Mal kurz lasern und dann ab an den Strand

MALLORCA
Mallorca Zeitung – Nr. 825 – 25. Februar 2016
Regierung will
Cannabis-Therapie
zulassen
Von Julia Wöhrle
Die Wände sind frisch gestrichen, die
brandneuen Lasergeräte stehen schon
im Behandlungsraum und am Donnerstag (25.2.) geht die Website für
die Deutsche Augenklinik in Santa
Ponça online. Das Deutsche Facharzt-Zentrum (DFZ) hat um- und
ausgebaut. „Nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die Marke, die
gesamte Augenklinik ist neu“, sagt
Geschäftsführer Ulrich Esser.
Das DFZ reiht sich damit ein in
eine immer länger werdende Liste
von Kliniken und Behandlungszentren, die auf Medizintourismus setzen. Wer mit einer Laserbehandlung
in Santa Ponça seine Brille loswerden will, kann die Operation mit Vorund Nachuntersuchung ab sofort mit
einen 3- oder 7-tägigen Urlaub auf
Mallorca verbinden. Für ein paar
Hundert Euro mehr sind dann Flug,
Transfer und Hotelaufenthalt im
Rundum-sorglos-Paket inbegriffen.
Zuletzt hatte auch die Palma Clinic
ein neues Therapiezentrum eröffnet,
das auch Urlaubern offensteht (MZ
berichtete). Unternehmensberatungen
wie Deloitte oder McKinsey bescheinigen dem Medizintourismus ebenso
wie die Weltorganisation für Tourismus ein enormes Wachstumspotenzial
von bis zu 90 Milliarden Euro Umsatz.
Nicht nur in Festland-Spanien, auch
auf den Balearen tun sich viele
Betreiber nun zusammen, um einen
Teil dieses Schatzes zu heben.
Denn zum einen könnten medizinisch motivierte Urlauber die
Nebensaison beleben, zum anderen liegen die Ausgaben pro Kopf
in diesem Bereich bei im Schnitt
5.000 Euro. „Gesundheitstouristen
geben acht- bis zehnmal mehr aus
als Durchschnittsurlauber“, sagt
Mónica Figuerola. Sie ist Geschäftsführerin von Spaincares, der spanienweiten und staatlich geförderten
Allianz von Unternehmen des Tourismus- und Gesundheitssektors.
Vier Punkte machen laut Spaincares die Anziehungskraft Spaniens
in Gesundheitsfragen aus: der Preis
der Behandlungen, die Gesetzgebung, das Klima und das touristische
Angebot. Mallorca hinkt dabei anderen Regionen noch hinterher: Im
Gesundheitstourismus sind bislang
die Costa del Sol, die Costa Blanca,
die Kanaren und Barcelona führend.
Wobei es hier bekanntlich
nicht am touristischen Know-how
11
■ Augenspezialist Sebastian Beckers und Ulrich Esser mit dem neuen Lasergerät in Santa Ponça. FOTO: NELE BENDGENS
Mal kurz lasern
und dann ab
an den Strand
Trend Gesundheitstourismus: In Santa Ponça
eröffnet eine Augenklinik mit Reiseangeboten
mangelt. Seit November 2015 gibt
es auch für die Balearen eine eigene
Dachorganisation für Gesundheitstourismus: Der Verband der
balearischen Gesundheitseinrichtungen und der eher im Tourismus
angesiedelte Zusammenschluss
Hospitality & Health haben sich in
der Plattform IB Alliance for Health
zusammengeschlossen. Die Mission: Mallorca, Menorca und Ibiza
als Behandlungsdestination bekannter zu machen und zu fördern.
Die Betreiber der Augenklinik
und des Facharzt-Zentrums in Santa
Ponça kamen wegen der hohen
Investitionskosten auf die Idee, sich
vermehrt an Kunden in Deutschland
zu richten. „Für den Preis unserer
Geräte könnte man eine wunderschöne Finca kaufen“, sagt Sebastian Beckers, der seit drei Jahren als
Augenarzt und medizinischer Direktor für das DFZ arbeitet und auch als
Oberarzt in Inca tätig ist.
Beckers hatte in einer ebenfalls
auf Deutsche spezialisierten Klinik in der Slowakei mit dem Relex
Smile gearbeitet, dem modernsten
Lasermodell auf dem Markt. „Den
wollte ich unbedingt auch haben“,
sagt er. Der Relex Smile erlaubt
sogenannte Schlüssellochchirurgie, ohne großflächige Öffnung
der Hornhaut. „Die Genesung ist
dadurch wesentlich kürzer“, sagt
Beckers. Das Gerät in Santa Ponça
sei bislang das einzige auf den
Balearen und eines der wenigen in
Spanien.
Insgesamt hat die Klinik in Santa
Ponça etwa eine Million Euro in ihre
Ausstattung investiert. „Wir brauchen ein gewisses Volumen, um die
Kosten zu decken“, sagt Beckers.
Die Preise für eine Laser-OP mit
Vor- und Nachsorge beginnen bei
2.450 Euro, für den Relex Smile
bei 3.450 Euro. Wer zusätzlich das
Reisepaket buchen möchte, gibt dem
Reiseveranstalter Falk seine Wünsche an und bekommt ein passendes
Angebot.
Das gilt auch für Kostenvoranschläge und Beratung für Leistungen, die deutsche Krankenkassen
übernehmen. Die Klinik deckt ein
weites Spektrum ab: vom grauen
und grünen Star bis zu Hornhautablösungen. „Private Versicherungen zahlen auch auf Mallorca problemlos Behandlungen, die öffentlichen teilweise“, sagt Ulrich Esser.
Beckers schätzt jedoch, dass die
meisten Patienten die Lasertherapien für Kurz- und Weitsichtigkeit
oder Hornhautverkrümmungen nutzen werden. „Wir bieten Qualität mit
guter Betreuung zu einem interessanten Preis, und der Urlaubsaspekt
kommt dann noch dazu“, wirbt er.
w w w.d euts che-augenklinik-mallorca.com
Die Linksregierung will den Konsum von Cannabis zu therapeutischen Zwecken erlauben. Das
haben Vertreter der Regierungsparteien bei einer Pressekonferenz
am Freitag (19.2.) angekündigt.
Hierfür will das Linksbündnis eine
entsprechende Gesetzesinitiative
anstoßen. Auch die Legalisierung
von Cannabis-Clubs, in denen
Marihuana angebaut und geraucht
wird, soll geprüft werden. Die Initiative sieht vor, eine Parlamentskommission zu gründen, die das
weitere gesetzliche Vorgehen studiert. Ein Vorschlag soll bis zum
Sommer vorliegen.
Man reagiere damit auf die
Bedürfnisse der Gesellschaft
und wolle trotz der Vorurteile
eine Debatte anstoßen, hieß es.
Jugendliche und junge Erwachsene würden in jedem Fall von der
Konsumerlaubnis ausgeschlossen. Ähnliche Initiativen hatte es
bereits unter der Mitte-Links-Regierung von Antich (2007–2011)
gegeben, ein Gesetz war jedoch
nicht verabschiedet worden.
Der Marihuana-Konsum wird
in Spanien weitgehend toleriert.
Strafbar macht sich theoretisch
nur, wer in der Öffentlichkeit
kifft. Besitz und Anbau werden
in der Praxis meist nur geahndet,
wenn die Ernte nicht selbst konsumiert, sondern verkauft wird.
■ Plakat auf der Cannabis-Messe
in Alaró im Jahr 2011. F: BENDGENS
Hausrat- und Gebäudeversicherung /
Die beste Deckung für die beste Prämie
Mit sofortigem Versicherungsschutz
Schnelle und unkomplizierte Schadensregulierung
Individuell auf Ihre Immobilie zugeschnitten
Topleistungen inklusive Elementarschäden
Seit 1988 betreuen wir unsere Kunden zuverlässig und sicher!
Leistungsstarke AXA-Produkte: Krankenversicherung, KFZ-Versicherung,
Lebensversicherung, Gemeinschaftsversicherung, Festgeld- und Finanzanlagen,
Berufshaftpflicht- und Geschäftsversicherung.
BÜRO PALMA-ZENTRUM
BÜRO SANTA PONSA
Passeig Mallorca, 36 bjs
07012 Palma de Mallorca
T.(+34) 971 71 62 60 / F.(+34) 971 71 27 01
Gran Via Puig Es Castellet 3, L1
07180 Santa Ponsa
T. (+34) 971 69 24 24 / F. (+34) 971 69 24 25
www.ankesevenster.com