interview ergeben, so dass dessen Aussagekraft nicht allgemeingültig ist. Die Anzahl der Patienten, die einen Fragebogen ausgefüllt haben, beträgt mehr als die selbstauferlegte Mindestanzahl von 50 Teilnahmen. Somit wird auch hier eine allgemeine Aussagekraft nicht gestützt. Der Bedarf von weiteren Informationen hat sich trotzdem zeigen können. Ebenso Möglichkeiten zur medialen Aufwertung von Behandlungen. 5.4 Spezifikation der relevanten Datenarten Es soll nun beantwortet werden mit welchen Medien Behandlungen aufgewertet werden können. Antworten dazu liefert das Interview (Anhang B) und dessen Reduktion (Anhang D), die in Kapitel 4.2 nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring extrahiert wurde. Im Allgemeinen zeigten sich im Interview Medien in analoger und digitaler Form wie Röntgenbilder oder Intraoralkameras (besonders kleine resistente Videokameras) als informativ. Modelle von Gebissen und Zahnersatzteilen werden bereits in der Praxis vom Personal vorgeführt. Skizzen von personenbezogenen Sachverhalten sind handschriftlich oder digital thematisiert worden. Im Folgenden werden für die gängigen Behandlungsmethoden Medien für ein Patienteninformationssystem empfohlen: 41 5 Auswertung Prophylaxe Diese Behandlung befasst sich mit der Zahnreinigung. Im Interview ergab sich ein hohes Bewusstsein der Patienten für ihre Zähne. Bei Kindern und Jugendlichen erhält diese Behandlung zusätzlich einen pädagogischen Charakter. Die Reinigung und das Gespräch selbst können durch Bilder der eigenen Zähne (im Vergleich von vorher zu nachher) oder mit einem unpersonalisierten Video zum korrekten Putzen der Zähne ergänzt werden. Füllungstherapie Hier zeigt sich zwar keine mediale Vielfalt aber die Möglichkeit für Praxen sich mit verschiedenen Füllungen, dessen Vorzüge und Nachteile, hervorzuheben. Die Aufklärung der Patienten bei anderen Füllungen, als denen die von der Krankenkasse getragen werden, wird aktuell bei Interesse des Patienten kurz vor Erhalt der Füllung gegeben. Nun bieten sich hier Bild- und Videomaterial (allgemein oder personalisiert) durch eine etwaige Intraoralkamera an. Es könnte direkt auf mögliche Verbesserungen mit einer anderen Füllung, als den bereits gewählten, optisch aufmerksam gemacht werden. Implantate Bei einer Behandlung, bei der Implantate besprochen werden, eignen sich laut dem Interview besonders gut schematische Skizzen mit Hinweisen und Notizen. Schematische Skizzen werden im Fragebogen von Patienten begrüßt. Die Skizzen durch eigene Röntgenbilder mit visuellen Ergänzungen zu ersetzen, ist als besonders personalisierte Variante auch denkbar. Das Personal beschrieb Implantate als bereits sehr gut verständlich für Patienten. Das Thema scheint inhaltlich von Patienten gut vom handwerklichen Kontext (Schrauben, Brücken und Kronen) im zahnmedizinischen Kontext verstanden zu werden. 42 5 Auswertung Parodontologie Bei der Behandlung der Parodontose ist das bestehende Verständnis zu diesem Thema von Patienten geringer. Bakterien sind relativ bekannt. Das Gewebe und dessen Strukturen sind den meisten Patienten nicht geläufig und schwer vorstellbar. Schematische Skizzen mit Hinweisen und Notizen in mehreren Schritten bieten sich auch hier für die Aufklärung von Patienten an. Prothesen Prothesen können in einer Behandlung besonders gut an Modellen in der Praxis vorgeführt werden. Denkbar ist auch, ähnlich wie bei er Füllungstherapie, unterschiedliche Modelle und Arten visuell vorzustellen. 5.5 SOLL-Zustand: Empfehlung zum Schutz der Daten Die Anforderungen sind in der Anforderungsspezifikation (Anhang F ) zusammengefasst. Der folgende Ist-/Soll-Zustand als Auszug aus der Spezifikation liefert eine textuelle Übersicht über viele Aspekte. Die Charakteristika der Benutzer liefert einen detaillierten Einblick in die Stakeholder des Systems. Eine Übersicht über die Anwendungsfälle im System aus der Anforderungsspezifikation wird hier ebenso gegeben. 43 5 Auswertung Thema Analogie Wahrnehmung Umgebung Verfügbarkeit von Informationen Mobile Erreichbarkeit von Informationen Ist Inhalte der Arzt-PatientenKommunikation werden als Gedankenprotokoll von Patienten mitgenommen. Die Kommunikation unterliegt sprachlichen Tonlagen, Geschwindigkeiten und Lautstärken. Distanz, Berührungen, Gesten und Bewegungen im Raum beeinflussen das Gespräch zusätzlich in der Wahrnehmung. Eine Vertrauensbasis ist für viele Patienten wichtig. Patienten müssen zum Gespräch üblicherweise in die Räume des Arztes kommen, um ein Gespräch zu führen und bewegen sich dort in fremden Räumen. Während der Öffnungszeit mit Termin. Informationen müssen als Gedächtnisprotokoll mitgenommen werden. Selten werden Telefonate bei kurzen Fragen geführt. Fragen stellen Lokales Zusammentreffen von Arzt und Patient oder selten telefonisch. Unterbrechung Die Zeit des Arztes ist begrenzt und in Termine gegliedert. Unterbrechungen sind nur mit Vergabe weiterer Termine möglich. Vergesslichkeit Das Gedankenprotokoll einer von Patienten Behandlung verblasst mit der Zeit und das Besprochene wird vergessen. Verbindlichkeit Aufgrund der Umgebung und von Patienten des direkten Kontakts kann der Arzt die Verbdinlichkeit von Patienten einschätzen. Soll Zusammenfassungen des Besprochenen sind digital aufbereitet unabhängig von Ort und Zeit abrufbar. Es bleibt nur die Wahrnehmung durch die Darstellung des Inhalts und der Haptik der eigenen Ein- und Ausgabegeräte am Endgerät (z.B. Maus, Tastatur, Monitor, Touchdisplay). Die Wortwahl und Darstellung hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung. Die Vertrauensbasis ist weiterhin eine Grundlage. Es kann auch in heimischer oder jeder beliebigen Umgebung genutzt werden. Unabhängig von Öffnungszeiten. Von der Verfügbarkeit des Servers abhängig. An jedem Ort (mit Verbindung zum Internet) kann eine Verbindung zu bestehenden Informationen aufgebaut werden. Das Gedächtnisprotokoll wird ergänzt. Lokal, telefonisch oder über das Patienteninformationssystem möglich. Informationen können vereinzelt und mit Unterbrechungen abgerufen werden. Informationen können über lange Zeiträume hinweg im Patienteninformationssystem gespeichert und abgerufen werden. Bei Fragen außerhalb der Praxis kann der Arzt sich kein weiteres Bild über die Seriösität der Frage des Patienten machen. Tabelle 5.1: Ist/Soll Analyse 44 5 Auswertung 5.5.1 Zugangsvergabe Bei mobilen Geräten ist es naheliegend den Zugang persönlich in der Praxis zu erteilen. Das Personal kann die Patienten per Personalausweis oder Krankenkassenkarte identifizieren und ihnen einen Zugang erzeugen. Spätestens bei der Erstellung eines Zugangs ist es notwendig die Einwilligung der Patienten, wie eingangs unter dem Bundesdatenschutzgesetz 2.3 erklärt wurde, einzuholen. 5.5.2 Verschlüsselungsarten Es ist nicht nur wichtig eine geeignete Art der Verschlüsselung zu finden, sondern diese auch an den betroffenen Stellen einzusetzen. Beispielsweise der Server, auf dem die Server-Software läuft, sollte alle verfügbaren Möglichkeiten nutzen, um auch gegen unautorisierten Zugriff und Missbrauch resistent zu sein. Verschlüsselte Festplatten sind eine mögliche Methode. Software ist nur so sicher wie ihre schwächste Komponente. Die Kommunikation über das Netz sollte per TLS und einer angemessenen Schlüssellänge gesichert werden. Eine asymmetrische Verschlüsselung mit Zertifikaten sollte über eine vertrauenswürdige Zertifikatsstelle aufgebaut werden. Die Zertifikate müssen zeitlich begrenzt sein. Es muss für einen langfristigen Einsatz eine Schlüssellänge ≥ 128Bit angestrebt werden und regelmäßig überprüft werden ob die Schlüssellänge ausreichend ist. [BSI15a, Vgl. S. 32-33] Der Server muss die aufgebauten Verschlüsselungen verwalten. Dies geschieht in CipherSuiten. Das BSI empfiehlt zum Einsatz von TLS Cipher-Suiten, die eine AESVerschlüsselung ab 128 Bit unterstützen und bis mindestens 2021 verwendbar sind. [BSI15b, Vgl. S. 6] 45 5 Auswertung Charakteristika der Benutzer Die hier genannten Benutzer finden sich als Akteure in den Use-Cases der im Anhang F befindlichen Anforderungsspezifikation wieder. Name Rolle Beruf Admini Strator Administrator Administrator Doctor Who Gute Fee Anwender Zahnarzt Safe Ty Anwender Systemschützer ZahnarzthelferIn Datenschutzbeauftragter Motto So viel Admi- Zeit ist Geld. Ich muss es Datenschutz ” ” ” ” nistration wie Es darf nur we- als zusätzliche ist ein hohes nötig, so wenig nig zusätzliche Aufgabe ein- und schutzwie möglich.“ Zeit dafür auf- fach erledigen bedürftiges gewendet wer- können.“ Gut.“ den.“ Ziele Einfache und Die eigent- Gute Arbeit Das System abeffektive Ad- liche Be- leisten und sichern und Daminsitration. handlung gut Patienten zu- ten schützen. unterstützen frieden stellen. und die Patienten zufrieden stellen. Aufgabe Gründlich Patienten Bei der Be- Lücken im und schnell behandeln handlung System schlieÄnderungen im und deren assistieren und ßen, aufspüren System pflegen ZufriedenSchritte in und schließen. können. heit erhöhen. das System Schutzkonzepte Eingaben in eingeben. dokumentieren. das System machen. Wünsche Stets die Auf- Patienten Zu- Wenig Mehr- Ein konsistengaben gut friedenheit aufwand. tes System erbewerkstelligen steigern. stellen und bekönnen. treuen. Tabelle 5.2: Charakteristika der Benutzer I 46 5 Auswertung Name Rolle Beruf Motto Ziele Aufgabe In Haber Willi Willswissen (Patient1) Käufer Anwender Geschäftsführer Manager Was kostet Alles zu wis” ” muss nutzen.“ sen ist für mich Kontrolle.“ Emil Eilig (Patient3) Ein erfolgreiches Unternehmen führen. Die nötige Behandlung schnell und ohne mich lange aufzuhalten hinter mich bringen. Falls notwenig doch mal in das System hinein gucken. Keine Behinderung durch elektronische Endgeräte zu erhalten. Kosten und Nutzen von Produkten abwägen. Wünsche Kostenlose Produkte beziehen oder Kosten abwälzen. Anne Ängstlich (Patient2) Anwender Floristin Ich habe ” Angst vor dem gläsernen Menschen.“ Stets optimal Allgemeine informiert zu Informationen sein um alle über mich einholen können. Entscheidungen selbst treffen zu können. Aus dem Sys- Das System tem personali- annonym besusiertes Wissen chen können. gewinnen. Einfache Hand- Einfache Inhabung und formationen stets vollen und wenige Zugriff. technische Hürden. Tabelle 5.3: Charakteristika der Benutzer II 47 Anwender beliebig Vertrauen ist ” alles.“ 5 Auswertung 5.6 Anforderungsspezifikation Anwendungsfälle Die resultierenden Anwendungsfälle werden hier als Auszug aus der Anforderungsspezifikation (Anhang F) in einer Übersicht angezeigt. Die bereits genannten Benutzer und dessen Charakteristika aus Abbildung 5.2 und 5.3 gruppieren sich als Akteuere. Für den Systemschützer Safe Ty, den Käufer In Haber und den Anwender Emil Eilig gibt es allerdings keine Aktionen im System. Personal wird von den Anwendern Doctor Who und Gute Fee gestellt. Registriertes Personal von Willi Willswissen und nicht registriertes Personal von Anne Ängstlich. Für jeden Anwendungsfall existiert in der Anforderungsspezifkation jeweils ein Aktivitätsdiagramm. Abbildung 5.8: Use-Cases verfeinert 48 6 Fazit Die Fragestellungen aus Kapitel 3 konnten innerhalb dieser Arbeit beantwortet werden. Die Hauptfrage Welche Anforderungen werden an das Patienteninformationssystem ” gestellt?“ wird mit Auszügen, der anhängenden Anforderungsspezifikation im Anhang F, in den Tabellen Charakteristika der Benutzer I 5.2, Charakteristika der Benutzer II 5.3 und Ist/Soll Analyse 5.1 sowie im Kapitel 5.4 Spezifikation der relevanten Daten beantwortet. Auf die erste Unterfrage Welche Daten sind aus ärztlicher Sicht verfügbar und infor” mativ für Patienten?“, wurde ausführlich im Interview eingegangen. Der Experte war aufgeschlossen und konnte viele Informationsquellen, aus mehreren Sichten, nennen. Auf welchem Weg Patienten an Informationen gelangen können, was Inhalt der zweiten Unterfrage ist, konnte im IST-Zustand ebenso wie im Soll-Zustand für ein PIS in der Tabelle 5.1 dieser Arbeit erörtert werden. Das Interesse der Patienten am Empfang von Daten auf eigene mobile Endgeräte, konnte als dritte Unterfrage ebenso beantwortet werden. Antworten dazu, finden sich direkt in der Auswertung der Fragebögen in Kapitel 5.2 und in den entstandenen Anforderungen in der Anforderungsspezifikation. Der Mangel an Informationen vor und nach einer Untersuchung hat sich bestätigt. Der Bedarf an der Art der Informationen, ob personalisiert oder allgemein ist allerdings gespalten. Es hat sich heraus gestellt, dass nicht alle Patienten personenbezogene Daten durch das Internet und auf ein mobiles Gerät senden möchten. Deshalb haben sich Anforderungen für ein geschlossen personalisiertes und ein offen allgemeines bzw. unpersonalisiertes PIS ergeben. Ein PIS mit personenbezogenen Daten müsste sich erst noch bei Patienten etablieren, um auf das allgemeine PIS verzichten zu können. 49 6 Fazit Ein solches PIS kann den festgestellten Mangel und dessen Anforderungen an Patienten beheben oder zumindest lindern. 6.1 Bewertung Die Erkenntnisse dieser Arbeit sind hilfreich für folgende Herangehensweisen bei der Erstellung eines PIS. Allerdings ist ein Interview nicht ausreichend um allgemeingültige Anforderungen zu erheben. Ein Kunde bzw. Auftraggeber für ein PIS mag eigene Anforderungen an ein PIS stellen, die über die hier erhobenen hinausgehen. Die ArztPatienten-Kommunikation ist in keinem Fall, auch langfristig nicht, zu ersetzen. Die Auswertung der Fragebögen hat ergeben, dass eine Vertrauensbasis zum Arzt für die Patienten, wie in Abbildung 5.3 zu sehen, besonders wichtig ist. 6.2 Reflexion Rückblickend auf diese Arbeit hat die Vorbereitungsphase des Interviews viel Zeit, durch Freigaben in der AG, in Anspruch genommen. Das Interview selbst und folgende Fragebögen haben sich somit im Zeitplan verschoben. Eine Zusage von den Interviewpartnern stand bereits zum Zeitpunkt der Anmeldung dieser Arbeit fest. Termine wurden erst gemacht, als die Freigabe für den Interviewleitfaden gegeben wurde. Rückblickend hätten die Termine früher definiert werden sollen, um den Zeitplan besser halten zu können. Die Anzahl von 52 Teilnahmen am Fragebogen hat nur knapp die selbstauferlegte Mindestanzahl von 50 überschritten. Generell war die Teilnahme, relativ auf die Anzahl der Patienten pro Tag und freundlichen Hinweisen des Personals in der Praxis, gering. Bei der Reichweite der Fragebögen konnte sich auf Patienten der Zahnarztpraxis beschränkt werden. Die Laufzeit des Fragebogens von 10 Werktagen hätte einen Teil, der für die Vorbereitung der Interviews verwendete Zeit, besser verwenden können. Die Anzahl der Interviewpartner und der Teilnahmen am Fragebogen kann mit ihrer 50 6 Fazit geringen Anzahl als mögliche Schwäche dieser Arbeit ausgelegt werden. Das halbstrukturierte Interview hat sich als eine aufschlussreiche Methode zur Erhebung von Anforderungen erwiesen. Die qualitative Inhaltsanalyse ist ein komplexes Thema, das nach der Durchführung, intuitiv erscheint. Fragebögen als Methode liefern wenig neue Anforderungen. Dies war, anhand der Verwendung hauptsächlichen geschlossener Fragen, zu erwarten. Sie wurden deshalb zur Bestätigung der Anforderungen benutzt. 51 Literaturverzeichnis [BDS90] BDSG. Bundesministerium der justiz und für verbraucherschutz bundesdatenschutzgesetz: Bdsg, 1990. [Bog05] Alexander Bogner. Das Experteninterview: Theorie, Methode, Anwendung. VS, Verl. für Sozialwiss., Wiesbaden, 2. aufl. edition, 2005. 278 S. ; 21 cm : graph. Darst. [BSI14] BSI: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Mobile Endgeräte, September 2014. [BSI15a] BSI TR-02102-1 Kryptographische Verfahren: Empfehlungen und Schlüssellängen. Technische Richtlinie BSI TR-02102-1 Kryptographische Verfahren: Empfehlungen und Schlüssellängen, February 2015. [BSI15b] BSI: TR-02102-2 Verwendung von Transport Layer Security (TLS). Kryptographische Verfahren: Empfehlungen und Schlüssellängen Teil 2 Verwendung von Transport Layer Security (TLS), January 2015. [Deu14] Deutsche Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V. Patienteninformationssystem, September 2014. [D.R00] D.Roter. The enduring and evolving nature of the patient physician relationship. Patient Education and Counseling, 39(1):5 – 15, 2000. [Ebe12] Christof Ebert. Systematisches Requirements Engineering: Anforderungen ermitteln, spezifizieren, analysieren und verwalten. dpunkt-Verl., Heidel- 52 Literaturverzeichnis berg, 4., überarb. aufl. edition, 2012. XII, 467 S. ; 240 mm x 165 mm : Ill. graph. Darst. [Haa05] Peter Haas. 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Ong, J.C.J.M. de Haes, A.M. Hoos, and F.B. Lammes. Doctorpatient communication: A review of the literature. Social Science and Medicine, 40(7):903 – 918, 1995. [Poh08] Klaus Pohl. Requirements engineering: Grundlagen, Prinzipien, Techniken. dpunkt-Verl., Heidelberg, 2., korrigierte aufl. edition, 2008. XVI, 748 S. ; 240 mm x 165 mm : Ill., graph. Darst., Tab. 53 Literaturverzeichnis [Por14] Rolf Porst. Fragebogen: Ein Arbeitsbuch. Studienskripten zur Soziologie. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden, 4., erweiterte aufl. 2014. korr. nachdruck 2013 edition, 2014. Online-Ressource (X, 203 S. 67 Abb) : online resource. [RBB14] Uwe Repschläger, Jan Böcken, and Bernard Braun. Gesundheitsmonitor ; 2014. 2014. 266 S. ; 21 cm. [SS97] Ian Sommerville and Pete Sawyer. Viewpoints: principles, problems and a practical approach to requirements engineering. Annals of software engineering, 1997. [udS14] Chris Rupp und die SOPHISTen. Requirements-Engineering und - Management: aus der Praxis von klassisch bis agil. Hanser, München, 6., aktualisierte u. erw. aufl. edition, 2014. Online-Ressource (PDF-Version, 570 S.). 54 Anhang A Interviewleitfaden Interviewleitfaden für ein systematisierendes Experteninterview nach Bogner 55 Anhang A Systematisierendes Experteninterview nach Bogner S.Dunkel Seite 1 von 2 Interviewleitfaden Ein systematisierendes Experteninterview nach Bogner Datum: Gesprächspartner: Interviewer: Stephan Dunkel Einleitung Im Rahmen eines Bachelor Reports an der Universität Bremen werden die Anforderungen an ein Patienteninformationssystem erhoben. Ein solches System soll die Arzt-Patienten-Kommunikation ergänzen und dem Patienten Informationen zusätzlich bereitstellen. Leitfragen Der Patient aus Sicht des Arztes: (IST-Zustand und Abgleich mit Quellen?) o Wie werden Patienten generell informiert? o Erhalten Patienten von Ihnen Informationsmaterial? Zu welchen Themen? o Wie Relevant sind Informationen an den Patienten? o Werden Patienten dazu motiviert sich selbst zu informieren? Wie? o Haben Sie den Eindruck, dass Patienten die Informationen verstehen? o Wie wird das sichergestellt? Nachfragen? Patient Wissen abfragen? o (Wie ist Ihr Eindruck mit der Zufriedenheit mit den Informationen für die Patienten?) Welche Informationen sind aus Ihrer Sicht relevant für die Patienten? (Mit welchen verfügbaren Medien lassen sich diese Informationen verdeutlichen?) o Prophylaxe (professionelle Zahnreinigung, Zahnbeläge) o Füllungstherapie (Keramik, Gold, Kunststoff) o Implantate (Titanschrauben, etc.) o Parodontologie (Gewebestrukturen, Zahnfleisch) o Kronen und Brücken (Keramik, Goldlegierung, div. Metalle) o Vollprothesen- Teilprothesen Nachfrage des Patienten (IST-Zustand und Bedarf eines PIS) o Welche Fragen erhalten Sie von Patienten? Diagnose, Therapie, Nachsorge, Medikation, etc. o Gibt es Nachfragen nach dem Gespräch? Über welches Medium? Art der Fragen (selbe Frage oder spezieller)? o Nach welchen medizinischen Daten fragen Patienten nach? Die Patientenakte in der Praxis o Wie wird die Akte in der Praxis realisiert? o Datenschutz Wie wird die Einsicht in die Patientenakte bei Bedarf möglich gemacht? Papier, Speichermedium Post, Praxis (Identifikation) Schwärzungen Anhang A Systematisierendes Experteninterview nach Bogner S.Dunkel o Seite 2 von 2 Datensicherheit und Umgang mit folgenden Begriffen Vertraulichkeit: Wer hat Kontakt zu den Daten? Wie wird der Kontakt eingegrenzt? Verfügbarkeit: Wann sind Daten verfügbar? Welche Einschränkungen gibt es? Integrität: Überprüfung der Daten und Programmen auf Verfälschung/Folgefehler? Wie wird Nachweis geführt? (Logging) Patienteninformationssystem (Welche Anforderungen schlagen Ärzte vor?) o Was ist nach Ihrem persönlichen Verständnis ein PIS? o Was wünschen Sie sich von so einem System? Mobil <-> Lokal? Art der Endgeräte? (PC, Tablet, Smartphone) (weitere Wünsche vom Experten) o Welche Daten sollten für Patienten verfügbar gemacht werden? Welche Medien sind Nutzbar in welchen Fällen? (Texte, Bilder, Videos) Wie können die nutzbaren Medien aufgewertet werden? (Markierungen) o Welche gar nicht? Warum nicht? o Was sollen Patienten mit dem System machen können? o Was möchten Sie mit dem System erledigen können? Erreichbarkeit? Endgeräte? Anhang B Transkript Interview Das transkribierte Interview 58 Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 0 Transkript Interview A Korpus - Festlegung des Materials Aufbau in der Erasmusstraße 1 28217 Bremen Beginn [00:00:14] Mitschnitt erläutern und Anonymisierung anbieten. Dank an die Praxis und an den Interviewpartner Dr. Hans Ole Witzleb. Wir haben uns vorher geeinigt und zu duzen. Dauer: ca. 30 Minuten (Tatsächliche Dauer 1:12:25) Rahmen abstecken (Im Rahmen eines Bachelor Reports an der Universität Bremen werden die Anforderungen an ein Patienteninformationssystem erhoben. Ein solches System soll die Arzt-Patienten-Kommunikation ergänzen und dem Patienten Informationen zusätzlich bereitstellen.) Übersicht über die Themen: Welche Rolle Informationen aus Sicht des Arztes für die Patienten spielen. Die Nachfrage des Patienten. Nachfrageart Beschaffenheit der Patientenakte PIS Definition, Verständnis des Experten, Wünsche des Experten an ein solches System Anbieten von Pausen. Sie sind jederzeit machbar. BEGINN [00:02:26] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 1 1 Interviewer: Nachfrage der Befindlichkeit. "Alles gut?" 2 Experte: Alles gut! 3 4 Interviewer: Wie werden Patienten generell informiert über Behandlungsmethoden und co.? [00:02:40] 5 Experte: Durch mich - mündlich. 6 7 Interviewer: Wie erhalten Patienten die Informationen? Mündlich ist klar. Gibt es auch eine Papierform? Kann man etwas mitnehmen? [00:02:48] 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Experte: Ich visualisiere das an Röntgenbilder die wir haben. Da mache ich auch so Zeichnungen drauf. Nicht auf das Bild selbst. Die stecken meist in einer Folie drin. Also manchmal male ich auch eine kleine Skizze auf. Mit (zum Mitnehmen) bekommen die Patienten bei uns nichts. Wir müssen zwar sehr viel Aufklärung betreiben das wird aber in der Vielzahl der Praxen (schnaufen) mehr oder weniger zurückhaltend gemacht, weil das bei der Menge an Patienten die wir am Tag haben in einer großen Papierflut ausartet. Ansonsten sieht das tatsächlich wie in einem Krankenhaus aus, dass es wir für bestimmte Behandlungen ein Din A4 Blatt oder eine Papierform hätten die wir den mitgeben oder die Behandlung drin steht. 17 Interviewer: Also das ist vorbereitet? [00:03:42] 18 Experte: Das wäre dann vorbereitet. Genau. 19 20 Interviewer: Die Röntgenbilder die Ihr verwendet sind Best-Practice Beispiele. Die Ihr vorher schon habt? [00:03:52] 21 22 23 Experte: Nein das sind Patientenbilder. Im unseren konkreten Fall (Zahnmedizin) haben wir auf jeden Fall für die einzelnen Sachen auch Modelle. Also wenn jemand wissen will wie eine Krone aussieht kann ich mal eine zeigen. 24 25 26 Interviewer: Diese Informationen sind dann teilweise auf Papier. Ein Teil auf transparenten Röntgenbildern? Da hast du gesagt du machst ein Fähnchen dran oder zeigst das mit einem Stift oder mit dem Finger. [00:04:14] 27 28 29 30 31 Experte: Mit einem Stift kritzeln wir darauf was wir vorhaben oder wo die Probleme liegen. Machen das nochmal ein bisschen deutlich. Das gibt es sicher auch in digitaler Form. Wir haben hier noch analoges Röntgen. Über einen Computer digital dann irgendwie das dokumentieren. Das wird dann intern schon abgespeichert. Das ist sicherlich auch eine Form die es schon gibt. Die haben wir nur nicht hier. 32 Interviewer: Wir denn hier im Haus auch selbst geröntgt? [00:05:01] 33 Experte: Ja genau. Also eine Zahnarztpraxis ohne Röntgen macht eigentlich keinen Sinn. 34 Interviewer: Ich bin kein Zahnarzt ich kann das nicht beurteilen. [00:05:12] 35 36 Experte: Also jeden Tag brauchst du ein Röntgenbild. Wir machen jeden Tag etliche Röntgenbilder. In der Summe der Röntgenstrahlen ist es eigentlich ganz interessant. Von der Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 2 37 38 39 40 41 Menge des Strahlenaufkommens machen wir eigentlich wir eine ganz geringe Dosis als Zahnärzte aus. Aber die Menge der Bilder ist sehr hoch. Wenn du eine Million Röntgenbilder nimmst die in Deutschland gemacht werden das sind natürlich viele mehr, dann machen wir 900 000 davon aber wir machen nur ein Prozent der Strahlung aus. Weil wir so kleine (Bilder) haben und die Dosis so klein ist. 42 43 Interviewer: Teilt sich das auch auf besonders viele Patienten oder auch häufiger auf denselben Patient? [00:05:53] 44 45 Experte: (Schnaufen) Nein das teilt sich auch auf die Menge der Patienten natürlich. Bei dem Einen (Patienten) ist es dann doch etwas gehäufter aber - je nach Zustand. 46 47 48 Interviewer: Aus Sicht als Arzt - wie relevant sind die Informationen an den Patienten? Wird das sehr stark aufgenommen? Müssen die sehr gut informiert werden? Oder reicht den Patienten es aus wenn sie wenige Informationen haben? [00:06:12] 49 50 51 52 53 54 55 Experte: - (Überlegt) Ja (zur Wahrnehmung). Ja (zur Information des Patienten). Also bei allen was da letzendes bei hohen Kosten mündet ist es sowieso wichtig, dass es vorher richtig eindeutig dokumentiert wird. Bei invasiven Sachen oder die nicht rückgängig zu machen sind ist es natürlich auch wichtig, dass der Patient das vorher weiß. Da gibt es natürlich Patientenabhängig. Manch einer hat da dreihundertprozentiges blindes Vertrauen und sagt einfach "mach schon" du hast ja studiert. Das ist so eine Variante. Manch einer brauch es drei Mal erklärt oder nochmal aus einem anderen Blickwinkel. Das ist sehr unterschiedlich. 56 57 58 Interviewer: Ok. Gibt es für Patienten Hinweise oder Aufforderungen sich selbst zu motivieren an Informationen heran zu kommen? Fernab hiervon oder liegt hier etwas aus dass man sich daran bedienen kann? [00:07:09] 59 Experte: Nein. 60 61 Interviewer: Verweist ihr eventuell nochmal auf weitere Quellen wo man sich informieren kann zum Thema oder ist das Arzt-Patienten-Gespräch schon ausreichend? [00:07:26] 62 63 64 Experte: Ja das (Gespräch) ist ausreichend. Es gibt bestimmte Situationen die wir nicht behandeln. Da haben wir Kollegen zu denen wir überweisen. Die klären dann wieder über die spezifische Situation nochmal wieder auf. 65 66 Interviewer: Das (Überweisungen) sind dann wahrscheinlich nicht zahnarztspezifisch. Oder ein Teilgebiet vielleicht. [00:07:48] 67 68 Experte: Das sind dann Spezialisten im Bereich Wurzelbehandlung oder Oralchirurgen oder Kieferchirurgen. Die dann bestimmte Problematiken behandeln. 69 70 Interviewer: Das ist dann im Allgemeinen wohl eher selten, dass man sich weiter informieren muss oder sollte. [00:08:03] 71 72 Experte: (Schnaufen) Ja. Also außer dass sich der Eine oder Andere sich eine zweite Meinung einholt. Das ist mittlerweile auch gang und gäbe. 73 Interviewer: Ich habe es persönlich noch nicht gemacht oder gebraucht. [00:08:17] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 3 74 75 76 77 Experte: Ja ich auch nicht (gemeinsames Lachen) aber das kommt öfter vor, dass wir Patienten haben die einfach noch eine zweite Meinung haben wollen von einem anderen Zahnarzt. Oder man bekommt meistens auch nicht so mit, dass der Patient woanders war und sich hat informieren lassen. Aber da ist schon das A und O die Aufklärung. 78 79 Interviewer: Das ist ja auch denke ich mal eine persönliches Verhältnis was man da hat. Wenn man insbesondere in sehr gutes Verhältnis hat insbesondere. [00:08:41] 80 81 82 83 84 85 86 87 Experte: Also wir müssen das (Aufklärung leisten). Wir sind da eigentlich verdonnert zu. Wie man das nun letzendes dokumentiert ist eine juristische/forensische Fragestellung. Ansonsten sind wir verpflichtet dazu aufzuklären. Eigentlich muss der Patient so aufgeklärt werden, dass er über die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten selber entscheiden kann und was dann jetzt das Beste für ihn ist. Das wird ja nie möglich sein. Wenn es ein bisschen Komplexer wird baucht der Patient dann auch Führung durch den Arzt, dass er irgendwie sagt "ich würde an ihrer Stelle so und so und so machen". Aber letzendes muss der Patient sagen ich bin gut informiert und ich entscheide mich und mache es so und so. 88 Interviewer: Die gemeinsame Entscheidungsfindung im Grunde. [00:09:30] 89 Experte: Genau. 90 91 Interviewer: Hast du den Eindruck dass Patienten die Informationen verstehen und wie gehst du sicher, dass das verstanden wird?[00:09:47] 92 93 94 Experte: Also ich mache das auch alles mündlich (leichtes Lachen). Wir lassen uns da nichts gegenzeichnen oder dergleichen. Das ist einfach so, dass ich meine Patienten auch mal öfter nachfrage. 95 96 Interviewer: Bestimmt wenn es kritisch ist es (Problem und oder Lösung) nochmal wiederholen lassen? [00:10:10] 97 98 99 100 101 Experte: Ja und was man halt auch häufig macht wenn man sich Montag sieht und es ist irgendwie komplex, dass man nicht zwingend am Montag es auch gleich umsetzt. Sondern der Patient kann ruhig mal eine Nacht oder eine Woche darüber schlafen. Manch ein Patient braucht da etwas länger bis er weiß was er will oder was er hat oder ob es so schlimm ist oder nicht. Wie er es für sich selbst einzuordnen hat. 102 103 104 Interviewer: Das ist auch ein Teil meiner Frage. Wie stellt man sicher, dass Informationen die man raus gibt auch ankommen? Wie kann man Informationen dahin gehend besser aufwerten, dass sie ankommen? [00:10:39] 105 Experte: Ja (eher selbst nachgefragt) 106 107 108 109 110 Interviewer: Es gibt viele Möglichkeiten insbesondere wenn man Informationen vorträgt, dass man das Gegenüber die Informationen mit eigenen Worten anders als man selbst wieder geben lässt. Nicht nur auswendig, sondern so dass man erkennt dass Informationen als Wissen umgesetzt wurden. Da gibt es halt Techniken. Im Ansatz macht ihr das halt auch insbesondere wenn es wichtig ist oder besondere Entscheidungen sind. [00:10:58] 111 112 Experte: Am besten ist das wenn das ein Dialog ist und kein Vortrag vom Arzt ist. Sondern wenn der Patient ein paar Zwischenfragen oder irgendwie Fragestellungen hat und sagt "Wie Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 4 113 114 ist denn das eigentlich so oder so?" Dann weiß man ja, dass mitgedacht oder gemacht wird. Dann hat man natürlich direktes Feedback. 115 116 117 118 119 120 Interviewer: Welche Informationen sind aus deiner (ärztlicher) Sicht relevant für den Patienten? Zu den folgenden Hauptpunkten die hier behandelt werden. Da geht es darum mit welchen Medien Informationen was und wie aufgepeppt werden kann. Was wie dargestellt wird und sollte. Die Punkte habe ich der Praxiswebseite entnommen. Prophylaxe ist die professionelle Zahnreinigung und die Reinigung von Zahnbelägen. Wie kann man das medial darstellen, was ist üblich und was kann man nehmen? [00:11:57] 121 122 123 124 125 126 Experte: (Überlegt) Gute Frage. Also wenn ich das Bedürfnis habe etwas zu visualisieren, dann habe ich ein ganz altes Buch aus den Siebzigern. Das nehme ich nicht immer, da es weniger Hochglanz (modern) ist. Das entspricht nicht so der Optik unserer Zeit. Aber es ist fast schon wieder süß weil es Retro ist. Sie (Ärzte) haben damals auch schon gewusst wie es funktioniert. Sie haben nur knallhart mal dokumentiert und wenig Hochglanz-mäßig, dass es nicht mehr so schlimm aussieht. Sondern halt so wie es in echt aussieht. 127 Interviewer: Sind das abschreckende Bilder? [00:13:20] 128 129 130 131 132 133 Experte: Nein abschreckende Bilder nicht aber man findet sich dort mit seinem Zahnfleisch oder mit seinen Zähnen mal wieder. Das sind einfach richtige Bilder von einer Gingivitis, Parodontitis oder schweren Parodontitis. Daneben ist das neben dem Echt Foto in einer Skizze wie in einem Lehrbuch aufgezeichnet. Wo ist das Zahnfleisch, der Kieferknochen, die Wurzel. Was bedeutet das eigentlich und wo ist das Problem. Also alles was ich hier sonst wo habe gibt es bestimmt schon digital wo man mit einem iPad durch die Gegend rennt. 134 Interviewer: Mit welchen Endgeräten man das macht ist sogar noch gleich. [00:14:09] 135 136 Experte: Ja oder mit dem Tablet. Das haben wir aber auch schon angeboten bekommen die Aufklärungsgespräche zu dokumentieren über ein Tablet. 137 Interviewer: Ihr müsst ja sowieso dokumentieren. [00:14:23] 138 139 140 141 142 143 144 145 Experte: Ja also ich dokumentiere indem ich das was ich aufkläre in meinem QM (Qualitätsmanagement) hinterlegt habe. Da habe ich dokumentiert wie ich dokumentiere (lachen). Das heißt da steht drin. Wenn ich einen Zahn ziehen will, dann erkläre ich dem Patienten das und das [... und das...]. In der schriftlichen Karteikarte des Patienten steht dann auch über was aufgeklärt wurde. Dann ist die Kette gewährleistet wie ich aufgeklärt habe. Ich könnte jetzt auch jedem Patienten fünf Seiten in die Hand geben und er unterzeichnet das. Ich zeichne das gegen oder er bekommt noch eine Quittung oder über so ein Tablet und beide unterschreiben dann. 146 147 148 149 Interviewer: Beim Patienteninformationssystem wie ich es mir vorstelle oder wie die gängigen Definitionen sind. Ist die Vorstellung davon, dass man Informationen raus oder gar mitgeben kann. Der Patient wird informiert und weniger der Arzt über den Patient. [00:15:23] 150 Experte: Wir geben aber nichts mit. 151 152 Interviewer: Mit meinem Laiendenken bei der Prophylaxe denke ich eventuell auch an ein Video in dem man zeigt wie man sich richtig die Zähne putzt. Etwas ganz banales. Das wäre Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 5 153 154 155 156 157 158 digital einfach möglich wenn man das Video bereits hätte. Deswegen ist meine Frage. Was für Medien kann man spezifisch für den Patienten vielleicht sogar mit seinen eigenen Bildern einsetzen? Wenn man ein Zahn Bild vom Patienten hat und mit dem kann man zeigen an welchen Stellen besonders gut und aufmerksam zu putzen hätte mit einem Hinweis darauf. Ob es eine Einfärbung ist oder mit einem Pfeil hier und dort sind meine Ideen. Man kann natürlich auch einen Text dazu bringen. An ein Hörbuch denke ich weniger. [00:15:36] 159 160 161 162 163 164 165 166 167 Experte: Das scheint mir sehr aufwendig wenn man das alles personalisiert machen wollte. wir färben ja an. Der Patient guckt in den Spiegel und sieht wo es ist. Dann zeigen wir ihm wie es besser geht. Das nimmt er in seinem Kopf hoffentlich mit. Es gibt auch Intraoralkameras (kleine Makro Videokamera) an Stühlen mit dem man die Kamera direkt in den Mund halten kann und auch ein Monitor dort ist. Dann gibt es am Behandlungsstuhl einen Monitor. Den haben wir nicht. Das macht man wenn man den Weg einer komplett digitalen Praxis geht. Da kann man dann Fotos machen. Nicht nur in der Prophylaxe oder wenn man mal ein defekten Inlay hat oder sowas. Da kann man aus richtig schönen Winkeln fotografieren und der Patient kann sich es ansehen wie er sonst nicht sieht. 168 169 170 Interviewer: Ich finde es spannend beispielsweise einen Schnappschuss der Einfärbung mit den guten und schlechten Stellen im Mund dem Patienten mitgeben kann. Ich kann mir vorstellen, dass das sehr hilfreich ist. [00:17:55] 171 172 173 Experte: Wir färben meistens bei Kindern und Jugendlichen ein. Also beim Erwachsenen färben wir in der Prophylaxe nicht mehr ein. (beide lachen) Vielleicht mal eine Idee das zu machen. (Experte lacht) 174 175 Interviewer: Was wird bei Erwachsenen gemacht? Wird da verbal auf die Finger gehauen? Wird den das besonders verdeutlicht? [00:18:28] 176 177 178 179 180 181 182 Experte: - (überrascht). Wo sie besser putzen müssen? Die meisten die zur Prophylaxe gehen sind auf ihre Mundhygiene fokussiert. Die wissen dass sie etwas tun müssen und wollen etwas dafür tun. die wissen wie es geht. Da ist das nur noch Unterstützung. Den pädagogischen Ansatz hat man eher im jugendlichen Bereich Prophylaxe Bereich. Manchmal kommt auch ein junger Erwachsener wo man pädagogisch tätig werden muss. Wenn (in einem Alter von) Mitte zwanzig kommen denen das nicht vermittelt wurde dann muss man doch tatsächlich über das Zähneputzen aufklären muss. 183 184 185 186 Interviewer: Das sagt mir dass man als Experte das sofort sieht nur als Laie nicht. Den Kindern muss man es besonders stark verdeutlichen und bei Erwachsenen reicht der Expertenblick mit Erklärung. Mir war bisher nicht klar wann man färbt und wann nicht. [00:19:29] 187 Experte: Ja so ist das. 188 189 190 191 192 Interviewer: Von eurer Praxiswebseite habe ich die häufigsten Behandlungen übernommen und ich zähle sie jetzt einmal auf, damit wir eventuell Teile davon direkt kombinieren können. Prophylaxe haben wir gerade besprochen. Die Füllungstherapie, Implantate, Dontologie, Kronen und Brücken, Voll- und Teilprothesen. Gibt es dazu noch weitere Oberpunkte die hier häufig behandelt werden? [00:20:04] 193 Experte: (Nein) Das sind die häufigsten Punkte. Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 6 194 195 Interviewer: Bei der Füllungstherapie. Was wäre denn da deine Idee mit welchen Medien man arbeiten könnte um Informationen an die Patienten zu bringen? [00:20:44] 196 197 198 Experte: (überlegt) Also im Prinzip funktioniert alles am besten über eine Intraoralkamera egal was man macht. Bzw. wenn man Parodontologie oder Implantologie betrachtet. Da sind dann so schematische Skizzen und dergleichen ganz hilfreich. 199 200 Interviewer: Bei Füllungstherapie würde es Sinn machen auch ein Intraoralbild zu machen? [00:21:12] 201 202 203 204 205 206 207 208 209 Experte: Ja. Wenn du bereits eine Füllung hast. Dann gehst du mit einer Kamera da drauf. Dann siehst du als Patient deine Füllung aus einem ganz anderen Blickwinkel. Wenn dann der Rand nicht mehr dicht ist oder dort irgendwas abgebrochen ist, dann siehst das total gnadenlos durch eine solche Kamera. Böse Zungen sagen das ist dann ein klasse Verkaufsargument. Weil wenn ich an so einen Rand heran zoom mit siebzigfacher Vergrößerung dann sieht der immer gruselig aus. Aber wenn man das mal nüchtern betrachtet ist das ein hoher Informationsgehalt den der Patient so bekommen kann wenn er seinem Arzt vertraut und dieser keine Unsinn ("Kokolores") dazu erzählt. Genauer kann man das nicht gezeigt bekommen. 210 211 Interviewer: Ich stelle mir das besonders spannend vor, wenn man in dem eigenen Zähnen unter schiedlichen Füllungen und Legierungen hat. [00:22:10] 212 213 214 215 216 217 218 219 Experte: Ja das könnte man sehr gut zeigen. Da bleibt natürlich ein bisschen auf der Strecke wenn man das machen möchte weil das nicht honoriert wird. Das macht nur Sinn wenn ich da ein Problem erkannt habe wo der Patient etwas zuzahlen soll. Sonst lohnt sich der riesengroße Aufwand nicht. Wir haben viele Patienten. die wollen einfach nur eine Standard (... schnick schnack zack bums...) Amalgam-Füllung rein. Da kann man sich das alles (Überinformation) sparen. Da brauchst auch keine Intraoralkamera. Da würden die Patienten dich mit großen Augen angucken und sagen "mach mal die Füllung fertig ich habe noch etwas zu tun". (beide lachen). 220 221 222 Interviewer: Macht es Sinn im Vorfeld über Füllungen zu informieren, wenn man erst in der Praxis mit der Diagnose konfrontiert wird? Man wird ja sicher gleich behandelt oder bekommt eine Folgetermin. [00:23:03] 223 224 225 226 227 228 229 230 231 Experte: Genau. Es gibt für direkte Füllungen nur eine Aufklärungsflicht für zuzahlungspflichtige Kunststoffe(Komposite). Da müssen Patienten etwas zuzahlen und darauf müssen sie angesprochen werden. Ob er das möchte. Da kommen dann fragen was wie besser ist und wie die Risiken und Nebenwirkungen sind. Wenn du dann sagst dem ist mit einer Füllung nicht mehr zu helfen. Dann geht es zur Prothetik im Sinne von Teilkronen, Inlays oder Kronen. Das erfordert wieder einen Heil- und Kostenplan über den aufgeklärt werden muss was da kommt(Kosten). Da werden aber auch keine Informationen mitgegeben. Darüber reden wir hier und dann entscheiden wir uns (lokal) für etwas was uns da richtig erscheint. 232 233 234 235 236 Interviewer: Ich könnte mir vorstellen, wenn man einen darauf folgenden Termin hat und die Möglichkeiten vorgestellt bekommt ob es Kunststoff- oder Amalgamfüllung. Vor- und Nachteile nicht verbal mitzuteilen sondern diese mitnehmen können. Ob es Papier oder ein elektronisches Endgerät in irgendeiner Form ist vorerst gleich. Würde es Sinn machen das(Füllungen) in eine Text- oder Tabellenform zu gießen? [00:24:16] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 7 237 238 239 240 241 Experte: Das liest keiner oder die wenigsten. Außerdem kann man darüber auch ganz stark manipulieren wie ich finde. Ich kann natürlich die Gewichte meiner Praxis und der Therapieformen die sich besonders wirtschaftlich ergeben schönere Vorteile auflisten als in anderen Bereichen. Das könnte man gut dadurch beeinflussen wenn man es auch noch mit gibt. Das ist aber auch ein riesen Aufwand. 242 243 Interviewer: Ich denke viele Sachen haben einen großen Vorteil. Gold hat mit Sicherheit Vorteile wobei die Kosten wohl häufig ein großer Nachteil sein können. [00:25:20] 244 245 246 Experte: Das kommt darauf an wie dein Konto aussieht. Es gibt Patienten da ist das Konto prall gefüllt. Da stellt sich nie die Frage nach dem Geld. Wenn man dem mitteilt ein GoldInlay ist das Beste was es gibt. Dann möchten diese Patienten das auch. 247 248 249 Interviewer: Zum Thema Implantate, Titanschrauben etc. habe ich verstanden, dass es nur Teilimplantate sind. Welche Medien bieten sich an? Was würde wie Sinn machen? [00:25:53] 250 Experte: Zum Mitnehmen? 251 Interviewer: Ja auch das. [00:26:12] 252 253 Experte: Ich denke das kann man schematisch gut in Skizzen der verschiedenen Arbeitsschritte vorstellen. Mit verschiedenen Lösungen die sich anbieten. 254 Interviewer: Also an einer Basisskizze notieren? [00:26:28] 255 256 257 258 259 260 261 262 Experte: Ja genau. Wir machen das immer am Röntgenbild des Patienten. Mit einer Übersichtsaufnahme. Wenn ich das schematisch aufzeichne sieht das aus wie ein Röntgenbild. Da kann man das ganz gut dran erkennen. Die meisten Sachen die es bereits gibt an Aufklärungsbögen von Firmen die Hersteller von Implantaten sind machen Millionen Reklamezettel die sie und schenken damit wir die auch mitgeben können. Da sind einfach in relativ kurzen Schritten so ein paar kurze schematische Zeichnungen. die das einfach darstellen wie es funktionieren kann. Das ist ausreichend. Das habe ich der Tat auch schon ein paar Mal mitgegeben. 263 264 Interviewer: Bei der Parodontologie (Gewebe, Zahnfleisch) scheint mir das auf dem ersten Blick analog zu sein. [00:27:26] 265 266 267 268 269 Experte: Ja da nehme ich tatsächlich das uralte Aufklärungsbuch aus den Siebzigern. Beziehungsweise mache ich eine kleine Skizze oder benutze ein fertiges Diagramm von einem Zahn an dem man das gut erklären kann. Das ist von der Visualisierung her in der Praxis sicher ausbaufähig. Aber was man mitgeben kann in der Parodontologie ist es in der Parodontologie schwierig. 270 271 Interviewer: Ich kann mir vorstellen, dass man die schematischen Zeichnungen nimmt und Teile einfärbt dies sehr informativ sein kann. [00:28:01] 272 273 274 275 Experte: Das klappt bei den Implantaten so gut weil es so technisch ist. Ich sage mal ganz salopp. Lücke Kieferknochen Loch und Dübel rein setzen. Eine Schraube drauf. Das ist alles so technisch. Das kann man gut zeichnen und gut klar machen vom Prinzip. Parodontologie handelt mehr von Bakterien und Gewebsstrukturen. Das lässt sich schlecht in Bilder fassen. Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 8 276 277 Interviewer: In wie fern unterscheiden sich die Medien bei Kronen und Brücken? [00:28:40] 278 Experte: Da würde sich zum mitgeben Skizzen und Modelle anbieten 279 Interviewer: Voll- und Teilprothesen erwähne ich der Vollständigkeit halber? [00:29:20] 280 Experte: Das ist analog. 281 282 283 Interviewer: Fragen Patienten nach? Wie und über was fragen sie nach? Ich meine auch eher hier in der Praxis selbstständige Fragen die man nicht einfordert und die Nachfragen wenn sie bereits die Praxis verlassen haben. [00:29:35] 284 285 286 287 Experte: Die erste Frage sind immer die Kosten. Nachsorge, Pflege, Extraktion (Zahn Entfernung) werden auch angefragt. Wie lange darf ich jetzt nicht essen? Blutet das nochmal? Tut das weh? Brauche ich nochmal eine Schmerztablette? Kann ich alles trinken? Darf ich Sport machen? Sind gängige fragen. 288 Interviewer: Sport kann eingeschränkt werden? Ist das kritisch? [00:32:09] 289 290 Experte: Eher semi-kritisch. Mir persönlich wurden meine Weisheitszähne entfernt als ich meinen Umzug hatte. 291 Interviewer: Über welches Medium kommen die Nachfragen? [00:32:36] 292 Experte: Meistens direkt nach der Behandlung in der Praxis. 293 294 Interviewer: Wie ist das mit der Häufigkeit der Nachfragen beispielsweiser per Telefon? [00:32:52] 295 296 297 298 299 Experte: Sehr selten kommen telefonische Fragen. Man darf auch nicht vergessen, dass viele Patienten eine Art Respekt haben beim Arzt nochmal anzurufen wegen so einer Banalität. Wir empfinden das natürlich nicht als Banalität. Man kann wegen jedem Detail fragen und Anrufen wenn du dir unsicher bist. Viele scheinen da eine große Hemmschwelle zu haben sich zu melden. 300 301 Interviewer: Fragen Patienten nach eigenen Daten? Kamen Fragen nach der Herausgabe? Das ist Teil der Selbstauskunft die Fragen beantwortet zu bekommen? [00:33:36] 302 Experte: In wie fern? Fragt der Patient? 303 Interviewer: Ja der Patient. [00:33:55] 304 305 306 307 308 Experte: Der Patient hat ein Recht seine Daten einzusehen und auch in Kopie zu bekommen. Aber die Unterlagen gehören mir. Das ist deswegen so geregelt, weil das in juristischen Streitfällen interessant wird. Deswegen ist das alles bis ins Detail geregelt. Wer wo wie dokumentieren muss. Wer wann welches Anrecht auf was hat. Also Juristen haben das alles bereits definiert was nicht immer praktikabel ist. 309 310 Interviewer: Wenn ich es richtig verstanden habe darf man nach einen Daten fragen aber hat keine Anrecht auf das Original. [00:35:07] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 9 311 312 313 314 315 Experte: Im Streitfall wäre ich schön blöd wenn ich das Original geben würde. Wenn ich aber ein Patienten überweise gebe ich das Röntgenbild mit. Eigentlich müsste ich ihm eine Kopie mitgeben. Sollte ihm das eigentlich gar nicht so mitgeben. Der Kollege soll aber nicht nochmal Röntgen. Auf einer Kopie darf der Kollege keinen Befund erheben weil es nur eine Kopie ist. Das ist nicht praktikabel. 316 317 Interviewer: Aber ich meine für den Patienten die Informationen die er für sich selbst haben möchte. Was ist denn hier mit mir los? Sich eine Kopie wünscht. [00:35:54] 318 Experte: Kann er ja kriegen. 319 320 Interviewer: Dann geht es zum Thema Patientenakte. Wie wird die hier realisiert? [00:36:11] 321 Experte: So ein bisschen klassisch noch in Papierform. 322 Interviewer: Das ist total legitim. Papier währt am längsten. [00:36:26] 323 324 Experte: Das ist das ja auch das Problem in der digitalen Generation diese Sachen auch aufzubewahren. 325 326 Interviewer: Die Kopien der digitalen Akte muss man sicher auch auf Papier zurück halten? [00:36:43] 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 Experte: Nein du kannst das digital archivieren. Sogar komprimieren wenn du ein verlustfreies Kompressionsverfahren hast. Das ist relativ aufwendig. Der längste Fall einer Dokumentation eines Röntgenbildes. Ein Kieferorthopäde z.B.: der nur röntgt mit Kindern mit sieben Jahren um zu gucken ob die Zähne richtig angelegt sind. Der muss das bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres und noch zehn Jahre weiter archivieren. In der Zeit hat sich ca. fünf Mal von einer Zip-Disk über Festplatte über etwas anderes die Technik weiter entwickelt. Ob dann da wirklich gewährleistet werden kann ob alles verlustfrei übertragen und gelagert werden kann ist unklar. Einfach dahin gestellt funktioniert das in etwa so. Ob man dann nach zwanzig Jahren das Bild überhaupt noch findet und einfach so aufrufen kann sei dahin gestellt. Das birgt wohl technische Schwierigkeiten wahrscheinlich. Ich meine wer will das noch nach zwanzig Jahren sehen ist die andere Frage. 338 339 340 341 Interviewer: Papier ist ja okay (Haltbarkeit und Zuverlässigkeit). Da stellt sich ja nun die Frage wie geht man mit Datenschutz um. Das ist ja immer schwierig. Ich denke mal ihr lasst hier niemanden herein. Wie wird denn die Einsicht in die Patientenakte ermöglicht für euch selbst? Also ich habe unten einen Schrank gesehen. [00:38:12] 342 Experte: Ja genau. (Akten befinden sich im Schrank) 343 Interviewer: Ist der Schrank abschließbar? [00:38:35] 344 Experte: Nein 345 Interviewer: Ist das dann ein geschützter Bereich? [00:38:40] 346 347 Experte: Ja genau. Dort steht kein Patient. (Hinter dem Tresen) Der Bereich ist auch immer besetzt. Wenn dort niemand ist haben wir geschlossen und die Praxis ist abgeschlossen. Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 10 348 349 350 Interviewer: Wenn man die eigenen (Teil-)Informationen an den Patienten heraus gibt. Wie wird der Patient identifiziert? Vis-à-vis in der Praxis oder auch postalisch? Habt ihr sowas gemacht? [00:38:55] 351 Experte: Wenn jemand das haben möchte? 352 Interviewer: Oder auch bei einer Überweisung. [00:39:23] 353 354 Experte: Das Röntgenbild bekommt der Patient direkt mit. Muss dies allerdings quittieren. Es wird in der Patientenakte festgehalten, dass er es mitbekommt und wo es hingegangen ist. 355 356 Interviewer: Das weckt dann wohl Erwartungen beim anderen Arzt. Der sicher auch sehen möchte was da ankommt. [00:39:44] 357 Experte: Der weiß das ja nicht. Ich weiß ja nur dass der Patient die Aufnahme mitbekommt. 358 359 Interviewer: Muss hier etwas geschwärzt werden, abgeschnitten oder Teilkopiert? [00:39:59] 360 361 362 Experte: Nein wenn ich es dem Patienten selbst in die Hand drücke ist er selber verantwortlich für seine Sachen. Juristisch gesehen kann ich dir das gar nicht so genau beantworten. So gesehen ist das wohl auch nicht ganz korrekt. 363 Interviewer: Ich habe da bei weitem keinen bösen Hintergedanken. [00:40:19] 364 365 366 367 368 369 370 371 Experte: Ich auch nicht. Ich denke dabei nur praktisch. Das ist das häufigste was wir machen sind tatsächlich Röntgenbilder machen und Weisheitszahn Entfernung und dann eine Überweisung von Patienten dem das Röntgenbild mitgeben damit der Chirurg nicht noch einmal röntgen muss. Das Röntgenbild bekommen wir in aller Regel auch wieder. Entweder bringt uns das der Patient wieder oder Kieferchirurg schickt uns das zurück mit einem Arztbrief wenn das in der Organisation in den Praxen optimal läuft. Sonst bleibt das bei denen auch mal irgendwo liegen. Wir haben aber dokumentiert, dass der Patient das mitgenommen hat. 372 373 Interviewer: Das ist ja eigentlich eine Form der Arzt-Arzt-Kommunikation wenn man solche Bilder mitgibt. Wenn ihr die Technik hier habt und diese Bilder mitgebt. [00:41:00] 374 Experte: Der andere Arzt hat auch die Technik aber wir wollen nicht so viel Röntgen. 375 376 Interviewer: Ihr habt hier das Bild schon gemacht. Das ist natürlich nahe liegend. [00:41:12] 377 Experte: Ja genau. Wir wollen die doppelte Röntgenstrahlung vermeiden. 378 379 Interviewer: Wahrscheinlich bekommt ihr dann auch das Geld von der Kasse und nicht der andere Arzt. Das ist wahrscheinlich auch interessant. [00:41:18] 380 381 382 383 Experte: Wobei bei bei einem großen Röntgenbild egal ist ob du eins mehr machst oder weniger. (preislich) Das hat wirklich nur praktische Hintergedanken für den Patient. Wir machen das Röntgenbild hier natürlich weil wir hier die Diagnose stellen. Dann erst wissen ob die Weisheitszähne entfernt werden müssen. Sonst würde ich das gar nicht so genau Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 11 384 385 386 387 wissen. Das heißt der Patient ist von mir schon weitestgehend aufgeklärt. Dann sage ich dem Patienten nur. Hab keine Termine oder ich mache das nicht oder ich will das nicht machen oder aus folgenden Grund soll das ein Kieferchirurg machen. Damit du nicht nochmal geröntgt wirst kannst du das Bild hier mitnehmen. 388 389 390 391 392 Interviewer: Zum Datenschutz gibt es auch noch Datensicherheit. Das ist was anderes. Da sind andere Begriffe definiert. Zum Beispiel die Vertraulichkeit. Das haben wir eben schon angesprochen. Wer hat Kontakt zu den Daten und wie wird der Kontakt eingegrenzt? Das haben wir eben schon genannt. Mit der räumlichen Trennung hier und dem Abschluss. Ich denke Kontakt hat nur dein Personal und du selbst hier dazu. [00:42:12] 393 Experte: Genau 394 395 396 Interviewer: Ansonsten kann ich mir nur schwer vorstellen, dass hier offen etwas herum liegt, so dass jeder darauf Zugriff hat oder im Behandlungszimmer warten muss und dort etwas offen rumliegt von anderen Patienten. [00:42:46] 397 398 399 400 Experte: Nein null. Seine Akte liegt da. Da kann er wenn er möchte darin herum blättern. Da steht jetzt auch nichts drin. Früher hat man anders dokumentiert. Etwas wie Patient kommt nicht pünktlich oder putzt sich nie die Zähne oder ist ein Ferkel. Also zwischenmenschliche Kommentare in die Karteikarten einfließen lassen. 401 Interviewer: Das ist fast schon subjektiv. [00:43:28] 402 403 Experte: Ja gut. Heute haben wir ein Computerprogramm das sagt uns der Patient hatte 80 Termine. Ist 70-mal nicht gekommen. Das ist knallhart 404 405 406 407 Interviewer: Der Begriff Verfügbarkeit ist ja auch relativ klar. Die Daten sind nur verfügbar wenn Personal da ist was diese Daten heraus geben kann. Ich denke die Einschränkung ist die wenn keiner hier ist gibt es auch keine Daten. Also nur zu den regulären Öffnungszeiten. [00:43:42] 408 409 410 Experte: Ja. Auch nur ich kann die heraus geben. Nicht das Personal. Die Anfrage geht dann an die Empfangsdame aber letzendes muss sie mich fragen ob ich das gestatte dass es heraus geht. Mir gehören die Daten quasi. 411 412 413 414 415 Interviewer: Davon ab wenn ich als Fotograf darüber nachdenke und ein Foto mache beispielsweise von dir ist das mein Foto. Dann habe ich Rechte darauf und du Rechte. Du darfst entscheiden wie weit du in die Außenwelt gestellt werden möchtest oder nicht. Ich darf entscheiden ob es dort gezeigt werden darf und darf das eingrenzen. Beide haben einen sehr langen Hebel und es kommt nur an die Öffentlichkeit wenn beide zustimmen. [00:44:27] 416 417 418 Experte: Das ist wieder anders geregelt. Bei uns kam schon mal die Argumentation auf das Röntgenbild gehört den Patienten. Da hatte der Patient die Auffassung weil seine Krankenkasse mir das Geld dafür gegeben hat das Bild für ihn bei mir bezahlt hat. 419 420 Interviewer: Ich glaube du bist in dem Sinne Dienstleister des Röntgenbildes und Eigentümer. [00:45:12] 421 422 Experte: Ich bin schlicht und einfach der Besitzer des Röntgenbildes. Punkt. Die Krankenkasse hat nicht das Röntgenbild bezahlt sondern meine Arbeitszeit. Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 12 423 Interviewer: Ja die Dienstleistung aber nicht die Urheberrechte. [00:45:28] 424 425 426 Interviewer: Zum Thema Integrität der Daten. Ihr Arbeitet teilweise sowohl mit Papier als auch mir Computern hast du gesagt und gibt es eine Überprüfung auf falsche Eingaben, Verfälschung und Folgefehlern. Kann man das überprüfen? [00:45:40] 427 428 429 430 431 432 433 434 435 Experte: Bei den Sachen die wir hier am Computer machen ist das eigentlich relativ unerheblich. Wir machen hier unsere Abrechnung digital. Wenn du da etwas Falsches Eintippst hast du direkt etwas Falsches eingetippt. Das fällt nur auf wenn das jemand gegen kontrolliert sonst nicht. Wenn man tatsächlich eine digitale Patientenkartei hat. Dann ist das so, dass man die nicht mehr nachträglich ändern kann. Was da drin steht drin. Das hat auch wieder diesen juristischen Hintergrund, dass du nicht sagen kannst. Wir sind nun vor Gericht da oben schreibe noch mal ein bisschen was dazu. Es ist so der Sinn des Dokument es ist nachvollziehbar was da ist. Du kannst ja alles Mögliche reinschreiben oder nachtragen aber dann muss das zu dem zeitlichen Ablauf passen. 436 437 Interviewer: Genau. Das kann zwar korrigiert werden aber man sieht den Fehler und im zeitlichen Ablauf alle Korrekturen. [00:46:59] 438 439 440 441 442 Experte: Bei den digitalen Patientenakten ist das so eine Art. Jetzt frag mich nicht wie das heißt. Irgend so eine Art Log? So eine Art, dass das auch juristisch sozusagen nachgewiesen werden kann, dass das nicht mehr geändert wurde. Das ist das Problem mit den ganzen digitalen Medien. Bei solchen Dokumentationen geht das immer um Rechtsstreit. Also einem hässlichen Thema was ich gar nicht haben möchte. 443 Interviewer: Wie macht ihr das jetzt mit eurem Papier? [00:47:30] 444 Experte: Da ist unsere Karte das Dokument. 445 446 447 448 449 Interviewer: Kann man die Austauschen? Wie macht ihr das? Vielleicht sind das alles Urkunden die in geringen Stückzahlen ausgehändigt werden und alles zu hegen sind. Ich glaube da fällt ein Fehler auf wenn der nächste darauf guckt und eine kleine Ungereimtheit sieht. Das könnte ich mir noch vorstellen. Oder man selbst fragt sich was man da aufgeschrieben hat. Ich weiß auch nicht ob solche Fehler überhaupt auftreten. [00:47:35] 450 451 452 453 454 455 456 457 458 459 Experte: Das kann schon mal sein. Manchmal wenn du einem Patienten in den Mund guckst und da fehlt vielleicht schon ein oder zwei Zähne dann weißt du im Unterkiefer nicht ob es ein 3.7 oder 3.6 ist weil der gewandert oder gekippt ist. Jetzt habe ich zum Beispiel die Dateikarten von meinem Kollegen übernommen bzw. das muss man eigentlich anders sagen. Jetzt kann das ja sein dass er gesagt hat Mensch das ist ein 3.7 und ich finde eher das sieht aus wie ein 3.6. So jetzt hast du einen Befund und wechselt jetzt plötzlich. Es kann ja nicht sein, dass ein Zahn da und wieder weg ist. Da muss man sich irgendwie einig werden, dass es schon er gleich Zahn ist. Das sind dann die Ungereimtheiten in Befunden wo dann die Abrechnung die Krise kriegt weil ja in den Heil-und Kostenplänen der 6er da und der 7er fehlt und vorher aber nicht. Das sind so Sachen die eher mal auffallen. 460 Interviewer: Genau das ist der Punkt Integrität [00:48:51] 461 [kurze Pause weil das Smartphone des Experten ein Signal abgab] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 13 462 463 464 Interviewer: Was fällt den doch mal auf wenn etwas übernommen wird wo unklar ist wie das vorher war bei so einer Heil- und Kostenplanung. Durch die Abrechnung? Ist das dann ein Negativbeispiel? [00:49:10] 465 466 Experte: Ja genau. Wenn man sowas mal sucht ist die Abrechnung eine Kontrolle. Da fällt das dann manchmal auf. 467 468 469 Interviewer: Das sind dann halt Papierakten und der Nachweis wird dann bei euch gepflegt. Geht das dann eigentlich zur Krankenkasse über den Heil- und Kostenplan? Ist das ein weiteres Dokument was dann erzeugt und losgeschickt wird? [00:49:26] 470 Experte: Ja genau. Das ist ein Kostenvoranschlag auf Hochdeutsch. 471 472 Interviewer: Das ist aber immer noch ein kleiner Teilausschnitt. Das ist so wie ich es verstanden habe kein Buch das wächst beim Kunden. [00:49:41] 473 474 475 476 477 Experte: Nein. Du kriegst dann für die Situation die wir machen einen Planen. Wir wollen dir eine Krone machen. Dann kriegst du einen Kostenvoranschlag. Den bringst du zur Krankenkasse. Gehst dahin oder schickst das. Wie auch immer. Dann rechnet dir die Krankenkasse den Anteil aus den sie dafür übernimmt und dann steht auf dem Heil- und Kostenplan darauf wie viel für doch dann über bleibt. 478 479 480 Interviewer: Aber über meine Zahnhistorie ist bei euch gar nicht so viel bewusst. weil ich bei einem anderen Zahnarzt war. Bei der Krankenkasse fällt das auf was ich vorher alles hatte oder habe machen lassen. [00:50:05] 481 482 483 484 485 Experte: - Über die Historie wenn du jetzt neu bist weiß ich nichts. Die Krankenkasse hat aber deine Historie nicht. Also die kann das gar nicht alles speichern. Die kann natürlich mal nachgucken ob du irgendwo schon mal ein Heil- und Kostenplan eingereicht hast. Aber dann wissen die vielleicht auch sogar wie (der Stand ist). Haben dann den Befund abgespeichert. Das kann vielleicht sein. 486 Interviewer: Das würde ich jetzt vermuten. [00:50:43] 487 488 Experte: Aber ich glaube da haben die viel zu viel zu tun um das nachzuprüfen (in der Krankenkasse) 489 Interviewer: Das macht jede Krankenkasse bestimmt auch anders. [00:50:53] 490 Experte: Ja ich glaube nicht, dass die dann die Befunde miteinander vergleichen. 491 492 493 494 495 Interviewer: Dann würde ich jetzt auch schon zum letzten größeren Punkt kommen. Ein Patienteninformationssystem. Da haben wir schon ein paar Mal drüber gesprochen. Ich habe nun auch schon etwas vorweg genommen was ein bisschen schade ist. Meine erste Frage ist. Was ist nach deinem persönlichen Verständnis ein Patienteninformationssystem? Was sollte das können wenn du selbst Patient bist? [00:51:00] 496 497 Experte: War das jetzt wieder auf so etwas zum Mitnehmen beschränkt oder insgesamt allgemein formuliert? 498 Interviewer: Erstmal allgemein. [00:51:33] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 14 499 500 501 502 503 504 505 Experte: Also ich finde das immer ganz gut wenn man etwas visualisiert. Videos finde ich persönlich nicht so gut sondern so Skizzen schematische Geschichten. Slideshows oder Bilder reinkommen und eine Skizze dazu kommt. Das ganze herunterbrechen auf etwas Einfaches, dass es nicht so kompliziert wird. Das finde ich auch ganz praktisch an solchen - also wirklich an solchen - Tablet ganz praktisch. Oder du hast halt einen Monitor in deiner Behandlungseinheit hängen. Dann ist das auch ganz praktisch. Gegebenenfalls kann man das auch per E-Mail weiterschicken. 506 507 Interviewer: Dann muss man sich Überlegenen wie man die E-Mail absichert. Weil das sensible Daten sind. [00:52:09] 508 509 510 511 Experte: Wenn du so eine Allgemeinaufklärung hast also du machst sozusagen ja keine personalisierte Aufklärung wo du Namen und Daten drin hast. Sondern klärst den Patienten im allgemeinen über die Art und Weise eines Implantates auf. Wie das funktioniert. Schickst ihm das einfach per E-Mail herüber. Kann er sich zuhause diesen Clip noch mal angucken. 512 513 514 515 Interviewer: Ok also würde ich es bei dir so verstehen wie so ein Wiki. Ein Wissensausschnitt oder eine große Datenbank wo vielleicht gute und negative Beispiele sind. So dass man einen passenden Teil dazu der Eventuell das eigene Problem oder dessen Lösung beschreibt dem Patienten das zukommen lässt. [00:52:37] 516 517 518 519 520 521 Experte: Ja genau. Ich sehe dann einfach: "Mensch guck mal wir reden über ein Implantat". Zeige ihm das ja schon auf. Erkläre ihm das am Patientenstuhl. In so einem Arzt-PatientenGespräch. Mache damit meine Aufklärung. Zeichne ihm was geht(möglich ist). Eigentlich finde ich ist dann auch Schluss aber man könnte sich eventuell vorstellen, wenn jemand sagt schicke mir das nochmal per E-Mail vorbei. Sodass man das als Art Pdf oder irgendwie so einen kleines File(Datei) irgendwie kriegt die man über die E-Mail öffnen kann. 522 523 524 525 526 527 528 Interviewer: Wenn man jetzt noch weiter denkt und das ganze digitalisiert hätte. Auch dieses Bild digitalisiert. Vielleicht als kleinere und unschärfere Grafik und natürlich immer das Recht auf dem Großen zu behalten würde ich mal sagen. Könnte man dieses Pdf oder dieses Paket an Informationen mit dem eigenen Bild ergänzen oder ein File wie du es anfangs beschrieben hast. Dass am Tisch quasi das Bild raus holt und dein Schema. Das mit einem Stift zeigst. Das könnte man ja analog eventuell mit dem eigenen Bild oder mit dem Schematischen Bild. Dann einen Pfeil oder eine (lokale) Färbung dazu bringen. [00:53:27] 529 Experte: Ja 530 531 532 Interviewer: So hätte ich dich jetzt verstanden darum kann man das ergänzen. Das Eine was du jetzt nanntest waren allgemeine Informationen nach Schweregrad, Größen und Arten. [00:54:04] 533 Experte: Das "Vorgehen" auch. 534 535 Interviewer: Ja Vorgehen auch. Oder dann doch etwas persönlicher wenn man es doch schon digital hätte? [00:54:20] 536 537 538 539 Experte: Ja nur so ein digitales Röntgenbild vom Patienten dann irgendwie bearbeiten und mitgeben oder wegschicken. (Kopf schütteln) Also da lass mich mal lieber ein paar Patienten behandeln. (beide lachen) Also das sind viele am Ende des Monats die ihr Geld haben wollen. Ich glaube das ist ein bisschen Aufwendig. Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 15 540 541 542 543 Interviewer: Das sehe ich persönlich nicht ganz so (aufwendig). Ich denke wenn man das Ganze eh schon digital hat und wenn alle Geräte vernetzt sind. Der Weg zum Patienten ist eh schon da und man sagt das Bild in klein. Mit der Maus nochmal drauf klicken wo nun die betroffene Stelle ist. [00:54:52] 544 545 546 547 548 549 550 551 552 Experte: Also ich habe ungefähr 30 Patienten am Tag. Wenn ich zwei Minuten pro Patient brauche für das ist das eine Stunde Arbeitszeit. Das ist so. Wenn das länger als zwei Minuten dauern würde ist das natürlich auch mehr. Die Arbeit ist vielleicht delegierbar an Mitarbeiter. Dann geht das vielleicht schon eher. Aber der wird da auch für bezahlt. Für den ist das auch eine Stunde Arbeitszeit dafür. Es muss praktikabel sein. Das muss gut integriert sein in den Arbeitsablauf. Ich muss sagen je technisch aufwändiger solche Sachen werden desto teurer werden die Preise in den Praxen. Da kostet eine Füllung mal eben nicht mehr 80€ sondern 120€. Eben den Hintergrund, dass es einfach technisch so viel aufwendiger ist und alles aufwendiger wird. Dann wird einiges teurer. 553 Interviewer: Das ist dann ja eine Frage der Kalkulation. [00:56:11] 554 555 556 557 Experte: Ja das ist Frage der Kalkulation. Die Geräte musst du ja auch haben. Ich habe oben zwei bis drei Behandlungszimmer in Bewegung. Dann brauche ich auch zwei bis drei Tablets die laufen und geladen werden müssen und jemanden haben der die bedienen kann. Das ist ja auch alles Aufwand. 558 Interviewer: Meinst du jetzt zur Eingabe der Informationen? [00:56:32] 559 560 Experte: Nein wenn du dem Patienten jetzt aufklären willst und du willst das digital machen. Dann musst du ihm das ja irgendwie präsentieren. 561 562 Interviewer: Ich denke wenn du der einzige bist der das präsentiert. Würde auch im Grunde ein Tablet reichen. Wenn man Backup vernachlässigt. [00:56:44] 563 564 Experte: Ja Backup lassen wir schon mal weg. Man könnte jetzt auch sagen (der Patient) könnte sich das vorab angucken. 565 566 Interviewer: Das ist jetzt eine Frage wie luxuriös man ausgestattet ist. Das ist schon ein Luxus-Problem. [00:57:08] 567 Experte: Ja (beide lachen) 568 569 570 571 Interviewer: Bei dem System ist natürlich die Frage gleich vorab macht es Sinn es mobil zu verwenden oder sollte man es eher lokal - würde heißen zwangsweise in der Praxis oder beim Patienten zuhause- an festgelegten Orten etwas stationäres verwenden. Oder würde aus deiner Sicht für ein System auch eine mobile Anwendung Sinn machen? Unterwegs? [00:57:11] 572 Experte: Mit einer App? 573 574 Interviewer: Auch das (per App). Ein Tablet ist ja schon ein Übergroßes Handy mittlerweile. [00:57:39] 575 576 Experte: Das brauchst du ja eigentlich gar nicht. (Überlegt) Nein eine App brauche ich nicht. Ich brauche keine. Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 16 577 Interviewer: Und wie siehst du das aus Sicht eines Patienten? [00:57:54] 578 Experte: (Überlegt) Also ich würde das als Patient auch nicht brauchen. 579 580 581 Interviewer: Also wenn ist das (Patienteninformationssystem) für dich eher lokal interessant? Vielleicht auch mit dem eigenen Gerät oder auch nicht. Oder mit einem (Praxis)Haus Tablet dich in der Praxis informieren kannst. [00:58:06] 582 Experte: Ja genau. 583 Interviewer: Auch nachträglich informieren? [00:58:19] 584 Experte: Ja das sind dann allgemeine Informationen die man so herum schicken kann. 585 586 Interviewer: Also findest du das eher interessant, dass die Informationen hier lokal heraus gegeben werden? [00:58:32] 587 588 589 590 591 592 Experte: Ja also für mich wäre eher so hier vor Ort in der Praxis mit direktem Kontakt mit dem Patienten das interessanteste. Wie man das noch besser kommunizieren kann. So eine App ist deswegen schwierig weil ich dem Patienten immer nur allgemeine Informationen zukommen lassen kann. Wenn ich dem irgendwas schicke was mit seinen persönlichen Situationen oder mit irgendeiner Diagnose oder einem Befund zu tun hat und ich mache das digital. 593 594 595 596 597 598 Interviewer: Das ist sensibel. Das kann man hochgradig verschlüsseln. Es gibt auch das Beispiel von Banking-Apps. Die trauen sich auch das ganze durch das Web zu schicken und selbst mit dem Handy mit dem man gerade den Kontostand abgerufen hat kann man Überweisungen zum eigenen maximalen Tagessatz machen. Ich meine es gibt Wege (und Möglichkeiten) das zu machen. Ganz so ist es nicht. (Sensible Daten nicht versenden zu können) [00:59:02] 599 600 601 602 Experte: Aber ich weiß nicht ob das so praktikabel dann ist. Ob es alle Patienten brauchen oder auch haben wollen. Ich glaube die Nachfrage ist gar nicht so groß. Also vielleicht in unserer Generation ja (90er Aufwärts). Da machen wir auch relativ viele Termine mal per EMail. Dass jemand mal eine vorbei schickt. 603 Interviewer: Wie schnell kann man darauf (E-Mail) antworten? [00:59:40] 604 605 Experte: Wir gucken einmal am Tag in unsere E-Mail rein. Wenn wir das sehen antworten wir halt. 606 607 608 609 Interviewer: Das ist dann natürlich schlecht wenn einer fragt ob er heute einen Termin kriegen kann. Vielleicht wenn man es in der Nacht geschrieben hat und die Nachricht morgens gelesen wird. Um 8 macht ihr glaube ich auf. Da könnte man noch knapp drauf reagieren. Aber wenn dann noch eine Gegenfrage kommt ist das schlecht. [00:59:49] 610 Experte: Ja gut. Wir haben halt auch ein Telefon. 611 612 Interviewer: Wenn ich an die Kids von heute denke. Die schreiben so viel auf ihren Handys die wissen nicht mehr wie man telefoniert. [01:00:13] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 17 613 614 Experte: Ja genau. Es wird aber auch so viel geschrieben was Unfug ist. Nicht auf jede EMail können wir seriös reagieren. Manche landen einfach im Papierkorb. 615 Interviewer: Auch von privaten Menschen oder auch gewerbliche Anfragen? [01:00:26] 616 617 618 619 620 621 622 623 624 625 626 Experte: Nein also wenn mir jemand nachts um zwei mir irgendwie eine merkwürdige EMail wegen eines Termin anfragt. Ich kenne den überhaupt nicht der ist auch nicht in meiner Patientenkartei vorhanden, dann achtet man schon eher auf den Wortlaut oder wie das geschrieben ist. Manchmal kommen schon komische Sachen. Wenn der also wirklich einen Termin haben möchte dann schickt er noch eine E-Mail oder ruft an. Die meisten Patienten mit denen wir über E-Mail kommunizieren. Sind Patienten die uns bekannt sind oder auch mal eine Fragestellung aus dem Urlaub stellen. Kind ist Hingefallen sie schicken uns ein Foto vorbei und wir sagen dazu etwas. Sonst merkt man das sicher an der Seriosität des Textes. Also wenn das schon ein bisschen Geschäftlicher aussieht dann macht das schon Sinn. So eine Larifari E-Mail irgendwo hinschreiben "Machst du Termin morgen um 8?" Das funktioniert nicht. 627 628 Interviewer: Ich hätte eher gedacht du meinst die klassische Spam-Nachricht. Das ist ja im Ansatz schon ernst gemeint. [01:01:29] 629 Experte: Ja Spam kriegen wir natürlich auch oft. 630 Interviewer: Das wollte ich nur nochmal als Gegenfrage ausschließen [01:01:40] 631 632 633 Interviewer: Was für Arten an Endgeräten stellst du dir denn vor? Du nennst ganz oft das Tablet. Man könnte etwas altmodischer auch einen PC aufstellen. Das wäre dann eine Form eines Terminals. [01:01:44] 634 Experte: Es gibt Behandlungseinheiten die haben einen Flat Screen mit an der Einheit dran. 635 Interviewer: Meinst du mit Flat Screen auch gleich Touch? [01:02:06] 636 637 638 639 640 641 Experte: Ja das gibt’s als Touchscreen oder mit einer Tastatur verbunden. Darüber kann man in einer volldigitalisierten Praxis hast du ein digitales Röntgenbild. Das musst du dir mit dem Patienten zusammen angucken können. Deswegen hast du dieses Ding dann erstmal an deiner Einheit hängen. Dann hat man dort die digitale Patientenkartei drauf. Das heißt du kannst über die Tastatur dort und dort aufrufen. Kannst über dieses Bild dann auch ältere Röntgenbilder aufrufen. 642 Interviewer: Die (alten Röntgenbilder) müsste man hier aus dem Regal suchen? [01:02:40] 643 644 Experte: Nein die liegen mit in der Karteikarte des Patienten. Die großen Röntgenbilder haben wir aber abgeheftet. 645 Interviewer: Das ist bestimmt ein Platzproblem oder? [01:02:49] 646 Experte: Das geht. 647 648 649 Interviewer: Also du interessierst dich glaube ich mehr für das Tablet und eventuell für einen PC der als Terminal irgendwo fest steht und weniger für ein Smartphone wenn ich es richtig heraus gehört habe. [01:02:55] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 18 650 651 652 Experte: Ja Smartphones finde ich persönlich - - - Ich wüsste nicht was ich darüber mit dem Patienten kommunizieren sollte. Als Arzt gibt es Möglichkeiten seinen Praxisplaner auch so zu mit seinem Handy zu connecten. Dass du weißt wann ich morgen welche Termine habe. 653 654 Interviewer: Das mache ich auch mit meinem Notebook und Outlook mit meinem Handy. [01:03:33] 655 656 657 Experte: Die Termine die hier vorne (am Tresen) vergeben werden synchronisiere ich das mit meinem Telefon und dann kann ich das sehen. Aber ich nutze das auch nicht, da ich eh den ganzen Tag hier bin. 658 Interviewer: Du trägst auch noch häufig Handschuh mit Sicherheit? [01:03:49] 659 Experte: Ja das ist so (lachen). 660 661 662 663 664 665 Interviewer: Darüber welche Daten für Patienten verfügbar gemacht werden sollten haben wir an den Fallbeispielen schon grob besprochen. Also welche Medien in welchen Fällen grob nutzbar sind. wir sprachen über Texte, Bilder und wenn man es weiter denkt auch Videos. Um etwas ganz typisches zu zeigen. Wir haben auch darüber gesprochen wie man die Medien aufwerten kann. Vielleicht eine Einfärbung oder wenn man diese Skizzen und Schemas die du genannt hast noch weiter ergänzt. [01:03:56] 666 667 Interviewer: Anders herum. Welche Daten und Informationen sollten nicht verfügbar gemacht werden und warum nicht? [01:04:38] 668 Experte: Das was wir eben schon gesagt haben. 669 670 Interviewer: Hast du da noch ein Negativbeispiel was man nicht herausgeben sollte? [01:04:48] 671 672 Experte: Unsere Befunde sind ja alle relativ. Aber möchte wahrscheinlich niemand, dass zufällig im Internet ein digitales Röntgenbilder der 27 vergammelten Zähne kursiert. 673 Interviewer: Ich merke du hast kein großes Vertrauen und in die Sicherheit dort. [01:05:13] 674 675 676 677 678 679 680 Experte: Das ist bestimmt alles super gut und sicher programmiert aber es reicht ja auch mal ein Anwenderfehler. Wenn jetzt ein ungeschulter Auszubildender aus Versehen mal was falsch weg schickt oder so. Ich weiß es nicht. Das ist vielleicht an den Haaren herbei gezogen das Beispiel. Also alle solche Befundegeschichten alles was dem Patienten mit de Krankengeschichte zu tun hat. Das gehört auf kein Handy und in keine E-Mail oder sowas. Die Diskussion ob da sauf einer digitalen Gesundheitskarte gespeichert werden kann ist vielleicht schon mal interessant. 681 682 683 684 Interviewer: Man hat das schon auf der elektronischen Gesundheitskarte drauf. Das ist aber nicht als Privatperson einzusehen. Das darf nur ärztliches Personal und Krankenkassen können darauf lesen und schreiben. Man trägt das zwar mit sich herum hat aber keinen Zugriff darauf. [01:06:01] 685 686 687 Experte: Du hast da schon Zugriff drauf. Musst aber zu deinem Arzt gehen und musst fragen was da drin steht. Der kann das angucken und dir sagen was in den Karteien auch aus anderen Praxen dort zur Verfügung steht. Das ist der Anspruch den du dort hast. Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 19 688 Interviewer: Auch die Daten auf der Karte genau einzusehen? [01:06:32] 689 690 691 692 Experte: Ich weiß jetzt nicht genau was die Ärzte auf der elektronischen Gesundheitskarte genau darauf sehen oder haben. Aber du hast als Patient auch hier beim Zahnarzt oder einem Internisten Anspruch darauf in deine Karteikarte zu gucken. Das was da drin steht muss im Grunde auch auf deiner Gesundheitskarte stehen. 693 694 695 Interviewer: Darüber was Patienten mit einem solchen System machen können haben wir aus deiner Sicht auch besprochen. indem ich dich gefragt habe wie würdest du das als Patient benutzen wollen oder wie ist deine Vorstellung davon. [01:06:54] 696 697 Experte: Mir ist der Kontakt zu dem Arzt am wichtigsten. Wenn er das einmal ordentlich erklärt hat und ich suche mir jemanden zu dem ich Vertrauen habe. 698 Interviewer: Das soll auf gar keinen Fall untergraben werden. [01:07:24] 699 700 701 Experte: Wenn der aber mit elektronischen Medien umgeht um das zu erklären finde ich bis zu einem gewissen Grad ganz nett und dann finde ich es nur noch Spielerei. Wenn die Spielerei dann gut aussieht mache ich mit. (lachen). 702 Experte: Hast du eigentlich mal vorher eine Recherche gestartet was es gibt? [01:07:40] 703 704 705 706 707 708 709 710 711 712 713 Interviewer: Ja es gibt vieles was sich Patienteninformationssystem nennt und wenig von dem was es gibt deckt sich mit meiner Definition oder Auffassung. Die Meisten sind eigentlich eine Webseite in der meist zu einer bestimmten Ärztegruppe die üblichen Krankheiten vorgestellt werden und damit fast alles bereit gestellt wird von allen Schweregraden eine Krankheit. Das ist das was du mal salopp Dr. Google genannt hast. Man googelt seine Krankheit findet dort alle Schweregrade und Verweise auf andere Krankheiten die dazu spiegeln und zeigt schlimme Bilder die auch häufig gruselig sind. Wo man dann auch schon (mit der Suche) bedient ist. Was dem meiner Meinung nach fehlt ist die Spur persönliche Note. Wo ordne ich mich dort ein? Wenn man das wie eine Skala betrachtet von Fuß fällt ab bis ich hab ne kleine Blase am Fuß. Kann der Arzt sagen wenn er ansatzweise diese Erklärung hat. Sie in etwa dort eingeordnet und das wäre Ihre Auswirkung. [01:09:00] 714 715 Experte: Also ich weiß dass so etwas für Zahnärzte gibt. Auch für Tablets wo du sozusagen Aufklärungsdokumentation machen kannst. [01:09:03] 716 Interviewer: Aber das gibt man dann bestimmt nicht aus dem Haus oder? [01:09:17] 717 718 Experte: Nein das ist alles so dass man das in der Praxis hat. Dann auch tatsächlich mit Tablets irgendwie und Slideshows. 719 720 721 722 723 Interviewer: Die letzte Frage die ich hier stehen habe haben wir im Grunde auch schon erklärt am im Grunde ich bringe sie kurz vor. Was du mit dem System erledigen können möchtest? Damit ist gemeint Erreichbarkeit und Endgeräte. Da haben wir jetzt Smartphones aus deiner Sicht schon ausgeschlossen. Das interessiert dich überhaupt nicht ein Gerät mal mitzunehmen. [01:09:33] 724 725 726 Interviewer: Mal ganz salopp. Man wenn man die Verbindung schon hat mit dem Patienten auch darüber Termine bilden wenn man schon so verknüpft ist. Termine machen. Das ist schon eine etwas wilde Idee. [01:10:02] Anhang B Transkript Interview A S.Dunkel Seite: 20 727 Experte: Mit so einem System meinst du jetzt? 728 Interviewer: Ja [01:10:21] 729 Experte: Darüber könnte man Termine vereinbaren. 730 731 732 733 Interviewer: Ich meine wenn der Arzt damit diese Informationen an den Patienten schickt. Dann ist quasi man irgendwie verknüpft man hat das Gerät identifiziert und man kann alles sicher dahin. Dann könnte man den Kanal auch in die andere Richtung öffnen. Nur so ein Einwand. Du scheinst aber nicht sonderlich begeistert zu sein. [01:10:25] 734 Experte: Es funktioniert immer dann gut wenn der Patient seriös mitarbeitet. 735 736 Interviewer: Das hatten wir ja an den Negativbeispielen mit der E-Mail ja gerade gehört. [01:10:50] 737 738 739 740 741 742 743 744 Experte: Je schluderiger eine Terminvergabe ist. Man sich selbst einen Termin vergibt oder einen aussucht. Den hast du dann schnell wieder vergessen oder abgesagt oder schnell verschoben. Diese Verbindlichkeit in den Aussagen ist das Entscheidende. Wenn ich jemanden anrufe und persönlich spreche. Bin ich in gewisser Art und Weise auch verpflichtet immer. Manchmal meckert unser Empfang hier unten auch wenn jemand zu spät kommt oder Termine eine Minute vorher absagt. Da kriegt der Patient auch mal direkt ein bisschen Feedback dass das nicht geht. Dieses ganze Digitale ist dahingehend auch anonymer. Weißt zwar mit wem das ist aber guckt mal eben herum. So salopp gesagt. 745 746 Interviewer: Habt ihr denn eine häufige Absagequote? Wie würdest du das subjektiv einschätzen? [01:11:51] 747 748 Experte: Nein das hält sich in Grenzen. Sonst sind das unsere Spezis. Häufig wissen wir das dann schon. 749 [Ende einläuten] [01:12:06] 750 [Danksagung für die Mitarbeit und den regen Antworten] [01:12:15] 751 [Angekündigt über Ergebnisse meiner Arbeit zu informieren] [01:12:25] Anhang C Paraphrasierung und Generalisierung Paraphrasierung und Generalisierung des transkribierten Interview nach Mayring 80 Anhang: C Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring S.Dunkel Paraphrase Fall: Seite: Nr: A 1 A 1 A 1 A 1 A 1 A A 1 1 A 1 A 1 A 2 A 2 A 2 A 2 A 2 A 2 A 2 A 3 Seite: 1/6 Erster Durchgang der Zusammenfassung Generalisierung 1 Patienten erhalten informationen mündlich 2 Visualisierung durch Röntgenbilder und Skizzen mit einer Folie auf dem Bild oder einer freien Skizze 3 Aufklärung des Patienten in den meisten Praxen zurückhaltend da es bei der Menge an Patienten in einer Papierflut ausarten kann 4 Für bestimmte Behandlungen gibt es Papierformen die mitgegeben werden können 5 Röntgenbilder sind immer die des eigenen Patienten 6 Wir haben für fast alles Modelle 7 Mit einem Stift machen wir die Bilder noch etwas deutlicher 8 Wir verwenden analoges Röntgen. Das gibt es auch digital. 9 Ein Zahnarzt der nicht selbst röntgt macht keinen Sinn. 10 Die strahelnbelastung durch Zahnärzte ist trotz sehr vieler kleiner Bilder sehr gering Patienten werden mündlich informiert 11 Alles was in Kosten mündet ist Dokumentation und Aufklärung besonders wichtig 12 Bei invasiven oder nicht reversiblen Sachen ist Aufklärung besonders wichtig Kosten geben Ausschlag für Dokumentation und Aufklärung 13 Patienten entscheiden unterschiedlich schnell und haben unterschiedliches Vertrauen 14 Wir motivieren Patienten nicht sich selbst zu motivieren noch legen wir hier besonders viel Informationen aus Patienten brauchen individuell viel Zeit bei Entscheidungen 15 Das Arzt-Patienten-Gespräch ist ausreichend. Wir verweisen auf keine weiteren Quellen 16 Bei weiteren informationen handelt es sich eher um eine zweite Meinung eines anderen Arztes 17 Wir sind verdonnert aufklärung zu leisten. Das Gespräch ist ausreichend Visualisierung hanschriftlich auf persönlichen Daten Wenig Zeit für Aufklärung Es gibt wenig Infomaterial zum Mitnehmen Röntgenbilder sind immer eigene Für fast alles gibt es Modelle Handschriftliche Verdeutlichung Digitales und analoges Röntgen sind auf dem Markt Zahnärzte röntgen Geringe Röntgenbelastung Bei großen Auswirkungen ist Aufklärung sehr wichtig Patienten werden nicht zu mehr informationen motiviert Zweite Meinungen sind übliche weitere Informationen Aufklärung ist aufwand Anhang: C Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring S.Dunkel 18 Der Patient muss so gut aufgeklärt sein die Entscheidung bei Bedarf selbst treffen zu können. 19 Wenn es komplexer wird braucht der Patient Führung durch den Arzt. 20 Ob Informationen verstanden werden prüfe ich gelegentlich mit Nachfragen 21 Patienten müssen Entscheidungen nicht am selben Tag treffen. 22 Am besten ist die Kommunikation wenn sie ein Dialog ist. 23 Derzeit benutze ich zur Visualisierung ein Buch aus den Siebzigern mit echten Bidern. Seite: 2/6 A 3 Patienten müssten Enscheidungen selbst treffen können A 3 A 3 A 3 A 3 A 4 A 4 24 Dokumentation über die Aufklärung selbst QM sichert die Aufklärung selbst findet im Qualitätsmanagement (QM) statt. Dort steht was wann aufgeklärt werden muss. A 4 Wissen Quittieren lassen ist möglich A 5 A 5 A 5 25 Schriftiliche Information mit Quittierung wäre auch möglich 26 Ein Video zur Prophylaxe, skizzierte digitale Bilder mit Hinweisen sind zu aufwendig 27 Zähne werden in der Prophylaxe eingefärbt. "Das nimmt der Patient hoffentlich in seinem Kopf mit." 28 Allgemein kann man Intraoralkameras (kleine Makro Videokamera) gut einsetzen um dem Patienten eine persönliche Visualisierung zu bieten A 5 A 5 Kinder werden abgeschreckt bei der Prophylaxe Erwachsene haben ein Bewustsein bei der Prophylaxe A 5 29 Einfärbungen werden nur bei Kindern gemacht 30 Die meisten Erwachsenen die zur Prophylaxe gehen wollen etwas gutes für Ihre Zähne tuhen und sind sich ihres Zustandes bewusst. 31 Als Experte ist der Zustand des Patienten während der Prohylaxe klar erkenntlich. A 5 A 6 32 Kinder brauchen stärkere Hinweise bei der Prophylaxe als Erwachsene. 33 Bei der Füllungstherapie eignet sich medial besonders die Intraoralkamera Kinder werden abgeschreckt bei der Prophylaxe Intraoralkameras sind einge gute Visualisierung A 7 Schematische Skizzen sind eine gute Visualiserung bei Parodontologie A 7 34 Bei Parodontologie und Implantologie eignen sich besonders schematische Skizzen 35 Eine Kamera kann Füllungen absolut gnadenlos aufzeigen. Patienten brauchen Führung durch den Arzt Nachfragen kann Wissen prüfen Patienten brauchen individuell viel Zeit bei Entscheidungen Kommunikation sollte im Dialog stattfinden Alte Medien eignen sich gut zum Visualisieren Videos sind zu aufwendig Prophylaxe merkt sich der Patient Intraoralkameras sind einge gute Visualisierung Experten brauch keine einfärbung zur Erkennung bei der Prophylaxe Kameras liefern überzeugende Bilder bei Füllungen Anhang: C Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring S.Dunkel Seite: 3/6 A 7 36 In Fachkreisen gilt das Bild einer solchen Kamera als gutes Verkaufsargument für höherwertige Kronen. Kameras liefern ein gutes Verkaufsargument A 7 37 Die Kamera bietet dem Patienten aber auch einen hohen Informationsgehalt. Kameras sind sehr informativ A 7 Mehraufwand sind Mehrkosten A 7 A 7 38 Der Mehraufwand wird nicht immer honoriert 39 Viele Patienten wünschen die Standardfüllung und haben es eilig. 40 Im Vorlfeld ohne Folgetermin macht es keinen Sinn über Füllungen aufzuklären A 7 41 Patienten müssen bei Füllungen nur über Zuzahlung erfodert Aufklärung Kunststoff(Komposit)-Füllungen wegen der Zuzahlung informiert werden. A 7 42 Eine Auflistung über Vor- und Nachteile von Füllungen liest niemand Auflistungen über Füllungen liest niemand A 7 Einige Patienten wollen nur das Beste und haben es eilig A 7 A 7 A 7 A 7 A 7 43 Einige Patienten fragen nach der besten Füllung und sind wenig über Eigenschaften interessiert. 44 Zum Mitnehmen kann das Röntgenbild gut mit Basisskizzen der verschiedenen Arbeitsschritte und verschiedenen Lösungen für ein Teilimplantat verwendet werden. 45 Vom Hersteller der Implantate werden Broschüren mitgegeben wernn sie verfügbar sind. 46 In der Parodontologie wird ein Aufklärungsbuch aus den Siebzigern, kleine Skizzen oder fertige Diagramme zur Erklärung verwendet 47 Bei Implantaten ist die Erklärung so einfach weil es technisch ist. (Schrauben, etc.) 48 Parodontologie lässt sich mit Bakterien und Gewebe schwer in Bilder fassen. A 8 Kronen, Brücken und Vollprothesen lassen sich gut in Skizzen und Modellen visualisieren A A 8 8 49 Bei Kronen, Brücken und Vollprothesen eignen sich Skizzen und Modelle zur Erklärung. 50 Patienten fragen häufig nach Kosten. 51 Patienten fragen gelegentlich nach Nachsorge, Pflege, Extraktion, Lebensmittel, Schmerzen und Sport Viele Patienten haben es eilig und sind Optionen gleichgültig Über Füllungen kann erst bei Bedarf aufgeklärt werden Röntgenbilder sind mit handschriftlichen Informationen Informativ zum mitnehmen Hersteller liefern teilweise Broschüren Parodontologie eignet sich zur Aufklärung mit alten Medien Implantate lassen sich gut (Baukontext) veranschaulichen Parodontologie lässt sich schwer visualisieren Patienten interessiert Kosten Patienten sind weniger interessiert an dem Umgang mit: Nachsorge, Pflege, Extraktion, Lebensmittel, Schmerzen und Sport Anhang: C Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring S.Dunkel A 8 A 8 A 9 A 9 A 9 A Seite: 4/6 52 Nachfragen kommen meistens direkt in der Praxis vom Patienten 53 Telefonisch kommen wenige Nachfragen. Patienten scheinen da eine Hemmschwelle zu haben 54 Patientenakte wird in Papierform gepflegt. 55 Die Archivierungsdauer ist sehr hoch. Mindestens 10 Jahre. 56 Die Akten befinden sich in einem nicht abschließbaren Schrank in einem geschützen Bereich hinter dem Tresen. Der Tresen ist zu den Öffnungszeiten immer besetzt. Patienten fragen in der Praxis 10 57 (Teil-) Informationen erhält der Patient nur persönlich und muss dies Quittieren. Es wird in der Akte vermerkt auch zu welchem Arzt es eventuell gegangen ist. Informationen werden nur persönlich heraus gegen und werden dokumentiert A 10 Informationen werden vor Ausgabe an den Patienten nicht überarbeitet A 11 58 Informationen gehen als ganzes raus. Nicht geschwärzt oder ein Teil davon. Der Patient ist selbst verantwortlich für seine Daten. 59 Kontakt zu den Daten hat nur das Personal A 11 A 11 A 11 A 12 A 12 A 13 A 13 60 Während der Behandlung liegt nur die Akte des Patienten selbst im Raum 61 Zwischenmenschliche Kommentare fließen nicht mehr in die Kartei ein. Fehlzeiten merkt sich ein Computer. 62 Verfügbar sind die Daten nur wenn der Chef persönlich im Haus ist. 63 Die Integrität der Daten auf der Papierkartei ist der Sorgfältigkeit und dem Erkennungsvermögen des Personals überlassen 64 Integrität fällt häufig erst negativ bei der Abrechnung durch Heil- und Kostenpläne auf. 65 Die Abrechnung ist eine Kontrolle für Integrität 66 Der Heil- und Kostenplan ist ein weiteres Dokument der die geplante Situation beschreibt und der Krankenkasse übermittelt wird um den selbst zu tragenden Anteil zu errechnen. Patienten haben eine Hemmschwelle bei späteren Nachfragen. Patientenakte wird in Papierform geführt Archivierungsdauer der Akte mindestens 10 Jahre Zugangs- und Zutrittskontrolle durch Aufmerksamkeit des Personals in der Praxis gelöst. Zugangs- und Zutrittskontrolle durch Aufmerksamkeit des Personals in der Praxis gelöst. Zutritt während der Behandlung hat der Patient zu seiner Akte aber keinen Zugang Zischenmenschliches oder Fehlzeichen dokumentiert ein Computer Der Chef hat bei der Aushändigung von Daten die Entscheidung Integrität der Daten wird vom Personal gepflegt Integrität wirksam in der Buchhaltung prüfbar Integrität wirksam in der Buchhaltung prüfbar Heil- und Kostenplan ist ein wichtiges Dokument für die KK Anhang: C A 13 A 13 A 14 A 15 A 15 A 15 A 15 A 15 A 15 A 15 A 15 A 15 A 15 A 15 A 15 A 16 A 16 A 16 A 16 Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring S.Dunkel Seite: 5/6 67 Ein Arzt weiß über neue Patienten nichts aus Akten. 68 Die Krankenkasse scheint kaum einen Überblick über die eigene Krankheitshistorie zu haben. 69 In einem PIS sind visualisierungen immer gut. Skizzen, schematische Zeichnungen sind besser als Videos. 70 Themen per Slideshows oder Bilder auf etwas Einfaches herunterbrechen. 71 Tablets sind praktisch für ein inhoouse PIS Arzt hat keine Informationen über neue Patienten KK scheint nur über einzelne Dokumente ohne Überblick anderer zu entscheiden 72 Ein Monitor im Behandlungsraum ist auch praktisch 73 Allgemeine Daten per E-Mail schicken ist ggf. praktisch 74 PIS wie ein Wiki sehen in dem gute und negative Beispiele, das eigene Problem und auch eine für den Patienten passende Lösung zu finden ist. Visualisierung - Monitore bei der Behandlung sind pratisch E-Mails sind praktisch 75 Allgemeine Informationen per E-Mail bekommen und öffnen können. 76 Informationen in einem solchen Wiki währen nach Schweregrad, Größen, Arten und Vorgehen strukturiert. 77 Digitale Nachbearbeitung von Röntgenbildern ist zu aufwändig für das Personal. 78 Es werden sehr viele Patienten am Tag bedient. Ca. 30. Der Zeitfaktor ist immens so dass alle Produkte in der Praxis teurer werden können. 79 Kalkulation und Beschaffung von Hardware und Schulung von Personal sind ein erheblicher Aufwand. 80 Patienten könnten in der Praxis vorab Informationen auf einem Tablet ansehen. E-Mails für allgemeine Informationen nutzen Visualisierungen sind hilfreich Komplexe Verfahren visuell in Schritten vereinfachen Tablet als inhouse PIS beliebt PIS als unpersonalisiertes Wiki betrachten Gliederung der Artikel im Wiki nach Schweregrad, Größen, Arten und Vorgehen strukturieren Bildverarbeitung ist zu aufwändig für ungelerntes Personal (Mehraufwand sind Mehrkosten) 30 Patienten am Tag Es funktioniert. Änderungen sind teuer. Informationen in der Praxis mit Tablet ausgeben 81 Eine mobile App braucht der Experte nicht Mobile Apps sind uninteressant für den Experten 82 Aus Sicht eines Patienten braucht der Mobile Apps sind uninteressant für den Spezialist keine App Experten 83 Das PIS ist lokal in der eigenen Praxis mit PIS lokal in der Praxis interessant direktem Kontakt zum Patienten interessant 84 Außerhalb der Praxis nur allgemeine Extern nur allgemeine Informationen Informationen schicken 85 Die Nachfrage scheint nicht groß zu sein Erwartung der Nachfrage gering Anhang: C Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring S.Dunkel A A A 16 16 16 A 17 A 17 A 17 A 17 A 17 A 18 A 18 A 18 A A 18 18 A 19 A 19 100 Umgang mit digitalen Medien ist Spielerei. Digitale Medien sind nicht ernst zu nehmen A 20 101 Eine seriöse Mitarbeit vom Patienten ist Vorraussetzung der neuen Medien 20 102 Verbindlichkeit von selbst gewählten Terminen ist gering A 86 Der Bedarf scheint gering zu sein 87 E-Mails werden täglich abgerufen 88 Das Telefon wird zur Kommunikation bevorzugt. 89 Über die digitalem Medien kommen viele unsinnige Anfragen 90 Patienten fragen aus dem Urlaub schon mal über digitalen Medien 91 Behandlungseinheiten mit (touch) FlatScreen eignen sich 92 Analoge Röntgenbilder liegen in der Karteikarte des Patienten 93 Röntgenbilder in Karteikarten stellen kein großes Platzproblem dar. 94 Arzt-Patienten-Kommunikation mit Smartphones unpraktisch (bauchgefühl) Erwartung des Bedarfs gering Auf E-Mails wird reagiert Telefon bevorzugt 95 Eine Befürchtung ist, dass private Daten im Internet auftauchen 96 Vertrauen in Technik ist höher als das Vertrauen vor Anwendungsfehlern 97 Befunde gehören auf kein Handy 98 Über einen Arzt bekommt man Zugriff auf seine eGS 99 Das Vertrauen zum Arzt ist das wichtigste Angst vor Missbrauch der Daten Seite: 6/6 Seriösität der Anfragen über das Internet gering Fragen aus dem Urlaub über Internet kommen vor Behandlungseinheit mit (Touch-)Monitor gefragt Röntgenbilder liegen in der Akte Röntgenbilder sind kein Platzproblem Smartphones zur seriösen Kommunikation ungeeignet Befürchtung von Anwedungsfehlern Handys sind unsicher Ärzte liefern Zugriff auf die eGS Vertrauensbasis das wichtigste zum Arzt Seriöse Mitarbeit von Patienten ist Vorraussetzung für digitale Medien Freiheiten bei der Terminwahl gehen zu lasten der Verbindlichkeit Anhang D Reduktion und Kategorisierung Reduktion und Kategorisierung nach Mayring 87 Anhang D Reduktion nach Mayring S.Dunkel Seite: 1/3 Reduktion (Kategorien/Antworten): K1: IST-Zustand der Informationsvermittlung o Mündliche Informationen o Handschriftliche Visualisierung auf eigenen Daten o Aufklärung benötigt viel Zeit o Wenige Informationen zum Mitnehmen o Kosten werden sehr oft mitgeteilt o Große Auswirkungen werden mitgeteilt o Patienten benötigen individuell viel Zeit bei Entscheidungen o Patienten werden nicht zur Sammlung weiteren Informationen motiviert o Weitere Meinungen einholen sind übliche weitere Informationen o Patienten müssten nach Aufklärung Entscheidung selbst treffen können o Ärzte müssen führen o Kinder bekommen besondere Erläuterungen o E-Mails werden für allgemeine Kommunikation eingesetzt o Arzt hat keine Informationen über neue Patienten o Patienten fragen auch aus dem Urlaub K2: Mediale Aufwertung der Behandlungen o Verfahren lohnen erst bei Bedarf erklärt zu werden o Wenig Medien zum Mitgeben verfügbar o Allgemeine alte Medien eignen sich noch sehr gut o Intraoralkameras sind sehr hilfreich o Röntgenbilder mit handschriftlichen Informationen sind informativ o Verschiedene Modelle verfügbar o Hersteller liefern teilweise Broschüren o Komplexe Verfahren visuell in Schritte vereinfachen o Tablets sind beliebt o Monitore in Behandlungszimmern möglich o Apps sind uninteressant für den Experten K2.1: Prophylaxe medial aufwerten o Einfärbung der Zähne insbesondere für Kinder in Bilder fassen o Intraoralkameras nutzen (Bild , Video) o Videos scheinen bei der Prophylaxe zu aufwendig K2.2: Füllungstherapie medial aufwerten o Intraoralkameras liefert besonders gute Visualisierung o Im Vorfeld Aufklärung über Füllungen wenig sinnvoll K2.3: Implantate medial aufwerten o Es eignen sich besonders gut schematische Skizzen zur Visualisierung o Kopien eigener Röntgenbilder mit handschriftlicher Beschreibung Informativ o Hersteller liefern informative Broschüren o Implantate lassen sich gut im Baukontext veranschaulichen (Schrauben, etc.) Anhang D Reduktion nach Mayring S.Dunkel Seite: 2/3 K2.4: Parodontologie medial aufwerten o Es eignen sich besonders gut schematische Skizzen zur Visualisierung o Parodontologie eignet sich noch zur Aufklärung mit alten Medien o Bakterien und Gewebe lässt sich schwer informativ visualisieren K2.5: Prothesen medial aufwerten o Modelle dienen besonders gut um Prothesen in der Praxis zu visualisieren K3: Motivation der Patienten o Patienten werden nicht zur Sammlung weiteren Informationen motiviert o Kinder bekommen besondere Erläuterungen o Viele Patienten haben es eilig und sind desinteressiert an Optionen o Patienten interessieren sich wenig für den Umgang mit Nachsorge, Pflege, Extraktion, Lebensmittel, Schmerzen und Sport. o Vertrauensbasis zum Arzt besonders wichtig K4: Bewusstsein der Patienten o Erwachsene haben ein Bewusstsein um Ihre Zähne o Kinder haben kaum ein Bewusstsein um Ihre Zähne o Seriöse Anfragen über das Internet sind selten o Patienten wollen und müssen über Kosten informiert werden K5: Prüfen der aufgenommen Informationen als Wissen o Nachfragen ob Informationen in Wissen übergegangen sind o Kommunikation im Dialog o Patienten stellen Fragen in der Praxis o Nachfragen obliegen insbesondere nach dem Besuch einer Hemmschwelle o Vertrauensbasis ist hier wichtig K6: Aufwand und Kosten o Zeit ist knapp für Aufklärung o Kosten eines Verfahrens geben Ausschlag für Aufklärung und Dokumentation o Videos sind zu aufwendig laut dem Experten o Mehraufwand sind Mehrkosten die verdient werden müssen o Bildbearbeitung ist zu aufwendig für ungelerntes Personal o Änderungen sind teuer o Neuartige Anwendungsfehler werden Befürchtet K7: IST-Zustand Datenschutz o Patientenakte wird in Papierform gepflegt o Zugangs- und Zutrittskontrolle durch aufmerksames Personal realisiert o Zugang an einen Patienten wird nur persönlich gewährt und geloggt o Informationen werden als unveränderte Kopie ausgehändigt o Zutritt während der Behandlung zur eigenen Akte möglich o Inhaber/Arzt ist Entscheidungsträger bei der Aushändigung der Daten o Integrität wird vom Personal händisch gepflegt o Integrität effektiv in der Buchhaltung prüfbar o Analoge Röntgenbilder werden in der Patientenakte aufbewahrt Anhang D Reduktion nach Mayring S.Dunkel K8: Datenschutz im PIS o Angst vor Missbrauch der Daten o Handys gelten als unsicher K9: Idee eines PIS o Als Basis unpersonalisiertes Wiki nutzen o Skalieren in Schweregrad, Größen, Arten, und Vorgehen o Lokal in der Praxis anwenden o Extern nur allgemein und unpersonalisierte Informationen o Seriöse Mitarbeit des Patienten wird vorausgesetzt o E-Mails nutzen Seite: 3/3 Anhang E Fragebogen Ein an die Patienten in der Praxis gerichteter Fragebogen 91 Anhang E Fragebogen S.Dunkel Seite 1 von 2 Patientenumfrage in einer Zahnarztpraxis Im Rahmen meiner Ausbildung zum Bachelor of Science Informatik an der Universität Bremen möchte ich meine Abschlussarbeit zum Thema "Eine Anforderungsanalyse für ein mobiles Patienteninformationssystem unter Berücksichtigung aktuellen Datenschutzes" schreiben. Um eine wissenschaftliche Erhebung der Daten vornehmen zu können möchte ich Sie bitten mich mit einem ausgefüllten Fragebogen zu unterstützen. Ihre Daten werden anonymisiert. Vielen Dank. Stephan Dunkel - Endgeräte Besitzen Sie eines oder mehrere folgender Endgeräte? Kein Endgerät Handy (ohne Internet) Tablet Handy/Smartphone (mit Internet) PC / MAC Anderes digitales Endgerät : . . etwas zufrieden neutral weniger zufrieden nicht zufrieden + o - -- leicht ausgeprägt neutral wenig ausgeprägt nicht ausgeprägt ++ + o - -- Keine Antwort sehr zufrieden ++ stark ausgeprägt Zufriedenheit mit der Arzt-Patienten-Kommunikation Wie zufrieden sind Sie mit der Kommunikation mit Ihrem Zahnarzt? Wie zufrieden sind Sie mit der Dauer der Zeit, die sich Ihr Arzt nimmt, um mit Ihnen Entscheidungen zu treffen? Wie zufrieden sind Sie mit zusätzlichem Informationsmaterial, das Sie zum Mitnehmen bekommen haben? Keine Antwort Nicht beansprucht Ausprägung der Arzt-Patienten-Kommunikation Wie ausgeprägt ist Ihr Interesse an weiteren Möglichkeiten in der Behandlung für sich? Wie ausgeprägt ist die Aufklärung die Sie von Ihrem Arzt erhalten haben. Insbesondere um Entscheidungen selbst treffen zu können? Wie ausgeprägt ist Ihr Interesse an einer Vertrauensbasis zum Arzt? Wie ausgeprägt ist Ihre Hemmschwelle Fragen nach einem Termin (wenn sie die Praxis bereits verlassen haben) zu stellen? Wie ausgeprägt schätzen Sie Ihre eigene Verbindlichkeit bei der Einhaltung von Absprachen mit Ihrem Arzt ein? (Termine, Einnahme von Medikamenten, etc.) Fragen nach der Behandlung Haben Sie nach dem Verlassen der Praxis noch Fragen gehabt? Welcher Art waren Ihre Fragen? Ich habe bisher keine Fragen gestellt Wann war mein Termin? (Uhrzeit, Datum, Ort) Wie lautet noch gleich meine Diagnose? (Was festgestellt wurde) Welche Schritte hatte noch gleich meine Therapieplanung? (Wie das Vorgehen ist) Was haben wir in der heutigen Behandlung noch genau getan?(Einzelheiten der letzten Behandlung) Darf etwas schmerzen? Darf ich etwas Bestimmtes gerade tuen? (Pflege, Schmerzen, Lebensmittel verzehren dürfen, Sport treiben, etc.) Andere Frage: . Anhang E Fragebogen S.Dunkel Seite 2 von 2 Nutzung von zusätzlichen Medien Ja Sind Sie daran interessiert…. Nein Keine Antwort … Informationen vor der Untersuchung zu erhalten? … Informationen nach der Untersuchung zu erhalten? … eigene Sachverhallte in der Praxis an Modellen gezeigt zu bekommen? … komplexe Lösungen Ihres Problems in visuelle Schritte vereinfacht mitnehmen zu können? … schematische Skizzen mit dem eigenen Problem mitnehmen zu können? … nach der Untersuchung ihre eigenen Röntgenbildern mit personalisierten Informationen zu erhalten? … Fotos eigener Zähne mit Zusatzinformationen mitnehmen zu können? … allgemeine Videos zum Thema Zahnreinigung mitnehmen zu können? Empfang von Daten auf Endgeräte nach aktuellen Datenschutz Keine Antwort Kein Endgerät nutzen PC MAC Tablet Handy Können Sie sich den (mobilen/lokalen) Empfang von (allgemeinen/persönlichen) Informationen auf eines Ihrer Endgeräte nach aktuellen Datenschutzrichtlinien (Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten) vorstellen? Eigene Informationen welche personalisiert (mit eigenen Details) sind …. … mobil/unterwegs auch von Zuhause über das Internet empfangen … lokal/ortsgebunden in der Praxis auf ein eigenes Endgerät übertragen Allgemeine Informationen ohne persönliche Informationen … … mobil/unterwegs auch von Zuhause über das Internet empfangen … lokal/ortsgebunden in der Praxis auf ein eigenes Endgerät übertragen Datensicherheit Wem vertrauen Sie aktuell im Internet Ihre persönlichen Daten an? Beispiele für persönliche Daten: Name, Alter, Familienstand, Anschrift, Telefonnummer, Bankkonto, Lebenslauf, Krankheit, etc. Bemerkungen und Anmerkungen Bitte hinterlassen Sie hier Ihre Bemerkungen und Anmerkungen zum Fragebogen Vielen Dank für Ihre Teilnahme an der Patientenumfrage Anhang F Anforderungsspezifikation Die resultierende Anforderungsspezifikation 94 Bachelor-Report Stephan Dunkel Datum: 23. April 2015 Version: 1.0 WiSe 14/15 Bachelor-Report Anhang F Anforderungsspezifikation für ein Patienteninformatoinssystem Name: Dunkel, Stephan E-Mail [email protected] MatrikelNr. 2336118 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 6 1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.2 Zweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.3 Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.4 Definitionen, Akronyme und Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.5 Referenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.6 Übersicht über das Dokument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2 Allgemeine Beschreibung 12 2.1 Ergebnisse Soll/Ist Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.2 Empirie des Bachelor-Reportes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.2.1 Kurze Auswertung der Empirie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.2.2 Analyse des bisherigen Systems und dessen Probleme . . . . . . . . . . . 16 2.2.3 Adressierung der Probleme durch das neue System . . . . . . . . . . . . . 16 Produktperspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.3.1 Systemschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.3.2 Benutzungsschnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.3.3 Hardwareschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.3.4 Softwareschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2.3.5 Kommunikationsschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2.3.6 Speicherbeschränkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Anwendungsfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.4.1 AF1 Personal registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.4.2 AF2 Personal löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.4.3 AF3 Patient registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.4.4 AF4 Patient löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.4.5 AF5 Anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.4.6 AF6 Passwort ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.4.7 AF7 Patient offen anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.4.8 AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.4.9 AF9 Allgemeinen Eintrag ändern und löschen . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.4.10 AF10 Personalisierten Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.4.11 AF11 Personalisierten Eintrag ändern und löschen . . . . . . . . . . . . . 24 2.4.12 AF12 Übersicht sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.4.13 AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . . . 24 2.3 2.4 2 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS 2.4.14 AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . 24 2.4.15 AF15 Fragen textuell stellen/antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.4.16 AF16 Abmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.4.17 AF17 Hilfe-Dialog aufrufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.4.18 AF18 Über-Dialog aufrufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.5 Charakteristika der Benutzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2.6 Einschränkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.7 Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.7.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.7.2 Sicherheitskritische Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.8 Annahmen und Abhängigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 2.9 Softwaresystemattribute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3 Detaillierte Beschreibung 3.1 3.2 30 Anwendungsfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 3.1.1 AF1 Personal registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3.1.2 AF2 Personal löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3.1.3 AF3 Patient registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 3.1.4 AF4 Patient löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 3.1.5 AF5 Anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 3.1.6 AF6 Passwort ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 3.1.7 AF7 Patient offen anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 3.1.8 AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 3.1.9 AF9 Allgemeinen Eintrag ändern und löschen . . . . . . . . . . . . . . . . 37 3.1.10 AF10 Personalisierten Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 3.1.11 AF11 Personalisierten Eintrag ändern und löschen . . . . . . . . . . . . . 39 3.1.12 AF12 Übersicht sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 3.1.13 AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . . . 40 3.1.14 AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . 41 3.1.15 AF15 Fragen textuell stellen oder antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 3.1.16 AF16 Abmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 3.1.17 AF17 Hilfe-Dialog aufrufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 3.1.18 AF18 Über-Dialog aufrufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Aktivitätsdiagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 3.2.1 Act AF1 Personal registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 3.2.2 AF2 Personal löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3.2.3 AF3 Patient registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 3 INHALTSVERZEICHNIS 3.3 INHALTSVERZEICHNIS 3.2.4 AF4 Patient löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.2.5 AF5 Anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.2.6 AF6 Passwort ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.2.7 AF7 Patient offen anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.2.8 AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3.2.9 AF9 Allgemeinen Eintrag ändern oder löschen . . . . . . . . . . . . . . . 50 3.2.10 AF10 Personalisierten Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 3.2.11 AF11 Personalisierten Eintrag ändern oder löschen . . . . . . . . . . . . . 52 3.2.12 AF12 Übersicht sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 3.2.13 AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . . . 54 3.2.14 AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . 55 3.2.15 AF15 Fragen textuell stellen oder antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 3.2.16 AF16 Abmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 3.2.17 AF17 Hilfe-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 3.2.18 AF18 Über-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Softwaresystemattribute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 3.3.1 Zuverlässigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 3.3.2 Verfügbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 3.3.3 Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 3.3.4 Wartbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 4 Anforderungsspezifikation ABBILDUNGSVERZEICHNIS Tabellenverzeichnis 1 Ist/Soll Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2 Softwareschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 3 Festplattennutzung Server . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4 Festplattennutzung Client . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 5 Charakteristika der Benutzer I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 6 Charakteristika der Benutzer II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Abbildungsverzeichnis 2.1 Use-Cases . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 3.2 Use-Cases grob . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 3.3 Use-Cases verfeinert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 3.4 Activity AF1 Personal registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 3.5 Activity AF2 Personal löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3.6 Activity AF3 Patient registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 3.7 Activity AF4 Patient löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.8 Activity AF5 Anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.9 Activity AF6 Passwort ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.10 Activity AF7 Patient offen anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.11 Activity AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3.12 Activity AF9 Allgemeinen Eintrag ändern oder löschen . . . . . . . . . . . . . . . 50 3.13 Activity AF10 Personalisierten Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 3.14 Activity AF11 Personalisierten Eintrag ändern oder löschen . . . . . . . . . . . . 52 3.15 Activity AF12 Übersicht sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 3.16 Activity AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . . 54 3.17 Activity AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . 55 3.18 Activity AF15 Fragen textuell stellen oder antworten . . . . . . . . . . . . . . . . 56 3.19 Activity AF16 Abmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 3.20 Activity AF17 Hilfe-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 3.21 Activity AF18 Über-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Anforderungsspezifikation 5 1 EINFÜHRUNG 1 Anforderungsspezifikation Einführung 1.1 Einleitung Dieses Dokument ist die resultierende Anforderungsspezifikation aus dem Bachelor-Report Eine ” Anforderungsanalyse für ein mobiles Patienteninformationssystem unter Berücksichtigung aktuellen Datenschutzes“. Teile dieser Anforderungsspezifikation finden sich im Report wieder, wie sich Teile des Reports in dieser Anforderungsspezifikation wieder finden. 1.2 Zweck Diese Anforderungsspezifikation soll ein Patienteninformationssystem spezifizieren. Es wird nicht auf Detaillösungen und genaue Darstellungsformen eingegangen. Die Spezifikation dient als Grundlage für ein System, das traditionell als Vertrag zwischen Auftraggeber und -nehmer dient. Einen expliziten Auftraggeber gibt es derzeit nicht. Im übertragenen Sinne ist der Auftraggeber die Universität Bremen (initial AG IM - Breiter, später AG Angewandte Informatik). Der Autor dieser Arbeit dient als Auftragnehmer mit dem Interesse an einem Thema für eine Abschlussarbeit. 1.3 Rahmen Der Rahmen des Projektes ergibt sich aus den Anforderungen, die aus der Empirie des BachelorReport erhoben wurden. Diese lassen sich wie folgt als Anforderungen abbilden: Funktionale Anforderungen: Server: • Verwalten von medizinischen Daten durch Datenbanken, die mit persönlichen medizinischen Daten und allgemeinen Daten gefüllt sind. • Bidirektionale Kommunikation um Fragen, nach Terminen zu ermöglichen und unverständliche Informationen zu reklamieren. 6 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 1 EINFÜHRUNG • Datenschutz aufgrund medizinischer Daten pflichtgemäß umsetzen. Verschlüsselung und Protokollierung von Tätigkeiten und Informationen. Client: • Verschlüsselte Verbindung zum Server um dem Datenschutz gerecht zu werden. • Visualisierung von allgemeinen medizinischen Daten, so dass diese ohne persönlichen Bezug auf dem Endgerät passend betrachtet werden können. • Visualisierung von persönlichen medizinischen Daten, so dass diese grafisch aufgewertet mit persönlichem Bezug und persönlichen Informationen auf dem Endgerät passend betrachtet werden können. • Wechsel zwischen unterschiedlichen Behandlungen, um mehrere auch vergangene Behandlungen einsehen zu können. • Kommunikation in beide Richtungen auf eine Behandlung bezogen herstellen, um Fragen außerhalb der Praxis zu ermöglichen im eigenen Kontext stellen zu können. Nicht funktionale Anforderungen (Qualitätsanforderungen): Nicht funktionale Anforderungen (Qualitätsanforderungen) sind: • Einheitliche Clients für den mobilen Einsatz unter den gängigen Betriebssystemen (iOS, Android, WindowsPhone, Blackberry) • Einheitliche Clients für den lokalen Einsatz unter den gängigen Betriebssystemen (Windows, MacOS) Des Weiteren sind weitere Anforderungen durch Gespräche mit dem Experten dazu gekommen: • ca. 30 Personen pro Tag werden in einer Zahnarztpraxis mit einem Arzt behandelt. Diese können sich registrieren und an das Patienteninformationssystem anmelden. • Große Mengen an Patientendaten muss das System aufnehmen können. • Sehr viele Teilnehmer müssen mit dem System handhabbar sein. Anforderungsspezifikation 7 1 EINFÜHRUNG Anforderungsspezifikation • Filterfunktionen zur Darstellung der Teilnehmer müssen vorhanden sein. 1.4 Definitionen, Akronyme und Abkürzungen Hier werden Begriffe erklärt, die für das Verständnis der Anforderungsspezifikation nötig sind: Admin: Ein Admin(-istrator) hat die Aufgabe und die Fähigkeit ein Programm zu administrieren. D.h., dass übergeordnete Funktionen, welche dem normalen Nutzer verwehrt sind, ausgeführt werden können. Anforderungsspezifikation: Eine Anforderungsspezifikation ist ein Dokument, dass traditionell die Anforderungen eines Kunden gegenüber seinem Vertragspartner festhält. Es beschreibt zudem den Entwurf des Vertragspartners, wie die Anforderungen des Kunden umgesetzt werden sollen und wird vom Kunden abgenommen. Es entspricht in Teilen einem Pflichtenheft zwischen Kunde und Vertragspartner. Befund: Ein Befund sind die vom ärztlichen Personal aufgenommenen Informationen die ein Patient an Beschwerden hat. Behandlung: Die Behandlung beschreibt die Tätigkeit die Durchgeführt wurde. Client: In einer vernetzten Umgebung bezeichnet man die Komponente, die Daten (von einem Server) empfängt und an ihn sendet, als Client. Computer: Damit wird ein Heimcomputer gemeint, der in seiner beschränkten Leistungsfähigkeit den meisten Anwendungen genügt. Er findet nahezu überall Einsatz. Server hingegen sind meist weitaus rechenleistungsfähigere Computer. Datenbank: Eine Datenbank ist ein System, um digitale Daten in großen Mengen möglichst effizient zu speichern. Diagnose: Die Diagnose wird vom ärztlichen Personal vom Befund des Patienten abgeleitet 8 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 1 EINFÜHRUNG und beschreibt sie in Fachsprache. GUI (Graphical User Interface): Ein GUI ist eine grafische Benutzeroberfläche eines Anwendungsprogramms. Die Ein- und Ausgabe erfolgt über grafische Elemente und nicht über textuelle Befehlseingabe und Ausgabe von Resultaten. IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers): IEEE beschreibt Standardisierungen im Internet. Mobiles Endgerät: Hierbei handelt es sich um Geräte, die zum mobilen Einsatz konzeptioniert sind. Das Handy gilt gegenüber dem Festnetz als mobiles Endgerät, wie das Notebook dem PC als mobiles Gerät gilt. Nachsorge: Nach Behandlungen können Bedingungen an den Patienten gestellt werden. Zum Beispiel ob etwas zu vermeiden ist oder ob Schmerzen auftreten können. Notebook: Ein Notebook ist ein tragbarer Heimcomputer, der sich durch seine besonders hohe Mobilität auszeichnet. Sein üblicher Akkumulator verhilft ihm zum Betrieb fernab vom Stromnetz. Er gilt als mobiles Endgerät. Semaphore: Eine Semaphore ist ein programmiertechnischer Kontrollmechanismus, der den zeitgleichen Zugriff auf eine Ressource kontrollieren soll. Server: Ein Server ist ein Rechner mit hoher Rechen- und/oder Speicherleistung und entsprechender Software die benutzt wird, um mit Clients zu kommunizieren und ihnen Dienste bietet. (Software-) Architektur: Beschreibt den hierarchischen Aufbau bzw. den Weg der Daten durch das Programm. Es dient als Gerüst. Therapie(-planung): Die Therapieplanung beschreibt mehrere Behandlungen, die miteinander verbunden sind. Anforderungsspezifikation 9 1 EINFÜHRUNG Anforderungsspezifikation TCP/IP: (Transmission Control Protocol / Internet Protocol) Ein Protokoll (sinnbildlich eine Verpackung) um Daten über das Internet vom Sender bis zum Empfänger zu verschicken. Webanwendung: Dieser Begriff beschreibt ein Programm, das in einem beliebigen Browser ohne Download der gesamten Applikation lauffähig ist (bsp. Webmail). Zertifikat: Grundlage und Teil zum Aufbau verschlüsselter Kommunikation bei unbekannten Kommunikationspartnern im Internet. Es wird eine dritte vertrauenswürdige Stelle benötigt, die das Zertifikat zu einer Einrichtung beglaubigt. 1.5 Referenzen Folgende Standards und voraus gehende Arbeiten sind zu referenzieren: • IEEE Link Adresse: http://www.ieee.org Besuchsdatum: 25.02.2015 • Microsoft Link Adresse: http://microsoft.com Besuchsdatum: 25.05.2011 • Universität Bremen, Fachbereich 3 Link Adresse: http://www.informatik-uni.bremen.de Besuchsdatum: 25.02.2015 • Bachelor-Report Stephan Dunkel Empirie (Interview, Fragebogen) • Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) Chris Rupp und die Sophisten; Requirements-Engineering und Management; Professionelle, iterative Anforderungsanalyse für die Praxis; 2001 Hanser Klaus Pohl; Requirements Engineering; Grundlagen, Prinzipien, Techniken; 2008 dpunkt.verlag Christof Ebert; Systematischs Requirements Engineering; Anforderungen ermitteln, spezifizieren, analysieren und verwalten; 2012 dpunkt.verlag • IEEE-Standard 830 Template für die Anforderungsspezifikation 10 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 1.6 1 EINFÜHRUNG Übersicht über das Dokument In Kapitel 2 folgt eine allgemeine Beschreibung des Systems. Dazu gehören eine Soll-/IstAnalyse, ein Ausschnitt aus der Empirie des Bachelor-Reportes, Produktperspektive, Anwendungsfälle, Charakteristika der Benutzer, Einschränkungen, Rahmenbedingungen, Annahmen und Abhängigkeiten, sowie die Softwaresystemattribute. In Kapitel 3 wird die Beschreibung noch weiter vertieft. Dies umfasst Anwendungsfälle, Aktivitätsdiagramme und Softwaresystemattribute. Anforderungsspezifikation 11 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG 2 2.1 Anforderungsspezifikation Allgemeine Beschreibung Ergebnisse Soll/Ist Analyse Anhand der Empirie aus dem Bachelor-Report lässt sich eine Soll-/Ist-Analyse herleiten. Diese beschreibt das aktuelle System und zeigt in Tabelle 1 auf wie mit gewissen Aspekten im SollZustand umgegangen wird. 12 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation Thema Analogie Wahrnehmung Umgebung Verfügbarkeit von Informationen Mobile Erreichbarkeit von Informationen 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Ist Inhalte der Arzt-PatientenKommunikation werden als Gedankenprotokoll von Patienten mitgenommen. Die Kommunikation unterliegt sprachlichen Tonlagen, Geschwindigkeiten und Lautstärken. Distanz, Berührungen, Gesten und Bewegungen im Raum beeinflussen das Gespräch zusätzlich in der Wahrnehmung. Eine Vertrauensbasis ist für viele Patienten wichtig. Patienten müssen zum Gespräch üblicherweise in die Räume des Arztes kommen, um ein Gespräch zu führen und bewegen sich dort in fremden Räumen. Während der Öffnungszeit mit Termin. Informationen müssen als Gedächtnisprotokoll mitgenommen werden. Selten werden Telefonate bei kurzen Fragen geführt. Fragen stellen Lokales Zusammentreffen von Arzt und Patient oder selten telefonisch. Unterbrechung Die Zeit des Arztes ist begrenzt und in Termine gegliedert. Unterbrechungen sind nur mit Vergabe weiterer Termine möglich. Vergesslichkeit Das Gedankenprotokoll einer von Patienten Behandlung verblasst mit der Zeit und das Besprochene wird vergessen. Verbindlichkeit Aufgrund der Umgebung und von Patienten des direkten Kontakts kann der Arzt die Verbdinlichkeit von Patienten einschätzen. Soll Zusammenfassungen des Besprochenen sind digital aufbereitet unabhängig von Ort und Zeit abrufbar. Es bleibt nur die Wahrnehmung durch die Darstellung des Inhalts und der Haptik der eigenen Ein- und Ausgabegeräte am Endgerät (z.B. Maus, Tastatur, Monitor, Touchdisplay). Die Wortwahl und Darstellung hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung. Die Vertrauensbasis ist weiterhin eine Grundlage. Es kann auch in heimischer oder jeder beliebigen Umgebung genutzt werden. Unabhängig von Öffnungszeiten. Von der Verfügbarkeit des Servers abhängig. An jedem Ort (mit Verbindung zum Internet) kann eine Verbindung zu bestehenden Informationen aufgebaut werden. Das Gedächtnisprotokoll wird ergänzt. Lokal, telefonisch oder über das Patienteninformationssystem möglich. Informationen können vereinzelt und mit Unterbrechungen abgerufen werden. Informationen können über lange Zeiträume hinweg im Patienteninformationssystem gespeichert und abgerufen werden. Bei Fragen außerhalb der Praxis kann der Arzt sich kein weiteres Bild über die Seriösität der Frage des Patienten machen. Tabelle 1: Ist/Soll Analyse Anforderungsspezifikation 13 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG 2.2 Anforderungsspezifikation Empirie des Bachelor-Reportes Die Empirie wurde im Rahmen des Bachelor-Reports Eine Anforderungsanalyse für ein mobi” les Patienteninformationssystem unter Berücksichtigung aktuellen Datenschutzes“ erhoben. Sie wurde anhand eines Untersuchungsdesign mittels eines Interview und insgesamt 52 Fragebögen erhoben. Der Gesprächspartner im halboffenen Interview ist ein Inhaber einer Zahnarztpraxis. Das Interview ging über 1 Stunde und 12 Minuten. Die Teilnehmer des Fragebogens sind die Patienten in der Zahnarztpraxis des Experten im Interview. Aufgrund der geringen Teilnahme am Fragebogen und dem nur einen, zur Verfügung stehenden, Interviewpartner ist die Empirie nicht allgemeingültig. 2.2.1 Kurze Auswertung der Empirie Interview: Die Informationsvermittlung vom Arzt zum Patienten hat sich als überwiegend mündlich herausgestellt. Es hat sich gezeigt welche Behandlungen mit welchen Medien wann aufwertbar sind. Die Motivation der Patienten als auch deren Bewusstsein zeigte sich in der Zahnmedizin als wichtig. Ein großer betrieblicher Aufwand in der Praxis und der Zusammenhang mit Kosten wurden deutlich. Datenschutz wird durch das behandelnde Personal gewährleistet. Fragebogen: Die Ausstattung von Patienten mit zusätzlichem Informationsmaterial ist mangelhaft. Die Zeit und die Qualität der Behandlung scheinen zufriedenstellend. Die Vertrauensbasis zum Arzt ist den Patienten sehr wichtig. Eine Hemmschwelle haben Patienten dagegen weniger, wenn es darum geht nochmals Fragen nach bereits vereinbarten Terminen zu stellen. Die Art der Nachfragen bezieht sich sehr häufig auf Termine oder Nachsorge. Probanden zeigen sich deutlich interessiert an Informationen nach der Untersuchung, Darstellung von Sachverhalten in Modellen und schematischen Skizzen zum Mitnehmen. Knapp über die Hälfte der Patienten besitzen Smartphones. Einen Empfang von Daten auf Endgeräte mit dem Handy können sich die meisten Patienten allerdings eher mit allgemeinen Informationen anstatt mit personalisierten vorstellen. 14 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Vorstellung der informativen Medien pro Behandlung: Zu den folgenden üblichen Behandlungen in der Zahnmedizin wurden in der Empirie folgende Medien pro Behandlung als informativ erhoben: Prophylaxe Diese Behandlung befasst sich mit der Zahnreinigung. Im Interview ergab sich ein hohes Bewusstsein der Patienten für ihre Zähne. Bei Kindern und Jugendlichen erhält diese Behandlung zusätzlich einen pädagogischen Charakter. Die Reinigung und das Gespräch selbst können durch Bilder der eigenen Zähne (im Vergleich von vorher zu nachher) oder mit einem unpersonalisierten Video zum korrekten Putzen der Zähne ergänzt werden. Füllungstherapie Hier zeigt sich zwar keine mediale Vielfalt aber die Möglichkeit für Praxen sich mit verschiedenen Füllungen, dessen Vorzüge und Nachteile, hervorzuheben. Die Aufklärung der Patienten bei anderen Füllungen, als denen die von der Krankenkasse getragen werden, wird aktuell bei Interesse des Patienten kurz vor Erhalt der Füllung gegeben. Es bieten sich Bild- und Videomaterial (allgemein oder personalisiert) durch eine etwaige Intraoralkamera an. Es könnte direkt auf mögliche Verbesserungen mit einer anderen Füllung, als den bereits gewählten, optisch aufmerksam gemacht werden. Implantate Bei einer Behandlung, bei der Implantate besprochen werden, eignen sich laut dem Interview besonders gut schematische Skizzen mit Hinweisen und Notizen. Schematische Skizzen werden im Fragebogen von Patienten begrüßt. Die Skizzen durch eigene Röntgenbilder mit visuellen Ergänzungen zu ersetzen, ist als besonders personalisierte Variante auch denkbar. Das Personal beschrieb Implantate als bereits sehr gut verständlich für Patienten. Das Thema scheint inhaltlich von Patienten gut vom handwerklichen Kontext (Schrauben, Brücken und Kronen) im zahnmedizinischen Kontext verstanden zu werden. Anforderungsspezifikation 15 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Anforderungsspezifikation Parodontologie Bei der Behandlung der Parodontose ist das bestehende Verständnis zu diesem Thema von Patienten geringer. Bakterien sind relativ bekannt. Das Gewebe und dessen Strukturen sind den meisten Patienten nicht geläufig und schwer vorstellbar. Schematische Skizzen mit Hinweisen und Notizen in mehreren Schritten bieten sich auch hier für die Aufklärung von Patienten an. Prothesen Prothesen können in einer Behandlung besonders gut an Modellen in der Praxis vorgeführt werden. Denkbar ist auch, ähnlich wie bei er Füllungstherapie, unterscheidliche Modelle und Arten visuell vorzustellen. 2.2.2 Analyse des bisherigen Systems und dessen Probleme Das bisherige System in dieser Arztpraxis wird klassisch durch Papierakten realisiert. Es kann nur lokal in der Praxis und zu den Öffnungszeiten mit einem Termin zu Absprachen und Austausche von Informationen kommen. Ärzte und Patienten bauen eine Vertrauensbasis auf, die es zu pflegen gilt. Eine Unterbrechung eines Termins ist kaum möglich, da die Zeit von Ärzten sorgfältig über den Tag geplant ist und somit in der Findung neuer Termine mündet. Das Gedächtnisprotokoll der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten verblasst und ist schwierig vom Patienten selbst zu rekonstruieren. 2.2.3 Adressierung der Probleme durch das neue System Die fehlenden Funktionalitätsaspekte sollen folgendermaßen gelöst werden: • Abrufen von Informationen und Auffrischen des Gedächtnisprotokols: Informationen können selbstständig vom Patienten auch bei vergangenen Behandlungen über das System eingeholt werden. • Verfügbarkeit von Informationen: Ausfallsicherheit von Daten zu jeder Tages- und Nachtzeit sind durch den Server zu realisieren. Informationen sollen nach der Registrierung 16 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG selbstständig vom Patienten ohne Beteiligung des medizinischen Personals bezogen werden können. • Visuelle Aufwertung von Informationen: Auf Endgeräten können weitere Medien genutzt werden, um Informationen zum Patienten zu bringen. 2.3 Produktperspektive Die genannten Probleme aus der SOLL/IST-Analyse sollen durch diese Anforderungsspezifikation gelöst werden. 2.3.1 Systemschnittstellen Die Schnittstillen in dem System befindet sich zwischen den Clients und dem Server. Diese wird über das Internet realisiert und bedarf des weiteren Schutzes. Es ist außerdem denkbar externe Informationssysteme als Quellen für Behandlungen anzugeben oder ein Krankenhausinformationssystem mit personalisierten Informationen einzubinden. Dies ist in dieser Arbeit aber nicht vorgesehen. 2.3.2 Benutzungsschnittstelle Eine Beschreibung der Benutzungsschnittstelle ist wie folgt möglich: Die Software auf dem Client startet ohne persönliche Informationen. Die Software zeigt deutlich den Titel der Software an. Es gibt eine Möglichkeit sich zu registrieren, sich anzumelden oder offen, ohne Kennung, anzumelden. Patienten, die noch nicht angemeldet sind, müssen sich registrieren und die für die Registrierung notwendigen Schritte durchführen oder den offenen Zugang wählen. Die Software muss Informationen über die eigene Version und dessen Autor bei Rückfragen bieten. Patienten, die sich erfolgreich anmelden, können nun die Einträge, die mit dem Arzt besprochen sind, allgemein und personalisiert in einer Übersicht sehen. Ungesehene oder neue Einträge sollten kenntlich gemacht werden. Anforderungsspezifikation 17 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Anforderungsspezifikation Patienten, die nicht registriert sind und den offenen Zugang ohne Anmeldung wählen, können nur allgemeine Einträge in der Übersicht sehen. Ein personalisierter Eintrag dieser Liste sollte zu eigenen Informationen des Patienten führen. Es können folgende Kategorien in einem Eintrag beschrieben werden: Befund, Diagnose, Therapieplanung, Behandlungen und Nachsorge. Die Therapieplanung soll einen Startzeitpunkt, einen geschätzten Endzeitpunkt und Meilensteine der Therapie beschreiben. Die Behandlungen beschreiben das einzelne Vorgehen in einem Termin. Bei der Nachsorge geht es um Hinweise auf Schmerzen, Pflege und Verzicht. Ein allgemeiner Eintrag dieser Liste erklärt Behandlungen, dessen Schweregrade, Ausprägungen, Behandlungen und Alternativen zu der Branche, ohne eigene Informationen des Patienten. Patienten sollen sich abmelden und die Registrierung aus dem System widerrufen können. 2.3.3 Hardwareschnittstellen Die Hardwareschnittstellen beschränken sich auf das Internet für den Server und diverse Clients. Jeder Client muss kabelgebunden oder kabellos über das Netzwerk auf den Server zugreifen können. Es soll darauf geachtet werden einen möglichst plattformunabhängigen Zugang für die Clients zu liefern. Sowohl für den mobilen als auch lokalen Einsatz. Es herrschen keine zeitkritischen Operationen, die Echtzeit benötigen, um besonders nah an der Hardware arbeiten zu müssen. 18 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 2.3.4 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Softwareschnittstellen Die Software für den Server und den Client werden Softwareschnittstellen zu weiteren Implementationen aufweisen. Bei dem Server steht es allerdings völlig frei, welches Betriebssystem, Datenbanken und Programmiersprachen zum Einsatz kommen. Für die Clientanwendung lässt sich dies allerdings für die aktuellen Betriebssysteme mobil und lokal eingrenzen. Eine Übersicht wird in der Tabelle 2 gegeben. Name Version Apple iOS 8.2 Android OS 5.1 WindowsPhone 8.1 Blackberry 10 10.3.1 WindowsOS 8.1 Mac OS X 10.10.2 Hersteller Quelle Apple apple.com Open Handset Alliance android.org Microsoft windowsphone.com Blackberry blackberry.com Microsoft microsoft.com Apple apple.com Tabelle 2: Softwareschnittstellen 2.3.5 Kommunikationsschnittstellen Bei der Kommunikation zwischen Clientanwendung und Server bedarf es weiterer Schutzmechanismen. Die Kommunikation muss über das Internet verschlüsselt werden. Dafür eignet sich zum Beispiel eine asymmetrische Verschlüsselung per TLS und einem für den Server, von einer dritten vertrauenswürdigen Stelle, beglaubigten Zertifikat. Zertifikate sind digitale Dokumente, die von Zertifizierungsstellen ausgestellt werden und die Domain und Betreiber eindeutig identifizieren. Anforderungsspezifikation 19 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG 2.3.6 Anforderungsspezifikation Speicherbeschränkungen Der Speicherbedarf der Serveranwendung (Tabelle 3) wird das Vielfache der Clientanwendungen (Tabelle 4) sein. Eine Clientanwendung wird einen sehr schlanken Teil an Quellcode haben und ein, je nach Anzahl der Einträge, Vielfaches an Daten. Den Großteil des Speicherbedarfs werden die Medien in den Einträgen ausmachen. Ein mittelgroßes JPG- oder PNG-komprimiertes Bild hat eine geschätzte Größe von 0,2 bis 1 MB. Videos dagegen haben einen vielfachen Platzbedarf, abhängig in ihrer Dauer. Art der Daten Programm als ausführbare Datei Datenbank Geschätzter Speicher ca. 10 MB Mehrere Gigabyte Abhängig Tabelle 3: Festplattennutzung Server Art der Daten Programm als ausführbare Datei/App Medien Datenbank (Texte, Bilder, etc.) Geschätzter Speicher 2 -10 MB 10-200 MB Tabelle 4: Festplattennutzung Client 20 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 2.4 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Anwendungsfälle Das folgende Kapitel liefert einen Überblick über die Anwendungsfälle (Use-Cases) im System. Die Beziehung zwischen den Akteuren wird hier dargestellt. Abbildung 2.1: Use-Cases Ein Akteur nicht registrierter Patient“ kann nur einen offenen Zugang nutzen, darin allgemeine ” Einträge einsehen und diese sortieren. Ein Akteur registrierter Patient“ kann aufgrund der Ge” Anforderungsspezifikation 21 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Anforderungsspezifikation neralisierung durch den nicht registrierten Patienten“ dieselben Tätigkeiten durchführen und ” darüber hinaus Weitere. Ein registrierter Patient“ wurde zuvor vom Personal registriert und ” kann sich am System an- und abmelden um im angemeldeten Zustand das eigene Passwort zu ändern, personalisierte Einträge einsehen und in diesen Einträgen Fragen stellen und Antworten geben zu können. Der Akteuer Personal“ hat ähnliche Eigenschaften wie ein Patient. Er kann die gleichen ad” ministrativen Tätigkeiten wie Patienten (an-, abmelden, etc.) durchführen. Außerdem kann er Patienten registrieren und die Registration aufheben in dem das Personal Patienten löscht. Der Akteur Personal“ hat die Aufgaben allgemeine und personalisierte Einträge zu erstellen und zu ” pflegen. Innerhalb von personalisierten Einträgen kann der Akteur außerdem auf Fragen reagieren und Antworten geben. Der Akteur Administrator“ ist generalisiert vom Akteur Personal“. Somit können Adminis” ” tratoren dasselbe wie das Personal. Außerdem können Administratoren Personal registrieren und selbiges löschen. Somit legen Administratoren das Personal an und das Personal legt die registrierten Patienten an. 2.4.1 AF1 Personal registrieren Es wird Personal benötigt um Einträge zu erstellen und anzupassen. 2.4.2 AF2 Personal löschen Personal kann seine Berechtigungen verlieren oder aus Betrieben ausscheiden und muss gelöscht werden können. 2.4.3 AF3 Patient registrieren Um teilnehmen zu können, müssen sich Patienten einen Account erstellen, indem in einem Registrierungs-Dialog die Zugangsdaten festgelegt werden. Hier muss eine Einwilligung zur Verarbeitung und Nutzung personenbezogener medizinischer Daten erfolgen. 22 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 2.4.4 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG AF4 Patient löschen Personal kann den Zugang von Patienten löschen. Diese Funktion ist anzuwenden falls Patienten von ihrem Widerruf zur Verarbeitung und Nutzung ihrer Daten Gebrauch machen. 2.4.5 AF5 Anmelden Patienten werden beim Start der Applikation aufgefordert sich anzumelden wenn sie nicht den offenen Zugang wählen. Nach Eingabe von Anmeldekennung und Passwort wird eine Übersicht geöffnet. 2.4.6 AF6 Passwort ändern Patienten können nachträglich ihr Passwort ändern. Dazu müssen sie ihr Passwort erneut eingeben und ein neues nach gängigen Sicherheitsregeln wählen. 2.4.7 AF7 Patient offen anmelden Patienten haben auch die Möglichkeit allgemeine Informationen zu Krankheiten ohne persönliche Informationen einzuholen. Dafür können sie, statt sich anzumelden, einen offenen Zugang nutzen. 2.4.8 AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen Personal soll allgemeine Einträge erstellen können. Diese sind dann über den offenen Zugang einsehbar. 2.4.9 AF9 Allgemeinen Eintrag ändern und löschen Behandlungen können sich ändern. Diese Änderungen müssen in den Einträgen des Systems auch vorgenommen werden. Falls Behandlungen nicht mehr verfügbar sind, kann der Eintrag gelöscht werden. Anforderungsspezifikation 23 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG 2.4.10 Anforderungsspezifikation AF10 Personalisierten Eintrag erstellen Personal kann für Patienten personalisierte Einträge erstellen, die nur zwischen dem betroffenen Personal und dem Patienten sichtbar sind. Hier wird die Behandlung für den Patienten dokumentiert. 2.4.11 AF11 Personalisierten Eintrag ändern und löschen Diese Einträge werden bei jedem Besuch des Patienten vom Personal aktualisiert. 2.4.12 AF12 Übersicht sortieren Die Übersicht ist in der Sortierung einstellbar. Denkbar ist sie, alphabetisch nach Branche, chronologisch bei personalisierten Informationen nach Erstellung des Eintrags oder nach der letzten Änderung eines Eintrags zu sortieren. 2.4.13 AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen Ein Eintrag sollte per Klick (Maus) oder Touch ausgewählt und angezeigt werden. Dort sind die gängigen Behandlungen und dessen Ausprägungen beschrieben. Über einen Zurück“-Knopf ” muss eine Rückkehr zur Übersicht möglich sein. Eine Wischgeste oder eine der Plattform üblichen Darstellung (Android: Hardware Tasten am unteren Rand, iOS: Zurück Knopf links oben, etc.) des Knopfes sind denkbar. 2.4.14 AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen Diese Art von Einträgen ist nur vom betroffenen Personal und Patienten zu sehen. Ein Eintrag sollte per Klick (Maus) oder Touch ausgewählt und angezeigt werden. In diesem Eintrag sollen folgende sechs Kategorien aufgegriffen werden: Befund, Diagnose, Therapieplanung, Behandlungen und Nachsorge. Es ist denkbar, dass jede dieser Kategorien einklappbar ist. Über einen Zurück“-Knopf muss eine Rückkehr zur Übersicht möglich sein. Eine Wischgeste oder ” eine der Plattform üblichen Darstellung (Android: Hardware Tasten am unteren Rand, iOS: Zurück Knopf links oben, etc.) des Knopfes sind denkbar. 24 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 2.4.15 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG AF15 Fragen textuell stellen/antworten Innerhalb eines personalisierten Eintrages können Patienten Fragen an das ärztliche Personal stellen können. Ärztliches Personal gibt mit Bezug auf die Behandlung, im personalisierten Eintrag, Antworten. 2.4.16 AF16 Abmelden Administratoren, Personal und registrierte Patienten können sich von dem System abmelden, um die aufgebaute Verbindung zum Server zu trennen. 2.4.17 AF17 Hilfe-Dialog aufrufen Um Benutzungsfreundlichkeit zu gewährleisten, soll sich eine Hilfe einfach in der Übersicht über einen“Hilfe“-Knopf aufrufen lassen. 2.4.18 AF18 Über-Dialog aufrufen Informationen zum Autor und der Version der Applikation lassen sich hier finden. Der Autor sollte Namen und Kontaktmöglichkeiten hinterlassen. Anforderungsspezifikation 25 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG 2.5 Anforderungsspezifikation Charakteristika der Benutzer Folgende Charakteristika für Benutzer des Systems haben sich aus der Empirie ergeben. Sie bilden Stakeholder für ihre Interessen, Ziele, Einflüsse und übergeordnete Interessen. Sie haben Mottos, Ziele, Aufgaben, Wünsche entsprechend ihres Tätigkeitsfeldes erhalten. Diese sind in den beiden folgenden Tabellen zu sehen 5 und 6. Name Rolle Beruf Admini Strator Administrator Administrator Doctor Who Gute Fee Safe Ty Anwender Zahnarzt Anwender Systemschützer ZahnarzthelferIn Datenschutzbeauftragter Motto So viel Admi- Zeit ist Geld. Ich muss es Datenschutz ” ” ” ” nistration wie Es darf nur we- als zusätzliche ist ein hohes nötig, so wenig nig zusätzliche Aufgabe ein- und schutzwie möglich.“ Zeit dafür auf- fach erledigen bedürftiges gewendet wer- können.“ Gut.“ den.“ Ziele Einfache und Die eigent- Gute Arbeit Das System abeffektive Ad- liche Be- leisten und sichern und Daminsitration. handlung gut Patienten zu- ten schützen. unterstützen frieden stellen. und die Patienten zufrieden stellen. Aufgabe Gründlich Patienten Bei der Be- Lücken im und schnell behandeln handlung System schlieÄnderungen im und deren assistieren und ßen, aufspüren System pflegen ZufriedenSchritte in und schließen. können. heit erhöhen. das System Schutzkonzepte Eingaben in eingeben. dokumentieren. das System machen. Wünsche Stets die Auf- Patienten Zu- Wenig Mehr- Ein konsistengaben gut friedenheit aufwand. tes System erbewerkstelligen steigern. stellen und bekönnen. treuen. Tabelle 5: Charakteristika der Benutzer I 26 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation Name Rolle Beruf Motto Ziele In Haber 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Willi Willswissen (Patient1) Käufer Anwender Geschäftsführer Manager Was kostet Alles zu wis” ” muss nutzen.“ sen ist für mich Kontrolle.“ Emil Eilig (Patient3) Ein erfolgreiches Unternehmen führen. Die nötige Behandlung schnell und ohne mich lange aufzuhalten hinter mich bringen. Falls notwenig doch mal in das System hinein gucken. Keine Behinderung durch elektronische Endgeräte zu erhalten. Aufgabe Kosten und Nutzen von Produkten abwägen. Wünsche Kostenlose Produkte beziehen oder Kosten abwälzen. Anne Ängstlich (Patient2) Anwender Floristin Ich habe ” Angst vor dem gläsernen Menschen.“ Stets optimal Allgemeine informiert zu Informationen sein um alle über mich einholen können. Entscheidungen selbst treffen zu können. Aus dem Sys- Das System tem personali- annonym besusiertes Wissen chen können. gewinnen. Einfache Hand- Einfache Inhabung und formationen stets vollen und wenige Zugriff. technische Hürden. Anwender beliebig Vertrauen ist ” alles.“ Tabelle 6: Charakteristika der Benutzer II Anforderungsspezifikation 27 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG 2.6 Anforderungsspezifikation Einschränkungen Einschränkungen sind soweit kaum gegeben. Um eine möglichst große Zahl von Patienten zu erreichen sollte eine Plattformunabhängigkeit oder für nahezu jede Plattform ein Client gegeben sein. 2.7 Rahmenbedingungen Diese Anforderungsspezifikation unterliegt den Rahmenbedingungen des erhebenden BachelorReportes. Weitere Rahmen werden durch einen noch nicht definierten Auftraggeber gestellt, der eine Software aus dieser Anforderungsspezifikation in Auftrag geben kann. 2.7.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen Der rechtliche Rahmen der Softwareentwicklung unterliegt folgenden deutschen Gesetzen: • Arbeitsschutzgesetz • Betriebsverfassungsgesetz • Bildschirmarbeitsverordnung • Bundesdatenschutzgesetz • Grundgesetz und Grundrechte der Europäischen Union • Tele- und Mediengesetz • Verschwiegenheitsgesetz StGB • Bundesarbeitsgericht BAG 2.7.2 Sicherheitskritische Aspekte Personenbezogene Daten und dessen Handhabung müssen besonderen Schutz erhalten. Korrumpierung oder Diebstahl von Erhebung, Transport, Verarbeitung und Nutzung von Daten gilt es zu verhindern. 28 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 2.8 2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG Annahmen und Abhängigkeiten Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Anforderungsspezifikation gibt es keinen Auftraggeber für diese Software. Sie beruht auf der Erhebung der Daten des Bachelor-Reports. Ein anderer Kunde kann neue Anforderungen und Abhängigkeiten nennen. Typische Abhängigkeiten sind während der Implementation die Einhaltung von Meilensteinen, Änderung von Wünschen des Kunden oder Verschiebungen von Terminen. 2.9 Softwaresystemattribute Die Performanz dieser Applikation ist nicht kritisch zu betrachten. Sie ist hauptsächlich durch die zeitnahe Eingabe durch das Personal gegeben. Alle Daten innerhalb des Patienteninformationsdienstes sind als vertraulich zu betrachten. Daten von Patienten müssen vor jeglichem unbefugten Zugriff geschützt werden. Anforderungsspezifikation 29 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3 3.1 Anforderungsspezifikation Detaillierte Beschreibung Anwendungsfälle Im Folgenden erfolgt erneut die Auflistung aller Anwendungsfälle. Im darauf folgenden Diagramm werden hierzu verfeinerte Strukturen deutlich: Abbildung 3.2: Use-Cases grob 30 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Im nächsten Anwendungsfalldiagramm wird die Struktur um Abhängigkeiten verfeinert. Es wird deutlich, welche Awendungsfälle voneinander abhängig sind. Der Begriff <<extend>>“ be” schreibt, welche Art von Akteur diesen Anwendungsfall durchführen kann. <<extend>>Personal, ” req Patient“ bedeutet in diesem Fall, dass Patienten und registrierte Patienten Zugriff darauf haben. Der Hilfe- und Über-Dialog ist von jedem Akteur zu jedem Zeitpunkt aufrufbar. Abbildung 3.3: Use-Cases verfeinert Für jeden Anwendungsfall können unterschiedliche Akteure gemeinsam oder einzeln agieren. Die in den Charakteristika der Benutzer vorgestellten Akteure werden pro Anwendungsfall benannt. Im Folgenden werden die Anwendungsfälle einzeln vorgestellt. Sie spiegeln die Use-Cases wider. Anforderungsspezifikation 31 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.1.1 Anforderungsspezifikation AF1 Personal registrieren Akteur Administrator: Admini Strator Vorbedingungen • AF5 anmelden Regulärer Ablauf • Admini Strator startet das Administrations-Programm. • Das Programm zeigt das Anmelde-Fenster. • Admini Strator meldet sich an. • Er wählt auf dem Fenster den Button “Personal registrieren“. • Das Administrations-Programm zeigt ein Registrier-Dialog mit den Feldern: “Benutzername“, “Passwort“, “Passwort wiederholen“. • Admini Strator füllt die Felder komplett aus und bestätigt mit “Registrieren“. Varianten Keine. Nachbedingungen Jemand vom Personal kann sich ab jetzt mit seinen Daten anmelden. Fehler-Ausnahmefälle • Admini Strator bekommt die Meldung: “Passwörter stimmen nicht überein“. Es wird wieder das Registrier-Fenster gezeigt, mit einem Hinweis auf unterschiedliche Passwörter. • Admini Strator bekommt die Meldung: “Es existiert schon ein Benutzer mit diesem Benutzernamen“. Es wird wieder das Registrier-Fenster gezeigt mit einem Hinweis auf einen bereits bestehenden Benutzer unter diesem Namen. 3.1.2 AF2 Personal löschen Akteur Administrator: Admini Strator Vorbedingungen • AF2 Benutzer anmelden Regulärer Ablauf • Admini Strator startet das Administrations-Programm. 32 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG • Das Programm zeigt das Anmelde-Fenster. • Admini Strator meldet sich an. • Er wählt auf dem Fenster den Button “Personal löschen“. • Das Administrations-Programm zeigt ein Dialog mit dem Feld “Benutzername“an. • Admini Strator füllt das Feld aus und bestätigt mit “löschen“. • Admini Strator muss die Tätigkeit löschen“ bestätigen. ” Varianten Keine. Nachbedingungen Admini Strator hat unwiderruflich einen Account einer Person im Personal gelöscht. Fehler-Ausnahmefälle • Admini Strator bekommt die Meldung: “Das Personal exisitiert nicht und kann nicht gelöscht werden“. Es wird wieder der Dialog mit einem Hinweis auf ein nicht löschbares Personal unter diesen Namen gezeigt. 3.1.3 AF3 Patient registrieren Akteur Anwender: Doctor Who oder Gute Fee jeweils als Personal Vorbedingungen • Die schriftliche Einverständniserklärung zur Verarbeitung personenbezogener medizinischer Daten muss eingeholt werden • AF1 Personal registrieren • AF5 anmelden Regulärer Ablauf • Das Personal startet das Administrations-Programm. • Das Programm zeigt das Anmelde-Fenster. • Das Personal meldet sich an. • Der Anwender wählt auf dem Fenster den Button “Patient Registrieren“. • Das Administrations-Programm zeigt ein Registrier-Dialog mit den Feldern: “Benutzername“, “Passwort“, “Passwort wiederholen“. • Der Anwender füllt die Felder komplett aus und bestätigt mit “Registrieren“. Anforderungsspezifikation 33 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Anforderungsspezifikation Varianten Keine. Nachbedingungen Ein Patient ist registriert und kann sich ab jetzt mit seinen Daten anmelden. Dieses Passowrt sollte beim ersten Einloggen des Patienten vom Patienten verändert werden. Fehler-Ausnahmefälle • Das Personal bekommt die Meldung: “Passwörter stimmen nicht überein“. Es wird wieder der Registrier-Dialog gezeigt mit einem Hinweis auf unterschiedliche Passwörter. • Das Personal bekommt die Meldung: “Es existiert schon ein Benutzer mit diesem Benutzernamen“. Es wird wieder der Registrier-Dialog gezeigt mit einem Hinweis auf einen bereis bestehenden Benutzer unter diesen Namen. 3.1.4 AF4 Patient löschen Akteur Anwender: Doctor Who oder Gute Fee jeweils als Personal Vorbedingungen • (Schriftlicher Widerruf des Patienten) • AF2 Benutzer anmelden Regulärer Ablauf • Das Personal startet das Administrations-Programm. • Das Programm zeigt das Anmelde-Fenster. • Das Personal meldet sich an. • Er wählt auf dem Fenster den Button “Personal löschen“. • Das Administrations-Programm zeigt ein Dialog mit dem Feld “Benutzername“an. • Das Personal füllt das Feld aus und bestätigt mit “löschen“. • Die Tätigkeit löschen“ muss erneut bestätigt werden. ” Varianten Keine. Nachbedingungen Das Personal hat unwiderruflich einen Account eines registrierten Patienten gelöscht. Fehler-Ausnahmefälle 34 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG • Das Personal bekommt die Meldung: “Der Patient exisitiert nicht und kann nicht gelöscht werden“. Es wird wieder der Dialog gezeigt mit einem Hinweis auf einen nicht löschbaren Patienten unter diesem Namen 3.1.5 AF5 Anmelden Akteur Administrator: Admini Strator Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient Vorbedingungen • Eine Verbindung zum Server besteht • AF1 Personal registrieren • AF3 Patient registrieren Regulärer Ablauf • Der Akteur startet den (Administrations-)Client. • Es wird das Anmelde-Fenster gezeigt. • Der Akteur gibt in die Felder “Benutzername“und “Passwort“seine Daten ein. • Ein Klick auf “Anmelden“setzt den Prozess in Gang. Varianten Je nach Akteur muss dieser mittels AF1 als Personal oder AF3 als Patient registriert sein. Nachbedingungen Der Akteur hat sich erfolgreich angemeldet und kann in der Übersicht Einträge sehen. Fehler-Ausnahmefälle • Benutzername oder Passwort sind falsch. Der Akteur bekommt die Meldung “Falsche Eingabe“ Es wird wieder zum Anmelde-Fenster gesprungen und auf den Benutzernamen verwiesen. 3.1.6 AF6 Passwort ändern Akteur Administrator: Admini Strator Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient Vorbedingungen Anforderungsspezifikation 35 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Anforderungsspezifikation • AF4 Anmelden Regulärer Ablauf • Es gibt unter den Einstellungen einen Knopf Passwort ändern“. ” • Ein Klick auf “Passwort ändern“öffnet einen Dialog. • Der Akteur wird aufgefordert sein aktuelles Passwort zur Überprüfung einzugeben. • Es kann ein neues Passwort nach Regeln für sichere Passwörter gewählt werden. • Das Passwort muss doppelt eingegeben werden um ein Vertippen und folgliches Aussperren zu vermeiden. Varianten Keine. Nachbedingungen Der Akteur hat erfolgreich sein Passwort geändert. Fehler-Ausnahmefälle • Der Akteur bekommt die Meldung “Falsches altes Passwort eingegeben“. Es wird wieder zum Dialog gesprungen und auf das alte Passwort verwiesen. • Der Akteur bekommt die Meldung: “Falsches neues Passwort“. Es wird zum Dialog gesprungen und auf die beiden Felder für das neue Passwort verwiesen. 3.1.7 AF7 Patient offen anmelden Akteur Anwender: Anne Ängstlich als Patient Vorbedingungen • Eine Verbindung zum Server besteht Regulärer Ablauf • Der Akteur startet den Client. • Es wird das Anmelde-Fenster gezeigt. • Der Akteur verzichtet auf die Felder “Benutzername“und “Passwort“. • Ein Klick auf “Offene Anmeldung“setzt den Prozess in Gang. Varianten Keine 36 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Nachbedingungen Der Akteur ist im offenen System ohne Anmeldung und kann allgemeine Einträge sehen. Fehler-Ausnahmefälle Keine. 3.1.8 AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen Akteur Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Vorbedingungen • AF4 Anmelden Regulärer Ablauf • Es gibt einen Knopf Allgemeinen Eintrag erstellen“. ” • Ein Klick auf “Allgemeinen Eintrag erstellen“öffnet ein Formular. • Der Akteur gibt Informationen in einem Eintrag zur Branche sowie zu Behandlungen dessen Schweregraden, Ausprägungen, Behandlungen und Alternativen an. • Der Eintrag wird mit einem Klick auf speichern“ gespeichert. ” Varianten Keine. Nachbedingungen Patienten können nun im offenen und registrierten Zugang diesen Eintrag sehen. Fehler-Ausnahmefälle • Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag zu dieser Branche bereits vorhanden“ Es wird wieder zum Formular gesprungen und auf ältere Beiträge verwiesen. Diese sollten mit den neuen Informationen aufgefrischt oder vorher gelöscht werden. 3.1.9 AF9 Allgemeinen Eintrag ändern und löschen Akteur Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Vorbedingungen • AF4 Anmelden • AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen Anforderungsspezifikation 37 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Anforderungsspezifikation Regulärer Ablauf • Innerhalb eines Eintrages gibt es einen Knopf Diesen Eintrag ändern“. ” • Ein Klick auf “Diesen Eintrag ändern“öffnet diesen Eintrag als Formular wie es in AF8 (Allgemeinen Eintrag erstellen) geschieht. • Der Akteur gibt Änderungen in diesem Eintrag zu Behandlungen, dessen Schweregraden, Ausprägungen, Behandlungen und Alternativen an. • Der Eintrag wird mit einem Klick auf speichern“ gespeichert. ” Varianten • Innerhalb eines Eintrages gibt es einen Knopf Diesen Eintrag löschen“. ” • Ein Klick auf “Diesen Eintrag löschen“öffnet einen Dialog. • Der Akteur bestätigt mit einen Klick auf löschen“. ” Nachbedingungen Der Eintrag ist nun aktuell oder gelöscht. Fehler-Ausnahmefälle • Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag wird von jemand anderes gerade bearbeitet“ Dieser Zustand muss mit Semaphoren unterbunden werden. Der Akteur landet in der Übersicht. • Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag wurde bereits gelöscht“ Dieser Zustand muss mit Semaphoren unterbunden werden. Der Akteur gelangt zurück in die Übersicht. 3.1.10 AF10 Personalisierten Eintrag erstellen Akteur Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Vorbedingungen • AF4 Anmelden Regulärer Ablauf • Es gibt einen Knopf Personalisierten Eintrag erstellen“. ” • Ein Klick auf “Personalisierten Eintrag erstellen“öffnet einen Dialog. • Es muss ein Patient ausgewählt werden, für den dieser personalisierte Eintrag bestimmt ist. • Der Akteur gibt personalisierte Informationen in einem Eintrag zur Branche sowie, Befund, Diagnose, Therapieplanung, Vorgehen, Einzelheiten der letzten Behandlung und Nachsorge ein. 38 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG • Der Eintrag wird mit einem Klick auf speichern“ gespeichert. ” Varianten Keine. Nachbedingungen Der ausgewählte Patient und das behandelnde Personal können nun, wenn sie angemeldet sind, im registrierten Zugang diesen Eintrag sehen. Fehler-Ausnahmefälle • Der Akteur bekommt die Meldung “Der Patient wurde nicht gefunden“ Das Personal sucht erneut nach den Patienten. 3.1.11 AF11 Personalisierten Eintrag ändern und löschen Akteur Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Vorbedingungen • AF4 Anmelden • AF13 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen Regulärer Ablauf • Innerhalb eines Eintrages gibt es einen Knopf Diesen Eintrag ändern“. ” • Ein Klick auf “Diesen Eintrag ändern“öffnet diesen Eintrag als Formular wie es in AF10 (Personalisierten Eintrag erstellen) geschieht. • Der Akteur gibt Änderungen in einem Eintrag zur Branche, Befund, Diagnose, Therapieplanung, Vorgehen, Einzelheiten der letzten Behandlung und Nachsorge ein. • Der Eintrag wird mit einem Klick auf speichern“ gespeichert. ” Varianten • Innerhalb eines Eintrages gibt es einen Knopf Diesen Eintrag löschen“. ” • Ein Klick auf “Diesen Eintrag löschen“öffnet einen Dialog. • Der Akteur bestätigt mit einen Klick auf löschen“. ” Nachbedingungen Der Eintrag ist nun aktuell oder gelöscht. Fehler-Ausnahmefälle Anforderungsspezifikation 39 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Anforderungsspezifikation • Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag wird zur Zeit von jemand anderes bearbeitet“. Dieser Zustand muss mit Semaphoren unterbunden werden. Der Akteur landet in der Übersicht. • Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag wurde bereits gelöscht“. Dieser Zustand muss mit Semaphoren unterbunden werden. Der Akteur landet in der Übersicht. 3.1.12 AF12 Übersicht sortieren Akteur Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patienten Vorbedingungen • (AF4 Anmelden oder AF7 Patient offen anmelden) Regulärer Ablauf • Es wird die Übersicht angezeigt • Ein Klick auf die aktuelle Sortierungsart in einem Drop-Down-Menü zeigt weitere Sortierungsmöglichkeiten an. • Wenn eine andere Sortierung gewählt wird, sortiert sich die Liste dementsprechend. Varianten Mögliche Sortierungen sind: Alphabetisch nach Branche, nach Erstellung des Eintrags oder nach der letzten Änderung eines Eintrags jeweils auf- und absteigend. Nachbedingungen Die Übersicht ist wie gewünscht sortiert. Fehler-Ausnahmefälle Keine. 3.1.13 AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen Akteur Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patienten Vorbedingungen • (AF4 Anmelden oder AF7 Patient offen anmelden) Regulärer Ablauf • Es wird die Übersicht angezeigt • Ein Klick auf einen Eintrag öffnet diesen. 40 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Varianten Keine. Nachbedingungen Ein Eintrag ist geöffnet und kann gelesen werden. Fehler-Ausnahmefälle Keine. 3.1.14 AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen Akteur Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patienten Vorbedingungen • AF4 Anmelden Regulärer Ablauf • Es wird die Übersicht angezeigt. In dieser befinden sich durch die Anmeldung personalisierte Einträge • Ein Klick auf einen p.ersonalisierten Eintrag öffnet diesen. Varianten Keine. Nachbedingungen Ein personalisierter Eintrag ist geöffnet und kann gelesen werden. Fehler-Ausnahmefälle • Es gibt noch keinen personalisierten Eintrag für oder von dem Akteur, den er einsehen kann 3.1.15 AF15 Fragen textuell stellen oder antworten Akteur Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patienten Vorbedingungen • AF4 Anmelden • AF14 Personalisierten Eintrag aus Übericht einsehen Regulärer Ablauf • Innerhalb eines personalisierten Eintrages kann mit einem Knopf Nachricht“ mit dem ” Personal kommuniziert werden. Anforderungsspezifikation 41 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Anforderungsspezifikation • Ein Klick auf den Knopf Nachricht“ öffnet einen Dialog, in dem die bisherige Korrespon” denz angezeigt wird. • Eine Textnachricht kann an das Personal oder den Patienten mit senden“ geschickt wer” den. Varianten Es können auch mehrfach Fragen gestellt oder Antworten gegeben werden. Nachbedingungen Die Nachricht ist gelesen oder beantwortet. Fehler-Ausnahmefälle Keine. 3.1.16 AF16 Abmelden Akteur Administrator: Admini Strator Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient Vorbedingungen • AF4 Anmelden Regulärer Ablauf • Zu jeder Zeit kann man den Abmelden“-Knopf im System finden. ” • Ein Klick auf Abmelden“ setzt den Prozess in Gang. ” Varianten Keine. Nachbedingungen Der Akteur hat sich erfolgreich abgemeldet und die Verbindung wurde geschlossen. Fehler-Ausnahmefälle Keine. 3.1.17 AF17 Hilfe-Dialog aufrufen Akteur Administrator: Admini Strator Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient Vorbedingungen Keine. Regulärer Ablauf 42 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG • Zu jeder Zeit kann man den Hilfe“-Knopf im System finden. ” • Ein Klick auf Hilfe“ öffnet einen Hilfedialog, der zu Problemen und dessen Lösungen ” führt. Varianten Keine. Nachbedingungen Dem Akteur ist geholfen. Fehler-Ausnahmefälle Es konnte keine Hilfe gefunden werden. Es sollte sich an den Autor, wie in AF 18 gewendet werden. 3.1.18 AF18 Über-Dialog aufrufen Akteur Administrator: Admini Strator Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient Vorbedingungen Keine. Regulärer Ablauf • Zu jeder Zeit kann man den Über“-Knopf im System finden. ” • Ein Klick auf Über“ öffnet einen Dialog der auf die Programmversion, Autor und Kon” taktmöglichkeiten zum Autor hinweist. Varianten Keine. Nachbedingungen Der Akteur ist informiert und kann Kontakt aufnehmen. Fehler-Ausnahmefälle Keine. 3.2 Aktivitätsdiagramme Zur weiteren Erläuterung wird hier pro Anwendungsfall (Use-Case) ein Aktivitätsdiagramm vorgestellt. Anforderungsspezifikation 43 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.2.1 Anforderungsspezifikation Act AF1 Personal registrieren Abbildung 3.4: Activity AF1 Personal registrieren Als Vorbedingung war bereits die Anmeldung gegeben. Der Administrator gibt auf dem Client einen Usernamen ein und schickt diesen zum Server. Der Server prüft ob dieser Name bereits vergeben ist. Falls nicht, kann der Administrator ein Passwort vorgeben. Dies wird anhand von Sicherheitsregeln geprüft. Falls das Passwort den Regeln entspricht wird es gesetzt. Es ist auch eine automatisierte Passwortvergabe ohne die Kenntnis des Administrators über das Passwort denkbar. 44 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3.2.2 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG AF2 Personal löschen Abbildung 3.5: Activity AF2 Personal löschen Der Administrator ist am Client angemeldet und prüft einen Namen. Falls der zu löschende Name bekannt ist, kann dieser nach einer weiteren Bestätigung durch den Administrator serverseitig gelöscht werden. Anforderungsspezifikation 45 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.2.3 Anforderungsspezifikation AF3 Patient registrieren Abbildung 3.6: Activity AF3 Patient registrieren Um einen Patienten zu registrieren, muss ein Patient eine Einverständniserklärung abgeben. Diese wird vom Personal empfangen. Daraufhin kann das Personal diese Person mit einem Benutzernamen und Passwort wie in Act AF1 anlegen. 46 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3.2.4 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG AF4 Patient löschen Abbildung 3.7: Activity AF4 Patient löschen Angemeldetes Personal kann analog wie in AF2 Personal löschen“ Patienten löschen ” 3.2.5 AF5 Anmelden Abbildung 3.8: Activity AF5 Anmelden Personal oder registrierte Patienten können sich mit ihren Benutzernamen und Passwort anmelden. Der Server überprüft die Zugangsdaten. Anforderungsspezifikation 47 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.2.6 Anforderungsspezifikation AF6 Passwort ändern Abbildung 3.9: Activity AF6 Passwort ändern Alle Akteure, die sich anmelden können, haben die Möglichkeit ihr Passwort zu ändern. Dieses muss vom Server entsprechend geltender Regeln für Passwörter akzeptiert werden. 3.2.7 AF7 Patient offen anmelden Abbildung 3.10: Activity AF7 Patient offen anmelden 48 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG Nicht registrierte Patienten können sich offen am Client anmelden. Damit erhalten sie ohne Zugangsdaten eine Übersicht allgemeiner Informationen in Einträgen vom Server. 3.2.8 AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen Abbildung 3.11: Activity AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen Personal kann in seiner Branche einen allgemeinen und unpersonalisierten Eintrag auf dem Client erstellen. Wenn dieser Eintrag fertiggestellt ist, wird er in der Branche auf dem Server gespeichert und für Patienten verfügbar gemacht. Anforderungsspezifikation 49 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.2.9 Anforderungsspezifikation AF9 Allgemeinen Eintrag ändern oder löschen Abbildung 3.12: Activity AF9 Allgemeinen Eintrag ändern oder löschen Vom Personal muss eine Übersicht der Einträge vom Server eingeholt werden. Das Personal wählt einen Eintrag aus und der Server lädt diesen Eintrag vollständig nach. Das Personal kann nun den Eintrag einsehen und diesen aktualisieren oder löschen. Beide Tätigkeiten werden jeweils auf dem Server ausgeführt. 50 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3.2.10 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG AF10 Personalisierten Eintrag erstellen Abbildung 3.13: Activity AF10 Personalisierten Eintrag erstellen Dieser Anwendungsfall ist weitestgehend analog zu AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen“. Beim ” Erstellen muss allerdings ein betreffender Patient gewählt und auf dem Server verfügbar sein. Anforderungsspezifikation 51 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.2.11 Anforderungsspezifikation AF11 Personalisierten Eintrag ändern oder löschen Abbildung 3.14: Activity AF11 Personalisierten Eintrag ändern oder löschen Dieser Anwendungsfall läuft analog zum AF9 Allgemeinen Eintrag erstellen“ ab. ” 52 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3.2.12 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG AF12 Übersicht sortieren Abbildung 3.15: Activity AF12 Übersicht sortieren Personal und Patienten können, wenn sie angemeldet sind, anhand von Sortierungsmöglichkeiten die Liste nach einer Sortierungsart neu laden. Anforderungsspezifikation 53 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.2.13 Anforderungsspezifikation AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen Abbildung 3.16: Activity AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen Hier kann ein nicht registrierter Patient“ direkt nach der offenen Anmeldung eine Anforderung ” durchführen. Personal kann ebenso in allgemeine Einträge einsehen. Beide Wege zu allgemeinen Einträge sind möglich. Die Einträge werden vom Server geladen. 54 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3.2.14 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen Abbildung 3.17: Activity AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen Hier können Personal und registrierte Patienten ihre Einträge in der Übersicht wiederfinden. Fremde personalisierte Einträge können sie nicht sehen. Der Anwendungsfall hat eine Ähnlichkeit zu AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen“. ” Anforderungsspezifikation 55 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.2.15 Anforderungsspezifikation AF15 Fragen textuell stellen oder antworten Abbildung 3.18: Activity AF15 Fragen textuell stellen oder antworten Hier können Personal und registrierte Patienten innerhalb ihres personalisierten Eintrages miteinander kommunizieren. Sie können den bestehenden Dialog öffnen und beliebig viele Nachrichten schreiben. 56 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3.2.16 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG AF16 Abmelden Abbildung 3.19: Activity AF16 Abmelden Jeder Akteur, der sich angemeldet hat, kann sich auch abmelden. Dies wird auf dem Client ausgelöst und auf dem Server abgeschlossen. Anforderungsspezifikation 57 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG 3.2.17 Anforderungsspezifikation AF17 Hilfe-Dialog Abbildung 3.20: Activity AF17 Hilfe-Dialog An jeder Stelle des Systems kann jeder Akteur die Hilfe aufrufen. 3.2.18 AF18 Über-Dialog Abbildung 3.21: Activity AF18 Über-Dialog Analog zu AF17 Hilfe-Dialog“ kann stets ein Über-Dialog geöffnet werden. ” 3.3 Softwaresystemattribute Nicht funktionale Anforderungen sind Basisbestandteil eines Softwaresystems. Wartbarkeitsund Sicherheitsaspekte sind erforderlich, damit Unternehmen, die eventuell weitergehende War- 58 Anforderungsspezifikation Anforderungsspezifikation 3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG tungsverträge annehmen, die Software weiter pflegen können. Folgende Attribute sind zu berücksichtigen: • Verfügbarkeit • Sicherheit • Wartbarkeit • Portabilität 3.3.1 Zuverlässigkeit Die Zuverlässigkeit wird integral von der Struktur der Methoden, und des Datenmodells beeinflusst. Daher muss auf die Formulierung des Architekturmodells sehr großen Wert gelegt werden. Ferner sollte großer Wert auf Fehlertoleranz gelegt werden. Dabei ist nicht gemeint, dass Fehler akzeptiert werden, sondern dass Fehler möglichst differenziert betrachtet werden und angemessen reagiert wird. 3.3.2 Verfügbarkeit Da die Applikation eine reine Onlineanwendung ist, ist die Verfügbarkeit, solange eine Internetverbindung zum Server besteht, stets gegeben. Die Ausfallzeit ist abhängig vom Betreiber des Servers. 3.3.3 Sicherheit Es muss davon ausgegangen werden, dass die Endgeräte und der Server Fremdeinwirkungen durch illegale Zugriffe erliegen. Die Datenbank auf dem Server sollte verschlüsselt werden. Für die Aufbewahrung von Passwörtern sind die Benutzer der Software selbst verantwortlich. Es muss mit besonderem Aufwand Schutz betrieben werden. 3.3.4 Wartbarkeit Die Wartbarkeit der Software soll durch Kodierregeln für Software einheitlich begonnen und kontinuierlich dokumentiert werden. Anforderungsspezifikation 59 Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne Verwendung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten oder unveröffentlichten Schriften entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in gleicher Form oder auszugsweise im Rahmen anderer Prüfungen noch nicht vorgelegt worden. Bremen, 24. April 2015 ______________________ (Stephan Dunkel)
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