Erfahrungsbericht über meine Auslandsfamulatur im Sultan Qaboos University Hospital, Maskat, Oman Ich möchte euch im folgenden Bericht ein bisschen über meine Famulatur vom 31.1.2016-27.2.2016 im Oman erzählen und euch dazu motivieren in dieses wunderbare Land zu reisen! Die Idee im Oman zu famulieren hatte ich schon länger. Ich finde den Orient einfach wahnsinnig spannend und wollte unbedingt die Chance nutzen einmal in den Golf zu reisen um dort, abgesehen vom Famulieren selber, Land und Leute kennenzulernen. Der Februar war als Reisezeit dann perfekt geeignet. Erstens wegen den Semesterferien und zweitens weil es einfach viel zu heiß wird ab März. Im Februar hab ich das Wetter als total angenehm empfunden; ca. 25 Grad im Durchschnitt, gegen Ende dann deutlich wärmer. Zur Organisation der Famulatur selber gibt es nicht viel zu sagen. Einfach über Frau Christiane Pliessnig bewerben. Die Unterlagen, die dafür benötigt werden findet ihr unter folgendem Link: http://internationaloffice.medunigraz.at/fileadmin/international/Formulare/Bewerbungsformular_kurzfristige_Austausc hprogramme_2016_3.pdf Ich habe dann relativ bald meine Zusage erhalten und meinen Flug gebucht. Mit Turkish Airlines über Istanbul war es mit knapp 460 Euro am billigsten und angenehmsten. Über Impfungen und so weiter müsst ihr euch keine großen Sorgen machen, weil der Oman ein Wüstenstaat ist. Malariaprophylaxe und solche Späße erübrigen sich somit zum Glück. Was auf jeden Fall in den Koffer sollte ist helle und etwas längere Kleidung, vor allem für die Mädels. Der Oman ist zum Glück sehr liberal, vor allem für uns Europäer. Man wird in Ruhe gelassen und jeder macht sein Ding, solange man sich an gewisse Regeln hält. Schultern und Knie bedecken ist von Vorteil. Man fühlt sich auch selbst wohler so! Ein Kopftuch musste ich nie tragen. Man ist auch nicht alleine damit, da in der Klinik etliche Indische und Südostasiatische Mitarbeiterinnen präsent sind und die sich auch nicht bedecken wie die Omanis. Ich hatte vor Abflug mit Sulatn Al Shereiqi e mail Kontakt. Er ist der elective coordinator an der Sulaan Qaboos University und kümmert sich um alle unsere Belange. Nachdem ich ihm meine Ankunftszeit mitgeteilt hatte, hat auch er mich am Flughafen abgeholt. Das Visum bekommt man übrigens auch dort direkt für ca. 50 Euro. Ich kann euch empfehlen gleich am Flughafen bei Oredoo, eine Telefongesellschaft, eine Sim Karte zu holen. Ich hab mir für 12 Rial 5 GB und paar Freiminuten gekauft. Das war mit ca. 27 Euro nicht billig aber erstens ist im Oman eh nicht viel billig und zweitens blieb mir nichts anderes übrig, weil wir in der Unterkunft kein WLAN hatten. Ich hoffe echt, dass sie das noch ändern! Mir haben die 5 GB für die 4 Wochen natürlich nicht gereicht, darum hab ich dann einfach nachgekauft. Das WLAN in der Klinik ging meistens nämlich gar nicht. Sultan hat mich dann in der Unterkunft abgesetzt. In Al Khoudh 6, ca. 10 Autominuten von der Klinik entfernt, gibt es zwei Gebäude für Internationales. Ich war in einem davon, in einem Apartment mit drei Zimmern und zwei Bädern. Olga, meine Mitbewohnerin, und ich waren allein, deswegen hatte jeder sein eigenes Bad. In der Küche war die Ausstattung zwar nicht bombastisch, aber man konnte sich schon ab und an mal was kochen. Ich hab die Küche dann gegen Ende gar nicht mehr genutzt, weil man nämlich Essenscoupons von Sultan bekommt. 3 Mahlzeiten pro Tag mit insgesamt einem Wert von 2,4 Rial. Man kommt damit super aus und kann sich für abends sogar noch was mitnehmen. Oder man geht in Al Khoudh Falafel essen, was auch billig ist^^ Mein erster Kliniktag war dann schon ein paar Stunden nach meiner Ankunft, da im Oman die Woche am Sonntag startet. Zum Klinikalltag kann ich nur sagen, dass es mir wahnsinnig Spaß gemacht hat und mich vor allem bereichert hat. In meiner vorherigen Auslandsfamulatur hatte ich genau nichts gelernt. Im Oman dagegen war ich ständig gefordert. Da mit mir auf der Inneren noch 6 andere omanische Studentinnen waren und ich die superlieb fand hab ich ihren Stundenplan mitgemacht. 8-9 Morgenmeeting 9-10 selber einen Patienten untersuchen und dann evtl präsentieren wenn Zeit ist. 10-12 Visite 12-13 Lecture. Über ein Thema der Inneren. Von Ikterus über Antibiotikawiederholung war da alles mit dabei und ich hab das einfach wahnsinnig nützlich gefunden! 13-14 Mittagessen 14-15.30 Bedside Teaching mit Schwerpunkt auf der Körperlichen Untersuchung. Anfangs hatte ich eine Art Supervisorin, mit der ich immer mitgegangen bin. Aber wie gesagt, der Stundenplan der Studentinnen war super! Noch nie hatte ich eine Famulatur, wo in der Visite so viel Teaching gemacht wurde. Dr. Hatem, der Chief der Acute Medicine, in der ich eingeteilt war hat einfach viel Wert darauf gelegt. Sollte wer von euch auf die Innere gehen wollen, schaut dass ihr in sein Team könnt! Gegen 4 durfte ich dann meistens heim. Im Female Complex ist ein Swimming Pool. An alle Mädels: der ist echt super. Ist immer leer und man kann sich bisschen entspannen nach der Klinik! Dresscode ist: Badeanzug mit Leggings drüber und Schwimmhaube. Also zum Sonnen ist es nicht sehr gut geeignet. ^^ Aber dazu hat man die Wochenenden. Zum Transport: Wenn ihr zu zweit seid, oder Geld habt oder wie auch immer, dann mietet euch ein Auto! In Maskat gibt es keinen Public Transport. Abgesehen von kein WLAN in der Wohnung ein großer Minuspunkt. Aber wie gesagt, wenn man sich eins mietet ist alles kein Stress. Ich fand es alleine zu teuer. Aber war dann auch alles kein Problem, weil ich mir ein Radl organisiert hab. Meine Supervisorin hat mir ihrs ausgeliehen und ab da war ich dann unabhängig. Sie schauen einen bisschen komisch an aus dem Auto raus auf dem Weg, aber es sagt niemand was ^^ Für meine Wochenendaktivitäten hab ich keins gebraucht. Es gab immer irgendwelche Freunde aus der gleichen Gegend, die mich mitgenommen haben. Und auch Essen gehen unter der Woche oder Shisha Rauchen im Qurum ging immer irgendwie mit Freunden, die ein Auto haben. Müsst ihr euch halt überlegen. Es gibt auch einen Bus, der in die Klinik fährt. Immer um 8 vor der Haustür. Aber das Heimkommen war dann meistens stressig. Keiner weiss von wo und wann der Bus nach Hause fährt. Am Wochenende kann man unendlich viel unternehmen. Ich war immer in Wadis unterwegs, mit schwimmen und so halb klettern. Das macht echt Spaß und ist ein krasses Naturspektakel. Wüstenausflüge lohnen sich auch auf jeden Fall!! Nach Matrah fahren ist auch ein Muss. Also Old Muscat! Dort gibt es den traditionellen Soukh, also den Bazaar mit viel Shopping Möglichkeiten. Fazit: Ich bin wahnsinnig traurig, dass ich nur vier Wochen im Oman verbringen durfte. Es ist ein tolles Land und ich hätte gerne noch mehr Zeit zum Reisen gehabt. Die Famulatur selber ist absolut lehrreich! Also eine perfekte Kombination aus Arbeit und Wadi Ausflügen am Wochenende ^^ Ich kann‘s euch nur empfehlen, vor allem solange der Oman noch kein Touriland ist Wenn ihr Fragen habt, schreibt mir einfach eine mail. Ich antworte euch gerne! [email protected] Graz, den 1.3.2016
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