Risiko & Sicherheit - BFH: Wirtschaft

Präsenz
Magazin des Fachbereichs Wirtschaft
2 | 2015
Risiko &
Sicherheit
«Wer jedes Risiko ausschalten will,
der zerstört auch alle Chancen.»
Die Fähigkeit, Risiken erkennen,
bewerten und kontrollieren zu können,
ist für betriebswirtschaftliche Fragen
von zentraler Bedeutung. ‣ 18
Weiterbildung à la carte
für Führungskräfte
Impulse für Ihre Karriere aus
einer praxisorientierten Weiter­
bildung. Modularisierte Studiengänge ermöglichen Ihnen, das für
Sie Passende auszuwählen. ‣ 61
2
Inhalt
Fokus: Risiko und Sicherheit
4 Täuschende Kommunikation
12
6 Das Geschäft mit der Angst
8 Prozessieren oder Mediation?
10 Dynamisches Pricing
12 Risiken bei Nachfolgeregelungen
16 Steigende Risiken im Exportgeschäft 18 Die Suche nach grösstmöglicher Sicherheit
21 Wenn Verhalten zum Risiko wird
22 Umgang mit dem unbekannten Risiko
22
26 Mit Achtsamkeit gegen Personalrisiken
30 Wie mit dem Klimawandel umgehen?
31 Die alltäglichen Risiken des Lebens
32 Risikofitness durch Agilität
34 Irritiert weg- oder systematisch hinschauen?
28
36 Risikomanagement in KMU
40 No risk – no fun?
44 Projektsteuerung bei Ungewissheit
46 Wenn das Risiko zum Beruf gehört
News
14 Frauen, Geld und Banken – eine Onlineausstellung
24 Diversität im KMU-Verwaltungsrat?
36
42 Familiäre Situation und Arbeitsmarktchancen
Ehemalige Studierende
48 Was wurde aus . . . unseren Ehemaligen?
Fachbereich Wirtschaft
50 Studium, Forschung und Entwicklung,
Dienstleistungen, Weiterbildung
Weiterbildungsprogramm
61 Weiterbildung à la carte
Impressum
Herausgeberin: Berner Fachhochschule BFH,
Fachbereich ­Wirtschaft
Erscheinungsweise: 2 Mal jährlich
Auflage: 6000 Ex.
Chefredaktorin: Lilly Toriola
Gestaltung: Stämpfli AG, Bern
Druck: Stämpfli AG, Bern
Fotos: Verschiedene, Bild Douglass C. North:
http://newsroom.unl.edu/releases/downloadables/photo/
20100323north.jpg
Copyright: Die Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der ­Redaktion
3
Editorial
Prof. Dr. Jürg Römer
Leiter Fachbereich Wirtschaft
[email protected]
Liebe Leserinnen und Leser
Risiko und Sicherheit sind Leitthema der Präsenz, die
vor Ihnen liegt. Gemäss Duden ist ein Risiko «ein mög­
licher negativer Ausgang bei einer Unternehmung, mit
dem Nachteile, Verlust, Schäden verbunden sind» bezie­
hungsweise «ein mit einem Vorhaben, Unternehmen
o. Ä. verbundenes Wagnis». Im Alltag ist der Begriff
­R isiko omnipräsent, hat aber oft recht wenig mit «Wag­
nis» zu tun. Risiken werden subjektiv wahrgenommen,
weil «negative Auswirkungen» nicht für jedermann das
Gleiche bedeuten (siehe Seite 4). An unserer Hoch­schule
sind Risiken in der Lehre wie in der angewandten For­
schung ein Thema. Wahrscheinlichkeit und Ausmass
von negativen Auswirkungen eines Vorhabens, einer
Technik oder eines Verhaltens lassen sich abschätzen.
Die Wahrnehmung davon, wie «gefährlich» etwas ist, ist
jedoch von Person zu Person, von Gesellschaft zu Gesell­
schaft unterschiedlich und widerspricht oft diesen Schät­
zungen (siehe Seite 6). In unserer Lehre wie in den
Forschungsmandaten gehen wir die Themen Risiko und
Sicherheit auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnis­
se und sehr praxis­orientiert an. Persönliche Beispiele
(siehe Seiten 8 und 31) können sowohl in der Lehre
wie auch im Bera­tungszusammenhang wichtig sein, um
verständlich zu ­machen, dass nicht nur Wagnisse
­ isiken beinhalten, ­sondern auch der ganz normale All­
R
tag. So wird auch klar, dass man mit Risiken vernünftig
­umgehen und ein zwar nicht absolutes, aber doch akzep­
tables Sicherheitsgefühl in Leben und Beruf erreichen
kann. Dass durch offen­sive, geschickte Nutzung von
Risiken auch ein Jungunter­nehmen erfolgreich sein
kann, schildert eine unserer Studentinnen anschaulich
(siehe Seite 10). Umgekehrt zeigt sich, dass ein defen­siver
Umgang mit Risiken ein eigentliches Risiko ist, ein zu
grosses Sicherheitsbedürfnis also die Sicherheit für die
Zukunft herabsetzt (siehe Seite 21).
In diesem Sinn, empfehle ich Ihnen, die «Präsenz»
ganz durchzulesen und das Risiko einzugehen, auf einen
Artikel zu stossen mit dem Sie nicht einverstanden sind
oder (schlimmer) der Ihnen nichts sagt. Umgekehrt
­w ürden Sie mit Sicherheit spannende, von einer Hoch­
schule vielleicht unerwartete Gedanken verpassen.
Prof. Dr. Jürg Römer
Leiter Fachbereich Wirtschaft
4
Fokus: Risiko und Sicherheit
Täuschende
Kommunikation
Prof. Benjamin Spycher
Dozent für Kommunikation
Studienleiter CAS Leadership
Institut Unternehmensentwicklung
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Unsere Risikowahrnehmung lässt uns Risiken überschätzen
oder unterschätzen. Dies ist nicht erstaunlich, fehlt uns doch
häufig die Erfahrung mit Risiken. Wir sind deshalb ­darauf
­angewiesen, auf die Erfahrungen anderer zurück­zugreifen –
und lassen uns von dieser Kommunikation t­ äuschen.
Das Risiko, in der Schweiz von einem Hund gebissen
zu werden, ist gering. Die Sammelstelle für die Statistik
der Unfallversicherung schätzt, dass es im Jahr 2007
zu circa 9500 Hundebissverletzungen kam.1 Der Gesetz­
geber wurde trotzdem aktiv. Seit 2010 müssen alle ­neuen
Hundehalter einen Sachkundenachweis er­bringen, der
zeigt, dass der Hund in Alltagssituationen kontrolliert
geführt werden kann.
Bei Fahrradunfällen verletzen sich Personen dreimal
so häufig. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung
schätzt gemäss Hochrechnung die Anzahl Verletzter auf
über 30 000. 2,3 Dennoch schützt sich weniger als die
­Hälfte der Velofahrer mit einem Helm – die Helmtrag­
quote hat gar wieder ein wenig abgenommen und lag
2014 bei 43 Prozent. Dies, obwohl ein Drittel der Un­fälle
zu Kopfverletzungen führt.4 Eine gesetzliche Helmtrag­
pflicht besteht nicht. Eine erstaunliche Tatsache, denn
das Sterberisiko pro zurückgelegter Distanz ist beim
Velo fast zehnmal so hoch wie bei Personenwagen.5
Die Gesellschaft reagiert also sehr unterschiedlich
auf Gefahren. Anhand dieser zwei Beispiele kann die
subjektive Risikowahrnehmung erklärt und die Rolle
der Kommunikation darin beschrieben werden.
Das vermittelte Risiko
Wie schätzen wir Risiken ein? Unsere intuitive
Risiko­w ahrnehmung beruht auf drei Vorgängen: Wir
nehmen Risiken intuitiv wahr, indem wir erstens Infor­
mationen über Gefahrenquellen aufnehmen bzw. ver­
mittelt bekommen; zweitens, indem wir Unsicherheiten
mental verarbeiten, und drittens, indem wir aus frühe­
ren Erfahrungen mit Gefahren lernen.6 Da wir mit den
meisten risikorelevanten Ereignissen aber zu selten in
Kontakt kommen, basieren unsere Einschätzungen
meist nicht auf eigenen Erfahrungen.7 Es fehlen uns die
­Beurteilungsmassstäbe. Damit wir Risiken trotzdem
abschätzen können, sind wir auf die Kommunikation
angewiesen: Wir stützen unsere Beurteilungen auf
­Gehörtes und Gelesenes. Über die interpersonale Kom­
munikation lassen sich die eigenen Erfahrungen erwei­
tern. Das soziale Umfeld und die Vertrauenswürdigkeit
der Personen spielen hier eine wichtige Rolle. Vielleicht
kennen Sie jemanden, der von einem Hund gebissen
wurde; Sie kennen aber ganz bestimmt jemanden, der
schon mit dem Fahrrad gestürzt ist. Dieser zwischen­
menschliche Austausch basiert jedoch nicht auf einer
statistischen Genauigkeit. Schwerwiegende Vorfälle
werden emotional kommuniziert und über das Weiter­
erzählen wahrscheinlich auch stark verzerrt. Mit dem
Wissen über diese Vorfälle erweitert sich aber «unser»
Erfahrungsschatz, die Fallzahl zur Risikoeinschätzung
erhöht sich7. Wenn sich Velounfälle in Ihrem Umfeld
häufen, werden Sie sich wahrscheinlich eher überlegen,
einen Helm zu kaufen. Ob Sie es dann auch tatsächlich
tun, hängt von einem anderen Aspekt ab – darauf
­kommen wir am Ende des Artikels zu sprechen.
Die Schrecklichkeit der Vorstellung
Im sozialen Umfeld werden aber nicht nur eigene
Erfahrungen ausgetauscht, man bespricht auch die
­A ktualität, die man den Medien entnimmt. Unsere
­mangelhafte Erfahrung wird demnach auch durch die
Berichterstattung der Massenmedien ergänzt. Redak­
tionen wählen die Themen, die wir zu Gesicht bekom­
men; sie entscheiden, wie oft die Themen erwähnt und
in welchem Zusammenhang sie dargestellt werden.
Die Selektion und die Aufbereitung erschweren jedoch
eine klare Risikoeinschätzung durch den Leser. So kann
eine Emotionalisierung des Risikos – was bei Hunde­
angriffen sicher leichter fällt als bei Velounfällen – auf
die intuitive Risikobeurteilung einwirken.8 Hinzu kommt,
dass die «Schrecklichkeit» der Folgen die subjektive Ri­
sikoeinschätzung beeinflusst: Bei einem Flugzeugabsturz
sind für die Mehrzahl der Passagiere katastrophale Folgen
zu erwarten, während bei einem Autounfall die – durch­
aus auch katastrophalen – Folgen auf Einzelne beschränkt
sind. Die wahrgenommene Schrecklichkeit des Risikos
eines Unfalles wird beim Fliegen demnach deutlich höher
eingeschätzt als beim Autofahren, das tatsächliche R
­ isiko
ist aber geringer.6 Angewendet auf die eingangs erwähn­
5
Fokus: Risiko und Sicherheit
ten Beispiele bedeutet dies: Die Vorstellung, von einem
Hund gebissen zu werden, ist für den Einzelnen wahr­
scheinlich un­angenehmer, als die Vorstellung, mit dem
Fahrrad um­zufallen. Kommt hinzu, dass wir Risiken
überschätzen, die wir nur begrenzt kontrollieren können.7
Einen frei laufen­den Hund können wir tatsächlich nur
begrenzt kontrollieren. Beim Fahrrad haben wir den
­L enker scheinbar sicher in der Hand – und unterschätzen
das Risiko eines Unfalles.
Woran man sich erinnert
Die wahrgenommene Schrecklichkeit spiegelt sich
auch in den Medien wider. Über Passagierflugzeug­
unfälle lesen wir auf der Frontseite. Unfälle mit Perso­
nenwagen schaffen es vor allem dann auf die Front­seite,
wenn sie «spektakulär» erscheinen; Fahrradunfälle sind
wahrscheinlich kaum dort zu finden, «Hundeattacken»
hingegen schon.
Die Auswahl der Themen kann eine einseitige Sicht­
weise fördern, wie eine Studie über die Berichterstattung
von Gesundheitsthemen zeigt.9 Folgendes Beispiel aus
dieser Untersuchung soll dies veranschaulichen: Ein
Zeitungsartikel berichtete über ein Forschungsresultat,
das zwischen Leukämie bei Kindern und einer Chromo­
somenmutation in der Gebärmutter einen Zusammen­
hang sah. Über eine weitere Studie, die zwischen der
Leukämie bei Kindern und der Ultraschallbehandlung
während der Schwangerschaft keinen Zusammenhang
belegen konnte, wurde in der Presse jedoch nicht mehr
berichtet. So fanden gemäss der Studie vor allem nega­
tive, auf Gesundheitsrisiken bezogene Forschungsre­
sultate den Weg in die Presse. Spätere Resultate, die neue
Erkenntnisse beinhalteten oder frühere Ergebnisse
­relativierten, wurden in den Zeitungen nicht mehr pu­
bliziert. Eine solche Themenwahl erschwert dem Leser
eine Risikobeurteilung stark.
Aber selbst dann, wenn die Faktenlage durch weite­
re Erkenntnisse klar gegen ein Risiko spricht und dies
auch entsprechend kommuniziert wird, kann die Wahr­
nehmung als Risiko in der Gesellschaft bestehen blei­
ben.10 Der langsame, wissenschaftliche Prozess der
Verifizierung bzw. Falsifizierung von Hypothesen ist
eine Herausforderung für den Journalismus, der von der
schnellen Themensetzung lebt; genauso stellt er aber
auch eine Herausforderung für jene dar, die risiko­
relevante Informationen kommunizieren.
In diesem Zusammenhang greift die von Daniel
­K ahnemann schon 1973 beschriebene «Verfügbar­
keits-Heuristik», nach der Menschen die Häufigkeit von
Ereignissen umso höher einschätzen, je leichter sie sich
diese vorstellen oder sich an sie erinnern können, wenn
diese also mental verfügbar sind.8 Diese Art, Risiken zu
beurteilen, ergibt dann Sinn, wenn die Ereignisse tat­
sächlich ­häufig auftreten und man sich deshalb daran
erinnert. Sie kann aber auch täuschen: zum Beispiel
dann, wenn durch eine einseitige, über kurze Zeit kon­
zentrierte Berichterstattung oder eine Häufung von
Ereignissen im ­sozialen Umfeld die eigene Risikowahr­
nehmung beeinflusst wird. So steigt durch eine zufäl­lige
Häufung von Velounfällen im Bekanntenkreis das
­R isiko eines eigenen Unfalles nicht, sie kaufen aber
trotzdem einen Helm.
Die optimistische eigene Sicht
Anscheinend fühlen sich nichtsdestotrotz 57 Prozent
der Velofahrer so sicher, dass sie auf einen Helm ver­
zichten können. Die individuelle Wahrnehmung des
Risikos verzerrt der Mensch denn auch durch seine ei­
gene Informationsverarbeitung.7 Wir glauben, dass wir
weniger von negativen Ereignissen betroffen sind als
andere Menschen und dass positive Ereignisse uns eher
zufallen. Weinstein spricht in diesem Zusammenhang
von einem «unrealistischen Optimismus über zukünf­
tige Lebensereignisse» und nennt das Phänomen denn
auch «optimistic bias», was eine einseitige, optimisti­
sche Sichtweise bezeichnet.11 Diese optimistische Ein­
stellung führt dazu, dass ich mir der Gefahr von Veloun­
fällen zwar bewusst bin – und anderen sogar empfehle,
einen Helm zu tragen –, die Gefahr für mich selber aber
weniger hoch einschätze. Schliesslich fahre ich doch
schon seit Jahren, und es ist noch nie etwas passiert.
Quellen
1 Lanfranconi B, 2010. Unfälle mit Hunden – ein unterschätztes Problem. Eine Auswertung der Daten der Schweizer Unfall­versicherer.
Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung UVG (SSVU).
2 bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, 2014. STATUS 2014:
Statistik der Nichtberufsunfälle und des Sicherheitsniveaus in
der Schweiz, Strassenverkehr, Sport, Haus und Freizeit. Bern: bfu.
3 Niemann S, Lieb C, Sommer H, 2015. Nichtberufsunfälle in der
Schweiz: Aktualisierte Hochrechnung und Kostenberechnung.
Bern: bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, bfu-Report 71.
4 SUVA, 2015. Unfallstatistik Velounfälle. http://www.suva.ch/startseite-suva/praevention-suva/sichere-freizeit-suva/velohelmkampagne-suva/unfallstatistik-velounfaelle-suva.htm (Mai 2015).
5 Eidgenössisches Departement des Innern EDI – Bundesamt
für Statistik BFS, 2014. Verkehrsunfälle in der Schweiz 2013.
­Mobilität und Verkehr (11). Neuchâtel: BFS.
6 Renn O et al, 2007. Risiko. Über den gesellschaftlichen Umgang
mit Sicherheit. Oekom-Verlag.
7 Rossmann C, Brosius HB, 2013. Die Risiken der Risikokommuni­
kation und die Rolle der Massenmedien. Bundesgesundheitsblatt –
Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 56 (1), S. 118–123.
8 Schütz H, Wiedemann PM, 2003. Risikowahrnehmung in der
­Gesellschaft. Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung –
Gesundheitsschutz, 46 (7), S. 549–554.
9 Bartlett C, Sterne J, Egger M, 2002: What is newsworthy?
­Longitudinal study of the reporting of medical research in two
British newspapers. British Medical Journal BMJ, 325, S. 81–84.
10Calman KC, 2002. Communication of risk: choice, consent,
and trust. The Lancet, 360, S. 166–168.
11 Weinstein ND, 1980. Unrealistic Optimism About Future Life
Events. Journal of Personality and Social Psychology, 39 (5),
S. 806–820.
6
Fokus: Risiko und Sicherheit
Das Geschäft mit der Angst
Prof. Ernst Menet
Studiengangleiter Master of Science
Wirtschaftsinformatik
Berner Fachhochschule
[email protected]
Schenkt man den Medien, den Experten, der Politik und den Behörden
Glauben, dann ist unser Leben ein grosses, ja bisweilen ein extremes
Risiko. Fast täglich schrammen wir haarscharf am Tod vorbei. Dieser
Beitrag zeigt, dass die Einschätzung dieser Risiken und die Reaktionen
darauf je nach Ereignis oft völlig falsch sind, weil es den Menschen
an Risikokompetenz fehlt.
Sie erinnern sich sicher immer noch an die schreck­
lich unwirklichen Bilder an jenem Herbsttag 2001 als
sich zwei Flugzeuge mit brachialer Gewalt in die Türme
des World Trade Center gebohrt haben. Die Menschen
haben damals dem Eintreten eines sogenannten Schock­
risikos (engl. dread risk) quasi live beigewohnt. Als
direkte Folge dieses Ereignisses sind knapp 3000 Men­
schen ums Leben gekommen. Weniger ­bekannt, aber
auch eine direkte Folge der Ereignisse war danach die
irrationale Angst der Menschen, wieder in ein Flugzeug
zu steigen. Deshalb starben im folgenden Jahr auf Ame­
rikas Strassen etwa 1600 Menschen mehr als sonst, also
sechs Mal mehr als in den vier entführten Maschinen
am 11. September 2001.
1. Sie bedrohen oder fordern eine grosse Anzahl
­Menschenleben, potenziell auch unsere.
2. Sie treten unerwartet und plötzlich auf.
3. In der Regel werden sie mit geeigneten Schlagzeilen
in den Medien zusätzlich befeuert. Und allerlei
­E xperten, Weltorganisationen, Politiker, Regierun­
gen können mit ihrem Verantwortungsgefühl für den
Rest der Menschheit nicht zurückstehen und tragen
das Ihrige zum Unheil bei.
4. Auf Schockereignisse folgen oft irrationale bis irr­
witzige Reaktionen, manchmal führen die Reak­
tionen zu grösseren Schäden als das Ereignis selbst.
5. Oft lassen sich beim Auftreten von Schockrisiken
ungeeignete Massnahmen für sehr viel Geld ver­
kaufen.
6. Wiederholungen von Schockereignissen stumpfen
ab. Der Schock wird zum bedauernswerten Schöckli
(Waren Sie schon mal auf Hawaii in Urlaub? Obwohl
der Kilauea der aktivste Vulkan der Erde ist? Eben.
Die erste UBS-Busse von 780 Millionen Dollar im
Jahre 2009 mag noch schockiert haben, bis dato sind
Bussen von über fünf Milliarden aufgelaufen. Wer
will sich da noch aufregen? Und wer hört noch zu,
wenn die Chefs der betroffenen Banken gleichzeitig
mit dem Zahlen der Bussen gebetsmühlenartig
­leiern, sie hätten die Risiken und ihren Laden bestens
unter Kontrolle?).
Stiller Killer im Keller
Vogelgrippe: Who cares?
Es geht in diesem Beitrag nicht darum, Risiken und
Ereignisse mit vielen Opfern und grossem menschlichen
Leid zu verharmlosen. Es geht vielmehr darum, solche
Risiken und Ereignisse in Relation zu anderen, weniger
schockierenden Ereignissen zu setzen und uns zu über­
legen, wie wir zu risikokompetenteren Bürgern werden
können. «Im Nachhinein ist man immer schlauer»: wohl
wahr. Wichtiger wäre jedoch, dass man aus den Erkennt­
nissen über die Vergangenheit intelligente Lehren für
die Zukunft zöge.
9/11
Mehr oder weniger unbekannt in der Öffentlichkeit
ist der Umstand, dass jährlich in den USA und Europa
über 40 000 Menschen auf ganz «normale Art» um­
gebracht werden. Der Killer heisst Radon und ist ein
natürlich auftretendes radio­aktives Gas im Boden, es
sammelt sich in den Untergeschossen von Gebäuden
und ist nach dem Rauchen der zweitmächtigste Risiko­
faktor für Lungenkrebs.
Warum reagieren wir so heftig auf Schockereignisse
wie 9/11, aber kaum auf «normale» Ereignisse wie
das alljährlich wiederkehrende Massensterben durch
­R adon? Schockereignisse bzw. Schockrisiken weisen
diverse Eigenschaften auf, die sie in der Flut von Risiken
und Ereignissen, die uns täglich betreffen, zu wahren
Prominenten machen.
Die Geflügelpest (Influenza-A-H5N2, -H7N9) kehrt
seit dem 15. Jahrhundert regelmässig wieder zurück.
2004 und 2013 sind extrem seltene Übertragungen auf
Menschen bekannt geworden. Grund genug, vorüber­
gehend Schlagzeilen in übergrossen Lettern auf die
Frontseiten zu setzen, Hühnerställe zu decken, Tauben­
flugverbote auszusprechen etc. Mittlerweile ist die
Vogelgrippe Schnee von gestern, sie löst keine Schocks
mehr aus. Selbst wenn derzeit (2015) eine massive
H5N2-Welle in den USA wütet und bisher 30 Millionen
Geflügelopfer gefordert hat. Das neue Schockrisiko
heisst MERS-CoV. Dromedare und Fledermäuse werden
dringend verdächtigt. Affaire à suivre.
7
Fokus: Risiko und Sicherheit
Essen Sie wieder Pommes frites?
Im Jahr 2002 haben schwedische Wissenschaftler
gezeigt, dass sich in ungekochten Nahrungsmitteln kein,
in heiss zubereiteten, eiweissreichen Nahrungsmitteln
wenig und in heiss zubereiteten, kohlehydratreichen
Lebensmitteln viel Acrylamid bildet. Behörden forderten
umgehend: «Eine Senkung der Belastung mit Acrylamid
ist dringend notwendig, obwohl dieser Stoff seit langem
in unseren Speisen vorkommt und konsumiert wird»
(man beachte den eigenartigen Nebensatz). Es wurde
nach Verboten gerufen etc. Die Aufregung ist längst ab­
geebbt, keine der späteren Forschungen hat je einen
Zusammenhang zwischen Acrylamid in Lebensmitteln
und Krebs belegen können. Ein deutscher Lebensmit­
telchemiker hat 2006 zu Protokoll gegeben: «Später
sickerte durch, dass Sesamknäcke besonders stark be­
lastet ist. Doch statt auch davor zu warnen, verstumm­
ten die Kassandra-Chöre. Nicht zuletzt, weil das Flagg­
schiff einer verklemmt-gesunden Kost, nämlich Knäcke
mit Magerquark und Radieschen, ‹gesund› bleiben
musste … Aber es kommt noch schlimmer für die An­
ti-Acrylamid-Aktionisten: Sie haben übersehen, dass
Kartoffelprodukte in der Vergangenheit immer wieder
zu Vergiftungen geführt haben … wegen ihres Gehaltes
an natürlichen Giften wie Solanin.» Eine amerikanische
Forscherin bemerkte 2013: «You probably shouldn’t be
eating them [Pommes-frites] for a lot of other reasons
than acrylamide content.» Man sieht: viel Lärm um
nichts und erst noch am Ziel vorbei.
Alarm im Darm
Als im Mai 2011 in Deutschland 53 Menschen wegen
einer EHEC-Vergiftung starben, haben die deutschen
Gesundheitsämter, weil ja ein Schuldiger her musste,
der europäischen Gemüseindustrie mit voreiligen Ver­
dachten einen Schaden von mehreren Hundert Millio­
nen Euro zugefügt. Dass auch Rohkostler ihr Gemüse
und ihre Hände vor dem Essen waschen sollten, wäre
ein weitaus zweckdienlicherer Hinweis gewesen. Wer
schon mal einen Düngevorgang (E. coli pur) auf einem
Biohof beobachtet hat, weiss warum …
Y2K
Noch viel schrecklicher waren die Szenarien, die
für den 1.1.2000 prophezeit wurden: abstürzende Sa­
telliten, abstürzende Flugzeuge, Black-outs biblischen
Ausmasses etc. Und was geschah wirklich? Nichts von
Ein extrem langsamer Schock
Was hat in den letzten 650 000 Jahren
die 300er-­Grenze nie überschritten
und geht nun ab wie eine R
­ akete?
Die Antwort finden Sie auf
wirtschaft.bfh.ch/praesenz.
alledem! «IT-Experten» haben sich goldene Nasen ver­
dient, die Geburtsstunde einer der wichtigsten Indust­
rien schlug: IT-Offshoring in Indien. Selbst Inder
­bezeichnen die Y2K-Hysterie als «Biggest IT-scam in
history».
Schweinegrippe
In bester Erinnerung bleibt das Jahr 2009 als in
­ exiko die Schweinegrippe (Influenza A-H1N1) aus­
M
brach. Sofort setzte die WHO zusammen mit lokalen
Gesundheitsbehörden eine Katastrophen-Maschinerie
nie gesehenen Ausmasses in Gang. Die Projektionen
waren apokalyptisch, die Medien hatten ihre Sensation,
selbst renommierte «Experten» griffen nach dem
­«letzten Strohhalm» namens Tamiflu. Regierungen rund
um die Welt gaben Milliarden für dieses Grippemittel
aus (welches unter jenen Umständen völlig ungeeignet
war). Statt auf Globalpanik und Horrorszenarien zu
­machen, hätte die WHO gut daran getan, sich an die
beobachteten Fakten zu halten.
All diesen Beispielen und vielen weiteren Fällen ist
gemein, dass wir Menschen in aller Regel nicht risiko­
kompetent sind, also Risiken notorisch falsch ein­
schätzen und typischerweise ungeeignete Massnahmen
ergreifen. Insbesondere entscheiden wir zu oft irrational
und lassen uns von lauten Stimmen beeinflussen, statt
nachzudenken, unserem lautlosen Bauchgefühl zu­
zuhören oder gar einen Sachverhalt mit Zahlen zu
­belegen. Das Tröstliche ist, dass dies nicht nur uns pas­
siert, sondern Politikern, Behörden und Weltorganisa­
tionen. Das weniger Tröstliche ist, dass diese Gruppen
in der Regel aus vielen Individuen bestehen, welche
meist aus purem Opportunismus in das Geheul der ganz
Lauten einstimmen und damit oft verheerende Schäden
anrichten.
Vielleicht wird einst das Wunschcurriculum für
­R isikokompetenz von Gerd Gigerenzer umgesetzt. Es
besteht aus drei Themenkreisen bzw. Kompetenzen und
drei anzustrebenden Fähigkeiten:
–– Gesundheitskompetenz
–– Finanzkompetenz
–– digitale Risikokompetenz
Damit diese Kompetenzen erlangt werden können,
benötigen wir drei Fähigkeiten:
–– statistisches Denken
–– Faustregeln (Heuristiken)
–– Psychologie des Risikos
8
Fokus: Risiko und Sicherheit
Prozessieren –
oder doch lieber auf Mediation setzen?
Prof. Lukas Fankhauser-Lobsiger
Dozent für Recht
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Soll ich klagen oder nicht? Soll ich mit einem anderen Unternehmen
oder einer Privatperson den Prozessweg beschreiten? Meistens wird
dieser Entscheid emotional und nicht rational getroffen. Dabei sollte
man sich erstens bewusst sein, dass es Alternativen gibt, die meistens
erfolgversprechender sind. Und zweitens, dass es sich um eine Risiko­
situation handelt, die man möglichst objektiv angehen sollte.
Im letzten August habe ich mir ein gebrauchtes
­ otorrad der österreichischen Marke KTM bei einem
M
Händler in der Ostschweiz angeschaut. Nach einer
­P robefahrt habe ich mich für den Kauf entschieden, bar
bezahlt und es aufgrund des langen Weges auch gleich
mitgenommen. Der Händler hatte mich vorher noch
auf den Umstand aufmerksam gemacht, dass der
15 000-km-Service schon fällig gewesen wäre, da der
Töff inzwischen 15 800 km gefahren war, und bot mir
an, die Arbeit vor meiner Abfahrt noch nachzuholen. Da
ich nicht noch lange warten wollte, bedankte ich mich
und verzichtete darauf, mit der Absicht, zu Hause in
Bern meinen eigenen Händler das Motorrad gleich
durchchecken zu lassen.
Vor zwei Wochen hat das Gerät seinen letzten Atem­
zug getan. Motorschaden. Kein Problem dachte ich
­zuerst: Die Garantie läuft bis Januar 2016. Der Verkäufer
machte mich jedoch freundlich darauf aufmerksam,
dass der Service nicht durch einen KTM-Betrieb vorge­
nommen worden war, was nach Bedienungsanleitung
aber Voraussetzung für die Geltendmachung von Garan­
tieansprüchen sei. Jetzt denken Sie sicher: Ist ja klar.
Natürlich haben Sie recht. Aber Fehler passieren eben.
So versuchte ich es zuerst beim schweizerischen Im­
porteur. Der zuständige Mitarbeiter bestätigte mir zwar,
dass der Schaden mit dem Formfehler beim Service
selbstverständlich nichts zu tun habe. Er könne und
wolle mir aber aufgrund der internen Weisungen keine
Garantieleistungen zusprechen. Ich stinksauer. Was soll
ich nun tun? Neuer Motor für 12 000 Franken? Motoren­
revision für 9500 Franken? Wert des Motorrads noch
ca. 13 000 Franken. Also weiterkämpfen. Mail an die
Konzernleitung mit der Androhung von rechtlichen
Schritten.
Seither habe ich nichts mehr gehört. Soll ich nun
klagen?
Der sichere Weg
Prozessrisiken sind grundsätzlich wie alle Risiken
zu kalkulieren respektive zu managen: Eintretenswahr­
scheinlichkeit mal Schadensausmass, wobei die Ein­
tretenswahrscheinlichkeit hier durch das Gericht res­
pektive die Rechtsordnung und das Ausmass durch den
Fall auf der Sachebene bestimmt wird. Die Eintretens­
wahrscheinlichkeit ist deswegen schwierig vorher­
sagbar und daher besonders problematisch. Darum
empfiehlt es sich, entweder eine objektive Prozess­
chancen/-risiken-Abschätzung durch einen unabhän­
gigen Rechtsgutachter vornehmen zu lassen (der eigene
Anwalt befindet sich in einer Interessenkollision). Oder
aber, und dies ist immer der sicherere Weg, den Fall gar
nicht erst vor Gericht/Behörden kommen zu lassen,
­indem man proaktiv kommuniziert (sowohl bereits in
der Phase der Vertragsverhandlungen als auch später
in einem allfälligen Konfliktfall). Der Beizug einer
­Mediationsperson verbessert die Chancen einer Eini­
gung auf ungefähr 80 Prozent (!). Eine solche hat ver­
schiedene weitere Vorteile: Die Beziehungen zu den
bestehenden Vertragspartnern können aufrechterhalten
werden, es entsteht kein Imageschaden, es sind keine
Rückstellungen für Prozesse notwendig, die B
­ elastung
der eigenen Mitarbeitenden (sowohl zeitlich als auch
emotional) ist ebenfalls geringer etc.
Was bedeutet dies nun für mich? Gewinnen kann ich
maximal 12 000 Franken für einen neuen Motor. Wenn
ich unterliege, bezahle ich die Prozesskosten in Höhe
von vielleicht 3000 Franken. Aber die Wahrscheinlich­
keit eines Obsiegens auf dem juristischen weg ist klein.
Vielleicht bei 10 Prozent.
Ich glaube, ich versuche noch mal mit den Öster­
reichern zu reden. Die haben ja so viel Charme …
Mediationsrecht –
Rechtsverhältnisse, Vertraulichkeit, Neutralität,
Freiwilligkeit, Haftung
Lukas Fankhauser-Lobsiger
Fürsprecher, EMBA, Mediator
Professor an der Berner Fachhochschule
Bern, April 2014
2014 erschien die Publikation
«Mediationsrecht – Rechts­
verhältnisse, Vertraulichkeit,
Neutralität, Freiwilligkeit,
­Haftung» von Lukas Fank­hauserLobsiger.
Sie kann unter folgendem
Link heruntergeladen werden:
http://bit.ly/1CmbVyJ
9
Wirtschaftshistoriker: Was bleibt?
Douglass C. North:
«Institutions matter!»
Prof. Dr. Thomas Gees
Historiker und Dozent für
Politik und Public Management
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
«It’s the economy, stupid», rief Bill Clinton 1992 im
Präsidentschaftswahlkampf und besiegte George Bush
senior; Wählerinnen und Wähler sorgen sich um das
wirtschaftliche Wohl. Doch wovon hängt eine p
­ ositive
wirtschaftliche Entwicklung ab? Wirtschaftsnobelpreisträger Douglass C. North ist davon überzeugt,
dass «Institutionen» darüber entscheiden, ob eine
­Gesellschaft aus der Armut herausfindet («Institutions
matter!»). Die Beschäftigung mit der europäischen
Wirtschaftsgeschichte machte North zu einem Vor­
denker der «Neuen Institutionenökonomie (NIÖ)».
«Es ist wirklich seltsam, dass ich den Nobelpreis
e­ rhielt, denn ich beschäftige mich ja mit Problemen der
wirklichen Welt. Die meisten andern beschäftigen sich
mit abstrusen formalen mathematischen Modellen oder
ökonometrischen Theorien», erklärte der Ökonom
Douglass C. North vor zehn Jahren im Interview mit der
Weltwoche. Der US-amerikanische Wirtschaftshisto­
riker erhielt 1993 den Nobelpreis für Wirtschaftswis­
senschaften für seine Erklärung von wirtschaftlicher
Entwicklung. In der Laudatio schrieb das Komitee:
«North hat aufgezeigt, dass wirtschaftliche, politische
und soziale Faktoren in Betracht gezogen werden
­müssen, wenn wir die Entwicklung von Institutionen,
die für das Wirtschaftswachstum eine Rolle gespielt
haben, verstehen wollen.» Seine Ambition war immer,
«die Gesellschaft besser zu machen», schrieb Douglass
C. North, und dieses Ziel habe er nie aus den Augen ver­
loren. Doch dafür müsse man zuerst verstehen, wie die
Wirtschaft funktioniert. Immer grübelte er an der einen
Frage herum: Warum werden die einen Länder reich
und die anderen bleiben arm?
Weiter brauche es den offenen Zugang zu den poli­
tischen Institutionen, weil sonst die Gefahr drohe, dass
eine Elite sich zum eigenen Machterhalt abschotte und
dadurch Wirtschaft und Gesellschaft in die Erstarrung
treibe. Der Wettbewerb sei nicht nur das Ordnungsprin­
zip in der Wirtschaft (zwischen Unternehmen), sondern
auch zwischen politischen Einheiten. Die USA hätten
im Kalten Krieg die Sowjetunion überrundet, weil der
Föderalismus eine Erneuerung der Ideen garantiere.
Dezentralisierung sei deshalb ein Schutz vor Erstarrung
und vor dem Niedergang. In einer Würdigung hat Ger­
hard Schwarz, Direktor der Denkfabrik Avenir Suisse,
die Erkenntnisse so zusammengefasst: «Eigentlich ist
es eine fast banale Erkenntnis: Diversifikation ist die
beste Absicherung gegen Risiken. Auf den Finanzmärk­
ten ist das längst Allgemeingut. Dass es auch in der Welt
der Politik und der Institutionen gilt, hat Douglass North
in die Wissenschaft eingebracht.»
Dass Institutionen – als Regelwerk ­öffentlicher Zu­
sammenarbeit – für das ökonomische Wohl einer
­Gesellschaft zentral sind, hätte auch direkte Folgen für
die gut gemeinte, aber oft wirkungslose Entwicklungs­
politik der OECD-Staaten. Bevor man Geld in den Süden
schickt, müssten die Institutionen dort so ausgestaltet
Wettbewerb als Ordnungsprinzip
1966/67 verbrachte North ein Jahr in Genf, damals sein, dass die Mittel sinnvoll eingesetzt werden können.
führend in Wirtschaftsgeschichte, wo auch Jean-­ Die Erkenntnisse von North und anderen Institutio­
François Bergier lehrte, der 30 Jahre später die nach ihm nenökonomen fanden 2002 Eingang in den Weltent­
benannte Historikerkommission leiten sollte. North wicklungsbericht: «Institutions matter» gilt seither in
wandte sich während seines Aufenthalts in Genf der der entwicklungspolitischen Community als Muss.
wirtschaftlichen Entwicklung des europäischen Konti­ Entwicklungshilfe wird deshalb heute mit der Forderung
nents zu. Er entdeckte die Rolle des Staates, welche er nach einer «Good Governance» verknüpft.
als ausschlaggebenden Faktor für den Aufstieg Europas
im Zuge der Industriellen Revolution betrachtete. Der Quelle
Erfolg Europas sei darauf zurückzuführen, dass ein Douglass C. North: Institutions, Institutional Change and Economic
Cambridge, 1990; deutsch: Institutionen, institu­
ganzer Haufen kleiner Staaten gegenseitig im Wett­ Performance,
tioneller Wandel und Wirtschaftsleistung (Die Einheit der Gesellbewerb standen und voneinander lernten. Damit eine schaftswissenschaften. Bd. 76). Tübingen 1992.
Gesellschaft wirtschaftlichen Erfolg habe, brauche es
«gute» Institu­tionen (primär Eigentumsrechte und
­einen verlässlichen Rechtsstaat).
10
Fokus: Risiko und Sicherheit
Risiken minimieren,
indem man den Markt den Preis bestimmen lässt
Rahel Ryf
Geschäftsführerin tipo ticketing GmbH
Bachelor in Wirtschaftsinformatik,
­Studentin Master Business
Administration
Berner Fachhochschule
[email protected]
Innert kürzester Zeit ausverkaufte Konzerte, überteuerte
­Tickets, ein boomender Schwarzmarkt: Auf dem Schweizer
Ticketmarkt besteht Handlungsbedarf. Den Ticketpreis
­richtig a­ nzusetzen, ist eine Kunst für sich und birgt gewisse
Risiken. Die von Studierenden des Fachbereichs Wirtschaft
ge­gründete tipo ticketing GmbH hilft, diese zu reduzieren.
Mit tipo wurde ein in der Schweiz völlig neuartiges,
­dynamisches Onlinepricing entwickelt.
Auf dem Schweizer Ticketmarkt existiert eine Viel­
zahl von Anbietern. Die Unzufriedenheit bei den End­
kunden wie auch bei den Veranstaltern ist jedoch gross.
Hohe Gebühren, schnell ausverkaufte Veranstaltungen
und überteuerte Tickets auf dem Schwarzmarkt sind
allgegenwärtig. Der Kauf eines Tickets auf Sekundär­
märkten wie Ricardo, Ebay oder direkt vor den Stadien
beeinträchtigt nicht nur den Ticketkäufer, sondern auch
die Künstler und die Veranstaltung selbst und kann eine
beträchtliche Preiserhöhung mit sich bringen. Beliebte
nicht beeinflussbaren Faktoren abhängig, und die Preis­
definition kann massiven Einfluss auf den Umsatz
­haben.
Preis zu hoch angesetzt
Optisch machte das Letzigrund-Stadion an der Eröff­
nungsfeier der Leichtathletik-EM 2015 für einmal einen
ordentlichen Eindruck – besser jedenfalls als an so
manchem Fussballspiel, wo oft mehr als die Hälfte aller
Eine dynamische Preisdifferenzierung schafft
reale Möglich­keiten, mehr Zuschauer zu generieren
und mehr Plätze zu verkaufen.
Rahel Ryf
Musikveranstaltungen, die innerhalb von ­Minuten aus­
verkauft sind, und Tickets, die später viel teurer auf dem
­Sekundärmarkt wieder auftauchen, sind ein gutes Bei­
spiel. Da es keine klare Gesetzgebung gibt, sind gefälsch­
te Tickets für Käufer, die ihre Karten auf dem Schwarz­
markt erworben haben, ein grosses Problem. Zudem
geht der Ticketkäufer auch das Risiko ein, dass ihm der
Zutritt zur Veranstaltung mit einem gefälschten Ticket
verweigert wird.
Sitze leer bleibt. Trotzdem fiel auf, dass der Stadion­kessel
auch diesmal nicht bis an den Rand brodelte. Rund­
herum waren verwaiste Zonen auszumachen. Leere
Sitzplätze haben auch die folgenden Tage das Bild ge­
prägt. Von den 20 000 Tickets, die für jeden Wettkampf­
tag in den Verkauf gelangen sollten, warten Tausende
bis heute noch auf einen Käufer. Viele Leichtathletikfans
haben die Veranstaltung der hohen Preise wegen vor
dem TV statt vor Ort verfolgt.
Der richtige Ticketpreis?
Preis zu tief angesetzt
Der Grund, dass der Schwarzmarkt überhaupt exis­
tiert, ist der im Vorfeld nicht optimal definierte Preis.
Zahlreiche Tickets werden heute nicht verkauft, andere
könnten problemlos mehrmals verkauft werden und
gelangen zu überhöhten Preisen auf die Sekundär­
märkte. Das Kaufverhalten der Kunden ist von vielen
Der Charity Event «Match for Africa» zwischen Roger
Federer und Rafael Nadal war innert weniger Minuten
ausverkauft. Fans haben verzweifelt nach Tickets ge­
sucht und vergebens viel Geld in den Warteschleifen der
Ticketing-Hotlines ausgegeben. Dass die Karten für das
Spektakel kurze Zeit danach im Internet zu einem Viel­
11
Fokus: Risiko und Sicherheit
fachen des ursprünglichen Preises angeboten werden,
erstaunt nicht. Den Charity-Absichten von Federer ent­
spricht dieser Umstand aber mit Sicherheit nicht. Sollte
der Erlös der Veranstaltung doch der «Roger Federer
Foundation» zukommen. Stattdessen haben sich auf
dem Schwarzmarkt nun Dritte auf Kosten des Charity
Events bereichert.
Dynamisches Pricing
Dass Geld an den Schwarzmarkt verloren geht, ist
weder im Interesse des Kunden noch in dem der Veran­
stalter, Künstler oder Sportteams.
Wie kann also der Zwischenhandel minimiert, dem
Kunden jederzeit der optimale Preis geboten und innert
zwei Minuten ausverkauften Veranstaltungen entgegen­
gewirkt werden? Die tipo ticketing GmbH sieht die
­L ösung im dynamischen Pricing. Durch die dynamische
Kalkulation des Preises gelingt es, mehr Menschen zu
den Veranstaltungen zu bringen, indem der optimale
Preis angeboten wird. Ausgangspunkt ­dafür ist die Er­
kenntnis, dass es eine latente Nachfrage gibt, die auf­
grund einer falschen Preisstrategie nicht abgeschöpft
wird. Ticketmaster, ein grosser amerika­nischer Ticket­
verkäufer, verfügt hier über eindeutige Testergebnisse.
Eine dynamische Preisdifferenzierung schafft demnach
tipo ticketing GmbH
Die tipo ticketing GmbH wurde im April 2013 gegründet. Die Geschäftsidee entstand an der Berner Fachhochschule mit dem Auftrag im Modul «Business
Planning» einen Businessplan für ein selbst gewähltes
Projekt zu erstellen. Statt mit dem Abschluss des Moduls die Idee zu verwerfen, haben die vier Gründer
Rahel Ryf (BSc Wirtschaftsinformatik, aktuell MSc
Business Administration), Rolf Stämpfli (BSc Wirtschaftsinformatik, aktuell MSc Business Administration), Matthias Winkler, Informatiker, und Bruno
­Steiner, Informatiker begleitend zum Bachelor Wirtschaftsinformatik Studiengang, die Idee in die Realität umgesetzt. www.tipo.ch
reale Möglichkeiten, mehr Zuschauer zu generieren und
mehr Plätze zu verkaufen.
Der von tipo entwickelte Algorithmus setzt genau
hier an. Dank einem eigens dafür konzipierten dynami­
schen Preismodell hat tipo ein Konzept für ein in der
Schweiz neuartiges, dynamisches Onlineticketing/
-Pricing geschaffen.
Die Richtigkeit der berechneten Szenarien belegen
unter anderem auch diverse Studien und Feldversuche
aus Amerika. Dort werden ähnliche, jedoch weitaus
weniger flexible Systeme bereits erfolgreich eingesetzt.
Laut einer Studie von CNBC werden 40 Prozent der
­Tickets nicht verkauft, weil der Preis zu hoch angesetzt
wurde. Das Entscheidende beim dynamischen Pricing
von tipo ist die Möglichkeit, beliebig viele kritische
­Datenpunkte oder Einflussfaktoren abzurufen und die­
se Informationen in Echtzeit und vollautomatisch in die
Preisgestaltung einfliessen zu lassen.
Das System ist beliebig erweiterbar
Der aktuelle Marktpreis wird hauptsächlich durch
das Prinzip von Angebot und Nachfrage bestimmt.
­Weitere Einflussfaktoren wie das Wetter, Wochentage,
Pistenverhältnisse in Skigebieten und beliebig viele
andere Indikatoren und deren Einfluss werden im Vor­
feld mit dem Veranstalter definiert. Der Fantasie sind
hier keine Grenzen gesetzt. Die Modelle der tipo ticketing
GmbH zeigen, dass eine clevere Preisgestaltung den
Reingewinn markant steigern, den Schwarzmarkt un­
terdrücken und den Markt massgeblich vergrössern
kann. Das System funktioniert sowohl bei gut ausgelas­
teten Veranstaltungen wie bei weniger gut besuchten
Events. Hier wird durch die tiefe Nachfrage der Ticket­
preis gesenkt, was wiederum die Nachfrage steigert. Ein
gut ausgelasteter Event sorgt nicht nur für eine bessere
Stimmung, sondern generiert zusätzlichen Mehrwert
durch die höhere Mantelnutzung (Food/Beverages-­
Bereich).
Aktueller Stand
Um die Plattform auch während der Erstellung des
dynamischen Pricing-Algorithmus zu betreiben, ­werden
auf tipo.ch aktuell auch Tickets mit herkömmlich stati­
schen Preisen vertrieben. Durch den attrak­tiven Preis
(1 CHF/Ticket), welchen tipo durch die hohe Automati­
sierung in Bereichen wie der Eventerfassung bieten
kann, wird die Plattform auch ohne dynamische Preis­
modelle bereits rege genutzt. Erste dynamische Preis­
modelle werden aktuell auf tipo.ch erprobt. Die HSWNight, eine beliebte Studentenparty an der Berner
Fachhochschule, darf als Erste von dynamischen
­P reisen profitieren. Vorerst ist ein linear ansteigendes
Modell im Einsatz.
Im letzten Jahr hat tipo Tickets für über 250 Ver­
anstaltungen verkauft. Bisheriger Höhepunkt und Tür­
öffner für viele weitere grössere Veranstaltungen war
im Mai 2015 das Emmentaler Schwingfest in der aus­
verkauften Ilfishalle, der Spielstätte der SCL Tigers, mit
einer Kapazität von über 5000 Personen.
12
Fokus: Risiko und Sicherheit
Risiken bei
Nachfolgeregelungen
Prof. Dr. Andreas Gubler
Rechtsanwalt, LL.M.
Dozent für Umstrukturierung
und Mergers & Acquisitions
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochhochschule
[email protected]
Prof. Thomas Längin
Betriebsökonom FH, Dozent
für Finanzielles Rechnungswesen
und Controlling
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
In der Schweiz müssen jährlich über 10 000 Unter­
nehmer ihre Nachfolge regeln. Dafür gibt es verschie­
dene Lösungsansätze. Mehr als die Hälfte der Unter­
nehmen wird entweder an Familienmitglieder oder an
familienexterne Führungspersonen übertragen. Die
übrigen Unternehmen werden grösstenteils an andere
Unternehmen oder Finanzinvestoren verkauft. Nach­
folgeregelungen erfolgen in den meisten Fällen ent­
geltlich. Dies gilt nicht nur bei einer Übertragung an
Familienfremde, sondern sehr oft auch bei der Weiter­
gabe an die Nachkommen. Für private Nachfolger stellt
die Finanzierung solcher Unternehmenstransaktionen
in der Regel eine erhebliche Herausforderung dar, da
sie nur selten über ausreichende finanzielle Ressourcen
verfügen, um den Kauf aus eigener Kraft zu finanzieren.
Sie benötigen daher Unterstützung.
Die Nachfolgefinanzierung ist für die Banken ein
interessantes, wenn auch nicht risikofreies Geschäft.
Die Berner Kantonalbank BEKB, die in diesem Geschäft
aktiv ist, hat sich letztes Jahr entschieden, ihr diesbe­
zügliches Wissen zu vertiefen. Zu diesem Zweck hat sie
dem Institut Unternehmensentwicklung des Fachbe­
reichs Wirtschaft der Berner Fachhochschule den Auf­
trag erteilt, eine vorwiegend empirische Studie durch­
zuführen. Die Studie wurde im Frühling abgeschlossen.
Sie hat interessante Erkenntnisse hervorgebracht.
Verschiedene Lösungsmöglichkeiten
Die Studie basiert zur Hauptsache auf Interviews,
welche die beiden Autoren mit 22 Nachfolgern geführt
haben, die in der Zeit zwischen dem 1.1.2011 und dem
1.10.2014 ein Unternehmen übernommen haben.
­Ausserdem haben die Autoren unter Mitwirkung von
Studierenden der Betriebsökonomie insgesamt 35 Ex­
perten interviewt. Die Ergebnisse der empirischen
­Untersuchung wurden mit bestehenden Studien sowie
mit ausgewählter Literatur verglichen. Dank der ver­
hältnismässig kleinen Stichprobe konnten die Inter­
Unternehmen werden oft von Familienmitgliedern oder familienfremden Führungspersonen erworben. Eine zentrale Herausforderung solcher Projekte liegt in der
Finanzierung des Kaufpreises, fehlt es doch
meist an ausreichenden Ersparnissen auf
Käuferseite. In einer Studie des Instituts
Unternehmensentwicklung des Fachbereichs Wirtschaft wurde untersucht, welche
Risiken mit Nachfolgefinanzierungen verbunden sind.
views detailliert ausgewertet werden. Dadurch gelang
es, die Vielfalt der Lösungsmöglichkeiten im Bereich
der Nachfolgefinanzierung aufzuzeigen.
Aufgrund der Befragungen kann festgestellt werden,
dass die Finanzierung der Unternehmensnachfolge zwar
anspruchsvoll, aber machbar ist. Dabei sind verschie­
denste Muster erkennbar. Als hauptsächliche Finanzie­
rungsquellen dienen Eigenmittel, Verkäuferdarlehen
Die Studie zeigt, dass beim Family Buy-out
weniger tief greifende Abklärungen und Mass-­
nahmen getroffen werden als beim Management
Buy-out und beim Management Buy-in.
Andreas Gubler und Thomas Längin
und Bankdarlehen. Andere Quellen wie Private Equity
oder Aktivdarlehen wurden dagegen nicht eingesetzt.
Sie sind bei KMU-Finanzierungen selten.
In wenigen Fällen werden Übernahmen ausschliess­
lich mit Eigenmitteln finanziert. Viel öfter kommt es vor,
dass auch der Verkäufer und/oder eine Bank bei der
Finanzierung mitwirken. Schliesslich gibt es Konstel­
lationen, bei welchen die gesamte Finanzierung durch
Dritte übernommen wird, der Käufer somit keine Eigen­
mittel im eigentlichen Sinne einsetzen muss, beispiels­
weise wenn der Verkäufer dem Käufer eine Gewinnbe­
teiligung einräumt, die für die Kaufpreisfinanzierung
eingesetzt werden kann.
Risiken der Nachfolger
Für einen Nachfolger ist die käufliche Übernahme
eines Unternehmens mit Risiken verbunden. Er riskiert
den Einsatz der eigenen Mittel sowie seine Reputation
im Falle eines Scheiterns. Aus seiner Sicht ist es daher
13
Fokus: Risiko und Sicherheit
Risiken der Fremdkapitalgeber
wichtig, dass das Unternehmen lebensfähig und män­
gelfrei ist sowie dass er keinen übersetzten Kaufpreis
bezahlen muss. Die Lebensfähigkeit des Unternehmens
kann der Nachfolger mit einem Businessplan über­
prüfen, die Angemessenheit des Kaufpreises aufgrund
einer Bewertung beurteilen. Gegen allfällige Mängel
kann er sich mit einer Due Diligence (Sorgfaltsprüfung)
sowie entsprechenden vertraglichen Klauseln absi­
chern.
Nachfolger treffen allerdings nicht immer die glei­
chen Vorsichtsmassnahmen. Die Studie zeigt, dass beim
Family Buy-out (FBO, siehe Kasten) weniger tief grei­
fende Abklärungen und Massnahmen getroffen werden
als beim Management Buy-out (MBO) und bei diesem
geringere als beim Management Buy-in (MBI). Dieses
Ergebnis ist plausibel, denn je näher sich Verkäufer und
Käufer stehen, desto grösser ist ihr gegenseitiges Ver­
trauen. Gezeigt hat sich des Weiteren, dass die befragten
Übernehmer die Risiken und den Abklärungsbedarf gut
­eingeschätzt hatten, beklagte sich doch keiner von ihnen
über nachträglich aufgetauchte Mängel oder eine un­
befriedigende Entwicklung.
FBO, MBO und MBI
Im Rahmen der mit Nachfolgern geführten Interviews
haben die beiden Autoren nur private Käufer befragt.
Nicht in die Betrachtung eingeflossen sind Über­
nahmen durch andere Unternehmen oder Finanzinvestoren. Hinsichtlich der Art der Nachfolge wurden
sowohl familieninterne Regelungen untersucht, die
in der Fachsprache als Family Buy-out (FBO) bezeichnet werden, als auch familienexterne. Bei den Letzteren ist das Management Buy-out (MBO), bei welchem
das Unternehmen von leitenden Mitarbeitenden des
Unternehmens gekauft wird, vom Management Buy-in
(MBI), d. h. dem Unternehmenserwerb durch Führungspersonen, die im Zuge der Transaktion von
­aussen ins Unternehmen eintreten, zu unterscheiden.
Kann der Erwerber den Kaufpreis nicht vollständig
aus eigenen Mitteln bezahlen, ist er auf Fremdfinanzie­
rung angewiesen. Sein Ziel ist es in diesem Fall, Zinsen
und Amortisation der aufgenommenen Darlehen aus
künftigen Unternehmensgewinnen zu finanzieren.
Da die Ertragskraft eines Unternehmens ungewiss
ist, könnte man erwarten, dass Verkäufer und Bank
­einen Kredit nur gegen entsprechende Sicherheiten ein­
räumen. Dies stimmt aber nur bedingt. In der Praxis
verlangen Banken, die einem Nachfolger einen Akqui­
sitionskredit einräumen, zwar schon gewisse Sicher­
heiten: Sie lassen sich die gekauften Aktien verpfänden
und verlangen mitunter eine Solidarbürgschaft oder
eine Lebensversicherung. Diese Sicherheiten sind aber
von beschränktem Wert, sollte das Unternehmen fallie­
ren. Aus diesem Grund werden Nachfolgefinanzierun­
gen der Banken laut einer Faustregel auf etwa 50 Prozent
des Kaufpreises begrenzt. Bankdarlehen werden ausser­
dem meist nur eingeräumt, wenn der Erwerber einen
überzeugenden Businessplan vorweisen kann. Schliess­
lich muss der Kaufpreis innert weniger Jahre amortisiert
werden können.
Ein höheres Risiko als die Bank geht der Verkäufer
ein, wenn er mit einem Darlehen bei der Finanzierung
mitwirken muss. Für ihn bleiben keine Sicherheiten
übrig. Ausserdem muss sein Darlehen meist nachrangig
ausgestaltet werden, wenn eine Bank bei der Finanzie­
rung mitwirkt. Es darf mithin erst zurückbezahlt wer­
den, nachdem der Bankkredit vollständig amortisiert
worden ist. Unternehmer stehen Nachfolgern bei der
Finanzierung trotzdem oft zur Seite, weil sie an der
­spezifischen Regelung interessiert sind und nicht an ein
anderes Unternehmen verkaufen wollen. Sie nehmen
die Nachteile der Finanzierung mit anderen Worten in
Kauf, um der gewünschten Nachfolgeregelung zum
Durchbruch zu verhelfen.
Gute Nachrichten für potenzielle Nachfolger
Das sind alles grundsätzlich gute Nachrichten für
potenzielle Nachfolger. Es ist möglich, ein Unternehmen
zu kaufen, auch wenn man die dafür nötigen finanziel­
len Mittel nicht aus eigener Kraft aufbringen kann. Ein
solcher Erwerb setzt aber einen verständigen Verkäufer,
einen gut ausgebildeten, erfahrenen und motivierten
Käufer und ein Unternehmen voraus, das lebens- und
entwicklungsfähig ist.
Eine Kurzfassung der Studie ist zu finden unter
https://www.bekb.ch/-/media/bekb/documents/firmen­
kunden/KMU-Kurzstudie-Nachfolge.pdf?la=de. Die
vollständige Studie kann heruntergeladen werden unter
https://www.bekb.ch/komplettstudie_nachfolge.
Kurs Selbstständigkeit durch Unternehmenskauf
Der Fachbereich Wirtschaft veranstaltet im Oktober 2015 und
im Januar 2016 einen viertägigen Kurs zum Thema Selbstständigkeit durch Unternehmenskauf. Weitere Auskünfte erteilt Prof. Beat
Geissbühler (Tel. 031 848 44 10 oder [email protected]).
14
News
Frauen, Geld und Banken –
eine Onlineausstellung
Christiane Koncilja
Projektleiterin
Institut Unternehmensentwicklung
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
In der Onlineausstellung «Frauen, Geld und Banken» auf ­frauenundgeld.ch
­äussern sich Frauen aus unterschiedlichen Generationen zum ­Thema Geld,
­Banken und Unternehmertum. Ziel des Projektes des Instituts Unternehmens­
entwicklung ist, der Öffentlichkeit zu z­ eigen, wie Frauen in der Vergangenheit mit dem Thema umgingen, was die wesent­lichsten Veränderungen der
­letzten Jahre waren und wie sich die ­Situation heute präsentiert.
Im Rahmen eines Projektes des Instituts Unter­
nehmensentwicklung der Berner Fachhoch­schule habe
ich als Projektleiterin untersucht, welches Verhältnis
­Frauen heute zu Geld und zum Thema Banken und Entre­
preneurship haben. Um die Ergebnisse auf attraktive
Art und Weise zu präsentieren, werden sie der breiten
Öffentlichkeit in einer Onlineausstellung zugänglich
gemacht. Grundlage der Studie bildeten Interviews mit
Frauen aus der ganzen Schweiz, darunter Unterneh­
merinnen und Finanzexpertinnen – aber auch Frauen
mit ganz anderen beruflichen Hintergründen. Auf der
Website frauenundgeld.ch finden sich nebst Videoclips
und historischen Informationen zahlreiche Interviews,
welche die verschiedenen Erfahrungen und Meinungen
der Frauen aus unterschiedlichsten Branchen und
­Generationen zeigen.
Steiniger Weg
Die Finanzbranche wurde weltweit über Jahrzehnte
von Männern dominiert. Obwohl in den vergangenen
Jahren wichtige Schritte in Richtung Gleichstellung von
Frau und Mann gemacht wurden, existiert in verschie­
denen Bereichen nach wie vor ein Ungleichgewicht. Die
rechtliche Benachteiligung der Frau hat lange Zeit das
Ihrige dazu beigetragen, dass Frauen in ihrer finan­
ziellen Entscheidungs- und Handlungsfreiheit stark
eingeschränkt waren. Die Auseinandersetzung mit der
einstigen Gesetzgebung hilft deshalb, zu verstehen, wie
das Verhältnis von Frauen zum Thema Finanzen in der
Vergangenheit beeinflusst und geprägt wurde.
Die Ausstellung thematisiert einige der Heraus­
forderungen, mit denen sich Frauen in der Vergangen­
heit konfrontiert sahen. Dagmar Schönig, Kuratorin von
Wertpapierwelt, dem weltweit ersten internationalen
Museum für historische Aktien und Anleihen, dazu:
«Wollte eine Frau die Rolle der selbstständigen Unter­
nehmerin übernehmen, war der Weg sehr steinig. Jen­
seits von Haushalt und Kindererziehung gab es kaum
eine Ausbildung, die für sie als schicklich angesehen
wurde.» Kredite habe es nur mit der Zustimmung
des Ehemannes oder eines Vormundes gegeben. «In
Deutschland brauchte eine Frau noch bis Ende der
1960er-Jahre die Erlaubnis des Ehemannes, wenn sie
ein Bankkonto eröffnen wollte.»
Erfahrung der Finanzexperten
Im Rahmen des Projektes wurde auch untersucht, ob
Frauen anders investieren als Männer. Aus verschie­
denen Studien geht hervor, dass sich Frauen bei diversen
finanziellen Aspekten von Männern unterscheiden.
Zahlreiche Finanzexperten teilen diese Meinung. Die
Risikowahrnehmung beispielsweise wird von sozialen
und kulturellen Faktoren beeinflusst und besitzt eine
emotionale und affektive Dimension.* Untersuchungen
haben gezeigt, dass Frauen meist empfindsamer
für wahrgenommene Risiken sind als Männer. Das
­Geschlecht spielt auch bei Investitionspräferenzen und
der Finanzplanung eine Rolle. In Bezug auf den Bera­
tungsprozess holen sich Frauen, bevor sie Investitions­
entscheidungen treffen, eher professionellen Rat als
Männer. Daher halten weibliche Investoren auch
­häufiger nach detaillierten Informationen Ausschau.
Frauen neigen dazu, ihre Werte in ihre Finanzplanung
zu integrieren; aufgrund dieser Tatsache finden sie
­sozial verantwortliche Investitionen sehr attraktiv.
Wir haben in der Schweiz drei erfahrene Finanz­
experten befragt, und alle stimmten darin überein, dass
Frauen und Männer unterschiedlich investieren: «Die
Frauen erwarten, dass die Finanzberaterinnen und
­-berater ihnen auch die zusätzlichen Fragen betreffend
ökologische und soziale Auswirkungen des Ver­haltens
der Führungskräfte und der Produktion der Güter und
Dienstleistungen beantworten können», sagt beispiels­
weise Antoinette Hunziker-Ebneter, CEO und Grün­
* Olsen, R. A. (2001). Behavioral Finance as Science: Implications
from the research of Paul Slovic. The Journal of Behavioral
Finance, 2, 3: 157–159.
Koncilja, Christiane (2012). Gender & Finance: Financial profile
of continuing education students according to gender, Bern
­University of Applied Sciences, Business Division. http://
www.wirtschaft.bfh.ch/uploads/tx_frppublikationen/
2012-09-GenderFinanceStudieLowRes_01.pdf
15
News
dungspartnerin von Forma Futura Invest AG. Für Fleur
Platow, Finanzexpertin und Autorin, ist klar: «Der
­Glaube vieler männlicher Banker, mit spezifisch femi­
ninen Anlagen bzw. Produkten bei Frauen Furore
­machen zu können, ist falsch. In deren Fokus steht
­v ielmehr die Frage nach den möglichen Gewinnchancen
oder Verlustrisiken. Dabei wird die Auswahl der Aktien
und Obligationen durchaus auch nach Kriterien wie
Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung der jewei­
ligen Unternehmensführung getroffen.» Dr. Mirjam
Staub-Bisang, CEO und Gründungspartnerin von Inde­
pendent Capital ­Management AG, sagt, dass Frauen
ihrer Erfahrung nach konservativere Investorinnen
sind: «Sie sind risikobewusst. Das heisst, sie wollen die
Risiken kennen, die mit einem Investment ver­bunden
sind, und sich ­bewusst dafür oder dagegen ­entscheiden.»
Frauen und Unternehmertum
Das Verhältnis von Frauen zu Geld und Themen wie
Gesundheit und Bildung sowie Philanthropie und
­Geschlechtergleichheit war ebenfalls Teil unserer Un­
tersuchungen. Debra Ali-Lawson, Professorin für Inter­
kulturelles und Internationales Management an der
Berner Fachhochschule sagte im Gespräch: «Ich habe
den Eindruck, dass bezüglich ‹Geld› im Westen oft die
Auffassung vorherrscht, dass Frauen in weniger ent­
wickelten Gesellschaften absolut kein Mitspracherecht
bei finanziellen Angelegenheiten haben. Rein oberfläch­
lich betrachtet, trifft dies vielleicht zu. Aber es lohnt
sich, tiefer zu blicken.» Friederike Thilo, Wissenschaft­
liche Mitarbeiterin an der Berner Fachhochschule be­
tonte im Interview: «Frauen warten nicht auf gesund­
heitliche Probleme oder schwindende Schönheit,
sondern antizipieren diese Entwicklung. Das bedeutet,
dass eine Geldausgabe auch dann getätigt wird, wenn
der Nutzen erst zeitverzögert eintritt, aber absehbar ist.
Kurzfristige Erfolge sind sekundär, langfristiger Nutzen
wird favorisiert.»
Aufgrund seiner sozialen und ökonomischen Trag­
weite spielt das Unternehmertum eine wichtige volks­
wirtschaftliche Rolle. Trotz den Herausforderungen, mit
denen sich Frauen in Bezug auf das Unternehmertum
konfrontiert sehen, steigt die Anzahl Unternehmen, die
von Frauen geleitet werden, weltweit. Auch wenn es in
der Schweiz nach wie vor mehr Unternehmer als
­Unternehmerinnen gibt, sind wir gemäss dem Global
Entrepreneurship Monitor (GEM 2013) im weltweiten
Vergleich gut aufgestellt.
Quellen
––Amoros, J. E., und N. Bosma (2013). Global Entrepreneurship
­Monitor 2013 Global Report. Online unter
http://www.gemconsortium.org/docs/download/3106.
––Koncilja, Christiane (2012): Gender & Finance: Financial profile
of continuing education students according to gender, Bern
­University of Applied Sciences, Business Division.
––Olsen, R. A. (2001). Behavioral Finance as Science: Implications
from the research of Paul Slovic. The Journal of Behavioral
­Finance, 2, 3: 157–159.
Stimmen von frauenundgeld.ch
Melanie Jone
Inhaberin
Cupcake Affair
Cornelia Minder-Stingeli
Inhaberin
KüchenLaden
Susanne Schanz
Mitinhaberin
Gourmetbox GmbH
«Unternehmerin zu sein, bedeutet für mich,
unternehmerisch zu denken und zu han­
deln, mit dem Ziel, ein Geschäft langfristig
rentabel zu führen. Die Ideen und Handlun­
gen dahinter sind stark verbunden mit Moti­
vation, Ehrgeiz und Leidenschaft für das
Produkt, welches man verkauft.»
«Mit meiner Bank bin ich grundsätzlich
­zufrieden. Ich erwarte eine kompetente und,
aufgrund der langjährigen Geschäftsbezie­
hung, individuelle Beratung. Meine Bank
soll ein solides, eher konservatives Funda­
ment haben, transparent sein und ethische
Werte vertreten.»
«Bei <Frauen und Unternehmertum> denke
ich an verschiedene starke Unternehmerin­
nen, die ich in den vergangenen Jahren ge­
troffen habe und welche mir als Vorbild
dienen. Wichtig beim Thema ‹Frauen und
Familie› scheint mir, dass Frau und Mann
am g­ leichen Strick ziehen und die Be­
treuungsaufgaben teilen. Ich sehe dies als
­Chance für beide.»
Susana Moor
Mitinhaberin
Gelateria di Berna
«Beim Begriffspaar ‹Frauen und Geld›
kommt mir das Glück und Privileg der finan­
ziellen Unabhängigkeit in den Sinn, das für
unsere Mütter und Grossmütter noch keine
Selbstverständlichkeit war.»
Bianca Cherubini
Inhaberin
Stoffstübli Cherubini
«Als ich ein Geschäftskonto benötigte,
­suchte ich meine Hausbank auf, lies mich
beraten und ging mit vollem Vertrauen nach
Hause. Kundenservice, Zuverlässigkeit und
Beratung sind für mich das A und O.»
Celia de Castro Ginsing
Mitinhaberin
Top Events Bern AG
«Ich denke Frauen gehen viel bewusster mit
Geld um als Männer. Den Frauen wird oft
vorgeworfen, dass sie nicht mit Geld um­
gehen können. Dies ist meiner Meinung nach
ein Klischee. Frauen denken an die Zukunft
und setzen viel daran, nicht in die Schulden­
falle zu tappen.»
Das Projekt wurde von der Kommission
Chancengleichheit der Berner Fachhoch­
schule gefördert. Zur Ausweitung des Pro­
jekts sind wir im Augenblick auf der Suche
nach weiteren Fördermöglichkeiten.
www.frauenundgeld.ch
16
Fokus: Risiko und Sicherheit
Steigende Risiken
im Exportgeschäft – wie damit umgehen?
Das Exportrisiko verändert sich: Es ist heute gleichzeitig komplexer,
­unbeständiger und globaler. Angesichts der komplexen Risikolage
­müssen sich Schweizer Exportunternehmen mit der Frage aus­
einandersetzen, wie sie damit umgehen. Drei Fragen stehen dabei
im ­Zentrum: Von welchen Risiken sind die Unternehmen vor
allem ­betroffen? Welche Absicherungsmassnahmen setzen sie ein?
Wie s­ chätzen sie die Entwicklung der Risiken ein? Eine Studie
der BFH und von Euler Hermes gibt Auskunft darüber.
Dr. Paul Ammann
Leiter Executive MBA in
International Management
Departement Technik
und Informatik (TI)
Berner Fachhochschule
[email protected]
Die Berner Fachhochschule und die Kreditversiche­
rungsgruppe Euler Hermes ­f ührten Anfang 2015 eine
Umfrage bei Schweizer U
­ nternehmen durch, mit der sie
das Risikomanagement im Bereich des Exportgeschäfts
untersuchten. Dabei wurden zum ersten Mal alle Export­
risiken und die e­ ingesetzten Absicherungsmassnahmen
analysiert. Im Fokus stand nicht wie üblich nur das
Währungsrisiko. Ziel dieser Studie ist, exportierenden
Unternehmen eine Vergleichsplattform zu liefern, sie
bei der Absicherung der Risiken zu unterstützen und
allfällige Optimierungspotenziale aufzuzeigen. Abge­
fragt wurden folgende Risiken: Währungs-, Delkredereund Sicherheits­r isiken, konjunkturelle, politische und
interkulturelle Risiken sowie die Risiken fehlender
Rechtssicherheit.
Massnahmen zur Absicherung der Währungsrisiken
Einkauf im Ausland
bei Aufwertung des CHF
52%
Kostensenkungen in der Schweiz
bei Aufwertung des CHF
49%
Rechnungsstellung in CHF
bei Kunden im Ausland
32%
Absicherungen über
Währungstermingeschäfte
29%
Preiserhöhung im Ausland
bei Aufwertung des CHF
24%
Gleitklausel
14%
Weiss nicht
Das Währungsrisiko
5%
Keine Massnahmen
1%
0%
Schweizer Exportunternehmen sind stark von
­ isiken im Export betroffen. Von 357 befragten Unter­
R
nehmen gaben 56 Prozent an, wegen der Währungs­
situation Aufträge verloren zu haben. Bei 25 Prozent der
antwortenden Unternehmen haben Kunden aus dem
Ausland Rechnungen nicht bezahlt, und 10 Prozent ga­
ben an, wegen unbezahlter Aufträge aus dem ­Ausland
sogar mit Liquiditätsproblemen konfrontiert ge­wesen
zu sein.
Was die zukünftige Entwicklung der Risikolage
­angeht, so erwarten rund 80 Prozent der Firmen zu­
nehmende oder gleichbleibende Risiken. Nur rund
20 Prozent der befragten Unternehmen prognostizieren
eine Abnahme der Risiken. In diesem Zusammenhang
überrascht es, zu sehen, dass viele Firmen bei als hoch
eingeschätzten Risiken wie beispielsweise dem kon­
junkturellen Risiko keine Massnahmen ergreifen. Die
Hauptrisiken für die Schweizer Exportunternehmen
sind das Währungs-, das konjunkturelle, und das
­Delkre­dere­r isiko.
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Für das Währungsrisiko sind Schweizer Unterneh­
men stark sensibilisiert und reagieren entsprechend gut
mit wirkungsvollen Massnahmen (siehe Grafik). Rund
50 Prozent der Unternehmen erhöhen den Einkauf im
Ausland und senken die Kosten in der Schweiz. Eher
tiefe 29 Prozent nehmen Absicherungen über Wäh­
rungstermingeschäfte vor – wohl ein Resultat des
­Vertrauens, das die Schweizer Nationalbank bis zum
Entscheid genoss, den Franken-Euro-Kurs nicht mehr
zu stützen. Überraschend hohe 32 Prozent gaben an,
ihre Rechnungen im Ausland in Schweizer Franken
stellen zu können. Ebenfalls beachtlich hohe 24 Prozent
gaben an, bei der Aufwertung des Schweizer Frankens
die Preise im Ausland erhöhen zu können. Diese Unter­
nehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht und ver­
fügen über einen Konkurrenzvorteil, der es ihnen er­
laubt, die Kosten der Frankenstärke zum Teil auf die
Kunden im Ausland zu verlagern. 14 Prozent der Unter­
17
Fokus: Risiko und Sicherheit
nehmen setzen Gleitklauseln* in ihren Verkaufsver­
trägen ein. Lediglich 5 Prozent der befragten Unter­
nehmen treffen keine Massnahmen.
Das konjunkturelle Risiko
Auffallend ist, dass hohe 88 Prozent der Unter­
nehmen in der Vergangenheit stark oder mittel vom
konjunkturellen Risiko betroffen waren und 83 Prozent
der Unternehmen ein Wachstum oder ein Gleichblei­
ben des konjunkturellen Risikos vorhersagen. Nichts­
destotrotz ergreifen 23 Prozent der Unternehmen keine
Mass­nahmen dagegen. Fast die Hälfte aller befragten
­U nternehmen versucht über Diversifikation – also
­P räsenz in den wichtigsten Exportländern – das Risiko
zu verteilen. Andere Unternehmen passen frühzeitig
ihre Ressourcen in den entsprechenden Ländern an oder
ziehen sich bei konjunkturellen Problemen aus dem
betroffenen Land zurück.
Das Delkredere-/Kreditrisiko
55 Prozent der Unternehmen waren stark oder mittel
vom Delkredere-/Kreditrisiko (Zahlungsunfähigkeit
oder -unwilligkeit von Kunden im Ausland) betroffen.
Durch Vorauszahlungen, Anzahlungen, Akkreditiv**
und Bonitätsabklärungen – über Auskunftsdaten­
banken wie zum Beispiel Duns and Bradstreet – versu­
chen Unternehmen dieses Risiko zu minimieren. Dage­
gen werden Garantien, Kreditversicherungen und
Inkasso durch Drittunternehmen im Vergleich nur
selten eingesetzt.
Interessant ist, wie Schweizer Unternehmen die
­Entwicklung der Exportmärkte einschätzen. Sie gehen
* Gleitklausel: Kunde übernimmt Teile des Währungsverlusts, der
zwischen Vertragsabschluss und Auslieferung des Produkts eintritt,
** Das Akkreditiv ist das Versprechen einer Bank, dem Verkäufer
einen bestimmten Betrag zu zahlen, vorausgesetzt, dass er
­innerhalb eines festgelegten Zeitraumes die vorgeschriebenen
Dokumente einreicht.
EMBA International Management
Die BFH vermittelt mit dem Executive MBA in
­International Management ganzheitliches Wissen für
die Vorbereitung auf Führungsfunktionen im internationalen Geschäft. Studierende führen parallel zu den
Vorlesungen eine Marktstudie China durch. Auftraggeber sind Schweizer Unternehmen. Die Studie
­behandelt den Markteintritt und die Verbesserung der
aktuellen Bearbeitung des chinesischen Marktes. In
Shanghai befragen die Studierenden p
­ otenzielle
­Kunden und Partner in den Marktsegmenten der aufgabenstellenden Unternehmen. Unternehmen und
Studierende profitieren sehr von diesem praxisorientierten Ansatz.
Weitere Informationen: www.ti.bfh.ch/emba-im
davon aus, dass Exporte in die USA, nach China und in
die Golfstaaten zunehmen werden. Auf der anderen Sei­
te prognostizieren Schweizer Exportfirmen eine rück­
läufige Entwicklung der Exporte in den Euroraum.
Ein Ziel der Umfrage war, festzustellen, welche
­Ereignisse Unternehmen dazu veranlassen, verstärkte
Absicherungsmassnahmen zu treffen. Es stellte sich
heraus, dass ein Margenrückgang oder Debitorenver­
luste im Ausland Unternehmen am häufigsten dazu
­bewegen, präventiv zu handeln und die anstehenden
Risiken besser abzusichern.
Vertriebspartner als Quelle
Im Rahmen der Umfrage wurde weiter eruiert, wie
Schweizer Exportunternehmen sich in der heutigen
Informationsflut informieren. Dabei stellte sich heraus,
dass Unternehmen als häufigste Informationsquellen
Vertriebspartner in den Exportländern und interne
Quellen nutzen. Die meist genutzten Informations­kanäle
für die Absicherung von Exportrisiken sind dabei immer
noch klassische Medien und Websites – Social-Media-­
Anwendungen und Mobile-Apps spielen noch eine
­k leine Rolle.
Bei den Massnahmen zur Absicherung des Export­
risikos fällt auf, dass die am häufigsten genannten das
Einverständnis des Kunden im Ausland voraussetzen:
Absicherungsmassnahmen wie Vorauszahlung, Rech­
nungsstellung in Schweizer Franken und das Akkredi­
tiv können nur in Absprache mit dem Kunden eingesetzt
werden. Auf lange Sicht ist es für die Schweizer Export­
unternehmen wichtig, den Einsatz der Absicherungs­
massnahmen zu überdenken: Mit grosser Wahrschein­
lichkeit werden die Kunden in einigen Jahren nicht mehr
zu einer Vorauszahlung bereit sein. Denn in vielen
­Bereichen werden neue Konkurrenten – zum Beispiel
chinesische Maschinenhersteller – mit ähnlich guten
Produkten auftreten. Der Einsatz von Absicherungs­
massnahmen ohne Einbezug der Kunden, d. h. eine
kundenfreundliche Risikoabsicherung, kann damit zu
einem entscheidenden Konkurrenzvorteil werden.
Bei mehreren als bedeutend eingeschätzten Risiken –
wie beispielsweise dem konjunkturellen Risiko – gaben
auffallend viele Unternehmen an, keine Absicherungs­
massnahmen zu ergreifen – wohl ein Hinweis darauf,
dass noch nicht alle Unternehmen dem Risikomanage­
ment die nötige Aufmerksamkeit schenken. Es ist wich­
tig, dass die Schweizer Unternehmen das Risikomanage­
ment auf strategischer Ebene positionieren, proaktiv
mit den Risiken umgehen und die Risikoabschätzung
sowie den Einsatz der Absicherungsmassnahmen regel­
mässig auf Geschäftsleitungsebene überprüfen.
Weitere Informationen:
www.ti.bfh.ch/exportrisiko_monitor
Quelle
Ammann P., Exportrisiko-Monitor 2015, Bern 2015: www.ti.bfh.ch/
exportrisiko_monitor.
18
Fokus: Risiko und Sicherheit
Risikomanagement:
die Suche nach grösstmöglicher Sicherheit
Michel Arm
Student Bachelor Betriebsökonomie
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Der erfolgreiche Umgang mit Risiken und Sicherheiten
ist eine der wiederkehrenden Hauptaufgaben während
und zweifellos auch nach dem Studium. Unterschiedliche
Disziplinen der Betriebsökonomie versuchen mithilfe
von verschiedenen Methoden potenzielle Risiken zu
­minimieren und damit grössere Sicherheiten zu schaffen.
Risiken sind allgegenwärtig. Einige nehmen wir
wahr, andere übersehen wir. Wir tun dies oftmals
­unabsichtlich, manchmal aber ganz bewusst. Sei dies
in unserem privaten oder in unserem beruflichen
­Umfeld. In den letzten Jahrzehnten gewann deshalb das
sogenannte Risikomanagement stets an Wichtigkeit.
Die Fähigkeit, Risiken zu erkennen, zu bewerten und zu
kontrollieren, ist für betriebswirtschaftliche Frage­
stellungen von zentraler Bedeutung. Dabei sprechen wir
im unternehmerischen Kontext von Corporate oder
­Integrated Risk Management. Bereits während des
­B achelorstudiums zeigt sich, dass sich verschiedenste
Disziplinen der Betriebsökonomie mit potenziellen
­R isiken auseinandersetzen.
Die richtigen Risiken identifizieren
Um Risiken gezielt zu analysieren und zu beseitigen,
gilt es, diese erst einmal zu erfassen. Das bereits hier
die Weichen entscheidend gestellt werden, erscheint
nachvollziehbar. Trotzdem beherbergt dieser erste
Das grösste Risiko unserer Zeit liegt
in der Angst vor dem Risiko.
Helmut Schoek (*1922), Soziologe
Schritt einige Fehlerquellen. Oftmals spielt die subjek­
tive Wahrnehmung eine negative Rolle beim Festhalten
potenzieller Risiken. Konkret geht es darum, nicht nur
möglichst gängige Alibi-Risiken festzuhalten, sondern
gezielt nach versteckten und vielleicht bis anhin un­
bekannten Risiken zu suchen. Standardisierte Risikoin­
dikatoren bilden hierbei einen festen Bestandteil der
Risikoidentifikation.
Vor allem in den Modulen des Finanzmanagements
trifft man als Studierender auf die üblichen Markt-,
­L iquiditäts- oder Ausfallrisiken. Diese werden vielfach
in Form von systembasierten Kennzahlen oder vor­
definierten Hinweisen während Transaktionsprozessen
ermittelt. Gerade hier besteht die Gefahr, dass neu­artige
Risiken nicht in den Algorithmen solcher Systeme be­
rücksichtigt werden.
Dagegen zeigen sich in den Modulen aus den Berei­
chen Unternehmensentwicklung oder Marketing ganz
andere Tendenzen. Für neue Geschäfts- oder Angebots­
ideen wird in den entferntesten Ecken nach Risiken wie
abnehmenden Kundenbedürfnissen oder überholten
Technologien gesucht. Dabei geht der Blick für die
­offensichtlichen Risiken komplett verloren. So kann es
sein, dass neue Entwicklungen mit grossem Potenzial
an Problemen scheitern, die zuvor als banal abgetan
wurden. So steigen beispielsweise zu tief geschätzte
Produktionskosten des neuen Angebots schnell ins
­Unermessliche. Oder das Produkt bzw. die Dienstleis­
tung kann den Endkunden trotz vorhandenen Bedürf­
nissen nicht auf einfache Art und Weise zugänglich
gemacht werden und findet daher keinen Absatz.
Die Risiken richtig qualifizieren
Wir haben nun diverse Risiken eruiert. Jetzt kommt
es darauf an, was wir daraus machen. Auch während
dieses zweiten Schrittes haben wir einige wichtige Ent­
scheidungen zu treffen. Die gängigen Risikoqualifi­
kationen basieren auf den Dimensionen Eintrittswahr­
scheinlichkeit und Schadenausmass. Auch hier tun wir
gut daran, alle möglichen subjektiven Wertungen aus
unseren Analysen zu verbannen. Dabei scheint das
­Finanzmanagement im Vorteil. Dort kann oftmals auf
historische Entwicklungen zurückgeblickt und daraus
eine Prognose abgeleitet werden, inwiefern gewisse
Risiken erfahrungsgemäss ein hohes Eintritts- oder
Schadenpotenzial mit sich bringen. Aber trotz detail­
lierten mathematischen Berechnungen basieren auch
diese Modelle nur auf Annahmen aus vergangenen Zei­
ten. Noch schwerer hat es die Unternehmensentwick­
lung. Neue Ideen haben keine Vergangenheit. Es bleibt
nur die Möglichkeit, Risiken anhand bisherigen, mög­
lichst ähnlichen Marktprozessen einigermassen kalku­
lierbar abzuleiten.
19
Fokus: Risiko und Sicherheit
Umso mehr sollten wir auf unsere Stärken vertrauen
und den Chancen, die sich dank dem eingegangenen
Risiko bieten, positiv begegnen.
Die Risiken wirklich beherrschen
Die wirklichen Risiken bewältigen
Drittens muss klar festgelegt werden, welche Katego­
rien von Risiken in welcher Reihenfolge behandelt wer­
den. Alle Risiken auf einmal zu beheben, ist vielfach
unmöglich. Sinnvoller ist es, herauszufinden, welche
möglichst rasch behoben werden müssen. Es nützt nichts,
alle vermeintlich kleinen Risiken zuerst zu b­ eseitigen,
nur weil man dazu in der Lage ist und diese Prozesse
einfacher erscheinen. Verlieren wir die grossen Risiken
aus den Augen, kann dies gravierende Folgen haben.
Im finanzwirtschaftlichen Bereich stehen hier viele
standardisierte Instrumente zur Verfügung, die wäh­
rend des Studiums vermittelt werden. So gibt es ver­
schiedene Absicherungstransaktionen (sogenanntes
Hedging), die getätigt werden können, um beispielswei­
se Wechselkursschwankungen oder Veränderungen in
den Rohstoffpreisen vorzubeugen. Dagegen sind die
Marktrisiken bei neuen Geschäftsideen oder Marketing­
kampagnen oftmals nur gering beeinflussbar. Umso
wichtiger ist es, bei der Risikohandhabung mögliche
Massnahmen und Strategien vorzubereiten, um Risiken
auch bei einem Eintreten erfolgreich managen zu kön­
nen. Zu guter Letzt müssen wir uns bewusst sein, dass
wir niemals alle Risiken komplett entfernen können.
Risikomanagement
Risikomanagement im betriebswirtschaftlichen Sinn
umfasst sämtliche Massnahmen zur systematischen
Erkennung, Analyse, Bewertung, Überwachung und
Kontrolle von Risiken. Insofern handelt es sich hierbei
um eine unternehmerische Führungsaufgabe. Dieser
weitverbreitete Begriff ist in verschiedenen ökonomischen Teildisziplinen in unterschiedlichen Ausprägungen zu finden. Im privaten Bereich beschreibt
Risikomanagement den persönlichen Umgang mit
Gefahren. Daraus lässt sich unter anderem die Risikobereitschaft als individuelle Verhaltensdimension
ableiten. Wir können sehr viel über uns selbst lernen,
indem wir erkennen, auf welche Art und Weise wir
Risiken in unserem privaten und beruflichen Alltag
begegnen.
Auch eine nachhaltige Risikobeseitigung bedeutet
nicht immer, dass Risiken für alle Zeiten aus der Welt
geschafft sind. Eine stetige Risikokontrolle ist von
grosser Bedeutung. Hier schliesst sich der Kreis zu den
Risikoindikatoren. Diese Erkennungsprozesse von
­R isiken sollten immer als laufendes Verfahren betrach­
tet werden und stets darauf ausgerichtet sein, dass alte
Risiken in neuen Formen oder an anderen Stellen wieder
auftreten können.
Ein wichtiger Begriff ist hierbei die Risikoakzeptanz.
So erscheinen heute viele Risiken als vertretbar, die
vielleicht morgen nicht mehr toleriert werden. In den
meisten Bereichen ist die Zu- oder Abnahme dieser
­A kzeptanz ein schleichender Prozess. Aufgrund von
neuen Ereignissen können aber manchmal sofortige
Wer jedes Risiko ausschalten will,
der zerstört auch alle Chancen.
Hans-Olaf Henkel (*1940), Topmanager, ehem. Europa-Chef IBM
Veränderungen auftreten. Dies zeigt uns umso mehr,
dass auch das beste Risikomanagement nicht allen
­Restrisiken vorbeugen kann. Vielmehr kommt es darauf
an, wie wir mit diesen umgehen und ob wir den Schritt
in die ­Zukunft wagen und neue Finanztransaktionen
tätigen oder unsere Pläne privat wie beruflich voran­
treiben; trotz allen Risiken.
Quellen
––AERNI, M., & BRUHN, M., 2013. Integrierte Kommunikation,
Grundlagen mit zahlreichen Beispielen, Repetitionsfragen
mit Antworten und Glossar, 3. Aufl., Zürich: Compendio Bildungsmedien AG.
––BREALEY A. R., MYERS C. S. & ALLEN F., 2010. Principles of
­Corporate Finance, 10. Aufl., McGraw-Hill/Irwin.
––BRÜHWILER, B., 2008. Neue Standards im Risikomanagement.
ISO/DIS 31000 und ONR 49000:2008. MQ – Management und
Qualität. 2008(5), S. 26–27. Online: http://www.qm-aktuell.de/
downloads/mq_05_08_s26-27_v.pdf (27.5.2015).
––DORIZZI, F. & STOCKER, P. O., 2011. Der Businessplan. Von der
Idee zur Umsetzung, Zürich: Verlag SKV.
––KÜHN, R. & PFÄFFLI, P., 2010. Marketing – Analyse und Strategie,
13. Aufl., Zürich: Werd.
––LOMBRISER, R. & ABPLANALP, P. A., 2010. Strategisches
­Management – Visionen entwickeln, Erfolgspotenziale aufbauen,
Strategien umsetzen, Zürich: Versus Verlag.
––OSTERWALDER, A. & PIGNEUR, Y., 2011. Business Model
­Generation: Ein Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und
­Herausforderer, Frankfurt am Main: Campus Verlag.
––UBS AG, 2005. Impulse zur Unternehmensführung. UBS outlook.
Risikomanagement. Thesen zur risikobewussten Unternehmensführung. Online: http://www.ubs.com/ch/de/swissbank/business_
banking/kmu/publications/outlook/_jcr_content/par/linklist_4/
link_23.1059420449.file/bGluay9wYXRoPS9jb250ZW50L2RhbS91YnMvY2gvc3dpc3NiYW5rL2J1c2luZXNzX2JhbmtpbmcvOTMzODZfT3V0bG9va19SaXNpa29tYW5hZ2VtZW50X0RfMjAwNV9kZWZpbml0aXYucGRm/93386_Outlook_
Risikomanagement_D_2005_definitiv.pdf (27.5.2015).
20
News
Bachelor Wirtschaftsinformatik
führt Double-Degree-Programm ein
Lilly Toriola
Chefredaktorin «Präsenz»
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Der Fachbereich Wirtschaft der Berner Fachhochschule (BFH) konnte
im Mai ein Double-Degree-Abkommen mit der Häme University
of Applied Sciences (HAMK) in Finnland abschliessen. Als erste Fachhochschule der Deutschschweiz bietet die BFH somit einen Bachelor
of Science in Wirtschaftsinformatik an, mit dem man gleichzeitig
den Abschluss ­einer internationalen Partnerhochschule erhält.
Wirtschaftsinformatik-Studierende der Berner Fach­
hochschule können seit dem Herbstsemester 2015 ihr
letztes Studienjahr im finnischen Hämeenlinna, rund
90 Kilometer entfernt von Helsinki absolvieren. Ihr
­Bachelorstudium schliessen sie damit sowohl mit einem
Diplom der Berner Fachhochschule (BFH) wie auch der
Häme University of Applied Sciences (HAMK) ab. Das­
selbe gilt für Studierende der finnischen Fachhoch­
schule HAMK. Für die Studierenden der BFH bedeutet
dies konkret, dass sie sowohl den «Bachelor of Science
BFH in Wirtschaftsinformatik» wie auch den «Bachelor
of Business Administration (BBA) in Business Informa­
tion Technology» der HAMK erhalten.
Es ist das erste Double-Degree-Abkommen des
­Bachelorstudiengangs Wirtschaftsinformatik der BFH –
und auch das erste dieser Art einer Deutschschweizer
Fachhochschule. «Für unsere Studierenden ist dies eine
wertvolle Möglichkeit, internationale Erfahrungen zu
sammeln», sagt Reto Jud, Leiter des Bachelorstudien­
gangs Wirtschaftsinformatik der BFH. Für den Fach­
bereich Wirtschaft ist es bereits das zweite Double-­
Degree-Abkommen: Beim Bachelor Betriebsökonomie
besteht seit 2014 eine entsprechende Kooperation mit
der Linnæus University in Schweden.
Ideale Ergänzung
Die Kooperation mit der finnischen Fachhochschule
HAMK bringt diverse Vorteile mit sich. «Die Studieren­
den erhalten beide Abschlüsse, ohne ihr Studium zu­
sätzlich verlängern zu müssen», erklärt Reto Jud. Das
Austauschjahr in Finnland wird im letzten Studienjahr
als Vertiefung absolviert und mit der Bachelor Thesis
abgeschlossen. Die Vorlesungen und Kurse der BFH und
der HAMK ergänzen sich dabei im letzten Jahr laut Reto
Jud ideal: «Die BFH ist stärker auf Themen wie E-Govern­
ment und E-Business, IT Governance und Business-Ap­
plikationen von SAP ausgerichtet, die HAMK legt ihren
Schwerpunkt auf den Bereich Produktion und Logistik
sowie auf Business-Applikationen von Microsoft.» Für
­Double-Degree-Studierende finden die Vorlesungen und
Module in Hämeenlinna in Englisch statt. Der erste
finnische Double-Degree-Student startet bereits im
Herbstsemester 2015 an der Berner Fachhochschule.
Weitere Informationen unter wirtschaft.bfh.ch/
bachelor/wirtschaftsinformatik
21
Fokus: Risiko und Sicherheit
Wenn Verhalten zum Risiko wird
Defensivmotive in Krisensituationen
Prof. Dr. Nada Endrissat
Dozentin für Organisation und Personal
Institut Unternehmensentwicklung
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Von Unternehmern und Geschäftsführern wird in der Regel angenommen, dass sie im Interesse des Unternehmens ­agieren. In Krisen­
situationen erwartet man rationale E
­ ntscheidungen, die das Unter­
nehmen wieder «in Sicherheit» bringen. Doch Urteilsverzerrungen
und Defensiv­motive ­können dem im Wege stehen und zum Risiko
für alle werden. Einsichten aus der Verhaltenspsychologie.
Menschen unterliegen permanent bestimmten Ur­
teilsverzerrungen. Wir schätzen Meinungen als wahr
ein, wenn wir diese genügend oft gehört haben; unsere
Prognose der Gewinnaussichten an den Aktienmärkten
kann durch sogenannte «Anker- oder Orientierungs­
werte» beeinflusst werden; die Auftretenswahrschein­
lichkeit zusammengesetzter Ereignisse wird systema­
tisch höher eingeschätzt als die Wahrscheinlichkeit der
Einzelereignisse.
Den Urteilsverzerrungen zugrunde liegt eine Wahr­
nehmung verbunden mit einer Bedeutungszuweisung.
Letztere folgt in der Regel intuitiven Regeln und Heu­
ristiken, die wir uns im Laufe unseres Lebens aneignen.
In der Regel führen diese Heuristiken zu «richtigen»
Einschätzungen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel.
Besonders relevant für den Unternehmenskontext ist
das Einschätzen von Risiken in einer Krisensituation
und die darauf folgende Entscheidung, Sanierungs- und
Turnaroundmassnahmen einzuleiten oder nicht. Wäh­
rend für Aussenstehende die Fakten oftmals «klar»
­erscheinen, kann es bei den internen Personen, allen
voran bei den Geschäftsführern, zu F­ ehleinschätzungen
und Urteilsverzerrungen kommen, die zu einem Risiko
für das Unternehmen werden können.
Defensivmotiv als Risiko für das Unternehmen
Neben den Urteilsverzerrungen, die auf Heuristiken
basieren, gibt es eine zweite Gruppe von Verzerrungen,
die motivational begründet sind. Zentrales Beispiel
­dafür sind die sogenannten Defensivmotive, die auch
als Selbstwertschutz bekannt sind. Demnach neigen wir
Menschen dazu, unseren Selbstwert zu schützen und
Misserfolge oder Krisen herunterzuspielen oder gar zu
leugnen. Dies geschieht nicht immer bewusst, sondern
ist das Ergebnis eines Fehlurteils, das häufig automa­
tisch – als eine Form der Abwehr – getroffen wird.
Sanierungsberater und Insolvenzverwalter berichten
davon, dass es viele Unternehmerinnen und Unterneh­
mer sowie Eigentümer – speziell von kleinen und mittel­
ständischen Unternehmen – nicht schaffen, ihr eigenes
Scheitern zuzugeben. Wenn die Identifikation mit dem
Unternehmen sehr hoch ist und man persönlich (auch
finanziell) sehr viel investiert hat, ist der «objektive»
Blick auf das Unternehmen oftmals verstellt: Die Krise
würde als das Scheitern der eigenen Person gesehen
­werden, und dies gilt es zu vermeiden. Die Konsequenz
ist, dass die Situation nicht richtig eingeschätzt und statt­
dessen ­beschönigt wird. Die Krise wird nicht gesehen
und notwendige Sanierungsmassnahmen werden nicht
einge­leitet. Mit anderen Worten: Das Verhalten des Un­
ternehmers/der Unternehmerin wird durch die Urteils­
verzerrung zum eigentlichen Risiko für das ­Unternehmen.
Umgang mit Defensivmotiven
Die Folgen von motivationalen Urteilsverzerrungen
können gravierend sein: Neben Fehlurteilen oder dem
Festhalten an erfolglosen Projekten kann es auch zu
wirtschaftlichen Krisen und dem damit zusammen­
hängenden Verlust von Arbeitsplätzen kommen. Um
diesen Urteilsverzerrungen entgegenzuwirken, stehen
drei Alternativen zur Verfügung: Zunächst ist es wichtig,
dass man sich seiner eigenen Urteilsverzerrungen be­
wusst wird. In der Regel ist die Wahrscheinlichkeit einer
Verzerrung umso grösser, je involvierter man selber ist,
d. h., je zentraler ein Projekt, eine Entscheidung, ein
Anliegen für einen persönlich ist. Dessen sollte man
sich bewusst sein. Eine weitere Strategie ist das Ernst­
nehmen von Kritik, die sowohl von innen als auch von
aussen kommt. Vorsichtig sollte man vor allem dann
sein, wenn man bestimmte Einwände automatisch
«wegwischt» oder als irrelevant einstuft. Dies könnte
ein Signal dafür sein, dass man «blinde Flecken» hat
und die Situation nicht mehr unvoreingenommen be­
trachten kann. Schliesslich ist der Einbezug von profes­
sionellen (externen) Beratern eine gute Möglichkeit,
seine eigene Sicht der Dinge zu erweitern und das ­R isiko
für das Unternehmen zu minimieren.
Quellen
––Fischer, P., Frey, D., & Greitemeyer, T. (2005). Urteile und Fehl­
urteile. In: D. Frey, L. von Rosenstiel, C. Graf Hoyos (Hrsg.), Wirtschaftspsychologie (S. 364–369). Berlin: Springer Verlag.
–– Molitor, A. (2012). Wenn der Chef stört. BrandEins, 11/12, S. 114–120.
22
Fokus: Risiko und Sicherheit
Naturkatastrophen
oder der Umgang mit dem unbekannten Risiko
Dr. David Baumgartner
Business Steering
Swiss Re
Für Versicherungen ist das Einschätzen von Risiko und der
Umgang mit den damit verbundenen möglichen Konse­
quenzen überlebens­wichtig. Wie aber sollen Risiken abgeschätzt werden, die sich – wie zum Beispiel Naturkatastrophen – so selten manifestieren, dass die schlimmstmöglichen
Ereignisse womöglich noch gar nie eingetreten sind?
Oder anders gefragt: Ist es möglich, das unbekannte Risiko
zu quantifizieren oder überhaupt erst zu erfassen?
Rot oder Schwarz? Oder vielleicht doch ungerade?
Wahrscheinlich haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser,
sich auch schon mal in der verzwickten Lage befunden,
am Roulettetisch die Chips richtig zu setzen. Hoffentlich
haben Sie sich dabei aber nicht von der angezeigten
Sequenz der bereits gespielten Farben beeinflussen
lassen – auch wenn es noch so verlockend ist, nach fünf
aufeinanderfolgenden schwarzen Zahlen auf Rot zu
setzen: Der Zufall hat – jedenfalls beim Roulette – kein
Gedächtnis, und die Wahrscheinlichkeiten verändern
sich nicht aufgrund der Historie. Je nachdem wie
­risikofreudig Sie sind, haben Sie in der Hoffnung auf den
grossen Wurf vielleicht sogar ab und zu auf eine e­ inzelne
Der Umgang mit Naturkatastrophenrisiken ist alles
andere als Glückssache, sondern eine komplexe
­wissenschaftliche Disziplin.
David Baumgartner
Zahl gesetzt. Sogar wenn man den Roulettetisch mit
allen spielbaren Zahlen vor sich hat, ist es nicht einfach,
sich für eine Spielstrategie zu entscheiden. Und um es
noch schwieriger zu machen: Wie würden Sie denn
­setzen, wenn Sie gar nicht wüssten, wie viele Zahlen
sich auf dem Rouletterad befinden?
Da Sie in dem Fall nicht genug Information über das
System besitzen, würden Sie vielleicht ganz vom Spielen
absehen. Oder aber Sie würden vor dem Setzen des ­ersten
Chips versuchen, irgendwie abzuschätzen, wie Ihre Ge­
winnchancen stehen könnten. Naheliegend wäre es zum
Beispiel, erst eine Stunde lang den anderen C
­ asinogästen
über die Schulter zu schauen und ein Auge auf die gespiel­
ten Zahlen zu werfen, um sich vielleicht sogar die Sequenz
aufzuschreiben. Dann hätten Sie ­wenigstens einen An­
haltspunkt über die Bandbreite der bisherigen Zahlen.
Unbekannte Risiken einschätzen
Als Versicherer, der Naturkatastrophen absichert,
sieht man sich mit genau dieser Problematik konfron­
tiert. Wie soll man ein Risiko einschätzen, von dem man
weder dessen Häufigkeit noch sein Schadensausmass
genau kennt? Eine Möglichkeit bestünde sicher darin,
in Analogie zum schulterzuckenden Abwenden vom
Spieltisch im obigen Beispiel einfach keine Policen mehr
auszustellen. Damit ist aber den Hausbesitzern im
­Berner Mattequartier nicht geholfen, wenn sich die Aare
ihren Weg wieder einmal über den Mühleplatz sucht,
anstatt in ihrem angestammten Bett zu fliessen. Wenn
man sich also als Versicherer der Verantwortung stellen
will, die Häuser der Schweizer Bevölkerung gegenüber
Überschwemmungen zu versichern, muss man sich eine
Strategie überlegen, wie man das unbekannte Risiko
ein- und abschätzen kann.
Der intuitivste Ansatz hierfür besteht sicher darin,
die zweite Strategie des Roulettebeispiels zu verfolgen
und Rückschlüsse aus Katastrophen der Vergangenheit
zu ziehen. Dieser Ansatz bildet heute tatsächlich immer
noch den Kern eines jeden Naturkatastrophenmodells.
Im Gegensatz zum Roulettebeispiel genügt es aber für
die Risikobeurteilung von Naturkatastrophen bei
­Weitem nicht, sich alleine auf die Historie zu stützen.
Zum einen sind die Ereignisse – zum Glück – meist nicht
sehr häufig, und auch wenn man den in den vergange­
nen 150 Jahren zusammengetragenen Aufzeichnungen
von Katastrophen vorbehaltlos glauben würde, hätte
man in den meisten Fällen schlichtweg nicht genügend
Messdaten, um das Risiko statistisch zuverlässig einzu­
schätzen. Weiter beinhalten vor über hundert Jahren
aufgezeichnete Messungen grosse Unsicherheiten, wel­
che erkannt werden müssen, um Fehleinschätzungen
zu vermeiden. So war früher das Messnetz für Wind­
geschwindigkeiten und Wasserhöhen viel weniger dicht
aufgestellt und die Apparaturen weit weniger präzis,
was die Datenverlässlichkeit stark beeinträchtigt. Dies
führt dazu, dass sich die ohnehin eher knappe Daten­
23
Fokus: Risiko und Sicherheit
verwendetes Konzept. Jedes dieser künstlichen Erd­
beben hat dann gewisse Charakteristika, die vom zu­
grunde liegenden Modell bestimmt werden. Die real
beobachteten Katastrophen stellen daher nun keines­
wegs mehr die grössten Ereignisse im Ensemble der
modellierten Realisationen dar. Mit anderen Worten
führt die eben beschriebene Risikomodellierung genau
dazu, dass die Physik die zuvor unbekannte(n) Kompo­
nente(n) der grösstmöglichen Katastrophen beschreibt
und diese dadurch quantifizierbar macht.
Wissen als Basis
lage weiter verdünnt. Hinzu kommt noch die Erschwer­
nis, dass wir uns in einer Phase des Klimawandels
­befinden, was zusätzliche Fragen bezüglich der Anwend­
barkeit vergangener Aufzeichnungen für die Risiko­
einschätzung zum heutigen Zeitpunkt aufwirft.
Mechanismen verstehen
Wie erwartet gestaltet sich die Einschätzung der
­ isiken also alles andere als einfach. Glücklicherweise
R
hat sich die Quantifizierung von Naturkatastrophen­
risiken während der vergangenen zwei Jahrzehnte in
grossen Schritten weiterentwickelt. So hat man sich vom
einfachen Ablesen von aus vergangenen Schäden
­zusammengestellten Schadenskurven – in der Roulette­
analogie entspricht dies in etwa dem Ablesen der ge­
spielten Zahlen – hin zu wissenschaftlich fundierten
Modellen, die auf neuesten physikalischen Erkenntnis­
sen basieren, bewegt.
Um die unbekannte(n) Komponente(n) abzuschät­
zen, wird also heute nicht mehr nur auf Daten der Ver­
gangenheit geschaut. Es wird vielmehr versucht, die
Mechanismen, die zum Auftreten von Naturereignissen
führen, auf physikalischer Ebene zu verstehen und mit­
tels Modellen nachzubilden.
Probabilistische Modellierung
Dieser Ansatz lässt sich zum Beispiel anhand der
Risikomodellierung für Erdbeben gut illustrieren. Um
Erdbeben sinnvoll zu modellieren, muss man zuerst den
Zusammenhang zwischen Häufigkeit und Intensität von
Erdbeben in den verschiedenen gefährdeten Regionen
verstehen und durch mathematische Gleichungen aus­
drücken. Im Bereich der enorm starken Ereignisse sind
aber nur sehr wenige oder gar keine Messpunkte vor­
handen. Deshalb muss man für diesen Bereich des
­Modells eine auf geophysikalischen Gesetzen beruhen­
de Extrapolation vornehmen. Das so konstruierte Modell
wird nun dazu verwendet, nach statistischen Regeln
eine enorme Vielzahl von zufälligen Ereignissen zu ge­
nerieren. Dies nennt sich probabilistische Modellierung
und ist ein in den Naturwissenschaften sehr häufig
Damit schaffen Modelle eine Grundlage für die Ver­
sicherung von Katastrophen – ohne Modelle wären
­Naturkatastrophen nicht im heutigen Ausmass versi­
cherbar. Sie ermöglichen somit, dass die finanziellen
Folgen von Naturkatastrophen besser bewältigt werden
können.
Hierbei ist anzumerken, dass diese Modelle – im
­Gegensatz zur landläufigen Meinung – keineswegs die
Zukunft voraussagen sollen und können. Vielmehr
­sollen sie eine Antwort darauf geben, in welchen Grös­
senordnungen sich Katastrophen bewegen und wie
häufig sie auftreten könnten.
Anhand des eben beschriebenen Modells für die
­Abschätzung des Erdbebenrisikos wird nun auch deut­
lich, wie viel Wissen benötig wird, um ein Naturkatas­
trophenmodell zu erstellen. Anders als die Swiss Re,
welche eine eigene Naturkatastrophen-Modellierungs­
abteilung beschäftigt und daher sämtliche Risiko­
einschätzungen ausschliesslich auf eigenen Modellen
basieren, verzichten die meisten Versicherungen darauf,
sich die Expertise in den relevanten wissenschaftlichen
Disziplinen anzueignen. Solche Institu­tionen verwen­
den meist eine von spezialisierten Firmen angebotene
Risikomodellierungssoftware.
Zum Schluss bleibt anzumerken, dass die Entwick­
lung von Naturkatastrophenmodellen viele Erkenntnis­
se hervorbringt, welche auch in einem breiteren gesell­
schaftlichen Zusammenhang zum Tragen kommen. So
fliessen gewonnene Einsichten in den Dialog mit Inge­
nieuren ein, mit dem Ziel, Bauwerke resistenter gegen­
über Naturgefahren zu machen. In einem akademischen
Kontext wiederum wird das gewonnene Wissen durch
spezialisierte Lehrgänge an Hochschulen an die Studie­
renden weitergegeben, und relevante Fakten werden
durch ­P ublikationen einer breiteren Öffentlichkeit zu­
gänglich gemacht.
Der Umgang mit Naturkatastrophenrisiken ist also
alles andere als Glückssache, sondern eine komplexe
wissenschaftliche Disziplin. Und es bleibt ausschliess­
lich den Spielern am Roulettetisch vorbehalten zu hören:
«Les jeux sont faits. Rien ne va plus.»
Zur Person
David Baumgartner ist Doktor der t­ heoretischen Physik und
­arbeitet seit drei Jahren bei der Rück­versicherung Swiss Re
im Bereich der Akkumulationskontrolle und Kapitalallokation
für Naturkata­strophenrisiken.
24
News
Diversität
im KMU-Verwaltungsrat?
Prof. Anja Habegger
Dozentin für Personalmanagement
und Organisation
Institut Unternehmensentwicklung
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Die öffentliche Diskussion über die Bedeutung von Frauen
in Führungsgremien von kleinen und mittleren Unternehmen
(KMU) wird nur am Rande geführt. Verlässliche Studien
über die Position weiblicher Mitarbeitender in Organi­
sationen beziehen sich in der Regel auf Grossunternehmen,
entsprechende Daten aus KMU fehlen weitgehend. Diesen
Umstand hat eine Untersuchung des Instituts Unternehmens­
entwicklung in Zusammenarbeit mit GetDiversity geändert.
Bis ins Jahr 2017 soll nach dem Willen zweier parla­
mentarischer Initiativen bei börsennotierten Gesell­
schaften und bundesnahen Unternehmen in der Schweiz
eine Frauenquote von 40 Prozent in den Verwaltungs­
räten (VR) eingeführt werden. Verschiedene Grossun­
ternehmen haben bereits reagiert und erhöhen den
Frauenanteil in ihren Verwaltungsräten sukzessive. Bei
KMU, die nicht zur Zielgruppe der verschiedenen
­Massnahmen gehören, stellt sich die Situation jedoch
anders dar.
Situation bei Grossunternehmen
In den letzten sechs Jahren stieg der Frauenanteil
in den Verwaltungsräten der 100 grössten Schweizer
­Unternehmen von 10 Prozent auf 15 Prozent. Im Jahre
2015 wurde jeder dritte vakante VR-Sitz an eine Frau
Situation bei KMU
Die im Mai 2014 vom Institut Unternehmensentwick­
lung der Berner Fachhochschule durchgeführte quan­
titative Befragung 3 von 1518 deutschsprachigen KMU
zeigt, dass viele der Unternehmen familiengeführt sind
und nur über einen kleinen VR mit durchschnittlich
drei Mitgliedern verfügen. In 40 Prozent der Unter­
nehmen sind Frauen im Verwaltungsrat vertreten, also
deutlich mehr als in den Schweizer Grossunternehmen,
bei denen der Frauenanteil nur 15 Prozent beträgt. Auf­
grund dieser Tatsache zum Schluss zu kommen, die KMU
seien den grossen Unternehmen in Sachen Gleich­
berechtigung einen Schritt voraus, ist jedoch ­verfehlt.
Das Thema «Diversität im Verwaltungsrat» ist für die
meisten KMU nicht relevant; Frauen sitzen in erster
Linie wegen ihrer Familienzugehörigkeit im VR ein, und
der Frauenanteil hat sich in den letzten Jahren nicht
Massgebend für die Entscheidung zur Erhöhung
des Frauenanteils ist für praktisch alle Unternehmen
der Mehrwert, den sie gemischten Teams zuschreiben.
Anja Habegger
­ver­geben.1 Mit 13,7 Prozent verzeichnet die Branche
«Verbrauchsgüter» den höchsten Frauenanteil im VR,
die Branche «Industrie» mit 6,5 Prozent den tiefsten.
84 Prozent der Gesellschaften, welche aktuell über
­keine weiblichen Mitglieder in ihrem Verwaltungsrat
ver­f ügen, planen ihre Zukunft mit Frauen in diesen
­Posi­tionen. Massgebend für die Entscheidung zur Erhö­
hung des Frauenanteils ist für praktisch alle Gesell­
schaften der Mehrwert, den sie gemischten Teams
­zuschreiben. 2
merklich erhöht. 57 Prozent der befragten KMU äussern
diesbezüglich auch für die Zukunft keine ­Absichten; nur
gerade 16 Prozent streben eine Erhöhung des Frauenan­
teils an.
Grossunternehmen und KMU
Vergleicht man die Ergebnisse der Studien aus
Schweizer Grossunternehmen mit denjenigen der Unter­
suchung bei KMU, zeigen sich Unterschiede insbeson­
dere hinsichtlich der Kriterien für die Auswahl von
25
News
Frauen: Stellen bei Grossunternehmen die Fach- und
Branchenkompetenz das häufigste Auswahlkriterium
dar, ist es bei KMU die Familienzugehörigkeit, was den
Dass es unsinnig ist, die Gewinnung von Frauen für
Verwaltungsräte nicht zu fördern, zumal sie auf Kun­
denseite oft eine entscheidende Rolle spielen, liegt auf
Der Ausschluss von Frauen aus strategischen
Gremien wird zunehmend zum Risikofaktor werden.
Anja Habegger
hohen Frauenanteil von 40 Prozent relativiert. Ein wei­
terer Unterschied betrifft die zukünftige Entwicklung
der Gender Diversity («Gender Diversity» bezeichnet die
bewusste Anerkennung und Förderung geschlechtlicher
Gleichbehandlung in Organisationen): Während mehr
als drei Viertel der grossen Unternehmen angeben, den
Frauenanteil im obersten Führungsgremium erhöhen
zu wollen, ist dies bei den kleinen und mittleren Unter­
nehmen für nur gerade 16 Prozent ein Ziel.
Der fehlende Einbezug von KMU in die öffentliche
Diskussion um Frauenanteile in Verwaltungsräten wirkt
sich offensichtlich negativ auf die Geschlechterpolitik
in diesen Unternehmen aus. Grossunternehmen schei­
nen diesbezüglich um einiges sensibler zu sein, wozu
neben der Überzeugung vom Mehrwert gemischter
Teams auch die Diskussion zur Gender-Thematik – und
der damit einhergehende öffentliche Druck – sowie die
drohende Einführung einer verordneten Quote bei­
getragen haben.
der Hand. Darum muss Frauenförderung als strate­
gisches Ziel festgelegt werden und Eigenauftrag der
Unternehmen sein. Der Ausschluss von Frauen aus
strategischen Gremien wird zunehmend zum Risiko­
faktor werden.
Quellen
1 guido schilling ag (2015): Schillingreport 2015. Transparenz
an der Spitze – Die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte
der hundert grössten Schweizer Unternehmen im Vergleich,
Zürich 2015.
2 zCapital AG/Schweizerischer Arbeitgeberverband (2013):
­«Gemischte Teams erbringen eine bessere Leistung.» Umfrage
über Frauen in Verwaltungsräten von Schweizer Publikums­
gesellschaften, Zug/Zürich 2013.
3 Habegger, Anja/Wettstein, Miriam/Tokarski, Kim (2014): Diver­
sität im KMU-Verwaltungsrat. Umfrage zu Frauen in Verwaltungsräten von Klein- und Mittelunternehmen (KMU) in der Deutschschweiz – Studie im Auftrag von GetDiversity, Forschungsbericht
des Instituts Unternehmensentwicklung der Berner Fachhochschule, Bern 2014.
26
Fokus: Risiko und Sicherheit
Mit Achtsamkeit
gegen Personalrisiken
Prof. Dr. Alexander W. Hunziker
Studienleiter EMBA und Dozent
für Mindful Leadership,
Public Management und Methodik
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Dass strukturierte Achtsamkeitstrainings mit geschulten
Lehrkräften wirksam sind, ist wissenschaftlich belegt.
Der neue Fachkurs «Mindful Leadership» am Fachbereich
Wirtschaft leitet Führungskräfte auf seriöse Weise dazu
an, ihre Denkmuster und Verhaltensweisen auf entspannte
Art zu erneuern. Das reduziert nicht nur Personalrisiken,
sondern auch Personalkosten.
Stellen Sie sich vor, ein Pharmakonzern brächte ein
neues Medikament auf den Markt, das bei täglicher Ein­
nahme nach zwei Monaten folgende Wirkungen hätte:
weniger Stresshormone im Blut, tieferer Blutdruck,
weniger Schlafstörungen, substanziell geringeres
­
­Burn­outrisiko, besserer Umgang mit potenziell stres­
sigen Situationen, weniger Stimmungsschwankungen
und obendrein mehr Lebensfreude. Menschen, die es
ausprobiert hatten, sagten einhellig, sie seien jetzt mehr
sie selbst. Stellen Sie sich weiter vor, dieses Medikament
Stress als zentrales Personalrisiko
Eine der grössten Personalrisiken ist Stress. In der
Schweiz erlebten 2010 etwa zwölf Prozent der Erwerbs­
tätigen dauerhafte emotionale Dissonanz bei der Arbeit
und waren damit akut Burnout-gefährdet. Zudem ist ein
Drittel der Erwerbstätigen regelmässig gestresst. Diese
Zahlen haben seit 2000 deutlich zugenommen. Die
­direkten Kosten für ein Burnout lassen sich anhand der
Lohnkosten relativ gut beziffern, die Hälfte eines
­Jahreslohnes ist eine erste Orientierungsgrösse. Hinzu
Der Blick in die Gesundheitsstatistik zeigt,
dass Achtsamkeitstraining kein Luxus ist,
sondern dringende Notwendigkeit.
Alexander W. Hunziker
sei in den 80er-Jahren entwickelt und seither in Hun­
derten seriösen Studien untersucht worden. Obige
­Wirkungen dürften mittlerweile als zweifelsfrei gelten,
und unerwünschte Nebenwirkungen seien mit nahezu
absoluter Sicherheit auszuschliessen.
Wenn Sie sich dieses Szenario vorstellen, dann haben
Sie ziemlich genau den tatsächlichen Stand der Dinge
von «MBSR» vor Augen. MBSR steht für «Mindfulness
based Stress Reduction» – achtsamkeitsba­sierte Stress­
verringerung – und unterschiedet sich von obigem
­Szenario nur darin, dass es kein Medikament ist, son­
dern eine soziale Intervention: Statt Tabletten einzu­
nehmen, gehen Teilnehmende in einen Unterricht, der
Sie dazu anleitet, täglich selbstständig Übungen zu
­machen. Dies während zweier Monate wöchentlich
­einen Abend plus einen ganzen Tag. Dass die Fülle von
­positiven Effekten kein Luxus ist, sondern eine dringen­
de Notwendigkeit, zeigt ein Blick in die Gesundheits­
statistik.
kommen die indirekten Kosten. Bei Führungskräften
sind sie besonders hoch, weil sie zusätzlich die redu­
zierte Wirksamkeit ihrer Mitarbeitenden umfassen. Das
Personalrisiko Stress übersetzt sich also direkt in er­
hebliche Kosten, in Geld, das Ende des Jahres in der
Kasse fehlt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
schätzt die Arztkosten und Kosten wegen Produktions­
ausfällen in der Schweiz wegen Stress auf über vier Mil­
liarden Franken pro Jahr – mit steigender Tendenz.
Trotzdem ist Achtsamkeit kein Allheilmittel. Selbst­
kritisch müssten Arbeitgeber anerkennen, dass sie für
viele stresserzeugende Situationen zunächst selbst ver­
antwortlich sind. Es liegt in ihrer Verantwortung, diese
auf organisationaler Ebene anzugehen. Aber auch ein
hervorragendes Gesundheitsmanagement kann nicht
verhindern, dass immer wieder besondere Belastungen
auftreten. Einerseits, weil Belastungssituationen oft im
Rahmen von betrieblich notwendigen Veränderungen
entstehen und sich auch mit seriösem Change Manage­
27
Fokus: Risiko und Sicherheit
pe bewähren würden. Damit der Austausch fruchtbar
wird, sorgt eine Lehrperson für die Einhaltung von
spezifischen Spielregeln und lebt eine geeignete Haltung
vor. Diesbezüglich ist es für Unternehmen nicht einfach,
eine gute Wahl zu treffen. Es gibt einerseits selbster­
nannte «Gurus», die zwar verfügbar, aber möglicher­
weise unseriös sind. Andererseits sind da die Klöster,
die wohl seriös, aber auch etwas schwer zugänglich und
religiös positioniert sind. Eine Orientierung in dieser
Situation bietet der MBSR-Verband. Er setzt sich für
Q ualitätssicherung in der wissenschaftsbasieren
­
­Ausbildung von Achtsamkeitslehrerinnen und -lehrern
ein. Einige Krankenkassen anerkennen bereits die von
Mitgliedern unterrichteten MBSR-Kurse, weil die posi­
tiven Effekte auf die Gesundheit wissenschaftlich er­
wiesen sind.
ment nicht beliebig reduzieren lassen. Andererseits auch
deshalb, weil Belastungen oft aus dem Privatleben in
die Berufswelt hineinwirken. Hier kann eine systema­
tische Förderung der Resilienz, besonders bei Führungs­
kräften, eine grosse Wirkung entfalten.
Medienhype führt zu Zerrbildern
Laufend werden neue Anwendungsgebiete gefunden
und neue positive Effekte der Achtsamkeit entdeckt –
etwa die Verdichtung der Hirnmasse im Hippocampus,
was eine nachhaltig verbesserte Selbstregulation be­
deutet. Entsprechend wird viel über Achtsamkeit pub­
liziert. Die tatsächlich erstaunlichen Forschungs­
resultate treffen auf lang gehegte New-Age-Träume,
originelle Journalisten und findige App-Entwickler. So
entstehen in den Medien Zerrbilder, die durchaus
­lächerlich oder irritierend sein können: Wünscht sich
jemand, dass sein Vorgesetzter sich barfuss im Schnei­
dersitz mitten im Büro auf den Tisch setzt, die Augen
schliesst und ein verträumtes Lächeln aufsetzt? Benötigt
jemand eine App, um seine Meditationsfortschritte
­laufend mit den Meditationskünsten seiner Kollegen zu
vergleichen?
Achtsamkeit: bewährte Methode
Während solcherlei behauptet oder zumindest mit
einer blumigen Bildsprache suggeriert wird, sieht die
Realität der Achtsamkeit ganz anders aus. Kursteil­
nehmende erhalten beispielsweise die Aufgabe, sich
während ein paar Minuten nur auf ihren Atem zu kon­
zentrieren – dabei dürfen sie auf ihrem Stuhl sitzen
bleiben und die Schuhe anbehalten –, und nachher
­tauschen sie sich mit anderen darüber aus, was sie erlebt
haben. Vielleicht möchten wir nicht alles erzählen, was
uns in fünf Minuten durch den Kopf geht. Einiges mag
zu privat oder zu peinlich sein, das meiste ist aber
­erfahrungsgemäss sehr banal. Hier braucht es jeman­
den, der das Gespräch professionell leitet. Denn weder
gegenseitige Ratschläge sind hilfreich noch Verhaltens­
weisen, die sich in einer gut geleiteten Selbsthilfegrup­
Die Zeit ist reif
Die Berner Fachhochschule hat basierend auf vielen
Erfahrungen ein Achtsamkeitstraining für Führungs­
kräfte entwickelt, das im Januar 2016 als Fachkurs in
«Mindful Leadership» angeboten wird. Es zielt einerseits
auf die individuellen positiven Effekte der Achtsamkeit
ab, die ja an sich bereits beeindruckend sind. Anderer­
seits befähigt es die Teilnehmenden, ihre Führungs­rolle
anders wahrzunehmen, indem sie stressfreie Leistungs­
orientierung vorleben und verkörpern. Die Teilnehmen­
den erlernen also nicht einfach ein weiteres Manage­
ment-Tool, sondern entdecken eine neue Art des
Umgangs mit sich selbst und mit Herausforderungen.
Eine Art, die wesentlich gelassener ist, aber nicht
­weniger engagiert – und am Ende kreativer und erfolg­
reicher.
Innovative Unternehmen, die sich vorwärtsbewegen
wollen, können Unterstützung anfordern, von einem
Fachreferat über den Stand der Forschung bis zu einem
massgeschneiderten Training. Für Unternehmen mit
Gestaltungswillen im HR-Bereich ist die Zeit reif.
Die Berner Fachhochschule bietet einen Fachkurs in «Mindful
­Leadership» an, bei dem die Teilnehmenden Achtsamkeit trainieren
und im Führungsalltag ein­setzen lernen. Der Kurs basiert auf
dem bewährten Kurs­konzept des MBSR, ist aber in verschiedener
Hinsicht auf die Rahmenbedingungen von Führungskräften mass­
geschneidert. Weitere Informationen: wirtschaft.bfh.ch/fachkurse
Praxispartner gesucht: Möchten Sie sich über Achtsamkeit weiter
informieren? Planen Sie, achtsamkeitsbasierte Interventionen
in Ihrem Unternehmen einzuführen? Gerne unterstützen wir Sie
im Rahmen von Forschungs- und Dienstleistungsprojekten.
Prof. Dr. Alexander Hunziker ist zertifizierter Achtsamkeitslehrer
CFM und Mitglied des MBSR-Verbands. Im Blog «Das subjektive
Wirtschaftslexikon» berichtet der Autor regelmässig über seine
­Ansichten und Einsichten zu Fachbegriffen aus Wirtschaft und
­Psychologie. www.subjektivewirtschaft.blogspot.ch
Quellen
––Gebner, S. et a. (2010): Stress bei Schweizer Erwerbstätigen,
SECO.
––Kabat-Zinn, J. (2006): Gesund durch Meditation (9. Auflage),
Fischer.
28
Fokus: Risiko und Sicherheit
Business Intelligence:
im Dienste der Unternehmensführung
Ralph Eli
Senior Consultant
ICG AG, Information
Consulting Group, Bern
[email protected]
Ziel eines jeden Managements ist es, nebst den wichtigsten Kennzahlen
auch die Risiken mit den höchsten Schadensauswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeiten zu überwachen. Dies zielgerichtet und
­lesefreundlich darzustellen, gelingt jedoch nicht immer. Wie anhand
­eines aussagekräftigen und transparenten Management Reporting
Key-Performance-Indikatoren und Risiken abgebildet werden können,
zeigt ein neues Fachbuch.
Ein aussagekräftiges Reporting ist mit dem Arma­
turenbrett eines Autos oder eines Flugzeuges zu verglei­
chen. Die Armaturen beinhalten Kontrolllampen und
eine Anzahl unterschiedlicher Instrumente. Es muss
übersichtlich gestaltet sein sowie ein Mindestmass an
Transparenz schaffen. Es soll den Piloten b
­ efähigen,
rasch die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich untersucht,
wie ein Rahmen für ein aussagekräftiges Management
Reporting geschaffen werden kann, das eine systema­
tische Herstellung von Transparenz ­erreicht. Der Fokus
liegt dabei auf folgenden Fragen: Welche Bedeutung hat
die Strategie innerhalb des M
­ anagement Reporting?
Welches sind die Informationsbedürfnisse der Empfän­
ger? Wie ist der aktuelle Erstellungsprozess mit Nen­
nung der Stärken und Schwächen? Die Ergebnisse wur­
den im Fachbuch «Aus­sagekräftiges und transparentes
Controlling für die Unternehmenssteuerung: Manage­
ment Reporting empfängergerecht und strategieorien­
tiert erstellt» zusammengefasst.
Transparenz herstellen
Für ein Review oder für dessen Aufbau werden das
Modell «Das magische Viereck» (1. Strategie und Steu­
erungsverständnis fest im Blick halten; 2. Nutzen für
das Management schaffen; 3. Effizienz im Reporting;
4. Interaktion zwischen Controlling und Management)
und die Erfolgsfaktoren angewendet, welche bei konse­
quenter Anwendung zu Excellence im Management
Ralph Eli hat 2011 den EMBA
Controlling und Consulting
an der Berner Fachhochschule
­abgeschlossen. Seine Master­
arbeit «Aussagekräftiges und
transparentes Controlling für
die Unternehmenssteuerung:
Management Reporting
empfänger­gerecht und
­strategieorientiert erstellt»
(ISBN: 978-3-8428-9245-3)
ist 2014 beim Verlag Diplomica
erschienen.
­ eporting führen. Das Management Reporting inklu­sive
R
der Geschäftsrisiken bilden für jede Geschäftsleitung
ein wichtiges Arbeitsinstrument. Vielerorts stellt es
allerdings keine Transparenz für die Strategie und das
Geschäftsmodell her, was aber eine der wichtigsten
­Voraussetzungen für ein erfolgreiches Reporting wäre.
Erhalten die Empfänger das Reporting schneller, wird
dessen Akzeptanz erhöht, und es wird als Entschei­
dungsgrundlage verwendet, dem eigentlichen Zweck
eines jeden Reportings.
Wo den Hebel ansetzen
Ein wesentlicher Bestandteil des Fachbuchs ist die
Analyse des Reportings eines Berner Energiekonzerns.
Mittels einer Umfrage wurden folgende Optimierungs­
möglichkeiten festgehalten:
–– Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungs­
kette identifizieren und im Management Reporting
abbilden (Werkzeug für Mittelfristplanung)
–– Informationsbedürfnisse inklusive Risiken des
Managements ermitteln
–– Transparenz bei der Konzeption nicht aus den
­Augen verlieren
–– Der Kommentar als Ergänzung zum Management
Reporting schafft einen inhaltlichen Mehrwert
–– Layout empfängergerecht gestalten, Schriftgrösse
lesefreundlich
–– Automatisierung erhöht die Qualität und Akzep­
tanz des Reportings, weil es schneller verfügbar
ist. Bedingung dafür ist der Aufbau eines Manage­
ment-Informationssystems (MIS) mit Schnitt­
stellen zum Excel
–– Das Reporting in den Führungsprozessen integrieren
–– Regelmässige Interaktion zwischen dem Manage­
ment und dem Controlling
Mit diesen Optimierungen für das Reporting kann
das Informationsbedürfnis des Empfängers abgedeckt
und die inhaltliche Qualität verbessert werden. Dem
Management steht so ein Arbeitsinstrument zur Ver­
fügung, das Hebel und Werttreiber aufzeigt, an denen
die Steuerung ansetzen muss.
29
News
Trainingsprogramm
für angehende Jungunternehmer
Prof. Aron Braun
Dozent für Strategisches Management
und Business Planning
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
Sie möchten aus einer technischen Innovation ein
­erfolgreiches Start-up entwickeln? Das beliebte Trainings­
programm «CTI Entrepreneurship Training» der KTI
für potenzielle und angehende Jungunternehmer findet
dieses Jahr erstmals auch in Biel statt – eine Chance
für Studierende und Mitarbeitende der Berner Fach­
hochschule mit unter­nehmerischen Ambitionen.
Jedes Jahr werden in der Schweiz zahlreiche Unter­
nehmen gegründet – 2012 waren es nicht weniger als
11 891. In den vergangenen zehn Jahren ist zudem ein
vielfältiges Unterstützungsangebot für Jungunterneh­
men entstanden. Das wohl umfassendste und bekann­
teste Förderprogramm für Jungunternehmer bietet die
Kommission für Technologie und Innovation (KTI) an.
Es beinhaltet verschiedene Angebote, die sich durch
ihre hohe Professionalität, Praxisnähe und Ergebniso­
rientierung auszeichnen. Besonders bekannt ist etwa
das intensive, individuell auf das jeweilige Unterneh­
men zugeschnittene Start-up-Coaching, das nur ausge­
wählten Jungunternehmen zur Verfügung steht und an
dessen Ende das begehrte CTIStart-up-Label erlangt
werden kann.
Trainings für (potenzielle) Jungunternehmer
An ein breiteres Publikum richtet sich das «CTI Entre­
preneurship Training», das in vier Module aufgegliedert
ist. Es kann in gewisser Weise als Vorbereitung auf ein
mögliches späteres CTI-Start-up-Coaching betrachtet
werden.
–– Bei Modul 1 handelt es sich um zweistündige
­Motivationsanlässe an Hochschulen, welche
die Teilnehmer dazu ermutigen sollen, über
die Möglichkeit einer Unternehmensgründung
nachzudenken.
–– Modul 2 ist ein Training an zehn Abenden für
­Studierende und Hochschulangehörige, die sich
vorstellen können, einmal ein Unter­nehmen
zu gründen, oder die bereits an einer ­konkreten
­Geschäftsidee tüfteln.
–– Modul 3 ist ein fünftägiges Training für Jung­
unternehmer in der Gründungsphase.
–– Modul 4 richtet sich an bereits bestehende Jung­
unternehmen, die ihren nächsten Wachstums­
schritt anpacken möchten.
Angebot neu auch in Biel
In Biel wurde bisher nur das Modul 1 angeboten. Neu
findet hier ab Herbst 2015 erstmals auch das Modul 2
statt, durchgeführt von der Berner Fachhochschule. Die
Trainings und Workshops finden jeweils am Mittwoch­
abend im I­ nnoCampus Biel statt. Sie richten sich an alle
Studierenden, Alumni und Mitarbeitenden der Berner
Fachhochschule oder anderer Schweizer Hochschulen,
die sich für das Thema Unternehmensgründung inter­
essieren. An zehn abwechslungsreichen Trainingsaben­
den erhalten die Teilnehmenden einen spannenden
Einblick in die wichtigsten Themen rund um die Unter­
nehmensgründung. Zudem bekommen sie die Gelegen­
heit, in kleinen Teams die gewonnenen Erkenntnisse
direkt anhand einer konkreten Geschäftsidee anzuwen­
den. Referenten aus der Unternehmenspraxis stellen
unter anderem Themen vor wie unternehmerisches
Denken und Handeln, Merkmale einer guten Geschäfts­
idee, Aufbau und Pflege von Kundenbeziehungen,
­Finanzplanung, Finanzierung, Patente oder Unterneh­
menspräsentation. Zudem gewähren erfolgreiche
Firmengründer Einblick in die Anfangszeit ihrer Grün­
dungsgeschichte.
Lars Hinrichs, Gründer von XING, hat gemeint: «Ein
Unternehmen zu gründen, ist immer ein Auf und Ab.
Wichtig ist, dass man am Ende mehr Dinge richtig als
falsch gemacht hat.» Kein Förderprogramm der Welt
kann Unternehmer davor schützen, Fehler zu machen.
Mithilfe des CTI Entrepreneurship Training wird es
­ihnen jedoch gelingen, bereits am Anfang sehr viele
Dinge richtig zu machen.
Modul 2
«Business Concept»: ab 7.10.2015 jeweils am Mittwoch,
17.30–21.30 Uhr, InnoCampus Biel, Infos und Anmeldung:
www.mitte.cti-entrepreneurship.ch
www.cti-entrepreneurship.ch/
30
Fokus: Risiko und Sicherheit
Entscheiden unter Unsicherheit:
Wie mit dem Klimawandel umgehen?
Thomas Probst
Programm- und Projektleiter
Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Abteilung Klima
[email protected]
Die ungewisse zukünftige Klimaentwicklung und die Folgen
des Klimawandels stellen für die Schweiz eine grosse Herausforderung dar. In der Wirtschaft sind Entscheidungen in ­einem
unsicheren Umfeld dagegen Alltag. Aus den Praxis­erfahrungen
von Unternehmen beim Umgang mit Unsicherheiten lassen
sich auch Ansätze für die Klimaanpassung ableiten.
Der Klimawandel hat auch in der Schweiz zuneh­
mend Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und
­Gesellschaft. Anpassungen an die langfristigen Folgen
wie intensivere Hitzewellen, lokale Wasserknappheit
oder zunehmende Hochwasser werden immer wichtiger.
Leider lässt sich die Klimaentwicklung der nächsten
Jahrzehnte nicht wie das Wetter detailliert vorhersagen.
Trotz allen Fortschritten ist es noch nicht möglich, aus
den Temperatur- und Niederschlagsszenarien mit ihren
beträchtlichen Bandbreiten konkrete lokale Impacts
abzuleiten. Diese Unsicherheiten erschweren oder ver­
hindern vorausschauende Anpassungen. In der Wirt­
schaft dagegen gehören Entscheidungen trotz unsiche­
ren Rahmenbedingungen zum Tagesgeschäft. Welche
Vorgehensweisen bewähren sich in der unternehme­
rischen Entscheidungspraxis – und: lassen sich diese
Erfahrungen für die Anpassung an den Klimawandel
nutzen? Aufschluss zu diesen Fragen gaben Interviews
mit drei Unternehmen aus den Branchen Druck/
Kommunikation, Hotellerie und Vertrieb (Holzspiel­
sachen) im Raum Bern, geführt im Rahmen einer Trans­
ferarbeit im CAS «Betriebswirtschaft für Fach- und
Führungskräfte» an der Berner Fachhochschule.
Umgang mit Unsicherheiten in Unternehmen
Unsicherheiten spielen in den befragten Unterneh­
men eine grosse Rolle. Die Entwicklungen in ihrem
Umfeld lassen sich nur schwer oder kaum abschätzen,
was neben den bekannten Unwägbarkeiten der ­Branchen
an vielschichtigen externen Abhängigkeiten, unklaren
Zusammenhängen und fehlenden Informationen liegt.
Eine der grössten Unsicherheiten ist derzeit der Euro­
kurs, der die international tätigen Unternehmen vor
erhebliche Probleme stellt.
Eine systematische Erfassung der Unsicherheiten
gibt es in den befragten Unternehmen (noch) nicht. Auch
betriebswirtschaftliche Entscheidungsverfahren
­kommen nicht zur Anwendung. Sehr wohl aber haben
die Unternehmen eigene Entscheidungskulturen, die
einerseits Parallelen aufweisen (z. B. Einbezug von Mit­
arbeitenden, breite Abstützung von Entscheidungen),
andererseits aber auch teilweise unterschiedliche Wert­
haltungen widerspiegeln. Einigkeit herrscht darin, dass
wichtige Entscheidungen nicht nur von Erfahrung,
­Vernunft und Logik geleitet werden, sondern auch
bzw. teilweise sogar überwiegend von Intuition und
Emotionen.
Wertvolle Denkanstösse
Die Befragung liefert wertvolle Denkanstösse für den
Umgang mit Unsicherheiten bei der Anpassung an
den Klimawandel:
–– Verglichen mit dem Umfeld von Unternehmen
­erscheinen die Unsicherheiten der Klimaszenarien
«überschaubar», die langfristigen Trends sind
z. T. sogar eindeutig (Temperaturerhöhung).
–– Trotz allem technologischen Fortschritt wird es
­immer Unsicherheiten geben. Daher sollte nach
dem Vorsorgeprinzip gehandelt werden: Ergibt
eine sachliche Prüfung der regionalen und lokalen
Situationen relevante Klimarisiken, muss über den
Umgang mit diesen entschieden werden. Ansons­
ten reicht eine Beobachtung der Entwicklungen –
Aktionismus ist ebenso unangebracht wie Ver­
weigerung.
–– Gerade bei der Anpassung an den Klimawandel
werden sich viele Entscheidungen erst nach langer
Zeit auszahlen. Da Entscheidungsträger mit dieser
Langfristperspektive oft grosse Probleme haben,
muss das Bewusstsein für Notwendigkeit und
­Nutzen von Massnahmen geschärft werden. Je
nach Risikosituation kann es sich auch kurzfristig
lohnen, auf Überraschungen vorbereitet zu sein.
Zur Person
Thomas Probst ist Programmleiter beim Bundesamt für Umwelt,
­Abteilung Klima. Er studierte Landschaftsarchitektur und -planung
an der TU München, promovierte an der Friedrich-Alexander-­
Universität Erlangen-­Nürnberg und ist aktuell auf dem Weg zum
EMBA Leadership und Management an der Berner Fachhochschule.
31
Fokus: Risiko und Sicherheit
Eine Projektleiterin
und die alltäglichen Risiken des Lebens
Prof. Dr. Ines Heer
Dozentin
E-Government-Institut
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Den Umgang mit Risiken thematisieren: eine leichte oder doch schwierige Aufgabe? Projektrisiken einschätzen: ein alltägliches Thema als
Projektleiterin, normalerweise gut möglich mit einer Methode und einiger Erfahrung. Die Risiken des Lebens einschätzen: alltäglich, aber wirklich einschätzbar? Und wie gehen Kinder damit um? Der Blick einer projektleitenden Familienmanagerin.
Wie kann ich abschätzen, ob jemand mit seinem
Rucksack gleich meinen Laptop vom Tisch wirft (ich
sitze im Zug und beschäftige meine Kinder mit tsche­
chischen Märchenfilmen)? Oder das Risiko, dass der
Zug (ein ICE, der gerade mit 288 km/h durch Deutsch­
land rast) entgleist: Machen wir uns Gedanken darüber,
wenn wir einsteigen? Egal, was in der Welt passiert, als
Mutter muss man sich Gedanken über Risiken machen –
auch wenn man von Beruf Projektleiterin ist …
Die Alltagsrisiken einer Projektleiterin
Interessant ist, dass ich im Privatleben scheinbar
«anders ticke» als die «Normbevölkerung» der Nicht­
projektleiter: In Studien wurde herausgefunden, dass
die meisten Menschen Angst davor haben, dass sie mit
einem Flugzeug abstürzen oder in ihrem Umfeld ein
Terroranschlag geschehen könnte (beispielsweise Heil­
mann und Rapp 2015). Obwohl ich ganz in der Nähe war,
als in Atlanta 1996 eine Bombe explodierte, mache ich
mir diesbezüglich keine Sorgen. Das Risiko eines An­
schlags in meinem Umfeld: fast gleich Null. Die Tat­
sache, dass ich jedes Jahr mehrmals fliege, meine Kinder
auch alleine fliegen lasse, zeigt, dass ich das Risiko eines
Flugzeugabsturzes normalerweise als gering einschät­
ze. Scheinbar beeinflusst meine Arbeit als Projektleite­
rin, in der ich gelernt habe, Risiken einzuschätzen und
Massnahmen zu definieren, mein Privatleben doch mehr
als gedacht.
Risiken und Massnahmen im Familienleben
Das Leben meiner Kinder betreffend bin ich keine
«Helikoptermutter», die ständig überwacht und Angst
hat, aber ich bin eine Mutter, die sich Gedanken darum
macht, was Kindern passieren kann. Somit dürfen ­meine
Kinder sehr selbstständig sein, aber ich bespreche ­v iele
Situationen vorher mit ihnen. Sie sollen lernen, dass es
Risiken gibt, dass man diese aber abschätzen kann und
dadurch einen Schritt weiter ist, wenn es tatsächlich zu
einem Problem kommen sollte.
Das, was ich im Projektmanagement lehre und tue,
gebe ich meinen Kindern auf etwas andere Art und ­Weise
auch mit. Ich leite sie nicht an, Risiken genau zu
­definieren und abzuschätzen, aber ich leite sie an, mit
gesundem Menschenverstand auch Risiken einzuplanen
und sich zu überlegen, wann ein Risiko zu gross wird.
Alles «Pi mal Daumen», aber genau so, dass es den All­
tag nicht einschränkt und trotzdem eine gewisse Sicher­
heit gibt. Und genau das ist meiner Meinung nach wich­
tig und richtig: die Risiken des Alltags nicht verdrängen,
sondern bewusst mit Risiken leben, sich durch sie aber
nicht unverhältnismässig einschränken lassen. Den
Weg durch die Mitte wählen – wie so oft im Projekt­
management.
Quelle
Heilmann, Klaus; Rapp, Bernhard (2015): Flugkatastrophen,
Terror, Gewalt: Deutsche verkennen die Risiken des Alltags.
32
Fokus: Risiko und Sicherheit
Risikofitness durch Agilität –
mit Disziplin den «Foifer und s Weggli» sichern!
Prof. Dr. Reinhard Riedl
Wissenschaftlicher Leiter
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
In den Managementwissenschaften steht Agilität für
strikte Ablaufstrukturen und regelmässige Interaktion mit
den ­Nutzniessern der eigenen Arbeit – und nicht für Werte
und Eigenschaften wie Veränderungsbereitschaft und
­Beweg­lichkeit. Sie verlangt Disziplin und schafft glückliche
­Mitarbeiter und glückliche Geschäftsleitungen, aber
viele z­ iehen undisziplinierten Frust vor.
Wie kann man beides haben: Führungskräfte,
die zufrieden sind, weil ihre Mitarbeiter das tun, was
sie ihnen vorgeben, und Mitarbeitende, die zufrieden
sind, weil sie sehr grosse Freiheit in der Gestaltung ihrer
Arbeit haben. Viele meinen, dass das unmöglich ist.
Andere meinen, dass das eine Frage der Organisations­
kultur ist. Die Praxis zeigt, dass zwar die richtige Orga­
nisationskultur wichtig ist, aber letztlich die Ablauf­
strukturen entscheidend sind. Mit agilen Projekten ist
Die Praxis zeigt, dass zwar die richtige
Organisationskultur wichtig ist, aber letztlich
die Ablaufstrukturen entscheidend sind.
Reinhard Riedl
tatsächlich beides erreichbar: Die Reibungsverluste
zwischen Führung und Geführten können abgebaut
werden. Dadurch wird die Stimmung besser und die
Leistung steigt stark an, ohne dass sich ungesunder
Überstress ausbreitet oder Burnouts auftreten. In dieser
Situation kann Dringlichkeitsbewusstsein in der Orga­
nisation aufgebaut werden, was wiederum zur F­ olge hat,
dass Risiken einfacher proaktiv minimiert und reaktiv
im Eintretensfall erfolgreicher bewältigt. Nach und nach
führen agile Projekte auch zu einer wachsenden Reputa­
tion, und damit wird auch das Rekrutieren talentierter
Mitarbeitender leichter.
Keine Hexerei, sondern nur gute Organisation
Das klingt nach Hexerei (oder gar nach einer teufli­
schen Versuchung), ist aber primär eine Frage der Struk­
tur. Die verschiedenen agilen Organisationsformen
besitzen einige ganz wesentliche Gemeinsamkeiten:
–– Portionierung der Arbeit und disziplinierte Ausfüh­
rung: Die Arbeit wird in Zyklen zerlegt. In j­edem
Zyklus wird eine klar abgegrenzte Aufgabe erfüllt,
die zu Beginn festgelegt wird. Alle Zyklen besitzen
eine klare (und in der Regel die gleiche) Struktur, die
unbedingt eingehalten wird. Jeder ­Zyklus wird
pünktlich abgeschlossen.
–– Eigenverantwortung und Feedback: Begonnen wird
in einem Zyklus jeweils damit, dass das Team die
Aufgabe für den anstehenden Zyklus selber d
­ efiniert,
wofür es Vorgaben des Auftraggebers und Erfahrun­
gen früherer Zyklen nutzt. An­schliessend wird die
Arbeit vom Team ausgeführt, und ein Produkt wird
erstellt. Zuletzt wird dieses von den Nutzern getestet,
und das Entwicklungsteam bekommt Feedback.
–– Regeln und Anpassungen: Deadlines und Nutzer­
testen sind heilig, weshalb exakt definiert ist, wann
was erlaubt ist im Zyklus. Dafür gibt es im Fall grös­
serer Probleme Verhandlungen mit dem Auftraggeber
über den Umgang der zu leistenden Arbeiten und die
Prioritäten in Bezug auf die ­Eigenschaften des End­
ergebnisses.
–– Offener Austausch und klare Konsequenzen: Zwi­
schen zwei Zyklen gibt es eine gemeinsame, offene
und respektvolle Reflexion des Teams über das
in der Vergangenheit Geschehene. Wenn sich aber
zeigt, dass sich einzelne Teammitglieder nicht an
die Regeln halten – sei es weil sie inhaltlich andere
­P rioritäten setzen, sei es weil sie aufgrund von Qua­
litätsansprüchen sich der Erstellung eines testbaren
Outputs verweigern etc. –, werden sie von der künf­
tigen Mitarbeit ausgeschlossen
Bei externen Auftraggebern führt eine agile Projekt­
organisation dazu, dass diese den machbaren Teil des
von ihnen prioritär Gewünschten bekommen. Denn es
werden viel weniger Ressourcen als sonst in sekundär
Wichtiges oder in nicht realistisch Machbares investiert.
Bei internen Auftraggebern ist es genauso. Die ewigen
Reibungsverluste zwischen den Chefs, die sich unnötig
in Details einmischen, und den Mitarbeitenden, die die
Vorgaben der Chefs ignorieren, werden weitgehend
33
Fokus: Risiko und Sicherheit
­eliminiert und der Lohn sind eine gute Stimmung, stei­
gende Effizienz und bessere Resilienz im Krisenfall.
Die Gründe für die Wahl des Nichtglücks
Warum aber gibt es so wenige Unternehmen (und
nach unserem Wissensstand gar keine Verwaltungs­
ämter), die auf Agilität setzen? Dafür sind vor allem zwei
Gründe verantwortlich. Erstens wird Agilität von vielen
Führungskräften mit Haltungsagilität gegenüber Inno­
vationen verwechselt. Zwar hat so mancher schon mit­
bekommen, dass Agilität ein neues Modewort ist, aber
ernsthaft damit beschäftigt haben sich die wenigsten.
Agilität wird von vielen Führungskräften
mit Haltungsagilität gegenüber Innovationen
verwechselt.
Reinhard Riedl
Ich habe in diesem Frühjahr einen ganzen Veranstal­
tungstag zu Agilität erlebt, an dem in keinem einzigen
Vortrag die Ablaufstrukturen angesprochen wurden.
Stattdessen war die Rede von Charaktereigenschaften
und von gutem Willen. Man müsse sich halt bewegen,
nicht wahr! Den Vogel schoss ein Vortragender ab, der
vermutlich die tatsächliche Bedeutung des Begriffs
kannte, aber diese nie ansprach – über die Motive kann
man spekulieren … –, sondern unter anderem Zeiterfas­
sung forderte! Das ist nicht ganz am Thema vorbei, aber
setzt am falschen Punkt an: Agilität muss proaktiv
­geplant werden, sie reaktiv zu dokumentieren, bringt
wenig.
Fragt sich, ob Haltungsagilität nicht wichtiger ist als
richtige Ablaufstrukturen? Antwort: Ja, genau dann,
wenn es sich um ein Hochleistungsteam handelt, in dem
entweder nur Spitzentalente mitarbeiten (FC Barce­
lona …) oder das über eine klare Hierarchie verfügt,
deren Werturteile akzeptiert werden (z. B. Musikensem­
bles). Also in Ausnahmefällen. Insbesondere an Hoch­
schulen gibt es viel empirische Erfahrungen mit diesen
Ausnahme­fällen. Zwei Zitate von erfahrenen Kollegen
bringen diese Erfahrungen auf den Punkt: «Teamarbeit
habe ich in der FH-Forschung noch nie erlebt» und «ab
25 Prozent Nichtspitzenprofessoren geht ein Mathe­
matikinstitut unter, auch wenn der Rest alles Genies
sind». Das zeigt, dass reine Haltungsagilität oft mit
Nichtteamfähigkeit einhergeht, was die Abhängigkeit
von den Leistungsträgern erhöht. Und dass Haltungs­
agilität meist auch nur dann funktioniert, wenn die
Bedingungen für einen Ausnahmefall wirklich umfas­
send erfüllt sind. Beides erhöht die Risiken für eine
Organisation.
Das zweite grosse Problem ist die in den meisten
­Organisationen tolerierte Disziplinlosigkeit. Regelver­
stösse werden nicht geahndet. Ein Commitment zur
Sache und zum Organisationserfolg wird nicht verlangt.
Egoistisches Verhalten wird belohnt. Neudeutsch heisst
diese ICH-Kultur-für-ALLE «Expertenkultur» und wird
von manchen Wissenschaftlern sogar als Ziel ausge­
geben. Was wieder einmal die Macht der Worte demons­
triert: Wenn man kollektiven Narzissmus zur Experten­
kultur umtauft, wird er plötzlich zum Heilversprechen.
Nur dass halt die Allerbesten unter den Experten immer
wieder und in allen Bereichen demonstrieren, dass sie
durch die Etablierung von Teamarbeit noch viel ­besser
und damit gänzlich unerreichbar werden.
Was also tun?
Wie aber kann man Agilität im wirklichen Leben von
uns Normaltalentierten etablieren? Als Mitarbeiterin
oder Mitarbeiter ohne Führungsaufgaben sollte man sie
einfordern, im Interesse der eigenen Zufriedenheit und
Leistungsfähigkeit! Aber natürlich: Wer als Führungs­
kraft pro Jahr 3000 bis 4000 Stunden arbeiten und
vielleicht sogar hundert Projekte gleichzeitig im Blick
haben muss, der kann selber keine disziplinierte Agili­
tät praktizieren. Möglich ist aber, Topprioritätsprojekte
mit agiler Projektstruktur zu etablieren. Damit wird man
kurzfristig zwar ziemlich viel Hass auf sich ziehen, mit­
telfristig sich aber nicht nur stark von Arbeit entlasten
(Vision Nur-2000-Stunden-Arbeitsjahr!), sondern sogar
die eigene Popularität steigern. Und: Krisenfester wird
man dadurch allemal!
34
Fokus: Risiko und Sicherheit
Fehler passieren:
Irritiert weg- oder systematisch hinschauen?
Prof. Dr. phil Christoph Gehrlach
Professor für Unternehmensund Qualitätsentwicklung
Fachbereich Soziale Arbeit
Berner Fachhochschule
Markus Iff
MSc Arbeits- und Organisations­
psychologe
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Fachbereich Soziale Arbeit
Berner Fachhochschule
Gegen 23.30 Uhr meldeten sich die beiden Tupo­
lew-Piloten bei der Flugsicherungsgesellschaft Sky­g uide
in Zürich für den Überflug des süddeutschen Raumes
an. Zur etwa gleichen Zeit näherte sich auf derselben
Flughöhe eine Boeing-757-Transportmaschine der DHL
auf dem Weg von Italien nach Belgien. Innerhalb weni­
ger Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse:
–– 23.30 Uhr: Der Fluglotse – gerade mit einer dritten
Maschine im Landeanflug beschäftigt – erkannte
nicht, dass sich die beiden Flugzeuge auf derselben
Flughöhe befanden. Statt wie vorgesehen zu dritt,
war der Fluglotse zu diesem Zeitpunkt alleine.
Zur Betreuung der drei in der Luft befindlichen
Flugzeuge musste er zwischen zwei Monitoren hin
und her laufen. Unterstützende optische Systeme
am Boden waren aufgrund von Wartungsarbeiten
nicht in Betrieb.
–– 23:34:42 Uhr: Das Kollisionswarnsystem TCAS
meldete in beiden Flugzeugen die Unterschreitung
des Sicherheitsabstandes. Die Telefonanlage,
über die Skyguide von einer weiteren diensthaben­
den Flugüberwachungsstelle auf die drohende
Kolli­sion hingewiesen worden wäre, war ebenfalls
­wegen Wartungsarbeiten ausser Betrieb. Die
­mehrfachen Kontaktversuche blieben erfolglos.
Hazards
Losses
Abbildung 1: Swiss-Cheese-Modell (Reason 1990).
Am 1. Juli 2002 machten sich 69 Menschen,
darunter 52 Kinder, vom russischen Flug­
hafen Moskau-Domodedowo auf den Weg
nach Barcelona. In Überlingen kam es
zur Katastrophe. Grund war eine tragische
Verkettung von Fehlern.
–– 23:34:49 Uhr: Der Fluglotse wies die Tupolew zu
Sinkflug an, gleichzeitig dazu wies das Kollisions­
warnsystem TCAS die Tupolew-Besatzung zum
Steigflug, die Boeing Crew zum Sinkflug an. An
Bord der Tupolew herrschte Irritation, der Sinkflug
­w urde fortgesetzt.
–– 23:35:03 Uhr: Der Fluglotse bestätigte die Anwei­
sung zum Sinkflug. Die Meldung der Boeing, dass
sie ebenfalls den Sinkflug einleiten, wurde vom
Fluglotsen nicht registriert.
–– 23:35:19 Uhr: Irrtümliche Warnung des Fluglotsen
vor Kollision. Durch die Unachtsamkeit der Piloten
wurde nicht erkannt, dass beide Flugzeuge auf
­dieselbe Flughöhe angewiesen wurden.
–– 23:35:32 Uhr: Kollision der beiden Flugzeuge
auf 10 630 Metern. Alle 71 Passagiere und Crew-­
Mitglieder kommen ums Leben (vgl. Flugzeug­
kollision von Überlingen 2015).
Latente und aktive Fehler
Analysiert man den skizzierten Fall, so stellt man
fest, dass erst die tragische Verkettung von Fehlern zu
diesem Zwischenfall geführt hat. Wäre auch nur einer
der Fehler vermieden worden, wäre es nicht zur Kolli­
sion gekommen. Dies zeigt eine der grundlegenden An­
nahmen innerhalb der Entstehung von Fehlern auf, die
James Reason 1990 am Beispiel des Swiss-Cheese-­
Modells verdeutlicht (siehe Abbildung 1). So führten im
genannten Beispiel eine Verkettung von latenten Feh­
lern, die teilweise bereits weit im Voraus entstanden
und damals nicht als kritisch eingestuft worden waren,
sowie eine Vielzahl von lokalen Faktoren gekoppelt mit
aktiven Fehlern zum Zwischenfall.
Das Wegbleiben der zweiten Flugüberwachung und
der Stillstand der optischen Signale am Boden sowie der
Engpass in den personellen Ressourcen sind passive
oder latente Fehler im System. Diese haben nichts mit
dem diensthabenden Fluglotsen zu tun, sind aber am
desaströsen Verlauf massgeblich beteiligt. Dazu kom­
men die aktiven Fehler des Fluglotsen, seine Irrtümer
und Unterlassungen. Dieses Modell lässt sich vergleich­
35
Fokus: Risiko und Sicherheit
bar auf alle Tätigkeiten (innerhalb von Organisationen),
denen ein Risiko zugrunde liegt, übertragen.
Organisatorische Prozesse
Latentes Versagen ist häufig auf Managementent­
scheidungen, die Managementkultur und organisato­
rische Prozesse zurückzuführen. Dazu kommen fehler­
begünstigende Faktoren aus den Bereichen Aufgaben,
Teamfaktoren, Arbeits- und Umfeldfaktoren. Die aktiven
Verstösse entstehen jeweils direkt dort, wo Tätigkeiten
ausgeführt werden. Sie werden begünstigt durch irrtüm­
liche personale, mentale oder psychologische Prozesse
wie etwa Vergesslichkeit, Unaufmerksamkeit, tiefe Moti­
vation, Sorglosigkeit, Fahrlässigkeit und Leichtsinnig­
keit. Aktive Fehler können üblicherweise leicht identi­
fiziert werden, während latente Fehler meist schwerer
zu orten sind (vgl. auch Badke-Schaub et al. 2008).
Wenn man das Phänomen des Fehlers tiefer analy­
siert, dann lassen sich grundsätzlich zwei Fehlertypen
identifizieren. Diese sind einerseits planungsbasierte
Fehler oder aber Fehler im Bereich der Ausführung von
Tätigkeiten an sich (vgl. Reason 1990, siehe Abbil­
dung 2).
Bei den Ausführungsfehlern wird eine Handlung
anders ausgeführt, als diese ursprünglich geplant war
(St. Pierre, Hofinger & Buerschaper, 2011). «Die geplan­
te Handlung ist zwar angemessen, jedoch weicht die
ausgeführte Handlung vom beabsichtigten Verlauf ab»
(St. Pierre, Hofinger & Buerschaper, 2011, S. 44). Bei den
Planungsfehlern wird ein falscher Plan (Regel) für eine
Problemlösung verwendet (regelbasierte Fehler). Die
Handlung läuft hierbei wie beabsichtigt, jedoch trifft
das gewünschte Resultat nicht ein, da der Plan (die Re­
gel) nicht geeignet war, das Problem zu lösen.
Bei fehlendem Regelwissen muss ein Plan aus dem
vorhandenen Wissen generiert werden. Das kann zu
Fehlern führen, weil beispielsweise falsches oder
­ungenügendes Wissen für die Entscheidung herange­
Types of Error
Errors
Slips and Lapses:
Failures of Execution
Mistakes:
Failures of Planning
Recognition
Rule-based
Atlention
Knowledge-based
Memory
Selection
Abbildung 2: Fehlertypen (in Anlehnung an Reason 1990)
zogen oder das Wissen im falschen Kontext angewendet
wird. Grundsätzlich sind Fehler in der Planung schwie­
riger zu entdecken als Fehler in der Ausführung. Fehler,
die vom Plan abweichen, fallen in der Regel auf, ein
unangemessener Plan kann hingegen lange unbemerkt
bleiben. Häufig wird dieser erst am Schluss, wenn das
angestrebte Ziel nicht erreicht wurde, entdeckt
(St. ­P ierre, Hofinger & Buerschaper, 2011).
Systematische Aufarbeitung
Nach diesem Exkurs in die Fehlertheorie entlang des
praktischen Beispiels stellt sich die Frage, welche Mög­
lichkeiten nun bestehen, um Fehler zu vermeiden, d. h.,
es erst gar nicht erst so weit kommen zu lassen, dass
Fehler entstehen. So ist bekannt, dass einem gravieren­
den Unfall jeweils eine grössere Anzahl an Zwischen­
fällen, die ohne Schaden korrigiert werden können,
vorausgehen. Und diesen eine noch grössere Anzahl an
minimalen Ereignissen, die keine Auswirkung auf die
Sicherheit hatten, da sie vorher korrigiert werden konn­
ten, vorausgeht (vgl. Badke-Schaub et al. 2008).
Genau hier setzt der «praktische Hebel» an: Neben
der systematischen Aufarbeitung von entstandenen
Fehlern ist die Beschäftigung mit diesen Unfallvor­
stufen essenziell – nicht zuletzt, da diese im Verhältnis
zu den eigentlichen Unfällen wesentlich häufiger sind.
So werden diese z. B. in der Luftfahrt, aber auch in der
Gesundheitsversorgung in niederschwellig zugäng­
lichen Meldesystemen narrativ erfasst und anhand
standardisierter, systematischer Verfahren regelmässig
analysiert, um latente Fehler aufzudecken und so aus
diesen zu lernen. Ziel ist es dabei, im Rahmen der Qua­
litätsentwicklung Massnahmen umzusetzen, die die
Organisation sicherer machen, und auf der anderen
Seite eine Unternehmenskultur zu entwickeln, die einen
offenen Umgang mit unsicheren Handlungen zulässt,
ohne primär die einzelne Person «an den Pranger zu
stellen». Die Erreichung dieses Zustandes ist das Resul­
tat eines längeren, auf Vertrauen basierenden Organi­
sationsentwicklungsprozesses.
Auffällig ist, dass sich heute eine grosse Anzahl von
Organisationen mit dem Thema der Unternehmensrisi­
ken und auch dem Umgang mit kritischen Zwischenfäl­
len beschäftigen, dass sich jedoch wenige Unternehmen
systematisch mit der Bewältigung von eingetretenen
kritischen Ereignissen und Krisen aufgrund von Fehlern
auseinandersetzen. Diese Themen sind integral zu sehen
und sollten umfassend bearbeitet werden, um zu ver­
hindern, dass in Bezug auf die Sicherheit der Organisa­
tion und deren Kunden keine Lücken auftreten.
Quellen
––Badke-Schaub, P; Hofinger, G; Lauche, K (2008): Human Factors.
Psychologie sicheren Handelns in Risikobranchen. 2. Auflage.
Berlin, Heidelberg. Springer.
––«Flugzeugkollision von Überlingen». In: Wikipedia, Die freie
Enzyklopädie. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Flugzeug­
kollision_von_%C3%9Cberlingen# (Abgerufen: 30.06.2015).
––Reason, J (1990): Human Error, NY Cambridge University Press.
––St. Pierre, M; Hofinger G; Buerschaper, C (2011): Notfallmanagement. Human Factors und Patientensicherheit in der Akutmedizin.
––2. aktualisierte und erweiterte Auflage. Berlin, Heidelberg. Springer.
36
Fokus: Risiko und Sicherheit
Risikomanagement in KMU –
Handlungsrahmen und Gestaltungsprinzipien
Prof. Dr. Jochen Schellinger
Studiengangsleiter Master of Science
in Business Administration
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Das Umfeld für klein- und mittelständische Unternehmen
(KMU) wird zunehmend komplexer, dynamischer und immer
weniger plan- und kalkulierbar. Die Konsequenz ist jedoch
nicht, so paradox dies anmutet, eine Reduzierung der
­Planungsaktivitäten, sondern die Erweiterung der Planungsperspektive um eine aufwandsadäquate, systematische
­Auseinandersetzung mit den Unternehmensrisiken.
In den Jahren nach Ausbruch der globalen Finanz­
krise und der nachgelagerten Folgekrisen hat sich
­zunehmend auch für kleine und mittelständische Un­
ternehmen (KMU) gezeigt, dass eine frühzeitige und
strukturierte Auseinandersetzung mit den Unsicher­
heiten, dem «Nichtplanbaren» und den hiermit verbun­
denen grundlegenden Risiken eines Unternehmens im
Ernstfall lebensrettend sein kann. Sie hilft dabei, exis­
tenzgefährdende Krisensituationen gar nicht erst
­entstehen zu lassen. Hinzu kommt eine zunehmende
Verrechtlichung der Unternehmenssphäre mit neuen
risikobezogenen Nachweispflichten und Druck zur Ri­
sikooffenlegung seitens der Banken.
In der Wissenschaft hat sich die Auseinandersetzung
mit den strategischen und operativen Risiken eines
Unternehmens als wichtiges Handlungsfeld der Unter­
nehmensführung etabliert. Das Risikomanagement
beschäftigt sich mit der Analyse und Vermeidung von
Risiken im Sinne potenzieller negativer Zielabweichun­
gen. Es geht um die Vermeidung substanzieller Be­
drohungen der Unternehmensexistenz (Unternehmens­
krisen). Die relevanten Risiken sollen erkannt,
überwacht und reduziert werden. Dazu wird in der
­L iteratur ein mehrstufiges Verfahren propagiert, das die
Identifikation, Bewertung, Steuerung und Kontrolle
essenzieller Risiken zum Gegenstand hat und durch eine
Vielzahl an Analyse- und Managementinstrumenten
gekennzeichnet ist.
Spezifika und Handlungsrahmen von KMU
Mehr als 99 Prozent der Schweizer Unternehmen
haben weniger als 250 Mitarbeitende und sind damit
im Sinne der Abgrenzung des Bundesamts für Statistik
KMU. Sie beschäftigen annähernd 70 Prozent der
Schweizer Arbeitnehmenden und gelten, dank ihrer
Innovationskraft, Flexibilität und Leistungsfähigkeit,
als Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Die mit der
­Unternehmensgrösse verbundenen Vorteile schlanker,
effizienter Strukturen, geringer Formalisierung und
kurzer Entscheidungswege sind jedoch auch mit grös­
senbedingten Nachteilen verknüpft. Die Knappheit
­finanzieller und personeller Ressourcen, geringere Pro­
fessionalisierung der Managementprozesse, beschränk­
teres betriebswirtschaftliches Know-how und eine viel­
fach vor allem operativ auf das Tagesgeschäft und die
Leistungserbringung ausgerichtete Führungskultur
sind Faktoren, die auch für die Institutionalisierung
eines Risikomanagements relevant sind. Aus ihnen
­lassen sich Gestaltungsprinzipien für den Aufbau und
die Anwendung eines Risikomanagements in KMU ab­
leiten.
Einbindung in die Unternehmensplanung
Zunächst ist es wichtig, dass ein Risikomanagement
nicht als gesondertes Managementfeld mit isolierter
Verantwortung neu zu bestehenden Führungsinstru­
menten und -prozessen hinzugefügt wird, sondern dass
dieses in die vorhandenen Planungsprozesse integriert
wird. Letztere sind in der Regel wenig formalisiert und
fokussieren auf kurz- bis mittelfristige, eher operative
Planungszyklen von ein bis drei Jahren, die im besten
Falle durch strategische Planungsrunden ergänzt
­werden. Je nach Unternehmensgrösse wird die Planung
vom Geschäftsführer selbst oder von einer oder mehre­
ren Personen aus dem Controlling- oder Finanzbereich
koordiniert und durchgeführt. Diese sollten, sofern noch
nicht erfolgt, die bisherige Planungsgrundlage um
­begleitende Risikobetrachtungen ergänzen und die
­Abdeckung der vier Risikomanagementprozessstufen
sicherstellen.
Integration von Strategie und Operation
Angesichts der traditionell in KMU eher operativen
Sicht auf die Dinge ist es wichtig, sich nicht nur mit den
operativen Risiken auseinanderzusetzen, sondern auch
eine Langfristperspektive einzunehmen. Den opera­
tiven Risiken wird vielfach bereits implizit in bestehen­
37
Fokus: Risiko und Sicherheit
den Planungs- und Steuerungsabläufen Rechnung
­getragen.
Die Institutionalisierung eines Risikomanagements
bietet insofern auch eine Chance, die strategische Di­
mension des Unternehmens eingehender zu betrachten,
und kann gegebenenfalls auch Auslöser für den Aufbau
eines strategischen Planungsprozesses sein, der eine
Risiko- und Chancenanalyse beinhaltet und diese mit
einer Stärken-Schwächen-Analyse zusammenführt. Das
Risikomanagement sollte somit sowohl operative als
auch strategische Risiken umfassen und bietet durch
die Sensibilisierung für die Bedeutung beider Planungs­
sphären die Chance, einem oftmals krisenverursachen­
den Bruch zwischen Strategie und Operation vorzu­
beugen.
Einfachheit vor Vollständigkeit
In Bezug auf die Umsetzung des Risikomanagements
in einem mehrstufigen Prozess sollte der Grundsatz
«Einfachheit vor Vollständigkeit» in allen Prozess­
phasen zum Tragen kommen. Angesichts der Verfüg­
barkeit von sehr einfachen Analyserastern und bewähr­
ter Übersichtsdarstellungen und Checklisten stellt dies
in methodischer Hinsicht kein Problem dar. Die Grund­
problematik der Planung, dass jede Vereinfachung und
Abstrahierung von Sachverhalten letztlich auch zur
Entfernung von der Realität führt und die Gefahr von
Realitätsverzerrungen und Fehlinterpretationen nach
sich zieht, lässt sich natürlich auch im Kontext eines
Risikomanagements nicht umgehen und wird durch den
formulierten Grundsatz eher noch verstärkt. Allerdings
ist die Option, der Umweltkomplexität mit komplexen
Analyseprozessen besser gerecht zu werden, für KMU
nicht gegeben. Die Alternative zu einem einfachen und
praktikablen Risikomanagementprozess wäre wohl
­zumeist, sich mit dem Thema gar nicht auseinander­
zusetzen.
Ausgestaltung des Risikomanagementprozesses
Angesichts der hohen Relevanz des Risikomanage­
ments für die Unternehmensentwicklung muss dessen
Einführung und die Festlegung der Bestandteile der
einzelnen Phasen zunächst Chefsache sein. Die
­ hemenverantwortung im betrieblichen Alltag des KMU
T
ist wiederum grössen- und strukturabhängig. In den
Prozessphasen sollten die Know-how-Träger aller rele­
vanten Leistungs- und Führungsbereiche mitwirken.
Für die erste Phase der Identifikation von Unter­
nehmensrisiken können kleinere Unternehmen auf
elaborierte Methoden (Ermittlung von Eintrittswahr­
scheinlichkeiten und Schadensausmass für Einzel­
risiken) verzichten und alternativ auf Checklisten,
Fragebögen, Mindmaps oder Brainstorming-Methoden
zurückgreifen, die in einem Workshop zum Einsatz
kommen können. Dabei sollten bereits vorhandene und
verfügbare Informationen so viel wie möglich ver­wendet
werden.
Der zweite Prozessschritt, die Bewertung und Priori­
sierung von Risiken, kann beispielsweise durch die
Anwendung eines leicht handhabbaren Punktbewer­
tungsverfahrens oder via Abstimmung der Prozessbe­
teiligten ebenfalls in einem Workshop erfolgen, in dem
auch die Festlegungen zur dritten Phase der Risiko­
steuerung erfolgen. Es muss also diskutiert und fixiert
werden, welche Risiken man bewusst als unternehme­
risches Risiko in Kauf nimmt, auf welche Risiken man
sich für den Fall der Fälle wie vorbereiten möchte und
welche Risiken durch Dritte, insbesondere Versiche­
rungen abgedeckt werden sollen. Die Risikokontrolle als
vierte Prozessstufe umfasst das zyklische Hinterfragen,
Beobachten und Dokumentieren der Entwicklung der
Risikoparameter und erfolgt idealerweise im ­R ahmen
der etablierten Planungsprozesse unter Federführung
eines verantwortlichen Controllers. Ein derart ausge­
stalteter und auf den dargelegten Grundsätzen fundier­
ter Risikomanagementprozess lässt sich in n
­ ahezu jedem
KMU sehr schnell und unkompliziert umsetzen. Er trägt
in hohem Masse dazu bei, dass aus dem Ausblenden und
Verdrängen potenzieller Risiken durch die im Alltag
stark beanspruchten Entscheidungsträger in KMU keine
existenzielle Unternehmenskrise wird.
Quellen
––Barodte, B./Montagne, E./Boutellier, R. (2008): Risikomanagement für kleine und mittlere Unternehmen. Angepasster Risikomanagementprozess als Brücke zwischen Theorie und Praxis, in:
Der Schweizer Treuhänder, Heft 3, S. 135–141.
––Borner, D. (2007): Der praktische Risk-Management-Prozess
für KMU, Zürich, Chur.
––Fischer, A./Montagne, E./Boutellier, R. (2009): Implementierung
von qualitativem Risikomanagement in KMU – Erfahrungsbericht
eines wissenschaftlich fundierten Management-Instruments, in:
Mangement-Instrumente in kleinen und mittleren Unternehmen,
hrsg. v. Meyer, J.A., Lohmar, S. 171–187.
––Henschel, Th. (2003): Risikomanagement im Mittelstand. Eine
empirische Untersuchung, in: Controlling & Management, ZfCM,
47. Jg., Heft 5, S. 331–337.
––Henschel, Th. (2010): Erfolgreiches Risikomanagement im Mittelstand. Strategien der Unternehmenssicherung, Berlin.
––Kyas, A./Kaufmann, L. (2003): Erfahrungen mit Risikomanagement in KMU. Jetzt erst recht: Agieren statt reagieren, in:
KMU-Praxis, Heft 12, S. 5–7.
––Luthiger, J./Brunner, A. (2009): Corporate Risk Management.
KMU nachhaltig sichern durch operatives Risikomanagement, in:
KMU-Magazin, Nr 4., Mai, S. 10–14.
––Stiefl, J. (2010): Risikomanagement und Existenzsicherung.
Mit Konzepten und Fallstudien zu KMU, München.
38
Fokus: Risiko und Sicherheit
Wieso IT und Sicherheit
in Geschäftsprozessen nicht zu trennen sind
Prof. Dr. Konrad Walser
Dozent für Wirtschaftsinformatik
E-Government-Institut
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Was hat die IT bezüglich Risiken und Sicherheit mit
dem Geschäft zu tun? Eine kurze Darlegung zum Thema
und ein kleiner Führer durch den Dschungel dafür
­einsetzbarer Rahmenwerke …
Ausgehend von der Internetrevolution haben sich
Geschäftsmodelle in der Privatwirtschaft verändert. Der
Transformationsprozess ist noch immer im Gange.
­Apple, Google, Uber sowie viele neue Start-ups zeugen
davon. E-Business hat einen unerreichten Boom ange­
treten. Industrien und Branchen verändern sich, IT
nimmt eine immer bedeutendere Rolle im digitalen
Transformationsprozess ein.
Neuerdings tritt im Verwaltungsumfeld E-Govern­
ment immer stärker in den Fokus. Auch in der öffent­
lichen Verwaltung ist ein zwar langsamer, aber kons­
tanter Wandel im Gange. Egal wo wir tätig sind, es ist
Rahmenwerke als Hilfe
Eine Lösung können hier Hilfestellungen sein, die
dabei unterstützen, zwischen diesen verschiedenen
Sichten eine Verbindung zu finden. COSO kann als
­R ahmenwerk zur Implementierung eines internen
­Kontrollsystems (IKS) im Unternehmen verstanden
­werden – und zwar geschäftsseitig.* Darauf baut als
Rahmenwerk für die IT das Rahmenwerk COBIT auf.**
COBIT ist ein De-facto-Rahmenwerk und -Standard zur
Implementierung eines IT-IKS aus Sicht des Geschäfts.
Verdienstvollerweise habe ich da die Möglichkeit – über
die Balanced Scorecard gegliedert –, mittels eines
Es ist unleugbar, dass das Geschäftsleben sowie
das Arbeitsleben im öffentlichen Sektor immer mehr
von Informationstechnologie durchdrungen ist.
Konrad Walser
unleugbar, dass das Geschäfts- sowie das Arbeitsleben
im öffentlichen Sektor immer mehr von Informations­
technologie oder IT durchdrungen sind. Ja, dass ein
Arbeiten ohne IT gar nicht mehr möglich ist. Damit stellt
sich die Frage, wenn man aus Geschäftssicht Risiken
und Sicherheit zu managen hat, ob die IT dabei nicht
immer tangiert ist. Gibt es überhaupt noch Risiken, die
«nur» noch Geschäftsrisiken sind und die ich als nor­
maler Auditor abarbeiten kann, ohne von IT eine A
­ hnung
zu haben? Sicherlich ist hier ein entschiedenes «Nein»
die Antwort! Und dies, obwohl die Lebens- und Arbeits­
welten von Geschäfts- und IT-Auditoren vielfach noch
stark getrennt voneinander sind. Der IT-Auditor tritt
beispielsweise nur in Aktion, wenn vom Geschäftsaudit
eine Forderung nach einer Untersuchung ansteht.
s­ ystematischen Modells von Geschäftszielen IT-Ziele
abzuleiten. Ausgehend von denen kann ich dann Pro­
zesse eruieren, um diese IT-Ziele zu erreichen.
Ein weiteres Rahmenwerk mit einer umgekehrten
Perspektive zu COBIT ist ITIL. Damit wird die Möglich­
keit geboten, IT laufend besser auf die Unterstützung
* COSO bedeutet ausgeschrieben: The Committee of Sponsoring
Organizations of the Treadway Commission. Vgl. hierzu auch
www.coso.org. Bekannt ist ausgehend davon das dem COSO
­verwandte ERM oder Enterprise-Risk-Management-Werkzeug,
das parallel zu COSO zur Anwendung gelangt respektive
­angeboten wird.
** COBIT bedeutet ausgeschrieben: Control Objectives for
­Information and related Technology. Herausgeber dieses
­Rahmenwerks ist die ISACA (www.isaca.org).
39
Fokus: Risiko und Sicherheit
–– Optimierung von IT-Betriebsmitteln, -Ressourcen
und -Befähigungen
Wichtiges Instrument
der Geschäftsprozessabwicklung auszurichten.*** Beide,
COBIT und ITIL, sind Rahmenwerke, über welche ich
Personen zertifizieren lassen kann. Beide Rahmenwer­
ke sind in einem intensiven Entwicklungsprozess, und
man darf gespannt sein, wann die nächsten Versionen
rauskommen. Von COBIT stammt der letzte Release aus
dem Jahre 2012, von ITIL aus dem Jahr 2011.
Geschäfts- und IT-Ziele verbinden
Das Schöne ist: COBIT bietet eine Kaskade von Ge­
schäftszielen zu ITIL-Zielen an, über welche direkte
Verbindungen zwischen Geschäfts- und IT-Zielen mög­
lich werden. Wie erwähnt sind die entsprechenden
­Geschäftsziele nach den vier Bereichen der Balanced
Scorecard gegliedert: Finanzen, Kunden, intern, Wei­
terentwicklung. Je ein Beispiel eines Geschäftsziels
dieser vier Bereiche ist im Folgenden aufgelistet:
–– Portfolio wettbewerbsfähiger Produkte und Dienst­
leistungen
–– agile Reaktionen auf sich wandelndes Geschäfts­
umfeld
–– Optimierung der Geschäftsprozesskosten
–– Kultur der Produkt- und Geschäftsinnovationen
Für den zweitletzten Punkt (Optimierung Geschäfts­
prozesskosten) wird im Folgenden aufgelistet, was für
IT-Ziele dazu in Verbindung zu setzen sind:
–– Nutzenrealisierung aus IT-gestützten Investitionen
und dem IT-Serviceportfolio
–– Transparenz von IT-Kosten, -Vorteilen und -Risiko
*** ITIL steht für Information Technology Infrastructure Library.
Promoter und Provider davon sind The Stationary Office (TSO)
und das Office of Government Commerce (OGC). Vgl.
dazu auch den folgenden Link: https://www.axelos.com/
best-practice-solutions/itil
Bereits ausgehend von diesen wenigen Zusammen­
hängen ist ersichtlich, dass über das entsprechende
Modell der Ableitung von IT-Zielen aus Geschäftszielen
recht intensiv auf die entsprechenden dahinterliegen­
den Kausalitäten geschlossen werden kann. Diese
­Ableitung kann in der umgekehrten Richtung für die
Auswirkungen von schlecht definierten und geführten
IT-Zielen auf das Geschäft gesehen werden und ist für
die Geschäftsleitung generell ein wichtiges Instrument,
um das Alignment von IT und Geschäft anzugehen. Was
will man mehr als das, um Risiken zu minimieren?
Überdies ermöglicht das Instrument COBIT, für die
relativ strikt getrennten Rollen von Geschäfts- und
IT-Auditor ein Alignment im Rahmen von internen oder
externen Audits zu definieren. COBIT bietet hier aus
verschiedenen Richtungen Möglichkeiten, entsprechen­
de Kaskadierungen zu realisieren und damit ein sehr
vielseitiges Analyseraster in die Hände gelegt zu
­erhalten.
COBIT adressiert überdies die Themen Risiko­
management und Sicherheitsmanagement mit je einem
COBIT-Prozess (RiskIT war früher ein selbstständiges
separates Rahmenwerk, das in COBIT 5 integriert
­w urde):
–– der Prozess APO13, Managen der Sicherheit
–– der Prozess APO12, Managen von Risiko
Für beide Prozesse wird in der gleichen Struktur an­
gegeben, wie konkret diese Prozesse analysiert werden
können. Dies wird im Bereich des IT-Risikomanage­
ment-Prozesses kurz geschildert. Weil ja, wie eingangs
erwähnt, IT und Geschäft sich zunehmend und inten­
siver durchdringen, ist das Verständnis für IT-Risiken
natürlich von zentraler Bedeutung, und logischerweise
auch umgekehrt.
Prozessbeschreibung, Prozesszweck, die Darstellung
der Unterstützung von IT-Zielen durch den Prozess, es
werden Metriken dazu genannt, dann werden ent­
sprechende Prozessziele genannt, die wiederum mit
zugehörigen Metriken versehen werden. Dann erfolgt
über Geschäfts- und IT-Rollen ein RACI-Chart, der dar­
stellt, was für Accountabilities, Responsibilities, Infor­
mationsweitergaben und Consultationangaben über die
verschiedenen Rollen ins Auge gefasst werden müssen,
ausgehend von den diversen Managementpraktiken.
Dann werden für die Prozesspraktiken quer übers ­ganze
Framework die In- und Outputs zum Management von
Risiko APO12 dargestellt. Last, but not least wird je Pro­
zess weiteres über COBIT hinausgehendes Referenz­
material erwähnt.
Das Fazit des Artikels: Die Schnittstelle zum Sicher­
heits- und Risikomanagement vom Geschäft in Richtung
IT ist gebaut. Jetzt müssen wir sie nur noch nutzen.
40
Fokus: Risiko und Sicherheit
No risk, – no fun?
Prof. Dr. Kim Oliver Tokarski
Leiter Institut Unternehmens­
entwicklung
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Im Alltag wird oft der Begriff des Risikos verwendet ohne,
dass dieser hinterfragt wird. Risiken sind allgegenwärtig.
Aber genauso sind viele Dinge für Menschen gleicher­
massen sicher oder ungewiss. Doch welche (theoretischen)
Annahmen sind mit diesen Begriffen verbunden?
«Ist das nicht ein hohes Risiko? Bist du dir sicher? Ist
das nicht zu unsicher, was du vorhast?»
Drei Begriffe – Risiko, Sicherheit, Unsicherheit –, die
in den angeführten drei Fragen in einem Zusammen­
hang verwendet werden. Aber sind diese drei Begriffe
gleichbedeutend oder bestehen Unterschiede? In den
Wirtschaftswissenschaften wird oftmals folgende
(grundlegende) Unterscheidung und Klassifikation der
Begrifflichkeiten vorgenommen (siehe Grafik):
Umwelt-/Ereignis-/
Informationszustände
Sicherheit
Ungewissheit
Risiko
(Wahrscheinlichkeit bekannt)
Unsicherheit
(Wahrscheinlichkeit unbekannt)
Sicherheit, Unsicherheit, Risiko
Im Bereich der Sicherheit liegen (theoretisch) voll­
kommene Informationen über eine (Entscheidungs-)
Situation vor. So kann das Ergebnis einer (Entschei­
dungs-)Situation bzw. eines Ereignisses vorausgesagt
werden. Wenn beispielsweise ein Bleistift hochgehoben
wird mit der Absicht, diesen loszulassen, dann wird der
Bleistift (auf Basis der physikalischen Erkenntnisse)
mit Sicherheit den Gravitationsgesetzen auf der Erde
folgen und zu Boden fallen (so lehrt es auch die subjek­
tive Erfahrung). In diesem Beispiel kann dann von der
Sicherheit ausgegangen werden, dass der Bleistift fällt
(und das immer).
Die Wissenschaftstheoretikerinnen und -theoretiker
unter den Lesenden werden mitunter anmerken, dass
es sich im Beispiel aber um einen induktiven Ansatz der
Erklärung handelt. Denn zwar sind die Gravitationsge­
setze formuliert, im Rahmen einer empirischen (induk­
tiven) Prüfung könnte es aber sein, dass der Stift gar
nicht zu Boden fällt, sondern schwebt oder nach oben
fliegt. Denn sicher kann sich der oder die Beobachtende
bei induktiven Prüfungen einer Hypothese (der Bleistift
fällt), wie in diesem Beispiel, niemals sein. Allerdings
ist eine (radikale) praktische Überprüfung möglicher
(Un-)Sicherheitszustände nicht zu empfehlen, speziell
wenn der oder die Experimentator/-in auf einem Wol­
kenkratzer zu einem (experimentellen) Sprung bereit
steht. So kann dann nicht gehofft werden, dass die Si­
cherheit des Nichtfallens eintritt und die Gravitations­
gesetze nicht greifen. Springen oder nicht springen wäre
in diesem Falle dann aber wohl (eher) ein Risiko. Aber
was ist denn nun Risiko?
Zunächst werden Risiko und Unsicherheit in der
Gruppe der Ungewissheit zusammengefasst. Dabei kann
der Unsicherheit keine (Eintritts-)Wahrscheinlichkeit
zugeordnet werden. Bei einem Risiko hingegen ist die
(Eintritts-)Wahrscheinlichkeit einer (Entscheidungs-)
Situation bzw. eines Ereignisses bekannt bzw. kann zu­
geordnet werden. Diese Wahrscheinlichkeiten können
objektiver Natur, beispielsweise über statistische Ver­
fahren ermittelt, oder aber subjektiver Natur sein. Bei
letzteren ist anzumerken, dass der Mensch den Zufall
und Wahrscheinlichkeiten aber oftmals systematisch
über-/unterschätzt bzw. die Einschätzungen vielfach
verzerrt sind. Neben den Wahrscheinlichkeiten ist für
das Risiko auch das Schadensausmass (impact) von
Bedeutung. Somit setzt sich Risiko aus der (Eintritts-)
Wahrscheinlichkeit und dem Schadensausmass zusam­
men. Im Wolkenkratzerbeispiel wäre bei einem Sprung
die Wahrscheinlichkeit des Falles nach unten auf die
Erde recht hoch (es ist vermutlich mit 1 zu rechnen, wo­
bei man sich bei empirischen Prüfungen ja nie sicher
sein kann), und das Schadensausmass (zum Ende des
Fallens) wäre für den oder die Springerin (subjektiv)
wohl recht hoch. Daher besteht ein hohes Risiko (oder
gar Sicherheit). Somit wäre durchaus zu (hinter)fragen:
«no risk, no fun»?
41
Publikationen
aus dem Fachbereich
Wirtschaft
Dozierende, Projektleiterinnen
und wissenschaftliche Mitarbeitende des Fachbereichs Wirtschaft publizieren regelmässig
Wissen und Erkenntnisse aus
Forschung und Lehre.
Prof. Dr. Stefan Grösser (u. a.)
Dozent für Strategisches Management
[email protected]
Verlag: Verlag Versus, Zürich, 2014
(2. Auflage)
ISBN: 978-3-03909-250-5
Wirtschaft – Unternehmen –Management
Eine Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
Wie funktioniert ein Unternehmen innerhalb des Wirtschafts­
systems? Welche Ziele verfolgt es und wie erfüllt es seine Aufgaben?
Wie reagiert es auf die zunehmende Komplexität seiner Umwelt,
und wie integriert es wirtschaftliche, rechtliche und gesellschaft­
liche Ansprüche in seine Unternehmensstrategie? Dieses Buch deckt
das Spektrum betriebswirtschaftlicher Fragen kompakt und an­
wendungsbezogen ab und stellt die wesentlichen Merkmale eines
­Unternehmens umfassend vor: – Wirtschaft und Unternehmen –
Typologie des Unternehmens – Unternehmensziele – Unternehmens­
ethik. Das ausführlich vermittelte Grundlagenwissen ist mit vielen
Praxisbeispielen illustriert und lässt sich anhand der Repetitions­
fragen und Multiple-Choice-Aufgaben leicht überprüfen und ver­
tiefen. Damit eignet sich das Buch auch hervorragend zur Prüfungs­
vorbereitung.
«eGov Präsenz» 2/2015 Marketing & Service-Design
Fokus: Risiko und Sicherheit
eGov Präsenz
Fachzeitschrift des E-Government-Instituts
2 | 2015
Marketing
& Service-Design
E-Gov Fokus 2/2015
E-Democracy – Neue
Formen der Partizipation
«Langsam entwickelt sich Zürich
zur ersten digitalen Destination
der Welt.» ‣ S. 10
Freitag, 6. November 2015
Rathaus Bern
Public
Value
e-government.bfh.ch
eGov Fokus
«Marketing und Service-Design im
E-Government» ‣ S. 31
‣ Wirtschaft
Fachbegriff Blue Ocean Strategy (BOS)
In der Mathematik gibt es Aussagen, von denen man beweisen
kann, dass sie weder beweisbar noch widerlegbar sind. Sie sind
«extrarational», ausserhalb des Rationalen. Allerdings treten sie
nur in solchen Systemen auf, die ein unbeschränktes Zählen zulassen. Die kaufmännische Rationalität führt also zum Extra­
rationalen. Das wirft die Frage auf: Und wie ist es im Geschäfts­
leben? Gibt es extrarationale Managementinstrumente? Die
Antwort ist: Ja, die Strategien. Über eine Strategie, die den Namen
verdient, lässt sich das Urteil nicht «richtig» fällen. Selbst im Nachhinein kann eine erfolgreiche Strategie eine im Vergleich relativ
schlechte Wahl gewesen sein und eine erfolglose die bestmögliche.
Michael Porter charakterisiert Strategien über den «Trade-off»
und meint damit die Fokussierung auf ausgewählte eigene Stärken
bzw. den Verzicht auf die Mehrheit der Gewinnoptionen, um in die
verbleibenden mehr Ressourcen investieren zu können. Ziel dabei
ist, ein legales Monopol zu errichten. Die Blue Ocean Strategy
(BOS) von Kim und Mauborgne liefert Methoden zur Erfindung
eines solchen Tradeoffs. Sie ist eines der wichtigsten heutigen
Service-Design-Instrumente. Für die bei BOS eingesetzten Design­
methoden gilt aber: Sie sind zugleich sehr gut geeignet für das
Schaffen von gewinnträchtigen Monopolen UND häufige Ursache
für den Untergang erfolgreicher Unternehmen. Eben extrarational!
Die aktuelle Ausgabe der «eGov Präsenz», der Fachzeitschrift
für E-Government des Fachbereichs Wirtschaft, beschäftigt sich
unter anderem mit Marketing und Service-Design. Erfahren Sie
mehr über das Thema, und abonnieren Sie die «eGov Präsenz».
Kostenlos unter www.egov-praesenz.ch.
Prof. Dr. Reinhard Riedl
Wissenschaftlicher Leiter
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
42
News
Familiäre Situation
und Arbeitsmarktchancen
Prof. Dr. Ana Fernandes
Dozentin
Institut Unternehmensentwicklung
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Im Rahmen eines zweijährigen, am Institut Unterneh­mens­
entwicklung durchgeführten Projekts wurde untersucht,
­inwiefern Arbeitgeber auf verschiedene Lebens- und
Familien­modelle reagieren. Bevorzugen Unternehmen
­Arbeitnehmende mit Kindern oder doch eher kinderlose
­Bewerber? Die Antworten wurden an der BFH-Konferenz
zum Thema Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt
Ende ­August 2015 vorgestellt.
In der heutigen, immer stärker vernetzten und
g­ lobalisierten Welt ist Bildung wahrscheinlich der wert­
vollste Besitz, um mit Risiken und Unsicherheiten un­
serer Umwelt umgehen zu können. Dabei stellt sich die
Frage, ob unser Geschlecht den persönlichen Wert der
Bildung beeinflusst. Sprich: ob Bildung im beruflichen
Kontext für Frauen oder für Männer wertvoller ist. Eine
abschliessende Antwort ist nicht einfach. Spielen doch
eine Vielzahl von Faktoren hinein. Ein Hinweis darauf,
wie unterschiedlich Bildung möglicherweise bewertet
wird, ist, wie der Arbeitsmarkt auf die demografischen
Merkmale von Stellenbewerbern reagiert.
Über einen Zeitraum von rund zwei Jahren habe ich
gemeinsam mit einem Team von Assistentinnen und
Assistenten am Institut Unternehmensentwicklung
nach Antworten gesucht. Es handelt sich dabei um ein
Gemeinschaftsprojekt mit Sascha O. Becker von der
University of Warwick in England und Doris Weichsel­
baumer von der Universität Linz, Österreich. Wir sind
in the German Speaking Labor Market» vom Schweize­
rischen Nationalfonds (SNF).
Statistische Diskriminierung
Wenn der Entscheid, jemanden einzustellen oder
nicht, aufgrund von Merkmalen getroffen wird, die mit
der zu besetzenden Stelle nichts zu tun haben (wie bei­
spielsweise Geschlecht, familiäre Situation, Anzahl und
Alter von allfälligen Kindern), handelt es sich um Dis­
kriminierung. Diskriminierung kann von persönlichen
Vorlieben oder Abneigungen beeinflusst werden; mög­
licherweise missfallen einem Arbeitgeber bestimmte
Merkmale, beispielsweise ob eine Bewerberin ­k leine
Kinder hat. Andererseits ist klar: Für Arbeitgeber ist es
nicht immer einfach, einschätzen zu können, wie es um
die Produktivität eines Bewerbers tatsächlich bestellt
ist. Die Zuhilfenahme von demografischen Merkmalen
(beispielsweise die ethnische Zugehörigkeit) ist deshalb
In der heutigen, immer stärker vernetzten und
globalisierten Welt ist Bildung wahrscheinlich der
wertvollste Besitz, um mit Risiken und Unsicher­heiten unserer Umwelt umgehen zu können.
Ana Fernandes
insbesondere der Frage nachgegangen, ob Arbeitgeber
Stellenbewerberinnen und Stellenbewerber aufgrund
ihres Lebens- und Familienmodells – insbesondere des
Vorhandenseins, der Anzahl und Alters der Kinder –
unterschiedlich behandeln. Unterstützt wurde die
­Studie mit dem Titel «Fertility Discrimination in Hiring
eine Möglichkeit, die Informationslücke in Bezug auf
die tatsächliche Produktivität zu schliessen. Dies be­
zeichnet man als statistische Diskriminierung. Ein Pro­
blem bei der statistischen Diskriminierung ­besteht in
einer möglicherweise verfälschten Wahrnehmung des
Bewerbers durch den Arbeitgeber: beispielsweise wenn
43
News
Erfreuliche Ergebnisse
der Arbeitgeber glaubt, dass alle Menschen einer be­
stimmten Ethnie faul sind.
Fiktive Lebensläufe als Basis
Im Rahmen der Studie «Fertility Discrimination in
Hiring in the German Speaking Labor Market» haben
wir untersucht, ob auf dem deutschsprachigen Markt
Faktoren wie Geschlecht und die aktuelle Lebens- und
Die ersten Ergebnisse haben uns verblüfft, aber
gleichzeitig auch erfreut. In allen drei Ländern wurden
keine signifikanten Hinweise auf eine Benachteiligung
aufgrund einer bestimmten familiären Situation
­entdeckt. Einzig beim Prototyp «Mann, 40-jährig,
­ver­heiratet und Vater von zwei Kindern im Alter von
7 und 9» konnte eine leichte positive Diskriminierung
beobachtet werden: Gaben Schweizer Männer an, kleine
Kinder zu haben, wurden sie überdurchschnittlich oft
zu einem Jobinterview eingeladen. Das zeigt, dass
Schweizer Arbeitgeber Männer vermehrt in ihrer Vater­
rolle unterstützen wollen.
Meines Erachtens besteht bei der beruflichen Lauf­
bahnentwicklung Handlungsbedarf, denn Männer und
Frauen absolvieren bei gleicher Qualifikation unter­
schiedliche Karrieren und sind nicht gleich präsent im
Arbeitsmarkt. Frauen müssen häufiger die Entscheidung
treffen, wie sie ihre Zeit nutzen. Viele auch gut ausge­
bildete Frauen entscheiden sich aufgrund der Familien­
gründung, für einige Zeit aus ihrem Beruf auszusteigen.
Oft sind diese Entscheidungen finanziell motiviert, weil
Kita-Plätze teuer sind und sich je nach Stelle das Arbei­
ten aus monetärer Sicht kaum lohnt. Was jedoch kurz­
fristig rentabel erscheint, kann längerfristig seinen
Preis fordern: Eine längere Abwesenheit auf dem
­A rbeitsmarkt wirkt sich nachteilig auf die Karriere aus,
generiert tieferes Einkommen und mindert die Chancen
auf interessante Jobs.
Potenzial, um dieses Problem zu bekämpfen, sehen
wir deshalb vor allem in der Förderung von Teilzeit­
stellen. Dadurch wird den Eltern eine stetige Präsenz
im Arbeitsmarkt erleichtert. Auch Teilzeitangestellte
sollten die Chance auf Toppositionen haben. Denn wenn
sich Menschen vermehrt Positionen und Arbeit teilen,
Männer und Frauen absolvieren bei gleicher
Qualifikation unterschiedliche Karrieren
und sind nicht gleich präsent im Arbeitsmarkt.
Ana Fernandes
Familiensituation einen Einfluss darauf haben, ob
­K andidatinnen und Kandidaten zu einem Vorstellungs­
gespräch eingeladen werden. Zwischen Februar 2013
und April 2015 hat das Projektteam 13 000 fiktive
­Bewerbungsdossiers auf Stellen im deutschsprachigen
europäischen Raum (Schweiz, Deutschland, Österreich)
im Bereich Accounting und Sekretariat verschickt. Die
fiktiven Bewerberinnen und Bewerber ähnelten sich in
Bezug auf ihre Qualifikationen stark, unterschieden sich
jedoch bezüglich familiärer Situation, Geschlecht, Alter,
Zivilstand und Anzahl sowie Alter der Kinder. Einige
der fiktiven Kandidaten hatten kleine Kinder (im Alter
von 2 und 5 Jahren), andere ältere Kinder (im Alter von
7 und 9 Jahren), wiederum andere hatten gar keine
­K inder.
wird die Frage nach dem familiären Hintergrund bei der
Einstellung an Bedeutung verlieren und auch
in der Karriereentwicklung weniger Diskriminierung
stattfinden.
Die Resultate der Studie «Fertility Discrimination in Hiring in
the German Speaking Labor Market» wurden am 28. und 29. August
im Rahmen einer Konferenz am Fachbereich Wirtschaft einem Fachpublikum aus Wissenschaft und Politik präsentiert.
Quelle
Becker, Gary S. (2010): The Economics of Discrimination,
The University of Chicago Press, Chicago, IL, USA.
44
Fokus: Risiko und Sicherheit
Projektsteuerung
bei Ungewissheit
mit den Stufen der Herstellung einer Komponente,
eines ganzen Systems bestehend aus Komponenten
und schliesslich eines Supersystems, das aus
­Systemen besteht. Beispiele eines Supersystems
sind grosse Organisationen wie die FIFA oder Netz­
werke zur Energieverteilung.
–– Die vierte Dimension befasst sich mit dem Tempo
der Produktentwicklung mit den Stufen normal,
schnell, zeitkritisch und Blitz. Das Blitztempo
ist bei Projekten zur Bewältigung von Umwelt­
katastrophen erforderlich.
In einem ersten Schritt wird die Ungewissheit eines
konkreten Projekts in vier Dimensionen kategorisiert.
Das Ausmass der Unsicherheit wird durch Fläche des
Diamanten in der folgenden Abbildung visualisiert. Das
Technologie
super-high-tech
Diamantansatz
schnell
zeitkritisch
low-tech
Blitz
Tempo
Entwicklung des Mikrowellenofens (nach Shenhar/Dvir 2007, S. 156)
Neuigkeit
normal
medium-tech
bahnbrechend
Komponente
System
Super-System
high-tech
Komplexität
Shenhar und Dvir unterscheiden vier Dimensionen
innovativer Projekte, welche für deren Ungewissheit
und Risiken relevant sind [Shenhar/Dvir 2007, S. 46 ff.].
Die Dimensionen sind in Stufen unterteilt.
–– Die erste Dimension ist die Neuigkeit am Markt.
Hier unterscheiden sie drei Stufen, nämlich eine
Verbesserung eines bestehenden Produkts, eine
neue Generation eines bestehenden Produkts
(eg. iPhone 6) und ein bahnbrechendes Produkt
(Sony Walkman).
–– Die zweite Dimension beschäftigt sich mit der
zur Herstellung des Produkts verwendeten Techno­
logie. Hier reicht die Skala von low-tech über
­medium-tech und high-tech bis zu super-high-tech.
Ein Beispiel für super-high-tech ist die Apol­
lo-Mondlandung. Dort war klar, wo es hingehen
sollte, jedoch musste eine gänzlich neue Techno­
logie geschaffen werden.
–– Die dritte Dimension bildet die vom Projektprodukt
bedingte Komplexität der Projektorganisation
Neue Generation
Das klassische Risikomanagement soll Risiken von
Kosten- und Terminüberschreitungen sowie fehlenden
oder mangelhaften Eigenschaften des Projektprodukts
minimieren und deren negative Konsequenzen vermei­
den. Dazu identifiziert und analysiert es die Risiken und
stellt geeignete Prozesse zu deren Planung, Identifizie­
rung, Analyse, Überwachung und Steuerung zur Ver­
fügung.
Bei Projekten mit einer basalen Unsicherheit greift
das klassische Risikomanagement zu kurz. Basale Un­
sicherheit ist gegeben, wenn sich die für das Risiko­
management relevanten Parameter wie Eintrittswahr­
scheinlichkeit oder Schadenspotenzial nicht schätzen
lassen. Das ist bei bahnbrechenden technischen Inno­
vationen wie dem Mikrowellenofen oder bei Produkten
der Fall, wo sich das Produkt den Markt selber schafft,
wie der Sony Walkman. Im Folgenden werden zwei An­
sätze einer iterativ-adaptiven Steuerung ungewisser
Projekte vorgestellt.
Verbesserung
Prof. Dr. Andreas Huber
Studienleiter EMBA Projektmanagement
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Projekte bringen das Neue in die Welt und sind deshalb
mit Ungewissheit belastet. Der Artikel stellte zwei Ansätze
zur iterativ-adaptiven Steuerung ungewisser Projekte vor und
diskutiert die daraus resultierenden Herausforderungen für
projektorientierte Unternehmen und für die Projektführung.
45
Fokus: Risiko und Sicherheit
Beispiel zeigt die Ungewissheit bei der Entwicklung des
Aggregats des Mikrowellenofens.
In einem zweiten Schritt plant die Projektführung
mehrere Zyklen im technischen Design und bei der
­Definition der Anforderungen zur Reduktion der fest­
gestellten Ungewissheit. Bei der Entwicklung neuer
Modelle in der Autoindustrie reduzieren beispielsweise
Erlkönige die technische Ungewissheit und Konzept­
fahrzeuge die Marktungewissheit.
Mit diesem Ansatz kann ein projektorientiertes
­Unternehmen seine standardisierten Phasen des Pro­
jektmanagements beibehalten und gleichzeitig die in
der gerade abgelaufenen Phase gewonnenen Informa­
tionen zur effektiven Steuerung der kommenden Phase
verwenden. Im Gleichtakt mit der sinkenden Ungewiss­
heit wird die avisierte Projektvision periodisch neu
interpretiert und sicherer erreicht.
Business Leadership
Gary Lloyd befasst sich mit der Rolle des Auftragge­
bers in Business-Projekten (Lloyd 2013). Sein Ansatz
beruht auf der These, dass die Verantwortung für den
betrieblichen Nutzen eines Projekts nicht vom Auftrag­
geber an den Projektleiter delegiert werden kann. Er
sieht neben unklaren Zielvorgaben des Business sowie
mangelnder strategischer Ausrichtung in der schwachen
Führung des Auftraggebers eine wichtige Ursache der
hohen Rate des Scheiterns von Business-Projekten
(Lloyd 2013, S. 20).
In der Initialisierung eines Projekts ist der Auftrag­
geber verantwortlich für:
1. Definition der betrieblichen Herausforderung und
Bedürfnisse sowie der Aufgabe des Projekts
2. Entwicklung einer gemeinsam getragenen Vision des
Projekts
3. Definition einer wertorientierten Strategie der Aus­
lieferung der Projektergebnisse
4. Entwicklung unterschiedlicher Lösungsoptionen
5. D
efinition eines Business Case
Während der Durchführung bewertet der Auftrag­
geber die ausgelieferten Projektergebnisse und führt
regelmässige Projekt-Reviews durch.
Damit liegt die zentrale Verantwortung für die be­
triebliche Wertschöpfung beim Auftraggeber. Dem­
gegenüber ist der Projektleiter verantwortlich für die
korrekte Ausführung des Projekts. Diese beiden Rollen
sind eng miteinander verknüpft und voneinander ab­
hängig. In erfolgreichen Projekten ergänzen sich die
komplementären Kompetenzen der beiden Rollen syn­
ergetisch. Dem Auftraggeber und dem Projektleiter
kommt die gemeinsame Aufgabe des Designs einer wert­
orientierten Etappierung der Projektergebnisse zu.
Die periodische Auslieferung von marktfähigen
Teillösungen ermöglicht die Überprüfung der prognos­
tizierten Wertschöpfung, der verursachten Kosten, der
Zeitplanung sowie von Produktumfang und -qualität.
Basierend auf diesen Informationen kann dann die
nächste Etappe effektiv geplant werden.
Ähnlich wie im Modell von Shenhar und Dvir redu­
ziert die wertorientierte Strategie der periodischen Aus­
lieferung der Projektergebnisse die Ungewissheit im
Projekt. Damit kann bei Bedarf eine ergänzende wert­
orientierte Perspektive in die iterativ-adaptive Projekt­
steuerung mit einbezogen werden.
Neue Herausforderungen
Bei ungewissen Projekten kann das Ziel nicht auf
direktem Weg angepeilt werden. Vielmehr muss die Pro­
jektführung sinnvolle Umwege finden, die am ­sichersten
zum Ziel führen. Dazu braucht es eine Projekt­k ultur,
welche sich an der Effektivität orientiert. Damit eröffnet
sich eine Differenz zur hauptsächlich effizienzorientier­
ten Unternehmenskultur. Diese Kulturdifferenz muss
vom Unternehmen zugelassen und vom Projektleiter
gepflegt werden. Dazu ist Projektkompetenz erforder­
lich – seitens des Unternehmens eine organi­sationale
(IPMA, 2014) und seitens des Projektleiters eine perso­
nale (Huber 2011). Die entsprechende Erweiterung des
Berufsbilds des Projektleiters durch eine soziale Projekt­
führung haben wir andernorts vorgestellt (Huber 2014).
Quellen
––Huber, Andreas: «Zum Kompetenzprofil des IT-Projektleiters:
Von der personalen zur unternehmerischen Projektkompetenz.»
OBJEKTspektrum 06/2014 (2014): 78–82.
––Huber, Andreas, Beate Kuhnt und Markus Diener: Projektmanagement: Erfolgreicher Umgang mit Soft Factors. Zürich: ETH-Verlag
VDF, 2011.
––IPMA, International Project Management Association: «Swiss
Organisational Competence Baseline (Swiss OCB).» Glattbrugg:
Swiss Project Management Association (spm); Verein zur
­Zertifizierung von Personen im Management (VZPM), 2014.
––Lloyd, Gary: Business Leadership for IT Projects. Farnham:
Gower, 2013.
––Shenhar, Aaron and Dov Dvir: Reinventing Project Management:
The Diamond Approach To Successful Growth And Innovation.
Boston: Harvard Business School Press, 2007.
Umfassendes Angebot im Projektmanagement
Als Folge des globalen Wettbewerbs haben die Unternehmen ihre Kundenorientierung, operative Effizienz
und Produktqualität stark verbessert. Nachdem dieses
Wettbewerbspotenzial weitgehend ausgereizt ist,
wird die Projektkompetenz zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.
Unser umfassendes Angebot zur Weiterbildung
im Projektmanagement trägt dieser Entwicklung Rechnung: Die Grundlagen der Projektkompetenz vermittelt der CAS Projektmanagement. Der CAS Innovations- und Changemanager vertieft das Management
innovativer Projekte. Organisationale Projektkom­
petenz steht im Zentrum des CAS Projektsteuerung,
und der CAS Projektführung fördert die personale
Projektkompetenz. Weitere Informationen unter
www.wirtschaft.bfh.ch/pmgt
46
Fokus: Risiko und Sicherheit
Wenn das Risiko
zum Beruf gehört
Paul Rüegg, Leiter der Abteilung Kata­
strophenhilfe bei der Caritas Schweiz,
­erlebt in seinem beruflichen Alltag
­immer wieder hautnah, wie fragil
­Sicherheit ist. Während zwölf Jahren
war er in verschiedenen Krisenregionen
auf der ganzen Welt tätig. «Wenn man
so viele schwierige Kontexte erlebt,
hat das den Effekt, dass man – zurück
in der Schweiz – sehr viel zufriedener
wird», sagt der 56-Jährige.
Nothilfeeinsatz der Caritas auf den Philippinen nach dem Typhoon Haiyan
Gibt es denn in Ihrem Beruf überhaupt so
etwas wie Routine? Sie haben ja nie mit Alltäglichem zu tun …
Interview:
Lilly Toriola
Chefredaktorin «Präsenz»
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Paul Rüegg, was bedeuten für Sie die beiden
­Begriffe Risiko und Sicherheit? Hat sich Ihr
­Verständnis aufgrund Ihrer beruflichen
­Erfahrung verändert?
Eine gewisse tägliche Routine zu erleben, bedeutet
für mich Sicherheit. Dass die Dinge so sind, wie ich sie
kenne und erwarte. Solche täglichen Routinen werden
in meinem beruflichen Alltag aber immer wieder von
verschiedensten Ereignissen durchbrochen. Als im Frühling Nepal vom schweren Erdbeben heimgesucht wurde,
weilte ich aufgrund einer Dienstreise gerade in der
­Ukraine. Auf dem Weg zum Flughafen erhielt ich die e­ rste
Nachricht zum Erdbeben. Innert kürzester Zeit musste
unser Krisenstab in einer Telefonsitzung entscheiden,
welche Massnahmen wir treffen, wie viele Experten wir
vor Ort schicken.
Routine gibt es in meinem Beruf durchaus, doch. Die
Spezialität der Abteilung Katastrophenhilfe sind Not­hilfeund Wiederaufbauprogramme. Beim Wiederaufbau geht
es vor allem darum, soziale Infrastrukturen aufzubauen,
also Schulen und Häuser. Gerade diese Art von Projekten
läuft jeweils relativ ähnlich ab: Unsere Programmverantwortlichen suchen Geld, schreiben Projekt­anträge, organisieren die Umsetzung der Projekte durch unsere Mitarbeitenden im Feld. Insofern gibt es schon eine gewisse
Routine – wenn auch immer in einem anderen Kontext.
Und trotzdem werden Sie in Ihrem Beruf
immer wieder mit Extremsituation, wie dem
­grossen Beben in Nepal, konfrontiert. Wie
­schaffen Sie es, in solchen Momenten ruhig
und besonnen zu entscheiden?
Wenn sich solche Katastrophen ereignen, gehen wir
jeweils in einen anderen Organisationsmodus über. Wir
operieren nicht mehr innerhalb der Linie, sondern in einer
betriebsübergreifenden Einsatzleitung. Teil dieser sind
Personen aus der Kommunikation, Personalfach­leute,
Finanzspezialisten sowie Logistiker der Caritas. In einem
derart engen Setting herrscht ein viel schnellerer und
umfassenderer Führungsrhythmus. Wir funktionieren hier
ähnlich wie Blaulichtorganisationen in der Schweiz.
47
Fokus: Risiko und Sicherheit
Schätzen Sie die Sicherheit im Alltag in der
Schweiz aufgrund Ihrer Erfahrungen mehr?
Ich denke schon. Ich hatte das Privileg, zwölf Jahre
im Ausland arbeiten zu können. Hinzu kommen elf Jahre
in der Zentrale von verschiedenen humanitären Organisa­
tionen. Ich war unter anderem in Mali, Georgien, ­Ruanda,
Burundi, Sierra Leone, Afghanistan, Haiti, im Balkan und
Nordkaukasus tätig. Wenn man so viele schwierige Kontexte und Krisenregionen erlebt, hat das den Effekt, dass
man – zurück in der Schweiz – sehr viel zufriedener wird.
Viele Probleme erscheinen mir hier heute künstlich, ich
empfinde vieles als Gejammer auf hohem Niveau.
Ihre Mitarbeitenden sind immer wieder in
­Hochrisikogebieten tätig. Wie bereitet die Caritas
sie auf solche Situationen vor?
Wir schulen unsere Leute, wie sie sich in Krisenge­
bieten bewegen und verhalten müssen, welche Gefahren
und Risiken bestehen, welches Verhalten gefährlich sein
kann. Das sind alles Dinge, die man lernen kann. Zudem
versuchen wir unsere Teams jeweils so zusammenzustellen, dass wir weniger erfahrene Mitarbeitende mit erfahrenen zusammentun, Unerfahrenere also von Erfahreneren lernen können. Sobald eine Delegation in einem Land
etabliert ist, gibt es ausgefeilte Sicherheitsregeln, die
unser Personal befolgen muss. Dazu gehört beispielsweise, dass wir uns in Krisenregionen immer klar als humanitäre Organisation ausweisen. Wir versuchen stets transparent zu sein. Dann gibt es Dinge, die man absolut nicht
tun darf, beispielsweise Waffen im Auto mitzuführen. In
gewissen Krisengebieten dürfen unsere Mitarbeitenden
nicht selbst ans Steuer, sondern müssen immer mit Chauffeur unterwegs sein. Dann gibt es natürlich auch Gebiete,
die wir nicht betreten, weil es schlicht zu gefährlich ist.
Trotz den klaren Sicherheitsregeln; eine
Garantie dafür, dass nichts passiert, gibt es
in einem solchen Umfeld vermutlich nie?
Nein, das gibt es nicht. Bei meinem Einsatz in Haiti
hatte ich leider den Tod eines Mitarbeitenden zu be­
klagen. Er ist bei einem Arbeitsunfall umgekommen.
Leider kann immer etwas passieren. Das ist ein Risiko,
das stets besteht. Wenn man in diesem Beruf tätig ist,
muss man sich dessen bewusst sein.
Ist Angst in Ihrem Beruf ein ständiger B
­ egleiter?
Nein, Angst ist grundsätzlich ein schlechter Ratgeber
und würde uns lähmen. Wir versuchen durch sorgfältige
Vorbereitung und die Art und Weise, wie wir uns in einem
solchen Umfeld bewegen, zu verhindern, dass wir in
schwierige Situationen geraten.
Sie sehen viel Schreckliches und Trauriges.
Wie verarbeitet man in diesem Beruf all diese
­Erlebnisse?
Das kann ich gar nicht so genau beantworten … Es gibt
Leute, die das Ganze leichter wegstecken und andere,
für die es schwieriger ist. Das ist sehr individuell.
Wie ist es bei Ihnen?
Ich gehöre zu jenen, die umschalten, sobald sie aus
einer solchen Situation raus sind.
Wieso machen Sie diesen Job, was ist Ihre
­Motivation?
Ich bin in einem katholisch geprägten Elternhaus
aufgewachsen und in den 80er-Jahren politisiert worden.
Mir war es immer wichtig, dass es einen Ausgleich zwischen Reich und Arm gibt. Durch ein paar Zufälle bin ich
schliesslich in der humanitären Hilfe gelandet. Mir gefällt
der Beruf noch immer, ich finde es hochinteressant und
herausfordernd.
Paul Rüegg
Leiter Abteilung
Katastrophenhilfe
Caritas Schweiz
Zur Person
Paul Rüegg, 56, ist im Aargau aufgewachsen und lebt
heute in Neuchâtel. Er hat an der Universität Fribourg
Sozialarbeit, Soziologie und politische Philosophie
studiert. Er war zuerst kurze Zeit in der Flüchtlingshilfe und später im Ausland für verschiedene humanitäre Organisationen tätig. Während 22 Jahren arbeitete Rüegg für verschiedene Rotkreuzorganisationen,
die UN sowie die Direktion für Entwicklung und
­Zusammenarbeit (DEZA). Seit März 2014 leitet er die
Abteilung Kata­strophenhilfe der Caritas Schweiz.
2009 hat er an der Berner Fachhochschule den EMBA
Public Management absolviert.
48
Ehemalige Studierende
Was wurde aus . . .
unseren Ehemaligen?
In welchen Funktionen sind sie heute tätig?
Was sind ihre Erinnerungen ans Studium,
und was bedeutet das Leitthema der vor­
liegenden «Präsenz»-Ausgabe für sie? Wir
­haben nachgefragt und stellen in jedem
­«Präsenz» eine Absolventin oder e­ inen
­Absolventen des Fachbereichs vor.
Raoul Ruffiner
Studium: Betriebsökonom HWV (Fachrichtung Marketing), dipl. Wirtschaftsprüfer
Abschlussjahr: 1995
Heutige Funktion: Leiter Managementdienste (Mitglied der GL)
Arbeitgeber: Lindenhofgruppe
Geburtsdatum: 4. Oktober 1968
Bei welchem Unternehmen und in welcher
­Funktion sind Sie heute tätig?
Die Lindenhofgruppe gehört zu den drei grössten privaten Spitalgruppen der Schweiz. Sie entstand durch den
Zusammenschluss der drei Berner Spitäler Engeried,
Lindenhof und Sonnenhof im Jahr 2012. Als Leiter Mana­
gementdienste bin ich für die Finanzen, das Controlling,
die Patientenadministration, den Einkauf inkl. Logistik
und Apotheke, das HRM, die IT, das Facility Management,
die Immobilien sowie die Hotellerie und Gastronomie
zuständig.
Was ist das Spannende an Ihrem Job?
Es ist eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit in einem
bewegten Umfeld. Die Einführung der Fallpauschalen im
Jahr 2012 hat zwangsläufig zu einem Umdenken in der
Spitallandschaft geführt. Das Thema Wirtschaftlichkeit hat
einen anderen Stellenwert erhalten, auch wenn wir als
private Spitalgruppe hier im Vorsprung sind. Es war eine
sehr intensive Zeit, wo nebst der Vereinheitlichung von
Prozessen und dem Zusammenschluss von Teams sowie
Umzügen auch eine neue IT-Landschaft aufgebaut werden
musste. Aktuell sind wir in einer Konsolidierungsphase.
Warum haben Sie an der HWV, der Vorgängerin
des Fachbereichs Wirtschaft, studiert?
Nach der Banklehre wollte ich mich als Generalist
­ eiterbilden. Die HWV hatte einen sehr guten Ruf, insw
besondere auch dank Prof. Max Boemle. Das Aus­bil­dungs­
angebot hat meinen Erwartungen entsprochen. Entgegen
kam mir auch, dass ich im Kanton wohnhaft war.
Was bedeutet Risiko für Sie?
Das Thema Risiko respektive Risikomanagement verfolgt mich seit meiner Zeit bei Arthur Andersen vor
20 Jahren. Damals war das Ziel, unter dem Aspekt risiko­
orientierte Prüfung, mit sinnvollem Aufwand wesentliche
Fehler im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss auszuschliessen. Dabei ging es darum, das Geschäft in erster
Linie zu begreifen, anstatt einzelne Positionen im Detail
zu prüfen.
Aus heutiger Sicht bin ich der Meinung, dass Risiko
zu einseitig beurteilt wird. Es bedeutet nicht nur Gefahren, sondern beinhaltet auch immer im gleichen Mass
Chancen. Mit einem adaptierten Risikomanagement kann
ich durchaus Konkurrenzvorteile ergattern.
Was bedeutet Sicherheit für Sie?
Es gibt praktisch in keinen Bereichen Sicherheit,
a­ usser bei gewissen Naturgesetzen. Man versucht oft mit
Modellen, Massnahmen und Vorschriften Sicherheit zu
­erhalten, jedoch kann man sie damit nur e­ rhöhen. Wir
versuchen beispielsweise mit beruflicher Vorsorge
­Sicherheit fürs Alter zu erlangen, ob wir jemals in den
Genuss davon gelangen, ist offen. Sicherheit hat immer
auch mit Verzicht zu tun, d. h., indem ich für das Rentenalter vorsorge, verzichte ich aktuell auf finan­zielle Mittel.
Persönlich versuche ich die Sicherheit zu erhöhen, indem
ich eine Pensionskasse habe, das Fahrzeug regelmässig
warte, das Haus am Abend a­ bschliesse, den Kindern eine
Ausbildung ermögliche usw.
Fachbereich Wirtschaft
Studium, Forschung und Entwicklung, Dienstleistungen, Weiterbildung
ziel
führend
50
Fachbereich Wirtschaft
Fachbereich
Wirtschaft
Der Fachbereich Wirtschaft bildet qualifizierte Fachleute und Führungs­
personen aus und weiter, betreibt anwendungsorientierte Forschung und
bietet Dienstleistungen für Dritte an. Der Fachbereich Wirtschaft ist
ein Teil des Departements Wirtschaft, Gesundheit und Soziale Arbeit
(WGS) der Berner Fachhochschule (BFH).
Studium
Das Ausbildungsangebot des Fachbereichs Wirtschaft
ist berufs- und praxisorientiert und basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen. Es umfasst folgende Studiengänge:
–– Bachelor in Betriebsökonomie: Seite 51
–– Bachelor in Wirtschaftsinformatik: Seite 52
–– Master in Business Administration: Seite 53
–– Master in Wirtschaftsinformatik: Seite 54
Forschung und Dienstleistungen
Das Leistungsspektrum des Fachbereichs Wirtschaft
umfasst anwendungsorientierte Forschung und Dienstleistungen in den Schwerpunkten E-Government und
Unternehmensentwicklung. Angegliedert an den Fachbereich Wirtschaft sind deshalb folgende zwei Institute:
–– E-Government: Seite 55
–– Unternehmensentwicklung: Seite 56
Weiterbildung
In der Weiterbildung bietet der Fachbereich Wirtschaft
unterschiedliche Programme an. Das Portfolio umfasst
Produkte in den Bereichen:
–– Executive Master of Business Administration (EMBA)
–– Diploma of Advanced Studies (DAS)
–– Certificate of Advanced Studies (CAS)
–– Fachkurse
Details zu den Weiterbildungsangeboten finden Sie
ab Seite 59
Kontakt
Berner Fachhochschule
Fachbereich Wirtschaft
Brückenstrasse 73
CH-3005 Bern
T +41 31 848 34 00
F +41 31 848 34 01
[email protected]
51
Fachbereich Wirtschaft
Bachelor of Science in Betriebsökonomie
Vollzeit (3 Jahre) oder berufsbegleitend/Teilzeit (4 Jahre)
Mit dem Bachelorstudium legen Sie den Grundstein für eine Fach- oder Führungskarriere als
­Betriebsökonomin oder Betriebsökonom. Die konsequente Ausrichtung der Studieninhalte auf
die Bedürfnisse des zukünftigen Berufsfelds und die Vermittlung aktueller wissenschaftlicher
­Erkenntnisse sind Garant, dass Sie als zukünftige Fach- oder Führungskraft zum Erfolg Ihres
­Arbeitgebers massgeblich beitragen können.
einer gymnasialen Maturität oder einem gleichwertigen
in- oder ausländischen Abschluss ist ein Jahr Berufs­praxis
im kaufmännischen Bereich notwendig.
Inhalte
Die im Studienplan vermittelten Kompetenzen werden
in Modulen angeboten. Diese werden thematisch in folgende Modulgruppen zusammengefasst:
–– Führung, Organisation und Personal
–– Accounting, Finance und Tax
–– Recht, VWL, Public Management und Gesellschaft
–– Methoden
–– Wirtschaftsinformatik
–– Marketing und Kommunikation
Perspektiven und Arbeitsfelder
Vertiefungen und Bachelor Thesis
Die auf die Berufsbefähigung ausgerichtete Kompetenzvermittlung lässt Sie nach einer kurzen Einarbeitungszeit eine entsprechende qualifizierte Tätigkeit in
der Wirtschaft, der Verwaltung wie auch in Non-Profit-Organisationen wahrnehmen. Unsere Absolventen arbeiten
in regional, national und international tätigen Dienstleistungsunternehmen wie Banken, Versicherungen,
Treuhandgesellschaften, Unternehmensberatungen. Sie
nehmen Aufgaben in den öffentlichen Verwaltungen der
Gemeinden, der Kantone oder des Bundes wahr oder sind
in Non-Profit-Organisationen tätig. Ihr Tätigkeitsgebiet
ist typischerweise das Controlling, das Marketing, das
Personalwesen, die Organisation und die Informatik, oft
verbunden mit Führungsfunktionen.
Das Studium erfährt durch seine Vertiefungen und die
Bachelor Thesis (Diplomarbeit) einen sinnvollen abrundenden Abschluss. Im letzten Studienjahr wählen Sie aus
folgendem Angebot eine Vertiefung:
–– Accounting & Controlling
–– Banking & Finance (in englischer Sprache)
–– Corporate Communication & Marketing
–– Public & Nonprofit Management
–– Management in Practice: Strategy & Human Resources
–– International Business Management
(in englischer Sprache)
Weitere Vertiefungen werden im Rahmen von Double-­
Degree-Programmen an Partnerhochschulen angeboten.
Nach dem Studium
Eckdaten und Durchführung
Nach dem Erwerb des Bachelordiploms stehen Ihnen
vielfältige Berufsoptionen in einem sehr attraktiven
­Arbeitsmarkt im In- und Ausland offen. Ein kleinerer Teil
wählt den Weg zum Erwerb eines konsekutiven Masters
an der Berner Fachhochschule oder einer anderen Fachhochschule oder Universität im In- und Ausland. Die
überwiegende Mehrheit unserer Absolvierenden wählt
nach ihrem Abschluss den Weg in die berufliche Praxis.
Zulassung
Zum Studium direkt zugelassen sind Inhaberinnen
und Inhaber mit einer kaufmännischen oder gewerblichen Berufsmaturität. Bei einer anderen Berufsmaturität,
Leitung: Prof. Philipp Berchtold
Studienbeginn: jeweils im Herbstsemester
Dauer: 3 Jahre (Vollzeit),
4 Jahre (berufsbegleitend/Teilzeit)
Anzahl ECTS-Credits: 180
Präsenzzeitfenster: Mo–Fr (Vollzeit),
Mo, Di, Sa (berufsbegleitend/Teilzeit)
Kosten: rund CHF 1000.– pro Semester,
einmalig CHF 100.– für Anmeldung/Immatrikulation
Informationen: wirtschaft.bfh.ch/betriebsoekonomie
Auskunft: T +41 31 848 34 00, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung siehe wirtschaft.bfh.ch/
betriebsoekonomie
52
Fachbereich Wirtschaft
Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik
Vollzeit (3 Jahre) oder berufsbegleitend/Teilzeit (4 Jahre)
Mit dem Bachelorstudium legen Sie den Grundstein für eine Karriere als Wirtschaftsinformatikerin
oder Wirtschaftsinformatiker. Nach Abschluss des Studiums sorgen Sie dafür, dass Unternehmen
dank bedarfsgerechtem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik in ihrer Geschäfts­
tätigkeit bestmöglich unterstützt werden.
maturität, einer gymnasialen Maturität oder einem
gleichwertigen in- oder ausländischen Abschluss ist ein
Jahr Berufspraxis im technischen oder kaufmännischen
­Bereich notwendig.
Inhalte
Perspektiven und Arbeitsfelder
Als Wirtschaftsinformatikerin oder Wirtschaftsinformatiker gestalten Sie Geschäftsmodelle und wirken
mit bei der Gestaltung oder Reorganisation von Geschäftsprozessen, oft unter Einbezug externer Partner.
Zusammen mit Führungs-, Fach- und Stabsstellen sowie
Technikfachleuten erarbeiten Sie Anwendungen, Dienstleistungen und Systeme. Sie sind in der Lage, Projekte
zu leiten, nehmen Anforderungen auf, treffen die Lösungswahl, suchen ge­eignete Anbieter, Angebote und Technologien und b
­ estimmen die Vorgehensweise zur Um­
setzung. Sie begleiten und überwachen die Realisierung
und Implementierung der Lösung und sorgen dafür, dass
Benutzerinnen und Benutzer damit umgehen können.
Nach dem Studium
Nach dem Erwerb des Bachelordiploms stehen Ihnen
vielfältige Berufsoptionen in einem sehr attraktiven Arbeitsmarkt im In- und Ausland offen. Ebenfalls möglich
ist ein weiterführendes Studium in Form eines konsekutiven Masters. Der Fachbereich Wirtschaft der Berner
Fachhochschule bietet den Master of Science in Wirtschaftsinformatik an. Mit einer Nachqualifikation steht
auch ein Einstieg in den Master of Science in Business
Administration offen.
Zulassung
Zum Studium direkt zugelassen sind Inhaberinnen
und Inhaber mit einer technischen, kaufmännischen oder
gewerblichen Berufsmaturität. Bei einer anderen Berufs-
–– Business & Economics: BWL, Rechnungswesen,
VWL, Informatikrecht, Human Resources,
­Innovation & Change Management
–– Information & Communication Technologies:
­Informatik, Programmieren, Datenbanken, Netz­
werke, Webtechnologien, Software-­Engineering,
IT-Security
–– Information Management & Information Systems:
Information Management, Information Systems,
­Business Process Management, Requirements
­Engineering, IT Governance
–– Project Management & IT Operations: Project
­Management, IT Operations
–– Methods & Languages: Business English,
­Mathematik, Statistik, Operations Research
Vertiefungen und Bachelor Thesis
Das Studium erfährt durch seine Vertiefungen und
die Bachelor Thesis (Diplomarbeit) einen sinnvollen abrundenden Abschluss. Im letzten Studienjahr wählen Sie
aus folgendem Angebot eine Vertiefung:
–– E-Business & E-Government
–– IT Governance & Compliance
–– Business Applications
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Reto Jud
Studienbeginn: jeweils im Herbstsemester
Dauer: 3 Jahre (Vollzeit),
4 Jahre (berufsbegleitend/Teilzeit)
Anzahl ECTS-Credits: 180
Präsenzzeitfenster: Mo–Fr (Vollzeit),
Mo, Di, Sa (berufsbegleitend/Teilzeit)
Kosten: rund CHF 1000.– pro Semester,
einmalig CHF 100.– für Anmeldung/Immatrikulation
Informationen: wirtschaft.bfh.ch/wirtschaftsinformatik
Auskunft: T +41 31 848 34 00, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung siehe wirtschaft.bfh.ch/
wirtschaftsinformatik
53
Fachbereich Wirtschaft
Master of Science in Business Administration
mit Schwerpunkt Corporate/Business Development
Der Master richtet sich an Personen mit einem berufsqualifizierenden, wirtschaftswissenschaft­
lichen Hochschul- bzw. Bachelorabschluss, welche sich wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig
praxisbezogen ausbilden wollen. Mit dem Abschluss dieses Studiums qualifizieren sich die Ab­
solventinnen und Absolventen für sehr anspruchsvolle Fach-, vor allem aber Führungsfunktionen.
Berufsprofil
Die Absolventinnen und Absolventen eines Masterstudiums sind nach ihrem Abschluss in der Lage, in zahlreichen zukunftsträchtigen Berufsfeldern tätig zu sein.
Das Studium mit Vertiefung in Corporate/Business
­Development befähigt in allen Entwicklungsphasen von
Unternehmen und Geschäftseinheiten zur Führung,
­Beratung und Projektleitung.
Der Master of Science in Business Administration mit
dem Schwerpunkt in Corporate/Business Development
steht für die fachliche Vertiefung des betriebsökono­
mischen Bachelorstudiums in Richtung Unternehmensund Geschäftsentwicklung. Das Studium stützt damit vor
allem auf strategische Fragestellungen und Problemlagen
ab, die sich in den verschiedenen Entwicklungsphasen
von Unternehmen ergeben. Die zusätzliche wissenschaftliche Kompetenzaneignung ermöglicht eine fundierte
Bearbeitung der interdisziplinären und praxisrelevanten
Problemstellungen (forschendes Lernen).
Abschlusskompetenzen
Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage,
komplexe Probleme auf der Stufe Gesamtunternehmung
und Organisationseinheit zu erfassen, abzugrenzen und
mit adäquaten Ansätzen zu lösen. Dazu gehören insbesondere Probleme der Strategiefindung (strategische
Analyse, Strategieentwicklung, -umsetzung und -kontrolle) sowie Probleme der Strategieänderung (Restrukturierung, Mergers & Acqusitions, Spin-offs) usw.
Die Studierenden qualifizieren sich für generalistische
Fach- und Führungsfunktionen und legen sich nicht
­branchenspezifisch fest. Sie können aber mit der Wahl
der Master Thesis einen individuellen funktionalen
Schwerpunkt setzen. Die potenziellen Arbeitgeber sind
vor allem mittlere und grössere Unternehmen, die öffentliche Verwaltung sowie Non-Profit-Organisationen.
Mögliche spätere berufliche Tätigkeitsfelder sind:
–– Business Development Manager (z. B. Projektleiter
Corporate/Business Development)
–– Business Consultant/Analyst (interne/externe
­Unternehmensberatung, Strategieentwicklung)
–– Leiter/-in von anspruchsvollen, komplexen
­Projekten (z. B. interdisziplinär, international)
–– General-Management-Funktionen in klein- und
­mittelständischen Unternehmen oder in Business
Units/Profitcentern von Grossunternehmen usw.
Studiendauer/Unterrichtszeiten
Das Masterstudienangebot in Business Administra­tion
wird in einem jährlichen Zyklus jeweils zum Herbstsemester angeboten (Anmeldefrist bis 30.4. des ersten
Studienjahres). Das Studium dauert im Regelfall vier
Semester und ist bestmöglich auf berufsbegleitend
­Studierende ausgerichtet. Der Kontaktunterricht erfolgt
normalerweise an den beiden Unterrichtstagen Freitag
und Samstag. Im vierten Semester werden lediglich
Blockveranstaltungen durchgeführt.
Kosten
Gesamtkosten pro Semester: rund CHF 1000.–
Einmalige Kosten für die Studienreise (je nach Destination): CHF 1000.– bis 3000.–
Kooperation
Der Studiengang wurde in Kooperation mit der FHS
St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften,
entwickelt, die operative Durchführung erfolgt jedoch
im Wesentlichen an jedem Studienort in Eigenregie.
Informationen: www.wirtschaft.bfh.ch/master/
business_administration
Auskunft: T +41 31 848 34 00, [email protected]
54
Fachbereich Wirtschaft
Master of Science in Wirtschaftsinformatik
Als Absolventin oder Absolvent des Studiengangs MSc in Wirtschaftsinformatik verfügen Sie über
hervorragende, praxisbezogene und wissenschaftlich abgestützte Kompetenzen. Sie haben gelernt,
Probleme rasch zu erkennen und sie zielstrebig zum Wohl und zum Fortschritt Ihres Unternehmens
einer effizienten und effektiven Lösung zuzuführen. Mit Ihren erworbenen und praktizierten
­Managementfähigkeiten sind Sie in der Lage, Ihre Mitarbeitenden und sich selbst zu Höchstleis­
tungen anzuspornen.
gründige Masterarbeit erneut mit hoher Praxisorientierung erarbeiten.
Eckdaten des Studiums
Berufsprofil, Berufsfelder
Als MSc in Wirtschaftsinformatik sind Sie bestens
gerüstet für einen vielfältigen Einsatz im In- und Ausland
in einer sich schnell wandelnden und herausfordernden
Praxis. Sie sind in der Lage, anspruchsvolle Projekte zu
leiten, Prozesse zu beurteilen und zu gestalten, zukunfts­
trächtige und nachhaltige Lösungen und Varianten zu
erarbeiten, umzusetzen und einzuführen. Und Sie sind
in der Lage, Ihre Mitarbeitenden mitzureissen.
Typische Berufsfelder sind beispielsweise:
–– Business-Analysten
–– Business-Development-Spezialist
–– Leiter von Grossprojekten, Programmen und
­Portfolios
–– IT- und Management Consultant
–– Leiter von IT-orientierten Organisationseinheiten
bis hin zu CIO
Inhalte des Studiums
IT-Management, Trends in der Informatik, wissenschaftliches Arbeiten, strategisches und operatives Prozessmanagement, Projekt- und Change-Management,
Business Intelligence, IT-Security, IT-Governance, Risk,
Compliance etc. Komplementär dazu wickeln Sie zahlreiche Übungen und Projekte ab, in welchen Sie das
­Gelernte in Zusammenarbeit mit Praxispartnern um­
setzen und zur Anwendung bringen.
Studienreisen, Austausche, externe Referenten ergänzen das Angebot des Studiengangs. Auf dem Höhepunkt
des Studiums werden Sie eine umfangreiche und tief-
Der Studiengang MSc WI der BFH wird in Zusammenarbeit mit den drei Fachhochschulen in Luzern, in St. Gallen und in Winterthur durchgeführt.
Zugelassen werden Absolventinnen und Absolventen
mit einem BSc in Wirtschaftsinformatik. Für BSc in verwandten Studiengängen wie Betriebsökonomie, Informatik und weiteren, existieren Passerellenprogramme,
sodass nach Erbringung gewisser Zusatzleistungen das
MSc-Studium in Wirtschaftsinformatik ebenfalls erfolgreich absolviert werden kann. Die Zusatzleistungen können vor dem Studiengang oder während der ersten zwei
Semester des MSc-WI-Studiums erbracht werden.
Studienbeginn ist jeweils im Herbstsemester.
Das Studium kann in vier oder in sechs Semestern
absolviert werden, begleitend zum Studium ist eine redu­
zierte Berufstätigkeit möglich und erwünscht. Fest geplante Studientage sind jeweils Montag und Dienstag.
Primäre Studienorte sind Zürich sowie die Fachhochschule, an der Sie immatrikuliert sind.
Im Rahmen eines erfolgreichen Studiums erzielen
Sie 90 ECTS-Credits. Der Studiengang ist FIBAA-akkreditiert.
Die Kosten für das Studium betragen CHF 1100.– pro
Semester. Hinzu kommen allfällige Kosten für Studienreisen und dergleichen.
Informationen: wirtschaft.bfh.ch/dmaster/
wirtschaftsinformatik
Auskunft: +41 31 848 34 00, [email protected]
55
Fachbereich Wirtschaft
E-Government-Institut
Das E-Government-Institut EGI ist nicht einfach ein Institut für Wirtschaftsinformatik
in Bern. Hinter dem EGI steht ein vielseitiges, interdisziplinäres Team von etwa 60 Personen.
Sie betätigen sich in Lehre, Weiterbildung, Dienstleistung und angewandter Forschung
und Entwicklung national sowie international.
–– Nachhaltige Informatiklösungen: Ein gutes Zusammenspiel von Governance, Architektur und Projektmanagement sorgt für nachhaltige Lösungen. Dabei
liegen uns aus dem föderalen Kontext heraus be­
sonders organisationsübergreifende Lösungen am
Herzen.
Am E-Government-Institut arbeiten Informatiker, Ökonomen, Politologen, Juristen, Volkswirte, Kommunika­
tionsspezialisten und Verwaltungswissenschaftler. Ihre
Arbeit ist von zwei Grundfragen begleitet:
–– Wie soll der Staat der Zukunft aussehen?
–– Und wie kommen wir dort hin?
Das EGI setzt sich mit den Herausforderungen des
Informatikeinsatzes für die Erreichung von öffentlichen
Werten (Public Value) auseinander: «We turn IT into
­Public Value.» Die Zusammenarbeit im Gebiet der E-Society mit dem Hauptfokus der gemeinsamen Realisierung
von Drittmittelprojekten involviert Personen aus weiteren Instituten der Fachbereiche Wirtschaft, Gesundheit,
­Sozialarbeit, Informatik, Architektur und Kunst. Projekte aus angewandter Forschung und Entwicklung sowie
Dienstleistungen werden im Auftrag von Verwaltungen
aller föderalen Ebenen oder Unternehmen umgesetzt.
Die inhaltliche Fokussierung des Instituts liegt in den
folgenden Forschungsfeldern:
–– Virtuelle Identität: Repräsentation von Personen,
Organisationen und Dingen in den Lösungen von
heute und morgen. Das Forschungsfeld unterstützt
die Konzeption von nachhaltigen Authentifizierungssystemen, die Bewertung von Informationsqualität und die ökonomische Bedeutung von Information. Privatheit geniesst dabei einen sehr hohen
Stellenwert.
–– Open & linked Data: Die Bereitstellung und Nutzung
von Informationen über Grenzen hinweg stellen die
Daten und ihre Nutzer vor grosse Herausforderungen. Wie nutzt man Daten in einem föderierten Kontext und welcher Impact entsteht aus gemeinsamer
Datenverwendung?
Zu den Kernprodukten zählt die «eGov Präsenz»,
­ elche DIE Fachzeitschrift für E-Government in der
w
Schweiz und im deutschsprachigen Ausland ist. Sie ist
eine unabhängige, internationale Publikationsplattform,
in der ausschliesslich Fachartikel ohne Publicity-­
Charakter veröffentlicht werden. Wissenstransfer geschieht aber auch an den verschiedensten durch das EGI
(mit)organisierten Veranstaltungen wie «eGov Fokus»,
das eGovernment-Symposium oder GOV@CH.
Das EGI beteiligt sich auch an internationalen Pro­
jekten. In STORK 2.0 wird z. B. in einem Konsortium von
58 Partnern aus 18 Ländern in einem Grosspilotprojekt
daran gearbeitet, die Ländergrenzen-übergreifende Verwendung von elektronischen Identitäten in Europa im
Rahmen von Realweltanwendungen wie Bankkontoeröffnung zu demonstrieren.
Weil das Team des EGI nicht nur die Wissensschaffung,
sondern auch Wissensanwendung begeistert, ist es ­gerne
in Projekten mit Partnern unterwegs, engagiert sich aber
auch in der Community wie bei der Standardisierungsorganisation eCH, eJustice oder im Expertenausschuss
von E-Government Schweiz. Last, but not least wird
im Rahmen der Bachelor- und Masterstudiengänge das
­ständig aktuell gehaltene Wissen wiederum an die
­Studierenden vermittelt.
Kontakt
E-Government-Institut
Fachbereich Wirtschaft
Brückenstrasse 73, CH-3005 Bern
[email protected]
T +41 31 848 34 30
56
Fachbereich Wirtschaft
Institut Unternehmensentwicklung (INU)
Das Institut Unternehmensentwicklung vereint Expertinnen und Experten der für Unternehmen,
­Institutionen und Organisationen relevanten Disziplinen.
blemstellung hin entwickelt und bearbeitet. Vielmehr ist
eine ganzheitliche Betrachtung von besonderer Bedeutung. Im Kontext einer konkreten Forschungs- und Beratungsleistung wird grosser Wert auf die reflexive Begleitung bei der Umsetzung der Massnahmen gelegt. Das
Institut Unternehmensentwicklung nimmt dabei eine
umfassende Perspektive auf jedes Kundenproblem ein.
Im Idealfall werden aus der Begleitung im Rahmen der
einzelnen Forschungs- und Dienstleistungsprojekte Erkenntnisse erzeugt, die im Rahmen der Bachelor- und
Masterlehre sowie in der Weiterbildung vermittelt werden.
Somit entsteht ein wechselseitiger Kreislauf einer kontinuierlichen Wissensgenerierung und Wissensanwendung.
Dies garantiert eine umfassende Perspektive auf individuelle Kundenanliegen. Durch das optimale Zusammenspiel entstehen marktgerechte und kundenspezifische Lösungen in den Bereichen Forschung, Beratung,
Coaching, Evaluation, Studienerstellung, Training und
Weiter­bildung. Dabei bietet das Institut Unternehmensentwicklung für jede Entwicklungsphase Ihrer Organisation ­individuell gestaltete Leistungen an.
Wissensgenerierung, -anwendung und -vermittlung
Im Rahmen von Forschungs- und Dienstleistungs­
projekten erfolgt die Einnahme einer inter- bzw. transdisziplinären Sichtweise auf die spezifischen Herausforderungen des wirtschaftlichen Alltags von Unternehmen und
öffentlichen Institutionen. Das Institut Unternehmensentwicklung erzeugt eine Anschlussfähigkeit zu unterschiedlichen Funktionen der Betriebswirtschaft und anderen,
über die Betriebswirtschaft hinausgehenden Disziplinen,
bspw. der Informatik, Architektur oder Gesundheit. Forschungs- und Dienstleistungsangebote werden somit nicht
isoliert auf eine betriebswirtschaftliche Frage- und Pro-
Forschungsfelder
Das Institut Unternehmensentwicklung forscht in
folgenden nationalen und internationalen Bereichen:
–– Entrepreneurship and Organisational Development
–– Strategy and Simulation Lab
–– Talent Shortage
–– Gender in Economics
–– High Performance Teams
–– Integration of Artists and Designers into Business
–– Future Economic Shortages
–– Healthcare Management
–– Intercontinental SMEs
Kontakt
Institut Unternehmensentwicklung
Fachbereich Wirtschaft
Prof. Dr. Kim Oliver Tokarski
Brückenstr. 73, CH-3005 Bern
[email protected]
T +41 31 848 44 51
Dienstleistungsportfolio des Instituts Unternehmensentwicklung
Strategie & Marketing
Finanzen & Controlling
Organisation & Personal
–– Strategieentwicklung und -implementierung
–– Geschäftsmodellanalyse und -design
–– Social Entrepreneurship
–– Systemdynamisches Denken und Simulation
–– Innovationsförderung
–– Design Driven Innovation
–– Co-Creation und Design-Thinking
–– Marktforschung und Marktstudien
–– Multisensuelles Marketing und Branding
–– Unternehmensnachfolge
–– Konzeption und Weiterentwicklung
von C
­ ontrolling-, Kosten- und Leistungs­
rechnungssystemen sowie des finanziellen
Rechnungswesens
–– Budgetierung und Finanzplanung
–– Unternehmensbewertung
–– Governance, Risk und Compliance
–– Gender Finance
–– Change Management
–– Prozessmanagement
–– Personalentwicklung
–– Karrieremanagement
–– Führungskräftetraining
–– Moderation und Mediation
–– Grossgruppeninterventionen
–– Mobbingprävention
–– Visuell-narrative Organisationsanalyse
–– Kommunikationskreislaufanalyse
Wirtschafts
bildend
Fachbereich Wirtschaft –
praxisnah, wissenschaftlich fundiert
Bachelor- und Masterstudiengänge, Weiterbildung,
Forschung und Dienstleistungen.
Informationen, Auskunft, Anmeldung:
Telefon +41 31 848 34 00 | [email protected]
wirtschaft.bfh.ch
‣ Wirtschaft
Wir danken
unseren Partnern
für die freundliche Unterstützung der Fachzeitschrift «eGov
­Präsenz», der Tagungen eGov Fokus und des eGov Newsletters.
Praxispartner
Forschungspartner
Medienpartner
Informationen zum Partnerschaftskonzept des E-Government-Instituts unter
www.e-government.bfh.ch/praxispartner
Weiterbildung
Weiterbildungsprogramm für Fach- und Führungskräfte
Weg
Weiser
2015/16
60
Weiterbildungsprogramm
Weiterbildung
CAS
63 Übersicht über die Abschlussmöglichkeiten
der Weiterbildungsstudiengänge
81 Übersicht CAS-Studiengänge
Weiterbildung Fachbereich Wirtschaft
EMBA
82 CAS Betriebswirtschaft für Fach- und
Führungskräfte
63 Aus- und Weiterbildungsstudiengänge
64 Executive Master of Business
Administration (EMBA)
66 Executive Master of Business Administration
in Leadership und Management
80 Certificate of Advanced Studies (CAS)
83 CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene
84 CAS Leadership (inkl. Development-Center)
68 Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Controlling & Consulting
85 CAS Leadership für Fortgeschrittene
(inkl. Development-Center)
70 Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Health Service Management
86 CAS Accounting & Finance
72 Executive Master of Business ­Administration
mit Vertiefung in Human Resource Management
74 Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Projektmanagement
76 Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Public Management
DAS
78 Diploma of Advanced Studies (DAS)
87 CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
88 CAS Controlling & Consulting
89 CAS Excellence in Human Resource M
­ anagement
90 CAS Human Resource Management
91 CAS Innovations- und Changemanager
92 CAS Management in Gesundheitsorganisationen
93 CAS Projektführung
94 CAS Projektmanagement
95 CAS Projektsteuerung
96 CAS Public Affairs & Lobbying
97 CAS Public Management & Politics
98 CAS Strategisches Management
99 CAS Strategisches Public Management
100Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten
Veranstaltungen
101 Fachkurse Weiterbildung
102Informationsanlässe
61
Weiterbildungsprogramm
Weiterbildung
à la carte
Holen Sie sich Impulse für Ihre Karriere aus einer praxis­orientierten
­Weiterbildung an der Berner Fachhochschule. Unsere modularisierten
­Studiengänge ermöglichen Ihnen, aus einem breiten Weiterbildungs­
angebot das für Sie Passende auszuwählen.
Das Weiterbildungsangebot des Fachbereichs Wirtschaft hat mehrere Vorteile: Alle Studiengänge können
berufsbegleitend besucht werden. Die Berner Fachhochschule ist eine eidgenössisch anerkannte Hochschule
und als solche akkreditiert. U
­ nsere Prüfungsformen sind
äusserst praxisorientiert: Zur Überprüfung der Lernfortschritte werden nur noch zum kleineren Teil traditionelle Wissensprüfungen eingesetzt. Mehrheitlich wenden
wir i­nnovative Prüfungsformen, wie Fallstudien und
Transferberichte, an. Diese eignen sich besonders gut,
um den Transfer des Gelernten in den Praxisalltag zu
überprüfen und zu sichern.
Neue Weiterbildungsangebote
Durch die Umsetzung der Bologna-Deklaration ist viel
Bewegung in die Bezeichnung der postgradualen Studien­
gänge an Fachhochschulen gekommen: Nachdiplomstudiengänge (NDS) entsprechen neu dem Executive Master
of Business Administration (EMBA). Neu werden Diploma
of Advanced Studies (DAS) angeboten, und Nachdiplomkurse (Zertifikatslehrgänge) heissen nun Certificate of
Advanced Studies (CAS). Mit der Bologna-Reform werden
heute in den Weiterbildungen ECTS-Credits* vergeben.
Certificate of Advanced Studies (CAS)
Mind. 10 ECTS-Credits, ca. 300 Lernstunden (inkl.
Unterricht, Selbst­studium und Qualifikationsschritte),
Dauer mindestens ein Semester. Ein CAS-Studiengang
vermittelt ein theoretisch fundiertes und praxisorientiertes Managementverständnis sowie konkrete Kompetenzen
und Instrumente in einem spezifischen Fachgebiet. Jedes
CAS wird mit einem Zertifikat der Berner Fachhoch­schule
abgeschlossen. Die erworbenen ECTS-Credits können
kumuliert und an andere Weiterbildungsstudiengänge
(DAS und EMBA) angerechnet werden.
*ECTS = European Credit Transfer System; das europäische System
zur Anrechnung, Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen. Ein ECTS-Credit entspricht einem Arbeitsaufwand von
ca. 30 Stunden.
Diploma of Advanced Studies (DAS)
30 ECTS-Credits, ca. 900 Lernstunden (inkl. Unterricht, Selbststudium und Diplomarbeit), Dauer i. d. R.
zwei bis drei Semester. Mittels einer Kombination von
zwei CAS-Studien­gängen und einer Diplomarbeit ist ein
Abschluss auf Diplomstufe möglich. Jedes DAS wird mit
einem Diplom der Berner Fachhochschule abgeschlossen.
Die beiden CAS-Studiengänge können zum Teil gleichzeitig oder nacheinander besucht werden. Der DAS-Studiengang kann eine Zwischenetappe auf dem Weg zu
ausgewählten EMBA-Abschlüssen sein. In diesem Fall
werden die ­erworbenen 30 ECTS-Credits an den jeweiligen EMBA angerechnet, sofern die Zulassungsbedingungen erfüllt sind.
Executive Master of Business
Administration (EMBA)
60 ECTS-Credits, ca. 1800 Lernstunden (inkl. Unterricht, Selbststudium und Masterarbeit), Dauer individuell, je nach Aufbau des Studiums (mind. zwei, max. fünf
Jahre). Ein EMBA-Studiengang ist eine praxisorientierte
und anspruchsvolle berufliche Weiterbildung. Der modulare Aufbau ermöglicht die Kombination verschiedener
CASStudiengänge und/oder Fachkurse «im Baukastensystem» zu einem Weiterbildungsmaster. Für den EMBA
wird ein Diploma Supplement ausgestellt. Jeder EMBA-­
Studiengang wird mit einem Masterdiplom der Berner
Fachhochschule abgeschlossen.
Fachkurse der Weiterbildung
Fachkurse werden in der Regel punktuell und vor­
rangig zu aktuellen Themen angeboten. Sie dienen entweder dem Überblick zu einem Thema, welches dann ggf.
noch in den Studiengängen vertieft werden kann. Oder
sie decken ganz spezifische Inhalte ab, welche auch in
­kurzer Zeit vermittelt werden können. Sie können auch
die Form von «Refreshern» oder «Updates» annehmen.
Gewöhnlich wird ein Fachkurs mit einer Teilnahme­
bestätigung abgeschlossen. Es bestehen keine spezi­
fischen Zulassungsbedingungen für die Teilnahme. Durch
das Erbringen eines Kompetenznachweises ist es in der
62
Weiterbildungsprogramm
Regel jedoch möglich, ECTS-Credits zu erwerben, welche
auch an ausgewählte EMBA angerechnet werden können,
sofern die entsprechenden Zulassungsbedingungen erfüllt sind.
Persönliche Entwicklung
Alle EMBA- und DAS-Studiengänge beinhalten ein
Development-Center (Assessment Center inkl. Coaching),
das zum persönlichen Entwicklungsprozess während des
Studiums beitragen soll. Kritische Selbstreflexion – also
die Fähigkeit, das eigene Denken und Handeln zu hinterfragen – führt zu einem Verständnis der eigenen Funk­
tionsweise und Wirkung auf die Aussenwelt. Sie erlaubt
bewussteres Handeln und das Entwickeln erfolgreicher
Strategien für einen effizienten Umgang mit den Anforderungen im Berufsleben. Neben der Vertiefung und
Erweiterung von Fachwissen ist die Weiterentwicklung
persönlicher Fähigkeiten die Basis für einen erfolgreichen Karriereweg.
Qualität
Unsere Dozierenden sind ausgewiesene Expertinnen
und Experten mit fundierten praktischen und theore­
tischen Kenntnissen in den jeweiligen Themenbereichen.
Sie verfügen über ein Hochschulstudium und über langjährige Erfahrung in der Erwachsenenbildung. Alle
­Unterrichtsmodule werden kontinuierlich evaluiert, um
unsere Weiterbildungsstudiengänge optimal mit den
Bedürfnissen und Wünschen der Studierenden in ­Einklang
zu bringen. Das Studienangebot wird zudem laufend
ausgebaut und den neusten Anforderungen des Arbeitsmarktes angepasst.
Zulassung
Zu unseren CAS-, DAS- und EMBA-Weiterbildungs­
studiengängen werden grundsätzlich Personen zugelassen, die über einen Hochschulabschluss (Fachhoch­
schule, Universität oder ETH) sowie über mindestens
zwei Jahre Berufserfahrung verfügen. Bei vergleichbaren
Qualifikationen (z. B. einem Abschluss an einer Höheren
Fachschule und mehrjähriger Berufserfahrung) ent­
scheidet die Studienleitung über die Möglichkeit einer
«sur dossier»-Zulassung. In der Regel ist in solchen F­ ällen
der Kurs «Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten» zu
besuchen. Je nach Studiengang sind weitere Zulassungs­
kriterien, beispiels­
weise spezifische Berufs- oder
­Führungserfahrung, zu erfüllen. Für die Teilnahme an
Fachkursen bestehen grundsätzlich keine Zulassungs­
beschränkungen. Sollen jedoch ECTS-Credits erworben
werden, so gelten die Zulassungsbedingungen für CAS-­
Studiengänge.
CAS, DAS oder EMBA: Welcher Studiengang
ist für mich geeignet?
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Gerne beraten wir Sie
kostenlos und unverbindlich.
T +41 31 848 44 44
[email protected]
63
Weiterbildung
Aus- und Weiterbildungsstudiengänge
Studienleistung
EMBA
Executive Master
of Business
­Administration
Ausbildung
(Diplomstudium)
Weiterbildung ­
(Nachdiplomstudium)
60 Credits
DAS
Diploma of ­
Advanced Studies
30 Credits
CAS
Certificate of
­Advanced Studies
10–15 Credits
Fachkurse
90 Credits
MSc
Master of Science
180 Credits
BSc
Bachelor of Science
Übersicht über die Abschlussmöglichkeiten
der Weiterbildungsstudiengänge*
CAS
DAS
EMBA
Abschluss
Zertifikat auf postgradualer
­Hochschulstufe:
«Certificate of Advanced Studies
­Berner Fachhochschule»
Diplom auf postgradualer
­Hochschulstufe:
«Diploma of Advanced Studies
Berner Fachhochschule»
«Executive Master
of Business ­Administration
Berner ­Fachhoch­schule»
Studienleistung
i. d. R. 12 Credits (ca. 360 Stunden)
30 Credits (ca. 900 Stunden)
60 Credits (ca. 1800 Stunden)
Dauer
1 Semester
2 bis max. 5 Jahre
2 bis max. 5 Jahre
Umfang
13–21 Tage, Kontaktunterricht
40–45 Tage, Kontaktunterricht
60–90 Tage, Kontaktunterricht
Schriftliche Arbeiten
Transferberichte, Fallstudien,
Prüfungen
Transferberichte, Fallstudien,
Prüfungen, Diplomarbeit
Transferberichte, Fallstudien,
Prüfungen, Masterarbeit
Studienaufbau
CAS-Modul
2 ausgewählte CAS-Module, Unterbruch zwischen den CAS-Modulen
möglich. Reihenfolge der CAS
i. d. R. frei wählbar.
Mehrere CAS-Module, Unterbrechungen ­zwischen den CAS-Modulen möglich. Reihenfolge der CAS i. d. R. frei
­wählbar.
Preis
CHF ab 8500.–
ab CHF 18 300.–
Variabel. Je nach Auswahl
der CAS-Module.
Zulassung
Es gelten die allgemeinen Zulassungsbedingungen der Weiterbildung an der Berner Fachhochschule
(zusätzliche Anforderungen je nach Angebot möglich, siehe wirtschaft.bfh.ch/weiterbildung).
*Bei allen Angeboten sind Änderungen vorbehalten.
64
EMBA
Executive Master of Business
Administration (EMBA)
Modulare Studiengänge
Am Fachbereich Wirtschaft der Berner Fachhoch­
schule sind alle EMBA-Studiengänge modular aufgebaut.
Ein Executive Master of Business Administration ermöglicht die Kombination verschiedener CAS-Studiengänge
und/oder Fachkurse «im Baukastensystem» zu einem
Weiterbildungsmaster (früher Nachdiplomstudium). Insgesamt werden 60 ECTS-Credits erworben. Diese setzen
sich zusammen aus mehreren CAS-Modulen (i. d. R.
12 ECTS-Credits) und/oder Fachkursen sowie dem Modul
Masterarbeit.
Das CAS Leadership bzw. das CAS Leadership für
Fortgeschrittene ist Pflichtmodul eines jeden modularen
EMBA. Für das CAS Leadership für Fortgeschrittene gelten erhöhte Zulassungsbedingungen. Das CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte bzw. das CAS
Betriebsführung für Gesundheitsfachleute ist Pflicht­
Grundsätzlich besteht die Auswahl zwischen einem generalistischen EMBA und einem EMBA mit Vertiefungsrichtung
Generalistischer EMBA
EMBA in Leadership
und ­Management
EMBA mit Vertiefungsrichtung
Thematisch verschiedene CAS-­
Studiengänge können nach mit­
gebrachten und angestrebten Kompetenzniveaus ausgewählt und
miteinander kombiniert ­werden.
EMBA mit Vertiefung
in Controlling & Consulting
Ein CAS im Bereich Leadership und
ein CAS im Bereich Betriebswirtschaft sind Pflichtmodule. Durch
die Auswahl von zwei Wahl-CAS
kann ein persönlicher Schwerpunkt
gelegt werden.
EMBA mit Vertiefung
in Human Resource
­Management
EMBA mit Vertiefung
in Health Service Management
EMBA Projektmanagement
EMBA mit Vertiefung
in Public Management
*Für den EMBA mit Vertiefung in Health Service Management gilt eine Ausnahmeregelung.
Ein CAS im Bereich Leadership und
ein CAS im Bereich Betriebswirtschaft bzw. das CAS Betriebsführung
für Gesundheitsfachleute sind
Pflichtmodule der EMBA mit Ver­
tiefungsrichtung. Dazu werden
zwei weitere CAS in der jeweiligen
Vertiefungs­r ichtung absolviert.*
65
EMBA
modul, wenn nicht bereits eine Aus- oder Weiterbildung
in Betriebswirtschaft vorliegt. Studierende, welche bereits über eine betriebswirtschaftliche Vorbildung verfügen, besuchen das Pflichtmodul CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene.*
Vorteile der modularen EMBA
–– Individuelle zeitliche Gestaltung des Studiums:
Die einzelnen CAS-Studiengänge müssen nicht
zwingend direkt nacheinander absolviert werden,
sondern können entweder unmittelbar nacheinander, mit Unterbruch zwischen den einzelnen CAS
oder z. T. gleichzeitig besucht werden. Die Studiendauer beträgt i. d. R. zwei bis fünf Jahre.
–– Die Reihenfolge des Besuchs der einzelnen CAS-­
Studiengänge ist i. d. R. individuell frei wählbar.
–– Möglichkeit, den angestrebten Abschluss (generalistisch oder mit Vertiefung) erst nach Absolvieren
der Pflichtmodule (Kernstudium) festzulegen.
Individuelles Beratungsgespräch
Während des ganzen Jahres können Sie mit der jeweiligen Studienleitung EMBA einen Termin für ein unverbindliches und kostenloses Beratungsgespräch vereinbaren. Die Studienleitung EMBA steht auch bei Fragen
bezüglich Zulassung und Qualifikation zu Ihrer Ver­
fügung.
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie u
­ nter www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten EMBA: Der Gesamtpreis setzt sich aus den
­Studiengebühren der einzelnen CAS eines EMBA
­zusammen. Zusätzliche Kosten für das Modul
­Masterarbeit in Höhe von CHF 2500.– entfallen, wenn
sämtliche ECTS-Credits an der BFH erworben wurden.
Auskunft: T +41 31 848 44 44,
[email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Eckdaten und Durchführung EMBA
Studienleitung: wechselnde Leitung je nach EMBA
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten der
einzelnen CAS-Studiengänge und Fachkurse (Angaben
gemäss Website)
Dauer EMBA: variabel (i. d. R. zwei bis fünf Jahre), je
nach Kombi­nation der CAS-Studiengänge.
Aufbau der modularen Studiengänge
Kern­
studium
EMBA in
­Leader­ship und
­Management
EMBA
Controlling &
Consulting
EMBA Human
Resources
Management
EMBA
Projekt­
management
EMBA
Public
Management
EMBA
Health ­Service
­Management
Masterarbeit
Masterarbeit
Masterarbeit
Masterarbeit
Masterarbeit
Masterarbeit
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
CAS**
1 CAS* im Bereich Leadership
CAS*
1 CAS* im Bereich Betriebswirtschaft
CAS*
* Für den EMBA mit Vertiefung in Health Service Management gilt eine Ausnahmeregelung.
**Für genauere Informationen, welche CAS-Studiengänge Sie besuchen müssen, konsultieren Sie bitte www.wirtschaft.bfh.ch/weiterbildung.
66
EMBA
Executive Master of Business Administration
in Leadership und Management
Inhalte/Aufbau
Zwei EMBA-Studienmodelle
Es stehen zwei Studienmodelle zur Auswahl (siehe
Grafik). Im ersten Studienmodell werden vier CAS-­
Module und die Masterarbeit miteinander kombiniert.
Im zweiten Studienmodell werden zwei ausgewählte
CAS-Module und eine Diplom­arbeit zu einem DAS
(30 ECTS-Credits) kombiniert und danach mit einem
dritten CAS-Modul und einem Fachkurs sowie der Master­
arbeit zum EMBA-Abschluss erweitert. Die Reihen­folge
des Besuchs der einzelnen CAS ist i. d. R. frei wählbar.
In vorheriger Absprache mit der Studienleitung EMBA
besteht die Möglichkeit, bis zu 20 ECTS-Credits aus anderen Hochschulweiterbildungen anrechnen zu lassen.
Hintergrund
In einer dynamischen, immer komplexeren Welt sind
die Anforderungen im Berufsleben hoch und wachsen
stetig. Fachliche Kenntnisse, effizientes Arbeiten und ein
professionelles und gleichsam persönliches Zusammenwirken mit anderen sind unerlässlich, um beruflich erfolgreich zu sein.
Der EMBA in Leadership und Management ist eine
generalistische Weiterbildung mit dem Schwerpunkt
Führungskompetenz und Betriebswirtschaft. Der Studien­
gang vermittelt aktuelles Fachwissen aus verschiedenen
Managementbereichen und setzt sich mit den neusten
wirtschaftlichen Entwicklungen auseinander. Fundiertes
Know-how auf diesem Gebiet und die Fähigkeit, dieses
im Berufsalltag anzuwenden, unterstützt den individuellen Karriere- und Entwicklungsweg und ist ein Schlüsselelement für das Führen von Menschen bzw. Organisationen.
Kernstudium: Pflicht-CAS
Das CAS Leadership bzw. das CAS Leadership für
Fortgeschrittene ist ein Pflicht-CAS und muss von allen
Masterstudierenden erfolgreich absolviert werden. Das
CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte
oder das CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
ist nur dann ein Pflicht-CAS, sofern nicht bereits eine
Aus- oder Weiterbildung in Betriebswirtschaft vorliegt.
Studierende, welche bereits über eine betriebswirtschaftliche Vorbildung verfügen, besuchen das Pflichtmodul CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene.
12 resp. 15 Credits
Masterarbeit EMBA
mind. 45 Credits
Wahl-CAS oder
Fachkurs(e)
Wahl-CAS und
Fachkurs
mind. 30 Credits
Wahl-CAS
Diplomarbeit DAS
CAS
Betriebswirtschaft
CAS 2
(je nach DAS)
CAS
Leadership
CAS
Leadership
Zielpublikum
Mit dem EMBA in Leadership und Management werden
Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen,
Universitäten und ETH angesprochen, die über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung verfügen. Eine Zulassung
«sur dossier» ist möglich und erwünscht. Wahrgenommene Führungsverantwortung ist von Vorteil. Durch den
modularen Studienaufbau des EMBA und die daraus resultierende Möglichkeit der individuellen ­inhaltlichen
Schwerpunktsetzung werden Personen aus verschiedensten Berufsgruppen und Branchen angesprochen.
Studienmodell 1
Studienmodell 2
67
EMBA
Wahl-CAS
Es stehen mehrere Wahl-CAS zur Auswahl. Das
CAS-Angebot wird regelmässig erweitert und den Anforderungen des Arbeitsmarktes angepasst. Gerne berät Sie
die Studienleitung über die Auswahl.
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten
der einzelnen CAS (Angaben gemäss Website)
Dauer: variabel (zwei bis fünf Jahre), je nach Kombi­
nation der CAS-Studiengänge
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: Der Gesamtpreis setzt sich aus den Studien­
gebühren der einzelnen CAS zusammen. Zusätzliche
Kosten für das Modul Masterarbeit in Höhe von
CHF 2500.– entfallen, wenn sämtliche ECTS-Credits
an der BFH erworben wurden.
Auskunft: Prof. Anna Knutti, T +41 31 848 44 73,
[email protected]
Organisation und Administration: Ruzica Dragicevic,
T +41 31 848 34 14, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-7
68
EMBA
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Controlling & Consulting
Zielpublikum
Unser Studiengang richtet sich an Personen, die in
leitenden Funktionen im Finanzbereich tätig sind, s­ owie
an Controllingfachspezialisten, die eine umfassende
Finanzverantwortung anstreben. Eine mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Controlling ist Voraussetzung
für einen gewinnbringenden Besuch des Studiums. Der
Studiengang richtet sich an Personen mit einem Hochschulabschluss oder einer äquivalenten Ausbildung.
Inhalte/Aufbau
Masterarbeit EMBA
Hintergrund
Die Leitidee dieses Studiengangs ist, dass die betriebswirtschaftliche Steuerung eines Unternehmens an
der Schnittstelle zwischen Management und Controllingfachspezialisten stattfindet. Der Beitrag der Controllerinnen und Controller beschränkt sich dabei nicht auf
Abweichungsanalysen und Ampelsysteme, sondern sie
nehmen aktiv Einfluss auf das operative Geschäft und
die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Dies
bedingt ein Verständnis für Strategien und Märkte, aber
auch einen reflektierten Umgang mit dem Management
und der eigenen Rolle. Kompetenzen in der Kommunikation und der Präsentation von Finanzzahlen gehören mit
zu einem professionellen Auftritt.
Neben Kenntnissen des Geschäfts und der Beziehungsgestaltung zum Management bleibt fachliche
­Kompetenz die Basis der guten Controllerarbeit. Die
Budgetierung und die Informationsversorgung des
­Managements sind zielgruppengerecht und effizient zu
gestalten. Dies bedingt eine fundierte Kenntnis von
­alternativen Planungsmethoden, Kennzahlensystemen
und Organisationsformen. Um finanzielle Transparenz
zu schaffen, beherrschen Controllerinnen und Controller
nicht nur Kostenrechnung und Berichtswesen, sondern
verfügen auch über ein fundiertes Wissen zur Rechnungslegung als wesentliche Datenquelle. Weiter gehören
Kenntnisse der Unternehmensfinanzierung zum Profil
von Controllerinnen und Controllern auf dem Weg zur
Übernahme einer umfassenden Finanzverantwortung.
Die Studienzielgrafik auf der nächsten Seite bringt
unser Controllingverständnis und das Ausbildungsziel
des Studiengangs zusammenfassend zum Ausdruck.
Vertiefungs­
studium
CAS Controlling & Consulting
CAS Accounting & Finance
Kern­
studium
CAS Leadership
CAS Leadership
für Fort­geschrittene
CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene
Der Studiengang ist modular aufgebaut. Er umfasst
im Kernstudium das Pflicht-CAS Betriebswirtschaft für
Fortgeschrittene sowie das Pflicht-CAS Leadership bzw.
das Pflicht-CAS Leadership für Fortgeschrittene (für Studierende, die bereits eine Aus- oder Weiterbildung im
Bereich Leadership absolviert haben). Die beiden vertiefenden CAS Accounting & Finance sowie Controlling
& Consulting stellen ebenfalls Pflicht-CAS dar. Die
Reihen­folge der Module ist grundsätzlich frei wählbar,
jedoch ist der Besuch des CAS Betriebswirtschaft für
Fortgeschrittene sinnvoll vor dem Absolvieren der beiden
Vertiefungs-CAS.
Für Inhabende des eidg. Diploms als Expert/innen für
Rechnungslegung und Controlling wird ein auf ein Jahr
verkürzter Studiengang in Zürich angeboten.
69
EMBA
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Beat D. Geissbühler
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten
der einzelnen CAS-Studiengänge (Angaben gemäss
Website)
Dauer: variabel (zwei bis fünf Jahre), je nach Kombi­
nation der CAS-Studiengänge
Rhythmus: veränderlich je nach CAS
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: Der Gesamtpreis setzt sich aus den
­Studiengebühren der einzelnen CAS zusammen
(CHF 34 000.–). Zusätzliche Kosten für das Modul
­Masterarbeit (CHF 2500.–) entfallen, wenn sämt­liche
ECTS-Credits an der BFH erworben wurden.
Auskunft: Prof. Beat D. Geissbühler,
T +41 31 848 44 10, [email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-1
. . . tritt als interner ­B erater
bzw. interne Beraterin
in operativen und
­strategischen Fragen auf.
. . . kann im Bereich
­Finanzen eine umfassende
Verantwortung über­
nehmen (Controlling,
­Accounting & Finance).
Studienziel:
Die Absolventin/­
Der Absolvent . . .
. . . sorgt mit der Gestaltung
von Planungs- und
Reporting­­systemen
für Transparenz und
­Wirtschaftlichkeit.
. . . beweist ­
Führungskompetenz.
70
EMBA
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Health Service Management
Zielpublikum
Aktive oder angehende Führungskräfte (z. B. Ärztinnen/Ärzte, Bereichsleitende, Kadermitarbeitende in den
Therapien, Pflegedienstleitende), die eine Karriere bei
einem Leistungserbringer des Gesundheitswesens anstreben oder die sich als Unternehmerin bzw. Unternehmer selbstständig machen wollen.
Inhalte/Aufbau
2 EMBA-Studienmodelle
Hintergrund
Der Gesundheitsmarkt ist stark reguliert. Organisatio­
nen und Gesundheitsfachleute sollen vielen – manchmal
entgegengesetzten – Ansprüchen von unterschiedlichen
Gruppen gerecht werden: Exzellente medizinische, pflegerische und therapeutische Qualität sowie modernste
Diagnose- und Therapiemöglichkeiten sollen zu günstigen Preisen angeboten werden. Das schafft neue Herausforderungen, aber auch Perspektiven und Chancen, die
nur darauf warten, angepackt zu werden. Erfolgreich am
Markt können nur diejenigen Organisationen und Gesundheitsfachleute bestehen, die Topleistungen auf
­ihrem angestammten Fachgebiet (Medizin, Pflege, Therapie usw.) mit fundiertem Management- und FührungsKnow-how verknüpfen und anwenden können. Hier setzt
der EMBA-Studiengang mit Vertiefung in Health Service
Management an: Gesundheitsfachleute werden – aufbauend auf ihrem Know-how aus dem angestammten
Fachgebiet – zu kompetenten und innovativen Führungskräften im Gesundheitswesen weitergebildet. Der
Studien­gang vermittelt praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Managementmethoden und -tools,
die auf die spezifischen Bedürfnisse des Gesundheitswesens abgestimmt sind. Die Studierenden lernen, wie
sie mit Unternehmensstrategie und -struktur, Prozessen,
aber auch Unternehmenskultur ergebnisorientiert führen, sich wandelnden Gegebenheiten anpassen und ihre
Leistungen ständig optimieren und weiterentwickeln
können.
Es stehen zwei Studienmodelle zur Auswahl (siehe
Grafik): Das erste Studienmodell richtet sich an Fachleute aus dem Gesundheitswesen ohne Vorbildung im Bereich der Betriebsökonomie. Das zweite Studien­modell
baut auf den entsprechenden Vorkenntnissen in den
Grundlagenfächern der Betriebsökonomie auf.
Das Studium ist zeitlich individuell gestaltbar. Die
CAS-Studiengänge können nacheinander, teilweise parallel oder auch mit Unterbruch zwischen den CAS absolviert werden.
12 Credits
Masterarbeit EMBA
mind. 48 Credits
Wahl-CAS
Wahl-CAS
Wahl-CAS
Wahl-CAS
CAS
Management
in Gesundheits­
organisationen
CAS
Management
in Gesundheits­
organisationen
CAS
Betriebsführung
für Gesundheitsfachleute
CAS
Gesundheitsökonomie und
Public Health
Studienmodell 1
(ohne Vorbildung
im Bereich Betriebs­
ökonomie)
Studienmodell 2
(mit Vorbildung
im Bereich Betriebs­
ökonomie)
71
EMBA
Kernstudium: Pflicht-CAS
Das CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
und das CAS Management in Gesundheitsorganisationen
(Studienmodell 1) bzw. das CAS Gesundheitsökonomie
und Public Health und das CAS Management in Gesundheitsorganisationen (Studienmodell 2) sind Pflicht­
module des EMBA-Studiengangs. Sie müssen von allen
Studierenden absolviert werden.
Vertiefungsstudium: Wahl-CAS
Es stehen mehrere Wahl-CAS zur Auswahl. Gern verweisen wir ebenso auf das CAS-Angebot des Fachbereichs Gesundheit und des Fachbereichs Soziale Arbeit
der Berner Fachhochschule. Über diese Angebotspalette
hinaus besteht die Möglichkeit, bis zu 20 ECTS-Credits
an anderen Hochschulen zu erwerben. Die geplante Abfolge der CAS-Studiengänge sollte im Vorfeld mit der
Studienleitung besprochen werden.
Studienalternative: DAS
Das DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfachleute kann als Zwischenetappe zum EMBA mit Vertiefung
in Health Service Management fungieren. Sollten Sie das
Studium über den Zwischenschritt DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfachleute absolvieren wollen,
dann kontaktieren Sie bitte die Studienleitung EMBA.
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Bianca Tokarski
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten
der einzelnen CAS-Studiengänge und Fachkurse
Dauer: variabel (zwei bis fünf Jahre), je nach Kombi­
nation der CAS-Studiengänge
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: Der Gesamtpreis setzt sich aus den Studien­
gebühren der einzelnen CAS zusammen. Zusätzliche
Kosten für das Modul Masterarbeit in Höhe von
CHF 2500.– entfallen, wenn sämtliche ECTS-Credits
an der BFH erworben wurden.
Auskunft: Prof. Bianca Tokarski, T +41 31 848 34 45,
­[email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-2
72
EMBA
Executive Master of Business ­Administration mit
Vertiefung in Human Resource Management
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen oder
leitenden Funktionen im Human Resource Management
(HRM) in Profit- und Non-Profit-Organisationen und der
öffentlichen Verwaltung, Führungskräfte mit Personal
und Organisationsentwicklungsaufgaben, Beraterinnen
und Berater, Ausbildnerinnen und Ausbildner.
Inhalte/Aufbau
Masterarbeit EMBA
Vertiefungs­
studium
CAS Excellence in Human Resource Management
CAS Human Resource Management
Hintergrund
Die Anforderungen an das Management von Personalressourcen – Human Resource Management (HRM) – und
an die beteiligten Akteure sind in den letzten Jahren gestiegen. Nachdem sich das Personalwesen in vielen
­Betrieben und Institutionen zu einem professionellen
und ­effizienten Dienstleistungsbereich mit Fokus auf die
administrativen Personalprozesse entwickelt hat, ist für
die Zukunft ein weiter gefasster Leistungsauftrag gefordert: HRM als eine zum Unternehmenswert beitragende
Gestaltungsfunktion.
Der Studiengang bietet Führungskräften und Fachverantwortlichen im HRM ein betriebswirtschaftliches Kernstudium und eine HR-spezifische Vertiefung. Mit dem
Abschluss dieses Studiums qualifizieren Sie sich für
komplexe A
­ ufgaben im HRM an der Schnittstelle zum
Betrieb. Ihr Einsatzgebiet finden Sie in mittleren und
grösseren U
­ nternehmen, in der Verwaltung sowie in NonProfit-­Organisationen. Sie übernehmen Fach- und Führungsverantwortung als Personalverantwortliche und
-verantwortlicher, als Consultant, in Projekten oder
­Stäben sowie als Geschäftsleitungsmitglied.
Kern­
studium
CAS Leadership
CAS Leadership
für Fort­geschrittene
CAS Betriebswirtschaft
für Fach- und Führungskräfte
CAS Betriebswirtschaft
für Fortgeschrittene
Der Studiengang ist modular aufgebaut. Das Kernstudium umfasst das Pflicht-CAS Betriebswirtschaft für
Fach- und Führungskräfte bzw. das Pflicht-CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene sowie das Pflicht-CAS
Leadership bzw. das Pflicht-CAS Leadership für Fortgeschrittene. Studierende mit entsprechender Vorbildung
besuchen i. d. R. den Studiengang für Fortgeschrittene.
Die beiden CAS Human Resource Management und Excellence in Human Resource Management bilden das fachspezifische Vertiefungsstudium. Die Masterarbeit behandelt ein Thema an der Schnittstelle zwischen dem HRM
und dem Betrieb.
Die Reihenfolge der Module ist grundsätzlich frei
wählbar, jedoch ist der Besuch des CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte vor dem Absolvieren
des Vertiefungsstudiums empfohlen. Die maximale Studiendauer beläuft sich auf fünf Jahre.
73
EMBA
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Dr. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten der einzelnen
CAS-Studiengänge
Dauer: variabel (zwei bis fünf Jahre), Kursdaten und -zeiten
der einzelnen CAS-Studiengänge finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: Der Gesamtpreis setzt sich aus den Studiengebühren
der einzelnen CAS zusammen. Zusätzliche Kosten für das Modul
­Masterarbeit in Höhe von CHF 2500.– entfallen, wenn sämtliche
ECTS-Credits an der BFH erworben wurden.
Auskunft: Prof. Dr. Andreas Huber, T +41 31 848 34 18,
[email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-3
«Das Studium unterstützte mich darin, weg von einer ­
operativen HR-Tätigkeit zu kommen und mehr in eine Füh­
rungsrolle hineinzuwachsen. Die fundierte Balance zwischen
­Innovation und bewährten Konzepten ermöglicht eine
­praxis­gerechte Umsetzung, selbst in einem globalen Umfeld
­eines amerikanischen Konzerns.»
Gabriela Frei-Fürer
Manager Human Resource
74
EMBA
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Projektmanagement
Jede dieser vier Perspektiven wird von einem Zerti­
fikatsstudiengang abgedeckt, wobei der innere Zusammenhang zwischen den einzelnen Studiengängen er­
halten bleibt.
Aufbau
Der Studiengang ist modular aufgebaut. Er besteht
aus vier CAS, welche in beliebiger Reihenfolge absolviert
werden können, und schliesst mit einer Masterarbeit ab.
Inhalte
EMBA Projektmanagement
Hintergrund
Innovation und Wandel vollziehen sich zunehmend
in Projekten. Das Management, die Führung und die Steuerung solcher Projekte sind von grosser strategischer
Bedeutung. Projekte dienen längst nicht mehr nur der
Abwicklung von isolierten Vorhaben, sondern sie dienen
der strategischen Entwicklung und der Steigerung des
Unternehmenswerts.
Unser EMBA-Studiengang unterscheidet vier unternehmerische Perspektiven auf Projekte:
–– Das Innovations- und Changemanagement richtet
den Blick in die Zukunft und gestaltet innovative,
­lebensfähige Lösungen aufgrund beobachteter
Trends und Veränderungen in der Umwelt. Wenn
diese Lösungen dem Unternehmen einen Mehrwert
bringen, werden sie in Form von Projekten
­umgesetzt.
–– Das Projektmanagement befasst sich mit der
­Abwicklung solcher Projekte. Unter Einsatz der
­Projektressourcen und Beachtung der Rahmen­
bedingungen werden die gewünschten Ergebnisse
realisiert. Das Projektmanagement verantwortet
­dabei die Planung, Umsetzung und Kontrolle
der Arbeitsprozesse.
–– Die Projektführung beschäftigt sich mit den
­menschlichen und sozialen Aspekten der Projekt­
arbeit. Sie gestaltet den Umgang mit den Anspruchs­
gruppen im Umfeld des Projekts und die Projekt­
arbeit innerhalb des Projekts unter B
­ eachtung
sozialer Erfolgsfaktoren.
–– Die Projektsteuerung entscheidet über die Durchführung und Ressourcierung der für das Unter­nehmen
relevanten Projekte. Weiter stellt sie S
­ trategien,
­Prozesse und Strukturen zur Unter­stützung einer
­effektiven Projektarbeit bereit. Schliesslich verant­ rojektkultur.
wortet sie eine zielführende P
Vertiefungs­
studium
Kern­
studium
CAS Projektführung
CAS-Projektsteuerung
CAS Projektmanagement
CAS Innovations- und
­Changemanagement
CAS Leadership oder CAS
Leadership für Fort­
geschrittene
CAS Betriebswirtschaft
für Fach- und Führungskräfte oder CAS Betriebswirtschaft für Fort­
geschrittene
Kernstudium: Pflicht-CAS
Je nach Vorkenntnissen wird das CAS Betriebs­
wirtschaft für Fach- und Führungskräfte bzw. das CAS
Betriebs­w irtschaft für Fortgeschrittene und das CAS
Leadership bzw. das CAS Leadership für Fortgeschrittene belegt.
Vertiefungsstudium: Wahl-CAS
Das Vertiefungsstudium beschäftigt sich mit der
F­ ührung von anspruchsvollen Projekten in komplexen
Umgebungen wie etwa Innovationsprojekten in sich wandelnden Firmen. Stichworte hierzu sind «Führung über
Gremien», «Management der Rahmenbedingungen» oder
«wertorientiertes Projektmanagement». Weiter wird
organisationale Kompetenz zur Schaffung geeigneter
Rahmenbedingungen für die Projektarbeit thematisiert.
Die beiden CAS Projektmanagement und -führung
fokussieren auf Projekte als temporäre Organisa­tionen.
Demgegenüber stehen die beiden CAS Innovations- und
Changemanager und Projektsteuerung näher bei den
Unternehmen als permanenten Organisationen.
75
EMBA
EMBA IT-Projektmanagement
Auch der Abschluss eines EMBA mit Vertiefung in
IT-Projektmanagement ist möglich. Dies bedingt jedoch,
dass im Vertiefungsstudium ein CAS aus dem Angebot
zum IT-Management des Departements Technik und
­Informatik der BFH besucht wird.
Zielpublikum
Der Studiengang richtet sich an Führungspersonen,
die ihre Verantwortung für umfassende Projekte aktiv
wahrnehmen und die ihre Projektkompetenz und die
ihrer Unternehmung verbessern wollen:
–– Führungspersonen in Linie (Abteilungsleitende,
­Geschäftsprozessverantwortliche, Stabsstellen)
–– Führungspersonen in Projektkarriere
(Projektleitende, Programm- und Portfoliomanager)
–– Führungspersonen der Projektorganisation
­(Berater, Trainer, Organisationsentwickler,
­Methodiker, Leitende von Projektbüros)
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Dr. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten
der einzelnen CAS-Studiengänge
Dauer: variabel (zwei bis fünf Jahre), je nach Kombi­
nation der CAS-Studiengänge
Kosten: Der Gesamtpreis setzt sich aus den Studien­
gebühren der einzelnen CAS zusammen. Zusätzliche
Kosten für das Modul Masterarbeit in Höhe von
CHF 2500.– entfallen, wenn sämtliche ECTS-Credits
an der BFH erworben wurden.
Auskunft: Prof. Dr. Andreas Huber, T +41 31 848 34 18,
[email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-9
76
EMBA
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Public Management
Hintergrund
Die Anforderungen an Führungskräfte im öffentlichen
Sektor nehmen zu. Das Anforderungsportefeuille reicht
von betriebswirtschaftlichen und politischen Basiskenntnissen über unternehmerisches Handeln und strate­
gisches Denken bis hin zu sozialen Kompetenzen wie
Mitarbeiterführung und Verhandlungssicherheit.
Der Studiengang bietet Führungskräften im öffentlichen Sektor eine modulare, generalistische Managementweiterbildung. Die Absolventinnen und Absolventen
qualifizieren sich für anspruchsvolle Führungspositionen
im öffentlichen Sektor. Sie übernehmen Aufgaben in
Linien­positionen (vom Sektionschef bis zur Amtsleiterin,
als Sozialdienstleiterin oder Geschäftsführer), in Projekt­
leitungen oder Stäben. Ihre potenziellen Arbeitgeber
sind Bund, Kantone, Städte sowie grössere Gemeinden,
Staatsbetriebe und Non-Profit-Organisationen.
Zielpublikum
Fach- und Führungskräfte in Verwaltungen, Non-Profit-Organisationen oder verwaltungsnahen Institutionen,
aber auch Kader bei privaten Zulieferern des öffentlichen
Sektors und anderen Firmen, die politischen Prozessen
besonders ausgesetzt sind.
Inhalte/Aufbau
Eckdaten und Durchführung
Masterarbeit EMBA
Vertiefungs­
studium
CAS Strategisches Public Management
CAS Public Management & Politics
Kern­
studium
Der Studiengang ist modular aufgebaut. Die Reihenfolge der CAS ist dabei grundsätzlich frei wählbar. Es ist
auch möglich, ein Semester auszusetzen. Je nach Vorkenntnissen wird im Kernstudium das Pflicht-CAS
­Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte oder
das Pflicht-CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene
und das Pflicht-CAS Leadership oder das Pflicht-CAS
Leadership für Fortgeschrittene belegt. Die beiden CAS
Strategisches Public Management sowie Public Management & P
­ olitics bilden das fachspezifische Vertiefungsstudium. Manche, aber nicht alle CAS werden jedes Semester angeboten, daher ist eine gute Planung wichtig.
Wir bieten deshalb allen Interessierten eine kostenlose,
individuelle Besprechung mit der Studienleitung an.
CAS Leadership
CAS Leadership
für Fort­geschrittene
CAS Betriebswirtschaft
für Fach- und Führungskräfte
CAS Betriebswirtschaft
für Fortgeschrittene
«Für meine neue Stelle durchlief ich ein aufwendiges
Auswahlprozedere und erkannte dabei, wie viel ich
im Studium gelernt hatte.»
Iris Bischof
Leiterin Abteilung Gesellschaft, Gemeinde Wallisellen
EMBA-Abschluss 2010
Studienleitung: Prof. Dr. Alexander H
­ unziker
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten
der einzelnen CAS-Studiengänge
Dauer: i. d. R. zwei Jahre plus Masterarbeit; je nach
Kombination der CAS-Studiengänge oder bei Unter­
brechungswünschen ist eine längere D
­ auer möglich
(maximal fünf Jahre)
Die Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/puma
Kosten: Der Gesamtpreis setzt sich aus den Studien­
gebühren der einzelnen CAS zusammen. Zusätzliche
Kosten für das Modul Masterarbeit in Höhe von
CHF 2500.– entfallen, wenn sämtliche ECTS-Credits
an der BFH erworben wurden.
Auskunft: Prof. Dr. Alexander Hunziker,
T +41 31 848 34 75, [email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-5
Public
Value
E-Government-Institut
« We turn IT into Public Value ! »
e-government.bfh.ch
‣ Wirtschaft
78
DAS
Diploma of Advanced Studies (DAS)
Diplomarbeit DAS
Folgende DAS stehen zur Auswahl:
CAS (je nach DAS)
DAS Managementkompetenz
CAS im Bereich Leadership
Das Diploma of Advanced Studies (DAS) besteht aus
der Kombination von zwei CAS (i. d. R. 12 ECTS-Credits)
und einer Diplomarbeit (sechs ECTS-Credits). In der
­Diplomarbeit wird ein spezifisches, individuell gewähltes
Thema aus einem der beiden CAS bearbeitet. Das CAS
Leader­ship bzw. das CAS Leadership für Fortgeschrittene ist Pflichtmodul eines jeden DAS. Das DAS umfasst
mind. 30 ECTS-Credits.
Das DAS als Zwischenschritt zum EMBA
Das DAS ist ein in sich geschlossener Abschluss auf
Hochschulstufe. Je nach gewähltem Studienmodell kann
das Diploma of Advanced Studies aber auch eine attraktive Zwischenetappe auf dem Weg zum EMBA darstellen.
Das DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfachleute kann als Zwischenetappe zum EMBA mit Vertiefung
in Health Service Management oder zum EMBA in Leader­
ship und Management fungieren. Alle DAS-­Abschlüsse
können eine Zwischen­stufe zum EMBA in Leadership und
Management sein.
Attraktivität des DAS
–– Individuelle thematische Gestaltung des Studiums:
Thematisch verschiedene CAS-Studiengänge
­können nach vorhandenen und angestrebten
­Kompetenzniveaus ausgewählt und miteinander
kombiniert werden. Dadurch wird eine persönliche
Schwerpunktlegung in bestimmten Themen­
bereichen möglich.
–– Individuelle zeitliche Gestaltung des Studiums:
Die beiden CAS-Studiengänge müssen nicht zwingend direkt nacheinander absolviert werden,
­sondern können entweder unmittelbar nacheinander, mit Unterbrüchen zwischen den beiden CAS
oder z. T. gleichzeitig besucht werden.
–– Individuelle Wahl der Reihenfolge der CAS-Module:
Die Reihenfolge des Besuchs der beiden CAS-­
Studiengänge ist frei.
–– Attraktive Erweiterungsmöglichkeit zu ausge­
wählten EMBA-Studiengängen.
–– Die DAS-Diplomarbeit bietet die Möglichkeit,
sich mit dem gewählten Thema intensiv auseinanderzusetzen.
Diplomarbeit DAS
6 Credits
CAS Betriebswirtschaft für Fachund Führungskräfte 12 Credits
CAS Betriebswirtschaft
für Fortgeschrittene 12 Credits
CAS Leadership
12 Credits
CAS Leadership für Fort­
geschrittene 12 Credits
DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfachleute
Diplomarbeit DAS
6 Credits
CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
12 Credits
CAS Leadership
12 Credits
CAS Leadership für Fort­
geschrittene 12 Credits
DAS Strategische Führung
Diplomarbeit DAS
6 Credits
CAS Strategisches Management*
12 Credits
CAS Strategisches Public
­Management* 12 Credits
CAS Leadership
12 Credits
CAS Leadership für Fort­
geschrittene 12 Credits
DAS Teamführung in Projekten
Diplomarbeit DAS
6 Credits
CAS Projektmanagement*
12 Credits
CAS Projektsteuerung* oder
CAS Projektführung* 12 Credits
CAS Leadership
12 Credits
CAS Leadership für Fort­
geschrittene 12 Credits
*Sie besuchen das CAS ihrer Wahl.
Studierende mit entsprechender Vorbildung besuchen
i. d. R. jeweils das CAS für Fortgeschrittene.
79
DAS
Zielpublikum
Das DAS wendet sich an Personen mit Fachhochschuloder Universitätsabschluss. Grundsätzlich sind aber auch
Personen zugelassen, die vergleichbare Qualifikationen
und mehrjährige Berufserfahrung ausweisen können. Für
das DAS gelten in der Regel dieselben Zulassungs­
bedingungen wie für die CAS-Studiengänge. Durch die
Möglichkeit der individuellen inhaltlichen Schwerpunktsetzung werden Personen aus verschiedensten Berufsgruppen und Branchen angesprochen.
Individuelles Beratungsgespräch
Während des ganzen Jahres können Sie mit der Studienleitung DAS einen Termin für ein unverbindliches
und kostenloses Beratungsgespräch vereinbaren.
Eckdaten und Durchführung DAS
Studienleitung: Prof. Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten
der einzelnen CAS-Studiengänge
Dauer DAS: variabel (zwei bis fünf Jahre), je nach
Kombina­tion der CAS-Studiengänge
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Die anfallenden Kosten für die Betreuung der DAS-­
Arbeit belaufen sich auf CHF 1300.–
Kosten DAS total (inkl. DAS-Arbeit): i. d.R.
CHF 18 300.–
Auskunft: Prof. Anna Knutti, T +41 31 848 44 73,
[email protected]
Organisation und Administration: Ruzica Dragicevic,
T +41 31 848 34 14, [email protected]
80
CAS
Certificate of Advanced Studies (CAS)
Mit unseren berufsbegleitenden CAS-Studiengängen
können Sie Ihr Kompetenzportfolio ergänzen und sich in
kurzer Zeit für ein spezifisches Themengebiet fit machen.
Jeder CAS-Studiengang ist in sich thematisch abgeschlossen und wird bei erfolgreichem Abschluss mit einem
Zertifikat der Berner Fachhochschule bestätigt.
Ein CAS-Studiengang kann Grundbaustein für ein DAS
oder für einen EMBA sein.
Vorteile des CAS
–– Erwerb von Know-how in ausgewählten
­Themen­gebieten
–– Überschaubare Kosten
–– Relativ kurze Studiendauer (i. d. R. sechs Monate)
–– Attraktive Erweiterungs- und Kombinations­
möglichkeiten (DAS/EMBA)
Zielpublikum CAS
Das CAS wendet sich an Personen mit Fachhochschuloder Universitätsabschluss. Grundsätzlich sind aber auch
andere Interessierte zugelassen, wenn sie vergleichbare
Qualifikationen und mehrjährige Berufserfahrung ausweisen können. Durch die breite Auswahl an Themengebieten und Schwerpunktsetzungen werden Personen aus
allen Branchen und Berufsgruppen angesprochen.
Studienkonzeption
Unsere CAS-Studiengänge zeichnen sich durch ein
didaktisches Konzept aus, das sich konsequent an Erkenntnissen aus der Forschung und deren Umsetzung in
die Praxis sowie an den Lernbedürfnissen von berufs­
tätigen Erwachsenen orientiert.
Der Praxisbezug wird nicht nur durch Fallbeispiele im
Unterricht, sondern insbesondere auch durch die Prüfungskonzeption hergestellt: Lern- und Leistungsnachweise werden vor­w iegend durch das Analysieren, das
systematische Lösen und Dokumentieren von Fällen aus
dem individuellen beruflichen Alltag erbracht. Durch
gezielte Rückmeldungen von Expertinnen und Experten
bei der Anwendung der theoretischen Konzepte in der
Praxis wird Unterstützung geboten. Dadurch kann bereits
während des CAS-Studiengangs ein konkreter Nutzen
sowohl für die Studierenden als auch für deren Arbeitgebende entstehen.
Zusätzlich entwickeln die Studierenden ihre Kern­
kompetenzen wie Führungs-, Sozial- und Methodenkompetenz systematisch weiter, die sich in Wirtschaft und
Verwaltung immer wieder als erfolgsrelevant heraus­
stellen.
Angebot CAS-Studiengänge
Aktuell stehen die nachfolgend aufgelisteten CASStudien­gänge zur Auswahl. Das Angebot wird in regelmässigen Abständen erweitert und angepasst. Bitte
­informieren Sie sich über die aktuellen Angebote auf
unserer Website. Bitte beachten Sie, dass bei einigen
CAS-Studiengängen erhöhte Zulassungsbedingungen
betreffend Berufserfahrung, Vorbildung und akademischen Abschlüssen gelten.
–– CAS Betriebswirtschaft für Fach- und
­Führungskräfte
–– CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene
–– CAS Leadership (inkl. Development-Center)
–– CAS Leadership für Fortgeschrittene
(inkl. Development-Center)
–– CAS Accounting & Finance
–– CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
–– CAS Controlling & Consulting
–– CAS Excellence in Human Resource Management
–– CAS Human Resource Management
–– CAS Innovations- und Changemanager
–– CAS Management in Gesundheitsorganisationen
–– CAS Projektführung
–– CAS Projektmanagement
–– CAS Projektsteuerung
–– CAS Public Affairs & Lobbying
–– CAS Public Management & Politics
–– CAS Strategisches Management
–– CAS Strategisches Public Management
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: wechselnde Leitung je nach CAS
Nächster Studienbeginn: siehe Startdaten
der jeweiligen CAS-Studiengänge
Dauer: i. d. R. sechs Monate
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.bfh.ch/weiterbildung
Kosten: variabel, je nach CAS
Auskunft: T +41 31 848 44 44,
[email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
81
CAS
Übersicht CAS-Studiengänge
Weiterbildung Fachbereich Wirtschaft*
Herbst 2015
CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte
CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene
CAS Leadership
CAS Leadership für Fortgeschrittene
CAS Accounting & Finance
CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
CAS Controlling & Consulting
CAS Excellence in Human Resource Management
CAS Human Resource Management
CAS Innovations- und Changemanager
CAS Management in Gesundheitsorganisationen
CAS Projektführung
CAS Projektmanagement
CAS Projektsteuerung
CAS Public Affairs & Lobbying
CAS Public Management & Politics
CAS Strategisches Management
CAS Strategisches Public Management
*Änderungen vorbehalten.
Frühling 2016
Herbst 2016
Frühling 2017
82
CAS
CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Tage (168 Lektionen)
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: ca. einmal monatlich, jeweils Donnerstag,
Freitag und Samstag (ganztags)
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Anna Knutti, +41 31 848 44 73,
[email protected]
Organisation und Administration: Sara Geissbühler
T +41 31 848 45 21, [email protected]
Hintergrund
Die Notwendigkeit, sich immer schneller auf neue
Marktbegebenheiten einzustellen, zwingt Unternehmen
zu grundlegenden Veränderungen ihrer Struktur: Dezentralisierung sowie die Bildung kleiner, marktorientierter
Organisationseinheiten mit hoher Flexibilität und breitem Entscheidungsspielraum schaffen für Führungs­kräfte
neue Aufgaben und Rahmenbedingungen. Das sind die
Bedingungen, die in den Führungsebenen von Unternehmen praxiserprobte Generalistinnen und Generalisten
erfordern. Diese müssen deshalb eine breite Palette von
Kompetenzen abdecken: Neben Fach- und Methoden­
wissen ist unternehmerisches Denken und Entscheidungsfreudigkeit gefragt.
Zielpublikum
Fach- und Führungspersonen des unteren und mittleren Managements, die mit Führungs- und/oder mit Projektleitungs- und Fachaufgaben betraut sind.
Inhalte
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Einführung in den Studiengang
Volkswirtschaft
Strategie
Marketing
Recht
Personalmanagement
Unternehmenskommunikation
Finanzielles Rechnungswesen
Betriebliches Rechnungswesen
Unternehmenssimulation
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-10
83
CAS
CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene
Inhalte
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Einführung in den Studiengang
Volkswirtschaft (Vertiefung)
Rhetorik
Rechnungswesen (Vertiefung)
Prozessmanagement und ERP
Management von interkulturellen Teams
Recht (Vertiefung)
Business Development
Digital Marketing
Sales
Management in practice
Eckdaten und Durchführung
Hintergrund
Komplexität und schneller Wandel stellen im heutigen
Berufsalltag grosse Herausforderungen dar. Solide fachliche Kenntnisse und ein Verständnis für wichtige betriebswirtschaftliche Zusammenhänge sind unerlässlich,
um mit den Veränderungen Schritt zu halten. Der Studien­
gang CAS Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene vermittelt fundiertes Fachwissen aus zentralen Bereichen
der BWL.
Sie vertiefen und erweitern Ihre betriebswirtschaftlichen Kompetenzen und erkennen neue Zusammenhänge. So bereiten Sie sich optimal auf berufliche Herausforderungen vor und legen zudem eine solide Basis für
Ihre weitere Karriereentwicklung.
Zielpublikum
–– Fach- und Führungspersonen des unteren und
­mittleren Managements, die mit Führungs- und/
oder mit Projektleitungs- und Fachaufgaben betraut
sind und über ein Studium in Betriebswirtschaft
oder in Wirtschaftsinformatik verfügen
–– Fach- und Führungspersonen des unteren und mittleren Managements, die mit Führungs- und/oder
mit Projektleitungs- und Fachaufgaben betraut sind
und über einen Abschluss an einer HF Wirtschaft
verfügen
–– Absolventinnen und Absolventen des CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskrafte
–– Absolventinnen und Absolventen des CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
Studienleitung: Prof. Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Tage (168 Lektionen), verteilt auf
sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: ca. einmal monatlich, jeweils D
­ onnerstag,
Freitag und Samstag (ganztags)
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Anna Knutti, +41 31 848 44 73,
[email protected]
Organisation und Administration: Ruzica Dragicevic,
T +41 31 848 34 14, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-18
84
CAS
CAS Leadership (inkl. Development-Center)
Vertiefungsmodule:
–– Mitarbeitende führen und motivieren
–– Führen im Change
–– Life-Balance und Burnout
–– Ethik und Führung
–– Teamarbeit
–– Mitarbeitende fördern und coachen
–– Konfliktmanagement
–– CSR: Coporate Social Responsibility
–– Planspiel mit Führungsentscheiden
–– Inputreferate aus der Forschung
Eckdaten und Durchführung:
Hintergrund
Führungspositionen werden oft mit Personen besetzt,
die sehr gute Fachkenntnisse haben und im einen oder
anderen Feld der sozialen Kompetenz Stärken mit­
bringen. Leider werden sie selten auf Führungsaufgaben
vorbereitet und entsprechend ausgebildet. Noch seltener
werden die weniger stark ausgeprägten Bereiche der
sozialen Kompetenzen erkannt und wird an ihnen systematisch gearbeitet. Dabei hat sich herausgestellt, dass
Fachwissen zum Thema Führung und eine persönliche
Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Schwächen absolut erfolgskritisch sind.
Zielpublikum
Führungskräfte aus Wirtschaft und Verwaltung, die
Führungs- und/oder Projektverantwortung haben, Nachwuchskräfte, die kurz vor der Übernahme einer Führungsposition stehen, sowie Coaches und Beratende, die sich
intensiv mit Führungsfragen auseinandersetzen.
Inhalte
Die Module des CAS Leadership lassen sich in Grundlagenmodule und Vertiefungsmodule einteilen.
Grundlagenmodule:
–– Einführung in den Studiengang
–– Development-Center*: Standortbestimmung
–– Organisation und Führung
–– Skills und Führungsmodelle
–– Kommunikation
*Das Development-Center beinhaltet ein Entwicklungsassessment-­
Center (ein Tag), ein Feedbackgespräch zum AC sowie zwei
­Coachinggespräche, an welchen der persönliche Entwicklungsprozess besprochen und reflektiert wird.
Studienleitung: Prof. Benjamin Spycher
Leitung CAS: Christoph Dobler
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 20 Tage (160 Lektionen), einen Tag Development-Center, verteilt über sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: je nach Klasse i. d. R. Montag, Dienstag,
Mittwoch bzw. Donnerstag, Freitag, Samstag.
Kosten: CHF 8500.– (inkl. Development-Center)
Auskunft: Prof. Benjamin Spycher, T +41 31 848 44 15,
­[email protected]
Organisation und Administration: Ruzica Dragicevic,
T +41 31 848 34 14, [email protected]
Web-Code: C-WIR-15
85
CAS
CAS Leadership für Fortgeschrittene
(inkl. Development-Center)
Inhalte
Hintergrund
Wenn es um Führungsthemen geht, kann wohl kaum
jemand von sich behaupten, er/sie hätte «ausgelernt».
Denn auch erfahrene Führungskräfte werden immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die sie
zu bewältigen haben. Gerade ihnen fehlt jedoch auf der
eigenen Hierarchiestufe häufig ein «Pendant», mit dem
er/sie sich über Erfahrungen und Vorgehensweisen austauschen kann.
Der Studiengang baut auf solidem Grundlagenwissen
auf und vertieft die für erfahrene Führungskräfte relevanten Themen. Dabei soll neben dem Erwerb von Fachkompetenzen auch die individuelle Entwicklung im
­Vordergrund stehen. Ein Development-Center bietet hier
die Möglichkeit, das persönliche Führungsverhalten zu
reflektieren. Der regelmässige Austausch mit «peers»
rundet den Studiengang ab. Das CAS bietet eine ideale
Plattform, um sich branchenübergreifend zu vernetzen
und neue Erkenntnisse in den eigenen Führungsalltag zu
integrieren.
Zielpublikum
Führungspersonen aus Wirtschaft, Verwaltung oder
Non-Profit-Organisationen, die seit mind. fünf Jahren
Führungsverantwortung haben und bereits eine längere
Aus- oder Weiterbildung zum Thema Führung absolviert
haben. Dies kann intern oder extern erfolgt sein. Im Ideal­
fall wurde in der Vergangenheit bereits ebenso eine individuelle Standortbestimmung durchgeführt (z. B. Assessment-Center, Coaching). Zum Zeitpunkt des Besuchs
muss eine Führungsposition wahrgenommen w
­ erden.
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Organisations- und Kulturentwicklung
Definition der eigenen Führungsrolle
Herausfordernde Führungsgespräche
Umgang mit Medien
Ethik und Führung
Leadership im Change
Teamdiagnose und Teamentwicklung
Aktive Personalentwicklung als Führungsaufgabe
Coaching als Führungsstil
Herausfordernde Führungsgespräche
Life-Balance und Burnout
Auftrittskompetenz
Planspiel
Mich und andere motivieren
Positive Leadership
Development-Center (inkl. indiv. Coaching)
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Benjamin Spycher
Leitung CAS: Christoph Dobler
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 20 Tage (160 Lektionen), einen Tag Development-Center, verteilt über sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: ca. einmal monatlich, jeweils Donnerstag,
Freitag und Samstag (ganztags)
Kosten: CHF 8500.– (inkl. Development-Center)
Auskunft: Prof. Benjamin Spycher, T +41 31 848 44 15,
­[email protected]
Organisation und Administration: Ruzica Dragicevic,
T +41 31 848 34 14, [email protected]
Web-Code: C-WIR-20
86
CAS
CAS Accounting & Finance
Inhalte
Hintergrund
Internationale Rechnungslegungsvorschriften ver­
langen eine Buchführung nach dem «Fair Value»-Grundsatz, also eine möglichst marktnahe Bewertung von
Aktiven und Passiven. Diese Anforderung hat einen gros­
sen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens. Gleichzeitig wird die Geschäftsführung vermehrt in die Pflicht
genommen, die Einhaltung von Normen zu garantieren.
Für Führungskräfte und Controllerinnen und Controller
ist es daher wesentlich, die Grundsätze der internationalen Rechnungslegungsstandards zu verstehen.
Für börsenkotierte Firmen reicht es nicht, nur schwarze Zahlen zu schreiben. Die Investoren verlangen, dass
sie auf dem eingesetzten Kapital eine angemessene Rendite erzielen. Dies wirkt sich aus auf die wichtigsten
Kennzahlen, mit denen Firmen gesteuert werden – statt
Gewinnen stehen auch für einzelne Geschäftsbereiche
Renditen auf dem eingesetzten Kapitel im Zentrum. Auch
längerfristige Projekte sind auf ihre Kapitalrendite zu
prüfen, wenn das Unternehmen wertsteigernd arbeiten
will. In diesem CAS lernen Sie Methoden und Kennzahlen
der wertorientierten Unternehmenssteuerung kennen
und setzen sich allgemein mit Fragen der Unternehmensfinanzen auseinander.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen Posi­
tionen im Bereich Finanzen oder Führungskräfte mit Affinität zu Finanzen. Für die Zulassung wird ein Hochschulabschluss, ein Abschluss einer höheren Fachschule für
Wirtschaft oder ein Diplom als Expertin/Experte in Rechnungslegung und Controlling und mehrjährige Berufserfahrung vorausgesetzt. Für Personen, die keinen Abschluss in einer betriebswirtschaftlichen Fachrichtung
haben, werden die CAS Betriebswirtschaft für Fach- und
Führungskräfte sowie Betriebswirtschaft für Fortgeschrittene vorausgesetzt. Ausnahmen regelt die CAS-Leitung.
Im Modul International Accounting und Steuern lernen
Sie wesentliche IFRS-Standards kennen und können diese auf gegebene Fälle anwenden. Sie verstehen, wie
unterschiedliche Bewertungen im Jahresabschluss den
Erfolg der Unternehmung beeinflussen. Eine Einfüh­
rung in das schweizerische Unternehmens- und Mehr­
wertsteuersystem rundet das Modul ab. Im Modul
­Corporate Finance & Compliance wird dem Trend Rechnung ­getragen, dass Finance und Accounting immer
mehr z­ usammenwachsen und sich im Rahmen einer
kapitalmarkt­orientierten Unternehmensführung gegenseitig bedingen. Ziel ist, dass Sie wichtige Methoden der
Unternehmensbewertung und -finanzierung kennen und
anwenden können. Zudem setzen Sie sich mit den Kontrollmechanismen auseinander, die der Einhaltung der
rechtlichen Vorschriften für Unternehmen bzw. Unter­
nehmensfinanzen dienen.
Modul International Accounting und Steuern:
–– International Accounting & Reporting (IFRS)
In Zusammenarbeit mit dem iaf Institute for
Accoun­ting & Finance wird im Studiengang
­integriert der Abschluss des Certified Accounting
Specialist erworben.
–– Unternehmens- und Mehrwertsteuer
Modul Corporate Finance & Compliance:
–– Unternehmensfinanzierung
–– Unternehmensanalyse und -bewertung
–– Corporate Governance
–– Internes Kontrollsystem
–– Risikomanagement
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Beat D. Geissbühler
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Tage verteilt über ein Semester
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: i. d. R. 14-täglich, jeweils Freitag
und Samstag (von 8.45 bis 12.15 Uhr sowie
13.15 bis 16.30 Uhr); zu Beginn ein Dreitageblock
­Donnerstag bis Samstag (von 8.45 bis 12.15 Uhr s­ owie
13.15 bis 16.30 Uhr)
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Beat D. Geissbühler,
T +41 31 848 44 10, [email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-11
87
CAS
CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
Zielpublikum
Gesundheitsfachleute, die
–– eine bestehende Praxis professioneller führen
­wollen;
–– für die betriebliche Führung einer Abteilung oder
­einer kleineren Institution verantwortlich sind;
–– sich auf die Übernahme von Leitungsfunktionen
vorbereiten möchten oder
–– beabsichtigen, eine eigene Praxis zu eröffnen.
Inhalte
Hintergrund
Die Anforderungen an Leistungserbringende im Gesundheitswesen sind erheblich, da angebotene Dienstleistungen nicht nur wirtschaftlich und effizient, sondern
auch qualitativ hochstehend angeboten werden müssen.
Hier gilt es vor allem, die Balance zwischen Einnahmen
und Ausgaben zu halten, was ein grosses betriebswirtschaftliches und gesundheitspolitisches Know-how voraussetzt.
Der CAS-Studiengang Betriebsführung für Gesundheitsfachleute setzt an dieser Stelle an: Er vermittelt nicht
nur die Grundlagen für die effiziente Führung von Apotheken und Privatpraxen der diversen Fachgebiete aus
Medizin und Therapie, sondern auch jene für die Führung
von Abteilungen in Spitälern, Heimen und Betrieben
des ambulanten Pflegesektors (öffentliche und private
­Spitex). Die Vermittlung von grundlegendem Wissen in
den Bereichen Gesundheits- und Sozialpolitik, Finanzen,
Führung, Marketing und Qualitätsmanagement ermöglicht den Teilnehmenden, die eigene Praxis bzw. den
Betrieb oder die Abteilung nach wirtschaftlichen Prinzipien effizient und erfolgreich aufzubauen bzw. zu führen.
Das CAS ist Pflichtmodul des DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfachleute. Es kann ebenso als Teil
des EMBA mit Vertiefung in Health Service Management
absolviert werden.
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Einführung in die Gesundheits- und Sozialpolitik
Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
Marketing
Strategische Betriebsführung
Businessplan
Betriebliches Rechnungswesen
Grundlagen der Finanzrechnung
Organisation und Rechtsformen
Personalmanagement
Qualitätsmanagement
Rechtliche Grundlagen der Unternehmensführung
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Bianca Tokarski
Leitung: Reto Steiner
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Tage (168 Lektionen), verteilt auf
sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: einmal monatlich, jeweils Donnerstag,
­Freitag und Samstag (ganztags)
Kursdaten und- zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Bianca Tokarski, T +41 31 848 34 45,
­[email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Web-Code: C-QM-10
88
CAS
CAS Controlling & Consulting
Inhalte
Dieses CAS vermittelt im ersten Modul klassische
Controllinginhalte zu Planung und Reporting. Grundkenntnisse in Kostenrechnung werden vorausgesetzt.
Ziel ist, dass Sie verschiedene Planungs- und Steuerungsinstrumente gegeneinander abwägen können. Im zweiten
Modul Funktionscontrolling wird vertieft auf spezifische
Kennzahlen einzelner betrieblicher Funktionen eingegangen. Ziel hier ist es, Reportings und Kennzahlensysteme situationsspezifisch gestalten zu können. Im dritten
Modul Consulting steht die Rolle als Berater oder Beraterin im Zentrum.
Hintergrund
Controlling soll es dem Management ermöglichen,
faktenbasierte Entscheidungen zu treffen und das laufende Geschäft zu steuern. Welches sind aber die richtigen Kennzahlen? Welche Controllinginstrumente haben
in welcher Situation welche Vor- und Nachteile? Und wie
viel Aufwand soll man für die Erstellung von Budgets
betreiben? In diesem CAS lernen Sie verschiedene Kennzahlen und Planungssysteme kennen und gegeneinander
abwägen.
Controllingfachpersonen sind nicht nur Spezialistinnen und Spezialisten für finanzielle Transparenz, sondern
auch Beratende, die Einfluss nehmen auf das operative
Geschäft und auf strategische Entscheidungen. Controlling findet an der Schnittstelle zwischen Manage­r innen
und Managern und Control­lingfachpersonen statt. Die
Gestaltung dieser Schnittstelle und der professionelle
Auftritt sind wesentlich für den Erfolg in diesem Beruf.
In diesem CAS eignen Sie sich daher fundierte Kenntnisse über den Beratungsprozess an und können die Rollen
der in diesen Prozess eingebundenen Personen einschätzen und gestalten.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen Posi­
tionen im Bereich Finanzen oder Führungskräfte mit
Affinität zu Finanzen. Für die Zulassung wird ein Hochschulabschluss, ein Abschluss einer höheren Fachschule für Wirtschaft oder ein Diplom als Expertin/Experte
in Rechnungslegung und Controlling und mehrjährige
Berufserfahrung vorausgesetzt. Für Personen, die keinen Abschluss in einer betriebswirtschaftlichen Fach­
richtung haben, werden die CAS Betriebswirtschaft für
­Fach- und Führungskräfte sowie Betriebswirtschaft für
Fort­geschrittene vorausgesetzt. Ausnahmen regelt die
CAS-Leitung.
Modul Planung und Reporting:
–– Prozesskostenrechnung
–– Balanced Scorecard
–– Managementinformationssysteme
–– Planung und Budgetierung
–– Wertorientierte Führung
Modul Value Chain Controlling:
–– Balanced Scorecard
–– Six Sigma: Erlangung des Yellow Belt
–– Marketingcontrolling
–– Innovationscontrolling
–– Logistik- und Produktionscontrolling
Modul Consulting:
–– Controllerinnen und Controller als Beratende
–– Beratungsprozess
–– Inhouse Consulting
–– Legal Controlling
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Beat D. Geissbühler
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Tage verteilt über ein Semester
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: i. d. R. 14-täglich, jeweils Freitag
und Samstag (von 8.45 bis 12.15 Uhr sowie
13.15 bis 16.30 Uhr); zu Beginn ein Dreitageblock
­Donnerstag bis Samstag (von 8.45 bis 12.15 Uhr s­ owie
13.15 bis 16.30 Uhr)
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Beat D. Geissbühler,
T +41 31 848 44 10, [email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-13
89
CAS
CAS Excellence in Human Resource ­Management
Hintergrund
Menschen sind die wichtigste Ressource eines Unternehmens – denn Menschen sind es, die Strategien umsetzen. Unter den Bedingungen von zunehmend inter­
nationalisierten und dynamischen Märkten sowie im
Hinblick auf den kommenden Führungs- und Fachkräftemangel wird ein professionelles Personalmanagement
noch stärker zu einem zentralen Differenzierungsmerkmal: Nur Unternehmen und Organisationen, welche die
richtigen Mitarbeitenden in einem internationalen Kontext gewinnen und halten können, sind längerfristig
konkurrenzfähig.
Das CAS Excellence in Human Resource Management
vermittelt einen vertieften Einblick in ein modernes,
inter­nationales und zukunftsorientiertes Personalmanagement. Erläutert und diskutiert werden aktuelle
Trends, Ansätze und Herausforderungen des Human
­Resource Management (HRM) in einem strategischen
beziehungsweise internationalen Kontext. Dabei spielen
Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung genauso
eine Rolle wie praktische Erfahrungen und Projekte.
­Einen besonderen Wert legen wir auf die Auswahl unserer Dozierenden: Diese bringen zusätzlich zu einer fundierten Ausbildung viel praktische Berufserfahrung als
Führungskraft beziehungsweise Experte mit.
Zielpublikum
Angesprochen sind HR-Profis mit einigen Jahren
Berufs­erfahrung im Human Resource Management, die
ihr Methoden- und Fachwissen umfassend erweitern und
auf den aktuellen Stand von Forschung und Praxis bringen wollen:
–– Personen, die eine anspruchsvolle HR-Leitungsfunktion innehaben und ihren Verantwortungs­
bereich ziel- und zukunftsorientiert weiterent­
wickeln wollen
–– Personen, die aktuell in einer qualifizierten
HR-Position tätig sind und sich auf einen nächsten
Karriereschritt vorbereiten
–– Personen, die den Abschluss Executive Master
of Business Administration mit Vertiefung HRM
­anstreben
Inhalte
Strategisches HRM:
–– Bedeutung des HRM für die Unternehmensstrategie
–– Strategische und strukturelle Einbindung des HRM
Organisationsmodelle:
–– Rollen und Organisationsformen
–– Zusammenarbeit mit externen Partnern
Human Capital Management:
–– Mess- und Steuergrössen des Human Capital
–– Portfoliomanagement
Internationales HRM:
–– Internationale Zusammenarbeit und Organisationsformen
–– Kulturintegration und Umgang mit Diversity
–– Internationales Personalrecht
Personalgewinnung und Selektion (Vertiefung):
–– Multichannel-Strategie
–– Selektion und Eignungsabklärung
Personalentwicklung (Vertiefung):
–– Personalbindung
–– Talentmanagement
Personalhonorierung (Vertiefung):
–– Total Compensation
–– Performance Management
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Präsenztage, verteilt über ein Semester
Anzahl ECTS-Credits: 12
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/hrm
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Andreas Huber, T +41 31 848 34 18,
[email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-3
90
CAS
CAS Human Resource Management
–– Personen, die den Abschluss Executive Master
of Business Administration mit Vertiefung HRM
­anstreben
Inhalte
Integrierte HR-Organisationsmodelle und Rollen
im HRM:
–– Organisation des HR und Einbindung in die
­Unternehmensstrategie
–– Rollen und Verantwortlichkeiten im HR
Personalplanung:
–– Von der Unternehmensstrategie zur Personal­
planung
–– Operationalisierung von Anforderungen
Hintergrund
Das Personalmanagement war in den letzten Jahren
starken Veränderungen unterworfen. Internationalisierung, demografische Entwicklung und technologische
Dynamik stellen immer höhere und komplexere Anforderungen an ein professionelles Human Resource Mana­
gement (HRM). Das Humankapital wird künftig noch
stärker über Erfolg oder Misserfolg entscheiden: Nur
Unternehmen und Organisationen, welche die richtigen
Mitarbeitenden gewinnen und halten können, sind
länger ­fristig konkurrenzfähig.
Das CAS Human Resource Management vermittelt
einen umfassenden Überblick zum aktuellen Human
­Resource Management sowie zu dessen Einbindung in
die Unternehmenskultur und -struktur. Die Struktur des
CAS orientiert sich dabei an den zentralen Personalprozessen. Als Dozierende kommen ausgewiesene Expertinnen und Experten zum Einsatz, die nebst Kenntnissen
zur aktuellen Forschung auch über viel praktische Erfahrung in den entsprechenden Bereichen verfügen. Neben
theoretischen Inputs bilden praktische Fall­beispiele
sowie der Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden
wichtige Elemente dieses Studiengangs.
Zielpublikum
Angesprochen sind HR-Profis mit einigen Jahren Berufserfahrung im Human Resource Management, die ihr
Methoden- und Fachwissen umfassend erweitern und
auf den aktuellen Stand von Forschung und Praxis bringen wollen:
–– Personen, die eine anspruchsvolle HR-Leitungsfunktion innehaben und ihren Verantwortungs­
bereich ziel- und zukunftsorientiert weiterent­
wickeln wollen
–– Personen, die aktuell in einer qualifizierten
­HR-­Position tätig sind und sich auf einen nächsten
­Karriereschritt vorbereiten
Personalmarketing, Personalgewinnung
und ­Personalauswahl:
–– Employer Branding
–– Marketingkommunikation
–– Multichannel-Strategie in der Personalgewinnung
–– Instrumente zur Eignungsabklärung
Personaleinsatz und Personalentwicklung:
–– Personalbeurteilung
–– Diversity (Kulturen, Alter, Gender)
–– Personalentwicklung als Gesamtsystem
–– Instrumente der Personalentwicklung
Personalhonorierung:
–– Total Compensation
–– Gehaltsverhandlungen
Personalrecht:
–– Arbeitsrecht
–– Sozialversicherungen
–– Sozialpartnerschaft
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Präsenztage, verteilt über ein Semester
Anzahl ECTS-Credits: 12
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/hrm
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Andreas Huber, T +41 31 848 34 18,
[email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-2
91
CAS
CAS Innovations- und Changemanager
Inhalte
Unternehmerisch denken
–– Komplexität und Unsicherheit als Nährboden
für Innovation und Veränderung sehen
–– Lean als Grundprinzip für rasche Lösungs­
entwicklung verstehen
–– Projekte mit agilen Mitteln führen
Problemlage verstehen
–– Veränderungen als Chance sehen
–– Empathie für die Stakeholder entwickeln
Hintergrund
Anforderungen auf den Punkt bringen
–– Menschen und deren Aufgaben, Nöte und Wünsche
ins Zentrum stellen
–– Nachhaltigkeit und Lebensfähigkeit als zentrale
Anforderungen verstehen
Innovations- und Veränderungsfähigkeit sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren in einer globalisierten Welt.
Nur Organisationen und Unternehmen, welche sich konstant, vorausschauend und schnell den veränderten
Rahmenbedingungen und Anforderungen anpassen, sind
mittelfristig überlebensfähig. Gleichzeitig zeigt die Erfahrung, dass zahlreiche Innovations- und Changevorhaben scheitern.
Lösungen entwickeln
–– Kreativitätsmethoden anwenden und moderieren
–– Visuelle Kommunikationsmittel nutzen
Im Geschäftsalltag sind wir auf Effizienz getrimmt.
Gefragt sind Disziplin, Planung und vorhersagbare
­Ergebnisse. Dieser Geschäftsmodus steigert zwar die
Effizienz, hat aber auch zur Folge, dass der Blick sich
vermehrt in die Vergangenheit richtet, auf die Frage, was
man am System noch verbessern könnte. Das Problem
ist nun aber, dass auch die Konkurrenz genau das macht
und dass unsere «Best Practices» kopiert werden. Ein
zweites Problem ist, dass wir beginnen, uns vor Unsicherheiten zu fürchten, und uns immer mehr an die bekannten und vermeintlich sicheren Prozesse klammern.
Dadurch besteht die Gefahr, dass wir uns nicht mehr
erneuern. Um aber neue Ideen zu kreieren, muss man
bewusst ausbrechen aus dem Geschäftsmodus der
­Präzision. Man muss Unsicherheiten und die Möglichkeit von Fehlern zulassen. Die Herausforderung lautet,
die Errungenschaften der Organisation wohl seriös zu
­managen (Business Administration), aber gleichzeitig
den Blick in die Zukunft zu richten und innovative, lebens­
fähige Lösungen zu gestalten (Business Design).
Lösungen kommunizieren und sichern
–– Geistiges Eigentum sicherstellen
–– Ideen mittels Lobbying durchsetzen
Zielpublikum
Berufserfahrene, neugierige und mutige Personen mit
Verantwortung für Change- oder Innovationsprojekte oder
mit leitender Funktion in Unternehmungen, Verwaltungen
oder Non-Profit-Organisationen. Wir sprechen Personen
aus allen Branchen an und freuen uns auf einen intensiven
Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichen
Erfahrungshintergründen und Fachkenntnissen.
Lösungen testen und beurteilen
–– Büro verlassen und Feedback einholen
–– Fehler als Basis für neue Erkenntnisse sehen
–– Entscheidungen unter Ungewissheit treffen
Organisationskultur verändern
–– Vom Manager zum Katalysator
–– Von starren Strukturen zu agilen Kulturen
–– Von der Wissensverwaltung zur kollektiven Intelligenz
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Andreas Ninck
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Studientage, verteilt über sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: einmal monatlich, Donnerstag, Freitag und
Samstag
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Andreas Ninck, T +41 31 848 34 74,
[email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-5
92
CAS
CAS Management in Gesundheitsorganisationen
Inhalte
Die Inhalte des CAS Management in Gesundheitsorganisationen sind ausgerichtet auf eine Steigerung der
Fach- und Methodenkompetenzen sowie auf eine Stärkung der individuellen Handlungskompetenzen für fachund führungsverantwortliche Manager/-innen in Gesundheitsorganisationen.
Eckdaten
Hintergrund
Der Markt für Gesundheitsdienstleistungen ist stark
r­ eguliert und unterliegt besonderen Rahmenbedingungen. Zum einen gilt es, den Versorgungsauftrag zu ­erfüllen
und die qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung
in der Schweiz abzusichern. Zum anderen prägt die Forderung nach einer wirtschaftlich effi­zienten Leistungserbringung den Managementalltag in Gesundheits­
organisationen. Welches Basiswissen ­benötigen nun
Führungskräfte im Rahmen der Strategieentwicklung und
der Strategieumsetzung?
Das CAS Management in Gesundheitsorganisationen
bietet die Vermittlung eines soliden Basiswissens zu den
Systembedingungen am Gesundheitsmarkt sowie deren
Auswirkungen auf der Handlungsebene für verantwortliche Führungskräfte in Spitälern, Pflegeeinrichtungen,
(Zahn-)Arztpraxen oder therapeutischen Einrichtungen.
Darüber hinaus geht es um eine Erweiterung der Fachund Methodenkompetenzen im Bereich der strategischen
Führung von Unternehmen im Gesundheitswesen. In der
Breite werden die verschiedenen betrieblichen Funk­
tionen aus der Führungsperspektive beleuchtet und
Themen aus den Bereichen Organisation und Führung,
strategischer Wandel, Human Resources, Qualitäts­
management sowie Leadership behandelt.
Zielpublikum
Das CAS Management in Gesundheitsorganisationen
richtet sich an aktive oder angehende Führungsverantwortliche aus Institutionen im Gesundheitswesen mit
unterschiedlichem fachlichem Hintergrund (Medizin,
Pflege, Therapie, Management/Verwaltung).
Sie haben bereits Grundlagenwissen in den Bereichen
Betriebsökonomie und Management erworben (z. B. im
CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute) und
möchten sich nun gezielt mit Fragen der strategischen
Entwicklung und Steuerung von Organisationen im
­Gesundheitswesen auseinandersetzen.
Studienleitung: Prof. Bianca Tokarski
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Studientage (168 Lektionen)
Anzahl ECTS-Credits: 12
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Bianca Tokarski, T +41 31 848 34 45,
[email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Web-Code: C-WIR-23
93
CAS
CAS Projektführung
Inhalte
Der Zertifikatslehrgang vermittelt zentrale Konzepte
und nützliche Praktiken:
–– Analyse des Projektumfelds und Management
der Stakeholder-Risiken
–– Umgang mit grundlegenden Annahmen,
­Anforderungen und Interessen
–– Agile Projektführung
–– Aufbau und Führung des Informationswesens
–– Gestaltung von Kick-off-Workshop
–– Umgang mit Veränderungen im Umfeld des Projekts
–– Messung und Steuerung der Leistung
der Projektteams
–– Best Practice zum Projektabschluss
–– Leitung und Moderation von Meetings
Hintergrund
Erfolgreiche Projektleiter beherrschen neben dem
k­ leinen Einmaleins des Projektmanagements die Gestaltung und Leitung von Entscheidungsprozessen und
­Meetings, das Orchestrieren der beteiligten Anspruchs­
gruppen und der Umgang mit sich verändernden Rahmenbedingungen. Er sorgt weiter für eine positive Projektkultur und eine zweckdienliche Projektorganisation.
Dies erfordert vom Projektleiter ganzheitliches Denken,
fachübergreifende Kompetenzen und die Verkörperung
gemeinsam getragener Werte.
Der Zertifikatslehrgang bietet eine konzentrierte
und zeitlich überschaubare Weiterbildung. Er vermittelt
­phasenspezifische Konzepte und Praktiken der Projektführung von der Vorbereitung bis zum Projektabschluss.
Zielpublikum
Personen aus dem wirtschaftlichen, organisatorischen, technischen oder sozialen Bereich, welche in ihrem beruflichen Alltag anspruchsvolle Projekte führen.
Konkret angesprochen sind Projektleiter, Portfolio- und
Programmleiter sowie Auftraggeber.
Zielsetzung
Die Studierenden erweitern ihre Kompetenz in der
Führung anspruchsvoller Projekte und nutzen den «­ Faktor
Mensch» gewinnbringend.
–– Sie gewährleisten eine produktive Projektarbeit.
–– Sie führen die Teilprojektleiter/innen zielorientiert.
–– Sie verhandeln mit den involvierten Anspruchs­
gruppen.
–– Sie kennen die nötigen Konzepte und Praktiken.
Diese Module werden durch Workshops ergänzt.
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 19 Tage (152 Lektionen), verteilt auf
sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: Blockunterricht jeweils von Donnerstag
bis Samstag, Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Andreas Huber, T +41 31 848 34 18,
[email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-0-17
94
CAS
CAS Projektmanagement
Inhalte
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Hintergrund
Rapide Veränderungen in allen Lebensbereichen
(Gesell­schaft, Umwelt, Technologie, Markt usw.) üben
einen enormen Druck auf bestehende Organisationsformen aus. Traditionelle Unternehmensstrukturen sind oft
statisch und erschweren eine rasche Anpassung an neue
Bedingungen. Projektmanagement bietet hier eine
­Organisationsform auf Zeit, die es dem Unternehmen
ermöglicht, umgehend zu reagieren, wenn sich die Situa­
tion im Betrieb selbst oder in der Aussenwelt verändert.
Für eine erfolgreiche Projektorganisation ist jedoch die
Auseinandersetzung mit den Grundlagen des Projekt­
managements unabdingbar.
Zielpublikum
Personen aus dem wirtschaftlichen, organisatorischen, sozialen und technischen Bereich, die in ihrem
beruflichen Alltag mit Projektarbeit konfrontiert sind,
sowie Führungskräfte, die sich die Grundlagen für eine
reibungslose Projektorganisation erarbeiten wollen.
Einführungsveranstaltung
Systemische Problemlösung
Projektmanagementgrundlagen
Projektmanagementvertiefung
Führung und Kommunikation in Projekten
Management ausgewählter Projektarten
Nachhaltiges Projektmanagement
Selbstmanagement
Planspiel
E-Learning
Action Learning
Fallstudie
Schlusspräsentationen Action Learning
und ­Fallstudie
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Andreas Ninck
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 20 Tage (160 Lektionen), verteilt über
sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: 14-täglich Dienstagabend und
Samstag (ganztags)
sowie an drei bis vier Freitagen (ganztags)
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Andreas Huber, T +41 31 848 34 18,
[email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-0-12
95
CAS
CAS Projektsteuerung
Inhalte
Hintergrund
Für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sorgt
die strategische Projektsteuerung. Sie ist dafür besorgt,
dass die richtigen Projekte zum richtigen Zeitpunkt
durchgeführt werden. Die Projekte müssen von einer
stimmigen Projektphilosophie, zielorientierten Projektprozessen und einer zweckdienlichen Projektorganisation getragen werden. Nur vor diesem Hintergrund
­können sich Leadership und hochleistungsfähige Projektteams entfalten.
Der Zertifikatslehrgang bietet eine konzentrierte und
zeitlich überschaubare Weiterbildung. Er vermittelt phasenspezifische Konzepte und Praktiken der Projektführung von der Vorbereitung bis zum Projektabschluss.
Zielpublikum
Personen aus dem wirtschaftlichen, organisatorischen, technischen oder sozialen Bereich, welche in ihrem beruflichen Alltag anspruchsvolle Projekte, Portfolios und Programme aus unternehmerischer Perspektive
führen oder führen wollen.
Konkret angesprochen sind Projektleiter, Portfoliound Programmleiter sowie Auftraggeber. Weiter ist der
Studiengang interessant für Verantwortliche für Projektmanagement Offices (PMO) und Mitarbeiter in projekt­
orientierten Stabstellen.
Zielsetzung
Die Studierenden erweitern ihre Kompetenz in der
strategischen Steuerung von Projekten und können die
Projektorganisation in ihrem Unternehmen auf die unter­
nehmerischen Zielsetzungen ausrichten und notwendige
Verbesserungen einleiten.
Zentral ist die Unterstützung der betrieblichen Wertschöpfung durch Projekte durch die Unternehmensorganisation. Leitfragen:
–– Wie werden Projekte überwacht und gesteuert?
–– Wie sind die Projektportfolios und Programme
­organisiert und geführt?
–– Wie funktional sind die Projektstrategie,
die Rahmenorganisation und die Projektkultur?
–– Wie wird die Leadership im Projekt unterstützt?
–– Wie leistungsfähig sind die Projektteams?
–– Wie funktioniert die Ressourcierung der Projekte?
–– Wie sind die Projekte die Schnittstelle zwischen
der Unternehmens- und der Projektorganisation
­gestaltet?
–– Wie werden die personalen Kompetenzen
der Mitarbeiter in Projekten und insbesondere
der Projektleiter gefördert?
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 18 Tage (144 Lektionen), verteilt auf
sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: Blockunterricht jeweils von Donnerstag
bis Samstag, Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Andreas Huber, T +41 31 848 34 18,
[email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-0-17
96
CAS
CAS Public Affairs & Lobbying
Inhalte
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Hintergrund
Einzigartig in der Schweiz vermittelt das CAS Public
Affairs & Lobbying Kompetenzen für (zukünftige) Spezia­
listen im Bereich der Interessenvertretung. Die Berner
Fachhochschule und die Hochschulen für Wirtschaft in
Freiburg und Neuenburg bieten diese Weiterbildung
zweisprachig (deutsch und französisch) an. Dozierende
und Experten aus der Praxis vermitteln ihr Wissen; das
Kursprogramm wurde in Partnerschaft mit der Schweizerischen Public Affairs Gesellschaft (SPAG) entwickelt.
Das CAS-Angebot wird unterstützt vom Verein «hauptstadtregionschweiz». Lobbying in der Schweiz steht vor
neuen Herausforderungen, weil sich die Rahmenbe­
dingungen der Akteure laufend verändern. Die politische
Agenda verändert sich rasch, der Druck vor allem aus
dem europäischen Umfeld zwingt zu raschen Anpas­
sungen.
Zielpublikum
Der CAS-Studiengang richtet sich an Verantwortliche
der öffentlichen Kommunikation, an Mitarbeitende in
Berufs- und Wirtschaftsverbänden, an Führungskräfte
aus der öffentlichen Verwaltung, der Politik oder aus
Wirtschaftsbranchen sowie an Mitarbeitende, welche an
der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft wirken und
ihre Kompetenzen im Bereich «Public Affairs» erweitern
wollen.
Entscheidungsprozess (Schweiz und EU)
Regulierung und rechtlicher Kontext
Die Verwaltung als politischer Akteur
Berufsethik
Grundlagen der Unternehmenskommunikation
Public Relations für Verbände, NGOs und NPOs
Eventkommunikation
Medientraining: Interview, Pressemitteilung
Themenmanagement
Aufbau einer Interessenorganisation
Vernetzung und Verhandlung
Cyberlobbying
Fallstudien
Eckdaten
Studienleitung: Prof. Dr. Thomas Gees
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 27 Tage
Anzahl ECTS-Credits: 12
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Thomas Gees, T +41 31 848 44 19,
[email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Web-Code: C-WIR-22
97
CAS
CAS Public Management & Politics
Inhalte
–– Staatskunde und Verwaltungsrecht
–– Politik- und Verwaltungswissenschaft
–– New Public Management: Grundlagen, Stolpersteine, Evaluation
–– E-Government
–– «Praxisbegegnungen»: Topführungskräfte erzählen
von ihren Herausforderungen
–– Studienreise nach Brüssel oder Strasbourg, Durchführung abhängig von der Teilnehmendenzahl,
­Kosten für Reise und Übernachtung separat
Eckdaten und Durchführung
Hintergrund
Die Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung ist
äusserst anspruchsvoll, da verschiedene Perspektiven
aufeinandertreffen. Verwaltungskader müssen poli­
tische, verwaltungstechnische und managementorientierte Überlegungen in Einklang bringen. Um dies be­
wältigen zu können, ist ein grundlegendes Verständnis
der besonderen Mechanismen und der Rahmenbedingungen des öffentlichen Sektors unerlässlich. Verwaltungskader müssen in der Lage sein, betriebswirtschaftliches und verwaltungspolitisches Wissen selbstständig
in Bezug zur Realität des Managements im öffentlichen
Sektor zu stellen und unter Einbezug von Mitarbeitenden
umzu­setzen.
Zielpublikum
Fach- und Führungskräfte in Verwaltungen, Non-Profit-Organisationen oder verwaltungsnahen Institutionen,
aber auch Kader bei privaten Zulieferern des öffentlichen
Sektors und anderen Firmen, die politischen Prozessen
besonders ausgesetzt sind.
Leitung: Prof. Dr. Alexander Hunziker
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 15–17 Tage, verteilt über ein Semester
Anzahl ECTS-Credits: 12
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/puma
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Alexander Hunziker,
T +41 31 848 34 75, [email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-9
98
CAS
CAS Strategisches Management
Die Teilnehmenden sollten über betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse verfügen (z. B. aus dem CAS
­Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte). Sie
sollten auch die Möglichkeit haben, die Strategie ihrer
Unternehmung/Verwaltung/NGO bzw. Abteilung/Einheit
mitgestalten zu können.
Inhalte
Hintergrund
Rasche Veränderungen des wirtschaftlichen Umfeldes
verlangen neue Einstellungen, Sichtweisen und veränderte Strategien. Für jede Einzelne und jeden Einzelnen
ebenso wie für Unternehmen ergeben sich dadurch
neue Herausforderungen. Langfristiges und strategisches
Planen, verantwortungsbewusstes und nachhaltiges
wirtschaftliches Handeln, kulturelle und soziale Flexibilität sowie Kreativität stellen notwendige Schlüsselqualifikationen für zukünftige Erfolge dar.
Das CAS Strategisches Management zeigt aus einer
Vogelperspektive auf, wo sich das Unternehmen heute
befindet (Ist-Position) und wie es sich entwickeln will
(Soll-Position). Sowohl in der Praxis als auch in der
­Literatur wird strategisches Management als Grundvoraussetzung für unternehmerischen Erfolg angesehen.
Zur Erreichung dieser anspruchsvollen Ziele werden vor
allem Fallstudien eingesetzt. Mit Abschluss des CAS sind
Sie in der Lage, eine strategische Analyse zu erarbeiten
und den Strategieprozess für das eigene Unternehmen
zu planen, mitzugestalten und zu begleiten.
Zielpublikum
Der Zertifikatslehrgang CAS Strategisches Management richtet sich an Fach- und Führungspersonen des
mittleren und oberen Managements aus allen Branchen,
die sowohl mit Führungs- als auch mit Projektleitungsund/oder Fachaufgaben betraut sind. Dieses Weiter­
bildungsangebot richtet sich auch explizit an Personen,
die eine selbstständige Tätigkeit als Berater oder Expertin aufnehmen oder eine bereits bestehende Tätigkeit
optimieren oder ausweiten wollen.
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Einführung in den Studiengang
Initiierung des Strategieprozesses
Strategische Ausgangslage
Innenanalyse
Aussenanalyse
Positionierung
Umsetzung
Strategieüberprüfung
Neue Methoden
Live Case
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Anna Knutti
Leitung: Dr. Esther Thahabi und Prof. Anja Habegger
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Tage (168 Lektionen)
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: ca. einmal monatlich, jeweils Donnerstag,
Freitag und Samstag (ganztags)
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Anna Knutti, T +41 31 848 44 73, ­
[email protected]
Organisation und Administration: Karin Kipfer,
T +41 31 848 34 11, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-14
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CAS
CAS Strategisches Public Management
Inhalte
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Strategisches Public Management
Strategisches Denken
Öffentliche Kommunikation/Krisenkommunikation
Internationale Verwaltung
Fallstudien
Intervision
«Praxisbegegnungen»: Topführungskräfte erzählen
von ihren Herausforderungen
–– Studienausflug, Durchführung abhängig von der
­Teilnehmendenzahl, Kosten für Reise und Übernachtung separat
Eckdaten und Durchführung
Hintergrund
Verwaltungsleitungen sind immer stärker gefordert,
Strukturen und Prozesse auf künftige Anforderungen
auszurichten. Diese Aufgabe wird ihnen weder von der
Politik noch von operativen Führungskräften abgenommen. Sie erfordert ein methodisches Vorgehen, einen
systematischen Umgang mit Unsicherheit und Risiko. Sie
erfordert die Fähigkeit, Überlegungen auf unterschiedlichen Ebenen miteinander zu verknüpfen, ohne die
­Ebenen zu vermischen. Der sichere Umgang mit strategischen Herausforderungen ist entscheidend für den
Führungserfolg.
Zielpublikum
Fach- und Führungskräfte in Verwaltung und NonProfit-­Organisation oder in verwaltungsnahen Institu­
tionen, die sich mit strategischen Herausforderungen
konfrontiert sehen.
Leitung: Prof. Dr. Alexander Hunziker
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 13–17 Tage, verteilt über ein Semester
Anzahl ECTS-Credits: 12
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/puma
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Prof. Dr. Alexander Hunziker,
T +41 31 848 34 75, [email protected]
Organisation und Administration: Sylvia Batt,
T +41 31 848 34 12, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-8
100
CAS
Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten
Zielpublikum
Dieser Kurs richtet sich an Personen ohne Hochschulabschluss, die zwar gleichwertige Qualifikationen und
zusätzliche Berufserfahrung nachweisen sowie die allfällige weitere Zulassungsbedingungen erfüllen, jedoch
keine Qualifikation im «wissenschaftlichen Arbeiten»
mitbringen. Das erfolgreiche Absolvieren dieses Kurses
ist dann eine Bedingung für die definitive Zulassung.
Zielsetzung
Die Studierenden lernen die Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens kennen. Sie eignen sich das methodische Rüstzeug an, um die Kompetenznachweise der
CAS-Studiengänge erfolgreich bewältigen zu können. Sie
entwickeln ein Grundverständnis, um bei Fachdiskus­
sionen und methodischen Fragen mithalten zu können.
Inhalte
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Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
Wissenschaftliche Rechercheverfahren
Methodik und Argumentation
Zitieren und Bibliografieren
Hinweise zur Arbeitsplanung
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Dr. Alexander Hunziker
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: sechs Tage
Die Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/weiterbildung
Kosten: CHF 600.–
keine ECTS-Credits
Information: Bitte beachten Sie die Angaben unter
www.wirtschaft.bfh.ch/cas → Zulassung
Auskunft: Prof. Dr. Alexander Hunziker,
T +41 31 848 34 75, [email protected]
Organisation und Administration: Priska Gigaud,
T +41 848 44 72, [email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
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Veranstaltungen
Fachkurse Weiterbildung
Hintergrund
Fachkurse dienen entweder dem Überblick in einem
Thema, das dann ggf. noch in anderen Studien­gängen
vertieft werden kann, oder sie decken ganz spezifische
Inhalte ab, die auch in kurzer Zeit vermittelt werden können. Sie können ebenso die Form von «Refreshern» oder
«Updates» annehmen. Gewöhnlich wird ein Fachkurs mit
einer Kursbestätigung abgeschlossen, und es bestehen
keine spezifischen Zulassungsbedingungen für die Teilnahme. Durch die Erbringung eines Kompetenznachweises ist es jedoch in der Regel möglich, ECTS-Credits zu
erwerben. In der Regel werden für die Fachkurse der
Weiterbildung am Fachbereich Wirtschaft drei ECTS-­
Credits ausgewiesen. Sollen ECTS-Credits erworben
werden, so gelten die Zulassungsbedingungen von CASund DAS-Studiengängen.
Zielpublikum
Mit unseren Fachkursen wollen wir Personen ansprechen, die sich im speziellen Themengebiet des Fach­
kurses Wissen und Kompetenzen auf Hochschulniveau
aneignen möchten. In erster Linie wenden wir uns an
Personen, die über mehrjährige Berufserfahrung ver­
fügen. Je nach Thema des Fachkurses kann es vorteilhaft
sein, dass die Teilnehmenden eine Kader- oder Führungsfunktion innehaben. Ein Hochschulabschluss ist für die
Teilnahme an einem Fachkurs nicht notwendig.
Aktuelle Fachkurse
«Basistraining Auftrittskompetenz»
Der Kurs «Basistraining Auftrittskompetenz» vermittelt die wichtigsten Grundlagen für einen erfolgreichen
Auftritt vor Publikum und richtet sich an alle Personen,
die in ihrem Berufsalltag angehalten sind, viel zu sprechen, und die ihre Überzeugungskraft, ihr Auftreten und
ihre Auftrittssicherheit verbessern möchten. Die Teilnehmenden lernen, die eigene Botschaft authentisch, selbstbewusst und kompetent zu vermitteln, eigene Stärken
weiterzuentwickeln, aber auch Auftrittsängste abzubauen und Schwächen zu erkennen.
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Silvia-Maria Jung und Katharina Ramser
Nächste Durchführung: Angaben gemäss Website
Ort: Bern
Kosten: CHF 2100.–
Auskunft: T +41 31 848 44 44,
[email protected]
Positive Leadership
Dieser Fachkurs basiert auf den aktuellsten Erkenntnissen aus der Positiven Psychologie, welche die
­Grundlagen für ein völlig neues Führungsverständnis
darstellen. Die Teilnehmenden erkunden und fördern
systematisch die eigenen Stärken, sie lernen Konzepte
und Instrumente kennen, die sie dabei unterstützen, dies
auch bei ihren Mitarbeitenden zu tun, und erkennen, wie
sie auch Teams stärkenorientiert führen können. Der
Fachkurs vermittelt Wissensbestände, Handlungskompetenzen und Werthaltungen, die für das praktische
Gelingen dieses Ansatzes zentral sind.
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Alexander Hunziker und
Silvia Schmuckli, Psychologin FSP
Nächste Durchführung: Angaben gemäss Website
Ort: Bern
Kosten: CHF 2100.–
Auskunft: T +41 31 848 44 44,
[email protected]
«Mindful Leadership»
In diesem Fachkurs lernen die Teilnehmenden, Achtsamkeit als Führungskraft zu praktizieren. Sie trainieren
die Fähigkeit, sich dem aktuellen Moment zuzuwenden,
ohne zu werten. Das mag banal erscheinen, zeigt sich
in der Praxis aber als äusserst wirkungsvoll. Das Kurs­
konzept basiert auf zahlreichen wissenschaftlichen
­Studien, in denen sich die Schulungsmethode und die
­verwendeten Inhalte als wirksam erwiesen haben. Der
Unterrichtsstil und die Vertiefungsthemen sind auf Personen aus dem Wirtschaftsleben zugeschnitten. Die
Teilnehmenden absolvieren während mehrerer Wochen
selbstständig täglich Achtsamkeitsübungen.
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Alexander Hunziker und
Jürg Zimmermann, M.A.
Nächste Durchführung: Angaben gemäss Website
Ort: Bern
Kosten: CHF 2100.–
Auskunft: T +41 31 848 44 44,
[email protected]
Weitere Informationen zu den Fachkursen finden Sie auf
unserer Website: www.wirtschaft.bfh.ch/fachkurse.
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Veranstaltungen
Informationsanlässe
Erfahren Sie an einem Informationsanlass
mehr zu unseren Weiterbildungsangeboten.
Nutzen Sie die Gelegenheit, unsere Studienleiterinnen und Studienleiter persönlich
kennenzulernen.
Anmeldung
Wir bitten um Ihre Onlineanmeldung unter
www.wirtschaft.bfh.ch/weiterbildung. Sie erhalten eine
Anmeldebestätigung.
Parkieren
An unseren Informationsanlässen haben Sie die Möglichkeit, sich über das Weiterbildungsangebot des Fachbereichs Wirtschaft zu informieren. Neben einer Präsentation zu unseren modularen Studiengängen erhalten Sie
die Möglichkeit, direkt mit den Studienleitenden in Kontakt zu treten und sich individuell beraten zu lassen.
Parkhaus City-West, Effingerstrasse 20, 3008 Bern
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Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
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Ab Hauptbahnhof Bern bis Haltestelle
«Kocherpark»:
–– Bus Nr. 17, Richtung Köniz Weiermatt
–– Tram Nr. 6, Richtung Fischermätteli
–– Tram Nr. 7, Richtung Bümpliz
–– Tram Nr. 8,Haltestelle
Richtung Bern Brünnen Westside
Falkenplatz
Ab Hauptbahnhof
Bernt bis
Haltestelle
«Hasler»:
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–– Tram Nr. 3, Richtung Weissenbühl Ber n
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Nächste Informationsanlässe: Bitte konsultieren Sie
unsere Website.
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Ort der Veranstaltungen: Berner Fachhochschule,
Schwarztorstrasse 48 in Bern
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Ausgang West
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Weitere Informationen finden Sie auf der Website
www.wirtschaft.bfh.ch/weiterbildung.
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Berner Fachhochschule
Fachbereich Wirtschaft
Brückenstrasse 73
CH-3005 Bern
Telefon +41 31 848 34 00
Fax +41 31 848 34 01
[email protected]
wirtschaft.bfh.ch
Studium
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Bachelor of Science in Betriebsökonomie
Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik
Master of Science in Business Administration
Master of Science in Wirtschaftsinformatik
Weiterbildung
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EMBA in Leadership und Management
EMBA mit Vertiefung in Controlling & Consulting
EMBA mit Vertiefung in Health Service Management
EMBA mit Vertiefung in Human Resource Management
EMBA mit Vertiefung in (IT-)Projektmanagement
EMBA mit Vertiefung in Public Management
Diploma of Advanced Studies DAS
Certificate of Advanced Studies CAS
Fachkurse
Dienstleistungen
–– Analysen und Vergleichsstudien, Beratung und Consulting
–– Regulierungsfolgenabschätzungen, Projekt- und Programmaudits
–– Inhouse-Schulungen
Angewandte Forschung
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Nationale und internationale Forschungs- und Pilotprojekte
Anwendungsorientierte Projekte mit Praxispartnern
Moderation von Standardisierungsvorhaben
Koordination von Innovationsprojekten
Alumni BFH Wirtschaft
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etworking mit ehemaligen Studierenden sowie Vertretern der Wirtschaft und Politik
N
Who’s who, Mitgliederverzeichnis
Hochkarätige Business-, Social und Student-Events
Attraktive Leistungen, Service- und Rabattangebote
Interessenvertretung FH-Titel durch den nationalen Verband FH Schweiz