Infobrief vom 14Dezember2015_LAVES IB Celle

Infobrief vom 14.Dezember 2015
■ Institut für Bienenkunde Celle
Jetzt die Restentmilbung vornehmen oder immer noch abwarten?
Nachdem im November für ein paar Tage frostige Temperaturen vorherrschten, hatten wir
mit unserem Infobrief vom 23.November in Aussicht gestellt, dass als Folge die Bienen das
Brüten einstellen werden und ab Mitte Dezember diese dann im brutfreien Zustand
behandelt werden könnten. Zwischenzeitlich waren dann - ungewöhnlich für den Dezember
- die Temperaturen wieder angestiegen. In einigen Gärten sieht man schon die Blattspitzen
von Tulpen aus dem Boden hervorsprießen und es gibt in der Tat Bienenvölker, die heute
noch verdeckelte Brut haben. Bekanntlich gilt das insbesondere für die schwächeren Völker
und diejenigen mit höherem Milbenbefall. Dennoch, der überwiegende Teil der
Bienenvölker hat das Brüten zwischenzeitlich eingestellt. Diese konnten also behandelt
werden. Was einige Imker bereits getan haben.
An unseren Empfehlungen vom 23.November hat sich (fast) nichts geändert
Prinzipiell gilt es, die Restmilbenpopulation in den Völkern bis Ende des Jahres auf ein
Minimum zu reduzieren, damit die Startpopulation mit Beginn der nächsten Saison so gering
wie möglich ist.
- Erst muss eine Gemülldiagnose erfolgen und dann wird behandelt; diese Kontrolle des
natürlichen Milbenabfalls sollte Anfang Dezember erfolgt sein. Nach einer Woche
Windeleinlage hat man ausreichend Kenntnis über den Milbenbefall und den Wintersitz der
Bienen erlangt.
- Behandelt wird nach dem Schadschwellenprinzip; als Schadschwelle gilt, wenn der
natürliche Milbenfall bei 1 Milbe/Tag oder höher liegt, muss eine Restentmilbung auf jeden
Fall erfolgen. Völker, die weniger als 1 Milbe täglichen Totenfall aufweisen, müssen nicht
behandelt werden. Wer sehr unterschiedliche Milbenzahlen bei den Bienenvölkern eines
Standes feststellt, sollte sicherheitshalber alle Völker behandeln.
- Grundsätzlich darf nur ein einziges Mal mit Oxalsäure behandelt werden; daher muss der
Behandlungszeitpunkt optimal gewählt werden. Dazu müssen die Völker brutfrei sein und
möglichst eng in der Wintertraube sitzen.
- Es gilt für die abschließende Behandlung nicht das Prinzip „auf Teufel komm raus“ diese
durchzuziehen.
Da ein Teil der Völker noch immer verdeckelte Brut aufweist, sollte bei diesen Völkern
zunächst noch abgewartet werden. Werden Sie nicht ungeduldig und zerstören gar die
Restbrut. Damit gewinnt man keinen Vorsprung. Man läuft eher Gefahr, unnötigen Schaden
an den Bienenvölkern anzurichten.
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Wenn man auch derzeit nicht wirklich von Winter sprechen kann und das
Behandlungsfenster am 31.12.2015 schließt, so zeigen die längerfristigen Wetterprognosen,
dass an den Weihnachtsfeiertagen mit der Zufuhr kühlerer Luftmassen gerechnet wird. Dann
wären die Tage zwischen Weihnachten und Silvester geeignet, um die Restentmilbung
durchzuführen.
Sollte wider Erwarten auch dann keine Behandlung möglich oder Sie verhindert sein, dann
gilt es im nächsten Jahr 2016 die Varroa-Reduzierung während der Saison noch
gewissenhafter zu betreiben.
Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage und auch im kommenden Jahr viel Erfolg und Spaß
mit Ihren Bienen und verbleiben mit den besten Grüßen
Dr. Otto Boecking
Dr. Werner von der Ohe
LAVES Institut für Bienenkunde Celle
Herzogin-Eleonore-Allee 5, 29221 Celle
Unsere Informationsangebote finden Sie unter:
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