Gendergerechte Texte Häufige Fehler bei der Gestaltung von gendergerechten Texten: Es werden nur männliche Personenbezeichnungen verwendet, obwohl Frauen mitgemeint sind. Bsp.: Die Wissenschaftler der Hochschule Besser: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Nutzen der vermännlichten Silbe „man“ beim Neutralisieren des Geschlechts. Bsp.: Man kann sich jederzeit einschreiben. Besser: Sie können sich jederzeit einschreiben. Es werden Rollenklischees und Stereotype verwendet. Bsp.: Mutter‐Kind‐Raum Besser: Familien‐Raum; Wickel‐Raum Tipps zur gendergerechten Formulierung: Die schönste Form der Ansprache ist: Geschlechtsspezifische Formulierungen Singular: geschlechterspezifische Endungen Bsp.: die Hochschule als Arbeitgeberin Plural: geschlechterspezifische Paarformen Bsp.: Studentinnen und Studenten Wenn nicht explizit alle einzeln angesprochen werden sollen, so kann die Neutralisierung gewählt werden: Neutralisieren Geschlechtsneutrale Bezeichnungen Bsp.: die Studierenden; die Beschäftigten Umformulierung zusammengesetzter Wörter Bsp.: Mitarbeitergespräch → Beurteilungsgespräch Unpersönliche Pronomen Bsp.: alle, die; wer; diejenigen, welche Vorsicht: Wird sich nachfolgend noch einmal auf die Pronomen bezogen, ist darauf zu achten, dass die Neutralität weiterhin gewahrt wird. Institutions‐ und Kollektivbezeichnungen Bsp.: die Personalvertretung; das Projektteam Verwendung der Endungen: ‐person, ‐kraft, ‐hilfe, ‐berechtigte, ‐ung Bsp.: die Lehrkräfte, die Studiengangsleitung Adjektivieren Bsp.: Unterstützung durch Kollegen → kollegiale Unterstützung Um erschwerte Lesbarkeit zu vermeiden, empfiehlt sich eine Umformulierung: Umformulierung durch Infinitiv und Passiv Bsp.: Die Studenten können die Skripte im Sekretariat abholen. → Bitte die Skripte im Sekretariat abholen. Bsp.: Die Studenten können die Skripte im Sekretariat abholen. → Die Skripte können im Sekretariat abgeholt werden. Direkte Anrede Bsp.: Die Unterlagen liegen für die Teilnehmer bereit. →Die Unterlagen liegen für Sie bereit. Wenn die Leser_innen in Kurzform geschlechterspezifisch ansprechen möchten, so verwenden Sie optimaler Weise „_“ oder „*“. Mit diesen Abkürzungen werden auch Menschen, welche sich nicht dem klassische Mann/Frau‐Bild zuordnen lassen, angesprochen. Kurzform Bsp.: Student_in oder Student*in Hinweis: o Die Verwendung der Kurzform erschwert die Lesbarkeit eines Textes. o Bei der Verwendung der Kurzform muss auch ohne die Endung „_in“/“_innen“ eine grammatikalisch korrekte Anrede entstehen. Ist dies nicht der Fall, so sind geschlechterspezifische Paarformen zu wählen. Bsp.: Kolleg_innen ‐> Kollegen und Kolleginnen Checkliste für Gendergerechte Texte ‐ ‐ ‐ Welche Zielgruppe ist gemeint? → Gesamte Zielgruppe spezifisch ansprechen Bsp.: Gemeint: Bewerberinnen und Bewerber Statt: Bewerber Über wen wird geschrieben? Sind Personen(‐gruppen) impliziert? → Alle spezifisch benennen Bsp.: Gemeint: Professorinnen und Professoren Statt: Professoren Gibt es geschlechtsneutrale Formulierungen? Bsp.: Studierende ‐ ‐ ‐ Werden die geschlechtsneutralen Formulierungen tatsächlich geschlechtsneutral verwendet? Bsp.: Gemeint: Der/Die Studierende Statt: Der Studierende Werden Titel und Funktionsbezeichnungen geschlechtergerecht angewandt? Bsp.: Gemeint: Frau Professorin... Statt: Frau Professor… Werden geschlechterspezifische Stereotype benutzt? Bsp.: Manager ↔ Erzieherin
© Copyright 2024 ExpyDoc