Zu guter Letzt Alles in bester (Kleider-)Ordnung Der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VR Bank Dormagen entwickelte Dress-Code ist mehr als ein Hingucker. Foto: Anja Scheve Als Grundlage ihrer Untersuchung diente ihnen ein Dress-Code, der bereits zehn Jahre zuvor aufgestellt worden war. „Damals wie heute haben wir uns überlegt, wie wir unser Erscheinungsbild auch mit der Wahl unserer Kleidung noch ansprechender und einheitlicher, jedoch trotzdem individuell flexibel gestalten können“, berichtet Monika Adler-Schoos, Personalleiterin der VR Bank. Ziel war es, mit einem verbindlichen Kleiderkodex nicht nur die Corporate Identity der Bank in der Region zu stärken, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter. Also wurden Letztere beauftragt, den Dress-Code zu überarbeiten. „Die Mode hatte sich stark verändert, zudem hatten wir sechs Jahre Finanzkrise hinter uns“, meint Michael Müller. Der Bereichsleiter Controlling gehört wie elf Kolleginnen und Kollegen zu der Arbeitsgruppe, die den Dress-Code mit den Tipps einer zu Rate gezogenen Stilberaterin generalüberholt hat. „Ihre Ideen haben wir diskutiert. Und wir haben unser Bild infrage gestellt und überlegt, wie wir unseren Kunden gegenüber auftreten wollen“, so Michael Müller. Eine Rolle spielte auch der genossenschaftliche Gedanke: „Da uns Kundennähe und Regionalität sehr wichtig sind, wollten wir auch dies berücksichtigen“, sagt Vorstandssekretärin Corinna Tolles. Die Akzeptanz der neuen Outfits ist groß – bei Mitarbeitern wie bei Kunden. Eine benachbarte Bank bat gar um Übersendung des Dress-Codes. Und Zwei modische Banker vor und auf der Bank: Servicemitarbeiterin Kristina Justus und Firauch die Konkurrenz lobt das stilvolle, nun etwas menkundenberater Andreas Breitmar, der nun ab 25 Grad Sakko und Krawatte auf den legerere Auftreten der VR-Mitarbeiter: Die Farben Kleiderständer hängen darf. sind heller und freundlicher, Strickjacken, Tücher und Peeptoes für Frauen erlaubt. „Zudem dürfen wir Herren nun ab 25 Grad die Krawatten ablegen Dormagen. Bei den Mitarbeitern der VR Bank Dormagen sitzen und ein Kurzarmhemd tragen, worüber sich die Kunden sehr ponicht nur der Anzug und das Kostüm perfekt, sondern auch der sitiv äußern“, berichtet Firmenkundenberater Andreas Breitmar. erste Eindruck. Dass beides stimmt, dafür sorgt ein Dress-Code. 2004 erstmals eingeführt, wurde dieser nun einer gründlichen Um Fettnäpfchen zu vermeiden, wurden zudem die gängigsten Inventur unterzogen. Nicht nur Kunden finden das Ergebnis Stilsünden festgezurrt: Comickrawatten und gemusterte Socken bei Männern, extreme Haarfarben oder zu tiefe Ausschnitte mehr als schick. bei Frauen, sichtbare Tätowierungen oder Piercings bei beiden. Ein dunkler Zweireiher mit Krawatte für ihn, ein knielanges, Nach Ende der Probephase und einer Umfrage zu Ergänzungedecktes Kostüm für sie: Kleider machen nicht nur Leute, son- gen oder Änderungen soll der Dress-Code ab Oktober für alle dern in dieser Zusammensetzung vor allem Banker. Da sich 144 Mitarbeiter verbindlich eingeführt werden – außer für den jedoch neben den Temperaturen auch die Zeiten ändern, sollte Hausmeister und die EDV-Techniker. Nette Begebenheit am nicht nur jeder Kleiderschrank einer regemäßigen Überholung Rande: Ein Einzelhändler vor Ort gewährt den VR-Mitarbeitern unterzogen werden. „Ist unser Kleidungsstil noch aktuell und sogar Rabatt auf entsprechende Outfits. der Öffentlichkeit angemessen?“ Diese Frage stellten sich im vergangenen Herbst auch die zwölf Teilnehmerinnen und TeilAnja Scheve nehmer einer Arbeitsgruppe der VR Bank in Dormagen. 46 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | 2015
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