Wohnraum für sozial Schwache fehlt

Nürtinger Zeitung: Wohnraum für sozial Schwache fehlt
http://www.ntz.de/suche/suchergebnis/wohnraum-fuer-sozial-schwache-fehlt/
NÜRTINGEN
Wohnraum für sozial Schwache fehlt
03.09.2015,VONANNELIESELIEB—
MitarbeiterderFachberatungsstelleunddesTagestreffsbeklagendieprekä reSituationundhoffenaufUnterstü tzung
„InNü rtingenfehltbezahlbarer,menschenwü rdigerWohnraum“–HarryHeldweistaufeinProblemhin,dassichimmermehrzuspitzt.Der
MitarbeiterderFachberatungsstellederEvangelischenGesellschaft(„Eva“)hattä glichmitMenscheninWohnungsnotundinbesonderensozialen
Schwierigkeitenzutun.AlsihrFü rsprecherweisteraufdiezunehmendeProblematikinderStadthin.
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07.09.2015 08:56
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Im Tagestreff in der Paulinenstraße nimmt die Besucherzahl zu und auch die Fachberatung ist stark nachgefragt. Foto: ali
NU: RTINGEN.WennHarryHeldimFernsehendieBildervonMenschenaufderFluchtsieht,dannmachtihmdasgroßeSorgen.Erwü nschtjedem
Menschen,derausseinerHeimat>lü chtenmuss,dasserhiereineguteAufnahme>indet.Gleichzeitigbefü rchtetderSozialpä dagogeaberauch,dass
dieGesellschaftnurnochAugenfü rdasSchicksalderFlü chtlingehatunddabeialldieMenschen,dieauchinBaden-Wü rttembergund
insbesonderehierinNü rtingenschonseitJahreninArmutlebenodervonArmutbedrohtsind,ausdemBlickfeldgeraten.Menschen,diezumTeil
tä glichindieFachberatungsstelleinderPaulinenstraßekommen.InderHoffnung,dassihnendortgeholfenwird.
ZurKlientelderFachberatungsstellegehö renWohnungslose,Langzeitarbeitslose,Alleinerziehende,Rentner,Sozialhilfeempfä ngeroderpsychisch
Kranke.MenscheninschwierigensozialenSituationen,dieimTagestreffAnsprechpartner>inden.DasHausinderPaulinenstraßeistfü rdie
Mä nnerundFrauennichtnureineAdresse,wosieeingü nstigesMittagessenbekommen,verweilenundWä schewaschenkö nnen.Vonden430
Besuchern,diedortmonatlicheinundausgehen,nü tzteingroßerTeilauchdasniederschwelligeAngebotzurBeratung.
„KernstückunsererEinrichtungistdastäglicheMittagessen“
Tagestref>leiterinChristineWalter
„Kernstü ckunsererEinrichtungistnatü rlichdasMittagessen“,sagtChristineWalter,seiteinemJahrLeiterindesTagestreffs.EinBlickindie
Statistikzeigt,dassdieBesuchskontaktesteigen.ImDurchschnittsindes32FrauenundMä nner,diesichdasvonEhrenamtlichengekochte
Mittagessenschmeckenlassen.„2014habenwirü ber5000Essenausgegeben“,sagtChristineWalter.„LangsamistunsereKapazitä tsgrenze
erreicht.“Bewä ltigenlä sstsichdieNachfragenur,weildieehrenamtlichenHobbykö cheineingespieltenTeamszusammenarbeiten.„Manche
Frauensinddabei,seitesdenTagestreffgibt“,freutsichWalterü berdieTreuezurEinrichtung.DerzeitisteseinStammvon25Helfern,die
abwechslungsweisefü rdieMenschenmitundohnefestemWohnsitzkochen.„Wirfreuenunsü berzusä tzlicheMitstreiter“,wirbtChristineWalter
umweitereUnterstü tzunginderKü che.
DieMitarbeitderFreiwilligenbeschrä nktsichabernichtnuraufdenDienstamHerd,sieleitendieBesucherauchinderWerkstattan,um
beispielsweiseFahrrä derzureparieren.DieEhrenamtlichen>lickenauchkaputteHosenoderstopfenmaleinLochimPullover.„Undin
regelmä ßigenAbstä ndenkommenaucheinFriseurundeinArztvorbei“,sindChristineWalterundHarryHeldü berdieunkomplizierteHilfevon
außerhalbdankbar.
DieFachberatungsstelleder„Eva“inderPaulinenstraßearbeitetsehrengmitanderenBeratungsstellenundInstitutionenzusammen,wieetwa
demSozialenDienst,derSucht-undDrogenberatungsstelle,demArbeitskreisLebenodermitdemJobcenter.„DasNetzwerkfunktioniert.“Held
hilftbeimAusfü llenvonAnträ genoderbeiderZusammenstellungvonUnterlagen.DieZusammenarbeitmitdemJobcenteristsehrgut,sagtHeld.
„Wirversuchen,aufdemkleinenDienstwegvernü nftigeLö sungenzu>inden.“
VieleKlientenhabengarkeineeigenePostadresse
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07.09.2015 08:56
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Rund40PersonenausdemBesucherkreisdesTagestreffshabenü berhauptkeineeigenePostadresse.„DielebenineinerNotunterkunft,imWald
oderwechselweisebeiBekannten“,weißderSozialpä dagoge.Fü rdiesenPersonenkreisfungiertderTagestreffalsPostadresse,damitsichdie
ohnehinschwierigenLebensumstä ndedurchverlorengegangeneBescheideoderNachfragenvonBehö rdennichtnochmehrverkomplizieren.
MancheKlientensinddarü berhinausauchnichtinderLage,eineigenesKontozufü hrenodermitdemverfü gbarenGeldklarzukommen.Auf
WunschgreiftdieFachberatungsstelleein.DerGroßteilderKlientenistzwischen40und60Jahrealt.EtwaeinDrittelsindFrauen.
Fü rNotfä llegibtesimTagestreffinderPaulinenstraßedreiAufnahmeplä tze.Diesindangesichtsderü berfü lltenNotunterkü nfte–„dieplatzenin
Nü rtingenausallenNä hten“–stä ndigbelegt.Heldbefü rchtet,dassdieZahlderMenscheninschwierigenLebenssituationenvordemHintergrund
deraktuellenFlü chtlingsproblematikzunimmt,weildieNachfrageaufdenohnehinschonknappenbezahlbarenWohnraumzunimmt.„Viele
VermieterwollenkeineHartz-IV-Empfä nger“,sprichtHeldausErfahrung.
DieMitarbeiterderFachberatungsstelleversuchen,deninArmutlebendenMenscheninvielenLebenslagenzuhelfen.DochbeimThema
WohnungsnotstoßenauchsieseitJahrenandieGrenzen.DerAppelldesSozialpä dagogengehtdeshalbandieO: ffentlichkeit,densozialschwachen
MenscheneineChancezugebenundleerstehendenWohnraumauchanarmeMenschenzuvermieten.
WerimTagestreffinderPaulinenstraße 16mitarbeitenodereineWohnungvermietenmöchte,erhältnähereInformationenunterder
Telefonnummer(0 70 22)6 02 58-0.
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