Newsletter September 2015

Aschaffenburg, September 2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
Flucht hat viele Gesichter…
Gesichter aus unserer Arbeit und Begegnungen im Diakonie-Sozialkaufhaus.
Bei allen Zahlen sind es einzelne Menschen, die wir im Blick behalten wollen…
… barfuß steigt die syrische Frau in Aschaffenburg aus dem Bus, in einer Plastiktüte alles was
sie nach einer unsäglichen Flucht noch besitzt… Ein Vater mit seinen Söhnen - zwei Rucksäcke
und eine Tüte sind ihnen geblieben…
… der Junge aus Äthiopien erzählt in gebrochenem Englisch, dass er mit seiner Großmutter hier
ist, Mama ist im Mittelmeer ertrunken, als das
Schiff kenterte… - kann diese Kinderseele jemals
heilen?
… der Mann aus dem Irak bittet um Hilfe, dass
seine Frau und die kleinen Kinder, die seit 2
Jahren in einem Flüchtlingslager im Libanon sind,
nachkommen können, dort gibt es nicht genug
Wasser und die gesundheitlichen Zustände sind
dramatisch…
… als der junge Mann seine neue Hose
anprobiert, sehen wir die furchtbaren Kriegsverletzungen…
… Der Ingenieur aus Syrien spricht mehrere Sprachen, ist hoch qualifiziert, kommt aus der
oberen Mittelschicht seines Landes. Dort kann er nicht mehr leben. Er zeigt uns Bilder seines
Hauses. Seine Frau und die Kinder wurden vom IS getötet…
… Das Mädchen aus Eritrea kommt mit Ihrem Papa in unser Sozialkaufhaus. Er hat seinen
Sprachkurs mit Prüfungszertifikat abgeschlossen. Das Mädchen hat nach drei Jahren in
Deutschland den Übertritt ins Dalberg Gymnasium geschafft…
… Flüchtlinge aus dem Kosovo berichten dass sie ihre Familien nicht mehr ernähren konnten
und deshalb das Land verlassen haben. Jetzt haben sie große Sorge, abgeschoben zu werden
und leiden unter der Stigmatisierung „Wirtschaftsflüchtling“ - Not nicht Sozialschmarotzertum
hat sie vertrieben…
Flüchtlinge haben Solidarität
Wir danken allen, deren Solidarität Hand und Fuß hat. 43 Ehrenamtliche haben spontan Ihre
Hilfe angeboten sortieren und packen für Flüchtlingsnotunterkunft, dezentrale Unterkünfte und
die Abteilungen in unserem Sozialkaufhaus. Menschen haben uns finanziell geholfen, Waren,
die wir zukaufen mussten, zu finanzieren und Zuwendungen in besonderen Notlagen an
Flüchtlinge zahlen zu können. Ohne die vielen, die uns saubere, gut erhaltene und gezielt
ausgesuchte Ware übergeben, könnten wir die Versorgungsdienstleistung nicht stemmen.
Viele haben uns geholfen mit Fahrzeugen, Manpower, Geld, Räumen… Für ein großes Herz
und konkrete Unterstützung herzlichen Dank.
Wir bitten darum, uns zur Zeit keine
Sachspenden zu bringen. Zunächst müssen
wir sortieren, um die gebrauchten Artikel
gezielt weitergeben zu können…
Wenn möglich, bringen Sie uns Sachspenden
wieder ab Mitte Oktober, dann brauchen wir
sie immer noch… Danke!
Wenn Sie uns ehrenamtlich unterstützen
wollen, melden Sie sich bitte bei Sabine
Zenker, Tel. 06021- 5807525. Auch dafür
Danke
Flüchtlingsarbeit im Diakonie-Sozialkaufhaus
Die Nonfood-Versorgung von Flüchtlingen aus der Region, die Koordination dieser Versorgung
in der Flüchtlingsnotunterkunft Erbighalle, in verschiedensten dezentralen Unterkünften ist zu
einem weiteren Handlungsfeld unserer Arbeit geworden. Eine Herausforderung, die unser
ganzes Team angenommen hat und daran in vielfacher Weise gewachsen ist.
Für die Versorgungsdienstleistung gilt auch
hier, was zum Kern unserer Arbeit gehört. Wir
sind „mehr als anziehend“ - Versorgung von
Flüchtlingen wird ergänzt durch Perspektiven
die Willkommenskultur und Integrationskultur
stärken:
• Konkrete Unterstützung und Begleitung
in Netzwerken
• Migrationsberatung auch in unserem
Diakonie-Sozialkaufhaus
• Interkulturelle Begegnungsangebote
• Selbstorganisationsinitiativen von
Flüchtlingen und deren Begleitung (Äthiopischer Verein, Initiative von Kurden, Gruppe
assyrischer Christen, die sich in unserem Cafe Metropol gegründet und dort Raum
haben.
• Sozialanwaltliche Vertretung und Mitarbeit in verschiedensten Kooperativen der
Flüchtlingshilfe
Auch andere Angebote unserer sozial-diakonischen Arbeit werden wir weiter auch für
Flüchtlinge öffnen und sind erste Schritte gemeinsam gegangen : Beschäftigungsförderung,
kirchliches Netzwerk u.a. Wir sind froh, dass einzelne Flüchtlinge bereits ehrenamlich bei uns
arbeiten, unser Team verstärken und unser Haus bunter machen.
Gemeinsam
Die aktuellen Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam anpacken und gestalten. Es
gelingt, wenn Menschen, denen es besser geht, mit denen teilen, die in Not sind. Es gelingt,
wenn wir alle im Blick behalten und Hierarchien der Armut vermeiden. Deshalb werden wir, bei
allem Engagement für Flüchtlinge, mit und für andere Menschen in Not arbeiten.
Unser Diakonie Sozialkaufhaus ist ein Ort an
dem diese gemeinsame Solidarität jeden
Tag ausgehandelt und bewährt werden
muss. In der Begegnung zwischen Spendern
und Flüchtlingen, unserem Team aus
Langzeitarbeitslosen und von Armut,
Wohnungsnot, Straffälligkeit und anderen
Benachteiligungen betroffenen Bürgern
unserer Region entsteht eine neue
Wirklichkeit, die unsere Gesellschaft braucht,
in Zukunft mehr denn je.
Veranstaltungshinweise
Auf drei Veranstaltungen wollen wir besonders hinweisen
und laden ein, dabei zu sein:
Schon mal
vormerken
…
•
28.09.2015 „Zuwanderung von EU Bürgern
nach Aschaffenburg“: Infoabend mit Uwe
Holtfreter und Wolfgang Grose zur
Armutsmigration, 19.00h, Casino in den
Schöntalhöfen, Rossmarkt 29, Aschaffenburg
• 02.10.2015 „Spielend helfen“: Ein Benefiz-Schafkopfturnier und Spieleabend der
Evangelischen Jugendarbeit zugunsten der Arbeit unseres Sozialcafes Metropol im
Diakonie-Sozialkaufhaus
Bachsaal, Pfaffengasse 13, Aschaffenburg
(Turnierbeginn 18.30h, Voranmeldung unter [email protected] oder 06021 / 369710)
Schirmherr: Thomas Mütze, MdL
• 17.11.2015, „Hilft unser Helfen… oder hat Martin alles falsch gemacht?“,
Dienstagsgespräch mit Michael Wolf und Diakonie-Sozialkaufhaus und Caritas, 19.30h,
Martinushaus, Treibgasse 26, Aschafffenburg
Für unser ganzes Team
Herzliche Grüße aus dem Diakonie-Sozialkaufhaus
Wolfgang Grose
Sabine Zenker
Dipl.Soz.Päd.
Leitung
Dipl. Päd
SozialerDiest
Kontakt
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Diakonie-Sozialkaufhaus
Diakonie-Sozialkaufhaus
Kolpingstr. 7
63739 Aschaffenburg
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BIC: GENODEF1AB1
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Tel.: 06021.5807523
Fax: 06021.5807517
Mail: [email protected]
Internet: www.diakonie-aschaffenburg.de
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