Bachelor-Report von Stephan Dunkel - Informatik - FB3

Fachbereich 3 - Informatik und Mathematik
Universität Bremen
- Bachelor Report -
Eine Anforderungsanalyse für ein mobiles Patienteninformationssystem
unter Berücksichtigung aktuellen Datenschutzes
Name,Vorname
Dunkel Stephan
E-Mail
[email protected]
Matrikelnummer
2336118
Studiengang
Informatik Bachelor
Erstgutachter
Prof. Dr. Karl-Heinz Rödiger
Zweitgutachter
Dr. Karsten Hölscher
Bremen, April 2015
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen
2.1 Patienteninformationssystem . .
2.2 Mobile Geräte . . . . . . . . . .
2.3 Datenschutz . . . . . . . . . . .
2.4 Arzt-Patienten-Kommunikation
2.5 Informationsbedarfsanalyse . . .
2.6 Vorarbeiten in diesem Bereich .
1
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3 Fragestellung
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3.1 IST-Zustand von Patienteninformationssystemen . . . . . . . . . . . 19
4 Vorgehen/Methoden
21
4.1 Informationsbedarfsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
4.2 Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
4.3 Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
5 Auswertung
5.1 Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2 Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.3 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.4 Spezifikation der relevanten Datenarten . . . . . . .
5.5 SOLL-Zustand: Empfehlung zum Schutz der Daten
5.5.1 Zugangsvergabe . . . . . . . . . . . . . . . .
5.5.2 Verschlüsselungsarten . . . . . . . . . . . . .
5.6 Anforderungsspezifikation Anwendungsfälle . . . . .
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6 Fazit
49
6.1 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
6.2 Reflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Literaturverzeichnis
Anhang
A
Interviewleitfaden . . . . . . . . . . .
B
Transkript Interview . . . . . . . . .
C
Paraphrasierung und Generalisierung
D
Reduktion und Kategorisierung . . .
E
Fragebogen . . . . . . . . . . . . . .
F
Anforderungsspezifikation . . . . . .
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Abbildungsverzeichnis
2.1
2.2
Vom Zeichenvorrat zur Information nach Krcmar [Krc05, vgl. S.14] . .
Arzt-Patienten-Kommunikation nach Ong et al. [OdHHL95, vgl. S. 914]
7
11
4.1
4.2
Untersuchungsdesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Analysetechniken Zusammenfassung (links) und Strukturierung (rechts)
nach Mayring [May10, S. 68 und 93] . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
5.7
5.8
Diagramm Fragebogen - Frage 1: Endgeräte . . . . . . . . . . . . . . .
Diagramm Fragebogen - Frage 2: Zufriedenheit . . . . . . . . . . . . . .
Diagramm Fragebogen - Frage 3: Ausprägung . . . . . . . . . . . . . .
Diagramm Fragebogen - Frage 4: Fragen nach der Behandlung . . . . .
Diagramm Fragebogen - Frage 5: Fragen zur Nutzung zusätzlicher Medien
Diagramm Fragebogen - Frage 6: Fragen zum mobilen oder lokalen Empfang persönlicher oder allgemeiner Informationen . . . . . . . . . . . .
Diagramm Fragebogen - Frage 7: Offene Frage, wem aktuell Daten im
Internet anvertraut werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Use-Cases verfeinert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Tabellenverzeichnis
5.1
5.2
5.3
Ist/Soll Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Charakteristika der Benutzer I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Charakteristika der Benutzer II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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46
47
Präambel
Alle Funktionen, Gruppen, Personen und anderweitige Lebensformen sind geschlechtsneutral zu verstehen und stehen zur Anwendung für weibliche und männliche Geschlechter gleichermaßen zur Verfügung. Zur Vereinfachung wird die männliche Form
innerhalb dieser Arbeit verwendet.
1 Einleitung
Thema der Arbeit ist die Durchführung einer Anforderungsanalyse, das Ziel eine Anforderungsdefinition für einen Patienteninformationsdienst, welcher mobil fernab der
Praxis oder Klinik dem Patienten zur Verfügung stehen soll. Es sollen die Fragen geklärt werden, welche Daten aus ärztlicher Sicht, für Patienten informativ sind und
deshalb verfügbar gemacht werden. Außerdem geht es darum, für welche Daten sich
Patienten interessieren und ob ein Interesse zum Speichern von Daten auf den mobilen
Geräten der Patienten besteht.
Die resultierende Anforderungsdefinition soll aufzeigen, welche Punkte relevant sind
und mit welchen Rahmenbedingungen an die Entwicklung einer Lösung heran gegangen werden kann.
Motivation
Aus einer repräsentativen Studie der Bertelsmannstiftung und der BARMER GEK
geht hervor, dass 24% der Patienten mit der Arzt-Patienten-Kommunikation nicht zufrieden sind. Nur 16% aller Patienten wurden mit Informationsmaterial versorgt.[RBB14]
Dieser Bedarf an Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation, sowie dem Mangel an Informationsmaterial, könnte durch ein mobiles Patienteninformationssystem
verbessert werden.
Ein persönliche Interesse, weiteres Informationsmaterial mitnehmen zu können, empfindet der Autor dieser Arbeit. Nach Stunden oder Tagen sind einige Inhalte der
Behandlung bereits vergessen. Diese selbstständig wieder abrufen zu können ist ein
Wunsch des Autors.
1
1 Einleitung
Auswahl der Ärztegruppe
Um den Aufwand einzuschränken, wird sich innerhalb dieser Arbeit auf eine Fachrichtung beschränkt. Die Wahl fiel auf Zahnärzte; sie wurde beeinflusst von der möglichen
Darstellung der Informationen, sowie einer vermeintlich allgemeinen Technikaffinität.
Informationen können textuell, bebildert oder in Videos dargestellt werden.
Bei Zahnärzten ist fast jeder Arbeitsschritt digitalisierbar: Vom dreidimensionalen
Röntgen zum modernem Scannen einer virtualisierten Darstellung des Gebisses bis
zur Terminfindung für Patienten per Smartphone über das Internet.
Aufbau der Arbeit
Diese Arbeit teilt sich in sechs Kapitel. Kapitel eins dieser Arbeit ist die Einleitung
die an dieser Stelle abgeschlossen wird.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Grundlagen und Definitionen auf, welche die folgende Arbeit stützt. Es wird besonders auf Informationssysteme und Anforderungsanalyse
eingegangen.
Die Fragestellung mit weiteren Unterfragen wird in Kapitel 3 vorgestellt.
In Kapitel 4 wird das Vorgehen und dessen Methoden zur erhebung der Empirie
erläutert.
Das Kapitel 5 befasst sich mit der Auswertung der in Kapitel 4 erhobenen Daten in
Bezug auf die in Kapitel 3 vorgestellten Fragestellung.
Ein Fazit in Kapitel 6 folgt mit einer Reflexion auf die Arbeit.
2
2 Grundlagen
Informationssysteme
Informationssysteme (IS) sind Mensch-Maschine-Systeme, auch soziotechnische Systeme genannt. Sie gelten als wissenschaftliche Schnittstelle der Betriebswirtschaftslehre
und der Informatik. IS gelten oft als offene, dynamische und komplexe Systeme. Sie
integrieren sich offen in ihre Umwelt. Während der Interaktion können sich die Eigenschaften des IS dynamisch verändern. Seine Komplexität erhält es aufgrund der großen
Anzahl von Elementen und deren Beziehungen im System. In der Wirtschaftsinformatik spricht man üblicherweise von Informationssystemen im Plural, da dort das IS als
Gesamtsystem zerlegt in seine Anwendungssysteme betrachtet wird. [Krc05, S.41]
Informationssysteme sind in allen Arbeitsbereichen aufzufinden. Die anfänglichen Aufgaben der Dokumentation und Archivierung wurden erweitert. Organisatorische Aufgaben in Form von Terminkalender, Workflowmanagement, Kommunikation mit integrierten Benachrichtigungsfunktionen, Unterstützung übergreifender Prozesse zum
Beispiel bei elektronischen Marktplätzen oder dem Bestellwesen sind mit Informationssystemen möglich. Nach der eingangs dieses Kapitels benutzten Begrifflichkeit,
ist die handelnde Person Teil des Informationssystems. Menschliche Handlungsträger
sind wesentliche Bestandteile von Informationssystemen. Informationssysteme können
unterschiedliche Aufgaben haben. Von Lenkungs- bis zu Durchführungsaufgaben. Lenken können sie durch Planen, Steuern oder Kontrollieren, Durchführen beispielsweise
durch Erbringen von Dienstleistungen. In jedem Informationssystem gibt es mindestens einen Aufgabenträger, der für die Erledigung einer Aufgabe verantwortlich ist.
[Haa05, vgl. S.21-22]
3
2 Grundlagen
Bei der Einführung eines Informationssystems müssen die Belange aller Beteiligten,
sog. Stakeholder, erfasst und betrachtet werden. Stakeholder sind alle Personen, die
von dem System betroffen sind, Einfluss oder übergeordnete Interessen haben. Sie
können einen Teil oder mehrere Aspekte zu dem System beitragen. Solche Aspekte
können Anforderungsquellen, Betrachtungsgegenstände, Eigenschaften und Beziehungen sein. [udS14, Vgl. S. 108] [Poh08, Vgl. S. 65]
Rupp beschreibt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, verschiedene Kategorien für Stakeholder. Diese üblichen Stakeholder lauten: Anwender, Servicepersonal, Produktbeseitiger, Schulungspersonal, Käufer, Marketing und Vertrieb, Entwickler, Gegner und
Systemschützer. In der Erhebung dieser Arbeit kommen nicht alle genannten Stakeholder vor. Der Systemschützer lässt sich in dieser Arbeit zum Beispiel als Datenschützer
betrachten.[Poh08, Vgl. S. 110-111]
Jeder dieser Stakeholder hat unterschiedliche Bedürfnisse auf die in der Auswertung
im Kapitel unter Charakteristika der Benutzer I“ in Abbildung 5.2 und Charakte”
”
ristika der Benutzer II“ Abbildung 5.3 in dieser Arbeit eingegangen wird. Aus diesen
Bedürfnissen lassen sich Anwendungsfälle (Use-Cases), wie in der Auswertung unter
Abbildung 5.8 zu sehen ist herstellen, bei denen die Stakeholder als Akteure beteiligt
sind.
Automatisierung spielt eine große Rolle in Informationssystemen. Je nach Teil der
Aufgabe, Komplexität, Entscheidbarkeit oder Statik bezüglich Ausführung und Weiterleitung von Aufgaben lassen sich Automatisierungen leicht oder schwierig herstellen. Es gibt auch Aufgaben, die nicht automatisierbar sind. Der Grad der Automatisierung ist bis zur vollständigen Automatisierung denkbar. Ein Rechnungsschreiben erstellendes Informationssystem kann komplett ohne personelle Aufgabenträger
auskommen.[Haa05, vgl. S.25-27]
Ein rechnerbasiertes Informationssystem teilt sich in Organisationssysteme ,im Sinne
eines klassischen DV-Systems, auf. Im medizinischen Bereich existieren einige Informationssysteme mit einschlägigen Kürzel: Krankenhausinformationssystem KIS, Arztpraxeninformationssystem APIS, Laborinformationssystem LIS, Radiologisches Informa-
4
2 Grundlagen
tionssystem RIS, Histologie-Informationssystem HIS und Picture Archiving an Communication System PACS.
In der Branche existieren außerdem einige Informationssysteme ohne festes Kürzel:
Pflegeinformationssystem, Tumordokumentationssystem,
Operations-Dokumentationssystem, und betriebsärztliches Informationssystem. Diese
Begriffe haben eine hohe Verbreitung in der Medizin.[Haa05, vgl. S.32-34]
Um das Informationssystem etablieren zu können, muss jedes Informationssystem Vertrauen mit den personellen Aufgabenträgern aufbauen und sich einfinden. Bei ArztPatienten-Verhältnissen kann ein solches System als störend empfunden werden. Es
ist der Ethik und Verantwortung aller Beteiligten überlassen Informationssysteme verantwortungsvoll mit der Realisierung, der Einführung und dem Betrieb umzugehen.
[Haa05, vgl. S.36-38]
Ein Patienteninformationssystem unterliegt den Aspekten von personellen und maschinellen Aufgabenträgern. Personelle Aufgabenträger sind in dieser Arbeit durch
ärztliches Personal, Patienten und Administratoren gegeben. Maschinelle Aufgabenträger sind Endgeräte auf denen die Clients laufen und der Server zum Verteilen und
Speichern der Informationen.
2.1 Patienteninformationssystem
Unter dem Begriff Patienteninformationssystem (PIS) verbergen sich zurzeit unterschiedliche Definitionen. Meistens wird darunter verstanden, dass sich ein Patient unpersonalisierte und möglichst vollständige Informationen zu einem Krankheitsbild aus
einem System elektronisch oder in Papierform einholen kann. Das Krankheitsbild wird
dort erschöpfend erklärt. Der eigene Zustand des Patienten muss selbst in diesen Informationen identifiziert werden.
1
Eine andere Definition betrachtet das PIS als Unterstützung für den Arzt bei seiner
1
(Beispiele: http://www.arztpraxis.biz/ und http://www.eusana.de/expertenwissen/docmedicuspatienteninformationssystem.html)
5
2 Grundlagen
Vorbereitung und Behandlung mit einem Patienten.
In dieser Arbeit wird darunter ein patientenorientiertes Informationssystem verstanden, das Eingaben vom ärztlichen Personal erhält. Die in dem System enthaltenen Informationen sind personalisiert oder allgemein abrufbar. Personalisierte Informationen
werden mit eigenen, als auch allgemeinen Medien wie Fotos oder Röntgenaufnahmen
zu dem eigenen Krankheitsbild befüllt. Es soll Patienten unterstützen die Informationen besser mitnehmen und diese besser verstehen zu können.
In dieser Arbeit wird unter dem Begriff PIS ein Informationssystem, mit dem die ArztPatienten-Kommunikation aufgewertet wird, verstanden. Der Begriff Arzt-PatientenKommunikation wird folgend in den Grundlagen genauer erläutert. Es sollen Informationen und Bilder zu einem Krankheitsbild aufgewertet und mit einem mobilen Gerät
vom Patient mitgenommen werden können. Es ist denkbar maschinelle Aufgabenträger
für Benachrichtigungen an Patienten zu nutzen oder Absprachen zwischen Arzt und
Patient über das PIS stattfinden zu lassen.
2.2 Mobile Geräte
Ein mobiles Gerät zeichnet sich durch die Konzeption zum mobilen Einsatz aus. Mobil heißt, dass das Gerät an verschiedenen Orten benutzt werden kann und meistens
tragbar ist. Das Mobiltelefon und das Autotelefon gelten gegenüber dem Festnetztelefon als erstes mobiles Kommunikationsgerät. Weitere Beispiele dafür sind Aus- und
Eingabegeräte wie MP3-Player, E-Book-Reader oder Digitalkameras. Tablets und Notebooks sind gegenüber dem PC auch als mobile Geräte zu betrachten. [BSI14]
Mobile Geräte zeichnen sich aktuell durch eine hohe Konnektivität aus. Viele Geräte
sind mit dem Internet verbunden. Darunter befinden sich Handys, Tablets und Notebooks.
6
2 Grundlagen
Daten - Information - Wissen
Diese drei Begriffe lassen sich laut Krcmar in einer Reihenfolge definieren. Die Definitionen werden hier an einem Beispiel eines Termins in der Abbildung 2.1 veranschaulicht. Allem zugrundeliegend wird ein Zeichenvorrat benötigt. Dieser Zeichenvorrat
beinhaltet Buchstaben, Zahlen und weitere Zeichen wie Kommata, Punkte, etc. Ein
Termin in der Form 20-03-2015 12:00:00“ besteht also aus der Verwendung folgen”
der Zeichen (kommasepariert) 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, , :, −“. Werden diese Zeichen mit
”
einer Syntax in eine Ordnung gebracht lassen sich aus den Zeichen und der Syntax
NN-NN-NN NN:NN:NN“ (wobei N für eine der natürlichen Zahlen und der 0 steht)
”
Daten repräsentieren. Diese Daten können im Rahmen dessen, was die Zeichen anbieten, beliebig ausgeprägt sein. Wobei Stunden, Minuten und Sekunden noch weiter
definiert sind. Daten allein sind nicht verständlich für den Menschen. Es fehlt noch
der Kontext, um aus Daten Informationen werden zu lassen. Bringen wir den Kontext
eines Datums mit Uhrzeit hinzu ( dd-mm-yyyy hh:mm:ss“ oder ausgesprochen Tag”
”
Monat-Jahr Stunde:Minute:Sekunde“) so erhalten wir Informationen. Diese Zeichen,
die durch eine Syntax in eine Reihenfolge zu Daten wurden, bilden mit einem Kontext
nun Informationen. Werden Informationen nun weiter gegeben und von einer Person
soweit aufgenommen, dass diese sie verstanden hat und selbst wieder geben kann, sind
Informationen als Wissen von einer Person aufgenommen worden.[Krc05, vgl. S.15-16]
Abbildung 2.1: Vom Zeichenvorrat zur Information nach Krcmar [Krc05, vgl. S.14]
7
2 Grundlagen
2.3 Datenschutz
Grundgesetz Artikel 10
Im Grundgesetz befindet sich ein Punkt zum Datenschutz. Dort werden das Brief-,
Post- sowie das Fernmeldegeheimnis für jeden Bürger als unverletzlich beschrieben.
(Artikel 10 Satz 1)
Personenbezogene Daten
Personenbezogene Daten werden im §3 des BDSG definiert. In Absatz (1) heißt es:
Personenbezogene Daten sind Einzelangaben über persönliche oder sachliche
”
Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person (Betroffener).“
Das betrifft also jede, wenn auch belanglos scheinende, Information, die zu einer Person vorhanden ist oder diese Person bestimmbar macht. Bestimmbar kann man durch
Namen, Adressen oder Kontaktdaten werden. Ein Geburtsjahr kann bereits personenbezogen sein, wenn ein bekannter Personenkreis sehr klein ist und die Häufigkeit
unterschiedlicher Geburtstage groß ist.
Bundesdatenschutzgesetz
Datenschutz wird in Deutschland im Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) geregelt. Insbesondere stechen dort §3, §9 und im Anhang die Anlage zu §9 Satz 1 heraus.
Der §9 Technische und organisatorische Maßnahmen“ beschreibt, welche Stellen
”
(öffentlich oder nicht-öffentlich) für bestimmte Schritte, Maßnahmen angemessen des
Schutzzweckes zu treffen haben, um die in der Anlage genannten Punkte zu
gewährleisten.[BDS90, §9]
Die in der Anlage genannten Punkte lauten: Zutrittskontrolle, Zugangskontrolle, Zugriffskontrolle, Weitergabekontrolle, Eingabekontrolle, Auftragskontrolle,
Verfügbarkeitskontrolle sowie die Trennung der Verarbeitung von Daten, die zu unterschiedlichen Zwecken erhoben wurden.
8
2 Grundlagen
Zutrittskontrolle beschreibt den räumlichen Zugang zu den Datenverarbeitungsanlagen. Zugangskontrolle beschreibt den Schutz von Datenverarbeitungssystemen, die von
Unbefugten genutzt werden können. Zugriffskontrolle unterscheidet sich zur Zugangskontrolle um die Kontrolle der Zugriffsrechte. Weitergabekontrolle beschreibt ob und
wie Daten transportiert und während dessen gelesen, kopiert, verändert oder entfernt
werden können. Außerdem an welchen Stellen eine Weitergabe vorgesehen ist. Eingabekontrolle soll gewährleisten, wer und wann Daten nicht nur eingibt, sondern auch
verändert oder gelöscht hat. Auftragskontrolle soll gewährleisten, dass Daten nur entsprechend dem Auftrag verarbeitet werden können. Verfügbarkeitskontrolle zielt auf
die Integrität der Daten ab. Es gilt vor jeder Art von Verlust zu schützen. Die Trennung der Verarbeitung von Daten zu unterschiedlichen Zwecken ist der letzte Punkt
im Bundesdatenschutzgesetz.[BDS90, Anlage zu §9 Satz1]
Sollen personenbezogene Gesundheitsdaten erhoben werden, so unterliegen diese einem besonderen Schutz. Sie gelten als Besondere Arten personenbezogener Daten“
”
[BDS90, §3 Absatz 9]. Soweit nun diese besonderen Arten personenbezogener Daten
erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, fordert das Gesetz eine ausdrückliche Einwilligung, die sich auf diese Daten und einen Zweck bezieht. [BDS90, §4a Absatz 3]
Verschwiegenheitspflicht
Die sogenannte Verschwiegenheitspflicht ( Offenbarung von Privatgeheimnissen“) im
”
§203 des StGB beschreibt welche Personenkreise an wen Auskunft geben dürfen. Das
betrifft in dieser Arbeit die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Ärzten und
Personal. Anvertraute Informationen, wie personalisierte medizinische Daten, dürfen
nicht an Dritte weitergegeben werden. Dies steht unter Strafe. Ausnahmen bilden
Einwilligungen oder besondere Notstände.
9
2 Grundlagen
2.4 Arzt-Patienten-Kommunikation
Bei der Arzt-Patienten-Kommunikation handelt es sich um die verbale und non-verbale
Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten. Non-Verbal haben Tonfall, Blicke,
Körperhaltung, Gelächter, Gesichtsausdrücke, Berührungen und Distanz Einfluss. Laut
Ong et al. haben einige Aspekte der Arzt-Patienten-Kommunikation großen Einfluss
auf das Verhalten von Patienten und dessen Wohlbefinden. Zum Beispiel: Zufriedenheit mit der Behandlung, Festhalten an Behandlungen, Wiedergabe und Verständnis
von medizinischen Informationen, Bewältigung von Krankheiten, Lebensqualität und
auch der Gesundheitszustand spielen eine Rolle. Die Sprache macht die Arzt-PatientenKommunikation außerdem so wichtig. Wenn das Vokabular als Bestandteil betrachtet
wird, dann sind Ärzte mindestens bilingual. Sie verfügen über eine Alltagssprache, die
Patienten auch besitzen, zu der aber noch eine medizinische Sprache, mit der Patienten
nicht vertraut sind, dazu kommt. Den Patienten Sachverhalte aus der medizinischen
Sprache in einer Alltagssprache nahezubringen ist dabei die Schwierigkeit. [OdHHL95,
vgl. S. 908/903/910] Es gilt außerdem, aus ärztlicher Sicht, reaktionsfähig gegenüber
den Patienten und dessen emotionellem Zustand und Sorgen zu sein. Patienten kommen häufig zum Arzt, wenn sie besonders verletzlich sind. [D.R00, S. 8]
Des Weiteren dient die Arzt-Patienten-Kommunikation drei üblichen Zwecken. Zuerst
erzeugt diese eine zwischenmenschliche Beziehung zwischen Ärzten und Patienten. Der
Austausch von Informationen wird ermöglicht und behandlungsbezogene Entscheidungen können gemeinsam getroffen werden. [OdHHL95, vgl. S. 903-904]
Die zwischenmenschliche Beziehung begünstigt die Kommunikation stark. Die Unterhaltung ist ein wichtiger Bestandteil in der Medizin. Die Unterhaltung ist außerdem
das beste Mittel, um die Beziehung weiter zu vertiefen. Gute Manieren sind für die
Kommunikation grundlegend. Um eine gute Beziehung zu erhalten sind Lachen, kleine Scherze, persönliche Anmerkungen, Komplimente, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, der
Wunsch zu helfen, Hingabe, eine nicht voreingenommene Haltung und eine soziale Einstellung förderlich. Eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation wird im Allgemeinen an
10
2 Grundlagen
ihrer therapeutischen Qualität gemessen. Weitere Eigenschaften, die eine empathische
Kommunikation herstellen, sind das Hervorrufen von Gefühlen, Umschreibung und
Reflektierung, Stille nutzen zu können, genau zu hören was Patienten sagen und insbesondere wozu Patienten nicht fähig sind es auszusprechen.[OdHHL95, vgl. S. 904]
Der Austausch von Informationen ist der eigentliche Zweck der Kommunikation. Information kann als verbale Ressource zwischen allen Beteiligten betrachtet werden.
Aus einem medizinischen Standpunkt benötigen Ärzte Informationen, um Diagnosen
zu erstellen und Behandlungen planen zu können. [OdHHL95, vgl. S.904]
Ein weiterer Zweck der Arzt-Patienten-Kommunikation ist, Ärzte und Patienten Entscheidungen bei Behandlungen treffen zu lassen. Traditionell ist die Arzt-PatientenKommunikation fürsorglich vom Arzt ausgehend. Der Arzt beschließt Maßnahmen und
trifft Entscheidungen zur Behandlung. Diese Art der Entscheidungsfindung hat sich
zur gemeinsamen Entscheidung zwischen Arzt und Patient entwickelt. Ärzte stellen
üblicherweise Behandlungen vor. Der Patient wird so weit aufgeklärt bis dieser im
Grunde selbst Entscheidungen treffen kann. [OdHHL95, vgl. S. 905]
The optimal relationship model, then, appears to be that of mutuality“ [D.R00, S. 8]
”
Die Aussage von Roter bekräftigt die gemeinsame Entscheidungsfindung, die beidseitig getroffen werden soll.
Weitere Einflüsse beschreiben Ong et al. insbesondere im Kontext eigener Messungen
als Hintergrundvariablen (Abbildung 2.2 ) . Die zwischenmenschliche Beziehung ist
eine davon. [OdHHL95, vgl. S. 913]
Abbildung 2.2: Arzt-Patienten-Kommunikation nach Ong et al. [OdHHL95, vgl. S.
914]
11
2 Grundlagen
Im Ausblick von Roter beschreibt dieser als Herausforderung für die Zukunft We
”
must embrace the challenge of new interactive computer technologies into all levels of
our work.[...]“. [D.R00, S. 14] Diese Arbeit beschäftigt sich mit dieser Herausforderung. Die bestehende Art der Kommunikation wird nicht zu ersetzen sein. Es gilt die
Kommunikation aufzuwerten.
2.5 Informationsbedarfsanalyse
Bei der Informationsbedarfsanalyse ist besonders der Bereich der Anforderungsanalyse
(Requirements Engineering) für diese Arbeit relevant. Zuerst stellt sich die Frage, was
überhaupt eine Anforderung ist.
Nach IEEE definiert sich eine Anforderung wie folgt: [IEE90]
• Eine Eigenschaft oder Bedingung, die von einem Benutzer (Person oder System)
zur Lösung eines Problems oder zur Erreichung eines Ziels benötigt wird.
• Eine Eigenschaft oder Bedingung, die ein System oder eine Systemkomponente
erfüllen muss, um einen Vertrag, eine Norm, eine Spezifikation oder andere,
formell vorgegebene Dokumente zu erfüllen.
• Eine dokumentierte Repräsentation einer Eigenschaft oder Bedingung, wie in
den ersten beiden Punkten beschrieben.
Eine kompaktere Definition von Anforderungen nach Götz, einer der Sophisten, lautet: Eine Anforderung ist eine Aussage über eine zu erfüllende Eigenschaft oder zu
erbringende Leistung eines Produktes, eines Prozesses oder der am Prozess beteiligten
Personen. [udS14, S. 162]
Anforderungen werden nach Ebert in drei Sichtweisen beschrieben. In einer Reihenfolge: Marktanforderung (Warum?), Produktanforderung (Was?) und Komponentenanforderungen (Wie?). Die Marktanforderung befindet sich im Problemraum und blickt
auf Ergebnisse aus Verträgen und Verhandlungen. Im darauf folgenden Lösungsraum
12
2 Grundlagen
befinden sich zuerst die Produktanforderung. Sie betrachtet die Analyse der Marktanforderungen und liefert ein Lösungsmodell. Die Komponentenanforderung zielt bereits
auf die konkrete Implementation ab. Sie blickt auf die Abbildung von konkreten Produktkomponenten, die implementiert werden. [Ebe12, vgl. S. 40]
Pohl beschreibt die Analyse von Anforderungen in drei Dimensionen. Der Inhalt von
vage“ bis vollständig“, die Dokumentation von informell“ bis gemäß Vorschrif”
”
”
”
ten“ und die Übereinstimmung von individuelle Sichten“ bis konsolidierte Sichten“.
”
”
Das Ziel ist es, in allen drei Dimensionen inhaltlich vollständig, gemäß Vorschriften
dokumentiert und übereinstimmende Sichten konsolidiert zu haben. [Poh08, vgl. S. 42]
Traditionelle Systemanalyse, um Anforderungen zu erheben beschreibt Pohl als Betrachtung existierender Systeme. Damit sollen Automatisierungen eingeführt werden,
um Prozesse und Systeme (teilweise) zu ersetzen. [Poh08]
Um Anforderungen aufzudecken, können weitere Methoden genutzt werden. Sommerville beschreibt Viewpoints, Interviews, Szenarios sowie Use-Cases als geeignete
Methoden.[SS97, vgl. S. 149-158] In dieser Arbeit wird die Methode nach Bogner als
halbstrukturiertes Interview angewendet. [Bog05, vgl. S.37-38]
Pohl beschreibt Methoden, um Anforderungen aufdecken zu können als Schablonen zur
Beschreibung der Technik. Er schlägt die Techniken Interview, Workshop, Beobachtung, schriftliche Befragung sowie perspektivenbasiertes Lesen vor. Pohl beschreibt zu
welchen Informationen sich die Techniken eignen. Die in dieser Arbeit durchgeführten
Techniken, Interview und schriftliche Befragung eignen sich beide zur Identifikati”
on von Anforderungsquellen“, zur Gewinnung existierender Anforderungen“ und zur
”
Entwicklung innovativer Anforderungen“. Der Aufwand wird laut Pohl für das Inter”
view als hoch bis mittel“ und für die schriftliche Befragung als gering“ eingeschätzt
”
”
[Poh08, vgl. S. 324].
Weitere Methoden, um Anforderungen zu erheben sind laut Sommverille Aufgabenanalyse, Interviews, Fragebögen und eine Analyse der Ethnographie.[SS97, vgl. S. 379-383]
In der Anforderungsanalyse nach Sommerville sind folgende Punkte für die Anforderungsanalyse in den erhobenen Daten relevant:
13
2 Grundlagen
• Funktionale und nicht-funktionale Anforderungen
• Benutzungsanforderungen
• Systemanforderungen
• Interfaceanforderungen
• Die Anforderungsspezifikation als Dokument
[SS97, vgl. S. 117]
Bei der Anforderungsanalyse nach Ebert und Pohl werden Anforderungen etwas anders definiert. Was Sommerville unter Benutzungsanforderungen versteht definieren sie
Qualitätsanforderungen. System- und Interfaceanforderungen ordnen sich nach Ebert
den Qualitätsanforderungen unter und sind dort als interne Sicht geordnet. Das Dokument selbst geht als Randbedingung in die Ordnung nach Ebert. [Ebe12, vgl. S. 31]
[Poh08, vgl. S. 14]
Rupp nennt außerdem für jede Anforderung folgende Qualitätskriterien: [udS14, vgl.
S. 24]
• Vollständigkeit
• Korrektheit
• Juristische Klassifizierung
• Konsistenz zu anderen Anforderungen
• Testbarkeit
• Verstehbar für alle Stakeholder
• Realisierbarkeit
• Notwendigkeit
• Verfolgbarkeit
• Bewertbar
14
2 Grundlagen
Funktionale und nicht-funktionale Anforderungen
Funktionale Anforderungen beschreibt Sommerville als Feststellung eines Dienstes
( Statement of service“) die ein System bietet, auf dessen Eingaben reagiert oder sich
”
verhält. In einigen Fällen können Anforderungen sogar explizit ausgeschlossen werden.
[SS97, vgl. S. 119]
Nicht-funktionale Anforderungen sind Einschränkungen zu den Diensten oder Funktionen, die vom System geboten werden. Diese Einschränkungen beziehen sich beispielsweise auf Timing, Entwicklungsprozesse, Reihenfolgen und Standards. Diese Anforderungen haben meist Anwendung auf das System als Ganzes. Damit haben sie nicht
üblicherweise nur Einfluss auf ein individuelles Feature oder einen Dienst. [SS97, vgl.
S. 119]
Sommverville beschreibt ein weiteres Gebiet, domänenspezifische Anforderungen. Diese Anforderungen kommen von der Domäne der Anwendung. Sie bilden die Charakteristik und Einschränkungen der Domäne ab. Sie können funktionale als auch
nicht-funktionale Anforderungen sein. [SS97, vgl. S. 119] In diesem Fall entspricht die
Domäne der von medizinischen Daten. Diese unterliegen besonderen Regelungen und
Einschränkungen.
Benutzungsanforderungen
Benutzungsanforderungen nach Sommerville sind funktionale und nicht-funktionale
Anforderungen, die bei der Benutzung ohne detailliertes technisches Verständnis des
Systems beschrieben werden. Sie sollten nur das externe Verhalten des Systems beschreiben und vermeiden, von Charakteristiken des Entwurfs abhängig zu sein. Sommerville empfiehlt beim Schreiben von Benutzungsanforderungen auf SofwareFachsprache zu verzichten und diese stattdessen in einer einfachen Sprache mit intuitiven Darstellungsformen darzustellen. Er beschreibt außerdem Schwierigkeiten bei
der Verwendung dieser einfacheren Sprachwahl. Es geht Begriffsschärfe und Klarheit
verloren. Allgemein kann es bei der Erhebung von Benutzungsanfoderungen zu Ver-
15
2 Grundlagen
wirrungen zwischen der Einordnung der Anforderung in funktionale, nicht-funktionale,
Systemziele oder Design-Infromation kommen. Es kann auch passieren, dass mehrere
Anforderungen in eine Anforderung verschmelzen. [SS97, vgl. S. 127]
Der Begriff von Ebert, Qualitätsanforderungen für Benutzungsanforderungen, passt
ebenfalls zu diesen Anforderungen. Sie machen die Qualität der eigentlichen Anforderungen aus. Ebert beschreibt, dass diese allerdings schwer zu spezifizieren, zu validieren
und zu realisieren sind. Abhängigkeiten und Wechselwirkungen mit der Architektur
und funktionalen Anforderungen sind hier zu berücksichtigen. [Ebe12, vgl. S. 33]
Systemanforderungen
Systemanforderungen beschreibt Sommerville als ausgeweitete Versionen der Benutzungsanforderungen, die von Softwareingenieuren als Ausgangspunkt für das Design
des Systems verwendet werden. Optimalerweise beschreiben diese das externe Verhalten des Systems und ihre Einschränkungen im Einsatz.[SS97, vgl. S. 129-130]
Interfaceanforderungen
Interfaceanforderungen sind laut Sommerville ein technischer Teil der Anforderungen.
Nahezu alle Systeme müssen mit bestehenden Systemen, die bereits in Umgebungen
etabliert sind, agieren. Wenn ein neues System mit einem bestehenden agieren muss,
dann müssen die Schnittstellen der beiden Systeme bekannt sein. Dazu gehören prozedurale Schnittstellen. Dort sind Funktionen, Reihenfolgen der Anwendungen und
Bedingungen meist in einer sogenannten API (Application Programming Interface)
definiert. Datenstrukturen und dessen Zusammenhänge sind auch zu spezifizieren. Unterschiedliche Systeme können einen gleichen Sachverhalt unterschiedlich strukturieren. Im traditionellen Sinn muss sich laut Sommerville auch über die Repräsentation
der Daten Gedanken gemachen werden. Bitreihenfolgen auf verschiedenen Hardwareplattformen gilt es auch zu berücksichtigen. [SS97, vgl. S. 135]
16
2 Grundlagen
Die Anforderungsspezifikation als Dokument
Die Anforderungsspezifikation besteht laut Sommerville aus einer Einleitung, einer allgemeinen Beschreibung und spezifischen Anforderungen. Die Einleitung besteht aus
folgenden Komponenten: Zweck, Rahmen, Definition inkl.(Akronyme und Kürzungen),
Referenzen. Die allgemeine Beschreibung setzt sich aus einer Produktperspektive und
den aus den Anforderungen entstandenen Produktfunktionen, Benutzungscharakteristiken, generelle Einschränkungen und Annahmen wie Abhängigkeiten zusammen.
[SS97, vgl. S. 137]
Ebert beschreibt das Dokument als Randbedingung. Gesetzliche Standards und Vorgaben gehören hier in das Dokument und sind zu berücksichtigen. [Ebe12, vgl. S. 35]
Diese Inhalte für eine Spezifiktion stützen auf mit dem IEEE-Standard 830. [IEE93]
Ziel dieser Arbeit ist, nach der Definition der Anforderung, eine solche Anforderungsspezifikation zu liefern. Diese ist als Dokument in den Anhängen zu finden.
2.6 Vorarbeiten in diesem Bereich
Krankenhäuser verstehen das PIS als Teil ihres Krankenhausinformationssystems (KIS).
[Hea12] Dort wird die Krankenakte digital für interne Zwecke verwaltet oder gar wie
im Charité Berlin per Tablet-PC mitgeführt. [iHA12]
Die Deutsche Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V. vertreibt mit der EUSANA GmbH & Co. KG zusammen ein Patienteninformationssystem, in dem Patienten persönliche Informationen in Papierform mitnehmen können.
Auf diesen Dienst haben Patienten keinen direkten Zugriff. Somit ist dieser Dienst
auch nicht mobil. [Deu14]
In diesem Zusammenhang sollte außerdem der ärztliche Bereitschaftsdienst (Notdienst)
der Kassenärztlichen Vereinigung genannt werden. In Deutschland ist er nicht sehr bekannt. Er ist ähnlich wie ein Notruf an die Polizei oder die Feuerwehr über das Telefon
17
2 Grundlagen
zu erreichen. Die Nummer dazu lautet: 116 117“. Hier geben Ärzte Auskunft. Dies
”
ist generell bei allen nicht lebensbedrohlichen Fällen“ außerhalb der Sprechzeit des
”
Hausarztes oder bei Unsicherheit, ob nun ein Krankenwagen bestellt werden muss,
sinnvoll. 2 .
2
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst http://www.116117info.de besucht am: 15.03.2015
18
3 Fragestellung
Die Hauptfrage Welche Anforderungen werden an das Patienteninformationssystem
”
gestellt?“ wird in dieser Arbeit beantwortet. Diese Anforderungen werden in einer
Anforderungsspezifikation im Anhang F zusammengefasst. Die Empirie dazu, wird von
einem Experten in einem Interview und mit Fragebögen an die Patienten in der Praxis
erhoben. Im Einzelnen resultieren folgende Unterfragen zu der Hauptfragestellung.
1. Welche Daten sind aus ärztlicher Sicht verfügbar und informativ für Patienten?
2. Wie können Patienten an Informationen, die sie benötigen, gelangen?
3. Welche Daten möchten Patienten auf ihren mobilen Geräten empfangen und
transportieren können?
Die Unterfrage 1 wird im Kapitel 5.4 mit Vorschlägen zu Medien pro Behandlungsart
beantwortet. Die Unterfrage 2 wird vorwiegend durch Fragen an den Experten zum
IST-Zustand und Detailfragen zu den Behandlungen im Kapitel 5.1 durch das Interview beantwortet. Der SOLL-Zustand durch ein PIS ist im Kapitel 5.5 zu finden. Die
Unterfrage 3 wird durch die ausgewerteten Fragebögen in der dazugehörigen Auswertung in Kapitel 5.2 beantwortet. Ein erhöhtes Interesse an Informationen vor und nach
Untersuchungen wird deutlich.
3.1 IST-Zustand von Patienteninformationssystemen
Der IST-Zustand, wie Patienten informiert werden, ist deutlich heterogen. Der Experte
hat in seiner Praxis kein digitales PIS. Dort werden Inhalte mündlich und im seltensten
19
3 Fragestellung
Fall per E-Mail kommuniziert. Die Ausgabe von Informationsmaterial zu bestimmten
Themen des Patienten, erfolgt nur falls es Material (z.B in Form von bebilderten
Broschüren) vom Hersteller des Materials gibt.
20
4 Vorgehen/Methoden
In diesem Kapitel werden das Vorgehen und die Methoden, die eingesetzt wurden,
vorgestellt. Es wird ein Überblick über das Untersuchungsdesign (Abbildung 4.1 ) gegeben.
Es folgt eine Beschreibung der Entstehung, Vorgehensweise und Auswertung im Interview als auch im Fragebogen.
Abbildung 4.1: Untersuchungsdesign
21
4 Vorgehen/Methoden
4.1 Informationsbedarfsanalyse
Die Informationsbedarfsanalyse beruht auf einem Interview an einen Experten und
darauf folgend Fragebögen an die Patienten in der Praxis des Patienten. Die Reihenfolge und den Zusammenhang dessen lässt sich in Abbildung 4.1 sehen. Grundsätzlich
werden in der Informationsbedarfsanalyse Personen zu ihren Prozessen befragt. Die
Fragen beziehen sich dabei grundsätzlich auf typische Fragestellungen, die sich wie
folgt auf Sachverhalte beziehen: Was, Wie, Wann, Womit, Dauer, Häufigkeit, Wer, Wo,
Dimension, Stand, Bezug und Rahmen. In dieser Arbeit werden im späteren Verlauf
Fragebögen von Patienten ausgefüllt, die diese Fragen nicht frei beantworten, sondern
bereits durch eine Vorauswahl im Interview fest definiert sind.
4.2 Interview
Die Empirie dieser Arbeit basiert auf dem Interview. Es kann als einzelnes Interview
keine allgemeingültigen Schlüsse ziehen. Das Interview ist ein systematisierendes Experteninterview nach Bogner [Bog05, vgl. S.37-38]. Es wird von einem Interviewleitfaden gestützt (Anhang A ). Vorgabe ist, dass der Interviewer den Gesprächspartner
möglichst frei sprechen lässt ihn durch Moderation bei Bedarf wieder auf das Thema
lenkt. Die Fragen sollten offen gestaltet und nicht suggestiv sein.
Der Interviewleitfaden zielt auf die Forschungsfragen dieser Arbeit, sowie die Arbeitsschritte und den üblichen Behandlungen in der Praxis ab. Auch einige Punkte aus der
Motivation der Arbeit wurden aufgegriffen.
Im Detail wurden die Forschungsfragen um Eventualfragen zu den Hauptfragen ergänzt.
Diese sollten, falls die Erwartung der Beantwortung der Frage richtig war, vom Experten bereits bei der Hauptfrage beantwortet werden. Die Praxis gibt auf ihrer eigenen
22
4 Vorgehen/Methoden
Internetpräsenz1 die üblichen Behandlungen für die Zahnmedizin an. Diese lauten:
Prophylaxe, Füllungstherapie, Implantate, Parodontologie, Kronen und Brücken sowie Voll-/Teilprothesen.
Die erste Leitfrage Der Patient aus Sicht des Arztes“ soll den IST-Zustand in der
”
Praxis mit den Quellen der Motivation dieser Arbeit verbinden. Es werden Fragen zur
Arzt-Patienten-Kommunikation aus Sicht des Arztes gestellt.
Die zweite Leitfrage Welche Informationen sind aus Ihrer Sicht relevant für die
”
Patienten?“ bezieht sich auf die oben genannten sechs üblichen Behandlungen. Für
jede Behandlung wurde erhoben, wie derzeit die Informationen bereitgestellt werden,
welche Informationen darüber hinaus verfügbar sind, welche davon zur Verdeutlichung
besser genutzt werden können und welche sich nicht eignen. Dies geschieht jeweils aus
Sicht des Arztes.
Die dritte Frage Nachfrage des Patienten - IST-Zustand und Bedarf eines PIS“ soll
”
herausfinden ob Patienten Fragen stellen, wann diese gestellt werden und über welches
Medium diese Patienten an den Arzt heran treten.
Die vierte Frage Die Patientenakte in der Praxis“ soll in Erfahrung bringen wie
”
die Patientenakte in der Praxis abgebildet ist. Außerdem soll die Handhabung der
Aspekte des Datenschutzes festgestellt werden.
Die fünfte Frage Patienteninformationssystem - Welche Anforderung schlagen Ärzte
”
vor?“ soll herausfinden was der Experte unter einem solchen System versteht, Anforderungen sollen aufgedeckt und ausgeschlossen werden..
1
http://www.zahnarzt-feldhaus.de/behandlungen.htm (besucht am: 1.2.2015)
23
4 Vorgehen/Methoden
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
Das Interview wird in seiner transkribierten Version (Anhang B )einer qualitativen
Inhaltsanalyse nach Mayring unterzogen. Laut Mayring ist die Inhaltsanalyse ein systematisches und regelgeleitetes Vorgehen, um eine Kommunikation zu analysieren und
damit Rückschlüsse auf bestimmte Aspekte der Kommunikation schließen zu können.
[May10, vgl. S.13]
Mayring beschreibt ein allgemeines inhaltsanalytisches Ablaufmodell, in dem die Festlegung des Materials, die Analyse der Entstehungssituation und die formalen Charakteristika des Materials am Anfang stehen. [May10, vgl. S.60]
Bei der Festlegung des Materials handelt es sich um ein Fallbeispiel. Der Experte ist
Inhaber einer Zahnarztpraxis und praktiziert dort seit fünf Jahren. Der Experte hat
die Praxis vor Kurzem als Inhaber vollständig übernommen.
Zur Analyse der Entstehungssituation gehört die Art der Teilnahme und welche Bedingungen gestellt werden. Die Teilnahme an dem Interview war unentgeltlich und
freiwillig. Der Experte ist interessiert an den Ergebnissen der Arbeit und erhält nach
Abgabe der Arbeit eine Kopie. Bei den Gesprächen handelt es sich um halbstrukturierte und offene Interviews nach Bogner. [Bog05, vgl. S.37-38] Das Interview wurde
im Rahmen dieser Abschlussarbeit vom Autor selbst durchgeführt. Es fand im Büro
der Praxis nach den offiziellen Öffnungszeiten in einem der Büroräume statt. [May10,
vgl. S.52-53]
Die formalen Charakteristika des Materials beschreiben die Entstehung des Materials.
Nach Absprache mit dem Experten wurde von dem Interview eine Audioaufnahme
gemacht (Apple iPhone 5s per Sprachmemo-Applikation, Lenovo T430s per Audacity
als Backup). Das Transkribieren wurde mittels einer Testversion der Software tran”
24
4 Vorgehen/Methoden
scribe“
2
bewerkstelligt. Das Transkript ist wortgetreu. Unvollständige Sätze wurden
ausgelassen. Das Werkzeug hat es ermöglicht die Zeitstempel zur Audiodatei im folgenden Format einzufügen [hh:mm:ss].[May10, vgl. S.52-53]
Mayring unterscheidet zwischen drei verschiedenen Analysetechniken bei der qualitativen Analyse:
• Zusammenfassung
Bei dieser Analyse wird das Material reduziert. Es muss allerdings so reduziert
werden, dass Inhalte erhalten bleiben und die Zusammenfassung inhaltlich ein
Abbild des Ausgangsmaterials bleibt.
• Explikation
Explikation ist dazu da, um bei einzelnen Stellen im Transkript nähere Erläuterung,
durch zusätzliches Material zu bringen.
• Strukturierung
Ziel dieser Analyse ist es das Transkript nach festgelegten Ordnungskriterien zu
filtern oder eine Einschätzung des Transkripts vorzunehmen.
[May10, vgl. S. 65]
In dieser Arbeit wird eine Kombination der Analysemethoden Strukturierung“ und
”
Zusammenfassung“ angewendet. (Abbildung 4.2) Basierend auf den Forschungs- und
”
Leitfragen wurden Kategorien festgelegt um die Strukturierung durchzuführen. Das
Herausfiltern relevanter Textstellen wird durch die Analysetechnik der Zusammenfassung realisiert. Darauf wird dies den Kategorien zugeordnet und bei Bedarf überarbeitet.
Ziel ist es, stets die Informationen auf den Kern zu reduzieren.
2
(https://transcribe.wreally.com/)
25
4 Vorgehen/Methoden
Abbildung 4.2: Analysetechniken Zusammenfassung (links) und Strukturierung
(rechts) nach Mayring [May10, S. 68 und 93]
Die Zusammenfassung (Anhang C ) wird nach Mayring wie folgt durchgeführt: (Abbildung 4.2 links) Im ersten Schritt wird das Material durch die Fragestellung festgelegt,
sowie bestimmt, welche Teile zu den nun gefundenen Kategorien zugeordnet werden.
Bei der Paraphrasierung im zweiten Schritt werden Ausschmückungen entfernt, in eine einheitliche Sprache gebracht und signifikante Stellen verdeutlicht. Paraphrasen,
die sich unterhalb des im dritten Schritt definierten Abstraktionsniveaus befinden,
werden verallgemeinert. Der vierte Schritt ist die erste Reduktion bei der durch Zusammenfassung und Streichung nicht aussagekräftiger oder identischer Paraphrasen
reduziert wird. Im fünften Schritt findet die zweite Reduktion statt. Hier werden nahe-
26
4 Vorgehen/Methoden
zu identische oder über den Inhalt verteilte Paraphrasen erneut zusammengefasst bzw.
gebündelt. Der sechste Schritt dient der Zusammenfassung des Kategoriensystems. Der
siebte und letzte Schritt prüft ob die Kategorien noch ein Abbild des Ursprungsmaterials sind. Wenn dies nicht zutrifft, kann das Abstraktionsniveau angehoben werden
und der Prozess beginnt erneut an Schritt drei. [May10, vgl. S. 67-83]
Ein Kategoriensystem (Anhang D ) entsteht durch die darauf folgende Analysetechnik
der Strukturierung. (Abbild 4.2 rechts) Diese benötigt acht Schritte nach Mayring.
Nachdem im ersten Schritt das Material aus der Zusammenfassung bestimmt wird,
werden im zweiten Schritt anhand der Forschungsfragen Strukturierungsdimensionen
definiert, so werden diese gleich im dritten Schritt mit Hilfe des Interviewleitfadens
erweitert. Im vierten Schritt werden Ankerbeispiele, Formulierungen und Definitionen
zu den einzelnen Kategorien gefunden. Der fünfte Schritt ist ein Durchlauf durch das
Material, um für die Kategorien Fundstellen aufzudecken. Der sechste Schritt ist ein
Durchlauf durch das Material, bei dem die Fundstellen bearbeitet und in das Kategoriensystem extrahiert werden. Bei Bedarf ist nun ein siebter Schritt nötig, bei dem das
Kategoriensystem und dessen Definition überarbeitet wird und bei Schritt drei wieder fortsetzt. Schritt acht ist die Ergebnisaufbereitung der entstandenen Kategorien.
[May10, vgl. S. 92-92]
In dieser Arbeit war es notwendig das Kategoriensystem (Anhang D), wie in Schritt
7 der Strukturierung beschrieben, zu überarbeiten. Anhand der Hauptfragen im Interviewleitfaden, die sich aus den Forschungsfragen definiert haben, erwies sich das
Kategoriensystem als zu grob. Es mussten die Behandlungsarten einzeln aufgegliedert
werden (K2.1 - K2.5). Inhaltlich stachen auch neue Kategorien zur Motivation der Patienten (K3), Bewusstsein der Patienten (K4), Prüfung der aufgenommen Informationen
als Wissen (K5), Aufwand und Kosten(K6) aus dem ursprünglichen Kategoriensystem
hervor. Diese finden sich bereits als Unterfragen auf den Interviewleitfaden und haben
während des Interviews an Gewicht hinzu gewonnen.
27
4 Vorgehen/Methoden
4.3 Fragebogen
Der Fragebogen (Anhang E ) leitet sich aus den Kateogrien der qualitativen Inhaltsanalyse des Interviews ab. Der Fragebogen soll möglichst viele Patienten erreichen,
wenige Patienten durch seinen augenscheinlichen Umfang abschrecken und in kurzer
Zeit bearbeitbar sein. Um Probleme mit Vermischungen zu vermeiden, soll der Fragebogen auf eine Din A4 Vorder- und Rückseite passen.
Für den Fragebogen wurde sich an Regeln nach Porst, zur Formulierung der Fragen
gehalten. Fragen sollen eindeutige Begriffe verwenden, die auch nicht vom Laien missverstanden werden können. Kurz und nicht komplex sollen die Fragen gestaltet sein.
Hypothetische, doppelt verneinte oder mit mehrfachen Stimuli behaftete Fragen gilt
es zu vermeiden. Fragen sollen nicht im Stil von Unterstellungen oder suggestiv mit
einer positiven oder negativen Behaftung der Frage gestellt werden. Fragen über mutmaßlich unbekanntes Wissen an Personen sollen vermieden oder durch eine eindeutige
Einleitung der Frage erklärt werden. Die Antwortkategorien in allen Formen sollen
erschöpfend und disjunkt sein. Personen sollen die Möglichkeit haben, alle möglichen
Antworten eindeutig und zweifelsfrei geben zu können. Der Kontext einer Frage soll
sich außerdem nicht unkontrolliert auf die Beantwortung ausüben. [Por14, vgl. S. 99100]
Porst beschreibt die Reihenfolge der Fragestellung als Dramaturgie des Fragebogens“
”
bzw. Fragensukzession“[Por14, S.137]. Es ist wichtig, mit komplexen Fragen nicht
”
direkt am Anfang des Fragebogens zu beginnen. Außerdem bauen Fragen häufig aufeinander auf oder das Thema entwickelt sich erst im Laufe des Fragebogens für die
Befragten, so dass die Reihenfolge eine große Rolle spielt. Falls die Befragten allerdings
vor dem Ausfüllen des Fragebogens den Fragebogen überfliegen oder den Fragebogen
in einer beliebigen Reihenfolge ausfüllen, kann sich die Dramaturgie verändern.[Por14,
vgl. S.137]
Die zuvor erhobenen Kategorien und dessen Einzelheiten lassen sich nicht direkt
in Fragen an den Patienten übernehmen. Sie müssen in einer für jeden Patienten
28
4 Vorgehen/Methoden
verständliche Sprache verfasst werden. Außerdem müssen für Darstellungen in Skalen
diese definiert werden. Die Skalen sollten gleichmäßig verteilt und für alle Fragen, auf
die diese Skala angewendet wird, zutreffend sein.
Der Fragebogen beginnt klassisch mit einer Einleitung, in der ein Zusammenhang zwischen dem Fragebogen und dieser Arbeit hergestellt wird. Es wird der Titel dieser
Arbeit, der angestrebte Abschlussgrad des Autors und eine Mitteilung zur Anonymisierung mitgeteilt.
Darauf folgt die Einstiegsfrage mit Mehrfachnennung zu den eigenen Endgeräten der
Befragten. Sie können angeben ob sie Handys mit und ohne Internet, Tablets, PC oder
Mac besitzen. Die Frage ist halboffen gestaltet falls eine befragte Person besonders moderne Endgeräte wie zum Beispiel eine Smartwatch besitzt.
Die Einstiegsfrage soll die Person nicht überfordern oder vom Fragebogen abschrecken.
Außerdem soll sie Spannung erwecken, leicht zu beantworten und themenbezogen sein.
Die Befragten müssen überlegen welche der Geräte sie persönlich besitzen.[Por14, vgl
S.142]
Aus der Motivation dieser Arbeit geht hervor, dass Patienten nur relativ selten
zusätzliches Informationsmaterial erhalten. In der ersten Fragengruppe Zufriedenheit
”
mit der Arzt-Patienten-Kommunikation“ wird diese Frage gestellt. Außerdem werden
Fragen zur Basis der Kommunikation gestellt. Diese betreffen die Zufriedenheit mit der
Kommunikation und der Zeit, die sich der Arzt zur Entscheidungsfindung mit Patienten nimmt. Die Antwortmöglichkeiten sind mit sehr zufrieden“ bis nicht zufrieden“
”
”
in fünf Punkten anhand eine Ordinalskala mit Mittelpunkt gewählt.
In der zweiten Fragengruppe wird zur Ausprägung der Arzt-Patienten-Kommunikation“
”
befragt. Eine Umformulierung der Fragen zur Ausprägung“ zu Themen war notwen”
29
4 Vorgehen/Methoden
dig, um diese Fragen übersichtlich in einer Ordinalskala anordnen zu können. Auch
hier wurde eine Skala von stark ausgeprägt“ bis nicht ausgeprägt“ mit Mittelpunkt
”
”
gewählt. Es wird die Ausprägung zu folgenden Themen befragt wie: Interesse an
Möglichkeiten in der eigenen Behandlung, Aufklärung durch den Arzt bei eigenen
Entscheidungen, Interesse an einer Vertrauensbasis zum Arzt, Hemmschwelle bei Fragen nach einem Termin oder der Verbindlichkeit bei der Einhaltung von Absprachen
mit dem Arzt. Patienten steht es frei zu antworten, keine der einzelnen Ausprägungen
beansprucht zu haben oder nicht antworten zu wollen.
Eine weitere Frage mit Mehrfachnennung, Fragen nach der Behandlung“, wird an”
hand von beispielhaften Fragen nach der Behandlung gestellt. Patienten sollen sich
durch beispielhafte Fragen mit den Antworten identifizieren können. Es kann auch
sein, dass Patienten keine Fragen gestellt haben. Die weiteren Antwortmöglichkeiten
richten sich an die Grundlagen der Zahnmedizin und dessen Prozesse. Grundlagen im
Sinne von Diagnose, Behandlungsdetails, Befunde und Nachsorge. Prozesse bezüglich
der Terminvereinbarungen und Therapieplanung als Fragen. Diese Frage gilt als halboffen, da Patienten mit einem Freitextfeld weitere gestellte Fragen angeben können.
Die halboffene Frage ist laut Porst eine geschlossene Frage mit Antwortmöglichkeiten,
die sich um eine offene Antwortmöglichkeit erweitert. Die offene Möglichkeit sollte
gewählt werden falls keine der geschlossenen Antworten zutrifft. [Por14, vgl. S. 53-57]
Bei dem nächsten Fragenblock, Nutzung von zusätzlichen Medien“, sind die Ant”
wortmöglichkeiten auf Ja“, Nein“ und keine Antwort“ eingeschränkt. Nicht alle
”
”
”
Patienten sind mit den Details dieser nutzbaren Medien bekannt oder gar vertraut.
Es wird außerdem Patienten ein höheres Maß an eigener Imagination abverlangt.
Sie müssen sich überlegen, ob sie sich zu den genannten kurzen Beispielen für bestimmte Medien interessieren. Deswegen wurde von einer weiten Skalierung der Antwortmöglichkeiten abgesehen. Die Fragen beziehen sich auf allgemeine und bestimmte
Untersuchungen. Die ersten beiden Fragen sollen herausfinden ob Patienten vor und
30
4 Vorgehen/Methoden
nach Untersuchungen an Informationen interessiert sind. Die weiteren Fragen zielen
auf die im Interview durch den Experten aufgedeckten Medien zu bestimmten Behandlungen ab.
Bei der Frage Empfang von Daten auf Endgeräte nach aktuellem Datenschutz gilt
”
”
es etwas umzudenken. Mit einer kurzen Einleitung werden Patienten in einer Rasterform befragt ob sie sich vorstellen können (persönliche oder allgemeine) Informationen
(mobil oder lokal) mit einem oder mehreren der folgenden Geräte zu empfangen. Die
Endgeräte sind angegeben als Handy, Tablet, PC / Mac, kein Endgerät nutzen oder
keine Antwort. Diese Frage ist leicht hypothetisch gehalten und zielt auf eine mögliche
Anforderung an das System ab.
Bei der letzten Frage Datensicherheit“ handelt es sich um eine komplett offene Frage.
”
Wem vertrauen Sie aktuell im Internet Ihre persönlichen Daten an?“. Der Begriff:
”
persönliche Daten“ ist nicht allen Patienten direkt geläufig. Deshalb befinden sich
”
dafür am Ende des Freitextfeldes leichte Beispiele wie: Name, Alter, Familienstand,
etc.
Der letzte Bereich liefert Platz für Bemerkungen und Anmerkungen als Freitextfeld,
sowie einen Dank für die Teilnahme an der Patientenumfrage.
Pretest
Ein Pretest wurde in einer kleinen Gruppe (familiäres Umfeld) vorab durchgeführt.
Dort wurde insbesondere das Verständnis der Fragen und einzelnen Skalen durchgesprochen. Bei Laien hat sich gezeigt, dass einzelne Fragen durch die vorgegebenen Antworten verdeutlicht wurden. Der Kontext wurde von den Pretestteilnehmern
auch direkt durch die Einleitung verstanden. Der Begriff persönliche Daten“ wurde
”
in der Frage Wem vertrauen Sie aktuell im Internet Ihre persönlichen Daten an?“ im
”
Pretest als nicht eindeutig von den Teilnehmern genannt. Deshalb wurde der Begriff
31
4 Vorgehen/Methoden
persönliche Daten“ am unteren Rand der Freitextfläche mit sehr einfachen Beispielen
”
erklärt. Die restlichen Fragen und die unterschiedlichen Skalen wurden im Pretest als
gut verständlich und für den kurzen Bogen von den Teilnehmern als abwechslungsreich
empfunden. [Por14, vgl. S. 189]
32
5 Auswertung
5.1 Interview
Das Interview (transkribiert im Anhang B)hatte eine geplante Dauer von ca. 30 Minuten. Es dehnte sich auf eine Gesamtlänge von 1 Stunde und 12 Minuten aus und
hatte eine Pause nach 49 Minuten. Somit können aus diesem Interview keine allgemeingültigen Schlüsse gezogen werden.
Der Experte hat sehr ausführliche Antworten gegeben und von sich aus viel Hintergrund und weitere für diese Arbeit nicht relevante Details erläutert. Außerdem hat
er viele Beispiele genannt, in denen er sich selbst in unterschiedliche Rollen versetzt
hat. Der Experte hat häufig sehr offen gesprochen und sowohl seinen Standpunkt, als
auch den eigenen als Patient vertreten. Einige Hintergründe oder Anmerkungen wurden mehrfach zu Fragen hervorgehoben. So zum Beispiel den Hinweis von Patienten,
die persönliche Hemmschwellen beim Kontakt und nach dem Termin, beim Stellen von
Nachfragen mit dem Arzt, haben. Eine Zusammenfassung des Inhalts ist als Reduktion
nach Mayring im Anhang D (Reduktion nach Mayring) zu finden.
33
5 Auswertung
5.2 Fragebogen
Die Anzahl der Teilnahmen am Fragebogen beträgt 52. Die Laufzeit der Fragebögen
betrug 10 Werktage. Der Experte hat im Interview mitgeteilt, dass er pro Tag bis zu 30
Patienten empfängt. Leider waren von den Patienten wohl wenige, trotz freundlichem
Hinweis vom Personal bereit den Fragebogen auszufüllen. Die absolut unterste selbst
auferlegte Anzahl von 50 Teilnahmen konnte knapp überschritten werden. Leider war
es nicht möglich in dem verfügbaren Zeitraum weitere Teilnahmen zu generieren. Nun
werden aus den verfügbaren Teilnahmen Hinweise und Schlüsse für Anforderungen gezogen. Die Antworten zu den einzelnen Fragen werden in Diagrammen kurz vorgestellt.
Die Frage zu den Endgeräten (Abbildung 5.1 ), die teilnehmende Personen besitzen,
wurde von allen Personen, mit Ausnahme von einer Person ohne Endgerät, mit dem
Besitz mindestens eines Endgerätes beantwortet. Es ist auffällig und war zu erwarten,
dass bei 52 Teilnahmen alle Personen, bis auf eine Person, ein Handy ohne Internet
oder ein Smartphone besitzen. Knapp über die Hälfte verfügt über einen PC oder Mac.
Tablets hingegen sind nur von knapp einem Viertel in Gebrauch.
Abbildung 5.1: Diagramm Fragebogen - Frage 1: Endgeräte
34
5 Auswertung
Die erste Fragengruppe (Abbildung 5.2 ) zur Zufriedenheit mit der Arzt-PatientenKommunikation wurde durchaus positiv beantwortet. Die Skala reicht von ++ sehr
”
zufrieden“ bis – nicht zufrieden“. Bei der Bewertung der Kommunikation und der
”
Dauer, die sich der Arzt für Entscheidungen nimmt sind die Antworten mit einem jeweils positiven Median + etwas zufrieden“ ausgefallen. Die Frage nach zusätzlichem
”
Informationsmaterial zum Mitnehmen ist neutral beantwortet worden, obwohl wenig
Informationsmaterial mitgegeben wird, reicht dies für eine neutrale Aussage. Anders
herum ist der Durchschnitt mit den Informationen eventuell zufrieden.
Abbildung 5.2: Diagramm Fragebogen - Frage 2: Zufriedenheit
Die zweite Fragengruppe (Abbildung 5.3 ) zur Ausprägung der Arzt-PatientenKommunikation hat eine Skala von ++ stark ausgeprägt“ bis – nicht ausgeprägt“.
”
”
Die erste Frage dieser Gruppe zum Interesse an weiteren Möglichkeiten zur Behandlung
hat seinen Median bei o neutral“. Knapp die Hälfte der Teilnehmer hat die Frage als
”
neutral beantwortet. Die nächste Frage zur Ausprägung der Aufklärung, die vom Arzt
zur Findung von Entscheidungen dient, hat auch einen neutralen Median. Dieser liegt
allerdings etwas dichter an der Bewertung + leicht ausgeprägt“. Die Ausprägung von
”
Interesse an einer Vertrauensbasis ist erwartungsgemäß ++ stark ausgeprägt“ Über
”
35
5 Auswertung
die Hälfte haben eine starke Ausprägung gewählt. Dementsprechend ist der Median
auch bei ++ stark ausgeprägt“ zu finden. Die Frage zu Ausprägung einer Hemm”
schwelle, um Fragen nach Terminen zu stellen, ist mit einer Tendenz zur weniger
starken Ausprägung ausgefallen. Der Median liegt bei - wenig ausgeprägt. Bei der
”
Ausprägung der Verbindlichkeit zur Einhaltung von Absprachen mit dem Arzt, fällt
mit einer Gewichtung und einem Median zu ++ stark ausgeprägt“ aus.
”
Abbildung 5.3: Diagramm Fragebogen - Frage 3: Ausprägung
36
5 Auswertung
Bei der Frage auf dem Fragebogen ob Fragen nach der Behandlung gestellt wurden
(Abbildung 5.4 ) ist deutlich, dass knapp die Hälfte Keine Fragen gestellt“ geantwor”
tet hat. Die weiteren Personen, die Fragen gestellt haben, haben insbesondere nach
Terminen oder der Nachsorge bzw. Schmerzen gefragt.
Abbildung 5.4: Diagramm Fragebogen - Frage 4: Fragen nach der Behandlung
Bei der Frage zum Interesse an der Nutzung von zusätzlichen Medien (Abbildung 5.5
) sind 56% an Informationen vor und 70% an Informationen nach der Untersuchung
interessiert. Hohes Interesse herrscht auch daran, Sachverhalte an Modellen in der
Praxis gezeigt zu bekommen (68%)und schematische Skizzen mit dem eigenen Problem mitnehmen zu können (65%). Ein geteiltes Interesse herrscht an der Möglichkeit
komplexe Lösungen des eigenen Problems in visuelle Schritte vereinfacht mitnehmen
zu können (54%) und personalisierte Röntgenbilder mitnehmen zu können (44%). Ein
geringes Interesse herrscht wie auch durch das Interview zu erwarten war daran, Fotos
eigener Zähne mitnehmen zu können (33%) und Videos zur Prophylaxe mitnehmen zu
können (26%).
37
5 Auswertung
Abbildung 5.5: Diagramm Fragebogen - Frage 5: Fragen zur Nutzung zusätzlicher
Medien
Bei der Frage auf welchen Endgeräten sich vorgestellt werden kann mobil oder lokal
personenbezogene oder allgemeine Daten nach aktuellen Datenschutzrichtlinien empfangen zu können (Abbildung 5.6 ), gibt es bis auf die Antworten Kein Endgerät“
”
und Keine Antwort“ Mehrfachnennung.
”
Zuerst sind die acht bis neun Teilnahmen ohne Antwort anzugeben. Somit haben
sich knapp 17% der Frage entzogen. Die Antwort Kein Endgerät“ nutzen zu wollen,
”
unterliegt über das Fragen einer imaginär fallenden Kurve. Es ist deutlich zu sehen,
dass eine größere Abneigung gegenüber dem Empfang von personenbezogenen Daten
mobil besteht als der Empfang von allgemeinen Daten lokal. 27 der Teilnehmenden
sind dagegen personenbezogene Daten mobil empfangen zu können. Das entspricht
52% der Teilnehmenden.
Das Gegenbeispiel findet sich bei der Antwortmöglichkeit Handy“. Dort wird deutlich,
”
dass die Antworten auf einer imaginären steigenden Kurve liegen. Nur 11 Teilnahmen
(21%) sind für den Empfang von personenbezogenen Daten auf dem Handy. 23 Teilnahmen (44%) hingegen sind für den allgemeinen Empfang von Informationen lokal.
38
5 Auswertung
Die Antworten zum Tablet“ Verhalten sind wie die des Handy“, wenn der geringe
”
”
Besitz von Tablets (vgl. Abbildung 5.1 ) berücksichtigt wird.
Das Interesse am Empfang von Daten auf den eigenen PC/Mac“ ist hingegen durch”
wachsen. Um einen Patienten ist das Interesse an personenbezogenen Daten mobil zu
empfangen größer als das Interesse bei dem Handy“. Im Bezug darauf, dass ca. die
”
Hälfte der Teilnehmenden einen PC oder Mac besitzt, fallen die Antworten zu dieser
Frage um ca. einer weiteren Hälfte davon aus.
Abbildung 5.6: Diagramm Fragebogen - Frage 6: Fragen zum mobilen oder lokalen
Empfang persönlicher oder allgemeiner Informationen
39
5 Auswertung
Bei der letzten Frage des Fragebogens handelt es sich um eine offene Frage. Hier
wird gefragt wem persönliche Daten der Teilnehmer aktuell im Internet anvertraut
werden (Abbildung 5.7 ). Es haben 40 teilnehmende (77%) auf diese Frage geantwortet. Facebook“ wird am häufigsten genannt. Darauf folgen in gleicher Häufigkeit:
”
Online-Banking, Online-Shopping und WhatsApp1 . Niemanden“ Daten anzuvertrau”
en ist mit derselben Häufigkeit wie Online-Shopping, -Banking oder Whatsapp genannt
worden. E-Mail“, Reiseunternehmen“, “Versandhäuser“, Teleshopping“, Social”
”
”
”
media“und Skype“ sind aufgrund ihrer geringen Häufigkeit zu vernachlässigen. Es
”
ist auffällig, dass Kommunikation (Facebook, Whatsapp), Finanzen (Online-Banking)
und Einkäufe (Online-Shopping) alltägliche Dinge sind, die durch ihren vermeintlichen
Komfort durch das Internet realisiert werden.
Abbildung 5.7: Diagramm Fragebogen - Frage 7: Offene Frage, wem aktuell Daten im
Internet anvertraut werden
1
Mobile Nachrichten App http://www.whatsapp.com besucht am: 12.03.2015
40
5 Auswertung
5.3 Diskussion
Es wurde deutlich, dass die bestehende Arzt-Patienten-Kommunikation nicht ersetzt,
sondern ergänzt werden kann. Das besonders lange Interview und die offene Art des
Experten haben zu einem guten Einblick mit jeder Menge Hintergrundwissen verholfen.
Es hat sich nur ein Interview ergeben, so dass dessen Aussagekraft nicht allgemeingültig
ist. Die Anzahl der Patienten, die einen Fragebogen ausgefüllt haben, beträgt mehr
als die selbstauferlegte Mindestanzahl von 50 Teilnahmen. Somit wird auch hier eine
allgemeine Aussagekraft nicht gestützt. Der Bedarf von weiteren Informationen hat
sich trotzdem zeigen können. Ebenso Möglichkeiten zur medialen Aufwertung von
Behandlungen.
5.4 Spezifikation der relevanten Datenarten
Es soll nun beantwortet werden mit welchen Medien Behandlungen aufgewertet werden können. Antworten dazu liefert das Interview (Anhang B) und dessen Reduktion
(Anhang D), die in Kapitel 4.2 nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring
extrahiert wurde.
Im Allgemeinen zeigten sich im Interview Medien in analoger und digitaler Form wie
Röntgenbilder oder Intraoralkameras (besonders kleine resistente Videokameras) als
informativ. Modelle von Gebissen und Zahnersatzteilen werden bereits in der Praxis
vom Personal vorgeführt. Skizzen von personenbezogenen Sachverhalten sind handschriftlich oder digital thematisiert worden. Im Folgenden werden für die gängigen
Behandlungsmethoden Medien für ein Patienteninformationssystem empfohlen:
41
5 Auswertung
Prophylaxe
Diese Behandlung befasst sich mit der Zahnreinigung. Im Interview ergab sich ein
hohes Bewusstsein der Patienten für ihre Zähne. Bei Kindern und Jugendlichen erhält
diese Behandlung zusätzlich einen pädagogischen Charakter. Die Reinigung und das
Gespräch selbst können durch Bilder der eigenen Zähne (im Vergleich von vorher zu
nachher) oder mit einem unpersonalisierten Video zum korrekten Putzen der Zähne
ergänzt werden.
Füllungstherapie
Hier zeigt sich zwar keine mediale Vielfalt aber die Möglichkeit für Praxen sich mit verschiedenen Füllungen, dessen Vorzüge und Nachteile, hervorzuheben. Die Aufklärung
der Patienten bei anderen Füllungen, als denen die von der Krankenkasse getragen
werden, wird aktuell bei Interesse des Patienten kurz vor Erhalt der Füllung gegeben.
Nun bieten sich hier Bild- und Videomaterial (allgemein oder personalisiert) durch eine
etwaige Intraoralkamera an. Es könnte direkt auf mögliche Verbesserungen mit einer
anderen Füllung, als den bereits gewählten, optisch aufmerksam gemacht werden.
Implantate
Bei einer Behandlung, bei der Implantate besprochen werden, eignen sich laut dem
Interview besonders gut schematische Skizzen mit Hinweisen und Notizen. Schematische Skizzen werden im Fragebogen von Patienten begrüßt. Die Skizzen durch eigene
Röntgenbilder mit visuellen Ergänzungen zu ersetzen, ist als besonders personalisierte Variante auch denkbar. Das Personal beschrieb Implantate als bereits sehr gut
verständlich für Patienten. Das Thema scheint inhaltlich von Patienten gut vom handwerklichen Kontext (Schrauben, Brücken und Kronen) im zahnmedizinischen Kontext
verstanden zu werden.
42
5 Auswertung
Parodontologie
Bei der Behandlung der Parodontose ist das bestehende Verständnis zu diesem Thema
von Patienten geringer. Bakterien sind relativ bekannt. Das Gewebe und dessen Strukturen sind den meisten Patienten nicht geläufig und schwer vorstellbar. Schematische
Skizzen mit Hinweisen und Notizen in mehreren Schritten bieten sich auch hier für die
Aufklärung von Patienten an.
Prothesen
Prothesen können in einer Behandlung besonders gut an Modellen in der Praxis vorgeführt werden. Denkbar ist auch, ähnlich wie bei er Füllungstherapie, unterschiedliche
Modelle und Arten visuell vorzustellen.
5.5 SOLL-Zustand: Empfehlung zum Schutz der
Daten
Die Anforderungen sind in der Anforderungsspezifikation (Anhang F ) zusammengefasst. Der folgende Ist-/Soll-Zustand als Auszug aus der Spezifikation liefert eine
textuelle Übersicht über viele Aspekte. Die Charakteristika der Benutzer liefert einen
detaillierten Einblick in die Stakeholder des Systems. Eine Übersicht über die Anwendungsfälle im System aus der Anforderungsspezifikation wird hier ebenso gegeben.
43
5 Auswertung
Thema
Analogie
Wahrnehmung
Umgebung
Verfügbarkeit
von Informationen
Mobile
Erreichbarkeit
von Informationen
Ist
Inhalte der Arzt-PatientenKommunikation werden als
Gedankenprotokoll von Patienten mitgenommen.
Die
Kommunikation
unterliegt
sprachlichen
Tonlagen,
Geschwindigkeiten
und
Lautstärken.
Distanz,
Berührungen, Gesten und Bewegungen im Raum beeinflussen
das Gespräch zusätzlich in der
Wahrnehmung. Eine Vertrauensbasis ist für viele Patienten
wichtig.
Patienten müssen zum Gespräch
üblicherweise in die Räume des
Arztes kommen, um ein Gespräch zu führen und bewegen
sich dort in fremden Räumen.
Während der Öffnungszeit mit
Termin.
Informationen
müssen
als
Gedächtnisprotokoll mitgenommen werden. Selten werden
Telefonate bei kurzen Fragen
geführt.
Fragen stellen
Lokales Zusammentreffen von
Arzt und Patient oder selten telefonisch.
Unterbrechung Die Zeit des Arztes ist begrenzt
und in Termine gegliedert. Unterbrechungen sind nur mit Vergabe weiterer Termine möglich.
Vergesslichkeit Das Gedankenprotokoll einer
von Patienten Behandlung verblasst mit der
Zeit und das Besprochene wird
vergessen.
Verbindlichkeit Aufgrund der Umgebung und
von Patienten des direkten Kontakts kann der
Arzt die Verbdinlichkeit von Patienten einschätzen.
Soll
Zusammenfassungen des Besprochenen sind digital aufbereitet unabhängig von Ort und
Zeit abrufbar.
Es bleibt nur die Wahrnehmung
durch die Darstellung des Inhalts und der Haptik der eigenen Ein- und Ausgabegeräte
am Endgerät (z.B. Maus, Tastatur, Monitor, Touchdisplay). Die
Wortwahl und Darstellung hat
Auswirkungen auf die Wahrnehmung. Die Vertrauensbasis ist
weiterhin eine Grundlage.
Es kann auch in heimischer oder
jeder beliebigen Umgebung genutzt werden.
Unabhängig von Öffnungszeiten.
Von der Verfügbarkeit des Servers abhängig.
An jedem Ort (mit Verbindung zum Internet) kann eine
Verbindung zu bestehenden Informationen aufgebaut werden.
Das Gedächtnisprotokoll wird
ergänzt.
Lokal, telefonisch oder über das
Patienteninformationssystem
möglich.
Informationen können vereinzelt
und mit Unterbrechungen abgerufen werden.
Informationen können über lange Zeiträume hinweg im Patienteninformationssystem gespeichert und abgerufen werden.
Bei Fragen außerhalb der Praxis
kann der Arzt sich kein weiteres
Bild über die Seriösität der Frage des Patienten machen.
Tabelle 5.1: Ist/Soll Analyse
44
5 Auswertung
5.5.1 Zugangsvergabe
Bei mobilen Geräten ist es naheliegend den Zugang persönlich in der Praxis zu erteilen. Das Personal kann die Patienten per Personalausweis oder Krankenkassenkarte
identifizieren und ihnen einen Zugang erzeugen.
Spätestens bei der Erstellung eines Zugangs ist es notwendig die Einwilligung der Patienten, wie eingangs unter dem Bundesdatenschutzgesetz 2.3 erklärt wurde, einzuholen.
5.5.2 Verschlüsselungsarten
Es ist nicht nur wichtig eine geeignete Art der Verschlüsselung zu finden, sondern diese auch an den betroffenen Stellen einzusetzen. Beispielsweise der Server, auf dem die
Server-Software läuft, sollte alle verfügbaren Möglichkeiten nutzen, um auch gegen unautorisierten Zugriff und Missbrauch resistent zu sein. Verschlüsselte Festplatten sind
eine mögliche Methode. Software ist nur so sicher wie ihre schwächste Komponente.
Die Kommunikation über das Netz sollte per TLS und einer angemessenen Schlüssellänge gesichert werden. Eine asymmetrische Verschlüsselung mit Zertifikaten sollte
über eine vertrauenswürdige Zertifikatsstelle aufgebaut werden. Die Zertifikate müssen
zeitlich begrenzt sein. Es muss für einen langfristigen Einsatz eine Schlüssellänge
≥ 128Bit angestrebt werden und regelmäßig überprüft werden ob die Schlüssellänge
ausreichend ist. [BSI15a, Vgl. S. 32-33]
Der Server muss die aufgebauten Verschlüsselungen verwalten. Dies geschieht in CipherSuiten. Das BSI empfiehlt zum Einsatz von TLS Cipher-Suiten, die eine AESVerschlüsselung ab 128 Bit unterstützen und bis mindestens 2021 verwendbar sind.
[BSI15b, Vgl. S. 6]
45
5 Auswertung
Charakteristika der Benutzer
Die hier genannten Benutzer finden sich als Akteure in den Use-Cases der im Anhang
F befindlichen Anforderungsspezifikation wieder.
Name
Rolle
Beruf
Admini Strator
Administrator
Administrator
Doctor Who
Gute Fee
Anwender
Zahnarzt
Safe Ty
Anwender
Systemschützer
ZahnarzthelferIn Datenschutzbeauftragter
Motto
So viel Admi- Zeit ist Geld. Ich muss es Datenschutz
”
”
”
”
nistration wie Es darf nur we- als zusätzliche ist ein hohes
nötig, so wenig nig zusätzliche Aufgabe ein- und
schutzwie möglich.“
Zeit dafür auf- fach erledigen bedürftiges
gewendet wer- können.“
Gut.“
den.“
Ziele
Einfache und Die
eigent- Gute
Arbeit Das System abeffektive Ad- liche
Be- leisten
und sichern und Daminsitration.
handlung gut Patienten zu- ten schützen.
unterstützen
frieden stellen.
und die Patienten zufrieden
stellen.
Aufgabe Gründlich
Patienten
Bei der Be- Lücken
im
und
schnell behandeln
handlung
System schlieÄnderungen im und
deren assistieren und ßen, aufspüren
System pflegen ZufriedenSchritte
in und schließen.
können.
heit erhöhen. das
System Schutzkonzepte
Eingaben
in eingeben.
dokumentieren.
das
System
machen.
Wünsche Stets die Auf- Patienten Zu- Wenig Mehr- Ein konsistengaben
gut friedenheit
aufwand.
tes System erbewerkstelligen steigern.
stellen und bekönnen.
treuen.
Tabelle 5.2: Charakteristika der Benutzer I
46
5 Auswertung
Name
Rolle
Beruf
Motto
Ziele
Aufgabe
In Haber
Willi
Willswissen
(Patient1)
Käufer
Anwender
Geschäftsführer Manager
Was
kostet Alles zu wis”
”
muss nutzen.“
sen ist für mich
Kontrolle.“
Emil
Eilig
(Patient3)
Ein
erfolgreiches
Unternehmen
führen.
Die
nötige
Behandlung
schnell und ohne mich lange
aufzuhalten
hinter
mich
bringen.
Falls notwenig
doch mal in das
System hinein
gucken.
Keine Behinderung durch
elektronische
Endgeräte zu
erhalten.
Kosten
und
Nutzen
von
Produkten
abwägen.
Wünsche Kostenlose
Produkte
beziehen
oder
Kosten
abwälzen.
Anne
Ängstlich
(Patient2)
Anwender
Floristin
Ich
habe
”
Angst
vor
dem gläsernen
Menschen.“
Stets optimal Allgemeine
informiert zu Informationen
sein um alle über mich einholen können.
Entscheidungen
selbst
treffen
zu
können.
Aus dem Sys- Das
System
tem personali- annonym besusiertes Wissen chen können.
gewinnen.
Einfache Hand- Einfache
Inhabung
und formationen
stets
vollen und
wenige
Zugriff.
technische
Hürden.
Tabelle 5.3: Charakteristika der Benutzer II
47
Anwender
beliebig
Vertrauen ist
”
alles.“
5 Auswertung
5.6 Anforderungsspezifikation Anwendungsfälle
Die resultierenden Anwendungsfälle werden hier als Auszug aus der Anforderungsspezifikation (Anhang F) in einer Übersicht angezeigt. Die bereits genannten Benutzer
und dessen Charakteristika aus Abbildung 5.2 und 5.3 gruppieren sich als Akteuere.
Für den Systemschützer Safe Ty, den Käufer In Haber und den Anwender Emil Eilig
gibt es allerdings keine Aktionen im System. Personal wird von den Anwendern Doctor Who und Gute Fee gestellt. Registriertes Personal von Willi Willswissen und nicht
registriertes Personal von Anne Ängstlich. Für jeden Anwendungsfall existiert in der
Anforderungsspezifkation jeweils ein Aktivitätsdiagramm.
Abbildung 5.8: Use-Cases verfeinert
48
6 Fazit
Die Fragestellungen aus Kapitel 3 konnten innerhalb dieser Arbeit beantwortet werden.
Die Hauptfrage Welche Anforderungen werden an das Patienteninformationssystem
”
gestellt?“ wird mit Auszügen, der anhängenden Anforderungsspezifikation im Anhang
F, in den Tabellen Charakteristika der Benutzer I 5.2, Charakteristika der Benutzer II
5.3 und Ist/Soll Analyse 5.1 sowie im Kapitel 5.4 Spezifikation der relevanten Daten
beantwortet.
Auf die erste Unterfrage Welche Daten sind aus ärztlicher Sicht verfügbar und infor”
mativ für Patienten?“, wurde ausführlich im Interview eingegangen. Der Experte war
aufgeschlossen und konnte viele Informationsquellen, aus mehreren Sichten, nennen.
Auf welchem Weg Patienten an Informationen gelangen können, was Inhalt der zweiten Unterfrage ist, konnte im IST-Zustand ebenso wie im Soll-Zustand für ein PIS in
der Tabelle 5.1 dieser Arbeit erörtert werden.
Das Interesse der Patienten am Empfang von Daten auf eigene mobile Endgeräte,
konnte als dritte Unterfrage ebenso beantwortet werden. Antworten dazu, finden sich
direkt in der Auswertung der Fragebögen in Kapitel 5.2 und in den entstandenen Anforderungen in der Anforderungsspezifikation.
Der Mangel an Informationen vor und nach einer Untersuchung hat sich bestätigt. Der
Bedarf an der Art der Informationen, ob personalisiert oder allgemein ist allerdings
gespalten. Es hat sich heraus gestellt, dass nicht alle Patienten personenbezogene Daten durch das Internet und auf ein mobiles Gerät senden möchten. Deshalb haben sich
Anforderungen für ein geschlossen personalisiertes und ein offen allgemeines bzw. unpersonalisiertes PIS ergeben. Ein PIS mit personenbezogenen Daten müsste sich erst
noch bei Patienten etablieren, um auf das allgemeine PIS verzichten zu können.
49
6 Fazit
Ein solches PIS kann den festgestellten Mangel und dessen Anforderungen an Patienten
beheben oder zumindest lindern.
6.1 Bewertung
Die Erkenntnisse dieser Arbeit sind hilfreich für folgende Herangehensweisen bei der
Erstellung eines PIS. Allerdings ist ein Interview nicht ausreichend um allgemeingültige
Anforderungen zu erheben. Ein Kunde bzw. Auftraggeber für ein PIS mag eigene
Anforderungen an ein PIS stellen, die über die hier erhobenen hinausgehen. Die ArztPatienten-Kommunikation ist in keinem Fall, auch langfristig nicht, zu ersetzen. Die
Auswertung der Fragebögen hat ergeben, dass eine Vertrauensbasis zum Arzt für die
Patienten, wie in Abbildung 5.3 zu sehen, besonders wichtig ist.
6.2 Reflexion
Rückblickend auf diese Arbeit hat die Vorbereitungsphase des Interviews viel Zeit,
durch Freigaben in der AG, in Anspruch genommen. Das Interview selbst und folgende Fragebögen haben sich somit im Zeitplan verschoben. Eine Zusage von den
Interviewpartnern stand bereits zum Zeitpunkt der Anmeldung dieser Arbeit fest. Termine wurden erst gemacht, als die Freigabe für den Interviewleitfaden gegeben wurde.
Rückblickend hätten die Termine früher definiert werden sollen, um den Zeitplan besser halten zu können.
Die Anzahl von 52 Teilnahmen am Fragebogen hat nur knapp die selbstauferlegte Mindestanzahl von 50 überschritten. Generell war die Teilnahme, relativ auf die Anzahl
der Patienten pro Tag und freundlichen Hinweisen des Personals in der Praxis, gering.
Bei der Reichweite der Fragebögen konnte sich auf Patienten der Zahnarztpraxis beschränkt werden. Die Laufzeit des Fragebogens von 10 Werktagen hätte einen Teil, der
für die Vorbereitung der Interviews verwendete Zeit, besser verwenden können.
Die Anzahl der Interviewpartner und der Teilnahmen am Fragebogen kann mit ihrer
50
6 Fazit
geringen Anzahl als mögliche Schwäche dieser Arbeit ausgelegt werden.
Das halbstrukturierte Interview hat sich als eine aufschlussreiche Methode zur Erhebung von Anforderungen erwiesen. Die qualitative Inhaltsanalyse ist ein komplexes
Thema, das nach der Durchführung, intuitiv erscheint. Fragebögen als Methode liefern wenig neue Anforderungen. Dies war, anhand der Verwendung hauptsächlichen
geschlossener Fragen, zu erwarten. Sie wurden deshalb zur Bestätigung der Anforderungen benutzt.
51
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570 S.).
54
Anhang
A Interviewleitfaden
Interviewleitfaden für ein systematisierendes Experteninterview nach Bogner
55
Anhang A
Systematisierendes Experteninterview nach Bogner
S.Dunkel
Seite 1 von 2
Interviewleitfaden
Ein systematisierendes Experteninterview nach Bogner
Datum:
Gesprächspartner:
Interviewer: Stephan Dunkel
Einleitung
Im Rahmen eines Bachelor Reports an der Universität Bremen werden die Anforderungen an ein Patienteninformationssystem
erhoben. Ein solches System soll die Arzt-Patienten-Kommunikation ergänzen und dem Patienten Informationen
zusätzlich bereitstellen.
Leitfragen




Der Patient aus Sicht des Arztes: (IST-Zustand und Abgleich mit Quellen?)
o
Wie werden Patienten generell informiert?
o
Erhalten Patienten von Ihnen Informationsmaterial? Zu welchen Themen?
o
Wie Relevant sind Informationen an den Patienten?
o
Werden Patienten dazu motiviert sich selbst zu informieren? Wie?
o
Haben Sie den Eindruck, dass Patienten die Informationen verstehen?
o
Wie wird das sichergestellt? Nachfragen? Patient Wissen abfragen?
o
(Wie ist Ihr Eindruck mit der Zufriedenheit mit den Informationen für die Patienten?)
Welche Informationen sind aus Ihrer Sicht relevant für die Patienten? (Mit welchen
verfügbaren Medien lassen sich diese Informationen verdeutlichen?)
o
Prophylaxe (professionelle Zahnreinigung, Zahnbeläge)
o
Füllungstherapie (Keramik, Gold, Kunststoff)
o
Implantate (Titanschrauben, etc.)
o
Parodontologie (Gewebestrukturen, Zahnfleisch)
o
Kronen und Brücken (Keramik, Goldlegierung, div. Metalle)
o
Vollprothesen- Teilprothesen
Nachfrage des Patienten (IST-Zustand und Bedarf eines PIS)
o
Welche Fragen erhalten Sie von Patienten?

Diagnose, Therapie, Nachsorge, Medikation, etc.
o
Gibt es Nachfragen nach dem Gespräch?

Über welches Medium?

Art der Fragen (selbe Frage oder spezieller)?
o
Nach welchen medizinischen Daten fragen Patienten nach?
Die Patientenakte in der Praxis
o
Wie wird die Akte in der Praxis realisiert?
o
Datenschutz

Wie wird die Einsicht in die Patientenakte bei Bedarf möglich gemacht?

Papier, Speichermedium

Post, Praxis (Identifikation)

Schwärzungen
Anhang A
Systematisierendes Experteninterview nach Bogner
S.Dunkel
o

Seite 2 von 2
Datensicherheit und Umgang mit folgenden Begriffen

Vertraulichkeit: Wer hat Kontakt zu den Daten? Wie wird der Kontakt
eingegrenzt?

Verfügbarkeit: Wann sind Daten verfügbar? Welche Einschränkungen gibt es?

Integrität: Überprüfung der Daten und Programmen auf
Verfälschung/Folgefehler?

Wie wird Nachweis geführt? (Logging)
Patienteninformationssystem (Welche Anforderungen schlagen Ärzte vor?)
o
Was ist nach Ihrem persönlichen Verständnis ein PIS?
o
Was wünschen Sie sich von so einem System?

Mobil <-> Lokal?

Art der Endgeräte? (PC, Tablet, Smartphone)

(weitere Wünsche vom Experten)
o
Welche Daten sollten für Patienten verfügbar gemacht werden?

Welche Medien sind Nutzbar in welchen Fällen? (Texte, Bilder, Videos)

Wie können die nutzbaren Medien aufgewertet werden? (Markierungen)
o
Welche gar nicht?

Warum nicht?
o
Was sollen Patienten mit dem System machen können?
o
Was möchten Sie mit dem System erledigen können?

Erreichbarkeit? Endgeräte?
Anhang
B Transkript Interview
Das transkribierte Interview
58
Anhang B
Transkript Interview A
S.Dunkel
Seite: 0
Transkript Interview A
Korpus - Festlegung des Materials
Aufbau in der Erasmusstraße 1 28217 Bremen
Beginn [00:00:14]
Mitschnitt erläutern und Anonymisierung anbieten.
Dank an die Praxis und an den Interviewpartner Dr. Hans Ole Witzleb. Wir haben uns vorher
geeinigt und zu duzen.
Dauer: ca. 30 Minuten (Tatsächliche Dauer 1:12:25)
Rahmen abstecken (Im Rahmen eines Bachelor Reports an der Universität Bremen werden
die Anforderungen an ein Patienteninformationssystem erhoben. Ein solches System soll die
Arzt-Patienten-Kommunikation ergänzen und dem Patienten Informationen zusätzlich
bereitstellen.)
Übersicht über die Themen:




Welche Rolle Informationen aus Sicht des Arztes für die Patienten spielen.
Die Nachfrage des Patienten. Nachfrageart
Beschaffenheit der Patientenakte
PIS Definition, Verständnis des Experten, Wünsche des Experten an ein solches System
Anbieten von Pausen. Sie sind jederzeit machbar.
BEGINN [00:02:26]
Anhang B
Transkript Interview A
S.Dunkel
Seite: 1
1
Interviewer: Nachfrage der Befindlichkeit. "Alles gut?"
2
Experte: Alles gut!
3
4
Interviewer: Wie werden Patienten generell informiert über Behandlungsmethoden und
co.? [00:02:40]
5
Experte: Durch mich - mündlich.
6
7
Interviewer: Wie erhalten Patienten die Informationen? Mündlich ist klar. Gibt es auch eine
Papierform? Kann man etwas mitnehmen? [00:02:48]
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Experte: Ich visualisiere das an Röntgenbilder die wir haben. Da mache ich auch so
Zeichnungen drauf. Nicht auf das Bild selbst. Die stecken meist in einer Folie drin. Also
manchmal male ich auch eine kleine Skizze auf. Mit (zum Mitnehmen) bekommen die
Patienten bei uns nichts. Wir müssen zwar sehr viel Aufklärung betreiben das wird aber in der
Vielzahl der Praxen (schnaufen) mehr oder weniger zurückhaltend gemacht, weil das bei der
Menge an Patienten die wir am Tag haben in einer großen Papierflut ausartet. Ansonsten sieht
das tatsächlich wie in einem Krankenhaus aus, dass es wir für bestimmte Behandlungen ein
Din A4 Blatt oder eine Papierform hätten die wir den mitgeben oder die Behandlung drin
steht.
17
Interviewer: Also das ist vorbereitet? [00:03:42]
18
Experte: Das wäre dann vorbereitet. Genau.
19
20
Interviewer: Die Röntgenbilder die Ihr verwendet sind Best-Practice Beispiele. Die Ihr
vorher schon habt? [00:03:52]
21
22
23
Experte: Nein das sind Patientenbilder. Im unseren konkreten Fall (Zahnmedizin) haben wir
auf jeden Fall für die einzelnen Sachen auch Modelle. Also wenn jemand wissen will wie eine
Krone aussieht kann ich mal eine zeigen.
24
25
26
Interviewer: Diese Informationen sind dann teilweise auf Papier. Ein Teil auf transparenten
Röntgenbildern? Da hast du gesagt du machst ein Fähnchen dran oder zeigst das mit einem
Stift oder mit dem Finger. [00:04:14]
27
28
29
30
31
Experte: Mit einem Stift kritzeln wir darauf was wir vorhaben oder wo die Probleme liegen.
Machen das nochmal ein bisschen deutlich. Das gibt es sicher auch in digitaler Form. Wir
haben hier noch analoges Röntgen. Über einen Computer digital dann irgendwie das
dokumentieren. Das wird dann intern schon abgespeichert. Das ist sicherlich auch eine Form
die es schon gibt. Die haben wir nur nicht hier.
32
Interviewer: Wir denn hier im Haus auch selbst geröntgt? [00:05:01]
33
Experte: Ja genau. Also eine Zahnarztpraxis ohne Röntgen macht eigentlich keinen Sinn.
34
Interviewer: Ich bin kein Zahnarzt ich kann das nicht beurteilen. [00:05:12]
35
36
Experte: Also jeden Tag brauchst du ein Röntgenbild. Wir machen jeden Tag etliche
Röntgenbilder. In der Summe der Röntgenstrahlen ist es eigentlich ganz interessant. Von der
Anhang B
Transkript Interview A
S.Dunkel
Seite: 2
37
38
39
40
41
Menge des Strahlenaufkommens machen wir eigentlich wir eine ganz geringe Dosis als
Zahnärzte aus. Aber die Menge der Bilder ist sehr hoch. Wenn du eine Million Röntgenbilder
nimmst die in Deutschland gemacht werden das sind natürlich viele mehr, dann machen wir
900 000 davon aber wir machen nur ein Prozent der Strahlung aus. Weil wir so kleine (Bilder)
haben und die Dosis so klein ist.
42
43
Interviewer: Teilt sich das auch auf besonders viele Patienten oder auch häufiger auf
denselben Patient? [00:05:53]
44
45
Experte: (Schnaufen) Nein das teilt sich auch auf die Menge der Patienten natürlich. Bei dem
Einen (Patienten) ist es dann doch etwas gehäufter aber - je nach Zustand.
46
47
48
Interviewer: Aus Sicht als Arzt - wie relevant sind die Informationen an den
Patienten? Wird das sehr stark aufgenommen? Müssen die sehr gut informiert werden? Oder
reicht den Patienten es aus wenn sie wenige Informationen haben? [00:06:12]
49
50
51
52
53
54
55
Experte: - (Überlegt) Ja (zur Wahrnehmung). Ja (zur Information des Patienten). Also bei
allen was da letzendes bei hohen Kosten mündet ist es sowieso wichtig, dass es vorher richtig
eindeutig dokumentiert wird. Bei invasiven Sachen oder die nicht rückgängig zu machen sind
ist es natürlich auch wichtig, dass der Patient das vorher weiß. Da gibt es natürlich
Patientenabhängig. Manch einer hat da dreihundertprozentiges blindes Vertrauen und sagt
einfach "mach schon" du hast ja studiert. Das ist so eine Variante. Manch einer brauch es drei
Mal erklärt oder nochmal aus einem anderen Blickwinkel. Das ist sehr unterschiedlich.
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Interviewer: Ok. Gibt es für Patienten Hinweise oder Aufforderungen sich selbst zu
motivieren an Informationen heran zu kommen? Fernab hiervon oder liegt hier etwas aus dass
man sich daran bedienen kann? [00:07:09]
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Experte: Nein.
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Interviewer: Verweist ihr eventuell nochmal auf weitere Quellen wo man sich informieren
kann zum Thema oder ist das Arzt-Patienten-Gespräch schon ausreichend? [00:07:26]
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Experte: Ja das (Gespräch) ist ausreichend. Es gibt bestimmte Situationen die wir nicht
behandeln. Da haben wir Kollegen zu denen wir überweisen. Die klären dann wieder über die
spezifische Situation nochmal wieder auf.
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Interviewer: Das (Überweisungen) sind dann wahrscheinlich nicht zahnarztspezifisch. Oder
ein Teilgebiet vielleicht. [00:07:48]
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Experte: Das sind dann Spezialisten im Bereich Wurzelbehandlung oder Oralchirurgen oder
Kieferchirurgen. Die dann bestimmte Problematiken behandeln.
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Interviewer: Das ist dann im Allgemeinen wohl eher selten, dass man sich weiter
informieren muss oder sollte. [00:08:03]
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Experte: (Schnaufen) Ja. Also außer dass sich der Eine oder Andere sich eine zweite
Meinung einholt. Das ist mittlerweile auch gang und gäbe.
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Interviewer: Ich habe es persönlich noch nicht gemacht oder gebraucht. [00:08:17]
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Experte: Ja ich auch nicht (gemeinsames Lachen) aber das kommt öfter vor, dass wir
Patienten haben die einfach noch eine zweite Meinung haben wollen von einem anderen
Zahnarzt. Oder man bekommt meistens auch nicht so mit, dass der Patient woanders war und
sich hat informieren lassen. Aber da ist schon das A und O die Aufklärung.
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Interviewer: Das ist ja auch denke ich mal eine persönliches Verhältnis was man da hat.
Wenn man insbesondere in sehr gutes Verhältnis hat insbesondere. [00:08:41]
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Experte: Also wir müssen das (Aufklärung leisten). Wir sind da eigentlich verdonnert zu.
Wie man das nun letzendes dokumentiert ist eine juristische/forensische Fragestellung.
Ansonsten sind wir verpflichtet dazu aufzuklären. Eigentlich muss der Patient so aufgeklärt
werden, dass er über die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten selber entscheiden
kann und was dann jetzt das Beste für ihn ist. Das wird ja nie möglich sein. Wenn es ein
bisschen Komplexer wird baucht der Patient dann auch Führung durch den Arzt, dass er
irgendwie sagt "ich würde an ihrer Stelle so und so und so machen". Aber letzendes muss der
Patient sagen ich bin gut informiert und ich entscheide mich und mache es so und so.
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Interviewer: Die gemeinsame Entscheidungsfindung im Grunde. [00:09:30]
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Experte: Genau.
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Interviewer: Hast du den Eindruck dass Patienten die Informationen verstehen und wie
gehst du sicher, dass das verstanden wird?[00:09:47]
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Experte: Also ich mache das auch alles mündlich (leichtes Lachen). Wir lassen uns da nichts
gegenzeichnen oder dergleichen. Das ist einfach so, dass ich meine Patienten auch mal öfter
nachfrage.
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Interviewer: Bestimmt wenn es kritisch ist es (Problem und oder Lösung) nochmal
wiederholen lassen? [00:10:10]
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Experte: Ja und was man halt auch häufig macht wenn man sich Montag sieht und es ist
irgendwie komplex, dass man nicht zwingend am Montag es auch gleich umsetzt. Sondern
der Patient kann ruhig mal eine Nacht oder eine Woche darüber schlafen. Manch ein Patient
braucht da etwas länger bis er weiß was er will oder was er hat oder ob es so schlimm ist oder
nicht. Wie er es für sich selbst einzuordnen hat.
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Interviewer: Das ist auch ein Teil meiner Frage. Wie stellt man sicher, dass Informationen
die man raus gibt auch ankommen? Wie kann man Informationen dahin gehend besser
aufwerten, dass sie ankommen? [00:10:39]
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Experte: Ja (eher selbst nachgefragt)
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Interviewer: Es gibt viele Möglichkeiten insbesondere wenn man Informationen vorträgt,
dass man das Gegenüber die Informationen mit eigenen Worten anders als man selbst wieder
geben lässt. Nicht nur auswendig, sondern so dass man erkennt dass Informationen als Wissen
umgesetzt wurden. Da gibt es halt Techniken. Im Ansatz macht ihr das halt auch
insbesondere wenn es wichtig ist oder besondere Entscheidungen sind. [00:10:58]
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Experte: Am besten ist das wenn das ein Dialog ist und kein Vortrag vom Arzt ist. Sondern
wenn der Patient ein paar Zwischenfragen oder irgendwie Fragestellungen hat und sagt "Wie
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ist denn das eigentlich so oder so?" Dann weiß man ja, dass mitgedacht oder gemacht wird.
Dann hat man natürlich direktes Feedback.
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Interviewer: Welche Informationen sind aus deiner (ärztlicher) Sicht relevant für den
Patienten? Zu den folgenden Hauptpunkten die hier behandelt werden. Da geht es darum mit
welchen Medien Informationen was und wie aufgepeppt werden kann. Was wie dargestellt
wird und sollte. Die Punkte habe ich der Praxiswebseite entnommen. Prophylaxe ist die
professionelle Zahnreinigung und die Reinigung von Zahnbelägen. Wie kann man das medial
darstellen, was ist üblich und was kann man nehmen? [00:11:57]
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Experte: (Überlegt) Gute Frage. Also wenn ich das Bedürfnis habe etwas zu visualisieren,
dann habe ich ein ganz altes Buch aus den Siebzigern. Das nehme ich nicht immer, da es
weniger Hochglanz (modern) ist. Das entspricht nicht so der Optik unserer Zeit. Aber es ist
fast schon wieder süß weil es Retro ist. Sie (Ärzte) haben damals auch schon gewusst wie es
funktioniert. Sie haben nur knallhart mal dokumentiert und wenig Hochglanz-mäßig, dass es
nicht mehr so schlimm aussieht. Sondern halt so wie es in echt aussieht.
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Interviewer: Sind das abschreckende Bilder? [00:13:20]
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Experte: Nein abschreckende Bilder nicht aber man findet sich dort mit seinem Zahnfleisch
oder mit seinen Zähnen mal wieder. Das sind einfach richtige Bilder von einer Gingivitis,
Parodontitis oder schweren Parodontitis. Daneben ist das neben dem Echt Foto in einer Skizze
wie in einem Lehrbuch aufgezeichnet. Wo ist das Zahnfleisch, der Kieferknochen, die
Wurzel. Was bedeutet das eigentlich und wo ist das Problem. Also alles was ich hier sonst wo
habe gibt es bestimmt schon digital wo man mit einem iPad durch die Gegend rennt.
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Interviewer: Mit welchen Endgeräten man das macht ist sogar noch gleich. [00:14:09]
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Experte: Ja oder mit dem Tablet. Das haben wir aber auch schon angeboten bekommen die
Aufklärungsgespräche zu dokumentieren über ein Tablet.
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Interviewer: Ihr müsst ja sowieso dokumentieren. [00:14:23]
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Experte: Ja also ich dokumentiere indem ich das was ich aufkläre in meinem QM
(Qualitätsmanagement) hinterlegt habe. Da habe ich dokumentiert wie
ich dokumentiere (lachen). Das heißt da steht drin. Wenn ich einen Zahn ziehen will, dann
erkläre ich dem Patienten das und das [... und das...]. In der schriftlichen Karteikarte des
Patienten steht dann auch über was aufgeklärt wurde. Dann ist die Kette gewährleistet wie ich
aufgeklärt habe. Ich könnte jetzt auch jedem Patienten fünf Seiten in die Hand geben und er
unterzeichnet das. Ich zeichne das gegen oder er bekommt noch eine Quittung oder über so
ein Tablet und beide unterschreiben dann.
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Interviewer: Beim Patienteninformationssystem wie ich es mir vorstelle oder wie die
gängigen Definitionen sind. Ist die Vorstellung davon, dass man Informationen raus oder gar
mitgeben kann. Der Patient wird informiert und weniger der Arzt über den
Patient. [00:15:23]
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Experte: Wir geben aber nichts mit.
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Interviewer: Mit meinem Laiendenken bei der Prophylaxe denke ich eventuell auch an ein
Video in dem man zeigt wie man sich richtig die Zähne putzt. Etwas ganz banales. Das wäre
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digital einfach möglich wenn man das Video bereits hätte. Deswegen ist meine Frage. Was
für Medien kann man spezifisch für den Patienten vielleicht sogar mit seinen eigenen Bildern
einsetzen? Wenn man ein Zahn Bild vom Patienten hat und mit dem kann man zeigen an
welchen Stellen besonders gut und aufmerksam zu putzen hätte mit einem Hinweis darauf. Ob
es eine Einfärbung ist oder mit einem Pfeil hier und dort sind meine Ideen. Man kann
natürlich auch einen Text dazu bringen. An ein Hörbuch denke ich weniger. [00:15:36]
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Experte: Das scheint mir sehr aufwendig wenn man das alles personalisiert machen wollte.
wir färben ja an. Der Patient guckt in den Spiegel und sieht wo es ist. Dann zeigen wir ihm
wie es besser geht. Das nimmt er in seinem Kopf hoffentlich mit. Es gibt
auch Intraoralkameras (kleine Makro Videokamera) an Stühlen mit dem man die Kamera
direkt in den Mund halten kann und auch ein Monitor dort ist. Dann gibt es am
Behandlungsstuhl einen Monitor. Den haben wir nicht. Das macht man wenn man den Weg
einer komplett digitalen Praxis geht. Da kann man dann Fotos machen. Nicht nur in der
Prophylaxe oder wenn man mal ein defekten Inlay hat oder sowas. Da kann man aus richtig
schönen Winkeln fotografieren und der Patient kann sich es ansehen wie er sonst nicht sieht.
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Interviewer: Ich finde es spannend beispielsweise einen Schnappschuss der Einfärbung mit
den guten und schlechten Stellen im Mund dem Patienten mitgeben kann. Ich kann mir
vorstellen, dass das sehr hilfreich ist. [00:17:55]
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Experte: Wir färben meistens bei Kindern und Jugendlichen ein. Also beim Erwachsenen
färben wir in der Prophylaxe nicht mehr ein. (beide lachen) Vielleicht mal eine Idee das zu
machen. (Experte lacht)
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Interviewer: Was wird bei Erwachsenen gemacht? Wird da verbal auf die Finger gehauen?
Wird den das besonders verdeutlicht? [00:18:28]
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Experte: - (überrascht). Wo sie besser putzen müssen? Die meisten die zur Prophylaxe gehen
sind auf ihre Mundhygiene fokussiert. Die wissen dass sie etwas tun müssen und wollen
etwas dafür tun. die wissen wie es geht. Da ist das nur noch Unterstützung. Den
pädagogischen Ansatz hat man eher im jugendlichen Bereich Prophylaxe Bereich. Manchmal
kommt auch ein junger Erwachsener wo man pädagogisch tätig werden muss. Wenn (in
einem Alter von) Mitte zwanzig kommen denen das nicht vermittelt wurde dann muss man
doch tatsächlich über das Zähneputzen aufklären muss.
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Interviewer: Das sagt mir dass man als Experte das sofort sieht nur als Laie nicht. Den
Kindern muss man es besonders stark verdeutlichen und bei Erwachsenen reicht der
Expertenblick mit Erklärung. Mir war bisher nicht klar wann man färbt und wann
nicht. [00:19:29]
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Experte: Ja so ist das.
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Interviewer: Von eurer Praxiswebseite habe ich die häufigsten Behandlungen übernommen
und ich zähle sie jetzt einmal auf, damit wir eventuell Teile davon direkt kombinieren können.
Prophylaxe haben wir gerade besprochen. Die Füllungstherapie, Implantate, Dontologie,
Kronen und Brücken, Voll- und Teilprothesen. Gibt es dazu noch weitere Oberpunkte die hier
häufig behandelt werden? [00:20:04]
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Experte: (Nein) Das sind die häufigsten Punkte.
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Interviewer: Bei der Füllungstherapie. Was wäre denn da deine Idee mit welchen Medien
man arbeiten könnte um Informationen an die Patienten zu bringen? [00:20:44]
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Experte: (überlegt) Also im Prinzip funktioniert alles am besten über eine Intraoralkamera
egal was man macht. Bzw. wenn man Parodontologie oder Implantologie betrachtet. Da sind
dann so schematische Skizzen und dergleichen ganz hilfreich.
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Interviewer: Bei Füllungstherapie würde es Sinn machen auch ein Intraoralbild zu
machen? [00:21:12]
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Experte: Ja. Wenn du bereits eine Füllung hast. Dann gehst du mit einer Kamera da drauf.
Dann siehst du als Patient deine Füllung aus einem ganz anderen Blickwinkel. Wenn dann der
Rand nicht mehr dicht ist oder dort irgendwas abgebrochen ist, dann siehst das total
gnadenlos durch eine solche Kamera. Böse Zungen sagen das ist dann ein klasse
Verkaufsargument. Weil wenn ich an so einen Rand heran zoom mit siebzigfacher
Vergrößerung dann sieht der immer gruselig aus. Aber wenn man das mal nüchtern betrachtet
ist das ein hoher Informationsgehalt den der Patient so bekommen kann wenn er seinem Arzt
vertraut und dieser keine Unsinn ("Kokolores") dazu erzählt. Genauer kann man das nicht
gezeigt bekommen.
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Interviewer: Ich stelle mir das besonders spannend vor, wenn man in dem eigenen Zähnen
unter schiedlichen Füllungen und Legierungen hat. [00:22:10]
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Experte: Ja das könnte man sehr gut zeigen. Da bleibt natürlich ein bisschen auf der Strecke
wenn man das machen möchte weil das nicht honoriert wird. Das macht nur Sinn wenn ich da
ein Problem erkannt habe wo der Patient etwas zuzahlen soll. Sonst lohnt sich der
riesengroße Aufwand nicht. Wir haben viele Patienten. die wollen einfach nur eine Standard
(... schnick schnack zack bums...) Amalgam-Füllung rein. Da kann man sich das alles
(Überinformation) sparen. Da brauchst auch keine Intraoralkamera. Da würden die Patienten
dich mit großen Augen angucken und sagen "mach mal die Füllung fertig ich habe noch etwas
zu tun". (beide lachen).
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Interviewer: Macht es Sinn im Vorfeld über Füllungen zu informieren, wenn man erst in der
Praxis mit der Diagnose konfrontiert wird? Man wird ja sicher gleich behandelt oder
bekommt eine Folgetermin. [00:23:03]
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Experte: Genau. Es gibt für direkte Füllungen nur eine Aufklärungsflicht für
zuzahlungspflichtige Kunststoffe(Komposite). Da müssen Patienten etwas zuzahlen und
darauf müssen sie angesprochen werden. Ob er das möchte. Da kommen dann fragen was wie
besser ist und wie die Risiken und Nebenwirkungen sind. Wenn du dann sagst dem ist mit
einer Füllung nicht mehr zu helfen. Dann geht es zur Prothetik im Sinne von Teilkronen,
Inlays oder Kronen. Das erfordert wieder einen Heil- und Kostenplan über den aufgeklärt
werden muss was da kommt(Kosten). Da werden aber auch keine Informationen mitgegeben.
Darüber reden wir hier und dann entscheiden wir uns (lokal) für etwas was uns da richtig
erscheint.
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Interviewer: Ich könnte mir vorstellen, wenn man einen darauf folgenden Termin hat und
die Möglichkeiten vorgestellt bekommt ob es Kunststoff- oder Amalgamfüllung. Vor- und
Nachteile nicht verbal mitzuteilen sondern diese mitnehmen können. Ob es Papier oder ein
elektronisches Endgerät in irgendeiner Form ist vorerst gleich. Würde es Sinn machen
das(Füllungen) in eine Text- oder Tabellenform zu gießen? [00:24:16]
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Experte: Das liest keiner oder die wenigsten. Außerdem kann man darüber auch ganz stark
manipulieren wie ich finde. Ich kann natürlich die Gewichte meiner Praxis und der
Therapieformen die sich besonders wirtschaftlich ergeben schönere Vorteile auflisten als in
anderen Bereichen. Das könnte man gut dadurch beeinflussen wenn man es auch noch mit
gibt. Das ist aber auch ein riesen Aufwand.
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Interviewer: Ich denke viele Sachen haben einen großen Vorteil. Gold hat mit Sicherheit
Vorteile wobei die Kosten wohl häufig ein großer Nachteil sein können. [00:25:20]
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Experte: Das kommt darauf an wie dein Konto aussieht. Es gibt Patienten da ist das Konto
prall gefüllt. Da stellt sich nie die Frage nach dem Geld. Wenn man dem mitteilt ein GoldInlay ist das Beste was es gibt. Dann möchten diese Patienten das auch.
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Interviewer: Zum Thema Implantate, Titanschrauben etc. habe ich verstanden, dass es nur
Teilimplantate sind. Welche Medien bieten sich an? Was würde wie Sinn
machen? [00:25:53]
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Experte: Zum Mitnehmen?
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Interviewer: Ja auch das. [00:26:12]
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Experte: Ich denke das kann man schematisch gut in Skizzen der verschiedenen
Arbeitsschritte vorstellen. Mit verschiedenen Lösungen die sich anbieten.
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Interviewer: Also an einer Basisskizze notieren? [00:26:28]
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Experte: Ja genau. Wir machen das immer am Röntgenbild des Patienten. Mit einer
Übersichtsaufnahme. Wenn ich das schematisch aufzeichne sieht das aus wie ein
Röntgenbild. Da kann man das ganz gut dran erkennen. Die meisten Sachen die es bereits gibt
an Aufklärungsbögen von Firmen die Hersteller von Implantaten sind machen Millionen
Reklamezettel die sie und schenken damit wir die auch mitgeben können. Da sind einfach in
relativ kurzen Schritten so ein paar kurze schematische Zeichnungen. die das einfach
darstellen wie es funktionieren kann. Das ist ausreichend. Das habe ich der Tat auch schon ein
paar Mal mitgegeben.
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Interviewer: Bei der Parodontologie (Gewebe, Zahnfleisch) scheint mir das auf dem ersten
Blick analog zu sein. [00:27:26]
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Experte: Ja da nehme ich tatsächlich das uralte Aufklärungsbuch aus den Siebzigern.
Beziehungsweise mache ich eine kleine Skizze oder benutze ein fertiges Diagramm von
einem Zahn an dem man das gut erklären kann. Das ist von der Visualisierung her in der
Praxis sicher ausbaufähig. Aber was man mitgeben kann in der Parodontologie ist es in der
Parodontologie schwierig.
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Interviewer: Ich kann mir vorstellen, dass man die schematischen Zeichnungen nimmt und
Teile einfärbt dies sehr informativ sein kann. [00:28:01]
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Experte: Das klappt bei den Implantaten so gut weil es so technisch ist. Ich sage mal ganz
salopp. Lücke Kieferknochen Loch und Dübel rein setzen. Eine Schraube drauf. Das ist alles
so technisch. Das kann man gut zeichnen und gut klar machen vom Prinzip. Parodontologie
handelt mehr von Bakterien und Gewebsstrukturen. Das lässt sich schlecht in Bilder fassen.
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Interviewer: In wie fern unterscheiden sich die Medien bei Kronen und
Brücken? [00:28:40]
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Experte: Da würde sich zum mitgeben Skizzen und Modelle anbieten
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Interviewer: Voll- und Teilprothesen erwähne ich der Vollständigkeit halber? [00:29:20]
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Experte: Das ist analog.
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Interviewer: Fragen Patienten nach? Wie und über was fragen sie nach? Ich meine auch eher
hier in der Praxis selbstständige Fragen die man nicht einfordert und die Nachfragen wenn sie
bereits die Praxis verlassen haben. [00:29:35]
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Experte: Die erste Frage sind immer die Kosten. Nachsorge, Pflege, Extraktion (Zahn
Entfernung) werden auch angefragt. Wie lange darf ich jetzt nicht essen? Blutet das nochmal?
Tut das weh? Brauche ich nochmal eine Schmerztablette? Kann ich alles trinken? Darf ich
Sport machen? Sind gängige fragen.
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Interviewer: Sport kann eingeschränkt werden? Ist das kritisch? [00:32:09]
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Experte: Eher semi-kritisch. Mir persönlich wurden meine Weisheitszähne entfernt als ich
meinen Umzug hatte.
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Interviewer: Über welches Medium kommen die Nachfragen? [00:32:36]
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Experte: Meistens direkt nach der Behandlung in der Praxis.
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Interviewer: Wie ist das mit der Häufigkeit der Nachfragen beispielsweiser per
Telefon? [00:32:52]
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Experte: Sehr selten kommen telefonische Fragen. Man darf auch nicht vergessen, dass viele
Patienten eine Art Respekt haben beim Arzt nochmal anzurufen wegen so einer Banalität. Wir
empfinden das natürlich nicht als Banalität. Man kann wegen jedem Detail fragen und
Anrufen wenn du dir unsicher bist. Viele scheinen da eine große Hemmschwelle zu haben
sich zu melden.
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Interviewer: Fragen Patienten nach eigenen Daten? Kamen Fragen nach der Herausgabe?
Das ist Teil der Selbstauskunft die Fragen beantwortet zu bekommen? [00:33:36]
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Experte: In wie fern? Fragt der Patient?
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Interviewer: Ja der Patient. [00:33:55]
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Experte: Der Patient hat ein Recht seine Daten einzusehen und auch in Kopie zu bekommen.
Aber die Unterlagen gehören mir. Das ist deswegen so geregelt, weil das in juristischen
Streitfällen interessant wird. Deswegen ist das alles bis ins Detail geregelt. Wer wo wie
dokumentieren muss. Wer wann welches Anrecht auf was hat. Also Juristen haben das alles
bereits definiert was nicht immer praktikabel ist.
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Interviewer: Wenn ich es richtig verstanden habe darf man nach einen Daten fragen aber hat
keine Anrecht auf das Original. [00:35:07]
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Experte: Im Streitfall wäre ich schön blöd wenn ich das Original geben würde. Wenn ich
aber ein Patienten überweise gebe ich das Röntgenbild mit. Eigentlich müsste ich ihm eine
Kopie mitgeben. Sollte ihm das eigentlich gar nicht so mitgeben. Der Kollege soll aber nicht
nochmal Röntgen. Auf einer Kopie darf der Kollege keinen Befund erheben weil es nur eine
Kopie ist. Das ist nicht praktikabel.
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Interviewer: Aber ich meine für den Patienten die Informationen die er für sich selbst haben
möchte. Was ist denn hier mit mir los? Sich eine Kopie wünscht. [00:35:54]
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Experte: Kann er ja kriegen.
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Interviewer: Dann geht es zum Thema Patientenakte. Wie wird die hier
realisiert? [00:36:11]
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Experte: So ein bisschen klassisch noch in Papierform.
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Interviewer: Das ist total legitim. Papier währt am längsten. [00:36:26]
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Experte: Das ist das ja auch das Problem in der digitalen Generation diese Sachen auch
aufzubewahren.
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Interviewer: Die Kopien der digitalen Akte muss man sicher auch auf Papier zurück
halten? [00:36:43]
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Experte: Nein du kannst das digital archivieren. Sogar komprimieren wenn du ein
verlustfreies Kompressionsverfahren hast. Das ist relativ aufwendig. Der längste Fall einer
Dokumentation eines Röntgenbildes. Ein Kieferorthopäde z.B.: der nur röntgt mit Kindern
mit sieben Jahren um zu gucken ob die Zähne richtig angelegt sind. Der muss das bis zur
Vollendung des 18. Lebensjahres und noch zehn Jahre weiter archivieren. In der Zeit hat sich
ca. fünf Mal von einer Zip-Disk über Festplatte über etwas anderes die Technik weiter
entwickelt. Ob dann da wirklich gewährleistet werden kann ob alles verlustfrei übertragen
und gelagert werden kann ist unklar. Einfach dahin gestellt funktioniert das in etwa so. Ob
man dann nach zwanzig Jahren das Bild überhaupt noch findet und einfach so aufrufen kann
sei dahin gestellt. Das birgt wohl technische Schwierigkeiten wahrscheinlich. Ich meine wer
will das noch nach zwanzig Jahren sehen ist die andere Frage.
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Interviewer: Papier ist ja okay (Haltbarkeit und Zuverlässigkeit). Da stellt sich ja nun die
Frage wie geht man mit Datenschutz um. Das ist ja immer schwierig. Ich denke mal ihr lasst
hier niemanden herein. Wie wird denn die Einsicht in die Patientenakte ermöglicht für euch
selbst? Also ich habe unten einen Schrank gesehen. [00:38:12]
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Experte: Ja genau. (Akten befinden sich im Schrank)
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Interviewer: Ist der Schrank abschließbar? [00:38:35]
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Experte: Nein
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Interviewer: Ist das dann ein geschützter Bereich? [00:38:40]
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Experte: Ja genau. Dort steht kein Patient. (Hinter dem Tresen) Der Bereich ist auch immer
besetzt. Wenn dort niemand ist haben wir geschlossen und die Praxis ist abgeschlossen.
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Interviewer: Wenn man die eigenen (Teil-)Informationen an den Patienten heraus gibt. Wie
wird der Patient identifiziert? Vis-à-vis in der Praxis oder auch postalisch? Habt ihr sowas
gemacht? [00:38:55]
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Experte: Wenn jemand das haben möchte?
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Interviewer: Oder auch bei einer Überweisung. [00:39:23]
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Experte: Das Röntgenbild bekommt der Patient direkt mit. Muss dies allerdings quittieren. Es
wird in der Patientenakte festgehalten, dass er es mitbekommt und wo es hingegangen ist.
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Interviewer: Das weckt dann wohl Erwartungen beim anderen Arzt. Der sicher auch sehen
möchte was da ankommt. [00:39:44]
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Experte: Der weiß das ja nicht. Ich weiß ja nur dass der Patient die Aufnahme mitbekommt.
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Interviewer: Muss hier etwas geschwärzt werden, abgeschnitten oder
Teilkopiert? [00:39:59]
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Experte: Nein wenn ich es dem Patienten selbst in die Hand drücke ist er selber
verantwortlich für seine Sachen. Juristisch gesehen kann ich dir das gar nicht so genau
beantworten. So gesehen ist das wohl auch nicht ganz korrekt.
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Interviewer: Ich habe da bei weitem keinen bösen Hintergedanken. [00:40:19]
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Experte: Ich auch nicht. Ich denke dabei nur praktisch. Das ist das häufigste was wir
machen sind tatsächlich Röntgenbilder machen und Weisheitszahn Entfernung und dann
eine Überweisung von Patienten dem das Röntgenbild mitgeben damit der Chirurg nicht noch
einmal röntgen muss. Das Röntgenbild bekommen wir in aller Regel auch wieder. Entweder
bringt uns das der Patient wieder oder Kieferchirurg schickt uns das zurück mit einem
Arztbrief wenn das in der Organisation in den Praxen optimal läuft. Sonst bleibt das bei denen
auch mal irgendwo liegen. Wir haben aber dokumentiert, dass der Patient das mitgenommen
hat.
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Interviewer: Das ist ja eigentlich eine Form der Arzt-Arzt-Kommunikation wenn man
solche Bilder mitgibt. Wenn ihr die Technik hier habt und diese Bilder mitgebt. [00:41:00]
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Experte: Der andere Arzt hat auch die Technik aber wir wollen nicht so viel Röntgen.
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Interviewer: Ihr habt hier das Bild schon gemacht. Das ist natürlich nahe
liegend. [00:41:12]
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Experte: Ja genau. Wir wollen die doppelte Röntgenstrahlung vermeiden.
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Interviewer: Wahrscheinlich bekommt ihr dann auch das Geld von der Kasse und nicht der
andere Arzt. Das ist wahrscheinlich auch interessant. [00:41:18]
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Experte: Wobei bei bei einem großen Röntgenbild egal ist ob du eins mehr machst oder
weniger. (preislich) Das hat wirklich nur praktische Hintergedanken für den Patient. Wir
machen das Röntgenbild hier natürlich weil wir hier die Diagnose stellen. Dann erst wissen
ob die Weisheitszähne entfernt werden müssen. Sonst würde ich das gar nicht so genau
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wissen. Das heißt der Patient ist von mir schon weitestgehend aufgeklärt. Dann sage ich dem
Patienten nur. Hab keine Termine oder ich mache das nicht oder ich will das nicht machen
oder aus folgenden Grund soll das ein Kieferchirurg machen. Damit du nicht nochmal
geröntgt wirst kannst du das Bild hier mitnehmen.
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Interviewer: Zum Datenschutz gibt es auch noch Datensicherheit. Das ist was anderes. Da
sind andere Begriffe definiert. Zum Beispiel die Vertraulichkeit. Das haben wir eben schon
angesprochen. Wer hat Kontakt zu den Daten und wie wird der Kontakt eingegrenzt? Das
haben wir eben schon genannt. Mit der räumlichen Trennung hier und dem Abschluss. Ich
denke Kontakt hat nur dein Personal und du selbst hier dazu. [00:42:12]
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Experte: Genau
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Interviewer: Ansonsten kann ich mir nur schwer vorstellen, dass hier offen etwas herum
liegt, so dass jeder darauf Zugriff hat oder im Behandlungszimmer warten muss und dort
etwas offen rumliegt von anderen Patienten. [00:42:46]
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Experte: Nein null. Seine Akte liegt da. Da kann er wenn er möchte darin herum blättern. Da
steht jetzt auch nichts drin. Früher hat man anders dokumentiert. Etwas wie Patient kommt
nicht pünktlich oder putzt sich nie die Zähne oder ist ein Ferkel. Also zwischenmenschliche
Kommentare in die Karteikarten einfließen lassen.
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Interviewer: Das ist fast schon subjektiv. [00:43:28]
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Experte: Ja gut. Heute haben wir ein Computerprogramm das sagt uns der Patient hatte 80
Termine. Ist 70-mal nicht gekommen. Das ist knallhart
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Interviewer: Der Begriff Verfügbarkeit ist ja auch relativ klar. Die Daten sind nur verfügbar
wenn Personal da ist was diese Daten heraus geben kann. Ich denke die Einschränkung ist die
wenn keiner hier ist gibt es auch keine Daten. Also nur zu den regulären
Öffnungszeiten. [00:43:42]
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Experte: Ja. Auch nur ich kann die heraus geben. Nicht das Personal. Die Anfrage geht dann
an die Empfangsdame aber letzendes muss sie mich fragen ob ich das gestatte dass es heraus
geht. Mir gehören die Daten quasi.
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Interviewer: Davon ab wenn ich als Fotograf darüber nachdenke und ein Foto mache
beispielsweise von dir ist das mein Foto. Dann habe ich Rechte darauf und du Rechte. Du
darfst entscheiden wie weit du in die Außenwelt gestellt werden möchtest oder nicht. Ich darf
entscheiden ob es dort gezeigt werden darf und darf das eingrenzen. Beide haben einen sehr
langen Hebel und es kommt nur an die Öffentlichkeit wenn beide zustimmen. [00:44:27]
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Experte: Das ist wieder anders geregelt. Bei uns kam schon mal die Argumentation auf das
Röntgenbild gehört den Patienten. Da hatte der Patient die Auffassung weil seine
Krankenkasse mir das Geld dafür gegeben hat das Bild für ihn bei mir bezahlt hat.
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Interviewer: Ich glaube du bist in dem Sinne Dienstleister des Röntgenbildes und
Eigentümer. [00:45:12]
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Experte: Ich bin schlicht und einfach der Besitzer des Röntgenbildes. Punkt. Die
Krankenkasse hat nicht das Röntgenbild bezahlt sondern meine Arbeitszeit.
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Interviewer: Ja die Dienstleistung aber nicht die Urheberrechte. [00:45:28]
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Interviewer: Zum Thema Integrität der Daten. Ihr Arbeitet teilweise sowohl mit Papier als
auch mir Computern hast du gesagt und gibt es eine Überprüfung auf falsche Eingaben,
Verfälschung und Folgefehlern. Kann man das überprüfen? [00:45:40]
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Experte: Bei den Sachen die wir hier am Computer machen ist das eigentlich relativ
unerheblich. Wir machen hier unsere Abrechnung digital. Wenn du da etwas Falsches
Eintippst hast du direkt etwas Falsches eingetippt. Das fällt nur auf wenn das jemand gegen
kontrolliert sonst nicht. Wenn man tatsächlich eine digitale Patientenkartei hat. Dann ist das
so, dass man die nicht mehr nachträglich ändern kann. Was da drin steht drin. Das hat auch
wieder diesen juristischen Hintergrund, dass du nicht sagen kannst. Wir sind nun vor Gericht
da oben schreibe noch mal ein bisschen was dazu. Es ist so der Sinn des Dokument es
ist nachvollziehbar was da ist. Du kannst ja alles Mögliche reinschreiben oder nachtragen aber
dann muss das zu dem zeitlichen Ablauf passen.
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Interviewer: Genau. Das kann zwar korrigiert werden aber man sieht den Fehler und im
zeitlichen Ablauf alle Korrekturen. [00:46:59]
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Experte: Bei den digitalen Patientenakten ist das so eine Art. Jetzt frag mich nicht wie das
heißt. Irgend so eine Art Log? So eine Art, dass das auch juristisch sozusagen nachgewiesen
werden kann, dass das nicht mehr geändert wurde. Das ist das Problem mit den ganzen
digitalen Medien. Bei solchen Dokumentationen geht das immer um Rechtsstreit. Also einem
hässlichen Thema was ich gar nicht haben möchte.
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Interviewer: Wie macht ihr das jetzt mit eurem Papier? [00:47:30]
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Experte: Da ist unsere Karte das Dokument.
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Interviewer: Kann man die Austauschen? Wie macht ihr das? Vielleicht sind das alles
Urkunden die in geringen Stückzahlen ausgehändigt werden und alles zu hegen sind. Ich
glaube da fällt ein Fehler auf wenn der nächste darauf guckt und eine kleine Ungereimtheit
sieht. Das könnte ich mir noch vorstellen. Oder man selbst fragt sich was man da
aufgeschrieben hat. Ich weiß auch nicht ob solche Fehler überhaupt auftreten. [00:47:35]
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Experte: Das kann schon mal sein. Manchmal wenn du einem Patienten in den Mund guckst
und da fehlt vielleicht schon ein oder zwei Zähne dann weißt du im Unterkiefer nicht ob es
ein 3.7 oder 3.6 ist weil der gewandert oder gekippt ist. Jetzt habe ich zum Beispiel die
Dateikarten von meinem Kollegen übernommen bzw. das muss man eigentlich anders
sagen. Jetzt kann das ja sein dass er gesagt hat Mensch das ist ein 3.7 und ich finde eher das
sieht aus wie ein 3.6. So jetzt hast du einen Befund und wechselt jetzt plötzlich. Es kann ja
nicht sein, dass ein Zahn da und wieder weg ist. Da muss man sich irgendwie einig werden,
dass es schon er gleich Zahn ist. Das sind dann die Ungereimtheiten in Befunden wo dann die
Abrechnung die Krise kriegt weil ja in den Heil-und Kostenplänen der 6er da und der 7er fehlt
und vorher aber nicht. Das sind so Sachen die eher mal auffallen.
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Interviewer: Genau das ist der Punkt Integrität [00:48:51]
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[kurze Pause weil das Smartphone des Experten ein Signal abgab]
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Interviewer: Was fällt den doch mal auf wenn etwas übernommen wird wo unklar ist wie
das vorher war bei so einer Heil- und Kostenplanung. Durch die Abrechnung? Ist das dann ein
Negativbeispiel? [00:49:10]
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Experte: Ja genau. Wenn man sowas mal sucht ist die Abrechnung eine Kontrolle. Da fällt
das dann manchmal auf.
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Interviewer: Das sind dann halt Papierakten und der Nachweis wird dann bei euch gepflegt.
Geht das dann eigentlich zur Krankenkasse über den Heil- und Kostenplan? Ist das ein
weiteres Dokument was dann erzeugt und losgeschickt wird? [00:49:26]
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Experte: Ja genau. Das ist ein Kostenvoranschlag auf Hochdeutsch.
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Interviewer: Das ist aber immer noch ein kleiner Teilausschnitt. Das ist so wie ich es
verstanden habe kein Buch das wächst beim Kunden. [00:49:41]
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Experte: Nein. Du kriegst dann für die Situation die wir machen einen Planen. Wir wollen dir
eine Krone machen. Dann kriegst du einen Kostenvoranschlag. Den bringst du zur
Krankenkasse. Gehst dahin oder schickst das. Wie auch immer. Dann rechnet dir die
Krankenkasse den Anteil aus den sie dafür übernimmt und dann steht auf dem Heil- und
Kostenplan darauf wie viel für doch dann über bleibt.
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Interviewer: Aber über meine Zahnhistorie ist bei euch gar nicht so viel bewusst. weil ich
bei einem anderen Zahnarzt war. Bei der Krankenkasse fällt das auf was ich vorher alles hatte
oder habe machen lassen. [00:50:05]
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Experte: - Über die Historie wenn du jetzt neu bist weiß ich nichts. Die Krankenkasse hat
aber deine Historie nicht. Also die kann das gar nicht alles speichern. Die kann natürlich mal
nachgucken ob du irgendwo schon mal ein Heil- und Kostenplan eingereicht hast. Aber dann
wissen die vielleicht auch sogar wie (der Stand ist). Haben dann den Befund abgespeichert.
Das kann vielleicht sein.
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Interviewer: Das würde ich jetzt vermuten. [00:50:43]
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Experte: Aber ich glaube da haben die viel zu viel zu tun um das nachzuprüfen (in der
Krankenkasse)
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Interviewer: Das macht jede Krankenkasse bestimmt auch anders. [00:50:53]
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Experte: Ja ich glaube nicht, dass die dann die Befunde miteinander vergleichen.
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Interviewer: Dann würde ich jetzt auch schon zum letzten größeren Punkt kommen. Ein
Patienteninformationssystem. Da haben wir schon ein paar Mal drüber gesprochen. Ich habe
nun auch schon etwas vorweg genommen was ein bisschen schade ist. Meine erste Frage ist.
Was ist nach deinem persönlichen Verständnis ein Patienteninformationssystem? Was sollte
das können wenn du selbst Patient bist? [00:51:00]
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Experte: War das jetzt wieder auf so etwas zum Mitnehmen beschränkt oder insgesamt
allgemein formuliert?
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Interviewer: Erstmal allgemein. [00:51:33]
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Experte: Also ich finde das immer ganz gut wenn man etwas visualisiert. Videos finde ich
persönlich nicht so gut sondern so Skizzen schematische Geschichten. Slideshows oder Bilder
reinkommen und eine Skizze dazu kommt. Das ganze herunterbrechen auf etwas Einfaches,
dass es nicht so kompliziert wird. Das finde ich auch ganz praktisch an solchen - also wirklich
an solchen - Tablet ganz praktisch. Oder du hast halt einen Monitor in deiner
Behandlungseinheit hängen. Dann ist das auch ganz praktisch. Gegebenenfalls kann man das
auch per E-Mail weiterschicken.
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Interviewer: Dann muss man sich Überlegenen wie man die E-Mail absichert. Weil das
sensible Daten sind. [00:52:09]
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Experte: Wenn du so eine Allgemeinaufklärung hast also du machst sozusagen ja keine
personalisierte Aufklärung wo du Namen und Daten drin hast. Sondern klärst den Patienten
im allgemeinen über die Art und Weise eines Implantates auf. Wie das funktioniert. Schickst
ihm das einfach per E-Mail herüber. Kann er sich zuhause diesen Clip noch mal angucken.
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Interviewer: Ok also würde ich es bei dir so verstehen wie so ein Wiki. Ein
Wissensausschnitt oder eine große Datenbank wo vielleicht gute und negative Beispiele sind.
So dass man einen passenden Teil dazu der Eventuell das eigene Problem oder dessen Lösung
beschreibt dem Patienten das zukommen lässt. [00:52:37]
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Experte: Ja genau. Ich sehe dann einfach: "Mensch guck mal wir reden über ein Implantat".
Zeige ihm das ja schon auf. Erkläre ihm das am Patientenstuhl. In so einem Arzt-PatientenGespräch. Mache damit meine Aufklärung. Zeichne ihm was geht(möglich ist). Eigentlich
finde ich ist dann auch Schluss aber man könnte sich eventuell vorstellen, wenn jemand sagt
schicke mir das nochmal per E-Mail vorbei. Sodass man das als Art Pdf oder irgendwie so
einen kleines File(Datei) irgendwie kriegt die man über die E-Mail öffnen kann.
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Interviewer: Wenn man jetzt noch weiter denkt und das ganze digitalisiert hätte. Auch
dieses Bild digitalisiert. Vielleicht als kleinere und unschärfere Grafik und natürlich immer
das Recht auf dem Großen zu behalten würde ich mal sagen. Könnte man dieses Pdf oder
dieses Paket an Informationen mit dem eigenen Bild ergänzen oder ein File wie du es anfangs
beschrieben hast. Dass am Tisch quasi das Bild raus holt und dein Schema. Das mit einem
Stift zeigst. Das könnte man ja analog eventuell mit dem eigenen Bild oder mit dem
Schematischen Bild. Dann einen Pfeil oder eine (lokale) Färbung dazu bringen. [00:53:27]
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Experte: Ja
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Interviewer: So hätte ich dich jetzt verstanden darum kann man das ergänzen. Das Eine was
du jetzt nanntest waren allgemeine Informationen nach Schweregrad, Größen und
Arten. [00:54:04]
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Experte: Das "Vorgehen" auch.
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Interviewer: Ja Vorgehen auch. Oder dann doch etwas persönlicher wenn man es doch
schon digital hätte? [00:54:20]
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Experte: Ja nur so ein digitales Röntgenbild vom Patienten dann irgendwie bearbeiten und
mitgeben oder wegschicken. (Kopf schütteln) Also da lass mich mal lieber ein paar Patienten
behandeln. (beide lachen) Also das sind viele am Ende des Monats die ihr Geld haben wollen.
Ich glaube das ist ein bisschen Aufwendig.
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Interviewer: Das sehe ich persönlich nicht ganz so (aufwendig). Ich denke wenn man das
Ganze eh schon digital hat und wenn alle Geräte vernetzt sind. Der Weg zum Patienten ist eh
schon da und man sagt das Bild in klein. Mit der Maus nochmal drauf klicken wo nun die
betroffene Stelle ist. [00:54:52]
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Experte: Also ich habe ungefähr 30 Patienten am Tag. Wenn ich zwei Minuten pro Patient
brauche für das ist das eine Stunde Arbeitszeit. Das ist so. Wenn das länger als zwei Minuten
dauern würde ist das natürlich auch mehr. Die Arbeit ist vielleicht delegierbar an Mitarbeiter.
Dann geht das vielleicht schon eher. Aber der wird da auch für bezahlt. Für den ist das auch
eine Stunde Arbeitszeit dafür. Es muss praktikabel sein. Das muss gut integriert sein in den
Arbeitsablauf. Ich muss sagen je technisch aufwändiger solche Sachen werden desto teurer
werden die Preise in den Praxen. Da kostet eine Füllung mal eben nicht mehr 80€ sondern
120€. Eben den Hintergrund, dass es einfach technisch so viel aufwendiger ist und alles
aufwendiger wird. Dann wird einiges teurer.
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Interviewer: Das ist dann ja eine Frage der Kalkulation. [00:56:11]
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Experte: Ja das ist Frage der Kalkulation. Die Geräte musst du ja auch haben. Ich habe oben
zwei bis drei Behandlungszimmer in Bewegung. Dann brauche ich auch zwei bis drei Tablets
die laufen und geladen werden müssen und jemanden haben der die bedienen kann. Das ist ja
auch alles Aufwand.
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Interviewer: Meinst du jetzt zur Eingabe der Informationen? [00:56:32]
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Experte: Nein wenn du dem Patienten jetzt aufklären willst und du willst das digital machen.
Dann musst du ihm das ja irgendwie präsentieren.
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Interviewer: Ich denke wenn du der einzige bist der das präsentiert. Würde auch im Grunde
ein Tablet reichen. Wenn man Backup vernachlässigt. [00:56:44]
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Experte: Ja Backup lassen wir schon mal weg. Man könnte jetzt auch sagen (der Patient)
könnte sich das vorab angucken.
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Interviewer: Das ist jetzt eine Frage wie luxuriös man ausgestattet ist. Das ist schon ein
Luxus-Problem. [00:57:08]
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Experte: Ja (beide lachen)
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Interviewer: Bei dem System ist natürlich die Frage gleich vorab macht es Sinn es mobil zu
verwenden oder sollte man es eher lokal - würde heißen zwangsweise in der Praxis oder beim
Patienten zuhause- an festgelegten Orten etwas stationäres verwenden. Oder würde aus deiner
Sicht für ein System auch eine mobile Anwendung Sinn machen? Unterwegs? [00:57:11]
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Experte: Mit einer App?
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Interviewer: Auch das (per App). Ein Tablet ist ja schon ein Übergroßes Handy
mittlerweile. [00:57:39]
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Experte: Das brauchst du ja eigentlich gar nicht. (Überlegt) Nein eine App brauche ich nicht.
Ich brauche keine.
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Interviewer: Und wie siehst du das aus Sicht eines Patienten? [00:57:54]
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Experte: (Überlegt) Also ich würde das als Patient auch nicht brauchen.
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Interviewer: Also wenn ist das (Patienteninformationssystem) für dich eher lokal
interessant? Vielleicht auch mit dem eigenen Gerät oder auch nicht. Oder mit einem (Praxis)Haus Tablet dich in der Praxis informieren kannst. [00:58:06]
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Experte: Ja genau.
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Interviewer: Auch nachträglich informieren? [00:58:19]
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Experte: Ja das sind dann allgemeine Informationen die man so herum schicken kann.
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Interviewer: Also findest du das eher interessant, dass die Informationen hier lokal heraus
gegeben werden? [00:58:32]
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Experte: Ja also für mich wäre eher so hier vor Ort in der Praxis mit direktem Kontakt mit
dem Patienten das interessanteste. Wie man das noch besser kommunizieren kann. So eine
App ist deswegen schwierig weil ich dem Patienten immer nur allgemeine Informationen
zukommen lassen kann. Wenn ich dem irgendwas schicke was mit seinen persönlichen
Situationen oder mit irgendeiner Diagnose oder einem Befund zu tun hat und ich mache das
digital.
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Interviewer: Das ist sensibel. Das kann man hochgradig verschlüsseln. Es gibt auch das
Beispiel von Banking-Apps. Die trauen sich auch das ganze durch das Web zu schicken und
selbst mit dem Handy mit dem man gerade den Kontostand abgerufen hat kann man
Überweisungen zum eigenen maximalen Tagessatz machen. Ich meine es gibt Wege (und
Möglichkeiten) das zu machen. Ganz so ist es nicht. (Sensible Daten nicht versenden zu
können) [00:59:02]
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Experte: Aber ich weiß nicht ob das so praktikabel dann ist. Ob es alle Patienten brauchen
oder auch haben wollen. Ich glaube die Nachfrage ist gar nicht so groß. Also vielleicht in
unserer Generation ja (90er Aufwärts). Da machen wir auch relativ viele Termine mal per EMail. Dass jemand mal eine vorbei schickt.
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Interviewer: Wie schnell kann man darauf (E-Mail) antworten? [00:59:40]
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Experte: Wir gucken einmal am Tag in unsere E-Mail rein. Wenn wir das sehen antworten
wir halt.
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Interviewer: Das ist dann natürlich schlecht wenn einer fragt ob er heute einen Termin
kriegen kann. Vielleicht wenn man es in der Nacht geschrieben hat und die Nachricht
morgens gelesen wird. Um 8 macht ihr glaube ich auf. Da könnte man noch knapp drauf
reagieren. Aber wenn dann noch eine Gegenfrage kommt ist das schlecht. [00:59:49]
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Experte: Ja gut. Wir haben halt auch ein Telefon.
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Interviewer: Wenn ich an die Kids von heute denke. Die schreiben so viel auf ihren Handys
die wissen nicht mehr wie man telefoniert. [01:00:13]
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Experte: Ja genau. Es wird aber auch so viel geschrieben was Unfug ist. Nicht auf jede EMail können wir seriös reagieren. Manche landen einfach im Papierkorb.
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Interviewer: Auch von privaten Menschen oder auch gewerbliche Anfragen? [01:00:26]
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Experte: Nein also wenn mir jemand nachts um zwei mir irgendwie eine merkwürdige EMail wegen eines Termin anfragt. Ich kenne den überhaupt nicht der ist auch nicht in meiner
Patientenkartei vorhanden, dann achtet man schon eher auf den Wortlaut oder wie das
geschrieben ist. Manchmal kommen schon komische Sachen. Wenn der also wirklich einen
Termin haben möchte dann schickt er noch eine E-Mail oder ruft an. Die meisten Patienten
mit denen wir über E-Mail kommunizieren. Sind Patienten die uns bekannt sind oder auch
mal eine Fragestellung aus dem Urlaub stellen. Kind ist Hingefallen sie schicken uns ein Foto
vorbei und wir sagen dazu etwas. Sonst merkt man das sicher an der Seriosität des Textes.
Also wenn das schon ein bisschen Geschäftlicher aussieht dann macht das schon Sinn. So
eine Larifari E-Mail irgendwo hinschreiben "Machst du Termin morgen um 8?" Das
funktioniert nicht.
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Interviewer: Ich hätte eher gedacht du meinst die klassische Spam-Nachricht. Das ist ja im
Ansatz schon ernst gemeint. [01:01:29]
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Experte: Ja Spam kriegen wir natürlich auch oft.
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Interviewer: Das wollte ich nur nochmal als Gegenfrage ausschließen [01:01:40]
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Interviewer: Was für Arten an Endgeräten stellst du dir denn vor? Du nennst ganz oft das
Tablet. Man könnte etwas altmodischer auch einen PC aufstellen. Das wäre dann eine Form
eines Terminals. [01:01:44]
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Experte: Es gibt Behandlungseinheiten die haben einen Flat Screen mit an der Einheit dran.
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Interviewer: Meinst du mit Flat Screen auch gleich Touch? [01:02:06]
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Experte: Ja das gibt’s als Touchscreen oder mit einer Tastatur verbunden. Darüber kann man
in einer volldigitalisierten Praxis hast du ein digitales Röntgenbild. Das musst du dir mit dem
Patienten zusammen angucken können. Deswegen hast du dieses Ding dann erstmal an deiner
Einheit hängen. Dann hat man dort die digitale Patientenkartei drauf. Das heißt du kannst über
die Tastatur dort und dort aufrufen. Kannst über dieses Bild dann auch ältere Röntgenbilder
aufrufen.
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Interviewer: Die (alten Röntgenbilder) müsste man hier aus dem Regal suchen? [01:02:40]
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Experte: Nein die liegen mit in der Karteikarte des Patienten. Die großen Röntgenbilder
haben wir aber abgeheftet.
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Interviewer: Das ist bestimmt ein Platzproblem oder? [01:02:49]
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Experte: Das geht.
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Interviewer: Also du interessierst dich glaube ich mehr für das Tablet und eventuell für
einen PC der als Terminal irgendwo fest steht und weniger für ein Smartphone wenn ich es
richtig heraus gehört habe. [01:02:55]
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Experte: Ja Smartphones finde ich persönlich - - - Ich wüsste nicht was ich darüber mit dem
Patienten kommunizieren sollte. Als Arzt gibt es Möglichkeiten seinen Praxisplaner auch so
zu mit seinem Handy zu connecten. Dass du weißt wann ich morgen welche Termine habe.
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Interviewer: Das mache ich auch mit meinem Notebook und Outlook mit meinem
Handy. [01:03:33]
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Experte: Die Termine die hier vorne (am Tresen) vergeben werden synchronisiere ich das mit
meinem Telefon und dann kann ich das sehen. Aber ich nutze das auch nicht, da ich eh den
ganzen Tag hier bin.
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Interviewer: Du trägst auch noch häufig Handschuh mit Sicherheit? [01:03:49]
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Experte: Ja das ist so (lachen).
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Interviewer: Darüber welche Daten für Patienten verfügbar gemacht werden sollten haben
wir an den Fallbeispielen schon grob besprochen. Also welche Medien in welchen Fällen grob
nutzbar sind. wir sprachen über Texte, Bilder und wenn man es weiter denkt auch Videos. Um
etwas ganz typisches zu zeigen. Wir haben auch darüber gesprochen wie man die Medien
aufwerten kann. Vielleicht eine Einfärbung oder wenn man diese Skizzen und Schemas die du
genannt hast noch weiter ergänzt. [01:03:56]
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Interviewer: Anders herum. Welche Daten und Informationen sollten nicht verfügbar
gemacht werden und warum nicht? [01:04:38]
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Experte: Das was wir eben schon gesagt haben.
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Interviewer: Hast du da noch ein Negativbeispiel was man nicht herausgeben
sollte? [01:04:48]
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Experte: Unsere Befunde sind ja alle relativ. Aber möchte wahrscheinlich niemand, dass
zufällig im Internet ein digitales Röntgenbilder der 27 vergammelten Zähne kursiert.
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Interviewer: Ich merke du hast kein großes Vertrauen und in die Sicherheit dort. [01:05:13]
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Experte: Das ist bestimmt alles super gut und sicher programmiert aber es reicht ja auch mal
ein Anwenderfehler. Wenn jetzt ein ungeschulter Auszubildender aus Versehen mal was
falsch weg schickt oder so. Ich weiß es nicht. Das ist vielleicht an den Haaren herbei gezogen
das Beispiel. Also alle solche Befundegeschichten alles was dem Patienten mit de
Krankengeschichte zu tun hat. Das gehört auf kein Handy und in keine E-Mail oder sowas.
Die Diskussion ob da sauf einer digitalen Gesundheitskarte gespeichert werden kann ist
vielleicht schon mal interessant.
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Interviewer: Man hat das schon auf der elektronischen Gesundheitskarte drauf. Das ist aber
nicht als Privatperson einzusehen. Das darf nur ärztliches Personal und Krankenkassen
können darauf lesen und schreiben. Man trägt das zwar mit sich herum hat aber keinen
Zugriff darauf. [01:06:01]
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Experte: Du hast da schon Zugriff drauf. Musst aber zu deinem Arzt gehen und musst fragen
was da drin steht. Der kann das angucken und dir sagen was in den Karteien auch aus anderen
Praxen dort zur Verfügung steht. Das ist der Anspruch den du dort hast.
Anhang B
Transkript Interview A
S.Dunkel
Seite: 19
688
Interviewer: Auch die Daten auf der Karte genau einzusehen? [01:06:32]
689
690
691
692
Experte: Ich weiß jetzt nicht genau was die Ärzte auf der elektronischen Gesundheitskarte
genau darauf sehen oder haben. Aber du hast als Patient auch hier beim Zahnarzt oder einem
Internisten Anspruch darauf in deine Karteikarte zu gucken. Das was da drin steht muss im
Grunde auch auf deiner Gesundheitskarte stehen.
693
694
695
Interviewer: Darüber was Patienten mit einem solchen System machen können haben wir
aus deiner Sicht auch besprochen. indem ich dich gefragt habe wie würdest du das als Patient
benutzen wollen oder wie ist deine Vorstellung davon. [01:06:54]
696
697
Experte: Mir ist der Kontakt zu dem Arzt am wichtigsten. Wenn er das einmal ordentlich
erklärt hat und ich suche mir jemanden zu dem ich Vertrauen habe.
698
Interviewer: Das soll auf gar keinen Fall untergraben werden. [01:07:24]
699
700
701
Experte: Wenn der aber mit elektronischen Medien umgeht um das zu erklären finde ich bis
zu einem gewissen Grad ganz nett und dann finde ich es nur noch Spielerei. Wenn die
Spielerei dann gut aussieht mache ich mit. (lachen).
702
Experte: Hast du eigentlich mal vorher eine Recherche gestartet was es gibt? [01:07:40]
703
704
705
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707
708
709
710
711
712
713
Interviewer: Ja es gibt vieles was sich Patienteninformationssystem nennt und wenig von
dem was es gibt deckt sich mit meiner Definition oder Auffassung. Die Meisten sind
eigentlich eine Webseite in der meist zu einer bestimmten Ärztegruppe die üblichen
Krankheiten vorgestellt werden und damit fast alles bereit gestellt wird von allen
Schweregraden eine Krankheit. Das ist das was du mal salopp Dr. Google genannt hast. Man
googelt seine Krankheit findet dort alle Schweregrade und Verweise auf andere Krankheiten
die dazu spiegeln und zeigt schlimme Bilder die auch häufig gruselig sind. Wo man dann
auch schon (mit der Suche) bedient ist. Was dem meiner Meinung nach fehlt ist die Spur
persönliche Note. Wo ordne ich mich dort ein? Wenn man das wie eine Skala betrachtet von
Fuß fällt ab bis ich hab ne kleine Blase am Fuß. Kann der Arzt sagen wenn er ansatzweise
diese Erklärung hat. Sie in etwa dort eingeordnet und das wäre Ihre Auswirkung. [01:09:00]
714
715
Experte: Also ich weiß dass so etwas für Zahnärzte gibt. Auch für Tablets wo du sozusagen
Aufklärungsdokumentation machen kannst. [01:09:03]
716
Interviewer: Aber das gibt man dann bestimmt nicht aus dem Haus oder? [01:09:17]
717
718
Experte: Nein das ist alles so dass man das in der Praxis hat. Dann auch tatsächlich mit
Tablets irgendwie und Slideshows.
719
720
721
722
723
Interviewer: Die letzte Frage die ich hier stehen habe haben wir im Grunde auch schon
erklärt am im Grunde ich bringe sie kurz vor. Was du mit dem System erledigen können
möchtest? Damit ist gemeint Erreichbarkeit und Endgeräte. Da haben wir jetzt Smartphones
aus deiner Sicht schon ausgeschlossen. Das interessiert dich überhaupt nicht ein Gerät mal
mitzunehmen. [01:09:33]
724
725
726
Interviewer: Mal ganz salopp. Man wenn man die Verbindung schon hat mit dem Patienten
auch darüber Termine bilden wenn man schon so verknüpft ist. Termine machen. Das ist
schon eine etwas wilde Idee. [01:10:02]
Anhang B
Transkript Interview A
S.Dunkel
Seite: 20
727
Experte: Mit so einem System meinst du jetzt?
728
Interviewer: Ja [01:10:21]
729
Experte: Darüber könnte man Termine vereinbaren.
730
731
732
733
Interviewer: Ich meine wenn der Arzt damit diese Informationen an den Patienten schickt.
Dann ist quasi man irgendwie verknüpft man hat das Gerät identifiziert und man kann alles
sicher dahin. Dann könnte man den Kanal auch in die andere Richtung öffnen. Nur so ein
Einwand. Du scheinst aber nicht sonderlich begeistert zu sein. [01:10:25]
734
Experte: Es funktioniert immer dann gut wenn der Patient seriös mitarbeitet.
735
736
Interviewer: Das hatten wir ja an den Negativbeispielen mit der E-Mail ja gerade
gehört. [01:10:50]
737
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742
743
744
Experte: Je schluderiger eine Terminvergabe ist. Man sich selbst einen Termin vergibt oder
einen aussucht. Den hast du dann schnell wieder vergessen oder abgesagt oder schnell
verschoben. Diese Verbindlichkeit in den Aussagen ist das Entscheidende. Wenn ich
jemanden anrufe und persönlich spreche. Bin ich in gewisser Art und Weise auch verpflichtet
immer. Manchmal meckert unser Empfang hier unten auch wenn jemand zu spät kommt oder
Termine eine Minute vorher absagt. Da kriegt der Patient auch mal direkt ein bisschen
Feedback dass das nicht geht. Dieses ganze Digitale ist dahingehend auch anonymer. Weißt
zwar mit wem das ist aber guckt mal eben herum. So salopp gesagt.
745
746
Interviewer: Habt ihr denn eine häufige Absagequote? Wie würdest du das subjektiv
einschätzen? [01:11:51]
747
748
Experte: Nein das hält sich in Grenzen. Sonst sind das unsere Spezis. Häufig wissen wir das
dann schon.
749
[Ende einläuten] [01:12:06]
750
[Danksagung für die Mitarbeit und den regen Antworten] [01:12:15]
751
[Angekündigt über Ergebnisse meiner Arbeit zu informieren] [01:12:25]
Anhang
C Paraphrasierung und Generalisierung
Paraphrasierung und Generalisierung des transkribierten Interview nach Mayring
80
Anhang: C
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
S.Dunkel
Paraphrase
Fall: Seite: Nr:
A
1
A
1
A
1
A
1
A
1
A
A
1
1
A
1
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1
A
2
A
2
A
2
A
2
A
2
A
2
A
2
A
3
Seite: 1/6
Erster Durchgang der Zusammenfassung
Generalisierung
1 Patienten erhalten informationen
mündlich
2 Visualisierung durch Röntgenbilder und
Skizzen mit einer Folie auf dem Bild oder
einer freien Skizze
3 Aufklärung des Patienten in den meisten
Praxen zurückhaltend da es bei der
Menge an Patienten in einer Papierflut
ausarten kann
4 Für bestimmte Behandlungen gibt es
Papierformen die mitgegeben werden
können
5 Röntgenbilder sind immer die des eigenen
Patienten
6 Wir haben für fast alles Modelle
7 Mit einem Stift machen wir die Bilder
noch etwas deutlicher
8 Wir verwenden analoges Röntgen. Das
gibt es auch digital.
9 Ein Zahnarzt der nicht selbst röntgt macht
keinen Sinn.
10 Die strahelnbelastung durch Zahnärzte ist
trotz sehr vieler kleiner Bilder sehr gering
Patienten werden mündlich informiert
11 Alles was in Kosten mündet ist
Dokumentation und Aufklärung
besonders wichtig
12 Bei invasiven oder nicht reversiblen
Sachen ist Aufklärung besonders wichtig
Kosten geben Ausschlag für Dokumentation
und Aufklärung
13 Patienten entscheiden unterschiedlich
schnell und haben unterschiedliches
Vertrauen
14 Wir motivieren Patienten nicht sich selbst
zu motivieren noch legen wir hier
besonders viel Informationen aus
Patienten brauchen individuell viel Zeit bei
Entscheidungen
15 Das Arzt-Patienten-Gespräch ist
ausreichend. Wir verweisen auf keine
weiteren Quellen
16 Bei weiteren informationen handelt es
sich eher um eine zweite Meinung eines
anderen Arztes
17 Wir sind verdonnert aufklärung zu leisten.
Das Gespräch ist ausreichend
Visualisierung hanschriftlich auf persönlichen
Daten
Wenig Zeit für Aufklärung
Es gibt wenig Infomaterial zum Mitnehmen
Röntgenbilder sind immer eigene
Für fast alles gibt es Modelle
Handschriftliche Verdeutlichung
Digitales und analoges Röntgen sind auf dem
Markt
Zahnärzte röntgen
Geringe Röntgenbelastung
Bei großen Auswirkungen ist Aufklärung sehr
wichtig
Patienten werden nicht zu mehr
informationen motiviert
Zweite Meinungen sind übliche weitere
Informationen
Aufklärung ist aufwand
Anhang: C
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
S.Dunkel
18 Der Patient muss so gut aufgeklärt sein
die Entscheidung bei Bedarf selbst treffen
zu können.
19 Wenn es komplexer wird braucht der
Patient Führung durch den Arzt.
20 Ob Informationen verstanden werden
prüfe ich gelegentlich mit Nachfragen
21 Patienten müssen Entscheidungen nicht
am selben Tag treffen.
22 Am besten ist die Kommunikation wenn
sie ein Dialog ist.
23 Derzeit benutze ich zur Visualisierung ein
Buch aus den Siebzigern mit echten
Bidern.
Seite: 2/6
A
3
Patienten müssten Enscheidungen selbst
treffen können
A
3
A
3
A
3
A
3
A
4
A
4
24 Dokumentation über die Aufklärung selbst QM sichert die Aufklärung selbst
findet im Qualitätsmanagement (QM)
statt. Dort steht was wann aufgeklärt
werden muss.
A
4
Wissen Quittieren lassen ist möglich
A
5
A
5
A
5
25 Schriftiliche Information mit Quittierung
wäre auch möglich
26 Ein Video zur Prophylaxe, skizzierte
digitale Bilder mit Hinweisen sind zu
aufwendig
27 Zähne werden in der Prophylaxe
eingefärbt. "Das nimmt der Patient
hoffentlich in seinem Kopf mit."
28 Allgemein kann man Intraoralkameras
(kleine Makro Videokamera) gut einsetzen
um dem Patienten eine persönliche
Visualisierung zu bieten
A
5
A
5
Kinder werden abgeschreckt bei der
Prophylaxe
Erwachsene haben ein Bewustsein bei der
Prophylaxe
A
5
29 Einfärbungen werden nur bei Kindern
gemacht
30 Die meisten Erwachsenen die zur
Prophylaxe gehen wollen etwas gutes für
Ihre Zähne tuhen und sind sich ihres
Zustandes bewusst.
31 Als Experte ist der Zustand des Patienten
während der Prohylaxe klar erkenntlich.
A
5
A
6
32 Kinder brauchen stärkere Hinweise bei
der Prophylaxe als Erwachsene.
33 Bei der Füllungstherapie eignet sich
medial besonders die Intraoralkamera
Kinder werden abgeschreckt bei der
Prophylaxe
Intraoralkameras sind einge gute
Visualisierung
A
7
Schematische Skizzen sind eine gute
Visualiserung bei Parodontologie
A
7
34 Bei Parodontologie und Implantologie
eignen sich besonders schematische
Skizzen
35 Eine Kamera kann Füllungen absolut
gnadenlos aufzeigen.
Patienten brauchen Führung durch den Arzt
Nachfragen kann Wissen prüfen
Patienten brauchen individuell viel Zeit bei
Entscheidungen
Kommunikation sollte im Dialog stattfinden
Alte Medien eignen sich gut zum Visualisieren
Videos sind zu aufwendig
Prophylaxe merkt sich der Patient
Intraoralkameras sind einge gute
Visualisierung
Experten brauch keine einfärbung zur
Erkennung bei der Prophylaxe
Kameras liefern überzeugende Bilder bei
Füllungen
Anhang: C
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
S.Dunkel
Seite: 3/6
A
7
36 In Fachkreisen gilt das Bild einer solchen
Kamera als gutes Verkaufsargument für
höherwertige Kronen.
Kameras liefern ein gutes Verkaufsargument
A
7
37 Die Kamera bietet dem Patienten aber
auch einen hohen Informationsgehalt.
Kameras sind sehr informativ
A
7
Mehraufwand sind Mehrkosten
A
7
A
7
38 Der Mehraufwand wird nicht immer
honoriert
39 Viele Patienten wünschen die
Standardfüllung und haben es eilig.
40 Im Vorlfeld ohne Folgetermin macht es
keinen Sinn über Füllungen aufzuklären
A
7
41 Patienten müssen bei Füllungen nur über Zuzahlung erfodert Aufklärung
Kunststoff(Komposit)-Füllungen wegen
der Zuzahlung informiert werden.
A
7
42 Eine Auflistung über Vor- und Nachteile
von Füllungen liest niemand
Auflistungen über Füllungen liest niemand
A
7
Einige Patienten wollen nur das Beste und
haben es eilig
A
7
A
7
A
7
A
7
A
7
43 Einige Patienten fragen nach der besten
Füllung und sind wenig über
Eigenschaften interessiert.
44 Zum Mitnehmen kann das Röntgenbild
gut mit Basisskizzen der verschiedenen
Arbeitsschritte und verschiedenen
Lösungen für ein Teilimplantat verwendet
werden.
45 Vom Hersteller der Implantate werden
Broschüren mitgegeben wernn sie
verfügbar sind.
46 In der Parodontologie wird ein
Aufklärungsbuch aus den Siebzigern,
kleine Skizzen oder fertige Diagramme zur
Erklärung verwendet
47 Bei Implantaten ist die Erklärung so
einfach weil es technisch ist. (Schrauben,
etc.)
48 Parodontologie lässt sich mit Bakterien
und Gewebe schwer in Bilder fassen.
A
8
Kronen, Brücken und Vollprothesen lassen sich
gut in Skizzen und Modellen visualisieren
A
A
8
8
49 Bei Kronen, Brücken und Vollprothesen
eignen sich Skizzen und Modelle zur
Erklärung.
50 Patienten fragen häufig nach Kosten.
51 Patienten fragen gelegentlich nach
Nachsorge, Pflege, Extraktion,
Lebensmittel, Schmerzen und Sport
Viele Patienten haben es eilig und sind
Optionen gleichgültig
Über Füllungen kann erst bei Bedarf aufgeklärt
werden
Röntgenbilder sind mit handschriftlichen
Informationen Informativ zum mitnehmen
Hersteller liefern teilweise Broschüren
Parodontologie eignet sich zur Aufklärung mit
alten Medien
Implantate lassen sich gut (Baukontext)
veranschaulichen
Parodontologie lässt sich schwer visualisieren
Patienten interessiert Kosten
Patienten sind weniger interessiert an dem
Umgang mit: Nachsorge, Pflege, Extraktion,
Lebensmittel, Schmerzen und Sport
Anhang: C
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
S.Dunkel
A
8
A
8
A
9
A
9
A
9
A
Seite: 4/6
52 Nachfragen kommen meistens direkt in
der Praxis vom Patienten
53 Telefonisch kommen wenige Nachfragen.
Patienten scheinen da eine
Hemmschwelle zu haben
54 Patientenakte wird in Papierform
gepflegt.
55 Die Archivierungsdauer ist sehr hoch.
Mindestens 10 Jahre.
56 Die Akten befinden sich in einem nicht
abschließbaren Schrank in einem
geschützen Bereich hinter dem Tresen.
Der Tresen ist zu den Öffnungszeiten
immer besetzt.
Patienten fragen in der Praxis
10
57 (Teil-) Informationen erhält der Patient
nur persönlich und muss dies Quittieren.
Es wird in der Akte vermerkt auch zu
welchem Arzt es eventuell gegangen ist.
Informationen werden nur persönlich heraus
gegen und werden dokumentiert
A
10
Informationen werden vor Ausgabe an den
Patienten nicht überarbeitet
A
11
58 Informationen gehen als ganzes raus.
Nicht geschwärzt oder ein Teil davon. Der
Patient ist selbst verantwortlich für seine
Daten.
59 Kontakt zu den Daten hat nur das
Personal
A
11
A
11
A
11
A
12
A
12
A
13
A
13
60 Während der Behandlung liegt nur die
Akte des Patienten selbst im Raum
61 Zwischenmenschliche Kommentare
fließen nicht mehr in die Kartei ein.
Fehlzeiten merkt sich ein Computer.
62 Verfügbar sind die Daten nur wenn der
Chef persönlich im Haus ist.
63 Die Integrität der Daten auf der
Papierkartei ist der Sorgfältigkeit und dem
Erkennungsvermögen des Personals
überlassen
64 Integrität fällt häufig erst negativ bei der
Abrechnung durch Heil- und Kostenpläne
auf.
65 Die Abrechnung ist eine Kontrolle für
Integrität
66 Der Heil- und Kostenplan ist ein weiteres
Dokument der die geplante Situation
beschreibt und der Krankenkasse
übermittelt wird um den selbst zu
tragenden Anteil zu errechnen.
Patienten haben eine Hemmschwelle bei
späteren Nachfragen.
Patientenakte wird in Papierform geführt
Archivierungsdauer der Akte mindestens 10
Jahre
Zugangs- und Zutrittskontrolle durch
Aufmerksamkeit des Personals in der Praxis
gelöst.
Zugangs- und Zutrittskontrolle durch
Aufmerksamkeit des Personals in der Praxis
gelöst.
Zutritt während der Behandlung hat der
Patient zu seiner Akte aber keinen Zugang
Zischenmenschliches oder Fehlzeichen
dokumentiert ein Computer
Der Chef hat bei der Aushändigung von Daten
die Entscheidung
Integrität der Daten wird vom Personal
gepflegt
Integrität wirksam in der Buchhaltung prüfbar
Integrität wirksam in der Buchhaltung prüfbar
Heil- und Kostenplan ist ein wichtiges
Dokument für die KK
Anhang: C
A
13
A
13
A
14
A
15
A
15
A
15
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15
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16
A
16
A
16
A
16
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
S.Dunkel
Seite: 5/6
67 Ein Arzt weiß über neue Patienten nichts
aus Akten.
68 Die Krankenkasse scheint kaum einen
Überblick über die eigene
Krankheitshistorie zu haben.
69 In einem PIS sind visualisierungen immer
gut. Skizzen, schematische Zeichnungen
sind besser als Videos.
70 Themen per Slideshows oder Bilder auf
etwas Einfaches herunterbrechen.
71 Tablets sind praktisch für ein inhoouse PIS
Arzt hat keine Informationen über neue
Patienten
KK scheint nur über einzelne Dokumente ohne
Überblick anderer zu entscheiden
72 Ein Monitor im Behandlungsraum ist auch
praktisch
73 Allgemeine Daten per E-Mail schicken ist
ggf. praktisch
74 PIS wie ein Wiki sehen in dem gute und
negative Beispiele, das eigene Problem
und auch eine für den Patienten passende
Lösung zu finden ist.
Visualisierung - Monitore bei der Behandlung
sind pratisch
E-Mails sind praktisch
75 Allgemeine Informationen per E-Mail
bekommen und öffnen können.
76 Informationen in einem solchen Wiki
währen nach Schweregrad, Größen, Arten
und Vorgehen strukturiert.
77 Digitale Nachbearbeitung von
Röntgenbildern ist zu aufwändig für das
Personal.
78 Es werden sehr viele Patienten am Tag
bedient. Ca. 30. Der Zeitfaktor ist immens
so dass alle Produkte in der Praxis teurer
werden können.
79 Kalkulation und Beschaffung von
Hardware und Schulung von Personal sind
ein erheblicher Aufwand.
80 Patienten könnten in der Praxis vorab
Informationen auf einem Tablet ansehen.
E-Mails für allgemeine Informationen nutzen
Visualisierungen sind hilfreich
Komplexe Verfahren visuell in Schritten
vereinfachen
Tablet als inhouse PIS beliebt
PIS als unpersonalisiertes Wiki betrachten
Gliederung der Artikel im Wiki nach
Schweregrad, Größen, Arten und Vorgehen
strukturieren
Bildverarbeitung ist zu aufwändig für
ungelerntes Personal
(Mehraufwand sind Mehrkosten) 30 Patienten
am Tag
Es funktioniert. Änderungen sind teuer.
Informationen in der Praxis mit Tablet
ausgeben
81 Eine mobile App braucht der Experte nicht Mobile Apps sind uninteressant für den
Experten
82 Aus Sicht eines Patienten braucht der
Mobile Apps sind uninteressant für den
Spezialist keine App
Experten
83 Das PIS ist lokal in der eigenen Praxis mit PIS lokal in der Praxis interessant
direktem Kontakt zum Patienten
interessant
84 Außerhalb der Praxis nur allgemeine
Extern nur allgemeine Informationen
Informationen schicken
85 Die Nachfrage scheint nicht groß zu sein Erwartung der Nachfrage gering
Anhang: C
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
S.Dunkel
A
A
A
16
16
16
A
17
A
17
A
17
A
17
A
17
A
18
A
18
A
18
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A
18
18
A
19
A
19 100 Umgang mit digitalen Medien ist Spielerei. Digitale Medien sind nicht ernst zu nehmen
A
20 101 Eine seriöse Mitarbeit vom Patienten ist
Vorraussetzung der neuen Medien
20 102 Verbindlichkeit von selbst gewählten
Terminen ist gering
A
86 Der Bedarf scheint gering zu sein
87 E-Mails werden täglich abgerufen
88 Das Telefon wird zur Kommunikation
bevorzugt.
89 Über die digitalem Medien kommen viele
unsinnige Anfragen
90 Patienten fragen aus dem Urlaub schon
mal über digitalen Medien
91 Behandlungseinheiten mit (touch) FlatScreen eignen sich
92 Analoge Röntgenbilder liegen in der
Karteikarte des Patienten
93 Röntgenbilder in Karteikarten stellen kein
großes Platzproblem dar.
94 Arzt-Patienten-Kommunikation mit
Smartphones unpraktisch (bauchgefühl)
Erwartung des Bedarfs gering
Auf E-Mails wird reagiert
Telefon bevorzugt
95 Eine Befürchtung ist, dass private Daten
im Internet auftauchen
96 Vertrauen in Technik ist höher als das
Vertrauen vor Anwendungsfehlern
97 Befunde gehören auf kein Handy
98 Über einen Arzt bekommt man Zugriff auf
seine eGS
99 Das Vertrauen zum Arzt ist das wichtigste
Angst vor Missbrauch der Daten
Seite: 6/6
Seriösität der Anfragen über das Internet
gering
Fragen aus dem Urlaub über Internet kommen
vor
Behandlungseinheit mit (Touch-)Monitor
gefragt
Röntgenbilder liegen in der Akte
Röntgenbilder sind kein Platzproblem
Smartphones zur seriösen Kommunikation
ungeeignet
Befürchtung von Anwedungsfehlern
Handys sind unsicher
Ärzte liefern Zugriff auf die eGS
Vertrauensbasis das wichtigste zum Arzt
Seriöse Mitarbeit von Patienten ist
Vorraussetzung für digitale Medien
Freiheiten bei der Terminwahl gehen zu lasten
der Verbindlichkeit
Anhang
D Reduktion und Kategorisierung
Reduktion und Kategorisierung nach Mayring
87
Anhang D
Reduktion nach Mayring
S.Dunkel
Seite: 1/3
Reduktion (Kategorien/Antworten):

K1: IST-Zustand der Informationsvermittlung
o Mündliche Informationen
o Handschriftliche Visualisierung auf eigenen Daten
o Aufklärung benötigt viel Zeit
o Wenige Informationen zum Mitnehmen
o Kosten werden sehr oft mitgeteilt
o Große Auswirkungen werden mitgeteilt
o Patienten benötigen individuell viel Zeit bei Entscheidungen
o Patienten werden nicht zur Sammlung weiteren Informationen motiviert
o Weitere Meinungen einholen sind übliche weitere Informationen
o Patienten müssten nach Aufklärung Entscheidung selbst treffen können
o Ärzte müssen führen
o Kinder bekommen besondere Erläuterungen
o E-Mails werden für allgemeine Kommunikation eingesetzt
o Arzt hat keine Informationen über neue Patienten
o Patienten fragen auch aus dem Urlaub

K2: Mediale Aufwertung der Behandlungen
o Verfahren lohnen erst bei Bedarf erklärt zu werden
o Wenig Medien zum Mitgeben verfügbar
o Allgemeine alte Medien eignen sich noch sehr gut
o Intraoralkameras sind sehr hilfreich
o Röntgenbilder mit handschriftlichen Informationen sind informativ
o Verschiedene Modelle verfügbar
o Hersteller liefern teilweise Broschüren
o Komplexe Verfahren visuell in Schritte vereinfachen
o Tablets sind beliebt
o Monitore in Behandlungszimmern möglich
o Apps sind uninteressant für den Experten

K2.1: Prophylaxe medial aufwerten
o Einfärbung der Zähne insbesondere für Kinder in Bilder fassen
o Intraoralkameras nutzen (Bild , Video)
o Videos scheinen bei der Prophylaxe zu aufwendig

K2.2: Füllungstherapie medial aufwerten
o Intraoralkameras liefert besonders gute Visualisierung
o Im Vorfeld Aufklärung über Füllungen wenig sinnvoll

K2.3: Implantate medial aufwerten
o Es eignen sich besonders gut schematische Skizzen zur Visualisierung
o Kopien eigener Röntgenbilder mit handschriftlicher Beschreibung Informativ
o Hersteller liefern informative Broschüren
o Implantate lassen sich gut im Baukontext veranschaulichen (Schrauben, etc.)
Anhang D
Reduktion nach Mayring
S.Dunkel
Seite: 2/3

K2.4: Parodontologie medial aufwerten
o Es eignen sich besonders gut schematische Skizzen zur Visualisierung
o Parodontologie eignet sich noch zur Aufklärung mit alten Medien
o Bakterien und Gewebe lässt sich schwer informativ visualisieren

K2.5: Prothesen medial aufwerten
o Modelle dienen besonders gut um Prothesen in der Praxis zu visualisieren

K3: Motivation der Patienten
o Patienten werden nicht zur Sammlung weiteren Informationen motiviert
o Kinder bekommen besondere Erläuterungen
o Viele Patienten haben es eilig und sind desinteressiert an Optionen
o Patienten interessieren sich wenig für den Umgang mit Nachsorge, Pflege,
Extraktion, Lebensmittel, Schmerzen und Sport.
o Vertrauensbasis zum Arzt besonders wichtig

K4: Bewusstsein der Patienten
o Erwachsene haben ein Bewusstsein um Ihre Zähne
o Kinder haben kaum ein Bewusstsein um Ihre Zähne
o Seriöse Anfragen über das Internet sind selten
o Patienten wollen und müssen über Kosten informiert werden

K5: Prüfen der aufgenommen Informationen als Wissen
o Nachfragen ob Informationen in Wissen übergegangen sind
o Kommunikation im Dialog
o Patienten stellen Fragen in der Praxis
o Nachfragen obliegen insbesondere nach dem Besuch einer Hemmschwelle
o Vertrauensbasis ist hier wichtig

K6: Aufwand und Kosten
o Zeit ist knapp für Aufklärung
o Kosten eines Verfahrens geben Ausschlag für Aufklärung und Dokumentation
o Videos sind zu aufwendig laut dem Experten
o Mehraufwand sind Mehrkosten die verdient werden müssen
o Bildbearbeitung ist zu aufwendig für ungelerntes Personal
o Änderungen sind teuer
o Neuartige Anwendungsfehler werden Befürchtet

K7: IST-Zustand Datenschutz
o Patientenakte wird in Papierform gepflegt
o Zugangs- und Zutrittskontrolle durch aufmerksames Personal realisiert
o Zugang an einen Patienten wird nur persönlich gewährt und geloggt
o Informationen werden als unveränderte Kopie ausgehändigt
o Zutritt während der Behandlung zur eigenen Akte möglich
o Inhaber/Arzt ist Entscheidungsträger bei der Aushändigung der Daten
o Integrität wird vom Personal händisch gepflegt
o Integrität effektiv in der Buchhaltung prüfbar
o Analoge Röntgenbilder werden in der Patientenakte aufbewahrt
Anhang D
Reduktion nach Mayring
S.Dunkel

K8: Datenschutz im PIS
o Angst vor Missbrauch der Daten
o Handys gelten als unsicher

K9: Idee eines PIS
o Als Basis unpersonalisiertes Wiki nutzen
o Skalieren in Schweregrad, Größen, Arten, und Vorgehen
o Lokal in der Praxis anwenden
o Extern nur allgemein und unpersonalisierte Informationen
o Seriöse Mitarbeit des Patienten wird vorausgesetzt
o E-Mails nutzen
Seite: 3/3
Anhang
E Fragebogen
Ein an die Patienten in der Praxis gerichteter Fragebogen
91
Anhang E
Fragebogen
S.Dunkel
Seite 1 von 2
Patientenumfrage in einer Zahnarztpraxis
Im Rahmen meiner Ausbildung zum Bachelor of Science Informatik an der Universität Bremen
möchte ich meine Abschlussarbeit zum Thema "Eine Anforderungsanalyse für ein mobiles
Patienteninformationssystem unter Berücksichtigung aktuellen Datenschutzes" schreiben. Um eine
wissenschaftliche Erhebung der Daten vornehmen zu können möchte ich Sie bitten mich mit einem
ausgefüllten Fragebogen zu unterstützen. Ihre Daten werden anonymisiert. Vielen Dank.
Stephan Dunkel
-
Endgeräte
Besitzen Sie eines oder mehrere folgender Endgeräte?
Kein Endgerät
Handy (ohne Internet)
Tablet
Handy/Smartphone (mit Internet)
PC / MAC
Anderes digitales Endgerät : .
.
etwas
zufrieden
neutral
weniger
zufrieden
nicht
zufrieden
+
o
-
--
leicht
ausgeprägt
neutral
wenig
ausgeprägt
nicht
ausgeprägt
++
+
o
-
--
Keine Antwort
sehr
zufrieden
++
stark
ausgeprägt
Zufriedenheit mit der Arzt-Patienten-Kommunikation
Wie zufrieden sind Sie mit der Kommunikation mit Ihrem Zahnarzt?
Wie zufrieden sind Sie mit der Dauer der Zeit, die sich Ihr Arzt nimmt, um mit Ihnen
Entscheidungen zu treffen?
Wie zufrieden sind Sie mit zusätzlichem Informationsmaterial, das Sie zum Mitnehmen
bekommen haben?
Keine Antwort
Nicht
beansprucht
Ausprägung der Arzt-Patienten-Kommunikation
Wie ausgeprägt ist Ihr Interesse an weiteren Möglichkeiten in der Behandlung für
sich?
Wie ausgeprägt ist die Aufklärung die Sie von Ihrem Arzt erhalten haben.
Insbesondere um Entscheidungen selbst treffen zu können?
Wie ausgeprägt ist Ihr Interesse an einer Vertrauensbasis zum Arzt?
Wie ausgeprägt ist Ihre Hemmschwelle Fragen nach einem Termin (wenn sie die
Praxis bereits verlassen haben) zu stellen?
Wie ausgeprägt schätzen Sie Ihre eigene Verbindlichkeit bei der Einhaltung von
Absprachen mit Ihrem Arzt ein? (Termine, Einnahme von Medikamenten, etc.)
Fragen nach der Behandlung
Haben Sie nach dem Verlassen der Praxis noch Fragen gehabt? Welcher Art waren Ihre Fragen?
Ich habe bisher keine Fragen gestellt
Wann war mein Termin? (Uhrzeit, Datum, Ort)
Wie lautet noch gleich meine Diagnose? (Was festgestellt wurde)
Welche Schritte hatte noch gleich meine Therapieplanung? (Wie das Vorgehen ist)
Was haben wir in der heutigen Behandlung noch genau getan?(Einzelheiten der letzten
Behandlung)
Darf etwas schmerzen? Darf ich etwas Bestimmtes gerade tuen? (Pflege, Schmerzen, Lebensmittel
verzehren dürfen, Sport treiben, etc.)
Andere Frage:
.
Anhang E
Fragebogen
S.Dunkel
Seite 2 von 2
Nutzung von zusätzlichen Medien
Ja
Sind Sie daran interessiert….
Nein
Keine
Antwort
… Informationen vor der Untersuchung zu erhalten?
… Informationen nach der Untersuchung zu erhalten?
… eigene Sachverhallte in der Praxis an Modellen gezeigt zu bekommen?
… komplexe Lösungen Ihres Problems in visuelle Schritte vereinfacht mitnehmen zu
können?
… schematische Skizzen mit dem eigenen Problem mitnehmen zu können?
… nach der Untersuchung ihre eigenen Röntgenbildern mit personalisierten Informationen zu
erhalten?
… Fotos eigener Zähne mit Zusatzinformationen mitnehmen zu können?
… allgemeine Videos zum Thema Zahnreinigung mitnehmen zu können?
Empfang von Daten auf Endgeräte nach aktuellen Datenschutz
Keine Antwort
Kein Endgerät
nutzen
PC
MAC
Tablet
Handy
Können Sie sich den (mobilen/lokalen) Empfang von (allgemeinen/persönlichen) Informationen auf eines Ihrer
Endgeräte nach aktuellen Datenschutzrichtlinien (Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten)
vorstellen?
Eigene Informationen welche personalisiert (mit eigenen Details) sind ….
… mobil/unterwegs auch von Zuhause über das Internet empfangen
… lokal/ortsgebunden in der Praxis auf ein eigenes Endgerät übertragen
Allgemeine Informationen ohne persönliche Informationen …
… mobil/unterwegs auch von Zuhause über das Internet empfangen
… lokal/ortsgebunden in der Praxis auf ein eigenes Endgerät übertragen
Datensicherheit
Wem vertrauen Sie aktuell im Internet Ihre persönlichen Daten an?
Beispiele für persönliche Daten: Name, Alter, Familienstand, Anschrift, Telefonnummer, Bankkonto, Lebenslauf, Krankheit, etc.
Bemerkungen und Anmerkungen
Bitte hinterlassen Sie hier Ihre Bemerkungen und Anmerkungen zum Fragebogen
Vielen Dank für Ihre Teilnahme an der Patientenumfrage
Anhang
F Anforderungsspezifikation
Die resultierende Anforderungsspezifikation
94
Bachelor-Report
Stephan Dunkel
Datum: 23. April 2015
Version: 1.0
WiSe 14/15
Bachelor-Report Anhang F
Anforderungsspezifikation
für ein Patienteninformatoinssystem
Name:
Dunkel, Stephan
E-Mail
[email protected]
MatrikelNr.
2336118
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
6
1.1
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.2
Zweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.3
Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.4
Definitionen, Akronyme und Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.5
Referenzen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
1.6
Übersicht über das Dokument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
2 Allgemeine Beschreibung
12
2.1
Ergebnisse Soll/Ist Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12
2.2
Empirie des Bachelor-Reportes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
2.2.1
Kurze Auswertung der Empirie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
2.2.2
Analyse des bisherigen Systems und dessen Probleme . . . . . . . . . . .
16
2.2.3
Adressierung der Probleme durch das neue System . . . . . . . . . . . . .
16
Produktperspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
2.3.1
Systemschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
2.3.2
Benutzungsschnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
2.3.3
Hardwareschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
18
2.3.4
Softwareschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
2.3.5
Kommunikationsschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
2.3.6
Speicherbeschränkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
Anwendungsfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
2.4.1
AF1 Personal registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
2.4.2
AF2 Personal löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
2.4.3
AF3 Patient registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
2.4.4
AF4 Patient löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
2.4.5
AF5 Anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
2.4.6
AF6 Passwort ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
2.4.7
AF7 Patient offen anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
2.4.8
AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
2.4.9
AF9 Allgemeinen Eintrag ändern und löschen . . . . . . . . . . . . . . . .
23
2.4.10 AF10 Personalisierten Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
2.4.11 AF11 Personalisierten Eintrag ändern und löschen . . . . . . . . . . . . .
24
2.4.12 AF12 Übersicht sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
2.4.13 AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . . .
24
2.3
2.4
2
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
2.4.14 AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . .
24
2.4.15 AF15 Fragen textuell stellen/antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
2.4.16 AF16 Abmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
2.4.17 AF17 Hilfe-Dialog aufrufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
2.4.18 AF18 Über-Dialog aufrufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
2.5
Charakteristika der Benutzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
2.6
Einschränkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
2.7
Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
2.7.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
2.7.2
Sicherheitskritische Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
2.8
Annahmen und Abhängigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
2.9
Softwaresystemattribute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
3 Detaillierte Beschreibung
3.1
3.2
30
Anwendungsfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30
3.1.1
AF1 Personal registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
3.1.2
AF2 Personal löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
3.1.3
AF3 Patient registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
33
3.1.4
AF4 Patient löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
3.1.5
AF5 Anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
3.1.6
AF6 Passwort ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
3.1.7
AF7 Patient offen anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
36
3.1.8
AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
37
3.1.9
AF9 Allgemeinen Eintrag ändern und löschen . . . . . . . . . . . . . . . .
37
3.1.10 AF10 Personalisierten Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
3.1.11 AF11 Personalisierten Eintrag ändern und löschen . . . . . . . . . . . . .
39
3.1.12 AF12 Übersicht sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40
3.1.13 AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . . .
40
3.1.14 AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . .
41
3.1.15 AF15 Fragen textuell stellen oder antworten . . . . . . . . . . . . . . . . .
41
3.1.16 AF16 Abmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
3.1.17 AF17 Hilfe-Dialog aufrufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
3.1.18 AF18 Über-Dialog aufrufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43
Aktivitätsdiagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43
3.2.1
Act AF1 Personal registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
44
3.2.2
AF2 Personal löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45
3.2.3
AF3 Patient registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
46
3
INHALTSVERZEICHNIS
3.3
INHALTSVERZEICHNIS
3.2.4
AF4 Patient löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
3.2.5
AF5 Anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
3.2.6
AF6 Passwort ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
48
3.2.7
AF7 Patient offen anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
48
3.2.8
AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
49
3.2.9
AF9 Allgemeinen Eintrag ändern oder löschen . . . . . . . . . . . . . . .
50
3.2.10 AF10 Personalisierten Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
51
3.2.11 AF11 Personalisierten Eintrag ändern oder löschen . . . . . . . . . . . . .
52
3.2.12 AF12 Übersicht sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
53
3.2.13 AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . . .
54
3.2.14 AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . .
55
3.2.15 AF15 Fragen textuell stellen oder antworten . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
3.2.16 AF16 Abmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
57
3.2.17 AF17 Hilfe-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
3.2.18 AF18 Über-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
Softwaresystemattribute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
3.3.1
Zuverlässigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
59
3.3.2
Verfügbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
59
3.3.3
Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
59
3.3.4
Wartbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
59
4
Anforderungsspezifikation
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Tabellenverzeichnis
1
Ist/Soll Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
2
Softwareschnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
3
Festplattennutzung Server . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
4
Festplattennutzung Client . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
5
Charakteristika der Benutzer I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
6
Charakteristika der Benutzer II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
Abbildungsverzeichnis
2.1
Use-Cases . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
3.2
Use-Cases grob . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30
3.3
Use-Cases verfeinert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
31
3.4
Activity AF1 Personal registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
44
3.5
Activity AF2 Personal löschen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45
3.6
Activity AF3 Patient registrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
46
3.7
Activity AF4 Patient löschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
3.8
Activity AF5 Anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
3.9
Activity AF6 Passwort ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
48
3.10 Activity AF7 Patient offen anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
48
3.11 Activity AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
49
3.12 Activity AF9 Allgemeinen Eintrag ändern oder löschen . . . . . . . . . . . . . . .
50
3.13 Activity AF10 Personalisierten Eintrag erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
51
3.14 Activity AF11 Personalisierten Eintrag ändern oder löschen . . . . . . . . . . . .
52
3.15 Activity AF12 Übersicht sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
53
3.16 Activity AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . . . .
54
3.17 Activity AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen . . . . . . . . . .
55
3.18 Activity AF15 Fragen textuell stellen oder antworten . . . . . . . . . . . . . . . .
56
3.19 Activity AF16 Abmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
57
3.20 Activity AF17 Hilfe-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
3.21 Activity AF18 Über-Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
Anforderungsspezifikation
5
1 EINFÜHRUNG
1
Anforderungsspezifikation
Einführung
1.1
Einleitung
Dieses Dokument ist die resultierende Anforderungsspezifikation aus dem Bachelor-Report Eine
”
Anforderungsanalyse für ein mobiles Patienteninformationssystem unter Berücksichtigung aktuellen Datenschutzes“. Teile dieser Anforderungsspezifikation finden sich im Report wieder, wie
sich Teile des Reports in dieser Anforderungsspezifikation wieder finden.
1.2
Zweck
Diese Anforderungsspezifikation soll ein Patienteninformationssystem spezifizieren. Es wird nicht
auf Detaillösungen und genaue Darstellungsformen eingegangen. Die Spezifikation dient als
Grundlage für ein System, das traditionell als Vertrag zwischen Auftraggeber und -nehmer dient.
Einen expliziten Auftraggeber gibt es derzeit nicht. Im übertragenen Sinne ist der Auftraggeber
die Universität Bremen (initial AG IM - Breiter, später AG Angewandte Informatik). Der Autor
dieser Arbeit dient als Auftragnehmer mit dem Interesse an einem Thema für eine Abschlussarbeit.
1.3
Rahmen
Der Rahmen des Projektes ergibt sich aus den Anforderungen, die aus der Empirie des BachelorReport erhoben wurden. Diese lassen sich wie folgt als Anforderungen abbilden:
Funktionale Anforderungen:
Server:
• Verwalten von medizinischen Daten durch Datenbanken, die mit persönlichen medizinischen Daten und allgemeinen Daten gefüllt sind.
• Bidirektionale Kommunikation um Fragen, nach Terminen zu ermöglichen und unverständliche Informationen zu reklamieren.
6
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
1 EINFÜHRUNG
• Datenschutz aufgrund medizinischer Daten pflichtgemäß umsetzen. Verschlüsselung und
Protokollierung von Tätigkeiten und Informationen.
Client:
• Verschlüsselte Verbindung zum Server um dem Datenschutz gerecht zu werden.
• Visualisierung von allgemeinen medizinischen Daten, so dass diese ohne persönlichen
Bezug auf dem Endgerät passend betrachtet werden können.
• Visualisierung von persönlichen medizinischen Daten, so dass diese grafisch aufgewertet mit persönlichem Bezug und persönlichen Informationen auf dem Endgerät passend
betrachtet werden können.
• Wechsel zwischen unterschiedlichen Behandlungen, um mehrere auch vergangene
Behandlungen einsehen zu können.
• Kommunikation in beide Richtungen auf eine Behandlung bezogen herstellen,
um Fragen außerhalb der Praxis zu ermöglichen im eigenen Kontext stellen zu können.
Nicht funktionale Anforderungen (Qualitätsanforderungen):
Nicht funktionale Anforderungen (Qualitätsanforderungen) sind:
• Einheitliche Clients für den mobilen Einsatz unter den gängigen Betriebssystemen
(iOS, Android, WindowsPhone, Blackberry)
• Einheitliche Clients für den lokalen Einsatz unter den gängigen Betriebssystemen
(Windows, MacOS)
Des Weiteren sind weitere Anforderungen durch Gespräche mit dem Experten dazu gekommen:
• ca. 30 Personen pro Tag werden in einer Zahnarztpraxis mit einem Arzt behandelt.
Diese können sich registrieren und an das Patienteninformationssystem anmelden.
• Große Mengen an Patientendaten muss das System aufnehmen können.
• Sehr viele Teilnehmer müssen mit dem System handhabbar sein.
Anforderungsspezifikation
7
1 EINFÜHRUNG
Anforderungsspezifikation
• Filterfunktionen zur Darstellung der Teilnehmer müssen vorhanden sein.
1.4
Definitionen, Akronyme und Abkürzungen
Hier werden Begriffe erklärt, die für das Verständnis der Anforderungsspezifikation nötig sind:
Admin: Ein Admin(-istrator) hat die Aufgabe und die Fähigkeit ein Programm zu administrieren. D.h., dass übergeordnete Funktionen, welche dem normalen Nutzer verwehrt sind,
ausgeführt werden können.
Anforderungsspezifikation: Eine Anforderungsspezifikation ist ein Dokument, dass traditionell die Anforderungen eines Kunden gegenüber seinem Vertragspartner festhält. Es beschreibt
zudem den Entwurf des Vertragspartners, wie die Anforderungen des Kunden umgesetzt werden
sollen und wird vom Kunden abgenommen. Es entspricht in Teilen einem Pflichtenheft zwischen
Kunde und Vertragspartner.
Befund: Ein Befund sind die vom ärztlichen Personal aufgenommenen Informationen die ein
Patient an Beschwerden hat.
Behandlung: Die Behandlung beschreibt die Tätigkeit die Durchgeführt wurde.
Client: In einer vernetzten Umgebung bezeichnet man die Komponente, die Daten (von einem Server) empfängt und an ihn sendet, als Client.
Computer: Damit wird ein Heimcomputer gemeint, der in seiner beschränkten Leistungsfähigkeit
den meisten Anwendungen genügt. Er findet nahezu überall Einsatz. Server hingegen sind meist
weitaus rechenleistungsfähigere Computer.
Datenbank: Eine Datenbank ist ein System, um digitale Daten in großen Mengen möglichst
effizient zu speichern.
Diagnose: Die Diagnose wird vom ärztlichen Personal vom Befund des Patienten abgeleitet
8
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
1 EINFÜHRUNG
und beschreibt sie in Fachsprache.
GUI (Graphical User Interface): Ein GUI ist eine grafische Benutzeroberfläche eines Anwendungsprogramms. Die Ein- und Ausgabe erfolgt über grafische Elemente und nicht über
textuelle Befehlseingabe und Ausgabe von Resultaten.
IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers): IEEE beschreibt Standardisierungen im Internet.
Mobiles Endgerät: Hierbei handelt es sich um Geräte, die zum mobilen Einsatz konzeptioniert
sind. Das Handy gilt gegenüber dem Festnetz als mobiles Endgerät, wie das Notebook dem PC
als mobiles Gerät gilt.
Nachsorge: Nach Behandlungen können Bedingungen an den Patienten gestellt werden. Zum
Beispiel ob etwas zu vermeiden ist oder ob Schmerzen auftreten können.
Notebook: Ein Notebook ist ein tragbarer Heimcomputer, der sich durch seine besonders hohe
Mobilität auszeichnet. Sein üblicher Akkumulator verhilft ihm zum Betrieb fernab vom Stromnetz. Er gilt als mobiles Endgerät.
Semaphore: Eine Semaphore ist ein programmiertechnischer Kontrollmechanismus, der den
zeitgleichen Zugriff auf eine Ressource kontrollieren soll.
Server: Ein Server ist ein Rechner mit hoher Rechen- und/oder Speicherleistung und entsprechender Software die benutzt wird, um mit Clients zu kommunizieren und ihnen Dienste bietet.
(Software-) Architektur: Beschreibt den hierarchischen Aufbau bzw. den Weg der Daten
durch das Programm. Es dient als Gerüst.
Therapie(-planung): Die Therapieplanung beschreibt mehrere Behandlungen, die miteinander verbunden sind.
Anforderungsspezifikation
9
1 EINFÜHRUNG
Anforderungsspezifikation
TCP/IP: (Transmission Control Protocol / Internet Protocol) Ein Protokoll (sinnbildlich eine
Verpackung) um Daten über das Internet vom Sender bis zum Empfänger zu verschicken.
Webanwendung: Dieser Begriff beschreibt ein Programm, das in einem beliebigen Browser
ohne Download der gesamten Applikation lauffähig ist (bsp. Webmail).
Zertifikat: Grundlage und Teil zum Aufbau verschlüsselter Kommunikation bei unbekannten
Kommunikationspartnern im Internet. Es wird eine dritte vertrauenswürdige Stelle benötigt, die
das Zertifikat zu einer Einrichtung beglaubigt.
1.5
Referenzen
Folgende Standards und voraus gehende Arbeiten sind zu referenzieren:
• IEEE
Link Adresse: http://www.ieee.org
Besuchsdatum: 25.02.2015
• Microsoft
Link Adresse: http://microsoft.com
Besuchsdatum: 25.05.2011
• Universität Bremen, Fachbereich 3
Link Adresse: http://www.informatik-uni.bremen.de
Besuchsdatum: 25.02.2015
• Bachelor-Report Stephan Dunkel
Empirie (Interview, Fragebogen)
• Anforderungsanalyse (Requirements Engineering)
Chris Rupp und die Sophisten; Requirements-Engineering und Management; Professionelle, iterative Anforderungsanalyse für die Praxis; 2001 Hanser
Klaus Pohl; Requirements Engineering; Grundlagen, Prinzipien, Techniken;
2008 dpunkt.verlag
Christof Ebert; Systematischs Requirements Engineering; Anforderungen ermitteln,
spezifizieren, analysieren und verwalten; 2012 dpunkt.verlag
• IEEE-Standard 830
Template für die Anforderungsspezifikation
10
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
1.6
1 EINFÜHRUNG
Übersicht über das Dokument
In Kapitel 2 folgt eine allgemeine Beschreibung des Systems. Dazu gehören eine Soll-/IstAnalyse, ein Ausschnitt aus der Empirie des Bachelor-Reportes, Produktperspektive, Anwendungsfälle, Charakteristika der Benutzer, Einschränkungen, Rahmenbedingungen, Annahmen
und Abhängigkeiten, sowie die Softwaresystemattribute.
In Kapitel 3 wird die Beschreibung noch weiter vertieft. Dies umfasst Anwendungsfälle, Aktivitätsdiagramme und Softwaresystemattribute.
Anforderungsspezifikation
11
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
2
2.1
Anforderungsspezifikation
Allgemeine Beschreibung
Ergebnisse Soll/Ist Analyse
Anhand der Empirie aus dem Bachelor-Report lässt sich eine Soll-/Ist-Analyse herleiten. Diese
beschreibt das aktuelle System und zeigt in Tabelle 1 auf wie mit gewissen Aspekten im SollZustand umgegangen wird.
12
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
Thema
Analogie
Wahrnehmung
Umgebung
Verfügbarkeit
von Informationen
Mobile
Erreichbarkeit
von Informationen
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Ist
Inhalte der Arzt-PatientenKommunikation werden als
Gedankenprotokoll von Patienten mitgenommen.
Die
Kommunikation
unterliegt
sprachlichen
Tonlagen,
Geschwindigkeiten
und
Lautstärken.
Distanz,
Berührungen, Gesten und Bewegungen im Raum beeinflussen
das Gespräch zusätzlich in der
Wahrnehmung. Eine Vertrauensbasis ist für viele Patienten
wichtig.
Patienten müssen zum Gespräch
üblicherweise in die Räume des
Arztes kommen, um ein Gespräch zu führen und bewegen
sich dort in fremden Räumen.
Während der Öffnungszeit mit
Termin.
Informationen
müssen
als
Gedächtnisprotokoll mitgenommen werden. Selten werden
Telefonate bei kurzen Fragen
geführt.
Fragen stellen
Lokales Zusammentreffen von
Arzt und Patient oder selten telefonisch.
Unterbrechung Die Zeit des Arztes ist begrenzt
und in Termine gegliedert. Unterbrechungen sind nur mit Vergabe weiterer Termine möglich.
Vergesslichkeit Das Gedankenprotokoll einer
von Patienten Behandlung verblasst mit der
Zeit und das Besprochene wird
vergessen.
Verbindlichkeit Aufgrund der Umgebung und
von Patienten des direkten Kontakts kann der
Arzt die Verbdinlichkeit von Patienten einschätzen.
Soll
Zusammenfassungen des Besprochenen sind digital aufbereitet unabhängig von Ort und
Zeit abrufbar.
Es bleibt nur die Wahrnehmung
durch die Darstellung des Inhalts und der Haptik der eigenen Ein- und Ausgabegeräte
am Endgerät (z.B. Maus, Tastatur, Monitor, Touchdisplay). Die
Wortwahl und Darstellung hat
Auswirkungen auf die Wahrnehmung. Die Vertrauensbasis ist
weiterhin eine Grundlage.
Es kann auch in heimischer oder
jeder beliebigen Umgebung genutzt werden.
Unabhängig von Öffnungszeiten.
Von der Verfügbarkeit des Servers abhängig.
An jedem Ort (mit Verbindung zum Internet) kann eine
Verbindung zu bestehenden Informationen aufgebaut werden.
Das Gedächtnisprotokoll wird
ergänzt.
Lokal, telefonisch oder über das
Patienteninformationssystem
möglich.
Informationen können vereinzelt
und mit Unterbrechungen abgerufen werden.
Informationen können über lange Zeiträume hinweg im Patienteninformationssystem gespeichert und abgerufen werden.
Bei Fragen außerhalb der Praxis
kann der Arzt sich kein weiteres
Bild über die Seriösität der Frage des Patienten machen.
Tabelle 1: Ist/Soll Analyse
Anforderungsspezifikation
13
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
2.2
Anforderungsspezifikation
Empirie des Bachelor-Reportes
Die Empirie wurde im Rahmen des Bachelor-Reports Eine Anforderungsanalyse für ein mobi”
les Patienteninformationssystem unter Berücksichtigung aktuellen Datenschutzes“ erhoben. Sie
wurde anhand eines Untersuchungsdesign mittels eines Interview und insgesamt 52 Fragebögen
erhoben. Der Gesprächspartner im halboffenen Interview ist ein Inhaber einer Zahnarztpraxis.
Das Interview ging über 1 Stunde und 12 Minuten. Die Teilnehmer des Fragebogens sind die
Patienten in der Zahnarztpraxis des Experten im Interview. Aufgrund der geringen Teilnahme
am Fragebogen und dem nur einen, zur Verfügung stehenden, Interviewpartner ist die Empirie
nicht allgemeingültig.
2.2.1
Kurze Auswertung der Empirie
Interview:
Die Informationsvermittlung vom Arzt zum Patienten hat sich als überwiegend mündlich herausgestellt. Es hat sich gezeigt welche Behandlungen mit welchen Medien wann aufwertbar sind.
Die Motivation der Patienten als auch deren Bewusstsein zeigte sich in der Zahnmedizin als
wichtig. Ein großer betrieblicher Aufwand in der Praxis und der Zusammenhang mit Kosten
wurden deutlich. Datenschutz wird durch das behandelnde Personal gewährleistet.
Fragebogen:
Die Ausstattung von Patienten mit zusätzlichem Informationsmaterial ist mangelhaft. Die Zeit
und die Qualität der Behandlung scheinen zufriedenstellend. Die Vertrauensbasis zum Arzt
ist den Patienten sehr wichtig. Eine Hemmschwelle haben Patienten dagegen weniger, wenn
es darum geht nochmals Fragen nach bereits vereinbarten Terminen zu stellen. Die Art der
Nachfragen bezieht sich sehr häufig auf Termine oder Nachsorge. Probanden zeigen sich deutlich
interessiert an Informationen nach der Untersuchung, Darstellung von Sachverhalten in Modellen
und schematischen Skizzen zum Mitnehmen. Knapp über die Hälfte der Patienten besitzen
Smartphones. Einen Empfang von Daten auf Endgeräte mit dem Handy können sich die meisten
Patienten allerdings eher mit allgemeinen Informationen anstatt mit personalisierten vorstellen.
14
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Vorstellung der informativen Medien pro Behandlung:
Zu den folgenden üblichen Behandlungen in der Zahnmedizin wurden in der Empirie folgende
Medien pro Behandlung als informativ erhoben:
Prophylaxe
Diese Behandlung befasst sich mit der Zahnreinigung. Im Interview ergab sich ein hohes Bewusstsein der Patienten für ihre Zähne. Bei Kindern und Jugendlichen erhält diese Behandlung
zusätzlich einen pädagogischen Charakter. Die Reinigung und das Gespräch selbst können durch
Bilder der eigenen Zähne (im Vergleich von vorher zu nachher) oder mit einem unpersonalisierten
Video zum korrekten Putzen der Zähne ergänzt werden.
Füllungstherapie
Hier zeigt sich zwar keine mediale Vielfalt aber die Möglichkeit für Praxen sich mit verschiedenen Füllungen, dessen Vorzüge und Nachteile, hervorzuheben. Die Aufklärung der Patienten
bei anderen Füllungen, als denen die von der Krankenkasse getragen werden, wird aktuell bei
Interesse des Patienten kurz vor Erhalt der Füllung gegeben. Es bieten sich Bild- und Videomaterial (allgemein oder personalisiert) durch eine etwaige Intraoralkamera an. Es könnte direkt
auf mögliche Verbesserungen mit einer anderen Füllung, als den bereits gewählten, optisch aufmerksam gemacht werden.
Implantate
Bei einer Behandlung, bei der Implantate besprochen werden, eignen sich laut dem Interview
besonders gut schematische Skizzen mit Hinweisen und Notizen. Schematische Skizzen werden
im Fragebogen von Patienten begrüßt. Die Skizzen durch eigene Röntgenbilder mit visuellen
Ergänzungen zu ersetzen, ist als besonders personalisierte Variante auch denkbar. Das Personal beschrieb Implantate als bereits sehr gut verständlich für Patienten. Das Thema scheint
inhaltlich von Patienten gut vom handwerklichen Kontext (Schrauben, Brücken und Kronen)
im zahnmedizinischen Kontext verstanden zu werden.
Anforderungsspezifikation
15
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Anforderungsspezifikation
Parodontologie
Bei der Behandlung der Parodontose ist das bestehende Verständnis zu diesem Thema von
Patienten geringer. Bakterien sind relativ bekannt. Das Gewebe und dessen Strukturen sind den
meisten Patienten nicht geläufig und schwer vorstellbar. Schematische Skizzen mit Hinweisen
und Notizen in mehreren Schritten bieten sich auch hier für die Aufklärung von Patienten an.
Prothesen
Prothesen können in einer Behandlung besonders gut an Modellen in der Praxis vorgeführt
werden. Denkbar ist auch, ähnlich wie bei er Füllungstherapie, unterscheidliche Modelle und
Arten visuell vorzustellen.
2.2.2
Analyse des bisherigen Systems und dessen Probleme
Das bisherige System in dieser Arztpraxis wird klassisch durch Papierakten realisiert. Es kann
nur lokal in der Praxis und zu den Öffnungszeiten mit einem Termin zu Absprachen und
Austausche von Informationen kommen. Ärzte und Patienten bauen eine Vertrauensbasis auf,
die es zu pflegen gilt. Eine Unterbrechung eines Termins ist kaum möglich, da die Zeit von
Ärzten sorgfältig über den Tag geplant ist und somit in der Findung neuer Termine mündet.
Das Gedächtnisprotokoll der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten verblasst und ist
schwierig vom Patienten selbst zu rekonstruieren.
2.2.3
Adressierung der Probleme durch das neue System
Die fehlenden Funktionalitätsaspekte sollen folgendermaßen gelöst werden:
• Abrufen von Informationen und Auffrischen des Gedächtnisprotokols: Informationen können selbstständig vom Patienten auch bei vergangenen Behandlungen über das
System eingeholt werden.
• Verfügbarkeit von Informationen: Ausfallsicherheit von Daten zu jeder Tages- und
Nachtzeit sind durch den Server zu realisieren. Informationen sollen nach der Registrierung
16
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
selbstständig vom Patienten ohne Beteiligung des medizinischen Personals bezogen werden
können.
• Visuelle Aufwertung von Informationen: Auf Endgeräten können weitere Medien
genutzt werden, um Informationen zum Patienten zu bringen.
2.3
Produktperspektive
Die genannten Probleme aus der SOLL/IST-Analyse sollen durch diese Anforderungsspezifikation gelöst werden.
2.3.1
Systemschnittstellen
Die Schnittstillen in dem System befindet sich zwischen den Clients und dem Server. Diese wird
über das Internet realisiert und bedarf des weiteren Schutzes. Es ist außerdem denkbar externe
Informationssysteme als Quellen für Behandlungen anzugeben oder ein Krankenhausinformationssystem mit personalisierten Informationen einzubinden. Dies ist in dieser Arbeit aber nicht
vorgesehen.
2.3.2
Benutzungsschnittstelle
Eine Beschreibung der Benutzungsschnittstelle ist wie folgt möglich: Die Software auf dem Client startet ohne persönliche Informationen. Die Software zeigt deutlich den Titel der Software
an. Es gibt eine Möglichkeit sich zu registrieren, sich anzumelden oder offen, ohne Kennung,
anzumelden. Patienten, die noch nicht angemeldet sind, müssen sich registrieren und die für die
Registrierung notwendigen Schritte durchführen oder den offenen Zugang wählen. Die Software
muss Informationen über die eigene Version und dessen Autor bei Rückfragen bieten.
Patienten, die sich erfolgreich anmelden, können nun die Einträge, die mit dem Arzt besprochen
sind, allgemein und personalisiert in einer Übersicht sehen. Ungesehene oder neue Einträge sollten kenntlich gemacht werden.
Anforderungsspezifikation
17
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Anforderungsspezifikation
Patienten, die nicht registriert sind und den offenen Zugang ohne Anmeldung wählen, können
nur allgemeine Einträge in der Übersicht sehen.
Ein personalisierter Eintrag dieser Liste sollte zu eigenen Informationen des Patienten führen. Es
können folgende Kategorien in einem Eintrag beschrieben werden: Befund, Diagnose, Therapieplanung, Behandlungen und Nachsorge. Die Therapieplanung soll einen Startzeitpunkt, einen
geschätzten Endzeitpunkt und Meilensteine der Therapie beschreiben. Die Behandlungen beschreiben das einzelne Vorgehen in einem Termin. Bei der Nachsorge geht es um Hinweise auf
Schmerzen, Pflege und Verzicht.
Ein allgemeiner Eintrag dieser Liste erklärt Behandlungen, dessen Schweregrade, Ausprägungen,
Behandlungen und Alternativen zu der Branche, ohne eigene Informationen des Patienten.
Patienten sollen sich abmelden und die Registrierung aus dem System widerrufen können.
2.3.3
Hardwareschnittstellen
Die Hardwareschnittstellen beschränken sich auf das Internet für den Server und diverse Clients.
Jeder Client muss kabelgebunden oder kabellos über das Netzwerk auf den Server zugreifen
können.
Es soll darauf geachtet werden einen möglichst plattformunabhängigen Zugang für die Clients
zu liefern. Sowohl für den mobilen als auch lokalen Einsatz. Es herrschen keine zeitkritischen
Operationen, die Echtzeit benötigen, um besonders nah an der Hardware arbeiten zu müssen.
18
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
2.3.4
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Softwareschnittstellen
Die Software für den Server und den Client werden Softwareschnittstellen zu weiteren Implementationen aufweisen. Bei dem Server steht es allerdings völlig frei, welches Betriebssystem,
Datenbanken und Programmiersprachen zum Einsatz kommen. Für die Clientanwendung lässt
sich dies allerdings für die aktuellen Betriebssysteme mobil und lokal eingrenzen. Eine Übersicht
wird in der Tabelle 2 gegeben.
Name
Version
Apple iOS
8.2
Android OS
5.1
WindowsPhone
8.1
Blackberry 10
10.3.1
WindowsOS
8.1
Mac OS X
10.10.2
Hersteller
Quelle
Apple
apple.com
Open Handset Alliance
android.org
Microsoft
windowsphone.com
Blackberry
blackberry.com
Microsoft
microsoft.com
Apple
apple.com
Tabelle 2: Softwareschnittstellen
2.3.5
Kommunikationsschnittstellen
Bei der Kommunikation zwischen Clientanwendung und Server bedarf es weiterer Schutzmechanismen. Die Kommunikation muss über das Internet verschlüsselt werden. Dafür eignet sich zum
Beispiel eine asymmetrische Verschlüsselung per TLS und einem für den Server, von einer dritten
vertrauenswürdigen Stelle, beglaubigten Zertifikat. Zertifikate sind digitale Dokumente, die von
Zertifizierungsstellen ausgestellt werden und die Domain und Betreiber eindeutig identifizieren.
Anforderungsspezifikation
19
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
2.3.6
Anforderungsspezifikation
Speicherbeschränkungen
Der Speicherbedarf der Serveranwendung (Tabelle 3) wird das Vielfache der Clientanwendungen
(Tabelle 4) sein. Eine Clientanwendung wird einen sehr schlanken Teil an Quellcode haben und
ein, je nach Anzahl der Einträge, Vielfaches an Daten. Den Großteil des Speicherbedarfs werden
die Medien in den Einträgen ausmachen. Ein mittelgroßes JPG- oder PNG-komprimiertes Bild
hat eine geschätzte Größe von 0,2 bis 1 MB. Videos dagegen haben einen vielfachen Platzbedarf,
abhängig in ihrer Dauer.
Art der Daten
Programm als ausführbare Datei
Datenbank
Geschätzter Speicher
ca. 10 MB
Mehrere Gigabyte Abhängig
Tabelle 3: Festplattennutzung Server
Art der Daten
Programm als ausführbare Datei/App
Medien Datenbank (Texte, Bilder, etc.)
Geschätzter Speicher
2 -10 MB
10-200 MB
Tabelle 4: Festplattennutzung Client
20
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
2.4
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Anwendungsfälle
Das folgende Kapitel liefert einen Überblick über die Anwendungsfälle (Use-Cases) im System.
Die Beziehung zwischen den Akteuren wird hier dargestellt.
Abbildung 2.1: Use-Cases
Ein Akteur nicht registrierter Patient“ kann nur einen offenen Zugang nutzen, darin allgemeine
”
Einträge einsehen und diese sortieren. Ein Akteur registrierter Patient“ kann aufgrund der Ge”
Anforderungsspezifikation
21
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Anforderungsspezifikation
neralisierung durch den nicht registrierten Patienten“ dieselben Tätigkeiten durchführen und
”
darüber hinaus Weitere. Ein registrierter Patient“ wurde zuvor vom Personal registriert und
”
kann sich am System an- und abmelden um im angemeldeten Zustand das eigene Passwort zu
ändern, personalisierte Einträge einsehen und in diesen Einträgen Fragen stellen und Antworten
geben zu können.
Der Akteuer Personal“ hat ähnliche Eigenschaften wie ein Patient. Er kann die gleichen ad”
ministrativen Tätigkeiten wie Patienten (an-, abmelden, etc.) durchführen. Außerdem kann er
Patienten registrieren und die Registration aufheben in dem das Personal Patienten löscht. Der
Akteur Personal“ hat die Aufgaben allgemeine und personalisierte Einträge zu erstellen und zu
”
pflegen. Innerhalb von personalisierten Einträgen kann der Akteur außerdem auf Fragen reagieren und Antworten geben.
Der Akteur Administrator“ ist generalisiert vom Akteur Personal“. Somit können Adminis”
”
tratoren dasselbe wie das Personal. Außerdem können Administratoren Personal registrieren
und selbiges löschen. Somit legen Administratoren das Personal an und das Personal legt die
registrierten Patienten an.
2.4.1
AF1 Personal registrieren
Es wird Personal benötigt um Einträge zu erstellen und anzupassen.
2.4.2
AF2 Personal löschen
Personal kann seine Berechtigungen verlieren oder aus Betrieben ausscheiden und muss gelöscht
werden können.
2.4.3
AF3 Patient registrieren
Um teilnehmen zu können, müssen sich Patienten einen Account erstellen, indem in einem
Registrierungs-Dialog die Zugangsdaten festgelegt werden. Hier muss eine Einwilligung zur Verarbeitung und Nutzung personenbezogener medizinischer Daten erfolgen.
22
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
2.4.4
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
AF4 Patient löschen
Personal kann den Zugang von Patienten löschen. Diese Funktion ist anzuwenden falls Patienten
von ihrem Widerruf zur Verarbeitung und Nutzung ihrer Daten Gebrauch machen.
2.4.5
AF5 Anmelden
Patienten werden beim Start der Applikation aufgefordert sich anzumelden wenn sie nicht den
offenen Zugang wählen. Nach Eingabe von Anmeldekennung und Passwort wird eine Übersicht
geöffnet.
2.4.6
AF6 Passwort ändern
Patienten können nachträglich ihr Passwort ändern. Dazu müssen sie ihr Passwort erneut eingeben und ein neues nach gängigen Sicherheitsregeln wählen.
2.4.7
AF7 Patient offen anmelden
Patienten haben auch die Möglichkeit allgemeine Informationen zu Krankheiten ohne persönliche
Informationen einzuholen. Dafür können sie, statt sich anzumelden, einen offenen Zugang nutzen.
2.4.8
AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen
Personal soll allgemeine Einträge erstellen können. Diese sind dann über den offenen Zugang
einsehbar.
2.4.9
AF9 Allgemeinen Eintrag ändern und löschen
Behandlungen können sich ändern. Diese Änderungen müssen in den Einträgen des Systems
auch vorgenommen werden. Falls Behandlungen nicht mehr verfügbar sind, kann der Eintrag
gelöscht werden.
Anforderungsspezifikation
23
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
2.4.10
Anforderungsspezifikation
AF10 Personalisierten Eintrag erstellen
Personal kann für Patienten personalisierte Einträge erstellen, die nur zwischen dem betroffenen Personal und dem Patienten sichtbar sind. Hier wird die Behandlung für den Patienten
dokumentiert.
2.4.11
AF11 Personalisierten Eintrag ändern und löschen
Diese Einträge werden bei jedem Besuch des Patienten vom Personal aktualisiert.
2.4.12
AF12 Übersicht sortieren
Die Übersicht ist in der Sortierung einstellbar. Denkbar ist sie, alphabetisch nach Branche,
chronologisch bei personalisierten Informationen nach Erstellung des Eintrags oder nach der
letzten Änderung eines Eintrags zu sortieren.
2.4.13
AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen
Ein Eintrag sollte per Klick (Maus) oder Touch ausgewählt und angezeigt werden. Dort sind
die gängigen Behandlungen und dessen Ausprägungen beschrieben. Über einen Zurück“-Knopf
”
muss eine Rückkehr zur Übersicht möglich sein. Eine Wischgeste oder eine der Plattform üblichen
Darstellung (Android: Hardware Tasten am unteren Rand, iOS: Zurück Knopf links oben, etc.)
des Knopfes sind denkbar.
2.4.14
AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen
Diese Art von Einträgen ist nur vom betroffenen Personal und Patienten zu sehen. Ein Eintrag sollte per Klick (Maus) oder Touch ausgewählt und angezeigt werden. In diesem Eintrag
sollen folgende sechs Kategorien aufgegriffen werden: Befund, Diagnose, Therapieplanung, Behandlungen und Nachsorge. Es ist denkbar, dass jede dieser Kategorien einklappbar ist. Über
einen Zurück“-Knopf muss eine Rückkehr zur Übersicht möglich sein. Eine Wischgeste oder
”
eine der Plattform üblichen Darstellung (Android: Hardware Tasten am unteren Rand, iOS:
Zurück Knopf links oben, etc.) des Knopfes sind denkbar.
24
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
2.4.15
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
AF15 Fragen textuell stellen/antworten
Innerhalb eines personalisierten Eintrages können Patienten Fragen an das ärztliche Personal
stellen können. Ärztliches Personal gibt mit Bezug auf die Behandlung, im personalisierten
Eintrag, Antworten.
2.4.16
AF16 Abmelden
Administratoren, Personal und registrierte Patienten können sich von dem System abmelden,
um die aufgebaute Verbindung zum Server zu trennen.
2.4.17
AF17 Hilfe-Dialog aufrufen
Um Benutzungsfreundlichkeit zu gewährleisten, soll sich eine Hilfe einfach in der Übersicht über
einen“Hilfe“-Knopf aufrufen lassen.
2.4.18
AF18 Über-Dialog aufrufen
Informationen zum Autor und der Version der Applikation lassen sich hier finden. Der Autor
sollte Namen und Kontaktmöglichkeiten hinterlassen.
Anforderungsspezifikation
25
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
2.5
Anforderungsspezifikation
Charakteristika der Benutzer
Folgende Charakteristika für Benutzer des Systems haben sich aus der Empirie ergeben. Sie
bilden Stakeholder für ihre Interessen, Ziele, Einflüsse und übergeordnete Interessen. Sie haben
Mottos, Ziele, Aufgaben, Wünsche entsprechend ihres Tätigkeitsfeldes erhalten. Diese sind in
den beiden folgenden Tabellen zu sehen 5 und 6.
Name
Rolle
Beruf
Admini Strator
Administrator
Administrator
Doctor Who
Gute Fee
Safe Ty
Anwender
Zahnarzt
Anwender
Systemschützer
ZahnarzthelferIn Datenschutzbeauftragter
Motto
So viel Admi- Zeit ist Geld. Ich muss es Datenschutz
”
”
”
”
nistration wie Es darf nur we- als zusätzliche ist ein hohes
nötig, so wenig nig zusätzliche Aufgabe ein- und
schutzwie möglich.“
Zeit dafür auf- fach erledigen bedürftiges
gewendet wer- können.“
Gut.“
den.“
Ziele
Einfache und Die
eigent- Gute
Arbeit Das System abeffektive Ad- liche
Be- leisten
und sichern und Daminsitration.
handlung gut Patienten zu- ten schützen.
unterstützen
frieden stellen.
und die Patienten zufrieden
stellen.
Aufgabe Gründlich
Patienten
Bei der Be- Lücken
im
und
schnell behandeln
handlung
System schlieÄnderungen im und
deren assistieren und ßen, aufspüren
System pflegen ZufriedenSchritte
in und schließen.
können.
heit erhöhen. das
System Schutzkonzepte
Eingaben
in eingeben.
dokumentieren.
das
System
machen.
Wünsche Stets die Auf- Patienten Zu- Wenig Mehr- Ein konsistengaben
gut friedenheit
aufwand.
tes System erbewerkstelligen steigern.
stellen und bekönnen.
treuen.
Tabelle 5: Charakteristika der Benutzer I
26
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
Name
Rolle
Beruf
Motto
Ziele
In Haber
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Willi
Willswissen
(Patient1)
Käufer
Anwender
Geschäftsführer Manager
Was
kostet Alles zu wis”
”
muss nutzen.“
sen ist für mich
Kontrolle.“
Emil
Eilig
(Patient3)
Ein
erfolgreiches
Unternehmen
führen.
Die
nötige
Behandlung
schnell und ohne mich lange
aufzuhalten
hinter
mich
bringen.
Falls notwenig
doch mal in das
System hinein
gucken.
Keine Behinderung durch
elektronische
Endgeräte zu
erhalten.
Aufgabe
Kosten
und
Nutzen
von
Produkten
abwägen.
Wünsche Kostenlose
Produkte
beziehen
oder
Kosten
abwälzen.
Anne
Ängstlich
(Patient2)
Anwender
Floristin
Ich
habe
”
Angst
vor
dem gläsernen
Menschen.“
Stets optimal Allgemeine
informiert zu Informationen
sein um alle über mich einholen können.
Entscheidungen
selbst
treffen
zu
können.
Aus dem Sys- Das
System
tem personali- annonym besusiertes Wissen chen können.
gewinnen.
Einfache Hand- Einfache
Inhabung
und formationen
stets
vollen und
wenige
Zugriff.
technische
Hürden.
Anwender
beliebig
Vertrauen ist
”
alles.“
Tabelle 6: Charakteristika der Benutzer II
Anforderungsspezifikation
27
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
2.6
Anforderungsspezifikation
Einschränkungen
Einschränkungen sind soweit kaum gegeben. Um eine möglichst große Zahl von Patienten zu
erreichen sollte eine Plattformunabhängigkeit oder für nahezu jede Plattform ein Client gegeben
sein.
2.7
Rahmenbedingungen
Diese Anforderungsspezifikation unterliegt den Rahmenbedingungen des erhebenden BachelorReportes. Weitere Rahmen werden durch einen noch nicht definierten Auftraggeber gestellt, der
eine Software aus dieser Anforderungsspezifikation in Auftrag geben kann.
2.7.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Der rechtliche Rahmen der Softwareentwicklung unterliegt folgenden deutschen Gesetzen:
• Arbeitsschutzgesetz
• Betriebsverfassungsgesetz
• Bildschirmarbeitsverordnung
• Bundesdatenschutzgesetz
• Grundgesetz und Grundrechte der Europäischen Union
• Tele- und Mediengesetz
• Verschwiegenheitsgesetz StGB
• Bundesarbeitsgericht BAG
2.7.2
Sicherheitskritische Aspekte
Personenbezogene Daten und dessen Handhabung müssen besonderen Schutz erhalten. Korrumpierung oder Diebstahl von Erhebung, Transport, Verarbeitung und Nutzung von Daten gilt es
zu verhindern.
28
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
2.8
2 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Annahmen und Abhängigkeiten
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Anforderungsspezifikation gibt es keinen Auftraggeber für
diese Software. Sie beruht auf der Erhebung der Daten des Bachelor-Reports. Ein anderer Kunde
kann neue Anforderungen und Abhängigkeiten nennen. Typische Abhängigkeiten sind während
der Implementation die Einhaltung von Meilensteinen, Änderung von Wünschen des Kunden
oder Verschiebungen von Terminen.
2.9
Softwaresystemattribute
Die Performanz dieser Applikation ist nicht kritisch zu betrachten. Sie ist hauptsächlich durch
die zeitnahe Eingabe durch das Personal gegeben. Alle Daten innerhalb des Patienteninformationsdienstes sind als vertraulich zu betrachten. Daten von Patienten müssen vor jeglichem
unbefugten Zugriff geschützt werden.
Anforderungsspezifikation
29
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3
3.1
Anforderungsspezifikation
Detaillierte Beschreibung
Anwendungsfälle
Im Folgenden erfolgt erneut die Auflistung aller Anwendungsfälle. Im darauf folgenden Diagramm werden hierzu verfeinerte Strukturen deutlich:
Abbildung 3.2: Use-Cases grob
30
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Im nächsten Anwendungsfalldiagramm wird die Struktur um Abhängigkeiten verfeinert. Es wird
deutlich, welche Awendungsfälle voneinander abhängig sind. Der Begriff <<extend>>“ be”
schreibt, welche Art von Akteur diesen Anwendungsfall durchführen kann. <<extend>>Personal,
”
req Patient“ bedeutet in diesem Fall, dass Patienten und registrierte Patienten Zugriff darauf
haben. Der Hilfe- und Über-Dialog ist von jedem Akteur zu jedem Zeitpunkt aufrufbar.
Abbildung 3.3: Use-Cases verfeinert
Für jeden Anwendungsfall können unterschiedliche Akteure gemeinsam oder einzeln agieren. Die
in den Charakteristika der Benutzer vorgestellten Akteure werden pro Anwendungsfall benannt.
Im Folgenden werden die Anwendungsfälle einzeln vorgestellt. Sie spiegeln die Use-Cases wider.
Anforderungsspezifikation
31
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.1.1
Anforderungsspezifikation
AF1 Personal registrieren
Akteur Administrator: Admini Strator
Vorbedingungen
• AF5 anmelden
Regulärer Ablauf
• Admini Strator startet das Administrations-Programm.
• Das Programm zeigt das Anmelde-Fenster.
• Admini Strator meldet sich an.
• Er wählt auf dem Fenster den Button “Personal registrieren“.
• Das Administrations-Programm zeigt ein Registrier-Dialog mit den Feldern:
“Benutzername“, “Passwort“, “Passwort wiederholen“.
• Admini Strator füllt die Felder komplett aus und bestätigt mit “Registrieren“.
Varianten Keine.
Nachbedingungen Jemand vom Personal kann sich ab jetzt mit seinen Daten anmelden.
Fehler-Ausnahmefälle
• Admini Strator bekommt die Meldung: “Passwörter stimmen nicht überein“.
Es wird wieder das Registrier-Fenster gezeigt, mit einem Hinweis auf unterschiedliche
Passwörter.
• Admini Strator bekommt die Meldung: “Es existiert schon ein Benutzer mit diesem Benutzernamen“.
Es wird wieder das Registrier-Fenster gezeigt mit einem Hinweis auf einen bereits bestehenden Benutzer unter diesem Namen.
3.1.2
AF2 Personal löschen
Akteur
Administrator: Admini Strator
Vorbedingungen
• AF2 Benutzer anmelden
Regulärer Ablauf
• Admini Strator startet das Administrations-Programm.
32
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
• Das Programm zeigt das Anmelde-Fenster.
• Admini Strator meldet sich an.
• Er wählt auf dem Fenster den Button “Personal löschen“.
• Das Administrations-Programm zeigt ein Dialog mit dem Feld “Benutzername“an.
• Admini Strator füllt das Feld aus und bestätigt mit “löschen“.
• Admini Strator muss die Tätigkeit löschen“ bestätigen.
”
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Admini Strator hat unwiderruflich einen Account einer Person im Personal gelöscht.
Fehler-Ausnahmefälle
• Admini Strator bekommt die Meldung: “Das Personal exisitiert nicht und kann nicht
gelöscht werden“.
Es wird wieder der Dialog mit einem Hinweis auf ein nicht löschbares Personal unter diesen
Namen gezeigt.
3.1.3
AF3 Patient registrieren
Akteur Anwender: Doctor Who oder Gute Fee jeweils als Personal
Vorbedingungen
• Die schriftliche Einverständniserklärung zur Verarbeitung personenbezogener medizinischer Daten muss eingeholt werden
• AF1 Personal registrieren
• AF5 anmelden
Regulärer Ablauf
• Das Personal startet das Administrations-Programm.
• Das Programm zeigt das Anmelde-Fenster.
• Das Personal meldet sich an.
• Der Anwender wählt auf dem Fenster den Button “Patient Registrieren“.
• Das Administrations-Programm zeigt ein Registrier-Dialog mit den Feldern:
“Benutzername“, “Passwort“, “Passwort wiederholen“.
• Der Anwender füllt die Felder komplett aus und bestätigt mit “Registrieren“.
Anforderungsspezifikation
33
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Anforderungsspezifikation
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Ein Patient ist registriert und kann sich ab jetzt mit seinen Daten anmelden. Dieses Passowrt
sollte beim ersten Einloggen des Patienten vom Patienten verändert werden.
Fehler-Ausnahmefälle
• Das Personal bekommt die Meldung: “Passwörter stimmen nicht überein“.
Es wird wieder der Registrier-Dialog gezeigt mit einem Hinweis auf unterschiedliche
Passwörter.
• Das Personal bekommt die Meldung: “Es existiert schon ein Benutzer mit diesem Benutzernamen“.
Es wird wieder der Registrier-Dialog gezeigt mit einem Hinweis auf einen bereis bestehenden Benutzer unter diesen Namen.
3.1.4
AF4 Patient löschen
Akteur Anwender: Doctor Who oder Gute Fee jeweils als Personal
Vorbedingungen
• (Schriftlicher Widerruf des Patienten)
• AF2 Benutzer anmelden
Regulärer Ablauf
• Das Personal startet das Administrations-Programm.
• Das Programm zeigt das Anmelde-Fenster.
• Das Personal meldet sich an.
• Er wählt auf dem Fenster den Button “Personal löschen“.
• Das Administrations-Programm zeigt ein Dialog mit dem Feld “Benutzername“an.
• Das Personal füllt das Feld aus und bestätigt mit “löschen“.
• Die Tätigkeit löschen“ muss erneut bestätigt werden.
”
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Das Personal hat unwiderruflich einen Account eines registrierten Patienten gelöscht.
Fehler-Ausnahmefälle
34
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
• Das Personal bekommt die Meldung: “Der Patient exisitiert nicht und kann nicht gelöscht
werden“.
Es wird wieder der Dialog gezeigt mit einem Hinweis auf einen nicht löschbaren Patienten
unter diesem Namen
3.1.5
AF5 Anmelden
Akteur
Administrator: Admini Strator
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient
Vorbedingungen
• Eine Verbindung zum Server besteht
• AF1 Personal registrieren
• AF3 Patient registrieren
Regulärer Ablauf
• Der Akteur startet den (Administrations-)Client.
• Es wird das Anmelde-Fenster gezeigt.
• Der Akteur gibt in die Felder “Benutzername“und “Passwort“seine Daten ein.
• Ein Klick auf “Anmelden“setzt den Prozess in Gang.
Varianten
Je nach Akteur muss dieser mittels AF1 als Personal oder AF3 als Patient registriert sein.
Nachbedingungen
Der Akteur hat sich erfolgreich angemeldet und kann in der Übersicht Einträge sehen.
Fehler-Ausnahmefälle
• Benutzername oder Passwort sind falsch. Der Akteur bekommt die Meldung “Falsche
Eingabe“
Es wird wieder zum Anmelde-Fenster gesprungen und auf den Benutzernamen verwiesen.
3.1.6
AF6 Passwort ändern
Akteur
Administrator: Admini Strator
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient
Vorbedingungen
Anforderungsspezifikation
35
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Anforderungsspezifikation
• AF4 Anmelden
Regulärer Ablauf
• Es gibt unter den Einstellungen einen Knopf Passwort ändern“.
”
• Ein Klick auf “Passwort ändern“öffnet einen Dialog.
• Der Akteur wird aufgefordert sein aktuelles Passwort zur Überprüfung einzugeben.
• Es kann ein neues Passwort nach Regeln für sichere Passwörter gewählt werden.
• Das Passwort muss doppelt eingegeben werden um ein Vertippen und folgliches Aussperren
zu vermeiden.
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Der Akteur hat erfolgreich sein Passwort geändert.
Fehler-Ausnahmefälle
• Der Akteur bekommt die Meldung “Falsches altes Passwort eingegeben“.
Es wird wieder zum Dialog gesprungen und auf das alte Passwort verwiesen.
• Der Akteur bekommt die Meldung: “Falsches neues Passwort“.
Es wird zum Dialog gesprungen und auf die beiden Felder für das neue Passwort verwiesen.
3.1.7
AF7 Patient offen anmelden
Akteur
Anwender: Anne Ängstlich als Patient
Vorbedingungen
• Eine Verbindung zum Server besteht
Regulärer Ablauf
• Der Akteur startet den Client.
• Es wird das Anmelde-Fenster gezeigt.
• Der Akteur verzichtet auf die Felder “Benutzername“und “Passwort“.
• Ein Klick auf “Offene Anmeldung“setzt den Prozess in Gang.
Varianten
Keine
36
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Nachbedingungen
Der Akteur ist im offenen System ohne Anmeldung und kann allgemeine Einträge sehen.
Fehler-Ausnahmefälle
Keine.
3.1.8
AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen
Akteur
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Vorbedingungen
• AF4 Anmelden
Regulärer Ablauf
• Es gibt einen Knopf Allgemeinen Eintrag erstellen“.
”
• Ein Klick auf “Allgemeinen Eintrag erstellen“öffnet ein Formular.
• Der Akteur gibt Informationen in einem Eintrag zur Branche sowie zu Behandlungen
dessen Schweregraden, Ausprägungen, Behandlungen und Alternativen an.
• Der Eintrag wird mit einem Klick auf speichern“ gespeichert.
”
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Patienten können nun im offenen und registrierten Zugang diesen Eintrag sehen.
Fehler-Ausnahmefälle
• Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag zu dieser Branche bereits vorhanden“
Es wird wieder zum Formular gesprungen und auf ältere Beiträge verwiesen. Diese sollten
mit den neuen Informationen aufgefrischt oder vorher gelöscht werden.
3.1.9
AF9 Allgemeinen Eintrag ändern und löschen
Akteur
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Vorbedingungen
• AF4 Anmelden
• AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen
Anforderungsspezifikation
37
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Anforderungsspezifikation
Regulärer Ablauf
• Innerhalb eines Eintrages gibt es einen Knopf Diesen Eintrag ändern“.
”
• Ein Klick auf “Diesen Eintrag ändern“öffnet diesen Eintrag als Formular wie es in AF8
(Allgemeinen Eintrag erstellen) geschieht.
• Der Akteur gibt Änderungen in diesem Eintrag zu Behandlungen, dessen Schweregraden,
Ausprägungen, Behandlungen und Alternativen an.
• Der Eintrag wird mit einem Klick auf speichern“ gespeichert.
”
Varianten
• Innerhalb eines Eintrages gibt es einen Knopf Diesen Eintrag löschen“.
”
• Ein Klick auf “Diesen Eintrag löschen“öffnet einen Dialog.
• Der Akteur bestätigt mit einen Klick auf löschen“.
”
Nachbedingungen Der Eintrag ist nun aktuell oder gelöscht.
Fehler-Ausnahmefälle
• Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag wird von jemand anderes gerade bearbeitet“
Dieser Zustand muss mit Semaphoren unterbunden werden. Der Akteur landet in der
Übersicht.
• Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag wurde bereits gelöscht“
Dieser Zustand muss mit Semaphoren unterbunden werden. Der Akteur gelangt zurück in
die Übersicht.
3.1.10
AF10 Personalisierten Eintrag erstellen
Akteur
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Vorbedingungen
• AF4 Anmelden
Regulärer Ablauf
• Es gibt einen Knopf Personalisierten Eintrag erstellen“.
”
• Ein Klick auf “Personalisierten Eintrag erstellen“öffnet einen Dialog.
• Es muss ein Patient ausgewählt werden, für den dieser personalisierte Eintrag bestimmt
ist.
• Der Akteur gibt personalisierte Informationen in einem Eintrag zur Branche sowie, Befund, Diagnose, Therapieplanung, Vorgehen, Einzelheiten der letzten Behandlung und
Nachsorge ein.
38
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
• Der Eintrag wird mit einem Klick auf speichern“ gespeichert.
”
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Der ausgewählte Patient und das behandelnde Personal können nun, wenn sie angemeldet sind,
im registrierten Zugang diesen Eintrag sehen.
Fehler-Ausnahmefälle
• Der Akteur bekommt die Meldung “Der Patient wurde nicht gefunden“
Das Personal sucht erneut nach den Patienten.
3.1.11
AF11 Personalisierten Eintrag ändern und löschen
Akteur
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Vorbedingungen
• AF4 Anmelden
• AF13 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen
Regulärer Ablauf
• Innerhalb eines Eintrages gibt es einen Knopf Diesen Eintrag ändern“.
”
• Ein Klick auf “Diesen Eintrag ändern“öffnet diesen Eintrag als Formular wie es in AF10
(Personalisierten Eintrag erstellen) geschieht.
• Der Akteur gibt Änderungen in einem Eintrag zur Branche, Befund, Diagnose, Therapieplanung, Vorgehen, Einzelheiten der letzten Behandlung und Nachsorge ein.
• Der Eintrag wird mit einem Klick auf speichern“ gespeichert.
”
Varianten
• Innerhalb eines Eintrages gibt es einen Knopf Diesen Eintrag löschen“.
”
• Ein Klick auf “Diesen Eintrag löschen“öffnet einen Dialog.
• Der Akteur bestätigt mit einen Klick auf löschen“.
”
Nachbedingungen
Der Eintrag ist nun aktuell oder gelöscht.
Fehler-Ausnahmefälle
Anforderungsspezifikation
39
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Anforderungsspezifikation
• Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag wird zur Zeit von jemand anderes bearbeitet“.
Dieser Zustand muss mit Semaphoren unterbunden werden. Der Akteur landet in der
Übersicht.
• Der Akteur bekommt die Meldung “Eintrag wurde bereits gelöscht“.
Dieser Zustand muss mit Semaphoren unterbunden werden. Der Akteur landet in der
Übersicht.
3.1.12
AF12 Übersicht sortieren
Akteur
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patienten
Vorbedingungen
• (AF4 Anmelden oder AF7 Patient offen anmelden)
Regulärer Ablauf
• Es wird die Übersicht angezeigt
• Ein Klick auf die aktuelle Sortierungsart in einem Drop-Down-Menü zeigt weitere Sortierungsmöglichkeiten an.
• Wenn eine andere Sortierung gewählt wird, sortiert sich die Liste dementsprechend.
Varianten
Mögliche Sortierungen sind: Alphabetisch nach Branche, nach Erstellung des Eintrags oder nach
der letzten Änderung eines Eintrags jeweils auf- und absteigend.
Nachbedingungen
Die Übersicht ist wie gewünscht sortiert.
Fehler-Ausnahmefälle
Keine.
3.1.13
AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen
Akteur
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patienten
Vorbedingungen
• (AF4 Anmelden oder AF7 Patient offen anmelden)
Regulärer Ablauf
• Es wird die Übersicht angezeigt
• Ein Klick auf einen Eintrag öffnet diesen.
40
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Varianten Keine.
Nachbedingungen
Ein Eintrag ist geöffnet und kann gelesen werden.
Fehler-Ausnahmefälle
Keine.
3.1.14
AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen
Akteur
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patienten
Vorbedingungen
• AF4 Anmelden
Regulärer Ablauf
• Es wird die Übersicht angezeigt. In dieser befinden sich durch die Anmeldung personalisierte Einträge
• Ein Klick auf einen p.ersonalisierten Eintrag öffnet diesen.
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Ein personalisierter Eintrag ist geöffnet und kann gelesen werden.
Fehler-Ausnahmefälle
• Es gibt noch keinen personalisierten Eintrag für oder von dem Akteur, den er einsehen
kann
3.1.15
AF15 Fragen textuell stellen oder antworten
Akteur
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patienten
Vorbedingungen
• AF4 Anmelden
• AF14 Personalisierten Eintrag aus Übericht einsehen
Regulärer Ablauf
• Innerhalb eines personalisierten Eintrages kann mit einem Knopf Nachricht“ mit dem
”
Personal kommuniziert werden.
Anforderungsspezifikation
41
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Anforderungsspezifikation
• Ein Klick auf den Knopf Nachricht“ öffnet einen Dialog, in dem die bisherige Korrespon”
denz angezeigt wird.
• Eine Textnachricht kann an das Personal oder den Patienten mit senden“ geschickt wer”
den.
Varianten
Es können auch mehrfach Fragen gestellt oder Antworten gegeben werden.
Nachbedingungen
Die Nachricht ist gelesen oder beantwortet.
Fehler-Ausnahmefälle
Keine.
3.1.16
AF16 Abmelden
Akteur
Administrator: Admini Strator
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient
Vorbedingungen
• AF4 Anmelden
Regulärer Ablauf
• Zu jeder Zeit kann man den Abmelden“-Knopf im System finden.
”
• Ein Klick auf Abmelden“ setzt den Prozess in Gang.
”
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Der Akteur hat sich erfolgreich abgemeldet und die Verbindung wurde geschlossen.
Fehler-Ausnahmefälle
Keine.
3.1.17
AF17 Hilfe-Dialog aufrufen
Akteur
Administrator: Admini Strator
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient
Vorbedingungen Keine.
Regulärer Ablauf
42
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
• Zu jeder Zeit kann man den Hilfe“-Knopf im System finden.
”
• Ein Klick auf Hilfe“ öffnet einen Hilfedialog, der zu Problemen und dessen Lösungen
”
führt.
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Dem Akteur ist geholfen.
Fehler-Ausnahmefälle
Es konnte keine Hilfe gefunden werden. Es sollte sich an den Autor, wie in AF 18 gewendet
werden.
3.1.18
AF18 Über-Dialog aufrufen
Akteur
Administrator: Admini Strator
Anwender: Doctor Who und Gute Fee als Personal
Anwender: Willi Willswissen und Anne Ängstlich als Patient
Vorbedingungen
Keine.
Regulärer Ablauf
• Zu jeder Zeit kann man den Über“-Knopf im System finden.
”
• Ein Klick auf Über“ öffnet einen Dialog der auf die Programmversion, Autor und Kon”
taktmöglichkeiten zum Autor hinweist.
Varianten
Keine.
Nachbedingungen
Der Akteur ist informiert und kann Kontakt aufnehmen.
Fehler-Ausnahmefälle
Keine.
3.2
Aktivitätsdiagramme
Zur weiteren Erläuterung wird hier pro Anwendungsfall (Use-Case) ein Aktivitätsdiagramm
vorgestellt.
Anforderungsspezifikation
43
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.2.1
Anforderungsspezifikation
Act AF1 Personal registrieren
Abbildung 3.4: Activity AF1 Personal registrieren
Als Vorbedingung war bereits die Anmeldung gegeben. Der Administrator gibt auf dem Client
einen Usernamen ein und schickt diesen zum Server. Der Server prüft ob dieser Name bereits
vergeben ist. Falls nicht, kann der Administrator ein Passwort vorgeben. Dies wird anhand von
Sicherheitsregeln geprüft. Falls das Passwort den Regeln entspricht wird es gesetzt. Es ist auch
eine automatisierte Passwortvergabe ohne die Kenntnis des Administrators über das Passwort
denkbar.
44
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3.2.2
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
AF2 Personal löschen
Abbildung 3.5: Activity AF2 Personal löschen
Der Administrator ist am Client angemeldet und prüft einen Namen. Falls der zu löschende Name
bekannt ist, kann dieser nach einer weiteren Bestätigung durch den Administrator serverseitig
gelöscht werden.
Anforderungsspezifikation
45
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.2.3
Anforderungsspezifikation
AF3 Patient registrieren
Abbildung 3.6: Activity AF3 Patient registrieren
Um einen Patienten zu registrieren, muss ein Patient eine Einverständniserklärung abgeben.
Diese wird vom Personal empfangen. Daraufhin kann das Personal diese Person mit einem Benutzernamen und Passwort wie in Act AF1 anlegen.
46
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3.2.4
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
AF4 Patient löschen
Abbildung 3.7: Activity AF4 Patient löschen
Angemeldetes Personal kann analog wie in AF2 Personal löschen“ Patienten löschen
”
3.2.5
AF5 Anmelden
Abbildung 3.8: Activity AF5 Anmelden
Personal oder registrierte Patienten können sich mit ihren Benutzernamen und Passwort anmelden. Der Server überprüft die Zugangsdaten.
Anforderungsspezifikation
47
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.2.6
Anforderungsspezifikation
AF6 Passwort ändern
Abbildung 3.9: Activity AF6 Passwort ändern
Alle Akteure, die sich anmelden können, haben die Möglichkeit ihr Passwort zu ändern. Dieses
muss vom Server entsprechend geltender Regeln für Passwörter akzeptiert werden.
3.2.7
AF7 Patient offen anmelden
Abbildung 3.10: Activity AF7 Patient offen anmelden
48
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Nicht registrierte Patienten können sich offen am Client anmelden. Damit erhalten sie ohne
Zugangsdaten eine Übersicht allgemeiner Informationen in Einträgen vom Server.
3.2.8
AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen
Abbildung 3.11: Activity AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen
Personal kann in seiner Branche einen allgemeinen und unpersonalisierten Eintrag auf dem
Client erstellen. Wenn dieser Eintrag fertiggestellt ist, wird er in der Branche auf dem Server
gespeichert und für Patienten verfügbar gemacht.
Anforderungsspezifikation
49
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.2.9
Anforderungsspezifikation
AF9 Allgemeinen Eintrag ändern oder löschen
Abbildung 3.12: Activity AF9 Allgemeinen Eintrag ändern oder löschen
Vom Personal muss eine Übersicht der Einträge vom Server eingeholt werden. Das Personal
wählt einen Eintrag aus und der Server lädt diesen Eintrag vollständig nach. Das Personal kann
nun den Eintrag einsehen und diesen aktualisieren oder löschen. Beide Tätigkeiten werden jeweils
auf dem Server ausgeführt.
50
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3.2.10
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
AF10 Personalisierten Eintrag erstellen
Abbildung 3.13: Activity AF10 Personalisierten Eintrag erstellen
Dieser Anwendungsfall ist weitestgehend analog zu AF8 Allgemeinen Eintrag erstellen“. Beim
”
Erstellen muss allerdings ein betreffender Patient gewählt und auf dem Server verfügbar sein.
Anforderungsspezifikation
51
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.2.11
Anforderungsspezifikation
AF11 Personalisierten Eintrag ändern oder löschen
Abbildung 3.14: Activity AF11 Personalisierten Eintrag ändern oder löschen
Dieser Anwendungsfall läuft analog zum AF9 Allgemeinen Eintrag erstellen“ ab.
”
52
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3.2.12
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
AF12 Übersicht sortieren
Abbildung 3.15: Activity AF12 Übersicht sortieren
Personal und Patienten können, wenn sie angemeldet sind, anhand von Sortierungsmöglichkeiten
die Liste nach einer Sortierungsart neu laden.
Anforderungsspezifikation
53
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.2.13
Anforderungsspezifikation
AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen
Abbildung 3.16: Activity AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen
Hier kann ein nicht registrierter Patient“ direkt nach der offenen Anmeldung eine Anforderung
”
durchführen. Personal kann ebenso in allgemeine Einträge einsehen. Beide Wege zu allgemeinen
Einträge sind möglich. Die Einträge werden vom Server geladen.
54
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3.2.14
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen
Abbildung 3.17: Activity AF14 Personalisierten Eintrag aus Übersicht einsehen
Hier können Personal und registrierte Patienten ihre Einträge in der Übersicht wiederfinden.
Fremde personalisierte Einträge können sie nicht sehen. Der Anwendungsfall hat eine Ähnlichkeit
zu AF13 Allgemeinen Eintrag aus Übersicht einsehen“.
”
Anforderungsspezifikation
55
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.2.15
Anforderungsspezifikation
AF15 Fragen textuell stellen oder antworten
Abbildung 3.18: Activity AF15 Fragen textuell stellen oder antworten
Hier können Personal und registrierte Patienten innerhalb ihres personalisierten Eintrages miteinander kommunizieren. Sie können den bestehenden Dialog öffnen und beliebig viele Nachrichten schreiben.
56
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3.2.16
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
AF16 Abmelden
Abbildung 3.19: Activity AF16 Abmelden
Jeder Akteur, der sich angemeldet hat, kann sich auch abmelden. Dies wird auf dem Client
ausgelöst und auf dem Server abgeschlossen.
Anforderungsspezifikation
57
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
3.2.17
Anforderungsspezifikation
AF17 Hilfe-Dialog
Abbildung 3.20: Activity AF17 Hilfe-Dialog
An jeder Stelle des Systems kann jeder Akteur die Hilfe aufrufen.
3.2.18
AF18 Über-Dialog
Abbildung 3.21: Activity AF18 Über-Dialog
Analog zu AF17 Hilfe-Dialog“ kann stets ein Über-Dialog geöffnet werden.
”
3.3
Softwaresystemattribute
Nicht funktionale Anforderungen sind Basisbestandteil eines Softwaresystems. Wartbarkeitsund Sicherheitsaspekte sind erforderlich, damit Unternehmen, die eventuell weitergehende War-
58
Anforderungsspezifikation
Anforderungsspezifikation
3 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
tungsverträge annehmen, die Software weiter pflegen können.
Folgende Attribute sind zu berücksichtigen:
• Verfügbarkeit
• Sicherheit
• Wartbarkeit
• Portabilität
3.3.1
Zuverlässigkeit
Die Zuverlässigkeit wird integral von der Struktur der Methoden, und des Datenmodells beeinflusst. Daher muss auf die Formulierung des Architekturmodells sehr großen Wert gelegt werden.
Ferner sollte großer Wert auf Fehlertoleranz gelegt werden. Dabei ist nicht gemeint, dass Fehler
akzeptiert werden, sondern dass Fehler möglichst differenziert betrachtet werden und angemessen reagiert wird.
3.3.2
Verfügbarkeit
Da die Applikation eine reine Onlineanwendung ist, ist die Verfügbarkeit, solange eine Internetverbindung zum Server besteht, stets gegeben. Die Ausfallzeit ist abhängig vom Betreiber des
Servers.
3.3.3
Sicherheit
Es muss davon ausgegangen werden, dass die Endgeräte und der Server Fremdeinwirkungen
durch illegale Zugriffe erliegen. Die Datenbank auf dem Server sollte verschlüsselt werden. Für
die Aufbewahrung von Passwörtern sind die Benutzer der Software selbst verantwortlich. Es
muss mit besonderem Aufwand Schutz betrieben werden.
3.3.4
Wartbarkeit
Die Wartbarkeit der Software soll durch Kodierregeln für Software einheitlich begonnen und
kontinuierlich dokumentiert werden.
Anforderungsspezifikation
59
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne
Verwendung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle
Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten oder unveröffentlichten
Schriften entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in
gleicher Form oder auszugsweise im Rahmen anderer Prüfungen noch nicht
vorgelegt worden.
Bremen, 24. April 2015
______________________
(Stephan Dunkel)