Risiko-Management im Gesundheitswesen gemäß ISO 9001:2015 und DIN EN 15224 TÜV NORD Brancheninfotag Gesundheitswesen 20.08.15 Risikomanagement Risiko Risiko = E i n t r i t t s - W a h r s c h e i n l i c h k e i t Schadensschwere/-höhe = Schadensschwere X Eintrittswahrscheinlichkeit Risikomanagement Management managen: • … • etwas bewältigen • etwas führen • etwas erledigen • etwas beeinflussen Risikomanagement Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten, fördern und wiederherstellen sowie Krankheiten vorbeugen. • niedergelassene Arztpraxen, spezielle Fachambulanzen an Krankenhäusern, Medizinische Versorgungszentren, • Akut-Krankenhäuser, Fach- und Rehabilitationskliniken. • Apotheken. • Physiotherapeuten, • ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen. • öffentliche Gesundheitsdienst der Länder und Kommunen aus AOK Lexikon Risikomanagement Risikomanagement im Gesundheitswesen … proaktives präventives Managen von Risiken im Gesundheitswesen Ziel: Verringern von Risiken durch Verringerung von Schadensschwere und/oder Eintrittswahrscheinlichkeit Risikomanagement Luxembourg Declaration on Patient Safety (2005) Background: The health sector is a high-risk area because adverse events, arising from treatment rather than disease, can lead to death, serious damage, complications and patient suffering. Although many hospitals and healthcare settings have procedures in place to ensure patient safety, the health care sector still lags behind other industries and services that have introduced systematic safety processes. Risikomanagement Patientenrechtegesetz (2013) Behandlungsvertrag Durch das Patientenrechtegesetz ist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) um einen eigenen Abschnitt ergänzt worden, der Regelungen über den medizinischen Behandlungsvertrag und die Rechte und Pflichten im Rahmen der Behandlung enthält. So stehen am Anfang der neuen gesetzlichen Regelungen die vertragstypischen Pflichten, die sich aus dem medizinischen Behandlungsvertrag ergeben, nämlich der Anspruch des Patienten auf Leistung der versprochenen, den medizinischen Standards entsprechenden Behandlung, sowie im Gegenzug der Anspruch des Behandelnden auf Gewährung der vereinbarten Vergütung. Risikomanagement Patientenrechtegesetz (2013) Artikel 2 Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch Nach § 137 Absatz 1c wird folgender Absatz 1d eingefügt: „(1d) Der Gemeinsame Bundesausschuss bestimmt in seinen Richtlinien über die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement … … wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit und legt insbesondere Mindeststandards für Risikomanagement- und Fehlermeldesysteme fest. Risikomanagement DIN EN 15224 (2012) Mit der DIN EN 15224 gibt es nun eine unabhängige Norm, welche die besonderen Belange einer Gesundheitsversorgung mit hohem Qualitätsanspruch berücksichtigt. Dafür wurde die bewährte, international renommierte Norm DIN EN ISO 9001 um wesentliche Aspekte der Gesundheitsversorgung – etwa das Management klinischer Prozesse und der damit verbundenen Risiken – erweitert Risikomanagement ISO 9001:2015 Fact Sheet Verstärkte Betrachtung von Risiken Die Behandlung von Risiken nimmt unter anderem in den Abschnitten „Führung“ und „Planung“ eine zentralere Rolle ein als bisher. Zwar wird kein Risikomanagement gefordert, doch sollen Organisationen Risiken identifizieren und angemessen berücksichtigen können. Risikomanagement mögliche Risiken im Gesundheitswesen • • • • • • • • • • • resistente Keime Instrumentenaufbereitung nicht indizierte Maßnahmen Patientenverwechslung Mitarbeiterüberlastung unzureichende fachl. Qualifikation mangelnde Schulung in der Reinigung fehlerhaftes Medikamentenmanagement (Wechselwirkung, Fehlverteilung der Zeit (Dokumentation und Haupttätigkeit) Sprachschwierigkeiten … aus einer Befragung von erfahrenen QM-ManagerInnen und QM-AuditorInnen Risikomanagement mögliche Risiken im Gesundheitswesen • • • • • • … fehlendes wirtschaftliches Controlling mangelhaftes technisches Equipment unzureichendes Hygienemanagement Ressourcenmangel und Fehlverteilung … Risikomanagement mögliche kritische klinische Prozesse • • • • • • • • • • • Aufnahme (administrativ / fachinhaltlich) Diagnostik Therapie Hygiene Indikationsstellung Organisation der Weiterbehandlung (Nahtstellenmanagement) Medikamentenmanagement Medizinprodukte u. Einweisung, Sicherheit Team time out inkl. Doku med. Notfallmanagement … Risikomanagement mögliche kritische klinische Prozesse • • • • • • • • • … Pflegeprozess (PDCA, Prophylaxen) Datenschutz Aufklärung Transfusionsmanagement Kodierung Medcontorlling Entscheidungebefugnis Visitenmanagement … Risikomanagement operationelle (klin.) Risikomanagement-Themen • • • • • • • • • Druckluftausfall, Technisch Personalausfall Externe Katastrophen Wirtschaftl. Ausfälle Sabotage Infektionsausbrüche Psy. Belastungen Öffentl. Reputation … Risikomanagement externe Prozesse … und … deren Lenkung • • • • • • • • • • • … Reinigung Wäscherei Küche Steri Gerätemanagement Hygiene in den Praxen Finanzbuchhaltung EDV Laborleistungen Validierung der Aufbereitungsprozess Risikomanagement Patientensicherheit • • • • • • • • • • • Sichere Identifikation des Patienten Richtige Diagnose Ausreichende Kompetenz des Behandlungsteam Hygiene Facharztstandard bei Indikationsstellung Geeignete Therapie Medikamentenmanagement Verständliche Aufklärung Geeignetes Dokumentationssystem Partizipation … Risikomanagement Behandlungsqualität • • • • • • • Objektives und subjektives Ergebnis Anwendung von Leitlinien und Standards Anwendung der Aquik Indikatoren Beachtung der individuellen Patientensituation Mit den gegebenen Ressourcen das erreichbare erreichen Ganzheitlichkeit Fachl. Korrekte nachvollziehbare auffindbare Dokumentation • Richtige Behandlung für den richtigen Patienten • … Risikomanagement „interessierte Kreise“ (– wg. Risikowahrnehmung) • • • • • • • Patienten Angehörige Kostenträger Behörde Zuweiser Gesellschaft /Öffentlichkeit Mitarbeiter Risikomanagement DIN EN 15224 (2012) … ISO 9001:2015 Mit der DIN EN 15224 gibt es nun eine unabhängige Norm, welche die besonderen Belange einer Gesundheitsversorgung mit hohem Qualitätsanspruch berücksichtigt. Dafür wurde die bewährte, international renommierte Norm DIN EN ISO 9001 um wesentliche Aspekte der Gesundheitsversorgung – etwa das Management klinischer Prozesse und der damit verbundenen Risiken – erweitert ISO 9001:2015 Verstärkte Betrachtung von Risiken Die Behandlung von Risiken nimmt unter anderem in den Abschnitten „Führung“ und „Planung“ eine zentralere Rolle ein als bisher. Risikomanagement Risiko-Management im Gesundheitswesen ... und Ihr Risikomanagement? Risikomanagement
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