Der Landbote

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Winterthur
Der Landbote
Dienstag, 15. März 2016
Was die neue Obertor-Migros zu bieten hat
AltstAdt Die neue MigrosFiliale ist weiter weg vom
Zentrum als der alte Laden.
Dafür bietet sie mehr: Von
20 Artikeln, die wir bislang
vermissten, fanden wir 10.
MEHR VERKAuFSFLäCHE
Das Lädeli am Graben war populär: Nachdem das Geschäft am
Freitagmittag wegen des Umzugs
in die alte Obertor-Post geschlossen hatte, blickten nicht wenige
Kunden ungläubig durch die Türscheibe: Wie erledige ich jetzt
schnell meinen Einkauf?
Auch auf der «Landbote»-Redaktion war die zentral gelegene
Filiale beliebt. Jedoch war das
Sortiment sehr klein. Wird das
jetzt besser? Wir haben gestern,
einen Tag vor der Eröffnung, im
neuen Geschäft nach den 20 Produkten gesucht, die wir am alten
Ort am meisten vermissten.
• Zusätzliche Apfelsorten: Frü-
her waren nur zwei Sorten im Angebot, zuletzt Gala und Braeburn.
Neu gibt es eine Handvoll Sorten,
auch Budget-Säcke und dergleichen. Unsere Vorgabe ist erfüllt.
• Papayas: Neu im Angebot. Erstaunlich: Schon im alten Lädeli
gabs Ananas und Mango. Erfüllt.
• Biomilch im Halbliterpack: Bislang gab es nur den Literkarton,
neu steht Biomilch auch im kleinhaushaltfreundlichen Halbliterpack bereit. Der dritte Punkt.
• Ahornsirup-Joghurt: Es gibt
jetzt mehr Milchprodukte, doch
dieses Joghurt suchen wir vergeblich. Die erste Enttäuschung.
• Kleines Schoggi-Joghurt: Gesucht ist nicht der 180-Gramm-
Heller und geräumiger: In der Migros am Obertor wird es nicht so schnell eng wie früher. Das Sortiment ist grösser, lässt aber Wünsche offen. Marc Dahinden
Becher, sondern die Miniausgabe
mit 125 Gramm. Diese gibt es neu
zu kaufen, zumindest im Sechserpack. Erfüllt.
• Kleine Mayonnaise: Die grosse
Tube lässt sich im gesundheitsbewussten Ein-Personen-Haushalt kaum bis zum Verfalldatum
leeren. Die kleine Tube fehlt weiterhin. Kein Punkt.
• Vollkornspaghetti: Kein Problem für den neuen Laden. Aus
Dinkelvollkorn. Erfüllt.
Bewilligung für
Wincity erteilt
Die Sportarena beim Deutweg ist
bewilligt. Geht gegen den Beschluss des Stadtrates innert 30
Tagen kein Rekurs ein, steht dem
Bau einer neuen Grosshalle für
2250 Zuschauerinnen und Zuschauer nichts mehr im Wege.
Vor allem die Handballer von Pfadi Winterthur hoffen fest auf eine
Inbetriebnahme der Halle schon
Anfang 2018. Geplant sind maximal 246 Autoparkplätze. red
Wie bei
den Spaghetti. Wieder ein Punkt.
• Dose mit Gerstensuppe: Steht
nicht im Gestell, nur Minestrone
und Gulaschsuppe. Nicht erfüllt.
• Getrocknete Gelberbsen: Gibts
nicht, dafür Quinoa. Kein Punkt.
• Budget-Kaffeekapseln: Das
Kaffeesortiment wurde deutlich
ausgebaut. Erfüllt.
• Starbucks-Frappuccino Mocha
Schokolade: Beachtlich: Alle
Migros-Starbucks-Produkte sind
jetzt zu haben, im Becher, im Glas
und in der Dose. Mehr als erfüllt.
• Dr Pepper: Gibt es die Dose
überhaupt in der Migros? Hier
jedenfalls nicht.
• Budget-Haushaltpapier: Günstiges WC-Papier wäre zu haben,
doch das Haushaltpapier in der
grünen Budget-Verpackung fehlt.
Dafür gibt es keinen Punkt.
• Mit Flüssigkeit getränkte Abschminkpads: Bislang mussten
sich die Damen mit Watterondel-
len begnügen, nun gibts die normalen Pads und auch die für wasserfestes Make-up. Erfüllt.
• Kleiderrolle mit Kunststofffolie: Früher fand man nur die billige Rolle mit Krepppapier – und
dabei bleibt es auch. Nicht erfüllt.
• Socken: Bekleidungsartikel fehlen ganz. Kein Punkt.
• Gehörschutz forte: Hängt nun
neben der schwachen «Classic»Variante am Haken, die schon früher im Sortiment war. Erfüllt.
• XL-Kondome: Bis anhin gab es
«regular», nun auch «Feeling»,
Budget und anderes mehr – aber
nichts Grosses. Nicht erfüllt.
• Gläser: Wir müssen weiterhin
mit Kartonbechern vorliebnehmen. Kein Punkt zum Schluss.
Fazit: Von den 20 gesuchten Artikeln sind jetzt 10 erhältlich – immerhin. Und zum Glück ist es ja
auch zu Coop nicht weit ...
Christian Gurtner
Die Burger-Revolution ist da
InKürze
bAu
• Vollkornwähenteig:
Das neue Geschäft, das heute
eröffnet, ist grösser als das alte:
360 Quadratmeter Fläche statt
230, breitere Gänge, mehr Platz.
Der Eingang ins Haus mit denkmalgeschützter Fassade erfolgt
rechts, auf der zentrumsfernen
Seite; links liess die Stadt, der
das Gebäude gehört, das Treppenhaus bestehen. Auf der Hinterseite wurde das Lager angelegt; auf einen Kundeneingang
an der Stadthausstrasse hat
man verzichtet. Obwohl die Belegschaft von 13 auf 16 Personen vergrössert wurde, gibt es
nur noch drei statt vier Kassen
(dafür wurden vier Bezahlautomaten montiert). Neu öffnet das
Geschäft zudem eine Stunde
früher als bisher (um 7 statt um
8 Uhr). Den Standort am Graben
lässt die Migros zu einer Filiale
der Take-away-Kette Chickeria
umbauen. Die Eröffnung soll im
Herbst erfolgen; es ist eine
Aussenbestuhlung geplant. gu
polizei
Nach Einbruch
festgenommen
In der Nacht auf Samstag verhaftete die Kantonspolizei fünf mutmassliche Einbrecher im Alter
zwischen 23 und 30 Jahren aus
Portugal und der Schweiz. Diese
hatten in Oberwinterthur Zigaretten gestohlen, was ein Anwohner beobachtete. Einige Stunden
später nahm die Polizei drei Tatverdächtige in Höri fest, zwei in
Winterthur, wo auch ein Teil der
Beute gefunden wurde. red
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Einladung zu einem öffentlichen Podium
des Zürcher Anwaltsverbands
Scheidung?
Was Sie wissen sollten.
Eheschutz, Trennung oder Scheidung? Was ist, wenn man
sich über die Scheidung nicht einig ist? Wie lange dauert ein
Scheidungsverfahren? Wer bleibt in der Wohnung / im Haus?
Wo werden die Kinder leben? Was tun, wenn es mit dem
Besuchsrecht nicht klappt? Wer hat wie lange Anspruch auf
Unterhaltsbeiträge? Wie wird das Vermögen aufgeteilt?
Muss ich eine Erwerbstätigkeit aufnehmen oder ausbauen?
Dienstag, 15. März 2016, 18.00 Uhr
Casinotheater Winterthur, Festsaal im 2. Stock
Stadthausstrasse 119, Winterthur
Mitglieder des Zürcher Anwaltsverbands beleuchten die
dauerhaft aktuelle Thematik aus verschiedenen Perspektiven. Weitere ausgewiesene Experten auf dem Gebiet des
Scheidungsrechts unterstützen die Referierenden im Anschluss an die Veranstaltung bei Fragen aus dem Publikum.
Teilnahme gratis, Anmeldung nicht erforderlich.
Zürcher Anwaltsverband
Telefon 044 211 51 81, [email protected], www.zav.ch
www.advonaut.ch
Der Online-Vermittlungsservice für Klienten und Anwälte
AltstAdt Nach dem Jack & Jo
am HB gibt es mit dem Holy
Cow seit letzter Woche auch
an der Obergasse ein BurgerRestaurant. Es sind Ausläufer
einer weltweiten Bewegung.
Fettig, billig und schnell: Jahrzehntelang prägte McDonald’s
das Bild des Burgers in der Welt.
Doch heute – 40 Jahre nachdem
die Fast-Food-Kette in Genf ihr
erstes Lokal in der Schweiz eröffnet hat – ist das Image im Umbruch. Der Burger entwickelt sich
zum Lifestyle-Produkt: regional,
biologisch oder gleich vegan muss
er sein, geklemmt am besten zwischen glutenfreien Brötchen vom
Bäcker von nebenan. Unter dem
Stichwort «Better Burger» ist eine
neue Bewegung entstanden, die
munter neue, junge Kettenrestaurants gebiert. Als Shootingstar
der Szene gilt Shake Shack. 2000
in New York gegründet, wird das
Unternehmen heute an der Börse
gehandelt und weltweit kopiert.
«Schaffst du das?»
Auch in Winterthur ist die Burger-Revolution angekommen.
Letzte Woche eröffnete in den
früheren Räumen des Fumetto an
der Obergasse eine Filiale von
Holy Cow. Die Restaurantkette,
die sich als Anbieter von «Gourmet-Burgern» versteht, besitzt
bereits Niederlassungen in Sitten,
Lausanne, Freiburg, Genf und Zürich. Nach Winterthur sei man gekommen, weil die Stadt aufgrund
ihrer Grösse und wirtschaftlichen
Bedeutung interessant sei, sagt
Sprecherin Dominique Delétra.
Den Ausschlag gegeben habe aber
auch der Standort an der Obergasse, mitten im Stadtzentrum
und in unmittelbarer Nähe der
ZHAW. «Unser Ziel ist es, dem
Erfolg unseres Restaurants in der
Zähringerstrasse in Zürich nachzueifern.»
Holy Cow ist wie Shake Shack
als «Fast Casual Restaurant» konzipiert. Will meinen: Das Essen
wird an der Theke abgeholt, hat
aber – so das Versprechen – eine
bessere Qualität als in Fast-FoodLäden und eine regionale Herkunft. Die Einrichtung ist schnörkellos, der Auftritt schrill. Die
Burger tragen lustige Namen wie
Maui Maui oder Funky Chicken.
Den Einstieg markiert der Big
Beef für 9.90 Franken respektive
der fleischlose The Veggie für
14.90 Franken. An der Spitze
thront der King Kong Carnivore:
19.90 Franken für 330 Gramm
Fleisch mit Limonen-Mayo und
Speck. «Schaffst du das?», fragt
provokativ die Speisekarte.
Gut, sauber und fair
Holy Cow ist bereits die zweite
junge Burger-Kette in Winterthur. Letzten April eröffnete
am Hauptbahnhof Jack & Jo, mit
deutlich edlerer Einrichtung und
Weltverbesserer-Attitüde. Den
Burger gibt es hier nach Belieben
auch vegetarisch, glutenfrei oder
low carb, sprich im Salatblatt und
also ohne Kohlenhydrate serviert.
Das Lokal, das wie auch die
Sushi-Kette Yooji’s der Zürcher
Trendgastronomie-Firma Two
Spice AG gehört, sieht sich in der
Slow-Food-Tradition, die der
Italiener Carlo Petrini in den
80er-Jahren ins Leben rief, auch
aus Protest gegen McDonald’s.
«Buono, pulito e giusto» – gut,
sauber und fair lautete Petrinis
Motto. Wenn eines dieser Elemente fehle, sei es kein Slow
Food. Und so hält es auch
Jack & Jo in den bis jetzt zwei
Filialen – die zweite übrigens an
der Zürcher Europaallee.
McDonald’s hat den Prime
Die neuen Mitbewerber setzen
die gestandenen Fast-Food-Riesen zunehmend unter Zugzwang.
Der Burger als Lifestyle-Produkt: schnell, gut und genug. So verspricht es
Patrick Gutenberg
auch die Werbung der Burger-Kette Holy Cow.
Zwar ist sogar Shake Shack mit
anvisierten 450 Lokalen noch ein
Zwerg gemessen an McDonald’s
mit 36 000 Verkaufsstellen. Aber
während das Geschäft des weltweit grössten Systemgastronomen stagniert oder schrumpft,
verzeichnet die neue Konkurrenz
immense Zuwachsraten.
McDonald’s versucht deshalb
stetig, auf die Trends aufzuspringen. Nachdem die Kette in der
Schweiz schon länger auf regionale Produkte gesetzt hat und auch
mit mehr oder weniger gesunden
Salaten wirbt, experimentiert sie
neuerdings auch mit Edel-Burgern. In der Schweiz aktuell im
Angebot steht der New Prime. Er
kostet 10.90 Franken, bringt 220
Gramm Rindfleisch auf die Waage und wird mit Saucenkreationen des Schweizer Starkochs René Schudel verfeinert.
Jonas-Furrer-Burger
Holy Cow indes geht einen Schritt
weiter, «die Extra-Meile», wie es
Sprecherin Delétra sagt. Die Burger-Kette verkauft künftig den
Präsidenten. Benannt sei dieser
nach Bundesrat Jonas Furrer, die
Hauptzutat steuert die Metzgerei
Gubler bei. Es ist – wie könnte es
anders sein – die Winti-Wurst.
Marc Leutenegger