Nr. 2 Februar 2016 Bad Segeberg 69. Jahrgang Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein Mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Prof. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, warb vor den Delegierten erfolgreich um Vertrauen in die GOÄ-Novellierung. GOÄ T H E M E N 10 Kieler Kongress Vernetzte Gesundheit 12 Neue Zahlen in der Geburtshilfe 14 Pilotprojekt zur Zweitmeinung gestartet 18 Interview mit Peter Harry Carstensen 27 Rheumatologie: Klinikärzte lassen sich nieder Deutscher Ärztetag folgt den Verhandlungsführern Außerordentlicher Deutscher Ärztetag in Berlin: GOÄ-Novelle führt zu kontroverser Diskussion, aber eindeutigem Votum. M it dem außerordentlichen Deut schen Ärztetag in Berlin ist die Chance auf eine Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), die von einer breiten Mehrheit des Berufsstandes getragen wird, gestie gen. Die Delegierten stärkten den Ver handlungsführern der Bundesärzte kammer den Rücken, indem sie einem Leitantrag des Vorstands mit deutlicher Mehrheit zustimmten. Das bedeutet: Ein gemeinsamer Kompromissvorschlag von Bundesärzte kammer, Privater Krankenversiche rung (PKV) und Beihilfe soll vom Vor stand der Bundesärztekammer geprüft und dem Bundesgesundheitsministeri um (BMG) zur Freigabe vorgelegt wer den. Das letzte Wort über die GOÄ-No velle hat die Politik. Die Bedingungen, unter denen der Kompromissvorschlag dem BMG vorgelegt werden kann, wur den vom Ärztetag festgelegt. Die Dele gierten forderten die Bundesregierung zugleich auf, die GOÄ „zum nächstmög lichen Zeitpunkt innerhalb der noch laufenden Legislaturperiode in Kraft zu setzen“. In dieser Aufforderung schwingt die Unzufriedenheit vieler Ärzte über die seit Jahrzehnten vermisste Anpas sung, aber auch die Befürchtung mit, dass ein Scheitern weiteren jahrelangen Stillstand nach sich ziehen könnte. In den Wochen vor dem Ärztetag hatten Kritiker bemängelt, dass Elemen te aus dem bis dahin ausgehandelten Kompromiss die GOÄ in die Nähe der Kassenmedizin rücken könnten. Unter dem Schlagwort „EBMisierung der GOÄ“ hatte eine Reihe von Ärzteverbän den ordnungspolitische Bedenken ins besondere in Zusammenhang mit der geplanten Gemeinsamen Kommission (GeKo) geäußert. Die Landesärztekammern BadenWürttemberg, Brandenburg und Ber lin hatten die Kritik zum Anlass genom men, den außerordentlichen Ärztetag zu beantragen. Andere Kammern wie Schleswig-Holstein hatten die Verhand lungsführer der Bundesärztekammer, Dr. Theodor Windhorst und Dr. Bern hard Rochell, im Vorwege zu Informa tionsveranstaltungen eingeladen. Auch in der Politik war die innerärztliche Diskussion aufmerksam verfolgt wor den. Ein weniger deutliches Votum hätte nach Befürchtung der Bundesärztekam mer die Novellierung gefährden können. W EI T ER AUF SEI T E 6 Medizinisches Versorgungszentrum Wollten Sie schon immer dort arbeiten, wo andere Urlaub machen? Ihr Arbeitsplatz liegt direkt am Kellersee, mitten in der Holsteinischen Schweiz, in Bad Malente. Die Lage zwischen Kiel und Lübeck, die Nähe zur Ostsee und die gute Verkehrsanbindung nach Hamburg sorgen für ein umfangreiches Freizeitund Kulturprogramm. Die hohe Wohn- und Lebensqualität wird ergänzt durch eine gute Infrastruktur mit Kindergärten und Schulen. Die Curtius Klinik ist eine nach den Kriterien der BAR zertifizierte Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit insgesamt 156 Betten in der akutmedizinischen Versorgung und in der Rehabilitation. Wir arbeiten schwerpunktmäßig nach einem tiefenpsychologisch fundierten, multimodalen Konzept. 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Und ebenfalls anders als in anderen freien Berufen zahlt praktisch keiner der Leistungsempfänger das geforderte Honorar aus dem laufen den Einkommen, sondern geht ganz selbstverständlich von der weitgehenden Erstat tung durch seine private Krankenversicherung aus. Gefühlt befindet er sich damit in ei ner Solidargemeinschaft analog zur gesetzlichen Krankenversicherung. Und erstaun licherweise unterscheiden sich die Prokopfausgaben der völlig unterschiedlichen Ver sicherungsarten tatsächlich deutlich weniger, als es der gefühlten Wahrnehmung ent spricht. All dies hat in der Vergangenheit nicht nur zu zahlreichen politischen Initiativen – Stichwort: „Bürgerversicherung“ –, sondern auch zu Forderungen nach einer grundle genden Reform aus der Ärzteschaft geführt, die in zahlreichen Beschlüssen Deutscher Ärztetage der vergangenen Jahrzehnte ihren Niederschlag finden. Dass sich, wenn eingeforderte Reformen dann tatsächlich einmal in Angriff ge nommen werden, massiver Widerstand dagegen entfaltet, hat nicht zuletzt mit der menschlichen Urangst vor jeglicher Form von Veränderung zu tun und ist uns hin länglich aus anderen Lebenslagen bekannt. Im Fall der GOÄ besonders auffällig ist al lerdings, dass die Personen und Gruppierungen, die am vehementesten Veränderun gen angemahnt haben, jetzt auch an der Spitze des Widerstandes dagegen stehen. Die Ursachen hierfür im Einzelnen analysieren zu wollen, würde den Rahmen dieser Sei te 3 bei Weitem sprengen. Nur so viel: Die angedeuteten Veränderungsängste werden nicht unbedingt dadurch vermindert, dass die Art der anstehenden Veränderung für den Betroffenen nicht klar erkennbar ist. Dies haben die Verantwortlichen in der Bun desärztekammer spät – aber nicht zu spät – erkannt und haben den Rahmen der Ver schwiegenheit, der durch die Restriktionen des Verordnungsgebers abgesteckt war, in den letzten Wochen vor dem Sonderärztetag am 23. Januar weitestgehend auszufüllen versucht. Allerdings ist es deutlich schwerer, bereits bestehende Mutmaßungen, Ver dächtigungen und Unterstellungen sekundär auszuräumen als von vornherein die Mei nungsführerschaft durch Offenheit anzustreben. Dies hat dann auch ganz wesentlich die teilweise sehr emotional geführten Diskus sionen auf dem Ärztetag geprägt, wobei allerdings grobe Missklänge weniger aus den Reihen der Delegierten und parlamentarischen Diskutanten resultierten als vielmehr aus einem militanten Gästeblock, der hinsichtlich verbaler Artikulation und Aktion so manchen Fanblock im Fußballstadion hätte in den Schatten stellen können. Glückli cherweise haben die anwesenden Journalisten sich in der Berichterstattung auf das Ge schehen „auf dem Feld“ konzentriert. Ansonsten hätte das Ansehen der Ärzteschaft noch größeren Schaden erlitten als durch die erwartete Betonung der fiskalischen Komponente in der Diskussion ohnehin eingetreten ist. Gleichwohl war dieser Sonderärztetag wohl notwendig und letztendlich auch er folgreich. Auch wenn nicht alle Zweifel bei allen ausgeräumt sind – die Weichen sind auf Reform gestellt – ein wichtiger Schritt im Sinne der Evolutionslehre. Illustration: Bernd Schifferdecker ... stirbt aus. Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr Dr. med. Franz Joseph Bartmann Präsident Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung – wir freuen uns über Kritik und Anregungen: [email protected] 4 // N A C H R I C H T E N F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 Inhalt 4 Elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge Notdienst beschäftigt vdek Neue Intensivstation am UKSH Vorbereitungen für Pflegekammer laufen Kurz notiert 4 4 5 5 5 TITELTHEM A 6 Außerordentlicher Deutscher Ärztetag in Berlin stärkt den Verhandlungsführern den Rücken 6 G ES UN DHEIT S P OLIT IK 10 Gesundheitswirtschaft boomt trotz Defiziten Geburtshilfe: Trendwende oder Effekt von kurzer Dauer? Zweite Meinung: Pilotprojekt mit Herzchirurgen Ersatzkassen informieren über Gesundheitswesen Kreis Segeberg ist kein hausärztlicher Brennpunkt Serie: Neue Mitglieder der Kammerversammlung 10 12 14 15 16 23 I M N OR DEN 17 Ärzte aus Flensburg helfen Klinik in der Oase 17 Interview mit Peter Harry Carstensen: „Neutral, offen, frei“ 18 Grüne Damen: „Danke fürs Zuhören“ 20 Früherkennung: Chancen und Risiken in der Medizin 22 Jahrestagung: Lange beklagte Defizite 24 Neujahrsempfang der Lubinus-Stiftung 25 Symposium: Baustellen in der Reha 26 Praxisgründung: Rheuma im Zentrum 27 PE RS ON A LIA 28 ME DIZ IN & W IS S ENS C H A F T 30 Depressionen im Alter – was tun? 30 F OR TB ILDU NGEN/ A K A D E M I E / E C S 32 AR ZT & REC HT 34 Schlichtungsfall Mehr Beanstandungen beim Pharma-Marketing 34 35 MI TTEIL UNGEN DER Ä R Z T E K A M M E R 36 Änderung der Satzung der Versorgungseinrichtung 36 KASSE NÄ RZT LIC HE V ER E I N I G U N G 38 Änderungen/Ergänzungen der Wahlordnung der KVSH 38 AN ZEIG EN 42 TELEFON V ERZEIC HNIS /I M P R E S S U M 50 Amer, Mohamed und Antiya Ahmed (von links) erhielten ihre eGK in der AOK-Direktion. Karte für Flüchtlinge Notdienst mit „Filter“ S chleswig-Holstein sammelt seit Ende Januar erste Erfahrungen mit der elektronischen Gesundheitskar te (eGK) für Flüchtlinge. Damit be kommen Flüchtlinge ohne den bislang üblichen Umweg über kommunale Ver waltungsangestellte direkten Zugang in die Arztpraxen. Die in Büdelsdorf woh nende Familie Amer, Antiya und Moha med Ahmed aus Syrien erhielt ihre eGK in der Kieler AOK-Direktion aus den Händen von Landesgesundheitsminis terin Kristin Alheit und AOK-Chef Tom Ackermann. Für Ärzte ändert sich an der bis lang geltenden Abrechnungspraxis nach Stand zum Redaktionsschluss nichts. Die Honorierung der erbrachten Leis tungen erfolgt weiterhin als Einzelleis tungsvergütung über Steuermittel, die Krankenkassen sind nur Dienstleister. Schleswig-Holstein folgt den Stadt staaten Hamburg und Bremen, die wie berichtet bereits Erfahrungen mit der Karte für Flüchtlinge haben. Während die Einführung der eGK für Flüchtlin ge in anderen Bundesländern noch um stritten ist, wertete Alheit die eGK als wichtigen Schritt zur Gleichberechti gung und zur Entlastung aller Beteilig ten. Büdelsdorfs Bürgermeister Jürgen Hein erwartet, dass seine Verwaltung durch die eGK spürbar entlastet wird. „Das gibt uns Luft. Frei werdende Res sourcen können wir für andere Aufga ben zur Integration der Flüchtlinge auf wenden“, sagte Hein. Die Bedingun gen zur Einführung der eGK an Flücht linge regelt eine Rahmenvereinbarung. Dort ist auch vorgesehen, dass die Kran kenkassen als Dienstleister eine Verwal tungsgebühr in Höhe von acht Prozent oder mindestens zehn Euro je Betreu ungsmonat und Leistungsberechtigtem von den Kommunen erhalten. (Di) F ür die Versorgung von Notfallpati enten sollten Kliniken und Kassen ärztliche Vereinigung Schleswig-Hol stein (KVSH) eine gemeinsame Lö sung finden. Diese Forderung stellte KV-Chefin Dr. Monika Schliffke beim Neujahrsgespräch des Ersatzkassenver bandes (vdek) Schleswig-Holstein Ende Januar im Kieler Sell-Speicher. Sie ist si cher, dass die Beteiligten im Norden bei der Lösungsfindung ohne den beste henden rechtlichen Rahmen schon wei ter wären. Die von der Politik ins Spiel gebrachten Portalpraxen müssten nach Ansicht Schliffkes als „Filter“ dienen. Das Modell sei aber politisch „nicht zu Ende gedacht“, weil es Parallelstruktu ren nicht aufgreife. Modelle in ande ren Ländern taugen nach ihrer Ansicht nicht als Blaupause. Die bestehende Struktur muss auch nach Ansicht des Klinikgeschäftsfüh rers Dr. Hans-Markus Johannsen ver ändert werden. Die von ihm kaufmän nisch geleiteten Imland-Krankenhäuser in Rendsburg und Eckernförde leisten im Jahr rund 20.000 Notfallbehandlun gen, die mit rund 370.000 Euro vergütet werden. Unter dem Strich erwirtschaf tet das Krankenhaus nach seinen Anga ben damit rund 1,7 Millionen Euro De fizit. Damit entfällt fast das gesamte Jah resdefizit der Imland-Kliniken auf die ambulanten Notdienstbehandlungen. Die Notfallbehandlungen seien „be schämend preiswert eingekauft“, sagte Johannsen. Nach seinen Vorstellungen sollten Kassenärzte den Notdienst bis 22 Uhr organisieren, erst danach soll ten Kliniken verpflichtet werden. Von einer Reform erwartet er vor allem eine Kostendeckung auch der hohen Vorhal tekosten. Johannsen zog hierzu einen Vergleich: „Kennen Sie eine Feuerwehr, die nach Einsätzen bezahlt wird?“ (di) Titelbild: axentis Foto: di N AC HRIC HT EN N A C H R I C H T E N // 5 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 KURZ NOTIERT Einstufungserklärung online Die Einstufungserklärung für den Kammerbeitrag können Mitglieder der Ärztekammer Schleswig-Holstein auch elek tronisch über das AKIS vornehmen. Wie das einfache und si chere Verfahren funktioniert, erklärt die Kammer in einer Mail, die in den kommenden Tagen Mitglieder, von denen eine Mailadresse vorliegt, erhalten. Das kostensparende und datengeschützte Verfahren ist freiwillig. Wer keine Mail erhält und trotzdem teilnehmen möchte, sollte uns eine Mail schi cken: [email protected] (Red) Ärzteorchester spielt im Norden Ministerin Kristin Alheit (links) und Prof. Jens Scholz (2. v. rechts) bei der Anlieferung der Module. Neue Intensivstation Der Deutsche Ärztechor und das Deutsche Ärzteorchester führen am Ostersonntag (27. März, 19:30 Uhr) im Gemeinde saal von Norddorf auf Amrum und am Ostermontag (28. März, 12:30 Uhr) im Schleswiger St. Petri-Dom die Große Messe in c-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart als Benefiz konzert auf. Die Erlöse des Benefizkonzertes in Norddorf sol len der St. Clemens-Kirche in Nebel auf Amrum zugutekom men, wo u. a. die alte Kirchentür restauriert werden soll. Mit D as Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat mit der Erweiterung der Intensivstation an der Klinik für Innere Medizin I und III in Kiel begonnen. Ziel ist es u. a., bis April die baulichen Voraussetzungen für eine bestmögliche Hygiene zu schaffen. Die Erweiterung um zwölf Intensiv-Einzelbetten und erfor derliche Nebenräume war als Konsequenz der Übertragung des Acinetobacter bau mannii vor rund einem Jahr auf der Kieler Intensivstation beschlossen worden. Die Erweiterung ist eine Übergangslösung, bis wie berichtet in fünf Jahren das geplante Zentralklinikum fertigstellt ist. Mit der Erweiterung sollen ab April ausreichend In tensivkapazitäten zur Verfügung stehen, um auch in Notfallsituationen Patienten mit Infektionsrisiko zu isolieren. Für die Interimslösung wurden insgesamt 23 Mo dule angeliefert und aufgebaut. Prof. Ulrich Stephani, Dekan der medizinischen Fa kultät an der Christian-Albrechts-Universität, sieht damit einen „Notstand vorüber gehend gemildert“. Die Kosten in Höhe von rund 7,9 Millionen Euro trägt das Land Schleswig-Holstein. Die Erweiterung der Intensivstation ist Teil des Maßnahmen pakets zur Eindämmung von multiresistenten Keimen. Wissenschaftsministerin Kristin Alheit (SPD) und Prof. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, hal ten die Erweiterung für eine wichtige Voraussetzung, damit das Haus für künftige Notfälle gewappnet ist und die eigenen Anstrengungen des Hygiene-Managements greifen können. Der Interimsbau und die bestehende Intensivstation sind im Erdge schoss miteinander verbunden, um eine effiziente medizinische Versorgung zu er möglichen. (PM/Red) Vorbereitungen für Pflegekammer laufen Foto: UKSH/Deutscher Ärztechor D er Errichtungsausschuss für die Pfle gekammer in Schleswig-Holstein hat unmittelbar nach der Wahl sei nes Vorstands Informationsveran staltungen über die bevorstehende Kam mergründung angekündigt. Außerdem schafft der Ausschuss derzeit die organi satorischen Grundlagen für die Aufga ben der Kammer und bereitet die Regis trierung der Mitglieder und damit die Wahl zur ersten Kammerversammlung vor. Zur Vorsitzenden des Errichtungs ausschusses wurde Altenpflegerin Patri cia Drube gewählt. Vertreten wird sie von Krankenpfleger Frank Vilsmeier. Für die Kinderkrankenpflege ist Maria Lüdeke im Vorstand und mit Maria Lau sen (Krankenpflegerin) ist die ambu lante Pflege integriert. Joachim Luplow vertritt als Krankenpfleger die Interes sen der Gewerkschaft ver.di. Damit sind die drei Berufsgruppen im Vorstand des 13-köpfigen Errichtungsausschusses und auch die Gewerkschaft vertreten. „Damit machen wir deutlich, dass bei aller bis herigen Kritik die Vorteile der Pflegen den mit einer Pflegekammer überwiegen werden – wenn alle Berufsangehörigen und -organisationen geschlossen zusam menarbeiten“, sagte Vilsmeier. Rhein land-Pfalz gründete vergangenen Monat die erste deutsche Pflegekammer, Schles wig-Holstein wird voraussichtlich das zweite Bundesland, das eine demokra tisch legitimierte Selbstverwaltung der Pflegeberufe in einer Heilberufekammer etabliert. Auch Niedersachsen bereitet ein Kammergesetz vor. (pm/red) Der Deutsche Ärztechor und das Deutsche Ärzteorchester. dem Konzert in Schleswig soll ein Beitrag zur Sanierung des Westturms und des Westgiebels der St. Petri-Domkirche ge leistet werden. Der Deutsche Ärztechor hat seine Wurzeln im Deutschen Ärzteorchester und wurde aus dem Wunsch he raus gegründet, auch Oratorien und große Werke für Chor und Orchester mit Medizinern aufzuführen. Gemeinsam tra fen sich die beiden Ensembles im Dezember 2007 auf Amrum, um das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ein zustudieren und aufzuführen. Der Erfolg ermutigte zu weite ren Konzerten in verschiedenen Städten. Inzwischen besteht der Chor, der auch schon im Ausland aufgetreten ist, aus über 300 Ärzten, Studierenden der Medizin und Angehörigen me dizinischer und medizinverwandter Tätigkeitsfelder aus al len Teilen Deutschlands. Zwei bis drei Mal jährlich trifft sich der Chor mit einem Orchester zu einer intensiven Probenar beit mit anschließendem Konzert. Das Deutsche Ärzteorches ter wurde 1989 in München gegründet. Die Besetzung des Or chesters entspricht einem vollen Sinfonieorchester; im Au genblick gehören ihm rund 150 Mitglieder an. Es sind über wiegend Ärzte aller Fachrichtungen, Studierende der Medi zin, Angehörige von medizinassoziierten Berufen, die sich drei bis vier Mal jährlich projektbezogen zu Probenphasen mit anschließendem Konzert treffen. Daneben finden zahlreiche kammermusikalische Aktivitäten statt. Viele der Orchester mitglieder verfügen zusätzlich zur medizinischen Ausbildung über eine professionelle musikalische Ausbildung. Der Kar tenverkauf für Norddorf erfolgt über Amrumtouristik (www. amrum.de/aktuelles/veranstaltungen/veranstaltungs-kalen der). In Schleswig ist freier Eintritt, es wird um eine Spende für die Domturmsanierung gebeten. (pm/red) 6 // T I T E L T H E M A F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 ÄRZTETAG GOÄ-Strategie findet Mehrheit Prof. Frank Ulrich Montgomery. Foto: axentis Kritik beim Ärztetag in Berlin laut, aber deutlich in der Minderheit. Delegierte stärken den Verhandlungsführern klar den Rücken. T I T E L T H E M A // 7 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 Foto: axentis D as Ziel ist unstrittig: Eine Novellierung der ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ) wird nach Jahrzehnten der Stagnation unter Ärzten als überfällig angesehen. Wie die Novellierung aber aussehen sollte, wird so unterschiedlich bewertet, dass sich selbst langjährige Beobachter mit Prognosen über den Ausgang des außerordentlichen Deutschen Ärztetages am 23. Januar zurückhielten. Auch die unterschiedlichen Gemütslagen, die zur Eröffnung im Berliner Hotel Estrel zu spüren waren, hatten daran ihren Anteil: größtenteils Besonnenheit in den Delegiertenreihen, teils aufgebrachte Stimmung unter ärztlichen Zuschauern, gespannte Atmosphäre auf dem Podium. Kritiker und Befürworter des von den Verhandlungsführern der Bundesärztekammer ausgehandelten Kompromisses hatten zu den unterschiedlichen Gemütslagen im Vorfeld kräftig beigetragen. Bundesärztekammer-Präsident Prof. Frank Ulrich Montgomery persönlich hatte schon im Dezember im Fall eines Scheiterns die Bürgerversicherung – und damit ein Schreckgespenst für viele Ärzte – vorhergesagt. Die Kritiker dagegen sehen in dem Kompromiss nicht weniger als einen Angriff auf die Freiberuflichkeit; ihre Bedenken hatten sie im Vorfeld medial fast inflationär verbreitet. Entsprechend gespannt war die Stimmung, die von zahlreichen Zwischenrufen aus den Reihen hinter den Delegierten gekennzeichnet war, und entsprechend kämpferisch die Auftaktrede des Präsidenten, der einen kurzen Überblick über die langjährigen Bemühungen um eine GOÄ-Novellierung und über die zahlreichen Beschlüsse von Ärztetagen zur GOÄ gab und dabei immer wieder betonte, wie nah man inzwischen am Ziel sei – und wie schnell diese „Jahrhundertchance“ vorbei sein könne. Montgomery wiederholte noch einmal seine in den vorangegangenen Wochen häufig geäußerte Mahnung, der Bürgerversicherung nicht den Weg zu ebnen. Die Verhandlungsführer der BÄK, Dr. Theodor Windhorst und Dr. Bernhard Rochell, machten die aus ihrer Sicht die in den Verhandlungen erreichten Fortschritte deutlich: „Wir waren noch nie so weit“ – auch wenn nicht jeder Wunsch der Ärzteseite durchzusetzen sei. Aber: Immerhin über 80 Prozent der in den vorangegangenen Ärztetagen zur GOÄ-Novellierung verabschiedeten Aufträge und Beschlüsse seien damit umgesetzt. Rochell beschwor die Delegierten fast, sich den Realitäten zu stellen und das Verhandlungsergebnis mit einem überzeugenden Votum zu unterstützen. „Mit 51 Prozent können wir uns nicht aus der Deckung trauen.“ Zwischen den beiden Verhandlungsführern der BÄK trug der Vizepräsident Mit Plakaten und Zwischenrufen machten Kritiker ihrem Ärger über das Verhandlungsergebnis zur GOÄ Luft – die Delegierten ließen sich davon aber nicht beeindrucken. der Berliner Ärztekammer die Argubei der Anwendung des Steigerungsmente der Gegner vor. In einer fast einsatzes haben wird: „Freie Vereinbarunstündigen Fundamentalkritik ließ Dr. gen werden faktisch kaum noch möglich Elmar Wille kein gutes Haar an dem von sein“, behauptete er. Ein weiterer zen Rochell und Windhorst ausgehandelten traler Kritikpunkt Willes: Laut KomproKompromiss: Es gehe nicht ums Geld, so miss soll ein Arzt eine Vergütung nur Wille, „sondern um grundlegende Ännoch für Leistungen abrechnen dürderungen, die die Freiheit unseres Befen, für deren Erbringung er nach Weirufs weiter beschränken“. Sein Hauptkri- terbildungsrecht die fachliche Qualifitikpunkt war – wie zu erwarten – die ge- kation besitzt. „Sind wir jetzt schon so plante paritätisch besetzte Gemeinsame weit, dass wir ohne Not selber VorschläKommission (GeKo). Deren Entscheige zur Beschränkung der eigenen Bedungen sollen wie bislang die des Konrufsfreiheit vorlegen? Reichen uns nicht sultationsausschusses Empfehlungscha- die teilweise schwer erträglichen Einrakter haben, wobei die Bundesärztegriffe der GKV in die ärztliche BerufsDelegierte aus allen Landesärztekammern kammer nicht überstimmt werden kann. freiheit?“, fragte Wille, der aus den Reiwaren in Berlin Bei unterschiedlichen Auffassungen soll hen der Zuschauer wiederholt Applaus stimmberechtigt. das Bundesgesundheitsministerium die erhielt, während sich die Delegierten beverschiedenen Standpunkte zur Weiter- deckt hielten. entwicklung der GOÄ vorgelegt bekomWindhorst ging insbesondere auf men. Wille stört, dass die GeKo-Vorgadie GeKo-Vorwürfe Willes ein. Dessen ben verbindlich sind und das Gremium Befürchtungen kann er wegen des VetoDelegierte umfasste damit künftig maßgeblich auch über die rechts nicht teilen, kein Arzt werde eine die Delegation aus Einführung neuer Untersuchungs- und Empfehlung mittragen, die seinem BeSchleswig-Holstein. Behandlungsmethoden in der Privatme- rufsstand schadet, so Windhorst. Zur dizin mit entscheide. Seine Befürchtung: Vergütung nach Maßgabe des Weiterbil„Im letzten Reservat freier ärztlicher Tä- dungsrechts sagte er: „Es muss doch ein tigkeit wird sich die GeKo als GemeinMindestmaß an Qualifikation geben.“ samer Bundesausschuss für den privatUnd diese Qualifikation sei allein mit Minuten Redezeit der Approbation nicht für jeden Eingriff standen in der Debat- ärztlichen Bereich etablieren.“ Außerdem erwartet der Vizepräsident der Ber- gegeben. te für jeden Redner zur Verfügung. liner Ärztekammer, dass der einzelne In der folgenden Debatte wurden Arzt kaum noch Ermessensspielraum zahlreiche Forderungen laut. Martin Grauduszus aus Nordrhein forderte gleich zu Beginn der Debatte den „Reset-Knopf “ und den Einstieg in neue, Einen Tag vor dem außerordentlichen Deutschen Ärztetag beunbelastete Verhandlungen. Ellis Huschäftigte sich auch der schleswig-holsteinische Landtag mit der ber aus Berlin dagegen bescheinigte den GOÄ-Novellierung. Die SPD warnte vor einer Novelle, „die eine Verhandlungsführern ein „fulminanüberzogene Steigerung privatärztlicher Honorare in zweistellites und akzeptables Ergebnis“ und empger Prozenthöhe zur Folge hat“, die CDU vor einer Verhinderung fahl Unterstützung. BDI-Chef Dr. Wolfder Novellierung und vor einem Missbrauch des Themas zu eigang Wesiack aus Hamburg, der nicht ner Systemdebatte. Die FDP prangerte den Stillstand an und als Delegierter nach Berlin gekommen forderte, „gutes Geld für gute Arbeit“ müsse auch für Ärzte gelwar und dem die Delegierten dennoch, ten. Nach Ansicht der Grünen-Abgeordneten Dr. Marret Bohn wie auch dem Vorsitzenden des Hausist die Novellierung der Gebührenordnung überfällig, aber auch ärzteverbandes Dr. Ulrich Weigeldt, Reeine andere Verteilung zwischen den Fachgruppen. (di) derecht einräumten, sprach vom „ordnungspolitischen Sündenfall“, den die 250 8 2 T HE MA I M L ANDTAG 8 // T I T E L T H E M A F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 V E RH A N D LU N G S FÜ HRE R I N BAD SE GE BE RG Info für schleswig-holsteinische Abgeordnete: Dr. Theordor Windhorst im Dezember im ECS. In einer außerordentlichen Kammerversammlung der Ärztekammer Schleswig-Holstein zeichnete sich schon kurz vor Weihnachten überwiegend Zustimmung zur GOÄNovellierung ab. Mit Dr. Theodor Windhorst und Dr. Bernhard Rochell hatten die beiden Verhandlungsführer der Bundesärztekammer in Bad Segeberg die wichtigsten Rahmenbedingungen des angestrebten Kompromisses mit der PKV und der Beihilfe skizziert. „Wir brauchen einen Neustart in der GOÄ und wir müssen klarmachen, dass wir die Novellierung auch wollen“, sagte Windhorst vor den Delegierten im Bildungszentrum der Kammer. Nach seiner Einschätzung ist eine Chance zur Anpassung des Privathonorars nach Jahrzehnten des Stillstands vorhanden, wenn die Ärzteschaft hinter den Reformvorschlägen steht – was dann vier Wochen später in Berlin auch eintrat. Bei einer Ablehnung durch die Ärzte hätte der Vorsitzende des Ausschusses „Gebührenordnung“ mit einer Ersatzvornahme des Ministeriums gerechnet, dann aber ohne Einfluss der Ärzte. „Dann sind wir nicht mehr dabei“, warnte Windhorst. Keine Chance gebe es auf eine Beibehaltung des Status quo: „Die alte GOÄ wird definitiv nicht weiter existieren.“ Rochell und Windhorst informierten über wichtige Eckpunkte der Verhandlungen: Ein nicht unterschreitbarer Einfachsatz, der voraussichtlich der Höhe des derzeitigen 2,4-fachen Satzes entsprechen wird. Eine Steigerung ist auf den doppelten Satz möglich, also auf den nach heutigem Maßstab 4,8-fachen Satz. Leistungen, bei denen gesteigert werden kann, sollen in einer Positivliste aufgeführt werden, Steigerungsausschlüsse in einer Negativliste. Eine Berechnung über den doppelten Satz hinaus bleibt ebenfalls möglich, erfordert aber einen schriftlichen Behandlungsvertrag. Windhorst und Rochell machten in Bad Segeberg deutlich, dass es sich um einen Kompromiss handelt, nicht um eine Wunschliste der Ärzte. Eine nur von Ärzten erstellte GOÄ-Novelle lasse sich nicht realisieren: „Keiner soll uns reinreden ist nicht verhandelbar.“ Vereinzelte kritische Stimmen aus den Reihen von Delegierten und Berufsverbänden betrafen in erster Linie eine befürchtete stärkere Einflussnahme der Politik. (di) 1988 wurde die GOÄ letztmals substanziell angepasst. Anschließend gab es nur Überarbeitungen. 2000 entwickelte die BÄK ein Vorschlagsmodell, das von der damaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) abgelehnt wurde. 2008 beginnt die BÄK mit der Entwicklung einer eigenen GOÄ auf Basis einer betriebswirtschaftlichen Kalkulation. BÄK mit diesem Kompromiss riskiere. Rudolf Henke aus Nordrhein wiederum forderte, dass sich der Ärztetag in der Konsistenz der eigenen Entscheidungen bewegen müsse und folglich ein Scheitern nicht möglich sei. Deutlich wurde, dass besonders die Delegierten aus Westfalen-Lippe ihrem Verhandlungsführer und Kammerpräsidenten Windhorst den Rücken stärkten, während Berliner und Delegierte aus BadenWürttemberg überwiegend kritisch blieben. Die große Mehrheit der Delegierten zeigte dann in der Abstimmung, dass sie den Verhandlungsführern vertrauen und den Kompromiss mittragen, auch wenn dabei nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann. Mit dem mit großer Mehrheit verabschiedeten Leitantrag fordert der Deutsche Ärztetag die Bundesregierung auf, die GOÄ-Novelle noch in der laufenden Legislaturperiode in Kraft zu setzen – unter bestimmten Bedingungen: Die neue GOÄ erfüllt weiterhin eine doppelte Schutzfunktion für Patienten und Ärzte. Durch das Festlegen ausgewogener Preise werden die Patienten vor finanzieller Überforderung geschützt und die ärztlichen Leistungen angemessen vergütet. Durch das Festlegen nicht unterschreitbarer Gebührensätze unter Berücksichtigung gerechtfertigter Ausnahmefälle werden die notwendigen Voraussetzungen einer menschlichen und qualitativ hochwertigen Patientenversorgung gewährleistet. Das Gebührenverzeichnis der neuen GOÄ entspricht dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft. Da rin noch nicht abgebildete innovative Leistungen können wie bisher ohne Verzögerung durch die behandelnden Ärzte erbracht und analog mittels gleichwertiger vorhandener Gebührenpositionen abgerechnet werden. Foto: axentis/di Blick auf Vorstand, Redner und Präsidium: Auftakt für den außerordentlichen Deutschen Ärztetatg. Neben den 250 Delegierten waren auch zahlreiche Ärzte als Zuschauer und Medienvertreter in das Berliner Hotel Estrel gekommen. T I T E L T H E M A // 9 Fotos: axentis AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 Abweichende Honorarvereinbarungen sind weiterhin möglich. Gehalts- und Kostenentwicklungen einschließlich des Inflationsausgleichs sind bei der Festlegung der Europreise der neuen GOÄ und ihrer künftig fortlaufenden Überprüfung und Anpassung in einem fairen Interessenausgleich mit den nach § 11 BÄO „zur Zahlung der Entgelte Verpflichteten“ zu berücksichtigen. Die Festlegung und Weiterentwicklung der Europreise der neuen GOÄ soll unter Erhalt ihrer Doppelschutzfunktion auch im Vergleich mit der Anpassungshöhe und den Anpassungsintervallen anderer Gebührenordnungen freier Berufe angemessen sein. Die Bundesärztekammer verständigt sich mit dem BMG, dem PKV-Verband und der Beihilfe darauf, während der geplanten 36-monatigen Monitoring-Phase im Anschluss an die Inkraftsetzung der neuen GOÄ eventuelle Inkongruenzen hinsichtlich der Abrechnungsbestimmungen, der Legenden und Bewertungen der Gebührenordnungspositionen unter Anhörung der ärztlichen Verbände und Fachgesellschaften zu identifizieren und zu beheben. Die Praktikabilität und die Angemessenheit der neuen Steigerungssystematik werden überprüft und dabei festgestellte Mängel behoben. Die Ergebnisse der Prüfungen und die daraufhin ergriffenen Maßnahmen werden durch die Bundesärztekammer fortlaufend veröffentlicht. Außerdem beinhaltet der Leitantrag eine klare Erwartung und zugleich eine Warnung an die Gesundheitspolitik: „Die Ärzteschaft erwartet jetzt, dass die Politik ihre Zusagen einhält. Die dringend notwendige GOÄ-Novelle darf nicht dem beginnenden Bundestagswahlkampf geopfert werden.“ Trotz der deutlich ausgefallenen Abstimmung bekräftigten die Gegner an den folgenden Tagen noch einmal ihre Positionen. Die Allianz Deutscher Ärzteverbände und der Deutsche Hausärzteverband bezeichneten das Verhandlungsergebnis auch nach dem Ärztetag als „nicht akzeptabel“. „Es ist für die niedergelassenen Ärzte enttäuschend, dass der außerordentliche Ärztetag mit der vom Marburger Bund gestützten Mehrheit dieser Auffassung durch Ablehnung des Entschließungsantrages ,Forderung der Nachverhandlung des bisherigen Ergebnisse‘ nicht gefolgt ist“, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die Verbände blieben bei ihrer Einschätzung, dass die privaten Krankenversicherer bei einer Umsetzung des Kompromisses „Einfluss auf Fragen haben, die ausschließlich die Patienten sowie ihre behandelnden Ärzte betreffen“. Die Verbände kündigten an, „auch zu- Klares Ergebnis: Die Delegierten folgten dem Leitantrag des Bundesärztekammer-Vorstands. 2010 legt der PKV-Verband einen Gegenentwurf zur BÄK-Novelle vor – auf Basis des EBM. 2012 nehmen BÄK und PKV Verhandlungen auf Grundlage des BÄK-Entwurfs auf. Ziele sind ein fairer Interessenausgleich, aber auch eine angemessene Vergütung. Dr. Elmar Wille, Vizepräsident der Ärztekammer Berlin, machte seine ordnungspolitischen Bedenken in einer einstündigen Rede deutlich. künftig das Vorgehen der BÄK im Zuge der Novellierung der GOÄ kritisch zu begleiten“. Die Freie Ärzteschaft sprach von einer „bedauerlichen Entscheidung“, die der Verein auf „einseitige Information“ sowie einen „Funktionärsblock angestellter Ärzte und Mitglieder des Marsoll der Politik ein Kompromissvorschlag burger Bundes“ zurückführte, die nach vorgelegt werden. Ziel seiner Auffassung „gegen Selbstständigist es, die Novelliekeit und ärztliche Unabhängigkeit“ sterung noch in dieser hen. MB-Chef Henke bezeichnete diese Legislaturperiode zu verabschieden. Äußerungen als „ärgerlich“, weil sie den Eindruck vermittelten, die Entscheidung 2016 sei ohne Zutun der niedergelassenen Ärzte gefallen. „Ein Großteil der Delegierten des Ärztetages sind ambulant tätige Ärzte, die sich im erkennbaren Gegensatz zu solchen Erklärungen der Linie der innerärztlichen Kritiker verweigert haben. Man sollte nicht die Legitimität des Ärztetages infrage stellen, wenn man selbst eine schwächere Legitimation hat“, sagte Henke. Sein Appell: „Wir sollten die innerärztlichen Auseinandersetzungen der letzten Monate jetzt hinter uns lassen.“ Dirk Schnack 1 0 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 KONGRESS Die Entwicklung in Deutschland führe sonst irgendwann zu einem „ICD-Code Tod durch Datenschutz“, sagte Franz scherzhaft. Fest steht für ihn, dass die Digitalisierung erheblich dazu beitragen könnte, die vermisste Vernetzung zu beschleunigen. Hierbei sieht er die Akteure noch nicht aufgeschlossen genug: „Ich habe das Gefühl, dass die Patienten schon weiter sind als die Dienstleister.“ Zumindest die gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherer sehen sich selbst offenbar als aufgeschlossen bei diesem Thema. Zumindest die Zahl an digitalen Angeboten, mit denen ihre Versicherten ärztliche Behandlungen begleiten und ergänzen können, gibt ihnen Recht. Vorteile der digitalen Angebote sind nach Ansicht von Dr. Tom Albert von der Axa Krankenversicherung der niedrigschwellige und anonyme Zugang, die uneingeschränkte ten von E-Health, auf den stark ausgeVerfügbarkeit und die Unabhängigkeit prägten Lobbyismus und, wie schon in von Zeit und Ort. Klar ist für ihn aber, der Vergangenheit, auf das nach seiner dass digitale Angebote nur zur BegleiBeobachtung fehlende „Wir-Gefühl“ der tung oder zur Überbrückung etwa von Branche. Wartezeiten dienen können, nicht aber Bei der Ursachenforschung spielte als Ersatz für den Arztbesuch. Die VersiKlinikmanager Dr. Roland Ventzke den cherungen sehen in der steigenden Zahl Ball an die Politik zurück. Der Verwalder Entwicklungen aber zugleich das tungschef des Städtischen Krankenhau- Problem für die Nutzer, passende Angeses Kiel erinnerte an die gescheiterten, bote zu finden. Klaus Rupp von der Techweil politisch nicht nachhaltigen Bemü- niker Krankenkasse (TK) sprach von eihungen um die integrierte Versorgung nem „unübersichtlichen Markt“. Seine in Deutschland. „Alle probieren sich am Kasse hat deshalb eine Checkliste entwiThema aus, alles ist Stückwerk geblieckelt, an der sich Versicherte orientieren ben“, lautete Ventzkes Fazit. Er appellier- können. Insbesondere Online-Coaches te an die Politik, dauerhaft verlässliche erfreuen sich bei den Versicherten der Rahmenbedingungen zu schaffen, damit TK großer Beliebtheit. Rund 400.000 die Vernetzung auch gelingen kann. Zu- Versicherte nutzen diese Angebote, um gleich erinnerte er daran, dass es Aufga- sich etwa über Ernährung oder Bewebe der Politik ist, die Investitionsfördegung zu informieren und um sich anleirung zu erhöhen. Wie berichtet leiden ten zu lassen. „Da wird die analoge Kursdie Krankenhäuser in Schleswig-Holwelt immer mehr ersetzt“, sagte Rupp. stein seit Jahren unter einem InvestitiDamit entwickeln sich Smartphones zu onsstau. Trotz dieses Nachteils kommen „digitalen Lotsen“, die nach seiner Eindie Krankenhäuser aber nicht in den Ge- schätzung auch die Compliance verbesnuss von Wirtschaftsförderung, stellte sern können. Ob sich digitale Angebote Ventzke fest. in der realen Versorgungswelt durchsetDr. André Kröncke, Gründer der zen werden, ist nach seiner Einschätzung Notarztbörse, nannte ein weiteres Deauch von den Ärzten abhängig, die solfizit: die Überregulierung. Neben dem che Angebote empfehlen und ErgebnisGesetzgeber hält er auch die eigenen se in die Sprechstunde integrieren könnärztlichen Institutionen zumindest für ten. Eine wesentliche Hürde sieht Thomitverantwortlich. Als Folge hätten sich mas Wortmann von der Barmer GEK die unterschiedlichen Bedingungen im u. a. noch in den Vergütungsregeln, die stationären und ambulanten Sektor wei- die Einbeziehung digitaler Angebote nur ter auseinanderentwickelt. Klinikärzte, unzureichend abbilden. Er sprach sich die in die ambulante Versorgung wechdafür aus, die Chancen der Digitalisieseln, finden sich nach seiner Beobachrung stärker als bislang zu nutzen, um tung im neuen Sektor nur schwer zudie Vernetzung zwischen den Akteuren recht. Als Beispiele für Überregulievoranzutreiben. Als treibende Kraft sieht rung nannte Kröncke Budgets, die Kon- er den Patientennutzen. Der Grund für sequenzen beim Wechsel von einer Lan- das breite kassenseitige Angebot ist aber desärztekammer zur nächsten und die nicht nur die Versorgungssteuerung, wie Bestimmungen des Datenschutzes. Pramono Supantia von der AOK NordDiesen Punkt griff auch Michael ost einräumte, es gehe auch um die PosiFranz von der CompuGroup auf. Er tionierung im Wettbewerb. warnte davor, Menschen über DatenTK-Chef Dr. Jens Baas ist überzeugt, schutzbestimmungen zu „entmündigen“. dass die Patienten die Vorteile etwa ei- Boom trotz Defiziten A ls „Spitzentreffen einer Boombranche“ wurde der diesjährige Kongress Vernetzte Gesundheit von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer bezeichnet. So zufrieden er angesichts der zahlreichen Beschäftigten im Gesundheitswesen mit ihrem Beitrag zur Wirtschaftsleistung sein kann, er hält diesen Beitrag für steigerungsfähig. Die Branche schöpfe ihre Potenziale nicht aus, mahnte Meyer zum Kongressauftakt in Halle 400. Zur Untermauerung seiner These verwies er auf die nicht optimale Vernetzung, auf die noch schlummernden Möglichkei- Kongresseröffnung in der Halle 400 in Kiel. 400.000 TK-Versicherte nutzen Apps aus dem Bereich Gesundheit. Foto: Agentur WOK GmbH Kongress Vernetzte Gesundheit: „Boombranche“ schöpft ihre Potenziale nicht aus. G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 1 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 Fotos: Agentur WOK GmbH Zahlreiche Diskussionsrunden, hier mit Ärztekammer-Präsident Dr. Franz Bartmann (links) standen den Besuchern des Kongresses zur Auswahl. ner elektronischen Patientenakte höher einschätzen als die Risiken. Er verspricht sich größere Transparenz von einer elektronischen Patientenakte, die nach seiner Ansicht Aufgabe der Krankenkassen ist – die dann auch die Kosten dafür zu tragen hätten. Ohne digitale Unterstützung wird es nach Baas‘ Einschätzung keine Transparenz im Gesundheitswesen geben. Ein anderes Thema, über das beim Kongress diskutiert wurde, ist die Integration von Flüchtlingen in den Gesundheits-Arbeitsmarkt. Deutlich wurde, dass schnelle Lösungen nicht in Sicht sind. Hürden sind nach Einschätzung von Arbeitgebern im Gesundheitswesen die Sprache und die Registrierung der beruflichen Qualifikation. „Der Staat ignoriert die Registrierung der beruflichen Qualifizierung“, sagte etwa Dr. Yazid Shammout. Der Geschäftsführer der Dana-Senioreneinrichtungen musste zwei Stationen schließen, weil ihm das Pflegepersonal fehlt. Sein Ziel, kurzfristig 25 Flüchtlinge einzustellen, scheiterte, weil die beruflichen Qualifizierungen nicht erhoben werden. Shammout sieht darin ein bedeutendes Hemmnis für die Integration: „Die gelingt nicht im Flüchtlingslager.“ Das gleiche Manko bestätigte Dr. Franz Bartmann. Der Präsident der Ärztekammer SchleswigHolstein vermisst einen Überblick über die Zahl der nach Deutschland flüchtenden Ärzte. Ohne Kenntnis der beruflichen Qualifikation können die Kammern diese auch nicht prüfen und anerkennen. Bartmann berichtete in Kiel aber von persönlichen Initiativen von Ärzten, die Kollegen in Flüchtlingslagern helfen und sie zur Ärztekammer vermitteln. „So ist ein Netzwerk entstanden. Formal ist aber nichts passiert“, sagte Bartmann. Für Arbeitgeber bedeutet die Integration von Flüchtlingen einen deutlichen Mehraufwand. Nach Erfahrungen von Ameos-Chef Michael Dieckmann steht fest: „Man muss sich um jeden Fall individuell kümmern, sonst gelingt die Integration nicht.“ Umfangreiche Erfahrungen mit der Integration ausländischer Beschäftigter hat das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Von den insgesamt rund 13.000 Mitarbeitern kommen 1.100 aus insgesamt 112 Staaten. Vorstandschef Prof. Jens Scholz berichtete, dass sich viele von ihnen schon Jahre vor der Einreise und Aufnahme der Arbeit in Deutschland sprachlich qualifizieren. Die Erwartung, dass Flüchtlinge die erforderlichen Sprachkenntnisse in einem Crashkurs innerhalb von drei Monaten erwerben könnten, hält er für übertrieben. Ein zusätzliches Problem bei den Flüchtlingen sind die oftmals fehlenden Papiere. Bei manchen seien das Alter, die Schreibweise des Namens und die Qualifizierung unbekannt. „Das zu erheben ist nicht Aufgabe der Kliniken, sondern des Staates“, sagte Scholz. Einig waren sich die Arbeitgeber mit SchleswigHolsteins Wirtschafts-Staatssekretär Dr. Frank Nägele, dass Behörden und Arbeitgeber besser kooperieren könnten. Nägele hält einen Mehraufwand für die Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt insbesondere für große Unternehmen aber für vertretbar: „Sie führen so große Unternehmen, dass Sie sich Personalentwicklung leisten können“, sagte Nägele an die Adresse der Klinikchefs. Kleine Betriebe könnten diesen Aufwand nicht betreiben. „Ich will Medizin machen, das habe ich gelernt. Man verlangt von mir Verwaltung und Ökonomie – das habe ich nicht gelernt.“ Solche Sätze von Klinik ärzten verdeutlichen den Frust, den insbesondere Ärzte der Baby-BoomerGeneration zum Teil im Klinikalltag empfinden. Nicht nur Medizin, sondern auch Management und Adminis tration wird von ihnen verlangt – in welchem Ausmaß, machte ein nur spärlich besuchter Pre-Workshop in Kiel deut- 13.000 Mitarbeiter hat das UKSH insgesamt in Voll- und Teilzeit an seinen Standorten in Kiel und Lübeck. 1.100 dieser Beschäftigten kommen nicht aus Deutschland und erfordern z. T. höheren Integratiosaufwand. 112 unterschiedliche Nationalitäten haben die Mitarbeiter und bieten damit einen reichhaltigen Sprachschatz. lich. Klinikunternehmen schulen heute ihre Ärzte in allen Hierarchiestufen, damit sie Verständnis über ihre Kerntätigkeit hinaus entwickeln und für weitere Aufgaben qualifiziert sind. Der „medizinische Leuchtturm“ als Qualifizierung für einen Chefarztposten reicht etwa Dr. Daisy Hünefeld schon lange nicht mehr aus. Das Vorstandsmitglied der Münsteraner St. Franziskus-Stiftung ist selbst Ärztin und Ökonomin. Von Chefärzten erwartet sie Sozial- und Methodenkompetenz. „Es geht mindestens zu 30 Prozent um Soft Skills“, sagte Hünefeld. Sie appellierte an Ärzte, sich auf die Anforderungen vorzubereiten: „Sonst ist man Profi in der Medizin und Amateur als Führungskraft“ – folglich sei man als solche nicht tauglich. Und trotz des Fachkräftemangels werden sich Klinikunternehmen nach ihrer Beobachtung nicht dazu hinreißen lassen, Ärzte auf Posten zu befördern, für die ihnen die Voraussetzungen fehlen. Denn: Fehlbesetzungen sind extrem teuer. Wie intensiv Kliniken Ärzte auf dem Weg zum „Medical Manager“ begleiten, zeigt auch das Beispiel des 6K-Verbundes. Die sechs kommunalen Kliniken dieses Zusammenschlusses in Schleswig-Holstein bieten ihren über 1.000 Ärzten regelmäßig Schulungen an, die über die Medizin hinausgehen. Das zum Verbund zählende Klinikum Itzehoe etwa bietet Einzelcoaching für Chefärzte, Profilschärfungen für Oberärzte und Grundlagenschulungen für Assistenzärzte. Gunda Dittmer, stellvertretende Klinikdirektorin in Itzehoe, hält solche Qualifizierungen heute für unverzichtbar, u. a. weil sie Kompetenzen stärken, die Attraktivität des Arbeitgebers erhöhen, eine gemeinsame Kultur auch im Verbund schaffen und das Vertrauen stärken. Führungspositionen sind nach ihren Angaben inzwischen in ihrem Klinikum ohne solche Schulungen nicht mehr zu erreichen. Dirk Schnack 1 2 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 LESERBRIEF GEBURTSHILFE „Ohne Netz und doppelten Boden“? Trendwende oder Effekt von kurzer Dauer? Ihr Artikel erweckt den Eindruck, als wenn in den großen geburtshilflichen Kliniken Schleswig-Holsteins die Sicherheit zuhause ist, während in Eckernförde zwar alles nett und schön ist, aber ansonsten ohne Netz und doppelten Boden gearbeitet wird. Als hier geburtshilflich tätige Belegärztin muss ich dazu sagen: Dies ist nicht der Fall! Sicherheit für Mutter und Kind ist oberstes Gebot für jede Geburt. Innerhalb von Minuten kann aus einer „unkomplizierten, natürlichen Geburt“ heraus eine Gefahrensituation entstehen, der sofort kompetent begegnet werden muss. Dies ist in Eckernförde jederzeit gewährleistet! Erstens durch die Betreuung: Eine Hebamme für eine Schwangere, d. h. die Hebamme überwacht nicht durch Blick auf eine „zentrale CTG-Anlage“, sondern durch persönliche Anwesenheit an der Seite der Schwangeren. Zweitens: Wir Belegärzte sind ausschließlich Fachärzte mit langjähriger geburtshilflicher Erfahrung und können umgehend alle Maßnahmen ergreifen, die nötig sind (Schleswig-Holstein insgesamt: 68,8 Prozent Facharztanwesenheit bei der Geburt). Drittens: In den allermeisten Fällen kennen wir die Schwangere, den Verlauf der Schwangerschaft und eventuelle Risiken. Während in Schleswig-Holstein 56 Prozent der Frauen sich beim Arzt einer Geburtsklinik vorstellen, beträgt dieser Anteil in Eckernförde 99,5 Prozent. Das schafft zusätzlich Sicherheit und Vertrauen für die Gravide. Viertens: Zusammen mit unseren Kinderärzten (dabei sind zwei Neonatologen) bilden wir ein Team. Ist eine Behandlung des Neugeborenen nötig, z. B. bei Infektion oder Hypoglykämie, erfolgt eine Therapie im Zimmer der Mutter, oft im Arm der Mutter. Mutter und Kind bleiben zusammen, das ist hier der oberste Grundsatz. Die Integration auch kranker Kinder auf die Wochenstation unterscheidet uns wesentlich von den meisten anderen geburtshilflichen Abteilungen. 2014 wurden 0,7 Prozent unserer Neugeborenen nach extern in eine Kinderklinik verlegt, in Schleswig-Holstein insgesamt 10,5 Prozent. Sämtliche Zahlenangaben sind der Perinatalstatistik 2014 entnommen. Dr. Swana Swalve-Bordeaux , Eckernförde ANMERKUNG DER REDAKTION Andere Interpretation Der im ersten Absatz des Leserbriefs geschilderte Eindruck war weder beabsichtigt noch lässt er sich nach Meinung der Redaktion des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblattes aus dem Artikel ableiten. Autorin Esther Geißlinger hat zu keinem Zeitpunkt ihres Termins in Eckernförde das Gefühl gehabt, dort werde „ohne Netz und doppelten Boden“ gearbeitet. Sie hat also den gleichen Eindruck gewonnen wie unsere Leserin und diesen Eindruck auch im Text wiedergegeben. Dort ist u. a. vom „hohen Standard der Versorgung“ die Rede. Leser mögen sich selbst ein Bild machen in der Titelgeschichte der Dezemberausgabe auf Seite 9. Das zweite Jahr in Folge sind die Geburtenzahlen in Schleswig-Holstein gestiegen – und das in Zeiten, in denen regelmäßig Geburtskliniken geschlossen werden. Wer profitiert davon und wird sich der Trend fortsetzen? D ie ersten sprechen schon von einer Trendwende: Im vergangenen Jahr wurden in Schleswig-Holstein wieder mehr Kinder geboren. Laut Milupa Geburtenstatistik fanden in Hamburg und Schleswig-Holstein zusammen 3,76 Prozent mehr Geburten als im Vorjahr statt. Damit setzt sich der Trend steigender Geburtszahlen nun im zweiten Jahr in Folge fort. Spitzenreiter im nördlichsten Bundesland ist das Städtische Krankenhaus Kiel, das mit 1.872 Geburten einen Anstieg um 2,46 Prozent gegenüber 2014 verzeichnen kann. Der Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Markus Kuther, bestätigt die Tendenz, jedoch mit Einschränkungen: „Erfreulicherweise ist es in den zurückliegenden zwei bis drei Jahren zu einer bundesweiten Tendenz der ansteigenden Geburtenrate gekommen. Das zeigt sich in allen Bundesgebieten, jedoch nicht einheitlich über die gesamte Fläche. Ausgehend von den großen Metropolen sowie den sieben bis acht größten Städten Deutschlands, wo die Geburtenrate schon seit etwas Längerem steigt, ist dieser Trend in Städten wie beispielsweise Kiel zu spüren. Dies spiegelt jedoch nicht eindeutig die Tendenz im gesamten Land wider, da es Bereiche wie Ostholstein oder auch die Westküste gibt, in denen die Geburtenrate eben nicht konstant ansteigt.“ Nach Kiel belegen das Flensburger Diakonissenkrankenhaus mit 1.744 Geburten und einer Steigerung um fast zwölf Prozent und das Lübecker Marien krankenhaus mit 1.505 Geburten und einer Steigerung um sieben Prozent die nächsten Plätze in Schleswig-Holstein. Verglichen mit den großen Geburtskliniken in Hamburg nehmen sich diese Zahlen noch immer bescheiden aus, gleich drei Krankenhäuser kommen dort auf mehr als 3.000 Geburten im Jahr. Spitzenreiter ist das Katholische Marien krankenhaus Hamburg mit 3.304 Geburten. Sinkende Geburtenraten mussten 2015 beispielsweise die Kliniken in Henstedt-Ulzburg (-8,37 Prozent), MöllnRatzeburg (-7,14 Prozent) oder Geesthacht (-7,90 Prozent) verzeichnen. Zu den Gewinnern mit steigenden Geburtenraten zählt in SchleswigHolstein dagegen die imland Klinik in Eckernförde, die eine Steigerung von 12,56 Prozent (690 Geburten 2015) vorweisen kann. Prof. Oliver Behrens, Chefarzt der Frauenklinik der imland Klinik Rendsburg, erklärt sich den Trend durch veränderte Lebensumstände: „Das ist sicher neben den zunehmend besseren Bedingungen zum Thema Beruf und Familie auch der guten und stabilen wirtschaftlichen Situation in Deutschland zuzurechnen, die bei gesicherten Arbeitsbedingungen eine Familienplanung eher erlaubt.“ Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine positive Grundstimmung in der Bevölkerung führt auch Dr. Christian Rybakowski, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Segeberger Kliniken, die in Schleswig-Holstein mit 660 Geburten und einer Steigerung von 5,1 Prozent auf Platz 15 der Liste stehen, als Grund an: „Viele junge Paare realisieren jetzt ihren zurückgestellten Kinderwunsch, weil sie in wirtschaftlich soliden Verhältnissen leben und kaum Angst um ihren Arbeitsplatz haben müssen.“ Ökonomie und Gesetzgebung hätten direkten Einfluss auf die Familienplanung. Das sei zum Beispiel auch bei der Einführung von Betreuungszeiten für Väter zu sehen, die vor einigen Jahren per Gesetz ermöglicht wurden, so Rybakowski. Daneben sehen alle Häuser mit wachsenden Zahlen hohe Qualitätsstandards als Hauptaspekt für ihre positive Bilanz, wie die beiden Chefärzte des Geburtszentrums der Regio Kliniken in Pinneberg, Dr. Stefan Geist und Dr. G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 3 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 sich bei den in den letzten Jahren nicht nur in Schleswig-Holstein ansteigenden Geburtenzahlen um eine nachhaltige Trendwende handelt, ist noch nicht abzusehen.“ Auch im Bericht der Landesregierung „Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen in Schleswig-Holstein“ vom August 2015 wird bei den gestiegenen Geburtenzahlen 2014 nur von einem kurzfristigen Effekt ausgegangen, „der sich aufgrund der demografischen Entwicklung wieder umkehren wird, da die prognostizierte Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter in den nächsten Jahren abnehmen wird“. Für Schleswig-Holstein ergibt sich in dem Bericht eine Schätzung des Geburtenrückgangs von 2014 bis 2020 von 10,1 Prozent und bis 2025 von 13,4 Prozent. Der stärkste Rückgang der Geburten bis 2025 ist laut dem Bericht in den Kreisen Steinburg, Plön, Herzogtum Lauenburg und Dithmarschen zu erwarten. „In der kreisfreien Stadt Kiel sowie im Kreis Stormarn ist der zu erwartenden Rückgang der Zahl der Geburten gering; in Flensburg ist sogar ein leichter Anstieg zu erwarten“, ist zu lesen. Die Flüchtlingssituation fand in diesen Berechnungen noch keine Be- 1.872 Geburten fanden im Städtischen Krankenhaus Kiel statt. Damit ist die Klinik Spitzenreiter in SchleswigHolstein. 1.744 Geburten zählte das Diakonissen Krankenhaus in Flensburg. Das reichte für Rang zwei in SchleswigHolstein. 19,35 % Zuwachs weist das Kreiskrankenhaus Preetz auf. Das ist die höchste Steigerungsrate unter allen Geburtskliniken im Land. In Preetz fanden letztes Jahr 481 Geburten (vs. 403 in 2014) statt. ANzeige Peter Paluchowski: „Der Trend hin zu größeren Geburtskliniken ist aus medizinischer Sicher absolut vernünftig. Die Komplikationsraten in Zentren wie unserem sind niedriger. Mutter und Kind haben mehr Sicherheit. Und die Frauen achten bei der Wahl der richtigen Geburtsklinik auch viel stärker als früher genau auf diesen Sicherheitsaspekt. Sie informieren sich, was eine Klinik leisten kann, wenn doch mal Komplikationen auftreten, und entscheiden sich für Häuser, die wie unseres ein erfahrenes Geburtshilfe-Team und eine umfassende medizinische Ausstattung wie Not-Sektio-OPs oder Frühgeborenen-Intensivstationen vorhält.“ Diesen Aspekt bestätigt auch das Klinikum Itzehoe, wo man leicht sinkende Zahlen meldet. Dort fällt eine hohe Rate an Zwillingsgeburten auf: 28 Zwillingspaare wurden 2015 geboren. Gerade Eltern, die Zwillinge erwarten, wählten die Geburtsklinik oft besonders genau aus, sagt Dr. Uwe Heilenkötter, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Falls es zu Komplikationen kommen sollte, wollen sie rundum gut versorgt sein.“ Insgesamt zeigt sich, dass die Kliniken vermehrt auf natürliche Geburten setzen und dass dies bei den werdenden Eltern positiv ankommt: „Ein weiterer Aspekt ist, dass wir am UKSH die natürliche Geburtshilfe gestärkt haben. Wir haben unsere Kaiserschnittrate gesenkt und auch mehr spontane Entbindungen von Steißlagen und Zwillingen. Die Geburtshilfe ist ganz klar wieder in den Fokus gerückt worden“, so Prof. Nicolai Maass, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel. Im Krankenhaus St. Adolf-Stift in Reinbek setzt man auf Lachgas, das bei den Gebärenden sehr gut ankomme: „Wir wenden seit zwei Jahren Lachgas im Kreißsaal zur Behandlung von Wehenschmerzen an, und die meisten Gebärenden würden bei der nächsten Geburt wieder Lachgas nutzen. Es hat viele Vorteile, da es schnell wirkt, von den Frauen selbst dosiert werden kann und für Mutter und Kind vollkommen ungefährlich ist“, so der Chefarzt der Frauenklinik, Prof. Jörg Schwarz. Die Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH) sieht indes noch keine Veranlassung, eine Trendwende auszurufen: „Dass sich die Geburtenzahlen in den Kliniken unterschiedlich entwickeln, ist nicht neu. Attraktive neue Angebote schmälern teilweise die Inanspruchnahme anderer Standorte. Steigende Geburtenzahlen stärken sicherlich die Basis bestehender Einrichtungen. Der Anstieg dürfte aber kaum so stark ausfallen, dass Strukturdiskussionen obsolet werden. Tendenziell dürfte ein Zuwachs eher in städtischen als in ländlichen Regionen zu erwarten sein. Ob es rücksichtigung, jedoch wird eine Erhöhung der Geburtenzahlen aufgrund der Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten nicht ausgeschlossen. Laut einer Analyse der Bertelsmann-Stiftung vom Juli 2015 wird die Bevölkerung in SchleswigHolstein bis zum Jahr 2030 leicht anwachsen. „Profitieren werden davon allerdings ausschließlich die städtischen Räume, insbesondere im Hamburger Rand“, heißt es. Am Friedrich-EbertKrankenhaus (FEK) in Neumünster sind nach Auskunft des Chefarztes PD Dr. Ivo Markus Heer im vergangenen Jahr bereits rund 20 Geburten diesem Faktor geschuldet. Das Gros der Kliniken erwartet dahingehende Einflüsse auf die Geburtenrate allerdings erst für die Zukunft: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat sich die Bevölkerungszunahme, insbesondere auch durch Flüchtlinge, zumindest für die Landeshauptstadt Kiel und das Städtische Krankenhaus noch nicht in der steigenden Geburtenrate gespiegelt. Es sollte jedoch aufgrund des Altersprofils der Flüchtlinge langfristig auch zu einer demografisch spürbaren Verschiebung kommen, die sich auch in einer zusätzlich gesteigerten Geburtenrate widerspiegeln sollte“, so Kuther. Anne Mey 1 4 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K ZWEITMEINUNG Die TK will mit dem bundesweit einmaligen Projekt erreichen, dass ihre Versicherten vor einem Eingriff am Herzen mehr Sicherheit haben. „Unser Ziel ist es nicht, Kosten zu sparen“, betont Schleswig-Holsteins TK-Chef Dr. jur. Johann Brunkhorst. „In einer persönlich belastenden Situation möchte man als Patient mehr Sicherheit und möglichst viele Informationen bekommen“, sagt Brunkhorst. Die Kooperation mit der Kieler Praxis soll zunächst rund 100 Patienten im Jahr ansprechen. Das Angebot soll Ein bundesweites Pilotprojekt zwischen deshalb vorerst nur in Fachkreisen beeiner Kieler Praxis und der Techniker kannt gemacht werden. Die Nachfrage Krankenkasse hilft Herzpatienten. nach dem Beratungsangebot könnte sonst schnell die vertraglich gesetzten Grenzen sprengen – allein in Schleswig-Holstein werden jährlich mehrere tausend TK-Patienten mit Herzproblemen operiert. Vor einer Ausweitung will die Kasse aber die Evaluation des Pilotprojektes abwarten: „Wir wollen wissen, mit welcher Einschätzung der Patient in das Beratungsgespräch hineingeht und mit welcher er wieder hinausgeht.“ In Schleswig-Holstein werden im Jahr rund 2.500 TK-Versicherte am Herzen operiert. Inklusive aller weiteren Eingriffe rund um das Herz gab es im Jahr 2014 in Schleswig-Holstein insgesamt 7.371 Leistungen im Fachbereich Kardiologie und Kardiochirurgie für Versicherte dieser Kasse. Die TK geht grundsätzlich von einem hohen Bedarf nach solchen Beratungsleistungen aus. Bei geplanten RüPD Dr. Jan Schöttler (links) und Dr. Torsten Morschheuser mit ihrem ckenoperationen bietet die TK deshalb Praxisteam: Sie geben Zweitmeinungen vor Eingriffen am Herzen ab. bereits eine fachärztliche Zweitmeinung an, bundesweit bestehen hierfür Nach den ersten Erfahrungen mit Kooperationen mit über 30 Schmerzder Zweitmeinungssprechstunde werzentren. In Schleswig-Holstein gibt es den die Diagnose und die aufgezeighierzu allerdings keinen Kooperatiten weiteren Schritte zu rund 80 Prozent onspartner, der nächste befindet sich in der Kieler Praxis bestätigt, dort aber in Hamburg. Laut TK ist auch nicht genoch einmal intensiv erklärt und zudem plant, einen Kooperationspartner in Alternativen aufgezeigt. Unter den restSchleswig-Holstein zu suchen. lichen 20 Prozent sind auch viele PatienDie Vertragspartner verwiesen in ten, die wegen eines Notfalls keine Bera- diesem Zusammenhang außerdem auf tung vor einem Eingriff erhalten konnUmfragen, wonach 74 Prozent von insten. Unter diesen Patienten ist die Vergesamt 1.000 befragten Krankenversiunsicherung nach dem Klinikaufentcherten eine zweite Meinung vor Einhalt nach Wahrnehmung der beiden griffen in einem Krankenhaus erfraÄrzte besonders groß, weil eine Aufgen. Voraussetzung: Ihr Arzt hat sie zuklärung zuvor nicht möglich war. Bisvor auf diese Möglichkeit hingewiesen. lang sind die beratenen Patienten in ers- Die von der TK angeführte Umfrage ter Linie zufrieden und dankbar, berich- im Auftrag des kasseneigenen Wissenten die Praxispartner. „Diese Beratung schaftlichen Instituts für Qualität und ist im Alltag einer Klinik kaum zu leisEffizienz im Gesundheitswesen hatte TK-Versicherte aus ten“, sagt Schöttler. Zwar gibt es interdarüber hinaus ergeben, dass viele PaSchleswig-Holstein disziplinäre Konferenzen, in aller Retienten in Deutschland zumindest das werden jährlich am gel aber ohne den Patienten. Der kann in Gefühl haben, zu viele Behandlungen Herzen operiert. Die Beratungsleistung soll der Kieler Praxis auch mit seinen Angezu erhalten. „85 Prozent der Befragzunächst erprobt wer- hörigen erscheinen, um sich mit ihnen ten würden es als hilfreich empfinden, den. Die TK erwartet gemeinsam detailliert über alle Behand- mehr über die Risiken bei Operationen rund 100 Beratungen lungsmöglichkeiten unter Einbeziehung zu erfahren“, teilte die Krankenkasse in jährlich über ihr Pider persönlichen Lebensumstände zu lotprojekt. diesem Zusammenhang mit. informieren. Dirk Schnack Beratung stärkt das Vertrauen 2.500 Foto: Andreas Riess N ach der Diagnose Herzerkrankung besteht bei vielen Patienten große Verunsicherung über die weiteren Schritte. Eine Kieler Gemeinschaftspraxis bietet in einem bundesweiten Pilotprojekt mit der Techniker Krankenkasse (TK) seit Oktober eine unabhängige und für die Patienten kostenfreie Zusatzberatung. Voraussetzung für die Beratung in der herzchirurgischen Gemeinschafts praxis ist die Notwendigkeit eines stationären Eingriffs am Herzen, der Hausarzt muss für die Zweitmeinung eine Überweisung ausstellen. Große Erfahrungen bestehen mit dem jungen Angebot noch nicht. Im Dezember 2015 nahmen sechs Patienten das Angebot wahr, im Januar lagen zehn Anmeldungen von TK-Patienten vor. Die erste Einschätzung von Praxispartner Dr. Torsten Morschheuser: „Die Patienten sind beruhigter, wenn wir die Diagnose bestätigen und Befunde erläutern. Auch für die behandelnde Klinik hat die Beratung also einen Benefit, weil das Vertrauen der Patienten gestärkt wird.“ Zusammen mit PD Dr. Jan Schöttler bietet der Kardiologe und Herzchirurg die Zusatzsprechstunde jeden Dienstag von 8 bis 20 Uhr und nach Absprache auch am Sonnabend an. Das rund einstündige Beratungsgespräch ist TK-Patienten vorbehalten, abgerechnet wird nach GOÄ. Die Praxis wurde Vertragspartner der Krankenkasse, weil sie in der Region ein Alleinstellungsmerkmal hat: Neben Morschheuser ist auch Schöttler Herzchirurg; diese Qualifikation haben bundesweit nur wenige niedergelassene Kollegen. Nach ihren Angaben gibt es bundesweit nur neun niedergelassene Herzchirurgen. Keiner von ihnen ist aber zugleich noch wie Schöttler leitender Oberarzt an einem Universitätsklinikum. Schöttler operiert neben seiner ambulanten Tätigkeit am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel. Die Praxispartner legen aber Wert darauf, dass sie über die Beratung keine Klinikpatienten akquirieren, auch sollen die Patienten anschließend in den überweisenden Praxen weiterbehandelt werden. „Es ist nicht unser Ziel, den Kollegen Patienten wegzunehmen“, stellte Morschheuser bei einem Termin in der Kieler TK-Landesvertretung klar. Grund für das neue Angebot ist die in aller Regel knapp bemessene Zeit in den Sprechstunden beim behandelnden Hausarzt oder Kardiologen, aber auch in den Krankenhäusern. Dort sei „oftmals nicht die Zeit, alle Fragen vor und nach den Eingriffen am Herzen bis ins letzte Detail zu klären“, begründeten die Vertragspartner ihr neues Angebot. Eine Einbeziehung der persönlichen Lebensumstände finde meist aus Zeitgründen nicht statt. F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 5 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 KRANKENKASSEN 6,7 Milliarden Euro für Leistungen Umfangreiche Aufgaben für Kassen: Pflege, Rettungsdienst, Klinikstandorte. U 113 Standorte in Schleswig-Holstein bieten stationäre oder tagesklinische Angebote. 15.000 Betten stehen an diesen Standorten zur Verfügung, darunter 1.500 in Tageskliniken. 4.142 Praxisinhaber gibt es laut vdek in Schleswig-Holstein, hinzu kommen über 1.000 angestellte Ärzte in der ambulanten Versorgung. ANzeige mwälzungen in der Pflege, der Krankenhausplan des Landes, das Rettungsdienstwesen und Neuerungen in der Palliativversorgung zählen zu den wichtigsten Themen, die die Krankenkassen beschäftigen und die bei einem Pressegespräch des Ersatzkassenverbandes (vdek) im Januar im Mittelpunkt standen. Eigentlich hätte bereits Anfang 2016 ein neuer Krankenhausplan vorliegen sollen. Aufgrund der Zusatzaufgaben durch den massenhaften Zuzug von Flüchtlingen verschob das Gesundheitsministerium das Thema kurzerhand. Der Plan für die aktuell 74 Kliniken im Land wird von 2017 bis 2022 gelten. „Wir erwarten Verbindlichkeit und Qualitätsorientierung, außerdem wünschen wir uns, dass das Land die Versorgungsstufen der Häuser festschreibt“, sagte Markus Baal, Experte für stationäre Versorgung beim vdek. Auch Über- und Un terkapazitäten sollten festgestellt und möglichst behoben werden: „Es kann eigentlich nicht angehen, dass Krankenhäuser sich ausrechnen, welche Fachabteilungen sie wollen, sondern der Plan sollte vorgeben, wo was gebraucht wird“, sagte Baal. In jüngster Zeit hätten aber die Landesvorgaben eher einen Ist-Stand geboten, „wie Laternen zum Festhalten“. Aus der Sicht der Kassen wären auch Umstrukturierungen sinnvoll – gemeint ist, dass einige Standorte verschmelzen. Für solche Maßnahmen stehen über das Krankenhausstrukturgesetz Sondermittel zur Verfügung. Arbeitsplätze seien nicht in Gefahr, beteuerte Tank: „Wir brauchen alle Fachkräfte, nur eben teilweise an anderen Orten.“ Was für die Allgemeinkrankenhäuser gilt, trifft besonders für die Geburtskliniken zu: Erneut spricht sich der vdek dafür aus, die Zahl der Standorte zu verringern, „aber auch hier sehen wir keinen Plan des Landes“, bemängelte Armin Tank. Insgesamt fließt mehr Geld in die Kliniken. Hauptsächlich liegt das am Basisfallwert. Zwar gehört Schleswig-Holstein weiterhin zu den Ländern, die unter dem Bundesschnitt liegen, aber der Korridor ist schmaler geworden, somit auch die Abstände zwischen den Ländern. Zudem profitiert die Krankenhauslandschaft vom Sonderinvestitionsprogramm „Impuls“, aus dem allein 2016 rund 100 Millionen Euro fließen können. „Die jüngsten Zahlen zur Haushaltslage des Landes wecken die Hoffnung, dass endlich der Sanierungsstau aktiv angegangen wird“, so Armin Tank. Die Gesamtsumme der notwendigen Investitionen liege bei über einer halben Milliarde Euro. Ein großes Problem für die Kosten träger ist derzeit der Rettungsdienst: Rund 165 Millionen Euro gaben die gesetzlichen Kassen im Jahr 2015 dafür aus. Und dabei fehlen noch die Kosten für die bessere Ausbildung der Notfallsanitäter – Kassen und Dienste streiten, wer die zu tragen hat. „Nun müssen die Schiedsstellen ran“, bedauert Tank. Er hätte sich vom Land eine Hilfe gewünscht: „Das Ministerium macht es sich etwas einfach.“ Ob es dieses Jahr zu einer Lösung komme, sei ungewiss. Aufwendige Verhandlungen stehen auch in einem anderen Punkt an: Das neue Pflegestärkungsgesetz muss in den Heimen umgesetzt werden. Auch in der allerletzten Lebensphase will der Gesetzgeber durch das neue Hospiz- und Palliativgesetz die Lage für Sterbende verbessern. Allerdings befürchtet Sven Peetz, Fachmann für die Pflege und Palliativ- versorgung beim vdek, eher eine Verschlimmbesserung: Da palliativmedizinische Hilfen ausdrücklicher Bestandteil der Regelversorgung in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird, könnten Ärzte, die bisher in den Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) gearbeitet haben, nun eigenständig agieren wollen. „Das könnte das gut ausgebaute System in Schleswig-Holstein ins Wanken bringen“, fürchtet Peetz. Die Kassen wollen den Schulterschluss mit der Kassenärztlichen Vereinigung suchen, um das zu verhindern. Welche Dimensionen das Gesundheitswesen in Schleswig-Holstein angenommen hat, verdeutlichte der vdek anhand einiger Zahlen. 6,5 Milliarden Euro zahlten die gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein im Jahr 2014, im noch nicht endgültig abgerechneten Jahr 2015 waren es nach Angaben des Ersatzkassenverbandes schon etwa 6,7 Milliarden Euro. Teuerster Posten sind mit 1,9 Milliarden Euro die Behandlungen im Krankenhaus, gefolgt von der Vergütung der niedergelassenen Ärzte mit 1,2 Milliarden Euro und den Ausgaben für Medikamente mit 1,19 Milliarden Euro. Posten im dreistelligen Millionenbereich entfallen auf Zahnärzte, Heilmittel und Rettungsdienste. Esther Geisslinger 1 6 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNG Einwohnern brauchen Sie also gar nicht erst anfangen, über die Ansiedlung einer Hausarztpraxis nachzudenken“, redete Maurer Klartext. Es sei denn, die Bürgermeister beenden ihre Kirchturmpolitik und kooperieren in Sachen Ansiedlungen, wie es Kraus ihnen empfahl. „Die Gemeinden sollten sich verbinden und nicht auf einer eigenen Praxis bestehen“, riet Kraus. Motto: Die Hausarztpraxis in der Nachbargemeinde ist besser als keine Hausarztpraxis. Dies gelingt aber nicht immer, wie in der Diskussion deutlich wurde. Neben den wirtschaftlichen Gründen spielt zum Teil auch die mangelnde Kenntnis Die Kommunalpolitik will aber frühzeitig für das Thema der Kommunalpolitiker über die Bedinsensibilisieren. Bürgermeister im Kreishaus informiert. gungen in der ambulanten Selbstverwaltung eine wichtige Rolle. Kraus und Maurer haben beide Ern vielen Regionen in Schleswig-Holder zu bedenken gab. Seine Marschrou- fahrungen mit dem Betrieb eines kleistein wird sich die hausärztliche Verte: frühzeitig informieren, die Akteure nen Ärztezentrums, das von einem kleisorgung in einigen Jahren deutlich zusammenbringen und die Bürgermeis- nen zentralen Ort aus gesteuert wird gewandelt haben. Der Trend geht zu ter für das Thema sensibilisieren. Diesen und eine Zweigpraxis mit angestellten größeren Einheiten mit mehr angeZielen diente auch die Veranstaltung im Arzt unterhält – Kraus in Trappenkamp, stellten Ärzten. In manchen RegioKreishaus, wo Albrecht zunächst Zahlen Maurer im nordfriesischen Leck. Wähnen wie Dithmarschen oder im Benannte: 166 Hausärzte an 97 Standorten rend dieses Modell von Maurer rentabel reich Husum steht zu befürchten, dass sind für die Einwohner des Kreises Sege- arbeitet, musste Kraus die Zweigstelle die Zahl der Hausärzte abnimmt. Wo berg mit dem Auto gut erreichbar. Nur im Nachbarort Rickling aus wirtschaftwird der Kreis Segeberg in einigen Jahin zwei Regionen des Kreises braucht lichen Gründen schließen. 600 Scheine ren stehen? Mit dieser Frage hat sich eine man dafür mit dem Auto länger als zehn reichten nicht aus, um die Praxiskosten Arbeitsgruppe im Rahmen des ProjekMinuten. Zwölf Prozent der Hausärzte inklusive Gehalt des angestellten Arztes „Kreis Segeberg 2030“ beschäftigt. im Kreis sind 65 Jahre oder älter, 47 Pro- tes zu decken. Vor der Schließung führBei einer Informationsveranstaltung zu zent 55 Jahre oder älter. Auch wenn es te Kraus Gespräche mit den kommudiesem Thema im vergangenen Monat künftig nicht gelingt, jeden hausärztlinalen Entscheidungsträgern, traf dort im Kreishaus wurde deutlich: Die Komchen Standort wieder zu besetzen, hätte nach seiner Darstellung aber auf Unvermunen machen sich Gedanken und zum dies nach Einschätzung Albrechts keine ständnis. Sein Eindruck: Die GemeinTeil Sorgen über die künftige hausärzteinschneidende Wirkung auf die Gedevertreter glaubten, „Anspruch“ auf eiliche Versorgung, Versorgungsproblesamtversorgungssituation im Kreis. Als nen Hausarzt zu haben, weil „schon imme wie in den oben genannten Regionen Problem sieht Albrecht, dass die auf den mer“ ein Hausarzt dort praktiziert habe. sind aber nicht zu befürchten. öffentlichen Personennahverkehr ange- Der Bürgermeister des betroffenen Or„Der Kreis Segeberg ist bestimmt wiesenen Menschen in manchen Regites hielt in der Veranstaltung dagegen kein Brennpunkt“, beruhigte etwa Bianonen länger unterwegs sind, um einen und machte deutlich, dass die Mittel der ca Hartz, Leiterin der ZulassungsabteiArzt zu erreichen. Kommunen für eine Unterstützung solHausärzte an 97 lung der Kassenärztlichen Vereinigung In der von KV-Kreisstellenleiter cher Praxen oft nicht vorhanden sind. Standorten sind für Schleswig-Holstein (KVSH), die komDr. Dieter Freese geleiteten Diskussion Er verwies auf die zahlreichen neuen die Einwohner des munalen Vertreter. „Alles kein Drama“, wurde deutlich, dass einige EinzelpraAufgaben, die den Kommunen von der Kreises Segeberg gut bewertete Martin Albrecht von dem mit erreichbar. xen auch künftig bestehen bleiben. Die Bundespolitik übertragen wurden. Und der Bestandsaufnahme beauftragten Unin Stocksee und Hartenholm seit Jahrer wagte die These: „Wer als Arzt Leisternehmen. Und auch Landrat Jan Peter zehnten praktizierenden Hausärzte Jotung zeigt, wird auch genügend PatienSchröder, der zuvor als Geschäftsführer achim Dautwitz und Dr. Toni Koudten haben.“ beim Landkreistag Mecklenburg-Vormani etwa berichteten, dass ihre TöchMaurer hält kleine Ärztezentren mit pommern tätig war und dort deutlich Zweigpraxen in einer Entfernung von Regionen im Kreis ha- ter Interesse an einer Übernahme ihrer schlechtere Rahmenbedingungen für die ben weniger gute Be- Praxen haben. Dautwitz gab aber auch bis zu 30 Kilometer für eine Lösung. Daärztliche Versorgung kennengelernt hat- dingungen. Von dort zu bedenken, dass die Nachfolge in eifür seien aber mindestens drei Ärzte im braucht man länte, verglich die Versorgungssituation mit aus nigen anderen Einzelpraxen nicht geZentrum erforderlich. Kommunale Eiger als zehn Automianderen Regionen und bemühte sich, regelt sei. Im Unterzentrum Trappengeneinrichtungen wie in Büsum sieht er nuten zum nächsten die Situation nicht zu dramatisieren. Zu- Hausarzt. kamp arbeitet Christian Kraus bereits im nur in Einzelfällen als Lösung für Verrücklehnen können sich die KommuTeam und kann außerdem Versorgungs sorgungsprobleme an, „reisende Ärzte“ nen trotz einer derzeit noch zufriedenassistentinnen zu den Patienten schietwa in einem Docmobil lehnt er ab. stellenden Versorgungslage nach seiner cken. Ein Selbstgänger aber ist die haus- Bianca Hartz sieht in hausärztlichen Ansicht aber nicht. Weil auch Hausärzte ärztliche Versorgung unter wirtschaftZentren und Zweigpraxen ebenfalls eine künftig eher in kleinen Zentren statt als lichen Gesichtspunkten nicht. Kraus gute Lösung, „idealerweise in TrägerEinwohner sollte das Einzelkämpfer in eigener Praxis arbeiEinzugsgebiet einer und der Vorsitzende des Hausärzteschaft von Ärzten“, wie sie betonte. Sie Hausarztpraxis mög- verbands Schleswig-Holstein, Dr. Thoten werden, nimmt die Zahl der Standschilderte den Bürgermeistern, was dielichst aufweisen, daorte tendenziell ab. Gemeinden, die damas Maurer, machten die Bürgermeisse von der KV erwarten können und was mit die Praxis mit 800 bei ihren Praxisstandort verlieren, müs- bis 1.000 Scheinen ter auf die notwendige Scheinzahl von nicht – Anreize setzen für die Ansiedsen weitere Nachteile befürchten, denn: 800 bis 1.000 pro Arzt aufmerksam. Da- lung in bestimmten Regionen ja, Umwirtschaftlich arbeiten kann. „Der Arzt ist auch Anknüpfungspunkt für seien aber deutlich mehr Einwohverteilung nein. für weitere Ansiedlungen“, wie Schröner erforderlich. „Bei weniger als 2.500 Dirk Schnack Kreis Segeberg ist kein hausärztlicher Brennpunkt I 166 2 2.500 I M N O R D E N // 1 7 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 AUFBAUHILFE Klinik in der Oase geholfen Flensburger Ärzteteam aus der Diako im Einsatz im marokkanischen Figuig. U Foto: Privat nter Beteiligung von Flensburger Medizinern organisierten die Deutsch-Marokkanischen und Medizinischen Kompetenzen (DMK e. V.) der marokkanischen Diaspora im vergangenen Jahr ein Gesundheitsforum im Südosten Marokkos anlässlich der Wiedereröffnung einer Klinik in Figuig. Hintergrund Eine 1994 eröffnete Klinik des Croissant Rouge (CR, Marokkanisches Rotes Kreuz) blieb seit dem Tod eines dort praktizierenden Arztes geschlossen und somit ungenutzt. Staatliche Maßnahmen reichten nicht aus, um die medizinische Erstversorgung in der abgelegenen Oase sicherzustellen. 2014 und 2015 sind wir mit einer Gruppe deutscher und marokkanischer Ärzte und Krankenschwestern aus Flensburg (Teilnehmer siehe Spalte) medizinisch in Figuig aktiv geworden. Etwa 200 Patienten konnten wir bei unserer letzten Reise im Herbst 2015 in kardiologischen und allgemeinärztlichen Sprechstunden untersuchen und beraten. Viele erhielten Medikamente oder eine Unterstützung für eine weitergehende Diagnostik oder notwendige Herzoperationen. Begleitet wurde dies durch Fortbildungen und Erfahrungsaustausch zwischen der Flensburger und der marokkanischen Gruppe. In einer Aufklärungsveranstaltung etwa waren die Ursachen von Brustschmerzen und Luftnot sowie das richtige Verhalten im Notfall und die Vorbeugung und Nachsorge bei Herz- und Gefäßerkrankungen die Hauptthemen. Besonderer Wert wurde auf die gesunde Ernährung unter Berücksichtigung der lokalen Gewohnheiten gelegt. Aus den Fragen des Publikums war ein enormer Aufklärungsbedarf offenkundig. Zur Organisation der Klinik fand ein Workshop für das medizinische Personal, Vertreter von ausländischen und Unterstützer für die Gesundheitsversorgung in Figuig bei ihrem Besuch vor Ort. lokalen Vereinen und Sponsoren statt. Fragen zum Personal- und Materialbedarf, zur Datendokumentation und Telemedizin bis hin zur Qualitätssicherung wurden diskutiert. Für den Akutbedarf fanden sich umsetzbare Lösungen. Die Kooperation mit dem CR wurde ausführlich besprochen und konnte inzwischen zur Zufriedenheit der Partner geregelt werden. Info Zu den ehrenamtli chen Teilnehmern ge hören aus dem Dia konissenkrankenhaus: Dr. Anass El Makhlouf, die Kran kenschwestern Karen Storjohann, Michae la Jochen-Harder und Gaby Werthmann und die Qualitätsma nagerin des Hollän derhofes für Schwer behinderte und ge lernte Gesundheits erzieherin, Wiebke Molzen, aus Marok ko die Allgemeinärz te Dr. Omar Kem mou, der neue CRKlinikarzt, Dr. Omar Benabbas aus dem Gesundheitszentrum Figuig, Dr. Ahmadou Ahmed aus Meknès, Dr. Mostafa Taibi aus Kénitra, der Frauen arzt Dr. Khalid Taibi aus Casablanca und die Krankenschwes ter der CR-Klinik Ma lika Bendahou. Gelei tet wurde die Gruppe von Prof. Abderrah man Machraoui, ehe maliger Chefarzt der Medizinischen Klinik, DIAKO, Flensburg. zialisten liegen bereits vor. Bei unzureichenden Möglichkeiten durch staatliche Institutionen sind einheimische Kräfte gefragt, ihren Beitrag für die Bedürfnisse ihrer Heimatstadt zu leisten. Nächster Einsatz mit mehr DiakoFreiwilligen schon geplant Das Zwischenfazit über die geleistete Hilfe fällt positiv aus. In einer internen Evaluationssitzung mit dem DiaDer lange Weg zur Wiederko-Team wurden die Aktionen so poeröffnung der Klinik sitiv bewertet, dass sich weitere freiwillige Helfer für die nächsten HilfsaktioDie Wiedereröffnung der CR-Klinik ist aber nur ein erster Schritt zur nachhalti- nen gemeldet haben, die vom 17. bis 21. gen Verbesserung der gesundheitlichen Oktober 2016 geplant sind. Eine Vorschlagsliste für Verbesserungen für den Versorgung der Oasenbewohner. Das nächsten Einsatz liegt bereits vor. Eine Hauptproblem war der Mangel an ÄrzErleichterung wäre ohne Zweifel eine ten, die in der abgelegenen Enklave arhöhere Alphabetisierungsquote – das beiten wollen. Erst nach mehreren BeBildungsdefizit erschwert die gesundsprechungen und Konferenzen konnte heitliche Aufklärung doch erheblich. Ein der neue Arzt Dr. Omar Kemmou gefunden werden. Außerdem gab es Spen- weiteres Problem ist, dass kaum eine densammlungen, u. a. für medizinisches Frau über 40 Jahre Sport treibt, obwohl Material, einen Krankenwagen, 25 elek- Sport zu den Islamlehren gehört. Durch den Mangel an gesundem Bewegungstrische Betten und Geräte für die kleine training leiden erstaunlich viele Frauen Chirurgie. an schneller Ermüdung. Es ist außerDer neue Arzt für Figuig wird im dem zu befürchten, dass die moderne Vergleich zu seinem Vorgänger bessere Arbeitsbedingen vorfinden. Neben dem Bauweise in größeren Städten mit weniger Sonneneinstrahlung zu mehr Osmedizinischen Fortschritt profitiert er teoporose bei Frauen führen wird, die von der Vernetzung mit seinen Kollezu selten die Häuser verlassen (dürfen). gen und Spezialisten. Über neue MediDies hängt offenbar mit der traditionelen wird die Kommunikation zwischen den Ärzten einfacher, umfassender und len Lebensweise der Frauen zusammen, schneller. Patienten können zur Bespre- die ihnen die patriarchale Rollenverteilung der Geschlechter stillschweigend chung präsentiert werden, nutzen die beschert. Durch gezielte Aufklärung der Kompetenz der Fachärzte und müssen Männergesellschaft, die kritische Ausnicht zu ihnen reisen. einandersetzung der Frauen mit ihrer In einer zweiten Etappe versuchen sozio-ökonomischen Rolle und durch die Unterstützer einen Spezialistenplan Gründung von Frauensportvereinen liezu etablieren, wonach Fachärzte aus Figuig und Figuig-Freunde sich dort regel- ße sich dieses Defizit beheben. Außerdem würde die Rückkehr zur alten memäßig abwechseln. Anders als bei den medizinischen Karawanen wollen sie er- diterranen Küche der Gesundheit zugutekommen. reichen, dass sich die Einwohner auf eiProf. Abderrahman Machraoui, Bonen Zeitplan für ihre Konsultationen chum, E-Mail: [email protected] verlassen können. Zusagen einiger Spe- 1 8 // I M N O R D E N OMBUDSVEREIN Neutral, offen und frei Peter Harry Carstensen über sein erstes Jahr als Vorsitzender des Ombudsvereins und seine Hochachtung vor der ärztlichen Kunst. F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 S eit Oktober 2014 ist der ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsident Dr. h. c. Peter Harry Carstensen Vorsitzender des Vereins Patientenombudsmann/-frau e. V. Mit dem Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt hat er über die Erfahrungen des ersten Jahres im Amt gesprochen. Warum haben Sie sich 2014 entschieden, den Vorsitz des Vereins zu übernehmen? Als Experte für Agrarwissenschaften liegt das Thema Gesundheit ja nicht direkt auf der Hand. Carstensen: Das ist richtig. Ich habe mit diesem Bereich wenig zu tun gehabt. Natürlich gab es auch Anfragen an mich als Ministerpräsidenten, um die ich mich gekümmert habe, aber dass ich intensiv im Fach gestanden habe, kann ich nicht sagen. Es gab einen einfachen Anlass, weshalb ich nicht nein sagen konnte: Heide Simonis hat bei uns in der Geschäftsstelle der CDU angerufen und gesagt, dass sie aufhört und sich wünscht, dass ich das Amt übernehme. Wenn ein anderer mich gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich nein gesagt, aber bei Heide Simonis weiß ich, wie viel Herzblut sie hier reingesteckt hat. Da habe ich sofort ja gesagt. Peter Harry Carstensen Sie haben im Tätigkeitsbericht 2014 angekündigt, sich dafür einzusetzen, weitere Einrichtungen als Mitglieder zu gewinnen. Welche Partner schweben Ihnen vor? Carstensen: Zuerst müssen wir dafür sorgen, dass wir breit aufgestellt sind. Wenn wir uns auch politisch einsetzen wollen, dann müssen wir eine breite Mitgliedschaft haben. Das haben wir insofern schon, als nicht nur medizinisch relevante Verbände und Institutionen Mitglieder sind, sondern auch private Personen, wenn auch nicht so viele. Wir haben aber auch andere Mitglieder, von denen man es nicht denken würde, wie z. B. die Landfrauen. Das Wissen über unsere Arbeit weiter zu verbreiten, ist eine wichtige Aufgabe. Wir brau- Foto: Frank Ossenbring Wie haben Sie das erste Jahr im Amt erlebt? Carstensen: Für mich persönlich waren das natürlich neue Erfahrungen. Das ist eine neue Klientel, mit der ich hier zu tun habe. Aber ich stelle fest, dass der Ombudsverein in der Kontinuität seiner Vorgänger weiterarbeitet. Und diejenigen, die als Ombudsleute die Arbeit leisten, sind alte Hasen. Das macht es einem neuen Vorsitzenden natürlich leicht. Wir haben ein fantastisches Konzept. Dass wir einen solchen Verein haben, ist ein Alleinstellungsmerkmal im ganzen Bundesgebiet. Er ist unabhängig, frei und sorgt dafür, dass die Belange der Patienten vertreten werden. I M N O R D E N // 1 9 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 chen dafür auch Multiplikatoren wie z. B. Kaufhäuser, um auch dort unsere Broschüren und Flyer auslegen zu können. Aber auch in den medizinisch relevanten Bereichen fehlen uns noch Mitglieder. Es gibt einige Krankenhäuser, die noch nicht dabei sind. Es wäre auch schön, wenn noch mehr Ärzte und Praxen bei uns Mitglied würden. mehr Mitglieder in der Ärzteschaft bekommen. Das Thema Kommunikation ist immer unter den Top 3 der meisten Patientenanfragen. Was würden Sie sich von den Ärzten wünschen, um hier künftig weniger Beschwerdefälle zu erhalten? Carstensen: Es wäre schön, wenn die Ärzte mit produktiver Offenheit unseren Ombudsleuten gegenübertreten. Warum lohnt sich eine Mitgliedschaft Wenn sie in einer Arztpraxis anrufen auch für Ärzte? und ihnen dann gesagt wird, sie sollen Carstensen: Ich bin davon ausgealles schriftlich einreichen, dann zeigt gangen, dass jeder, der im medizinischen Bereich tätig ist, den Verein kennt. das manchmal schon ein Problem in der Ich hab mich aber doch gewundert, dass Kommunikation. Dann rufen die Ombudsleute nach Wochen wieder an, fraich jedes Mal, wenn ich in einer Apotheke nach dem Verein gefragt habe, ein gen nach einer Antwort und bekommen dann gesagt, dass der Doktor wohl nicht „kenne ich nicht“ als Antwort erhalten antworten wollte. Das zeugt nicht gehabe. Ich habe auch Ärzte in meinem rade von begeisterter Kommunikation. Bekanntenkreis gefragt, ob sie den VerEs mag vielleicht dem Gefühl geschulein kennen und ob Broschüren ausliedet sein, man säße auf der Anklagebank. gen. Auch hier wurde das verneint. Aber dem ist nicht so! Wir möchten ProEs geht gar nicht so sehr um die bleme lösen, Informationen zwischen Ärzte, sondern vielmehr darum, diese Arzt und Patienten einfacher rüberbrinals Mittler für die Patienten zu finden. gen und dafür sorgen, dass das VerhältDas Verhältnis zwischen Arzt und Panis sich verbessert. tient ist etwas Besonderes. Und wenn wir uns in Fällen vermittelnd einschalWie sehen Sie den Einfluss von moderten, dann nicht als Richter, sondern als Mediatoren. Das machen unsere Patien- nen Kommunikationsmitteln und Telemedizin auf das Arzt-Patienten-Vertenombudsleute und unsere Pflegeomhältnis? budsfrau, die sich gezielt der Probleme Carstensen: Es ist ein sehr intimes von Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen annimmt, in einer fantastischen Verhältnis, das man zu seinem Arzt hat und das nur laufen wird, wenn sich keiArt und Weise. Ich habe das aus der Nähe bei einigen Fällen beobachtet und ner von beiden verweigert. Da spielt es ich muss sagen, ich bin beeindruckt, mit letztendlich keine so große Rolle, welche Kommunikationswege jemand geht. welcher Ruhe und Gelassenheit sie das angehen, und stets mit dem Ziel, beiden Es gibt sicher viele Dinge, die man sehr einfach über moderne Kommunikatigerecht zu werden. Es geht nicht um das Anklagen, son- onswege lösen kann. Aber ich glaube, dern um ein optimiertes Verhältnis zwi- das Gespräch zwischen Patient und Arzt ist immer noch das wichtigste. Einem schen Patienten und Ärzten. Um eine Herzkranken, bei dem man einen HerzOffenheit für die Vermittlertätigkeit zu infarkt verhindern möchte, werden Sie erhalten, wäre es schön, wenn wir noch DR . H . C. P ET ER H A RRY CARST E NSE N Auf der nordfriesischen Halbinsel Nordstrand wird Peter Harry Carstensen 1947 gebo ren. Er studiert Agrarwissenschaften in Kiel und tritt 1971 der CDU bei. 1983 wird er in den Bundestag gewählt und übernimmt 1994 den Vorsitz des Ausschusses für Verbrau cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Bei der Landtagswahl 2005 steht Carsten sen an der Spitze der CDU in Schleswig-Holstein, die stärkste Fraktion im Kieler Land tag wird. Der Diplom-Agraringenieur wird zum Ministerpräsidenten gewählt und folgt damit auf Heide Simonis. Seine Wiederwahl erfolgt 2009, bevor er 2010 als Lan desvorsitzender der CDU zurücktritt und bei der vorzeitigen Neuwahl des Landta ges 2012 auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Seinen Rückzug aus der Politik be reut Carstensen nicht: „Ich vermisse das nicht. Ich bin dankbar und stolz, dass ich das machen konnte.“ Trotz Ruhestandes bleibt Carstensen umtriebig. Neben dem Vorsitz des Ombudsvereins, sagt er, „mache ich noch ein paar Sachen. Ich kümmere mich um Welternährungsfragen und bin bei Alexander Otto in der Stiftung ‚Lebendige Stadt‘, wo es um Stadtentwicklung geht. Da ist es vielleicht ganz gut, dass sich da jemand vom Land, der ländliche Räume kennt, einschaltet. Außerdem bin ich Aufsichtsratsvorsit zender der ,nordic hotels AG‘, die sich in den letzten Jahren ganz gut entwickelt hat.“ Daneben geht Carstensen in seiner Freizeit gern jagen und ist Herr über mehrere Bie nenvölker, ein Hobby, das er schon viele Jahre mit Leidenschaft betreibt. „Das kostet viel Zeit, aber das bringt mir ausgesprochen gute Erholung. Diese Zeit nehme ich mir gern.“ nicht über das Telefon helfen können. Aber für die verstopfte Nase muss man vielleicht nicht unbedingt jedes Mal einen persönlichen Termin beim Arzt haben. 1.110 Mal wurden die Pati enten Ombudsleute und die Pflege-Om budsfrau im Jahr 2014 um Rat gefragt. Das Anfrageaufkom men ist damit über die letzten zehn Jah re stabil. 239 Anfragen erreich ten die ehrenamtli chen Ombudsleute zum Thema Verord nungen bzw. Leistun gen. 188 Anfragen be schäftigten sich mit dem Verdacht auf Be handlungsfehler, ge folgt von Kommuni kationsproblemen mit 160 Anfragen. 68 Ein weiteres Topthema im vergangenen Jahr waren Leistungen und Verordnungen. Wie können sich Ärzte in Bezug auf IGe-Leistungen aus Ihrer Sicht korrekt verhalten? Carstensen: Ich gehe davon aus, dass die Ärzte das meistens schon tun. Aber auch da ist Kommunikation das Thema: aufzuklären, was das denn bedeutet. Wenn ich zum Schlachter gehe und der mich fragt: Darf es noch ein bisschen mehr sein? Dann muss ich wissen, was er mir dann auch mehr gibt. Es ist dann nicht mehr nur das Verhältnis zwischen einem Patienten und einem Arzt, sondern einem Kunden und seinem Arzt. Da ist es notwendig, dass über die „Ware“ intensiv und offen informiert wird. Aber wir haben natürlich auch das Problem, dass Sie jedes Symptom bei Google eingeben können und immer eine passende Krankheit dazu finden. Und wehe, der Arzt geht dann nicht darauf ein, wenn der Patient mit seiner Eigendiagnose aus dem Internet kommt. Dann kommt eine gewisse Unzufriedenheit auf, wenn der Arzt auf diese Geschichten zu Recht nicht eingeht. Was ich mir bei den Menschen allgemein wünsche, ist etwas mehr Dankbarkeit. Ich wäre ohne ärztliche Kunst wahrscheinlich gar nicht mehr hier. Wenn ich sehe, wie wir älter werden und wie gesund wir älter werden, dann ist das zu einem Großteil der ärztlichen Kunst – und ich sage ganz bewusst Kunst – und Leistung zu verdanken. Das heißt, Sie haben nur positive Erfahrungen mit Ärzten gemacht? Carstensen: Ich habe auch schlechte Erfahrungen gemacht! Da hatte ich das Gefühl, dass ich ausgenommen werde. Aber ich bin 68 Jahre und habe das nur einmal erleben müssen. In der Regel bin ich begeistert und sehr zufrieden und manchmal auch ein bisschen neidisch, was Ärzte alles können und wissen. Warum gibt es einen Verein in dieser Form nur in Schleswig-Holstein? Carstensen: Die Ärztekammer Mitglieder hat der Schleswig-Holstein und die AOK im Verein derzeit. Dar Norden waren so klug und weise, dass unter sind Gesund sie den Verein 1996 gemeinsam eingeheitsinstitutionen, richtet haben. Unsere Arbeit ist aber nur Krankenkassen, so möglich, wenn wir den Patienten gegenziale Einrichtungen, Krankenhäuser, Pfle über vertrauenswürdig sind. Und das geeinrichtungen, ver können wir bieten. Wir sind nicht inschiedene Vereine, Verbände und Institu stitutionalisiert, keiner hat das Gefühl, dass wir auf irgendeiner Seite stehen. tionen sowie Einzel mitglieder. Wir sind neutral, offen, frei. Interview: Anne Mey 2 0 // I M N O R D E N F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 GRÜNE DAMEN „Danke fürs Zuhören“ Grüne Damen leisten wichtige Dienste in Krankenhäusern und Pflegeheimen. In Schleswig-Holstein sind die meisten Gruppen stabil, aber fast alle Häuser suchen neue Ehrenamtliche für den Besuchsdienst am Bett. Doch es sind die Krankenhäuser und Pflegeheime, die sich um die Grünkittel bemühen: „Wir hoffen sehr auf Nachwuchs und rühren kräftig die Werbetrommel. Aber es wird zunehmend schwieriger, Menschen dauerhaft für diese wichtige Aufgabe zu interessieren“, bedauert Grieve. Und bei Schiffler melden sich Krankenhäuser und Pflegeheime aus dem ganzen Land mit der Bitte, Grüne Damen zu schicken. „Als ob ich sie aus der Tasche ziehen könnte“, lacht die Landesbeauftragte. Doch sie berät die Häuser und leitet neue Gruppen an. Die meisten Grünen Damen sind auf ähnlichen Wegen zu ihrem Ehrenamt gekommen: Weil die Lokalzeitung auf die Gründung einer Gruppe hinwies oder weil Bekannte vom freiwilligen Dienst am Krankenbett berichteten. Das klassische Eintrittsalter ist die Rente oder der Moment, in dem die Kinder aus dem D Elke Schiffler, Landesbeauftragte der Grünen Damen, bei einem Gespräch im Pflegeheim St. Vin cenz. 1,8 Mio. Einsatzstunden leis ten die rund 11.000 Grünen Damen und Herren pro Jahr eh renamtlich. Bundes weit sind sie in rund 500 Krankenhäusern und 244 Pflegeein richtungen aktiv. fordert sind. Aber auch für alle anderen Kranken sind die Besuchsdienste wichtig: „Ihr Angebot geht über das Pflegerische hinaus: Sie kommen ins Kranken zimmer, um Hilfe anzubieten, und übernehmen kleinere und größere Alltagsaufgaben, die vom Krankenbett aus schwer zu erledigen sind“, sagt Ole Michel vom Flensburger Diakonissenkrankenhaus. Hier bildete sich vor 35 Jahren die erste Gruppe der „Arbeitsgemeinschaft Evangelische Krankenhaus-Hilfe“ in Schleswig-Holstein. Aus der Arbeitsgemeinschaft entstand 2004 ein eingetragener Verein, der nach mehreren Namenswechseln heute „Grüne Damen und Herren – Evangelische Krankenund Alten-Hilfe“ heißt. „Denn schließlich helfen wir den Kranken, nicht den Krankenhäusern“, betont Elke Schiffler, als Landesbeauftragte für SchleswigHolstein Sprecherin der Grünen Damen und Herren im Land. Haus sind und eine neue Aufgabe gesucht wird. „Ich hatte Langeweile, als ich nicht mehr arbeitete, und dachte, nun kann ich auch was Gutes tun“, sagt Vera Möller. Und schnell stellte sie fest, wie befriedigend der Dienst im Krankenhaus ist: „Anfangs kam ich immer drei Zentimeter größer raus, weil die Leute so glücklich waren, dass ich da war.“ Aber es gibt auch Momente, die die Ehrenamtlichen an ihre Grenzen bringen, etwa wenn in Gesprächen mit Todkranken Tränen fließen oder tiefe Emotionen aufgewühlt werden. Denn gegenüber den Besucherinnen im grünen Kittel öffnen sich Kranke oft mehr als vor engen Freunden oder Angehörigen. Neue Ehrenamtliche würden daher ausführlich geschult, berichtet Heidi Lie, Leiterin der „Grünen“ im Rendsburger Krankenhaus: „Anfangs gehen sie immer zu zweit. Schulungen bieten wir regelmäßig an, und wenn es ganz schlimm kommt, gibt es Supervision.“ Vera Möl- Foto: Esther Geisslinger ie alte Dame mag Mord: Krimis lese sie am liebsten, vertraut sie Vera Möller an. Gemeinsam beugen sich die Frauen über den Bücherwagen, den Möller in den Gang der Rendsburger ImlandKlinik geschoben hat. Kurz darauf geht die Ältere mit neuer Lesebeute zurück in ihr Zimmer, und Möller freut sich: Mission erfüllt. Im nächsten Zimmer läuft es nicht so gut. Möller, kurz geschnittener Haarschopf, grüner Kittel, klopft und steckt den Kopf zur Tür hinein. Auf die freundliche Frage, ob jemand etwas zu lesen wünscht, gibt nur es nur ein knappes Nein. Möller zieht die Tür wieder zu und hebt die Schultern: „Wenn die Leute nicht wollen, dann eben nicht. Es ist ja nur ein Angebot.“ Ein Angebot, das Möller regelmäßig macht: Einmal pro Woche ist die 67-Jährige gemeinsam mit ihrer Kollegin Antje Krönert (72) in der Imland-Klinik unterwegs. Die beiden schieben den Bücherwagen über die Flure, klopfen an jede Tür, bieten Lektüre und Gespräche. Ihre hellgrünen Kittel sind ihr Ausweis und ihr Markenzeichen: Die Grünen Damen sind seit 1979 aus Krankenhäusern und Pflegeheimen nicht mehr wegzudenken. Aber in vielen Orten ist es schwierig, Nachwuchs für den ehrenamtlichen Dienst zu gewinnen – zum Bedauern der Krankenhäuser. „Je weniger Ressourcen Arzt und Pflegekraft zur Verfügung stehen, desto mehr hoffen wir auf das Engagement des Ehrenamtes“, sagt Oliver Grieve, Sprecher des UKSH. Zurzeit sind 140 Grüne Damen und Herren in den beiden Standorten in Kiel und Lübeck tätig, darunter sind auch Demenzbegleiter – besonders wichtig angesichts immer mehr älterer Patienten, die mental vom schnellen Takt eines Klinikalltags über- I M N O R D E N // 2 1 Fotos: Esther Geisslinger AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 ler und Antje Krönert sind seit sechs beziehungsweise sieben Jahren dabei und damit bereits erfahrene Kräfte. Bei ihrer Runde mit dem Bücherwagen schauen sie in jedes Zimmer, stellen sich vor und nehmen bei Bedarf Bestellungen auf: Hier möchte jemand täglich eine Zeitung, dort wird um Getränke gebeten. Eine Besonderheit in Rendsburg ist, dass die Besucherinnen mit den Patienten, die es wünschen und brauchen, auf den Fluren spazieren gehen. Was die Grünen dürfen und vor allem, was sie nicht dürfen, ist in der Satzung geregelt. Wichtig: Keine Pflege, keine medizinischen Hilfen, nichts, was in die Arbeit der Profis eingreift. Gerade im Pflegeheim sei das oft grenzwertig. Welche Handreichung ist in Ordnung, welche schon zu viel? „Die Satzung ist schon deutlich“, sagt Schiffler. „Wir dürfen nicht dafür sorgen, dass Personal reduziert wird.“ Zu den erlaubten Tätigkeiten gehörten Besorgungen, „Lotsendienste“, um sich im Krankenhaus zurechtzufinden, Begleitung zu Terminen im Haus, sei es Röntgen oder Friseur. Vor allem aber: Da sein. Ein offenes Ohr anbieten. „Reden lassen, reden lassen“, sagt Heidi Lie. „Die Leute wollen keine Ratschläge, sondern sich einfach Luft verschaffen. Und am Ende sagen viele: Danke fürs Zuhören.“ Diese Aufgabe sei in Pflegeheimen noch wichtiger als in Krankenhäusern, weiß Elke Schiffler, die neben ihrem Amt als Landesbeauftragte im St. VincenzPflegeheim in Rendsburg tätig ist. An eine Tür klopft sie besonders gern: Renate Seifert war lange selbst bei den Grünen Damen aktiv. Nun lebt die 90-Jährige im St. Vincenz-Heim und fühlt sich wohl dort: „Die Heimleitung spricht immer davon, dass wir Grüne Damen etwas ganz Besonderes sind. Und als so eine Besondere werde ich hier behandelt.“ Nur manchmal fühlt es sich seltsam an: „Früher stieg ich nach dem Grüne-Damen-Kaffee hier im Haus in mein Auto und fuhr nach Hause. Jetzt sitze ich zwar mit den anderen am Tisch, aber danach bleibe ich hier und sehe die anderen wegfahren.“ Anders als im Krankenhaus, wo es aufgrund kurzer Aufenthaltszeiten häufig bei nur einem Treffen bleibt, besuchen die Ehrenamtlichen in den Heimen über Jahre immer wieder die gleichen Menschen. „Beide Aufgaben haben ihre Besonderheiten und Herausforderungen“, sagt Schiffler. Im Krankenhaus geht es oft um akute Nöte – die Angst vor einer Operation, die Zukunftssorgen nach der Diagnose einer möglicherweise lebensbedrohlichen Krankheit. Im Pflegeheim ist es das langsame Nachlassen der Kräfte, mit dem sich Betroffene und Besuchsdienst auseinandersetzen müssen. Der Beginn der Grünen Damen liegt im Jahr 1969: Brigitte Schröder, Ehefrau des CDU-Politikers und Bundesminis- ters Gerhard Schröder, selbst kommunalpolitisch aktiv und Gründerin des Frauen- und Familiendienstes des Auswärtigen Amtes, lernte bei einem Besuch in den USA den „Volunteer Service“ kennen, den Freiwillige im Krankenhäusern leisteten. Ihre Kittel gaben ihnen den Namen „Pink Ladies“. In Deutschland wurde daraus ein zartes Hellgrün: „Das Wort Pink kannte in den 60er Jahren noch niemand, und als Rosa Damen wollte niemand losziehen – so entschieden die Gründerinnen um Brigitte Schröder damals ganz pragmatisch für Grün“, berichtet Schiffler. Heute sind bundesweit über 11.000 Grünkittel in rund 500 Krankenhäusern und 250 Pflegeeinrichtungen unterwegs. Die Zahlen sind relativ stabil, im Bund wie auch in Schleswig-Holstein, berichtet Schiffler: „Wir hatten einen Break, als die Mitglieder der ersten Stunde ausgeschieden sind. Aber es kommen auch immer wieder neue nach.“ Zurzeit engagieren sich viele Menschen für Flüchtlinge; ob das zu einer Konkurrenz zur ehrenamtlichen Kranken- und Altenhilfe führt, lässt sich noch nicht sagen: „Wir bemerken es noch nicht“, sagt Schiffler. Allerdings ist die Lage in Schleswig-Holstein sehr unterschiedlich, heißt es bei der Krankenhausgesellschaft: Einige Kliniken hätten kein Problem, andere merkten, dass es zunehmend schwieriger wird, engagierte Kräfte zu finden. Einig sind sich alle Häuser darin, dass das Engagement wichtig sei. Das gilt nicht nur für die Pflege, sondern auch für den Heilungsprozess, sagt Prof. Hermann Dittrich, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Rendsburger Imland-Klinik: „Die Grünen Damen erleichtern den Patienten den Alltag ganz wesentlich und unterstützen damit auch die Mitarbeiter der Klinik. Indem sie Zeit schenken, Trost und Teilnahme spenden und für Abwechslung im Alltag sorgen, tragen sie zum Wohlbefinden und damit zum Genesungsprozess bei.“ Vera Möller und Antje Krönert haben ihre Runde beendet und kehren mit dem Bücherwagen in das Zimmer der Grünen Damen im obersten Stockwerk des Krankenhauses zurück. Hier haben die Ehrenamtlichen eine komplette Bücherei eingerichtet, die vor allem aus Spenden und einem kleinen Zuschuss des Krankenhauses bestückt wird. Was in die Regale oder auf den mobilen Bücherwagen wandert, unterliegt klaren Regeln: Nichts über Krankheiten, stattdessen leichte und heitere Romane, plattdeutsche Texte, Bildbände, Ratgeber zur Lebenshilfe. Eine Bibel liegt immer auf dem Bücherwagen. Und natürlich Krimis – wer im Krankenhaus liegt, liest gern von den Gräueln, die in der Außenwelt lauern. esther geisslinger Heidi Lie leitet die Aktivitäten der Grünen Damen und Herren in der Rendsburger Imland-Klinik. Besuch mit dem Bücherwagen: Antje Krönert (Mitte) und Vera Möller machen jede Woche die Runde in den Patientenzimmern. EHRENAMTLICHE GEWINNEN Ein Krankenhaus, das unter seinem Dach eine Gruppe Grü ner Damen und Herren aufbauen möchte, sollte den Ehren amtlichen eine gewisse Infrastruktur anbieten. Dazu zählen ein Gruppenraum mit Umkleidemöglichkeit, gern auch mit Telefon und kleinem Büro, damit die Arbeit organisiert werden kann. Wünschenswert sind ein verbilligtes Essen am Einsatztag, An schaffung der grünen Dienstkleidung inklusive Reinigung der Kittel sowie eine Fahrtkostenerstattung. Sinnvoll kann es sein, die Ehrenamtlichen an Schulungen zu bestimmten Themen teil nehmen zu lassen; ein Beispiel ist der Umgang mit demenzkran ken Patienten. Ein Muss ist die Haftpflichtversicherung, für die das Krankenhaus die Ehrenamtlichen anmelden muss. Die Un fallversicherung übernimmt laut der Internetseite der Grünen Damen die eKH selbst. Üblich sind außerdem kleine Aufmerk samkeiten, sei es die Einladung zu einem gemeinsamen Kaffee trinken oder ein Ausflug, den das Krankenhaus sponsert. Weite re Informationen und die Kontaktadresse der Landesbeauftrag ten der Grünen Damen in Schleswig-Holstein sind unter www.eKH-deutschland.de zu finden. 2 2 // I M N O R D E N W as hat die Medizin in den letzten Jahren erreicht, was könnte kommen und welche Risiken sind abzuschätzen? Dazu kann ein zweieinhalbtägiger Kongress von über vierhundert deutschen Wissenschaftsjournalisten und Experten bei allem Eifer nur einige Schlaglichter liefern. Zwei Beispiele hierzu, zunächst der Workshop „Big Data in der Medizin: eine gesellschaftliche Herausforderung und was sie für uns bedeutet“. Mehr Fragen als Antworten lieferten die vier Referenten, moderiert von Wissenschaftsredakteurin Sonja Kastilan von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Neben Prof. Sabine Maasen, Soziologin und Direktorin des Munich Center for Technology in Society der TU München, und der Biologin und Soziologin Dr. Silja Samerski (zurzeit Universität Oldenburg) betonte vor allem die Biostatistikerin Prof. Iris Pigeot, Direktorin des BIPS – Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen, die Unsicherheiten und die Ambivalenz des Themas: „Aber letztlich sollten wir Big Data in der Medizin nicht nur negativ sehen, sondern auch die damit erwünschten Chancen für eine bessere Gesundheitsversorgung.“ Eher positiv sah sie die starke Zunahme der verfügbaren Gesundheitsdaten etwa seit 1950, als die erste größere Kohortenstudie zum Zusammenhang von Rauchen und Lungenkrebs publiziert wurde. Derzeit laufe unter Beteiligung des BIPS die bisher größte Studie in Deutschland mit mehr Daten als je zuvor: NAKO, die Gesundheitsstudie Nationale Kohorte mit 200.000 Befragten in den nächsten Jahren. Die Verknüpfung von Anamnese, körperlichen Daten einschließlich Labor, Sono, EKG und MRT mit auftretenden chronischen Erkrankungen soll Ursachen (Gene, Umwelt, Lebensstil) und Vorsorgemöglichkeiten aufzeigen. Derzeit seien in Deutschland durch die „digitale Revolution“ geschätzt schon Gesundheitsdaten im Umfang von 230 Milliarden Gigabyte aus ganz verschiedenen Quellen (bis hin zu Laufbanddaten aus Sportcentern) vorhanden. Was davon genau zu gesundheitsbezogenen Big Data gehöre oder im engeren Sinn zu „Science Data“, sei nicht einheitlich definiert. Das alles seien auch wichtige gesellschaftliche und rechtliche Fragen, ergänzte der frühere stellvertretende Datenschutzbeauftragte Bremens, Wolfgang Linder: Er habe auch bei NAKO datenschutzrechtliche Bedenken, weil für die Einwilligungserklärung der Probanden keine ausreichende Information zugrunde läge. Am Ende des Workshops war jedoch – entgegen dem Einladungstext – nicht einmal klar, welche neuen diag- F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 FRÜHERKENNUNG Chancen und Risiken in der Medizin „Wissenswerte“ Jahrestagung der Wissenschaftsjournalisten in Bremen. nostischen und analytischen Möglichkeiten die neuen Big Data-Anwendungen für die Forschung, die Arzneimittelherstellung, die Medizintechnik oder die Patientenversorgung bringen könnten; ebenso unklar blieb, wie realistisch die Hoffnung ist, durch „Data Mining“ Vorhersagen für Erkrankungen und gar eine präventive stratifizierte Medizin zu erreichen. Dem Beobachter drängte sich der Eindruck auf, dass bei aller Freude über größere statistische Grundgesamtheiten und über die Chance auf neue Korrelationshypothesen kein Anlass für eine naive Quantitäts-Euphorie im Sinne einer Formel „Je mehr Daten, umso besser“ oder „Viel hilft viel“ besteht. Jedoch könnte empirische Forschung hier genauere Erkenntnisse bringen, wie sie beispielweise vom BMBF (Bundesministeriums für Bildung und Forschung) durch neue Projekte wie „e:Med – Maßnahmen zur Etablierung der Systemmedizin“ gefördert werden. Dabei sollen umfangreiche Datensätze über Erbanlagen und physiologische Vorgänge etwa bei Autoimmunerkrankungen interdisziplinär (medizinisch, naturwissenschaftlich, technisch, informatisch) ausgewertet werden: „Im Wechselspiel zwischen Laborversuch und Modellierung am Computer werden mathematische Konzepte auf biologische Systeme angewendet“ (www.gesundheitsforschungbmbf.de/de/5111.php). In einer derart abwartenden Position fühlte sich bestärkt, wer anschließend die Diskussion verfolgte zum Thema „20 Jahre EbM – wieviel Evidenz steckt in unserem Gesundheitssystem?“ Neben Dr. Anke Steckelberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Ingrid Mühlhauser (Universität Hamburg, Gesundheitswissenschaften), und Wissenschaftsjournalistin Ursel Sieber vom Westdeutschen Rundfunk war es unter der Moderation von Stern-Ressortleiter Wissenschaft Christoph Koch vor allem Prof. David Klemperer (TH Regensburg), der den relativ langsamen Prozess einer wissenschaftsbasierten Qua- 200.000 Menschen sollen in den kommenden Jahren im Rahmen der Nationalen Kohorte befragt werden. lifizierung der medizinischen Praxis beschrieb. Wohl als erster in Deutschland hatte Klemperer 1995 auf die Arbeiten britischer, amerikanischer und kanadischer Wissenschaftler (wie David Sackett und Gordon Gyatt) aufmerksam gemacht. Gewiss sei in den letzten 20 Jahren in der medizinischen Behandlung hierzulande viel geschehen. Es werde mehr nach verlässlichen Leitlinien diagnostiziert und behandelt. Die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland (Zentralstelle AMWF) hätten schon sehr früh (vor 2000) Evidenzbasierung gezeigt. EbM, also auf der höchsten Stufe randomisierte kontrollierte Studien (RCT), sei heute Goldstandard der medizinischen Forschung. Allerdings gehöre nach der Definition Sacketts von 1997 zu Spitzenforschung und praktischer ärztlicher Expertise auch die Patientenzufriedenheit dazu. Daher die Kernfrage: „Bekommt der einzelne Patient heute das, was für ihn nach dem aktuellen Stand der Medizin richtig ist?“ Antwort Klemperers mit dem Sachverständigenrat: Nein, nicht immer, es gibt zu wenig partizipative Entscheidungsfindung bei alternativen Möglichkeiten, die Patienten beziehungsweise ihre Angehörigen werden nicht immer ausreichend informiert. Wieso, fragte der Regensburger Professor, komme neues medizinisches Wissen zum Teil nur langsam bei den Ärzten an? Und in der Diskussion: „Wie viele Ärzte sind wirklich in der Lage, die Qualität von Leitlinien, systematischen Reviews oder Studien einzuschätzen?“ Dennoch ist EbM offenbar zum Teil in unserem Gesundheitswesen angekommen, vor allem offiziell im maßgeblichen Sozialgesetzbuch V (Gesetzliche Krankenversicherung), wie Klemperer anerkannte: in § 12 (Zweckmäßigkeit, Nutzen in „Wirtschaftlichkeit“), in § 25 (Früherkennungsuntersuchungen nur unter vielen Voraussetzungen), § 137 (Qualitätskriterien) – immerhin. Horst Kreussler I M N O R D E N // 2 3 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 KAMMERVERSAMMLUNG Mit dem Blick fürs Ganze Interdisziplinäre Fortbildungen liegen PD Dr. Birgit Kahle genauso am Herzen wie die Aufwertung der ärztlichen Tätigkeit. Foto: ÄKSH K nappe 700 km liegen zwischen Lübeck und dem baden-württembergischen Geburtsort von PD Dr. Birgit Kahle, der Schleswig-Holstein so gut gefällt, dass sie sich inzwischen selbst als „eingenordet“ bezeichnet. Vor gut zehn Jahren verschlug es die Dermatologin von der Universitäts-Hautklinik in Heidelberg in den hohen Norden an die Ostsee. Die neue Herausforderung am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) reizte die 54-Jährige sofort, die als Oberärztin an der Klinik für Phlebologie, Laser und operative Dermatologie arbeitet und das Venenkompetenzzentrum leitet. Ihr Fachgebiet ist schon seit dem Studium ihre Leidenschaft, bereits das praktische Jahr absolvierte Kahle in der Dermatologie in Heidelberg und die Faszination daran hat sie bis heute nicht verloren: „Für viele klingt die Dermatologie banal. Aber tatsächlich ist diese Fachrichtung sehr vielfältig. Man muss außerdem sehr genau hinschauen. Der differenzialdiagnostische kritische Blick ist sehr wichtig. Außerdem begeistert es mich immer wieder, dass man Behandlungserfolge häufig sofort sehen kann. Ich liebe mein Fach und möchte die Begeisterung dafür gern weitergeben.“ Das hat sich die Kahle unter anderem auch für die Kammerversammlung vorgenommen, für die sie zusammen mit ihrer Kollegin Dr. Waltraud Anemüller, die ebenfalls Oberärztin in der Hautklinik in Lübeck ist, 2013 kandidierte. „Die Kandidatur ist aus dem großen Interesse heraus entstanden, sich an der Berufspolitik zu beteiligen“, so Kahle, die sich bereits im Vorfeld vielseitig ehrenamtlich engagiert hat. So ist sie seit vielen Jahren in der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie tätig, war dort u. a. Mitglied der Leitlinienkommission und kam 2012 in den Vorstand. Außerdem wurde sie 2005 zur ersten Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Angiologie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft gewählt. Bei den Zeitschriften „Phlebologie“ und „Vasomed“ wurde Kahle 2004 PD DR. BI RGIT KAHLE Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten Jahrgang 1961 seit 2005 Oberärztin an der der Klinik für Phlebologie, Laser und operative Dermatologie am UKSH Lübeck PD Dr. Birgit Kahle ist seit 2013 Mitglied der Kammerversammlung in den wissenschaftlichen Beirat des Editorial Board berufen. Der Schwerpunkt der Phlebologie ist auch Bestandteil ihrer Freizeitgestaltung: Kahle ist Initiatorin der „Phleboband“, in der sie Saxofon spielt. Zudem spielt die musikalische Ärztin ein wenig Klavier und singt im Chor. Da die Dermatologin selbst seit vielen Jahren Fortbildungen gibt, hat sie sich vom schleswig-holsteinischen Ärzteparlament in den Fortbildungsausschuss wählen lassen, wo sie ihre eigenen Erfahrungen einbringen möchte. „Die Fortbildung liegt mir sehr am Herzen. Ich möchte selbst gern interessante und interdisziplinäre Fortbildungen anbieten. Mir ist es wichtig, verschiedene Disziplinen zusammenzubringen und den Austausch untereinander zu fördern. Mein Ziel sind kurze Wege zwischen den Fachrichtungen und eine gute Zusammenarbeit mit den Kollegen.“ Die Voraussetzungen dafür sieht Kahle in der Kammerversammlung gegeben, auch wenn sie sich zwischen einigen der „alten Hasen“ manchmal „ein bisschen jung“ fühlt. „Ich habe die Sitzungen bisher als sehr positiv wahrgenommen und nehme gern daran teil. Man nimmt immer wieder etwas daraus mit. Die Versammlungen sind interessant und man merkt, dass man tatsächlich etwas bewegen kann. Manchmal sind es zwar nur kleine Dinge, aber immerhin!“ So will sich die Privatdozentin in der Berufspolitik auch dafür einsetzen, dem Arztsein an sich ohne ökonomischen Druck wieder mehr Wertigkeit zu verleihen. „Für die jungen Ärzte haben sich die Rahmenbedingungen sehr geändert. Die organisatorischen und wirtschaftlichen Aspekte nehmen beständig zu.“ Bei der Ausbildung des Ärztenachwuchses will Kahle gern die ganzheitliche Betrachtungsweise vermitteln: „Ich glaube, den jungen Kollegen fällt es heute schwerer, den Patienten als Ganzes zu betrachten und nicht nur einzelne spezielle Punkte zu beachten. Ich möchte gern den Blick fürs Ganze weitergeben.“ Anne Mey 2 4 // I M N O R D E N F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN sundheitsberufe die Verpflichtung auf, Menschen mit Behinderungen eine Versorgung von gleicher Qualität wie anderen Menschen angedeihen zu lassen ...“ Diese Formulierung bedeute, so Igl, dass sich Einschränkungen der Versorgung von Behinderten aus Gründen knapper Mittel, zu Rationierung oder Priorisierung verbieten. Insgesamt werde deutlich, dass selbst in Deutschland mit seinem hochentwickelten Gesundheitswesen „in einigen Bereichen noch behinderungspolitischer Gestaltungsbedarf “ bestehe. Dementsprechend habe Jahrestagung des Sozialrechtsverbundes Norddeutschland. der Nationale Aktionsplan 2011 der BunRecht behinderter Menschen auf Gesundheit verwirklichen! desregierung das Ziel genannt, mehr Arztpraxen als bisher barrierefrei zu machen. enn über Mängel im deutIn zahlreichen weiteren Beiträgen schen Gesundheitswesen diswurden die genannten Grundsatzproblekutiert wird, wird leicht überme spezifiziert und ergänzt. Prof. Bernd sehen, dass demografisch bePetri (VBG, Hamburg) berichtete aus der dingt wachsende Teile der BeUnfallversicherung, dass in seinem Bevölkerung wie etwa Menschen reich nicht mehr über das unübersichtmit Behinderung viel stärker liche, nicht immer harmonierende Sobetroffen sind als andere und daher eizialrecht wie SGB IX mit seinem umfasnes stärkeren Schutzes bedürfen. Darsenden Teilhaberecht diskutiert, sondern um hatte die jüngste Tagung des Sozial dass gehandelt werde mit einem ganzDas bedeute, dass der Sozialgesetzrechtsverbundes Norddeutschland geber (z. B. in SGB V, § 2 a, für die GKV) heitlichen Konzept für behinderte An(SVN) in Hamburg zum Thema, wie das spruchsberechtigte in der VBG. dieses Recht wie die anderen sozialen Sozialrecht und wie Juristen dazu beiAus wissenschaftlicher Perspektive Grundrechte inhaltlich in vier wesenttragen könnten, die Rechte Behinderter erinnerte Tagungsleiter Prof. Felix Welti lichen Aspekten zur Geltung bringen auf Gesundheit und auf Arbeit besser zu müsse: Erreichbarkeit von Gesundheits- (Universität Kassel, früher Kiel) daran, verwirklichen. dass das Recht der freien Arztwahl nach dienstleistungen (availability), persönZur Situation trugen Vertreter von licher Zugang (accessability), Akzeptie- § 76 Abs. 1 SGB V auch behinderten MenPatienten und Behinderten eine Reihe rung von Behinderten (acceptability) so- schen zustehe, „sodass diese nicht auf von Beispielen vor, wie behinderte Meneine Minimalversorgung verwiesen werwie die ausreichende Qualität (quality). schen im ambulanten und stationären den können“. Daher seien die VertragsDieser starken Rechtsposition stünden Sektor nicht immer angemessen verpartner der ambulanten Gesamtverträge aber auch Rechtspflichten wie Mitwirsorgt werden, von der nur bedingt rollsowie die Verantwortlichen der Bedarfskungspflichten gegenüber: „No right stuhlgeeigneten Praxis, dem Zugang planung gehalten, insbesondere für Arztwithout responsability!“ Adipöser zu Rettungswagen und Klinik praxen Barrierefreiheit sicherzustellen. Diesen Punkt unterstrich auch der bis zur einseitigen Kommunikation nur folgende Referent, Prof. Gerhard Igl. Er Aufsichtsbehörden und Kammern „sind mit der Begleitperson. im Rahmen der Qualitätssicherung gekommentierte Art. 25 der BRK, zumal Grundlegend für die Fachdiskussion Art. 25 S. 1 und S. 3 a, wo deutlich werde, fordert, die Barrierefreiheit von Krankenwaren die Ausführungen von Prof. Eberhäusern, Arztpraxen und anderen Diensdass es keineswegs, wie vielfach angehard Eichenhofer (Jena), der die praktinommen, nur darum gehe, behinderten ten zu überprüfen“. Dazu sagte Barbara sche Bedeutung der genannten sozialen Menschen einen diskriminierungsfreien Breuer von der Kassenärztlichen BunGrund- und Menschenrechte hervordesvereinigung, die vertragsärztlichen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu hob: „Das Recht auf Gesundheit ist nicht Körperschaften hätten eine ganze Reiverschaffen, sondern es gehe um das nur ein schönes Wort aus dem internafür alle „erreichbare Höchstmaß an Ge- he zukunftsgerichteter Maßnahmen im tionalen Recht, sondern ist in DeutschInteresse behinderter Patienten ergrifsundheit“. Besonders hervorgehoben land geltendes Recht, das als Anspruchsfen. Und bisher „haben die Vertragsärzwird die in Deutschland seit 2009 gelgrundlage zum Beispiel für Verfaste in den vergangenen Jahren eine Mentende starke Position in S. 3 a: sungsklagen geeignet ist.“ Damit seien ge unternommen, um ihre Praxen stär„Insbesondere stellen die Vertragsweltweit Klagen auf Krankenversicheparteien Menschen mit Behinderungen ker auf die Bedürfnisse dieser Menschen rung, Kinderimpfung, Schutz vor AIDS eine unentgeltliche oder erschwingliche auszurichten“. Aus ärztlicher Sicht nannoder Zugang zu Trinkwasser begründet te Prof. Christian Jürgens (BUKH HamGesundheitsversorgung in derselben worden. Es sei aber eine Frage der Zeit, burg-Boberg und UKSH Lübeck) bisher Bandbreite, von derselben Qualität und wann jeweils praktische Folgen eines UrErreichtes und noch bestehende Herausauf demselben Standard zur Verfügung teils für die Sozialpolitik herauskämen. forderungen für den nahtlosen und barriwie anderen ...“ In Deutschland sind die sozialen erefreien Zugang zu Leistungen der AkutIn (b) wird das Recht auf spezielle Grundrechte wie das Recht auf Gesund- Das Gesetz fordert Leistungen für Behinderte und in (c) die und Rehaversorgung in der GUV. Wie heit nicht im Grundgesetz als normale weit die neuen Zentren für Erwachsene nicht nur diskriminie möglichst flächendeckende Versorgung rungsfreien Zugang Grundrechte enthalten, sondern gelten, mit geistiger oder schwerer Mehrfachbegewährt. Speziell in (d) werden die diezur Gesundheitsver wie der Referent unterstrich, als Menhinderung (MZEB) nach § 119 c SGB V sen Rechten entsprechenden Pflichten sorgung, sondern um schenrechte über die Annahme der Beeine „seit Langem beklagte Versorgungsvon Ärzten und anderen Gesundheitsdas für alle „erreich hindertenrechtskonvention der Vereinlücke schließen“ können (DÄ 47/2015, dienstleistern ausdrücklich normiert: bare Höchstmaß an Gesundheit“. ten Nationen und über das europäische S. C 1588), wird erst die Zukunft zeigen. „(Insbesondere) erlegen die VerRecht wie die Sozialcharta. Horst Kreussler tragsstaaten den Angehörigen der Ge- Lange beklagte Defizite W „Es besteht noch behinderungspolitischer Gestaltungsbedarf.“ Info I M N O R D E N // 2 5 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 LUBINUS-ABSCHIED Alpaka statt Prothesen Dr. Philipp Lubinus wechselt vom OP-Tisch der Familien-Klinik ins Kuratorium der Stiftung. Foto: Esther Geisslinger M anchmal liegt die Lösung eigelschiff und ließ es sich bauen, es liegt nes medizinischen Problems in Kiel vor Anker. Aber während die eben doch auf dem Grund eines Boote ein Hobby blieben, entwickelte Cocktailglases: „Wir brauchten sich der Arztberuf zur Leidenschaft. Vor ein Gerät, um Knochen-Chips zwei Jahren erlitt der Arzt einen Herzinvom Tisch zum Patienten zu farkt und trat danach auf die Bremse. bringen, ohne dass die Hälfte „Wenn man allerdings 30 Jahre lang mit auf dem Boden landet“, erinnerte sich Bleifuß unterwegs war, ist das etwas Gerald Dubber. Fündig wurden die Chi- schwierig“, so Lubinus trocken. Daher rurgen der Abteilung für Endoprothetik habe es zwei Jahre gedauert, alle Ämter des Kieler Lubinus Clinicums bei einem abzugeben oder auf andere zu übertraBar-Besuch: Die langstieligen Löffel, die gen. So wird der langjährige Kollege dort in den Drinks steckten, eigneten Dubber zum neuen Leiter der Endosich hervorragend für die knifflige Aufprothetik. Um die wirtschaftliche Seigabe. Worauf Teamchef Dr. Philipp Lute der Lubinus-Gruppe kümmert sich binus entschied, einen Löffel „als Dauer- Geschäftsführer Otto Melchert. Sorleihgabe“ mitzunehmen. Der Fall dürfgen müssen sich die Beschäftigten um te verjährt sein, doch die Anekdote zeigt, die Zukunft des Betriebes nicht, so Luwarum Lubinus seinem Krankenhaus binus: In den 20 Jahren, die er der Klifehlen wird: Norddeutsch pragmatisch, nik vorstand, hätten sich die Zahlen vererfindungsreich und immer offen für vierfacht. neue Ideen führte der Klinik-Erbe die Allein im Bereich Endoprothetik Abteilung für Endoprothetik und entwurden im Jahr 2014 über 2.000 Patienwickelte selbst neue Verfahren für OPs. ten behandelt, in allen Abteilungen zuIm Januar verabschiedete sich der Chi sammen waren es über 7.000. Rund 400 rurg aus der aktiven Arbeit und wechsel- Beschäftigte befassen sich mit zahlreite ins Kuratorium der Lubinus-Stiftung. chen chirurgischen Eingriffen. An der Zumindest übergangsweise wird daSpitze – gemessen an den Fallzahlen – mit kein Lubinus in der Klinik tätig sein, steht der Bereich Unfall- und arthroskolangfristig könnte aber sein Sohn in die pische Chirurgie sowie SporttraumatoFußstapfen treten. logie, dicht gefolgt von der EndoprotheLubinus’ Weg zum Krankenhaustik. Es folgen die Abteilungen für Wirchef begann quasi mit seiner Geburt im belsäulenchirurgie, Kinder-, RheumaJahr 1956, berichtete Dr. Cordelia Andre- und onkologische Orthopädie sowie die ßen, ehemalige Staatssekretärin im KieFußchirurgie. Am Ende stehen Handler Wissenschaftsministerium und heute und Mikrochirurgie, Plastische und Mitglied des Kuratoriums der LubinusWiederherstellende Chirurgie und zuStiftung, beim Neujahrsempfang, der in letzt die Gefäßchirurgie. Daneben hielt diesem Jahr im Zeichen der Abschiedsder Klinikchef einen normalen Kassenfeier des scheidenden ärztlichen Direksitz und ist „heilfroh, dass ich den Mist tors stand. an den Nagel hängen kann – die BüroDie Großeltern duldeten den Vorkratie ist gruselig“. namen Philipp nicht, sondern setzten Obwohl er „lieber vier Stunden eine durch, dass ein „Johannes“ dazu kam – septische Wunde operiert als eine Stunnach Johann Hermann Lubinus, der die de an einem Runden Tisch gesessen hat“, Klinik 1895 gründete, und dessen Sohn so der Arzt in seiner Abschiedsrede, fiel Johann Georg. Mit 15 Jahren stand Luin seine Amtszeit die Umwandlung der binus erstmals im OP-Saal und musste GmbH in die Stiftung im Jahr 2010, ein „Haken und Schnauze halten“. Ein ande- Weg, um das Unternehmen krisensicher rer Beruf als Arzt kam nie wirklich infra- zu machen. Zudem hat Lubinus getreu ge, dabei wäre er eigentlich gern Bootsseinem Motto „Symmetrie ist die Kunst bauer geworden, erzählte Lubinus dem der Einfallslosen“ in seinem Fachgebiet Ärzteblatt. Immerhin: Er entwarf ein Se- die Technik vorangetrieben und neue 15 Jahre alt war Dr. Phi lipp Lubinus, als er erstmals als Helfer im OP stand. Mit jetzt 60 verabschiedete sich der Chirurg aus der Klinik, die seit vier Generationen den Fa miliennamen trägt. Prothesen mitentwickelt: Der Ruf des „eleganten Chirurgen alter Schule“ gehe weit über die Grenzen Kiels hinaus, sagt sein Weggefährte Dubber: „Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass er weltweit bekannt ist.“ Lubinus selbst stapelte im Gespräch mit dem Ärzteblatt tief: Weiterentwicklungen in der Prothetik gebe es „herzlich wenig“, seit Jahrzehnten seien derselbe Zement, dieselben Schäfte in Betrieb. Der Grund sei die hohe Qualität: Um etwa Hüftgelenke, die heute in der Regel zehn Jahre hielten, noch besser zu machen, sei der Aufwand für einen geringen Erfolg sehr hoch. In der Regel seien die „Implantate besser als die Verfahren“, so Lubinus. Dennoch spricht er sich klar gegen mechanische Operateure à la Robodoc aus: „Der Preis an Weichteiltraumatisierung ist viel zu groß.“ Allerdings sollten und könnten OP-Vorbereitungen und auch Abläufe während der Operationen stärker standardisiert werden, um die Zahl von vermeidbaren Fehlern zu verringern. Als durchaus sinnvoll bezeichnete er den Einsatz von 3D-Druckern, um künstliche Knochen oder Prothesen zu erzeugen. Lubinus wird nach seinem Ausscheiden aus dem Klinikalltag seine Zeit teils in Kiel, teils in Südfrankreich verbringen und sich dort einem ganz neuen Thema zuwenden. Der Chirurg wird im Süden Alpakas halten. Esther Geisslinger „Dauerleihgabe“ vergoldet: Löffel für Dr. Philipp Lubinus. 2 6 // I M N O R D E N F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 SYMPOSIUM Baustellen in der Reha 8. Norddeutsches Reha-Symposium in Lübeck. Defizite für Personen mit besonderem Bedarf. A lle zwei Jahre seit 2001 treffen sich Ärzte aus Reha-Kliniken, Betriebsärzte, Mitarbeiter aus Renten-, Kranken- und Unfallkassen sowie andere Reha-Experten zumal aus der Wissenschaft und von Gesundheitsbehörden in der Hansestadt Lübeck. Hier ist der Sitz der Hauptinitiatoren des Norddeutschen Reha-Symposiums, der Deutschen Rentenversicherung Nord und des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität zu Lübeck. Beide sind maßgebliche Mitglieder des veranstaltenden vffr, des Vereins zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die Tagungsthematik „Bedarfsorientierung und Flexibilisierung in der Rehabilitation“ kommt einem zwar bekannt vor, passt aber mit ihrer zugleich patienten-, anbieter- und kassenorientierten Ausrichtung gut in die aktuelle Diskussion. Verschiedene Referate aus den Bereichen Universität (Lübeck, Hamburg, Bielefeld), Rentenversicherung, Klinik (Mühlenbergklinik Malente) sowie berufliche Reha untermauerten am Ende die Ausgangshypothese der Symposiumsleiterinnen PD Dr. Ruth Deck (UzL) und Dr. Nathalie Glaser-Möller (DRV Nord): Die Feststellung des jeweiligen RE HA -K LI N I K EN I N S C HL E S W I G - H O LS TE I N Im „Rehawegweiser“ des vdek Landes verbandes Schleswig-Holstein mit letz tem vorliegenden Stand 2010 sind 46 Vor sorge- und Reha-Einrichtungen (meist an der See bzw. in ländlichen Gebieten) nach § 111 SGB V aufgelistet, außerdem 29 Mutter/Vater-Kind-Einrichtungen – teilweise Doppelnennungen – sowie neun ambulante Reha-Einrichtungen (meist in Städten) nach § 40 SGB V. Damit ist Schleswig-Holstein eines der „reha-stärks ten“ Bundesländer. Reha-Bedarfs sei keineswegs trivial, jedoch in der Praxis problematisch, da die darüber entscheidenden niedergelassenen und Krankenhausärzte „häufig über ein begrenztes Wissen über die Reha“ verfügten, während die außerdem entscheidenden Leistungsträger der medizinischen Rehabilitation in der Regel (nur) nach Aktenlage begutachteten, also ohne den Patienten gesehen zu haben. Daher sei naheliegend, dass nicht immer die „richtigen“ Patienten zu bestimmten, für einen Patiententyp gedachten Reha-Maßnahmen kämen, denn: „Verschiedene Studien zeigen, dass sich in der Reha ganz unterschiedliche Problemprofile finden, die von leichten Störungen bis hin zu starken körperlichen und psychischen Belastungen reichen.“ Wenn aber die Diagnosen so unterschiedlich sind, wäre es dann nicht selbstverständlich, statt schematischer Reha-Programme so wie schon lange in der Akutmedizin differenziert zu therapieren bzw. zu rehabilitieren? Eigentlich ja, so ähnlich der Veranstalter. „Denkbar wäre eine gestufte Versorgungsform, bei der die ,leichteren‘ Fälle mit wenig komplexen Störungen einer Reha-Form zugewiesen werden, die lediglich singuläre Ziele verfolgt, Fälle mit schweren und komplexen Problemlagen einer multidisziplinär-multimodalen Reha-Form.“ Auch später in der Nachsorge sei zu prüfen, mit welcher Intensität bei individuellen Problemlagen vorzugehen sei. Eine entsprechende Hilfestellung besonders für Hausärzte soll mit einer speziellen Webseite bis Mitte 2016 von der DRV Nord zur Verfügung gestellt werden. Eine andere Erleichterung vor allem für Hausärzte hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) mit Wirkung vom 1. April beschlossen. Danach wird die Verordnung von medizinischer Rehabilitation zulasten der Krankenkassen (nicht der Rentenkassen, § 15 SGB VI) einfacher, weil das zweistufige Verfahren mit Vorschaltung von Ärzten mit spezieller RehaQualifikation (Formular 61) wegfällt. 2 Mio. Reha-Anträge werden jährlich in Deutschland gestellt. Mehr als die Hälfte der rund 1.150 Rehaund Vorsorge einrichtungen in Deutschland befindet sich in privater Trägerschaft. Die Bettenauslastung beträgt rund 82 Prozent. Künftig kann jeder Vertragsarzt auf dem Formular 60 Reha gemäß § 40 ff. SGB V verordnen. In der abschließenden Diskussion zeigte sich unter den Teilnehmern des Symposiums eine Neigung zu mehr Flexibilisierung statt der herkömmlichen Standardisierung. Ein Teilnehmer sprach sich entschieden für detailliertere Diagnosen vor der Reha-Beantragung aus, also im Vorfeld, um endlich „zu einer besseren Zuweisungssteuerung zu kommen“. Ebenso seien eine frühe Diagnostik und ein früheres Gegensteuern nötig bei der „Desintegrationsspirale“ mancher Rehabilitanden von der Ersterkrankung über eine zeitweilige Berufsunfähigkeit zu erneuter Erkrankung usw. Ein anderer Teilnehmer wies auf die sehr individuelle und damit aufwendige Reha-Praxis in Deutschland hin. Im Ausland würden die Rehabilitanden eher aus übergeordneter Sicht auf die Reha-Kliniken und Reha-Maßnahmen verteilt (Steuerung nach angenommenem medizinischen Bedarf), nicht aber nach überwiegend freiwilligen Anträgen. Auch für Wissenschaftler klinge der Ansatz sehr einleuchtend, sei aber noch nicht in Studien belegt, so Prof. Matthias Bethge, Lübeck, und Prof. Oliver Razum, Bielefeld. Bei den Reha-Anträgen von Migranten komme als zusätzliche Schwierigkeit die Sprachbarriere hinzu. Hingegen sei hier nicht von einer generellen Abneigung gegen Gesundheitsleistungen auszugehen; die Impfbereitschaft sei zum Beispiel höher als in der übrigen Bevölkerung. Sonst seien präventive Leistungen (gemeint war wohl Primär- und Sekundärprävention), so wichtig sie an sich seien, derzeit noch wenig gefragt, monierte Prof. Eike Hoberg (Malente). Und der Sozialmedizinische Dienst der Kostenträger müsse bei stärkerer Individualisierung ausgebaut werden, denn schon derzeit werde von den rund zwei Millionen Reha-Anträgen pro Jahr nur noch weit weniger als die Hälfte begutachtet (Dr. Cornelia Schäfer, DRV). Am Ende der Veranstaltung lautete das Fazit „Schon auf einem guten Weg, aber noch manche Baustellen“ (GlaserMöller, Deck), z. B. bei Reha-Maßnahmen für Personen mit besonderem Bedarf, etwa in prekären Lebenssituationen. Aber auch in der beruflichen Rehabilitation müsse mehr mit den Arbeitsgebern gesprochen werden – wohl eine längerfristige Aufgabe bei weit über 100.000 Unternehmen, die es allein in Schleswig-Holstein gibt. Das von den beiden Tagungsleiterinnen herausgegebene Buch zur Tagung mit allen Referaten soll ab Frühjahr 2016 zum Preis von 21 Euro im Jacobs Verlag, Lage, erhältlich sein. Horst Kreussler I M N O R D E N // 2 7 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 gen des hohen Bedarfs, aber auch wegen der geringen Zahl an niedergelassenen internistischen Rheumatologen im Land starken Zulauf haben wird. Außerdem sehen Moosig und Holle einen zunehmenden Trend in ihrem Fachgebiet zur ambulanten Versorgung. Die ersten Anmeldungen von Patienten gaben ihnen Recht: Schon 14 Tage vor der Eröffnung lagen über ihre gerade erst freigeschaltete Homepage rund 100 Terminwünsche von Patienten vor. Auch die Voraussetzungen für weiteren Zulauf scheinen gut. Moosig und Zwei frühere leitende Ärzte gehen in Neumünster in die Niederlassung. Holle pflegen gute Kontakte zu Selbsthilfegruppen und decken das komplette Spektrum der entzündlich rheumatischen Erkrankungen ab. Das neue ambulante Angebot wollen sie zunächst unter den Kollegen in Neumünster bekannt machen, u. a. über Besuche beim Praxisnetz, im Qualitätszirkel und bei einzelnen Kollegen. Zugleich erwarten die beiden, dass wegen ihres Schwerpunkts auch Patienten aus weiter entfernten Regionen den Weg in die Mitte von Schleswig-Holstein finden werden. Den Praxisstandort haben sie deshalb ganz gezielt direkt neben dem Bahnhof in einem gut frequentierten Ärzte- und Gesundheitshaus ausgesucht. Konkurrenzgedanken unter den übrigen niedergelassenen internistischen Rheumatologen haben sie nicht wahrgenommen. „Wir haben das Gefühl, dass unsere Niederlassung willkommen ist. Alle haben volle Sprechstunden und wir tragen zur Entlastung bei“, sagt Moosig. Dazu passt auch die Entscheidung des Zulassungsausschusses: Beide Ärzte sind wegen der angespannten Situation in der ambulanten Versorgung von Rheumakranken unbefristet über Sonderbedarf zugelassen worden. Das beProf. Frank Moosig und PD Dr. Julia Holle. deutet zugleich, dass sie keinen Kassenarztsitz übernehmen – und finanzieren – ie von vielen Rheumapatienten entscheiden, die eigene Homepage gemussten. Ohne finanzielles Risiko ist die in Schleswig-Holstein als angestalten, die Sprechstundenzeiten bestimNiederlassung dennoch nicht. Die Praspannt empfundene ambulanmen, Finanzpläne aufstellen – jede Entxisausstattung inklusive eigenem Late Versorgungslage erfährt Entlasscheidung muss von ihnen selbst getrofbor und eigener Infusionsambulanz ertung: Die früheren leitenden Ärzte fen werden, was nach ihrer Meinung den forderte nach ihren Angaben InvestitiPD Dr. Julia Holle und Prof. Frank Reiz einer Niederlassung aber erhöht. onen von insgesamt 400.000 Euro. Es Moosig haben sich in diesem Mo- Ohnehin hat die aus einer Arztfamilie niedergelassene inter wäre zwar auch mit geringeren Mitteln nistische Rheumato nat in Neumünster selbstständig gestammende Holle nie verstanden, wargegangen, räumen die beiden ein, sind logen gibt es in ganz macht und das Rheumazentrum Schles- um viele Kollegen die ärztliche Niedersich aber einig: „Wir haben einen gewisSchleswig-Holstein, wig-Holstein Mitte als Gemeinschafts lassung in den vergangenen Jahren zusen Qualitätsanspruch – auch an unsere davon drei angestellte. praxis eröffnet. nehmend abgeschreckt hat. In ihrer Fa- Sieben von ihnen sind technische Ausstattung.“ Moosig und Holle waren zuvor als milie waren schon beide Generationen Trotz ihrer zuversichtlichen Einüber Sonderbedarf leitende Ärzte im Klinikum Bad Bramvor ihr niedergelassene Ärzte. „Das wur- zugelassen. stellung haben die beiden Ärzte vor den stedt angestellt. Ihren Schritt in die de nie schlechtgeredet, sondern immer wichtigsten Entscheidungen nicht auf Selbstständigkeit begründen sie mit positiv erlebt“, berichtet sie. professionelle Beratung verzichtet. Als Umstrukturierungen in der Klinik, vor Mit 41 Jahren wagt sie selbst den wichtigste Berater nennen sie die Experallem aber mit dem Wunsch, ihr „eigeSchritt und freut sich, mit ihrem Kolten der Kassenärztlichen Vereinigung ner Chef “ sein zu können. legen Prof. Frank Moosig den richti(KVSH) und ihren Steuerberater, der zuJahre beträgt das Als solche griffen sie kurz vor der gen Partner gefunden zu haben. „Einen Durchschnittsalter gleich Jurist ist. Wenn ihre optimistischen der niedergelassenen Eröffnung ihrer Praxis nicht nur selbst besseren Praxispartner können wir uns Erwartungen zutreffen, schließen die internistischen Rheu zum Schraubenzieher, sondern kümnicht vorstellen“, sagen beide. Praxispartner auch eine Expansion nicht matolgen. Zwei von merten sich auch um zahlreiche weitere Auch die meisten ihrer fünf künftiaus und können sich mittelfristig auch ihnen sind bereits über 70 Jahre alt. Aufgaben, zu denen sie als Klinikärzte gen Mitarbeiter kennen sie aus der Klidie Anstellung von Kollegen vorstellen. keinen Zugang hatten: Über ein Logo nik. Sie alle erwarten, dass die Praxis weDirk Schnack AMBULANTE VERSORGUNG Rheuma im Zentrum D 14 Foto: dI 58 2 8 // P E R S O N A L I A F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 G EB URT STAGE Gerald Dubber leitet Lubinus-Endoprothetik Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind. Dr. Ulf Garmsen, Geesthacht, feiert am 02.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Dieter Kerkmann, Wees, feiert am 03.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Heinz-Hermann Koch, Elmshorn, feiert am 04.03. seinen 70. Geburtstag. Dr. Manfred Nohl, Wyk/Föhr, feiert am 04.03. seinen 75. Geburtstag. Elisabeth Marczuk, Scharbeutz, feiert am 05.03. ihren 70. Geburtstag. Dr. Gisa Esche-Bruhn, Kaltenkirchen, feiert am 08.03. ihren 75. Geburtstag. Dr. Benedicta Matthiessen, Bad Bramstedt, feiert am 08.03. ihren 85. Geburtstag. Dr. Herbert Seele, Glinde, feiert am 08.03. seinen 80. Geburtstag. Dr. Jürgen Brenner, Aumühle, feiert am 09.03. seinen 70. Geburtstag. Herbert-Wolfgang Weiland, Rendsburg, feiert am 10.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Gert Kunze, Ahrensbök, feiert am 11.03. seinen 80. Geburtstag. Dr. Elfriede Leicht, Kiel, feiert am 12.03. ihren 70. Geburtstag. Dr. Wolfgang Reith, Neumünster, feiert am 15.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Richard Koether, Bad Oldesloe, feiert am 17.03. seinen 75. Geburtstag. Gerald Dubber G erald Dubber leitet nach dem Ausscheiden von Dr. Philipp Lubinus nun allein die Abteilung für Endoprothetik am Kieler Lubinus Clinicum. Der Facharzt für Orthopädie ist waschechter Kieler: Er wurde 1956 in der Landeshauptstadt geboren, hat dort studiert und Teile seiner Weiterbildung absolviert. Seit 1995 ist Dubber Facharzt für Orthopädie. Schon seit 1990 arbeitet er in der Lubinus Klinik, wo er u. a. Funktionsoberarzt, Hygienebeauftragter Arzt des Hauses, regulärer Oberarzt mit den Tätigkeitsbereichen Unfallchirurgie und Orthopädie und seit 1996 stellvertretender leitender Arzt der Abteilung Endoprothetik war. Seit August 2014 war Dubber leitender Arzt der Abteilung Endoprothetik in Partnerschaft mit Dr. Philipp Lubinus. Gemeinsam mit anderen Chefärzten des Hauses besitzt Dubber laut Mitteilung der Klinik die volle Weiterbildungsbefugnis im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie. (PM/Red) AOK Nordwest ernennt Führungsspitze Joachim Matthiassen, Schleswig, feiert am 17.03. seinen 70. Geburtstag. Dr. Jörn Pankow, Flensburg, feiert am 21.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Wolfram Block, Groß Vollstedt, feiert am 22.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Reiner Hartmann, Eckernförde, feiert am 22.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Matthias von Mülmann, Lensahn, feiert am 22.03. seinen 70. Geburtstag. Dr. Peter Dahl, Lübeck-Travemünde, feiert am 26.03. seinen 80. Geburtstag. Dr. Heinz Götzel, Leck, feiert am 26.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Claus Hudemann, Quarnbek, feiert am 26.03. seinen 70. Geburtstag. Dr. Christel Baeker, Kiel, feiert am 27.03. ihren 75. Geburtstag. Dr. Günter Guddat, Sylt, OT Morsum, feiert am 28.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Ralf-Sigmar Simon, Norddorf/Amrum, feiert am 28.03. seinen 75. Geburtstag. Dr. Brigitte Tabbert, Lübeck-Travemünde, feiert am 28.03. ihren 95. Geburtstag. Dr. Michael Kompisch, Wentorf, feiert am 29.03. seinen 75. Geburtstag. Prof. Dr. Walter Sigge, Groß Grönau, feiert am 31.03. seinen 70. Geburtstag. T om Ackermann ist Nachfolger von Martin Litsch an der Spitze der AOK Nordwest. Der 44-jährige DiplomKaufmann aus Münster war zuvor Vorstandsmitglied und wurde vom AOK-Verwaltungsrat einstimmig ernannt. Litsch gab sein Amt auf, weil er neuer Vorstandsvorsitzender des AOKBundesverbandes in Berlin wurde. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest bleibt Dr. Martina Niemeyer aus Königswinter. Ackermann kündigte laut Pressemitteilung an, dass die AOK „in ihrem Selbstverständnis als Gesundheitskasse auch künftig bei Service, Leistungen, Vorsorge und Prävention Maßstäbe setzen werde“. „Wir wol- len unsere Position als regionale Krankenkasse nutzen, um die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Westfalen-Lippe und in Schleswig-Holstein zu sichern und durch wirtschaftliche Versorgungsverträge weiter zu verbessern“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende. Niemeyer sagte: „Mit unseren vielen Zusatzangeboten setzen wir uns klar im Wettbewerb ab und werden unsere Marktführerschaft weiter ausbauen.“ Thomas Haeger bleibt Leiter der Landesdirektion Schleswig-Holstein und Bevollmächtigter des Vorstands. Nach AOK-Angaben verzeichnet die Kasse seit Jahresbeginn einen Mitgliederzuwachs. (PM/Red) FotoS: Lubinus Clinicum Kuschel/AOK/hfr Die neue AOK-Führungsspitze Dr. Martina Niemeyer und Tom Ackermann. P E R S O N A L I A // 2 9 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 KURZ NOTIERT Neuer Ärztlicher Direktor in Bad Bramstedt D r. Johannes von Bodman ist neuer Ärztlicher Direktor im Klinikum Bad Bramstedt. Er tritt die Nachfolge des kürzlich verstorbenen Dr. AndreasChristoph Arlt an. Der Orthopäde wurde laut Klinikmitteilung von der Gesellschafterversammlung ernannt, nachdem er das Amt zuvor schon kommissarisch übernommen hatte. Von Bodman ist seit 1993 im Haus tätig und seit 2005 Leiter der Klinik für orthopädische Rehabilitation sowie der Klinik für konservative Orthopädie und interventionelle Schmerztherapie. Von Bodman ist Lehrbeauftragter für das Fach Physikalische Medizin der Universität Hamburg. Zu seinen Aufgaben als Ärztlicher Direktor gehören die Beantwortung abteilungsübergreifender medizinischer Fachfragen, die strategische und integrative Ausrichtung sowie die Vertretung der Belange der Leitenden Ärzte gegenüber der Klinikleitung und den Gesellschaftern. „Herr Dr. von Bodman ist das Bindeglied zwischen Klinikleitung, Ärzteschaft und Pflegepersonal. In diesem Chefarzt-Trio in Neustadt PD Dr. Michael Hoffmann leitet seit Jahresbeginn gemeinsam mit Prof. Pavel Dufek und Dr. Karl Christian Westphal die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Schön Klinik Neustadt. Hoffmann war dort schon als Assistenzarzt zwischen 2006 und 2008 tätig. Zuletzt arbeitete der 39-Jährige als Oberarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Hoffmann ist auch Notarzt im Rettungsdienst, hat verschiedene Zusatzqualifikationen und außerdem ein Aufbaustudium mit Schwerpunkt Gesundheitsmanagement absolviert. Das Neustädter Chefarzt-Trio kündigte an, die Versorgungsschwerpunkte an der Klinik weiter auszubauen. (Pm/ Red) Chefärztin für Krankenhaushygiene Dr. Annegret Krenz-Weinrich ist als neue Chefärztin für Krankenhaushygiene bei den Sana Kliniken Lübeck und Ostholstein künftig für die Häuser in Lübeck, Travemünde, EuDr. Johannes von Bodmann tin, Oldenburg und Fehmarn verantwortlich. Die 59-jährige Ärztin für Labormedizin, Mikrobiologie und InfektionsepideRahmen ist er eingebunden in strategimiologie war zuvor ärztliche Leiterin der LADR-GmbH, des sche Entscheidungen, die zukünftig wei- MVZ Plön. In dieser Funktion arbeitete sie bereits mit den Sater erarbeitet und ausgebaut werden. na-Häusern zusammen. „Ich möchte gerne die Mitarbeiter Einhergehend mit der Veränderung der von der Wichtigkeit der Hygiene überzeugen. Ich will sie mitKrankenhauslandschaft ist eine konstreißen, zeigen, dass Hygiene Spaß machen kann“, sagte Krenzruktive und vertrauensvolle Zusammen- Weinreich zu ihrem Amtsantritt. (PM/Red) arbeit wichtig und erstrebenswert“, sagte der Geschäftsführer des Klinikums, Jens Schrappe europaweit engagiert Ritter. Im Klinikum Bad Bramstedt lassen sich nach eigenen Angaben jährlich Prof. Martin Schrappe, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und über 13.000 Patienten behandeln, davon rund 7.000 im Rehabilitations- und der Medizinischen Fakultät, hat die Präsidentschaft der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (SIOPE) rund 6.000 im Klinikbereich. Der Behandlungsschwerpunkt liegt auf Erkran- übernommen. „Die mit Abstand mitgliederstärkste Fachgesellschaft für Kinderonkologie ist nicht nur wissenschaftkungen des gesamten Stütz- und Belich aktiv, sondern versteht sich vor allem als Interessenverwegungsapparates. Das Klinikum Bad tretung für Ärzte und Patienten“, sagte Schrappe. Die GesellBramstedt ist akademisches Lehrkranschaft ist nach seinen Angaben in Brüssel engagiert, um sich kenhaus des UKE. (PM/Red) auf verschiedenen Ebenen der politischen Meinungsbildung für eine bessere Versorgung von krebskranken Kindern einzusetzen. (PM/Red) Neues Führungsteam in Bad Oldesloe Foto: Klinikum Bad Bramstedt GmbH D ie Asklepios Klinik Bad Oldesloe hat zum Jahreswechsel ein neues Führungs team vorgestellt. Andreas Reichardt hat die Position des Geschäftsführers von Philip Wettengel übernommen. Reichardt war zuletzt Klinikgeschäftsführer für die Konzerngruppe in Sachsen-Anhalt. Dazu kommen zwei neue Chefärzte: Dr. Peter Wellhöner für die Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie und Dr. Ulrich Kuipers für die Geriatrie. Im vergangenen Herbst hatten bereits Dr. Frank Hennersdorf als Chefarzt für die Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie und Dr. Georg Aschmotat als Chefarzt für die Chirurgie ihre Tätigkeit aufgenommen. Aschmotat war zuvor Oberarzt in der Schön Klinik in Hamburg-Eilbek. Kardiologe Hennersdorf zwar zuvor in den Asklepios Kliniken Altona und Nord in Hamburg tätig und trug dort zuletzt Verantwortung für das Herzkatheterlabor. Hennersdorf hat zahlreiche Eingriffe wie die Wiedereröffnung von Herzkranzgefäßen, Klappenoperationen oder die Implantation von Schrittmachern vorgenommen und wird diesen Bereich nun in Bad Oldesloe ausbauen. Wellhöner kommt vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), wo er die Behandlung von Krebserkrankungen der Verdauungsorgane verantwortet hat. Kuipers hat in Biologie und Medizin promoviert und verfügt über die Facharztbezeichnungen für Neurologie und Psychiatrie sowie die Zusatzbezeichnungen Geriatrie, Physikalische Therapie und Palliativmedizin. Zuletzt war er als Chefarzt für Frührehabilitation und Geriatrie im Westküstenklinikum Heide sowie als Oberarzt im Klinikum Nordfriesland tätig. (PM/Red) WIR GEDENKEN DER VERSTORB EN EN Dr. Gudrun Kaper, Bosau, geboren am 04.03.1939, verstarb am 30.09.2015. Dr. Eberhard Brunotte, Niebüll, geboren am 11.11.1937, verstarb am 02.11.2015. Renate Doering, Lübeck, geboren am 19.02.1943, verstarb am 20.11.2015. Dr. Christina Irmer, Uetersen, geboren am 29.10.1955, verstarb am 30.11.2015. Dr. Gisela Köhler, Ostenfeld, geboren am 28.12.1923, verstarb am 08.12.2015. Dr. Peter Idel, Hamdorf, geboren am 20.04.1945, verstarb am 10.12.2015. Dr. August Palatsik, Lägerdorf, geboren am 21.12.1936, verstarb am 17.12.2015. Dr. Werner Kralle, Pinneberg, geboren am 06.09.1926, verstarb am 29.12.2015. Dr. Henri Westphal, Wanderup, geboren am 11.04.1943, verstarb am 04.01.2016. 3 0 // M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 GERIATRIE Depressionen im Alter – was tun? Ambulante und teilstationäre Versorgung erweitern, psychiatrische Gemeindeschwester einführen, effizientes Vermittlungssystem aufbauen. Vorschläge von Praktikern. D epressionen sind bei älteren Menschen weit verbreitet und werden häufig nicht ausreichend behandelt – so lautete der Tenor der Ärzteblatt-Titelgeschichte im September 2011. Wie hat sich die Situation seitdem verändert? Was kann für eine bessere medizinische Versorgung getan werden? Das Ärzteblatt hat bei Dr. Christian Schulz-Du Bois, Oberarzt der HELIOS Fachklinik für Psychiatrie und Psychosomatische Medizin in Schleswig, und Dr. Wolf-R. Jonas, Ärztlicher Direktor der AMEOS Klinika Heiligenhafen, Kiel, Oldenburg und Preetz, nachgefragt. Dr. Wolf-Rüdiger Jonas absolvierte seine Ausbildung zum Facharzt für Neurologie, Psychia trie und Psychotherapie mit Schwerpunkt forensische Psychiatrie an der Universität Göttingen. Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen Allgemeine Psychopathologie, depressive Erkrankungen, postpartale seelische Erkrankungen und forensische Prognose begutachtung. Jonas war zehn Jahre Bereichsleitender Arzt an der LWL-Klinik Herten und ist seit 1998 in Heiligenhafen tätig. Aufbau verschiedener Spezialstationen unter anderem mit Schwerpunkt in der Therapie von Depressionen und psychotraumatologischen Störungen. Langjährige Beschäftigung mit der Behandlung seelischer Erkrankungen im Wochenbett und Schaffung einer Station zur gemeinsamen Aufnahme von seelisch kranken Wöchnerinnen mit ihren Babies. Laut Untersuchung der BertelsmannStiftung (Faktencheck Gesundheit 2014) erhalten 25 Prozent der über 60-jährigen Patienten mit Depressionen gar keine Behandlung, nur zehn Prozent werden leitliniengerecht versorgt. Woran könnte das liegen? Schulz-Du Bois: Die Gründe sind nach meiner Beobachtung überwiegend darin zu finden, dass ältere Menschen mit Depressionen tatsächlich zu gebrechlich und zu depressiv sind, um sich Hilfe zu suchen. Wirklich depres- Wie beurteilen Sie die Versorgungssituation in Schleswig-Holstein? Finden ältere Menschen mit Depressionen in angemessener Zeit ausreichend medizinische Hilfe? Jonas: Eine Aussage zur Situation in Schleswig-Holstein ist mir nur bezogen auf die Versorgungsregion der Klinika der AMEOS Krankenhausgesellschaft Holstein möglich, die den Beder Patienten mit De- reich Lübeck, die Kreise Ostholstein pression über 60 Jahre und Plön sowie anteilig die Stadt Kiel erhalten laut einer umfasst. Wir haben uns schon vor JahUntersuchung der ren gezielt mit dieser Problematik ausBertelsmann-Stiftung einandergesetzt und speziell Angebote keine Behandlung, nur zehn Prozent wer- für ältere Menschen mit Depressionen entwickelt. So gibt es am AMEOS Kliden leitliniengerecht versorgt. nikum Heiligenhafen eine Station zur Ein Grund: Viele älte- Behandlung von Depressionen im Alre Menschen sind zu ter. In Eutin befindet sich eine Tageskligebrechlich und denik, die ihren ausdrücklichen Schwerpressiv, um sich Hilfe zu holen. punkt in der Behandlung von gerontopsychiatrischen Patienten mit depres- 25 % Foto: Ameos heiligenhafen Wie häufig sehen Sie ältere Patienten mit Depressionen in der ambulanten und stationären Versorgung Ihrer Einrichtung? Dr. Wolf-R. Jonas: Im Jahr 2014 wurden im AMEOS Klinikum Heiligenhafen rund 600 Frauen und Männer über 65 Jahre aufgenommen, bei denen die Diagnose einer Depression gestellt wurde. Im selben Zeitraum betrug die Anzahl der über 60-Jährigen in der Institutsambulanz knapp 450. Über 95 Prozent dieser Patienten litten unter einer Depression. Dr. Christian Schulz-Du Bois: Unsere Abteilung Gerontopsychiatrie und Psychotherapie in der HELIOS Fachklinik Schleswig besteht aus einem beschützten Intensiv-Behandlungsbereich und einer offenen Psychotherapiestation. Auf der Psychotherapiestation, die etwa ein Siebtel der Betten des gesamten Hauses belegt, machen die Alterspatienten mit Depressionen, Depressionen in Lebenskrisen, somatoformen Störungen und Angststörungen den Löwenanteil aus. Den zweiten großen Teil machen die Patienten mit schweren Verhaltensstörungen bei Demenzen auf der intensiven Station aus. Vergleichbar ist der jeweilige Anteil der Demenz- und Depressionspatienten in unserer Geronto psychiatrischen Ambulanz; er beläuft sich ungefähr jeweils auf die Hälfte. sive Menschen sind eher still und fügsam, sie werden in ihrem Leiden leicht übersehen, und die Depression bringt es mit sich, dass man die Ursache für die Not eher in sich sucht als in einer Krankheit. Der Übergang von einer seelischen Notlage zur Depression verläuft schleichend. Ein besonderer Faktor könnte auch sein, dass sich ältere Menschen weder über die wichtige Bedeutung psychischer Vorgänge und die Notwendigkeit psychischer Unterstützung bewusst sind, noch ausreichend Kenntnis über Möglichkeiten psychischer Behandlung haben. In einem Flächenland wie Schleswig-Holstein spielt aber sicher auch die Erreichbarkeit der Angebote eine wichtige Rolle. Jonas: Diese Zahlen gelten meines Wissens in ähnlicher Größenordnung auch für Depressionen bei unter 60-Jährigen. Trotz umfangreicher Aufklärungskampagnen werden Depressionen immer noch zu selten erkannt und nur ein geringer Prozentsatz wird adäquat behandelt. Im Alter kommt noch die Multimorbidität hinzu mit vielfältigen körperlichen Beschwerden, hinter denen die depressive Symp tomatik verborgen bleibt. Der alte Begriff der larvierten Depression, einer Depression, die sich quasi im körperlichen Gewand verbirgt, war plastisch und hilfreich. Hinzu kommt, dass von jüngeren Menschen das zunehmende Alter und die dann oft auftretenden Beschwerden wie Verlust an Schwung, Lebensfreude und Tatkraft fast als selbstverständlich angesehen und gar nicht als Symptomatik einer Depression wahrgenommen werden. Zumeist wird schlicht nicht an das mögliche Vorliegen einer Depression gedacht. Wenige gezielte Fragen würden hier schon weiterhelfen. M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T // 3 1 Foto: Helios Schleswig AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 siven Störungen besitzt. Das AMEOS Klinikum Neustadt behandelt ebenfalls im Rahmen der Gerontopsychiatrie auf einer gesonderten Station depressiv Erkrankte. Im AMEOS Klinikum Lübeck befindet sich ein Gerontopsychiatrisches Zentrum, das aus einem vollstationären sowie tagesklinischen Behandlungsbereich besteht und sich im Schwerpunkt mit depressiven Störungen befasst. Hinzu kommt eine Schwerpunktambulanz und als Besonderheit ein aufsuchendes Angebot für Altenheime. In Preetz entsteht am Krankenhaus eine Tagesklinik ebenfalls mit einem gerontopsychiatrischen Schwerpunkt. Damit ist über die genannte Versorgungsregion eine gute Abdeckung mit voll- und teilstationären sowie ambulanten Angeboten erreicht. Schulz-Du Bois: Nach meinen Erfahrungen in Rendsburg, Kiel und jetzt in Schleswig scheint mir die Versorgung gerade älterer Menschen noch lange nicht ausreichend. Aus dem ambulanten Sektor erreichen uns viele Anfragen von Menschen, die gar keine Möglichkeit für eine ambulante psychische Behandlung finden konnten, oder die wegen der Zeitknappheit ihrer Fachärzte nur eine medikamentöse Therapie, aber keine Psychotherapie erhalten konnten. Wegen eines Mangels an Psychotherapeuten müssen notgedrungen viele Menschen mit psychischen Krankheiten, hier speziell mit Depressionen, von Hausärzten betreut werden. Dass dadurch eine medizinische Versorgung mit Psychopharmaka immerhin noch gut funktioniert, aber die psychotherapeutische Behandlung der Depression unzureichend ist, liegt auf der Hand. Trotz einer wachsenden Zahl von Psychotherapeuten ist der Bedarf noch lange nicht gedeckt, Psychotherapie kann man nun mal nicht grenzenlos beschleunigen oder „effizienter“ durchführen, sie kostet immer eine bestimmte Menge Zeit. Hier versuchen wir, mit den Angeboten unserer Institutsambulanz gegebenenfalls auch stationäre Aufenthalte zu verhindern. Solange ältere Menschen noch alleine leben, was ja gewünscht ist, aber immer schlechter in der Lage sind, sich mit dem Notwendigen zu versorgen, wird diese Schieflage eher noch zunehmen. Nicht nur eingeschränkte Mobilität, auch verminderte Fähigkeit zur Teilhabe an den modernen Kommunikationsmitteln verringert die Chance, dass ein älterer depressiver Patient sich Hilfe beschaffen kann. Darüber hinaus fehlt es in der Gesellschaft am Verständnis für die Schwächen alternder Menschen. Vielfach stecken hinter Depressionen Einsamkeit, Hilflosigkeit bei Gebrechlichkeit, Sinnlosigkeit, Langeweile, Ver- zweiflung und Ausweglosigkeit. Viele der genannten Probleme müssten nicht zwangsläufig dazu führen, dass die Betroffenen pathologisiert und hospitalisiert werden, sondern könnten auf der konkreten Problemebene angegangen werden – und diese ist häufig auch sozialer Natur. Wo sehen Sie Optimierungsbedarf in der Versorgung? Jonas: Vor allem in einem weiteren Ausbau der teilstationären Angebote. Und besonders wichtig ist eine Verbesserung der Versorgung von Menschen, die in Altenwohn- oder -pflegeeinrichtungen leben. Hier erscheint die Versorgungssituation verbesserungsbedürftig, weil Depressionen wie erläutert nicht erkannt beziehungsweise verkannt werden. Schulz-Du Bois: Nach meiner Beobachtung werden noch wesentlich mehr psychotherapeutisch tätige Psychiater und Psychologen benötigt, vor allem im Bereich der ambulanten Versorgung. Psychotherapeutische und psychoedukative Therapien werden von allen Patienten mit verschiedenen psychischen Störungsbildern benötigt. Gruppentherapien sollten bei den Psychotherapeuten wie bei den Patienten mehr Akzeptanz finden. Mit Gruppenbehandlungen könnten fehlende Mittel für Einzeltherapien wenigstens teilweise abgemildert werden. Gruppenpsychotherapie ist andererseits ein sehr wirksames therapeutisches Mittel. Psychisch kranke Menschen, gerade depressionskranke Menschen, können selten rechtzeitig selber ihre Lage wahrnehmen, gar etwas unternehmen. Meiner Ansicht nach fehlt hier mindestens für den Bereich der schon einmal erkrankten Menschen eine aufsuchende Betreuung – eine Art psychiatrische Gemeindeschwester – die ein selbstständiges Absetzen der Medikamente oder Rückfälle rechtzeitig erkennen würde. Dringend notwendig erscheint mir ein effizientes Vermittlungssystem für psychische Patienten. Bislang funktioniert die Versorgung in der Depressionsbehandlung so, dass ein Betroffener viele Psychiater oder Psychologen abtelefonieren muss, bis er wenigstens auf einer Warteliste geführt wird. Die Krankenkassen können nur selten mit Therapeutenlisten dienen. Die Hausärzte sind mit einer so komplexen Aufgabe nicht zu belasten. Die Psychiater und Psychotherapeuten selbst müssten eine solche Vermittlungsstelle einrichten, die allerdings Zeit und Geld kosten würde. Ein verbessertes Kommunikations- und Informationssystem könnte zu einer effektiveren Patientenbetreuung beitragen. Interview: Uwe Groenewold Bedarf Die Versorgung in Schleswig-Holstein erscheint den befragten Experten nicht ausreichend. Ein Indiz dafür: In der Klinik gibt es immer wieder Anfragen von Patienten, die keine Möglichkeit einer ambulanten psychischen Behandlung finden konnten. Dr. Christian Schulz-Du Bois studierte und promovierte an der Universität Kiel und ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und für Neurologie. Er ist Oberarzt der Station für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie der HELIOS Fachklinik Schleswig. Die Station bietet stationäre, teilstationäre und ambulante Behandlungsmöglichkeiten für Menschen im höheren und höchsten Lebensalter. Ältere Menschen in seelischen Krisen, mit Depressionen, Angststörungen oder somatoformen Störungen erhalten psychotherapeutische und psychopharmakologische Behandlungen in einer offenen und freundlichen Atmosphäre. Menschen mit altersbedingten Gehirnerkrankungen, die hilflos geworden sind, oder deren Pflege wegen Verhaltensstörungen erschwert ist, können in einem geschützten Bereich psychiatrisch behandelt und gepflegt werden. EINE ALTERSDEPRESSION ERKENN EN Hinweise auf eine Altersdepression gibt die Geriatrische Depressionsskala (GDS), bei der mit 15 Fragen („Haben Sie viele Ihrer Interessen und Aktivitäten aufgegeben?“, „Fühlen Sie sich häufig hilflos?“) der seelische Zustand älterer Menschen untersucht wird. Sechs und mehr entsprechende Antworten weisen auf das Vorliegen einer Depression hin. Die im Internet abrufbare Skala ist eine gute Orientierungshilfe für Ärzte, Pflegende und pflegende Angehörige. Grundsätzlich ist eine umfassende diagnostische Abklärung durch einen Gerontopsychiater wünschenswert. Der sogenannte Zwei-Fragen-Test wird laut S3-Leitlinie als Screening für unipolare Depressionen empfohlen. Mit zwei einfachen Fragen („Fühlten Sie sich im letzten Monat häufiger niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos? Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die sie sonst gerne tun?“) kann einer umfassenden Diagnostik der Weg bereitet werden, wenn der Patient auf beide mit Ja antwortet. Hauptsymptome einer depressiven Episode laut ICD-10 sind tiefe Traurigkeit, Interessenverlust und Antriebs- und Energielosigkeit. Zusatzsymptome sind Appetitlosigkeit, Aufmerksamkeitsund Konzentrationsdefizite, Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit, negative Zukunftsvorstellungen, reduziertes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Suizidgedanken und -handlungen. Behandlungsbedarf besteht laut ICD-10 dann, wenn über mindestens zwei Wochen zwei Haupt- und zwei Zusatzsymptome vorliegen. Bei drei Haupt- und vier Zusatzsymptomen wird von einer schweren depressiven Episode gesprochen. (ug) 3 2 // F O R T B I L D U N G E N F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 Fortbildungstermine Februar/März 2016 AKADEMIE FÜR MEDIZINISCHE FORT- UND WEITERBILDUNG EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR FEBRUAR/MÄRZ 2016 FEBRUAR/MÄRZ 2016 17. FEBRUAR 19. FEBRUAR Praxiskauf/Praxisverkauf – Arzt und Recht, 15:00 - 19:00 Uhr AB 19. FEBRUAR Fachzertifikat Ernährung/Grundlagen 19. FEBRUAR Diabetes verstehen – Patienten (besser) unterstützen Geriatrische Grundversorgung, Beginn: 16:00 Uhr AB 19. FEBRUAR Qualitätsmanagementbeauftragte/r (QMB) 20. FEBRUAR EBM/Grundkurs 24. FEBRUAR Aktualisierung der Kenntnisse/Fachkunde im Strahlenschutz AB 26. FEBRUAR Datenverarbeitung, Dokumentation und Kommunikation AB 26. FEBRUAR Professionell kommunizieren und motivieren Notfallmanagement und Basisreanimation für Praxis und kassenärztlichen Notdienst, 15:00 - 18:00 Uhr AB 26. FEBRUAR Psychosomatische und psychosoziale Versorgung AB 26. FEBRUAR Akupunktur – Block B, Beginn: 15:00 Uhr in Kiel Sachkunde gem. § 4 der Medizinproduktebetreiberverordnung 27. FEBRUAR Kommunikation am Empfang AB 4. MÄRZ Fachzertifikat Ernährungsmedizin/Grundlagen AB 4. MÄRZ Fachzertifikat EKG AB 5. MÄRZ Professionelles Patientenmanagement – Effizient und zielorientiert telefonieren AB 7. MÄRZ Strahlenschutzkurs für medizinisches Assistenzpersonal AB 7. MÄRZ Diabetesassistent/-in DDG 9. MÄRZ GOÄ Aufbaukurs AB 11. MÄRZ Datenschutzbeauftragte/-r in ärztlich geleiteten Einrichtungen 11. MÄRZ Der Macumar-Patient in der ärztlichen Praxis 12. MÄRZ Hausbesuche und Versorgungsmanagement 12. MÄRZ Moderation und Präsentation 13. MÄRZ Telemedizinische Grundlagen 13. MÄRZ Medizinische Dokumentation/Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien 16. MÄRZ Wundversorgung und Kompressionstherapie AB 18. MÄRZ Arbeits- und Lernmethoden AB 18. MÄRZ Geriatrische Syndrome und Krankheitsfolgen im Alter/Diagnoseverfahren 19. MÄRZ Elastisches Tapen 19. MÄRZ EBM/Aufbaukurs 20. FEBRUAR Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz nach Röntgenverordnung, 9:00 - 16:15 Uhr 24. FEBRUAR Homöopathie A-Kurs, Beginn: 9:00 Uhr 24. FEBRUAR 26. FEBRUAR 26. FEBRUAR Psychosomatische Grundversorgung Teil I, Beginn: 16:00 Uhr 27. FEBRUAR EKG-Kurs, Beginn: 9:30 Uhr 2. MÄRZ Trigeminusneuralgie, 16:00 - 20:00 Uhr 4. MÄRZ KV-Trainee Veranstaltung für Weiterbildungsassistenten, 10:00 - 16:00 Uhr 4. MÄRZ Suchtmedizinische Grundversorgung Baustein IV, Beginn: 15:00 Uhr in Kiel 5. MÄRZ Curriculum Psychotherapie, Beginn: 9:00 Uhr 5. MÄRZ Suchtmedizinische Grundversorgung A Modul Diamorphin, 13:30 - 19:30 Uhr in Kiel 7. MÄRZ Intensivmedizin – Theoretische und praktische Grundlagen der allgemeinen Intensivmedizin, Beginn: 9:15 Uhr 12. MÄRZ Palliativmedizin Modul 1, Beginn: 9:00 Uhr 12. MÄRZ Progressive Relaxation – Grundkurs, Beginn: 9:30 Uhr 16. MÄRZ Seminarreihe Allgemeinmedizin – Rund um die Schweigepflicht, 16:00 - 19:30 Uhr 30. MÄRZ Balint-Gruppe, Beginn: 16:30 Uhr Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Esmarchstraße 4, 23795 Bad Segeberg, Leiterin: Helga Pecnik, Telefon 04551 803 761, [email protected] Edmund-Christiani-Seminar, Berufsbildungsstätte der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Esmarchstraße 2, 23795 Bad Segeberg, Ansprechpartnerinnen: Gabriele Steens Telefon 04551 803 704 und Susanne Korbs Telefon 04551 803 705, sowie Marlies Petrick Telefon 04551 803 703 und Rabea Brunke Telefon 04551 803 706, [email protected] F O R T B I L D U N G E N // 3 3 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 Grundlagen der Intensivmedizin FORTBILDUNGSTERMINE AUS DEM NORDEN FEBRUAR/MÄRZ 2016 Das Gesundheitsmobil Lübeck stellt sich vor 2 Punkte Rauschdrogen – Neues und Bewährtes 2 Punkte AHG Klinik Lübeck, Telefon 0451 58940, [email protected] 20. FEBRUAR Risiken – Fakten, Wahrnehmung, Kommunikation 8 Punkte Gynaekologicum, Hamburg, Telefon 040 88971402, info@gynaekologicumhamburg 23. FEBRUAR Update Augenheilkunde – was ist wichtig für den Allgemeinarzt? 2 Punkte Fortbildungskreis Elmschenhagener Ärztinnen, Ärzte und Apotheker, Kiel, Telefon 0431 781166, [email protected] 26. FEBRUAR 16. Lübecker Workshop Pneumologie Update Pulmonale Infektionen Punkte beantragt UKSH, Lübeck, Telefon 0451 500 6377, [email protected] 26./27. FEBRUAR IV. Perinatologisches Symposium Schwangerschaft von A - Z 10 Punkte UKSH, Kiel, Telefon 0431 597 2053, [email protected] 26./27. FEBRUAR Zurück in die Lebendigkeit Neue Wege der Verlustverarbeitung/ Trauerbegleitung 23 Punkte Psychotherapeutenkammer ECP GmbH, Bargteheide, Telefon 04531 501653, [email protected] 2. MÄRZ Grundlagen der EKG – Befundung bei Kindern 2 Punkte UKSH, Klinik für Pädiatrie, Telefon 0431 597 1822, Fax 0431 597 1831 3. MÄRZ Intensivmedizin – Möglichkeiten und Grenzen 3 Punkte Ärzteverein Rendsburg, Telefon 04331 663 966, [email protected] 4./5. MÄRZ Kieler Arthroskopiekurs 2016 21 Punkte Conentus Congressmanagement & Marketing GmbH, Jena, Telefon 03641 3116317, [email protected] 5. MÄRZ Schwierige Gruppensituationen IFT-Nord, Kiel, 10 Punkte Telefon 0431 570 2933, [email protected] 9. MÄRZ Die adjuvante Therapie bei Herzinsuffizienz 4 Punkte Pharma Nord GmbH, Flensburg, Telefon 0461 141400, [email protected] 16. MÄRZ Soziales Kompetenztraining Trainerseminar 9 Punkte imland Klinik Rendsburg, Psychiatrie und Psychosomatik, Christine Förster, Rendsburg, [email protected] 18./19. MÄRZ Notfallzahnmedizin für Humanmediziner 19 Punkte Schiffsarztlehrgang GbR, Kiel, [email protected] 19. MÄRZ Psychodynamik und klinische Therapie der Adipositas 2 Punkte Curtius Klinik, Bad MalenteGremsmühlen, [email protected] 17. FEBRUAR 16. MÄRZ Der Kurs wendet sich an alle Kollegen, die sich auf ihre Tätigkeit auf der Intensivstation vorbereiten möchten. In fünf Tagen werden die grundlegenden Kenntnisse in der Intensivmedizin vermittelt und praktische Fähigkeiten in Kleingruppen geschult. Außerdem stehen spezifische Themen der Intensivmedizin, u. a. Monitoring, Beatmung, Hämodynamik, Katecholamin- und Volumentherapie, Zugänge, Rhythmologie, Atemwegsmanagement, Gerinnungsstörungen, Hirntoddiagnostik, Infektiologie, Patientenverfügung, Betreuungsverfahren und Nachsorge von Wiederbelebten auf dem Programm. Termin: 7. - 11. März Gebühr: 550 Euro Information: Birte Wachholz (04551 803 755) Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Trigeminusneuralgie Die typische Trigeminusneuralgie ist gekennzeichnet durch einschießende triggerbare Schmerzen im Gesicht entsprechend dem Versorgungsgebiet eines oder mehrerer Trigeminusäste. Wenn Medikamente nicht helfen, kann die Ursache u. a. auch mikrochirurgisch behoben werden. Die Veranstaltung gibt ein Update über die klinische Symptomatik, Diagnostik und Differenzialdiagnostik sowie die Behandlung mit ihren Erfolgsaussichten und Fallstricken. Termin: 2. März Gebühr: 65 Euro Information: Nina Brunken (04551 803 760) Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Fachzertifikat Onkologie Weitere Informationen bei den Veranstaltern. Alle Angaben ohne Gewähr. Damit Ihre Praxis auf die prognostizierte demografische und epidemiologische Entwicklung im onkologischen Bereich vorbereitet ist, bietet das Edmund-Christiani-Seminar für medizinisches Assistenzpersonal das I. Modul zur Erlangung des Fachzertifikats Onkologie in Bad Segeberg an. Mit Abschluss des Fachzertifikats können Sie als Assistenz gemäß § 5 der Onkologie-Vereinbarung eingesetzt werden. Termin: 2. - 4. September (Allgemeine Grundlagen der Onkologie und Palliativmedizin), 30. September - 2. Oktober, 14./15. Oktober, 4. - 6. November Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar Fachzertifikat EKG Das Seminar vermittelt Fähigkeiten zum Erkennen kardialer Erkrankungen, zur Anwendung elektrokardiografischer Untersuchungsmethoden und zur Vertiefung von Grundkenntnissen durch praktische Übungen mit dem EKG. Teilnehmer können eigenständig krankhafte Veränderungen bzw. Notfallsituationen erkennen und gewährleisten dem Patienten schnellstmögliche Hilfe. Termin: 4. - 6. März und 18. - 20. März Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar Fachzertifikat Impfberatung Das Fachzertifikat „Impfberatung“ befähigt zur eigenständigen Auswertung von Impfausweisen, zur kompetenten Auskunft auf Impffragen aus den Bereichen der Standard-, Indikations- und Reiseimpfberatung und zur Arztentlastung. Teilnehmer lernen die gesetzlichen Grundlagen des Impfens kennen, das Qualitätsmanagement in der Praxis wird verbessert. Termin: 8. - 10. April und 22. - 24. April Weitere Informationen unter www.aeksh.de. Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar 3 4 // A R Z T & R E C H T F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 DER SCHLICHTUNGSFALL „Wie man gebettet, so liegt man. Oder fällt man.“ Aus der Praxis der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflicht fragen der norddeutschen Ärztekammern. Kasuistik Eine Patientin unterzog sich anlässlich eines zweiwöchigen stationären Aufenthalts einer Lungenoperation wegen einer seit vielen Jahren behandlungsbedürftigen obstruktiven Lungenerkrankung. Bei der Operation wurden insgesamt zehn röhrenförmige Implantate in verengte Atemwegsäste eingesetzt. Der Eingriff erfolgte bronchoskopisch unter medikamentöser Betäubung. Am Ende der mehrstündigen und am Nachmittag vorgenommenen Operation sollte die Patientin vom Operationstisch auf eine Transporttrage verlagert werden. Aufgrund eines technischen Fehlers kippte dabei der obere, etwa ein Drittel der Gesamtlänge der Trage ausmachende Kopfteil akut nach hinten weg. Bei dem daraus resultierenden Sturz zog sich die Patientin eine rechtsseitige Thoraxprellung zu. Eine Intubation war nicht erforderlich. Unter Maskenbeatmung und Gabe eines stärker wirkenden Schmerzmittels (Valaron) wurde wenig später der Transport der Patientin auf die Wachstation vorgenommen. Im zeitgerecht erstellten Durchgangsbericht durch die Unfallchirurgische Abteilung des Hauses wurde festgehalten, dass keine Blutergussverfärbung und keine Prellmarke vorlagen, Röntgenaufnahmen ließen keine Knochenverletzung an den Rippen nachweisen. Eine vorangegangene Ohnmacht oder Zeichen für Sauerstoffmangel (Blauverfärbung) wurden im D-Bericht nicht festgehalten. Beanstandung der ärztlichen Maßnahmen Vonseiten der Patientin wird eine unsachgemäße technische Durchführung bei einer Umlagerung im Aufwachraum mit der Folge einer schmerzhaften Prellung des Brustkorbes rechts bemängelt. Vorgesehene Untersuchungen hätten deshalb nicht mehr durchgeführt werden können. Die Schmerzen seien bis zur Antragstellung noch nicht ganz abgeklungen. Stellungnahme des Fachbereichs Pneumologie des Krankenhauses Die Tatsache einer Prellung anlässlich einer Umlagerung wird nicht bestritten, eine erneute Intubation und Beatmung sei nicht aktenkundig. Die Angabe über verbliebene Schmerzen über knapp ein Jahr könne von der Klinik nicht geprüft werden. Entscheidung der Schlichtungsstelle An der unstreitigen Tatsache einer Prellung der rechten Thoraxseite während eines Umlagerungsvorgangs besteht kein Zweifel. Aus dem am gleichen Tag gefertigten D-Bericht ist das von der Patientin geschilderte Ausmaß der Verletzung nicht ersichtlich. Eine Rippenfraktur konnte röntgenologisch ausgeschlossen werden. Des Weiteren lagen keine Prellungsmarken am Brustkorb vor. Eine patientenseits im Schlichtungsantrag angeführte Ohnmacht mit Notwendigkeit nachfolgender Intubation ist nicht aktenkundig. Die Patientin wurde lediglich auf die Wachstation verlegt. Eine Thoraxprellung kann durchaus schmerzhaft sein und in diesem Zustand schockierend wirken. Die Annahme, dass über knapp ein Jahr immer noch aufgrund dessen Beschwerden resultieren, ist aus medizinischer Sicht jedoch nicht zu belegen. Die Patientin ist vier Tage nach Operation entlassen worden. Im Entlassungsbrief finden sich keine Hinweise auf Schmerzäußerungen. Info Ein technischer Fehler führte zu einem Sturz einer Patientin beim Wechsel vom OPTisch auf eine Transporttrage. Folge war eine Thoraxprellung. Obwohl die Patientin bei der Entlassung nicht über Schmerzen klagte und eine Fraktur röntgenologisch ausgeschlossen werden konnte, ging die Patientin noch ein Jahr nach dem Vorfall davon aus, dass ihre Schmerzen von dem Sturz herrühren. Ansprüche werden im vorliegenden Fall aber nur für einen Zeitraum von zwei Wochen als gerechtfertigt angesehen. Gesundheitsschaden Aus medizinischer Sicht ist von einer unfallbedingten Schmerzbeeinträchtigung von zwei Wochen auszugehen. Nur hierfür können Ansprüche als gerechtfertigt angesehen werden. Denn bei sorgfältiger Sichtung der umfangreichen Unterlagen über die Behandlung der schwer vorgeschädigten Patientin ist davon auszugehen, dass zwar nach wie vor pulmologische Beeinträchtigungen bestanden, sie sind aber erkrankungsbedingt. Fazit Vertrauen – in Material – ist gut, Kon trolle ist besser. Auch Hardware bedarf der Kontrolle. Dr. W.-D. Schellmann, Kerstin Kols Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern A R Z T & R E C H T // 3 5 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 ARZNEIMITTELINDUSTRIE KURZ NOTIERT Mehr Beanstandungen beim Pharma-Marketing VE stärkt Höherversicherung Die Kammerversammlung der Ärztekammer Schleswig-Holstein hat die Satzung der Versorgungseinrichtung zum 1. Januar 2016 in mehreren Punkten geändert (siehe Seite 36). Eine wichtige Änderung betrifft die freiwillige Höherversicherung. Künftig können Mitglieder der Versorgungseinrichtung monatlich neben der allgemeinen Versorgungsabgabe (deren Die „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittel Höhe entspricht dem Höchstbetrag zur Deutschen Rentenverindustrie“ hat ihren Jahresbericht vorgelegt. sicherung in Höhe von zurzeit monatlich 1.159,40 Euro) zusätzlich bis zu 150 Prozent dieses Betrages (1.739,10 Euro moer Verein „Freiwillige Selbstkontrolle lich die forschenden Pharmafirmen des natlich) als Beitrag für die freiwillige Höherversorgung zahlen. für die Arzneimittelindustrie“ (FSA) vfa gehören. Ende Dezember 2014 seien Bislang betrug der Maximalbetrag 50 Prozent der allgemeinen hat laut Jahresbericht mehr als dop75 Verfahren abgeschlossen gewesen, in Versorgungsabgabe. pelt so viele Beanstandungen regislediglich drei Fällen erfolgten AbmahDie freiwillige Höherversicherung ist ein Zusatzangebot triert wie 2013. 82 Mal sind Pharmanungen mit abschließender Unterlasder Versorgungseinrichtung an alle Mitglieder, die über ihre Marketingpraktiken angezeigt worden, sungserklärung der Unternehmen. Grundversorgung hinaus Ansprüche auf eine zusätzliche Aldurchweg gegen Mitgliedsfirmen. AlInhaltliche Schwerpunkte der Verfahren tersversorgung erwerben wollen. In der freiwilligen Höherlerdings: In 68 Fällen wurden die Verwaren Transparenzpflichten beim Spon- versicherung wird mit einer vollen Kapitaldeckung kalkuliert. fahren eingestellt, „weil die Beanstansoring, Anwendungsbeobachtungen so- Wie bei der Grundversorgung gehört neben der Altersrente dungen unzulässig beziehungsweise wie die Umsetzung des neuen, vollstän- eine Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenabsicherung unbegründet waren“, wie es im jüngsdigen Geschenkverbotes im FSA-Kodex. zum Leistungsumfang. ten Jahresbericht heißt. In der vorangeDauerbrenner unter den Anfragen waEinzahlungen in die freiwillige Höherversicherung werden atgangenen Berichtsperiode gab es 39 Beren Einzelaspekte zur „Durchführung traktiv verzinst. Die Rentenberechnung berücksichtigt neben anstandungen. von Fortbildungsveranstaltungen oder der Beitragshöhe das Alter zum Zeitpunkt der Zahlung. Die Von den 82 Beanstandungen kamen 53 der Vertragsgestaltung mit Ärzten“. Im resultierenden Rentenansprüche sind in der Satzung tabellavon Dritten, der Rest entweder aus der Zehnjahreszeitraum seit 2004 hat der risch aufgeführt. Geschäftsführung des Vereins oder von FSA nach eigenen Angaben 460 BeanBeitragszahlungen in die Höherversicherung sind aktuell oft Mitgliedsfirmen, zu denen hauptsächstandungen erhalten. (RED) lukrativer, teilweise sogar deutlich lukrativer als Einzahlungen in neu abgeschlossene private Rentenversicherungen. Dies hat mehrere Gründe. Bei der Versorgungseinrichtung fallen anders als bei den meisten Lebensversicherern keine Vertriebskosten an. Auch die Verwaltungskosten liegen unter dem Durchschnitt der Lebensversicherungsbranche. Alle Erträge kommen direkt den Mitgliedern zugute. Zudem erzwingen die Garantiezusagen der Lebensversicherer zumeist engere Spielräume bei der Auswahl der Kapitalanlagen mit der Folge einer oft geringeren Rentabilität. Die Beiträge zur freiwilligen Höherversicherung werden einkommensteuerrechtlich ebenso wie die Beiträge zur Grundversorgung als Altersvorsorgeaufwendungen behandelt. Sie sind also steuermindernd zu berücksichtigen. Durch das Alterseinkünftegesetz wurde festgelegt, dass die steuerlich absetzbaren Teile von Altersvorsorgeaufwendungen bis 2025 stufenweise ansteigen. Im Jahr 2016 können Ledige von höchstens 22.767 Euro gezahlter Beiträge 82 Prozent steuerlich geltend machen, absetzbar sind damit maximal 18.668 Euro, bei gemeinsam veranlagten Ehepaaren und eingetragenen Lebenspartnerschaften wird dieser Betrag verdoppelt. Der absetzungsfähige Anteil steigt 2017 dann auf 84 Prozent. Bei Arbeitnehmern werden vom maximal steuerlich berücksichtigungsfähigen Betrag die vom Arbeitgeber gezahlten Rentenbeitragsanteile abgezogen. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir den Mitgliedern der Versorgungseinrichtung, die eine Aufstockung ihrer Altersversorgung erwägen, eine Beitragseinzahlung in die freiwillige Höherversicherung in ihre Entscheidung mit einzubeziehen. Die Einzahlung kann sowohl einmalig als auch regelmäßig wiederkehrend erfolgen. Für die Teilnahme an der Höherversicherung ist ein Antrag nötig, der bei der Versorgungseinrichtung auch telefonisch gestellt werden kann. Anders als bei der Grundversorgung (= Pflichtversorgung) kann die Beitragszahlung in die Höherversicherung jederzeit wieder eingestellt werden. Teilnahmeberechtigt an der Höherversicherung sind alle Mitglieder der Versorgungseinrichtung, die beitragspflichtig in der Grundversorgung sind. (VE) ANzeige D 3 6 // M I T T E I L U N G E N D E R Ä R Z T E K A M M E R F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 Satzung zur Änderung der Satzung der Versorgungseinrichtung der Ärztekammer Schleswig Holstein vom 07.01.2016 A ufgrund des § 4 Absatz 3 in Verbindung mit § 21 Absatz 2 Nummer 2 des Gesetzes über die Kammern und die Berufsgerichtsbarkeit für die Heilberufe (Heilberufekammergesetz - HBKG) vom 29. Februar 1996 (GVOBl. Schl.H. S. 248), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 20. Oktober 2015 (GVOBL. Schl.-H. S. 344) wird nach Beschlussfassung in der Sitzung der Kammerversammlung am 25. November 2015 mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde folgende Satzung für die Versorgungseinrichtung der Ärztekammer Schleswig Holstein erlassen: Artikel 1 Die Satzung der Versorgungseinrichtung der Ärztekammer Schleswig-Holstein vom 29. November 1995 (Amtsbl. Schl.-H./ AAz. S. 343), zuletzt geändert durch Satzung vom 11. Juni 2014 (Amtsbl. Schl.-H. S. 534), wird wie folgt geändert: 1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert: a) § 32 erhält folgende Bezeichnung: „Zahlung der Versorgungsabgaben“ b) „§ 36 erhält folgende Bezeichnung: Sondervorschriften für die bereits am 31. Dezember 1979 bestehenden Mitgliedschaften“ 2. § 5 Buchstabe d) wird wie folgt geändert: Die Angabe „§ 30 Abs. 9“ wird durch die Angabe „§ 30 Absatz 8“ ersetzt. 3. § 16 Absatz 1 wird wie folgt geändert: Die Angabe „§ 30 Abs. 6“ wird durch die Angabe „§ 30 Absatz 4“ ersetzt. 4. § 27 Absatz 2 Satz 4 wird wie folgt geändert: Die Angabe „§ 30 Abs. 2 Halbsatz 1“ wird durch die Angabe „§ 30 Absatz 3“ ersetzt. 5. § 30 wird wie folgt geändert: a) In Absatz 1 wird das Wort „gem.“ durch die Worte „in der gesetzlichen Rentenversicherung gemäß den“ ersetzt. b) Absatz 6 Satz 4 wird zu Absatz 9. c) Absatz 4 wird zu Absatz 6. d) Absatz 2 bis 5 erhalten folgende Fassung: „(2) Niedergelassene Ärzte zahlen auf Antrag in den ersten zwei Berufsjahren nach der Niederlassung ¼ der allgemeinen Versorgungsabgabe nach Absatz 1. Der Verwaltungsrat kann niedergelassenen Mitgliedern auf Antrag einen Teil der Versorgungsabgaben erlassen, wenn die allgemeine Versorgungsabgabe nach § 30 Absatz 1 die jährlichen Einkünfte aus ärztlicher Tätigkeit im Sinne von § 2 Absatz 2 Nummer 1 Einkommenssteuergesetz wie folgt übersteigt: a) Übersteigt die allgemeine Versorgungsabgabe 15% der Einkünfte, so ist mindestens ½ der allgemeinen Versorgungsabgabe zu entrichten. b) Übersteigt die allgemeine Versorgungsabgabe 30% der Einkünfte, so ist mindestens ¼ der allgemeinen Versorgungsabgabe zu entrichten. c) Übersteigt die allgemeine Versorgungsabgabe 80% der Einkünfte, kann die Mindestabgabe in Höhe von 1/5 der allgemeinen Versorgungsabgabe gezahlt oder eine Beitragsfreistellung gewährt werden; die Zeiten der Beitragsfreistellung werden bei der Berechnung des durchschnittlichen Beitragsquotienten wie Beitragszeiten berücksichtigt. Die Einkünfte sind durch Vorlage eines Einkommensteuerbescheides oder einer schriftlichen Auskunft eines Steuerbevollmächtigten, der das Mitglied nach den Steuerge- Versorgungseinrichtung der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Bismarckallee 14–16, 23795 Bad Segeberg Geschäftsführer: Harald Spiegel Telefon 04551 803 300 Fax 04551 803 150 mitglieder@ veaeksh.de setzen rechtsgültig vertreten kann, nachzuweisen. Liegt der Einkommensteuerbescheid noch nicht vor, kann zunächst eine Schätzung der Einkünfte erfolgen. In diesem Fall erfolgt ein vorläufiger Teilerlass. Ist das Mitglied aufgrund der Einkommensnachweise zur Nachzahlung verpflichtet, ist der nachzuzahlende Betrag mit dem Stundungszins gemäß § 32 Absatz 3 zu verzinsen. Gleiches gilt, wenn der Versorgungseinrichtung ein Einkommensnachweis innerhalb der von ihr gesetzten Frist nicht vorgelegt wird. (3) Angestellte Ärzte leisten als Versorgungsabgabe den nach §§ 157 und 159 SGB VI jeweils geltenden Pflichtversicherungsbeitrag in der gesetzlichen Rentenversicherung. (4) Mitglieder, die ihren ärztlichen Beruf nicht ausüben, werden beitragsfrei geführt oder zahlen auf Antrag eine Versorgungsabgabe in Höhe von mindestens 1/5 der allgemeinen Versorgungsabgabe nach Absatz 1. (5) Mitglieder, die von der Rentenversicherungspflicht gemäß § 6 Absatz 1 Nummer 1 des SGB VI befreit sind und Erwerbsersatzeinkommen oder sonstige Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch beziehen, leisten während dieser Zeit Versorgungsabgaben in der Höhe, die ohne Befreiung an die gesetzliche Rentenversicherung zu zahlen wären.“ e) Absatz 7 erhält folgende Fassung: „(7) Beamte auf Widerruf oder auf Probe oder Sanitätsoffiziere auf Zeit, die sich nicht von der Mitgliedschaft befreien lassen, werden auf Antrag für die Dauer dieses Dienstverhältnisses beitragsfrei geführt. Mitglieder, die im Beamtenverhältnis stehen, werden beitragsfrei geführt oder zahlen auf Antrag eine Versorgungsabgabe in Höhe von mindestens 1/5 und höchstens ½ der allgemeinen Versorgungsabgabe gemäß Absatz 1.“ f) Absatz 10 erhält folgende Fassung: „(10) Auf Antrag können angestellte Mitglieder die zu leistenden Versorgungsabgaben bis zur Höhe der allgemeinen Versorgungsabgabe nach Absatz 1 mit Wirkung für die Zukunft aufstocken (Aufstockungsbeitrag).“ 6. § 31 wird wie folgt geändert: a) In Absatz 1 wird folgender Satz 2 angefügt: „Ein Antrag kann nur für noch nicht abgelaufene Kalenderjahre gestellt werden.“ b) In Absatz 2 wird die Angabe „150%“ durch die Angabe „250%“ ersetzt. M I T T E I L U N G E N D E R Ä R Z T E K A M M E R // 3 7 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 c) In Absatz 3 wird Satz 2 wie folgt gefasst: „Werden während des laufenden Kalenderjahres rückwirkend zusätzliche Versorgungsabgaben entrichtet, sind diese nach § 32 Absatz 3 Satz 2 zu verzinsen.“ d) In Absatz 4 werden hinter dem Wort „Geschäftsplan“ die Worte „(Anlage II zur Satzung)“ eingefügt. e) Absatz 5 erhält folgende Fassung: „(5) Ein Antrag auf Änderung oder Beendigung der Zahlung von zusätzlichen Versorgungsabgaben kann nur mit Wirkung für die Zukunft gestellt werden.“ f) Absatz 6 erhält folgende Fassung: „(6) Für den Fall, dass eine Zahlung von Versorgungsabgaben gemäß § 30 Absatz 7 Satz 2 für Zeiten nach dem 31. Dezember 1994 mit einer Nachversicherung gemäß § 17 zusammentrifft und die Versorgungsabgaben derselben Versicherungszeit insgesamt die allgemeine Versorgungsabgabe nach § 30 Absatz 1 übersteigen, gilt der übersteigende Teil der Versorgungsabgabe als zusätzliche Versorgungsabgabe im Sinne der freiwilligen Höherversicherung. Für die Leistungsberechnung gemäß Anlage II der Satzung ist der Zahlungszeitpunkt der nach § 30 Absatz 7 Satz 2 gezahlten Versorgungsabgaben maßgebend.“ 7. § 32 erhält folgende Fassung: „ § 32 Zahlung der Versorgungsabgaben (1) Die Versorgungsabgabe ist ab Beginn der Mitgliedschaft monatlich zu entrichten. Die Zahlung hat im Wege der Banküberweisung oder des Lastschrifteinzugs zu erfolgen. Die Zahlung muss spätestens am Letzten des Monats, für den die Abgabepflicht besteht, bei der Versorgungseinrichtung eingehen. (2) Die Versorgungsabgabe ist bis zum Ablauf des Monats zu entrichten, in dem a) eine beitragsfreie Mitgliedschaft begründet wird, b) die Mitgliedschaft endet oder c) die Voraussetzungen für eine Leistung nach § 19 Absatz 1 Buchstabe a oder b eingetreten sind. (3) Der Verwaltungsrat kann die Versorgungsabgabe auf Antrag ganz oder teilweise stunden, wenn die sofortige Einziehung für das Mitglied mit erheblichen Härten verbunden wäre und der Anspruch durch die Stundung nicht gefährdet wird. Der gestundete Betrag ist mit 2% über dem jeweiligen Basiszins der Deutschen Bundesbank – mindestens jedoch mit 5% - zu verzinsen. Die Stundung kann mit Auflagen und Bedingungen verbunden werden. Sie soll nur in Verbindung mit einer angemessenen Ratenzahlung gewährt werden. Der Stundungszeitraum soll ein Jahr nicht überschreiten. (4) Der Verwaltungsrat kann die Versorgungsabgabe ganz oder teilweise niederschlagen, wenn feststeht, dass die Einziehung keinen Erfolg haben wird oder die Kosten der Einziehung außer Verhältnis zur Höhe des Anspruchs stehen. (5) Der Verwaltungsrat kann die Versorgungsabgabe ganz oder teilweise erlassen, wenn ihre Einziehung wegen der besonderen Umstände des Einzelfalles für das Mitglied eine unbillige Härte darstellen würde, die auch durch eine Stundung oder eine Niederschlagung nicht zu beseitigen wäre.“ gabe ein, so gilt ein Beitragsquotient von 1/2.“ „(2)Wurde nach § 27 Absatz 5 der Satzung in der vor dem 01. Januar 1980 geltenden Fassung ein Risikobeitrag gezahlt und lief der Zeitraum, in dem die Zahlung des Risikobeitrags möglich war nach dem 31. Dezember 1979 ab, so konnte bis zum Ablauf dieses Zeitraumes der Risikobeitrag weiter entrichtet werden. Für die Berechnung der Beitragsquotienten werden die nach dem 31. Dezember 1979 eingegangenen Risikobeiträge wie normale Beiträge bewertet. Die Heraufsetzung des Eintrittsalters nach § 27 Absatz 5 der Satzung in der vor dem 01. Januar 1980 geltenden Fassung wird so bemessen, als wäre der Risikobeitrag nur bis zum 31. Dezember 1979 gezahlt worden.“ 8. § 33 Absatz 1 wird wie folgt geändert: a) Im ersten Halbsatz werden nach dem Wort „Basiszins“ die Worte „der Deutschen Bundesbank – mindestens jedoch 6% -“ eingefügt. b) Der zweite Halbsatz wird gestrichen. 9. § 36 erhält folgende Fassung: „§ 36 Sondervorschriften für die bereits am 31. Dezember 1979 bestehenden Mitgliedschaften (1) Jeder Monat, in dem bis zum 31. Dezember 1979 eine Versorgungsabgabe geleistet wurde, wird mit einem Beitragsquotienten von 1/12 bewertet. Soweit nach der Satzung in der vor dem 01. Januar 1980 gültigen Fassung das Eintrittsalter wegen verminderter Beitragszahlung heraufgesetzt wurde, sind die vor diesem heraufgesetzten Eintrittsalter liegenden Mitgliedsmonate nicht zu bewerten; sie sind auch bei der Berechnung des durchschnittlichen Beitragsquotienten unberücksichtigt zu lassen. Für angestellte Ärzte, die eine Versorgungsabgabe gemäß § 27 Absatz 1 der Satzung in der vor dem 01. Januar 1980 geltenden Fassung zahlten, werden die ersten fünf Berufsjahre mit einem Beitragsquotienten von 1 bewertet. Für angestellte Ärzte, die eine Versorgungsabgabe gemäß § 27 Absatz 2 Buchstabe a der Satzung in der vor dem 01. Januar 1980 geltenden Fassung zahlten, werden bei Eintritt des Versorgungsfalls nach Beendigung des Zeitraums der verminderten Versorgungsabgabe die Jahre der herabgesetzten Zahlung mit dem Beitragsquotienten 1 bewertet. Trat hingegen der Versorgungsfall während der Zahlung der verminderten Versorgungsab- Artikel 2 Die Satzung tritt am 01. Januar 2016 in Kraft. Bad Segeberg, den 09. Dezember 2015 Ärztekammer Schleswig-Holstein Genehmigt gemäß § 21 Absatz 2 Satz 2 und 3 in Verbindung mit § 77 Absatz 1 Satz 2 des Heilberufekammergesetzes: Kiel, den 15. Dezember 2015 Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein Ausgefertigt: Bad Segeberg, den 07. Januar 2016 Ärztekammer Schleswig-Holstein Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird, ist hiermit selbstverständlich auch die weibliche Form gemeint. 3 8 // M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 Änderungen/Ergänzungen der Wahlordnung der KVSH als Bestandteil der Satzung durch Beschluss der Abgeordnetenversammlung am 18. November 2015 (Die Änderungen sind zur besseren Lesbarkeit fett hervorgehoben.) Die Abgeordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 18. November 2015 mit der erforderlichen 2/3- Mehrheit folgende Beschlüsse zur Änderung der Wahlordnung gefasst: 1. Bekanntmachungen Änderung § 3 Abs. 3 § 3 Abs. 3 wird wie folgt neu gefasst: „Die Bekanntmachungen erfolgen im offiziellen Mitteilungsblatt der KVSH „Nordlicht aktuell“ oder durch Rundschreiben. Sie können auch im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt erfolgen.“ 2. Wahl der Abgeordneten Änderung § 5 (Verhältnis der Mitglieder in der Abgeordnetenversammlung) In § 5 Abs. 1 Satz 2 wird nach der Zahl „30“ folgendes eingefügt: ,, ... bzw. nach Maßgabe von § 9 Abs. 3 Satzung aus 40 ... “ Der geänderte Absatz 1 lautet insgesamt wie folgt: Die Abgeordnetenversammlung ist das oberste Organ der KVSH. Sie setzt sich aus 30 bzw. nach Maßgabe von § 9 Abs. 3 Satzung aus 40 Vertretern zusammen.“ 3. Wahlvorschläge Änderung § 13 (Form und Belege) In § 13 Abs. 1 Satz 1 und Satz 3 werden die Angaben „1/10“ jeweils ersetzt durch die Zahl „7“. Der geänderte Abs. 1 Satz 1 lautet insgesamt wie folgt: Ein Wahlvorschlag für die Wahl der Vertreter der ärztlichen Mitglieder muss von mindestens sieben der wahlberechtigten ärztlichen Mitglieder des Kreises unterschrieben sein. Ist in einem Kreis die Zahl der wahlberechtigten ärztlichen Mitglieder geringer als 50, so muss der Wahlvorschlag von mindestens fünf Wahlberechtigten unterschrieben sein. Ein Wahlvorschlag der Psychotherapeuten, die Mitglieder der KVSH sind, muss von mindestens sieben der wahlberechtigten Mitglieder aus der Gruppe der Psychotherapeuten unterschrieben sein. Deutliche Angabe des Vor- und Familiennamens, des Wohnortes und in größeren Städten der Straße und Hausnummer ist erforderlich. Der erste Unterzeichner gilt als Repräsentant der Wähler, von welchen der Wahlvorschlag ausgeht, der zweite Unterzeichner als sein Stellvertreter. Der Repräsentant ist berechtigt und verpflichtet, namens der von ihm Vertretenen die zur Beseitigung von Beanstandungen erforderlichen Aufklärungen zu geben.“ Diese Änderungen/Ergänzungen bedürfen der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde und treten am Tage nach der Veröffentlichung in Kraft. Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein Az.: VIII 422 - 424.940-004 Die vorstehenden von der Abgeordnetenversammlung am 18. November 2015 beschlossene Änderungen der Satzung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holsteins (KVSH) sowie der Wahlordnung als Bestandteil der Satzung werden gemäß§ 81 Absatz 1, Satz 2 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) genehmigt. Kiel, den 01. Dezember 2015 Dominik Völk Bad Segeberg, 27. November 2015 Kassenärztliche Vereinigung SchleswigHolstein Ausgefertigt: Dr. med. Uwe Bannert - Stellvertretender Vorsitzender der Abgeordnetenversammlung Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, - Rechtsabteilung Bismarckallee 1-6, 23795 Bad Segeberg Telefon: 04551 883 0 www.kvsh.de M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G // 3 9 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Hinweise: Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg. Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behördenführungszeugnis) zu beantragen. Bitte verwenden Sie für Ihre Bewerbung das unter www.kvsh.de hinterlegte Formular (Antrag auf Zulassung zur vertragsärztlichen Tätigkeit). Die Bewerbung wird nicht durch eine eventuell erfolgte Wartelisteeintragung ersetzt! Um Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze können sich auch Vertragsärzte/Vertragspsychotherapeuten und Medizinische Versorgungszentren bewerben, um einen anderen Arzt/eine andere Ärzte bzw. mehrere Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der Arzt/die Ärztin/die Ärzte muss bzw. müssen namentlich genannt werden und die oben bezeichneten Unterlagen sind für ihn/ sie einzureichen. Bitte verwenden Sie für Ihre Bewerbung das unter www.kvsh.de hinterlegte Formular (Antrag auf Genehmigung zur Beschäftigung eines angestellten Arztes). Es besteht die Möglichkeit, dass ein für einen vollen Versorgungsauftrag ausgeschriebener Vertragsarztsitz/ Vertragspsychotherapeutensitz von zwei Ärzten/Ärztinnen übernommen wird, die den Sitz übernehmen und ihren Versorgungsauftrag jeweils auf einen halben Versorgungsauftrag beschränken. Um die Übernahme von ausgeschriebenen Vertragspsychotherapeutenpraxen können sich Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Ärzte, die beabsichtigen, ausschließlich psychotherapeutisch tätig zu werden, bewerben. Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM BEWERBUNGSFRIST* AUSSCHREIBUNGSNUMMER Hausärzte MB Flensburg EP 31.03.2016 13084/2015 Hausärzte - halbe Zulassung - MB Kiel BAG 29.02.2016 13321/2015 Nervenärzte Kreis Pinneberg BAG 29.02.2016 13325/2015 Hausärzte MB Kiel BAG 29.02.2016 13331/2015 Chirurgie Kreisregion Stadt Neumünster/ Kreis Rendsburg-Eckernförde BAG 29.02.2016 13336/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südost BAG 29.02.2016 13339/2015 Hausärzte MB Heide EP 31.03.2016 13529/2015 Frauenärzte Kreis Stormarn EP 31.03.2016 186/2016 Nervenärzte Kreisregion Stadt Flensburg/ Kreis Schleswig-Flensburg EP 31.03.2016 212/2016 4 0 // M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 Frauenärzte - halbe Zulassung - Kreis Segeberg BAG 29.02.2016 224/2016 Hausärzte - halbe Zulassung - MB Lübeck EP 31.03.2016 266/2016 Hausärzte MB Eckernförde EP 31.03.2016 338/2016 Hausärzte MB Schleswig EP 31.03.2016 13334/2015 Frauenärzte Stadt Lübeck EP 31.03.2016 13350/2015 Hausärzte MB Heide EP 31.03.2016 13595/2015 * Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird, das beantragte Fachgebiet eindeutig angegeben ist, ein Arztregisterauszug beigefügt wurde und der Antrag unterschrieben ist Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, so dass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können: FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM AUSSCHREIBUNGS-NUMMER Frauenärzte Pinneberg BAG 6828/2015 Hausärzte MB Bad Oldesloe EP 14781/2014 Hausärzte MB Brunsbüttel EP 9290/2015 Hausärzte MB Eckernförde EP 7483/2015 Hausärzte MB Itzehoe BAG 2351/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 3376/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 2667/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 6611/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 6520/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 1906/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südost BAG 8409/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 8229/2015 M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G // 4 1 AUS GA B E 2 | F E B RUA R 2 0 1 6 Hausärzte MB Metropolregion Südwest EP 2218/2015 Hausärzte MB Neumünster BAG 2431/2015 Hausärzte MB Neumünster EP 7487/2015 Hausärzte MB Ratzeburg EP 5390/2015 Hausärzte MB Ratzeburg EP 8576/2015 Hausärzte MB Rendsburg EP 2740/2015 Hausärzte MB Rendsburg EP 4866/2015 Hausärzte MB Rendsburg EP 10194/2015 Hausärzte - halbe Zulassung - MB Neumünster EP 7266/2015 HNO-Ärzte Kiel BAG 14771/2014 HNO-Ärzte Nordfriesland EP 3150/2015 Internisten SH Süd EP 9708/2015 Psychotherapeuten - halbe Zulassung - Stormarn EP 763/2015 Für folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze, die sich in einem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungsbereich befinden, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Ausschreibungsverfahren nach § 103 Abs. 4 SGB V. FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM CHIFFRENUMMER Hausärzte MB Husum EP 467/2016 Für nähere Informationen stehen Ihnen unter den Tel.-Nummern 04551 - 883 und den angegebenen Durchwahlen unsere Sachbearbeiter zur Verfügung: (378) Kreis Pinneberg (596) Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde Kreis Herzogtum Lauenburg Kreis Segeberg (258) Stadt Lübeck (462) Kreis Nordfriesland Kreis Stormarn Kreis Ostholstein (634) Stadt Kiel Kreis Plön (427) Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg Kreis Dithmarschen Kreis Steinburg Anzeigen Stellenanzeigen Die Vital-Kliniken GmbH betreibt drei Rehabilitations-Kliniken. Für unsere Klinik Buchenholm in Bad Malente (150 Betten für psychosomatische, internistische, orthopädische AHB/AR, stationäre Heilverfahren) suchen wir ab 01.03.2016 eine/n Leitende/n Arzt / Ärztin Orthopädie Wir suchen einen einsatzfreudige/n und patientenorientierte/n Orthopäden mit hohem Engagement, Teamfähigkeit und Kollegialität. Neben fachlicher Kompetenz wünschen wir uns wirtschaftliches Handeln, IT-Kenntnisse sowie die 19.01.2016 Bereitschaft zur engenÄrzteblatt Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen der Klinik. Schleswig-Holsteinisches 02/2016 Erscheinungstermin: 15.02.2016 Wir bieten Ihnen ein interessantes, breit gefächertes Aufgabengebiet in einer hervorragend ausgestatteten Klinik mit einem angenehmen Arbeitsklima. Es bestehen gute Weiterbildungsmöglichkeiten in physikalischer Therapie und Naturheilverfahren, sowie Innere Medizin/Allgemeinmedizin. Sehr geehrter Herr Dr. Grasteit, Eine breitgefächerte Diagnostik ergänzen die Fortbildungsmöglichkeiten. 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Unseren Patienten bieten wir innovative medizinische Versorgung auf hohem Niveau und individuelle Pflege nach neuesten Standards. Als Unternehmen mit mehr als 2.100 Mitarbeitern sind wir effizient und zukunftsorientiert aufgestellt. Wirtschaftlicher Erfolg bestätigt unsere Arbeit. Wir sind Mitglied des Krankenhausverbundes 6K mit über 10.000 Mitarbeitern. Unseren Beschäftigten bieten wir eine gesunde Basis für ihre Karriere- und Lebensplanung in einem attraktiven Umfeld mit hoher Lebensqualität in der Metropolregion Hamburg. Für unsere Klinik für Urologie und Kinderurologie suchen wir zum 1. April 2016 eine/n » Assistenzärztin/Assistenzarzt Das Aufgabenspektrum umfasst alle diagnostischen sowie konservativen und operativen Behandlungsverfahren des Fachgebietes. Pro Jahr versorgt die Klinik 2.400 stationäre und 2.500 ambulante Patienten. Die vollen Ermächtigungen zur Facharztweiterbildung (60 Monate) sowie für die Zusatzbezeichnungen Medizinische Tumortherapie, Fachspezifisches Röntgen und Andrologie liegen vor. Wir bieten Ihnen: - Eine strukturierte Ausbildung bei hoher Operationszahl - Vielseitige Tätigkeitsfelder in Diagnostik und Therapie bei modernster apparativer Ausstattung - Einen abteilungsinternen Bereitschaftsdienst - Strukturierte interne und externe Fortbildungsmöglichkeiten - Konzentration auf ärztliche Tätigkeiten durch Dokumentationsassistenten und Med. Fachangestellte Wir wünschen uns von Ihnen: - Interesse an operativer, insbesondere endoskopischer Tätigkeit - Ausgeprägte soziale Kompetenzen - Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative Details zum umfangreichen Leistungs- und Weiterbildungsspektrum der Klinik finden Sie unter: www.klinikum-itzehoe.de/ kliniken Für erste Fragen steht Ihnen der Chefarzt der Klinik, Herr Dr. Höppner, unter der Telefonnummer 04821 772-2600 gerne zur Verfügung. Schwer behinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation und Eignung vorrangig berücksichtigt. Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung, per E-Mail oder per Post, unter Angabe der Referenznummer an: Kleinanzeigen_SH_02_2016_DRUCK.indd 46 Klinikum Itzehoe Personalmanagement Robert-Koch-Str. 2 25524 Itzehoe personalmanagement@ kh-itzehoe.de Die Strandklinik Boltenhagen ist eine zertifizierte Fachklinik mit 257 Behandlungsplätzen, die Patienten aus den Gebieten Kardiologie / Angiologie sowie Hämatologie / Onkologie versorgt und Rehabilitationsmaßnahmen sowie Anschlussheilbehandlungen (AHB) durchführt. Belegungsträger sind die Deutsche Rentenversicherung sowie alle Krankenkassen. Zur Verstärkung unserer kardiologischen Abteilung suchen wir kurzfristig eine / einen Oberärztin/Oberarzt Wir wenden uns mit dieser Ausschreibung an fachkompetente Persönlichkeiten, die nach ihrer Facharztanerkennung auf dem Gebiet der Inneren Medizin insbesondere Kenntnisse der Kardiologie, aus der Sozialmedizin und /oder dem Rehabilitationswesen mitbringen. Für unsere onkologische Abteilung suchen wir zum 01. Juli 2016 eine / einen Oberärztin/Oberarzt Wir wenden uns mit dieser Ausschreibung an fachkompetente Persönlichkeiten, die nach ihrer Facharztanerkennung auf dem Gebiet der Gynäkologie bzw. Inneren Medizin insbesondere Kenntnisse der Onkologie, aus der Sozialmedizin und/ oder dem Rehabilitationswesen mitbringen. Wenn Empathie, Einsatzbereitschaft und Teamfähigkeit Ihr persönliches Profil abrunden, erwartet Sie eine interessante und verantwortungsvolle Aufgabe in einem engagierten Team mit modernen rehabilitationsmedizinischen Konzepten. Leistungsgerechte Vergütung sowie geregelte Arbeitszeiten sind in den Häusern der Fuest Familienstiftung (www.fuest-stiftung.de) selbstverständlich. Darüber hinaus bieten wir eine betriebliche Altersversorgung und Unterstützung in der Fort- und Weiterbildung. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie möchten Ihre persönliche Kompetenz langfristig in unser Team einbringen, freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung. STRANDKLINIK BOLTENHAGEN Fachklinik für Kardiologie, Angiologie, Hämatologie und internistische Onkologie Personalabteilung Ostseeallee 103 | 23946 Ostseebad Boltenhagen Telefon 038825 470 | Telefax 038825 47-999 [email protected] | www.strandklinik.de Referenznummer 043-16 Weitere Informationen über unser Unternehmen finden Sie unter: www.klinikum-itzehoe.de/karriere Bitte beachten Sie unseren nächsten Anzeigeschluss: Heft 03/2016: 22.02.2016 26.01.16 15:40 Anzeigen Stellenanzeigen Der Kreis Segeberg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Gesundheitsamt eine Ärztin/einen Arzt. Es handelt sich um eine unbefristete Stelle, die in Vollzeit oder Teilzeit zu besetzen ist. Kreis Segeberg Ihr Aufgabenprofil: • • • • • Amtsärztliche Begutachtungen aufgrund unterschiedlicher Rechtsgrundlagen im Innen- und Außendienst Durchführung von Schuleingangsuntersuchungen, Begutachtung von Kindern, z. B. im Rahmen von Schulgutachten oder zur Bewilligung früher Hilfen Durchführung von amtsärztlichen Untersuchungen und Begutachtungen bei Erwachsenen, z.B. im Rahmen des Beamtenrechts oder der Eingliederungshilfe Durchführung von Hygienebegehungen und der ärztlichen Unterstützung des Fachdienstes Infektionsschutz und Seuchenhygiene Nebenaufgabe kann des Weiteren je nach Neigung die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern in Gesundheitsfragen, Teilnahme an der Gesundheitsförderung oder Gesundheitsberichterstattung sein. Wir erwarten von Ihnen: • • • • Eine Facharztbezeichnung bzw. Erfahrung im Bereich des Öffentlichen Gesundheitswesens, der Pädiatrie, Sozialmedizin, Inneren Medizin, Allgemeinmedizin, Krankenhaushygiene oder Psychiatrie ist wünschenswert, aber nicht Bedingung. Bei mindestens 6-monatiger Psychiatrieerfahrung freuen wir uns auf Unterstützung des Sozialpsychiatrischen Dienstes durch Teilnahme am Bereitschaftsdienst gemäß PsychKG (derzeit kein Nachtdienst, kein Wochenenddienst). EDV-Kenntnisse sind wünschenswert, da es sich um EDV-Arbeitsplätze handelt. Die Fahrerlaubnis B bzw. 3 sowie ggf. die Nutzung des eigenen PKW gegen Kostenerstattung sind erforderlich. Wir bieten Ihnen: • • • • • • • Eine Eingruppierung kann bei Vorliegen der persönlichen und tariflichen Voraussetzungen bis in die Entgeltgruppe E 15 erfolgen. Bei Anwendung des TVöD ist die Eingruppierung vorläufiger Natur. Sie wird mit Inkrafttreten der Entgeltordnung überprüft und gegebenenfalls angepasst (§ 17 Abs. 3, 4 TVöD). Sie haben Freiraum für eine Nebentätigkeit. Die Aufgaben sind vielfältig, interessant und gestaltungsfähig. Sie arbeiten eigenständig in einem freundlichen und engagierten Team. Kontinuierliche Fortbildung wird ermöglicht. Familien- und Berufsleben sind optimal in Einklang zu bringen. Es erfolgt eine gründliche und umfassende Einarbeitung. Frauen werden im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt. Schwerbehinderte werden im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt. Wir begrüßen ausdrücklich die Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, die Sie bitte bis zum 28.02.2016 an den Kreis Segeberg, Fachdienst Personal und Organisation, Hamburger Straße 30, 23795 Bad Segeberg, richten oder online über das Bewerbungsportal http://www.segeberg.de/jobs einreichen. Für Auskünfte steht Ihnen Frau Dr. Sylvia Hakimpour-Zern unter der Rufnummer 04551/951- 480 gern zur Verfügung. Kleinanzeigen_SH_02_2016_DRUCK.indd 47 26.01.16 15:40 Anzeigen Stellenanzeigen Das Medizinisch-Psychologische Institut der TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG ist Träger amtlich anerkannter Begutachtungsstellen für die Fahreignung. Für die Regionen Heide, Husum, Kiel und Lübeck suchen wir Die Medizinischen Versorgungszentren Steinburg gGmbH und am Prinzesshofpark gGmbH sind 100%ige Tocherfirmen des Klinikums Itzehoe. Unseren Patienten bieten wir ambulante medizinische Versorgung auf hohem Niveau. In enger Kooperation mit dem Klinikum sind wir Vorreiter in der Vernetzung der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung. Unsere Patienten haben durch die übergreifende Vernetzung die Möglichkeit, komplette Behandlungsverläufe in der Hand eines Arztes zu belassen. Ärzte w/m als Gutachter im Bereich Verkehrsmedizin auf Honorarbasis Ihre Aufgaben Begutachtung fahrauffälliger Kraftfahrer Überprüfung der Fahreignung bei verkehrsrelevanten Erkrankungen, überwiegend in Zusammenarbeit mit Psychologen Ihr Profil Mindestens zweijährige klinische Tätigkeit Für unsere Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n engagierte/n » Fachärztin/Facharzt – HNO Die Vergütung für die geleisteten Untersuchungen und Gutachtenerstellungen erfolgt auf Honorarbasis nach Rechnungsstellung. (in Voll- oder Teilzeit 20–40 Std.) In unseren MVZ versorgen wir fachübergreifend jährlich ca. 41.000 Patienten und führen 1.700 ambulante Operationen durch. Neben der Diagnostik, Behandlung, Beratung und Therapie stellen wir die Versorgung von Arbeitsunfällen sicher. Insgesamt 19 Fachärztinnen und Fachärzte sind in unseren MVZ sowie teilweise parallel im Klinikum Itzehoe tätig, drei davon im Bereich Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Interessiert? Bewerben Sie sich bitte online auf unserer Karriereseite unter www.tuev-nord.de über den Online-Bewerben-Button. JobID: 20154915 TÜV® TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG Ihre Ansprechpartnerin: Andrea Hein Tel. 0511 9986-2228 www.tuev-nord.de Ihre Aufgaben: - Ambulante Tätigkeit im MVZ, allgemeine HNO-Kunde, Audiound Vestibulometrie, Allergietests, Hyposensibilisierung - Falls vorhanden, Einbringen weiterer Spezialisierungen wie Allergologie, Naturheilverfahren, Phoniatrie in die Sprechstunde - Optional besteht die Möglichkeit zur operativen Tätigkeit am Klinikum, z. B. Mandel- und Polypentfernung, Parazentese, Mittelohrdrainage, Korrektur der Nasenscheidewand Wir bieten Ihnen: - Attraktive Arbeitsbedingungen in einem Team, das durch Kollegialität und freundschaftliches Miteinander geprägt ist - Ein hohes Maß an Eigenständigkeit - Gestaltungsspielraum bei dem Auf- und Ausbau neuer Strukturen im Bereich der stationären HNO am Klinikum - Offenheit für neue Ideen und Innovationen Wir wünschen uns von Ihnen: - Ausgeprägte soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit - Überdurchschnittliches Engagement und selbstständige Arbeitsweise - Kreativität, Flexibilität und Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge - Interesse an der Arbeit in der Praxis Für erste Fragen steht Ihnen unser Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Herr PD Dr. M. Fiege, unter der Telefonnummer 04821 772-2501 gerne zur Verfügung. Schwer behinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation und Eignung vorrangig berücksichtigt. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung, per E-Mail oder Post, unter Angabe der Referenznummer an: Kleinanzeigen_SH_02_2016_DRUCK.indd 48 Klinikum Itzehoe Personalmanagement Robert-Koch-Str. 2 25524 Itzehoe Die Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie im FEK Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster GmbH sucht ab sofort eine/n Ärztin/Arzt in Weiterbildung für Innere oder Allgemeinmedizin Willkommen sind sowohl Berufsanfänger als auch Kolleginnen/ Kollegen in fortgeschrittener Weiterbildung. Für Vorabinformationen steht Ihnen gerne der Chefarzt PD Dr. med. W. Hofmann unter Tel. 04321 405-7020 oder -7021 zur Verfügung. Mehr Informationen im Stellenportal auf www.fek.de Schwerbehinderte erhalten bei uns die gleiche Chance. Bewerbung bitte per Post an FEK FriedrichEbert-Krankenhaus Neumünster GmbH, Personalabteilung, Friesenstr. 11, 24534 Neumünster oder per E-Mail an [email protected]. personalmanagement@ kh-itzehoe.de Referenznummer 006-16 Weitere Informationen über unser Unternehmen finden Sie unter: www.klinikum-itzehoe.de/karriere 26.01.16 15:40 Anzeigen Stellenanzeigen Anze igen Stellenan Nr. 1 zeigen Januar 2016 Bad Segeberg 69. Jahrgang WB-Ass istent/i für Orthop n ädie/Un Arthrowww.ar Clinic Hamburfallchirurgie thro-clin g gesuch ic.de t Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein Wir sind mit operatieine orthopä Wir suchen vem Schwer disch-unfallchi rurgisc zur Verstär punkt und WB-Ass 2 angesch he Gemein kung WBE: istenten/in unseres schafts lossene 1 für praxis Teams 2 Jahre Jahr Praxis, Orthopädie n einen Kliniken. WB O/UCH 3 Jahre und Unfallch fortgesc Klinik ). hrittene irurgie. (1 Jahr Bewerb n Basis WB Chirurg Arthro ung bitte an Clinic praxis@ ie und z.Hd. Hambu arthroDr. Jensen, rg, clinic.d Rahlste e oder dter Bahnho fstraße 7a, 22143 Hambu rg Mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Hausä rztlich T H E M E N 12 Interview mit Dekan Prof. Ulrich Stephani 17 Klinikum Nordfriesland vor Einschnitten mit diabet e Geme sucht in 2016/20 inscha ologis Wir suchen 17 Nachfolg ftspra chem eine Hausärzt xis Schwe er/-in Unser in/Hausa für aus rpunkt Altersgrü Praxispr rzt mit 3 Partner, nden diabetolo ofil: gischer aussche nen und 1 angestel Qualifikat idenden lte Ärztin, evidenzb Diabetes ion oder Partner. 1 WBA, asierter, beraterin Interesse aber auch, Arbeit als qualifizie . Kontakt akzeptie Teampra rtes MfA-Tea : Gemein Eine positive Atmosphäre xis, inhaltlich m mit render gehört beim Peer Review 6 Mitarbeit schaftsp Medizin, zum Erfolgsrezept: Nicht Lehrpraxorientiert an erinerin An der raxis Schütte gegenseitiges Bewerten, is der Tel.: 0421-58 Schütten sondern voneinander nriehe MHH. lernen ist das · J.Biesew Ziel.3511 · Mail:riehe 18 · 28259 ig/C.God praxissc Bremen t/A.Zallm huettenr ann iehe@gm x.de PEER REVIEW Urärztlich: Mit Peer Revie ws Qualität gestalten und leben unser Bitte beach en nächs ten Sie Heft 02/20 ten Anzei 16: 20.01 geschluss: .2016 Hinw Seit 2011 gibt es das eis: Verfahren in Schleswig-Hols Alle Anzei medizinern sollen nun gen beruh tein. Nach den Intensivgenku auch Allgemeinmed en geprü nden iziner davon profitieren. und werde auf Angab en der keine ft. Verlag, Herau n nicht ualitätsmanagement wird im mediGewä Besuchender und besuchter sgebe von der Anzei– auch hr zinischen Arbeitsalltag Arzt analynicht zu den dafür übern r und RedakRedaktion Aufgrund sind. Unter als attraktives Betätigungsfeldimmer sieren dabei gemeinsam die medizinider besonderen Weite Struk-ehme tion wahr- schen Sachverhalte, tur undListen www. rbildungsbe n, dass die können der Möglichkeit, genommen, sondern erarbeiten Stärken aeksh der weite Qualitätssioft Angab fugnis cherung Ärzte und Schwächen, wägen selbst kratie, Dokumentationsaufwmit Bürofinden en sen rbildu zu.de in mitbestimmen Chancen könUPD in Kiel Sie die – korrek nen, erfährt schwedasSchles Risiken ab. Verbesserungspotenziund Datensammlungen assoziiert.and und wig-H ngsbe Verfahren rden hohe fugten Ärztinaktuellen t zieht Bilanz olstein ale sol- Akzeptanz Spaß ist zu falsch über eine len erkannt, Prozessabläufe ein Begriff, den man in in der Ärzteschaft. . Entsp en AussaunrichDas optimal ordiesem Zusamdungs tigezeigt reche nen und sich auch ganisiert und Fehler möglichst in den Erfahrungsberichten menhang selten hört. gen hinsic Angaben, nde BeBeim Peer Review vermieVorsch befugnis, könne der Teilnehmer den werden. insbe Verfahren, bei dem sich htlich aus Intensiv- und Allriften Fachkollegen n nach der Weite sondere verfol gemeinmedizin, die Seit 2011 wird das Peer gegenseitig in der Praxis den berufs gt werde in diesem rbilReview-VerHeft zu oder in der Kli- fahren WortAuf Ärzte proben den nik besuchen und event Wie genau kommen. n. von der Ärztekammer rechtl das Peer uelle Schleswig- view-Verfahren ersatz Reichen zivilre Wiedereinstieg in nander lernen, auf Augenhöhe vonei- Holstein als Koordinierungsstelle anspr abläuft, chtlich wie ist das anders: „Es macht es sich Anzei üche, in als frei- der Intensivden Beruf e willige Methode gen und wird Freude, daran teilzunehmen in der stellen Allgemeinhinge Folgen, wie und die di- rung angeboten. der Qualitätsverbessemedizin in Schleswig-Holstein wiese keine Schad rekten Effekte wahrzunehmen“, Zunächst nur im Rahn. Die Redak redak entwiist einer men der Intensivmedizin ckelt hat, tionel Gewerblich enswelche der Sätze, den fast jeder tionVorteile und Verbeslen Beiträ gestartet, ist e Beteiligte mühe- das serungspotenziale die Verfahren seit 2015 auch los über die Lippen bringt ge Teilnehmer für dar. als Pilotpro- sich persönlich – egal ob beRendsburger jekt auf die Allgemeinmedizin suchter Arzt oder besuchender und ihr Fachgebiet seausgewei- hen und Peer. Ärzte helfen im tet worden. Um sich als warum es auch ein interesDas Verfahren, das von Peer zu qualifiÄrzten für Nordirak santes Verfahren für zieren, ist die Teilnahme Ärzte entwickelt wurde, Praxisnetze sein an einem Kurs steht für gegen- nach könnte, lesen Sie in unserer dem Curriculum der seitigen Respekt und TitelgeBundesärztekollegialen Dialog. Kleinanze schichte. kammer erforderlich. igen_SH_ 18 Q 20 23 ` W E I01_2016. T E R indd AUF SEI T E 6 46 Karriere planung Das Kliniku ist Lebensp m Itzehoe Schlesw lanung. ist eines Lübeck ig-Holstein medizin und Hambu und Lehrkra der größten rg. Unsere nkenha Kranken Pflege ische Versorg us der n nach Univers häuser in 2.000 neueste ung auf Patienten itäten bieten Mitarbe n Standa hohem Niveau gestellt wir innovatKiel, itern sind wir rds. Als Untern und ive Mitglie . Wirtschaftliche individu effi d r Erfolg zient und ehmen mit elle beitern des Kranken zukunft mehr bestäti hausve für ihre . 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Gesucht wird eine Ärztin oder ein Arzt für Allgemeinmedizin oder für Innere Medizin (möglichst mit Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin bzw. Bereitschaft zur Fortbildung Betriebsmedizin) oder Ärztin/Arzt für Arbeitsmedizin. Kennwort: 21-2016 Polizeiärztin/-arzt –PD AFB Angesprochen werden insbesondere Persönlichkeiten mit hoher fachlicher und sozialer Kompetenz. Nähere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.schleswig-holstein.de unter dem Menüpunkt „Stellenanzeigen - Öffentliche Ausschreibungen“. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit lückenlosem Tätigkeitsnachweis richten Sie bitte bis zum 9. März 2016 an das Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes SH, Landespolizeiamt, Abteilung 3, Kennwort 21-2016, Sachgebiet 312 Mühlenweg 166, 24116 Kiel. Große hausärztlich internistische Gemeinschaftspraxis in OH mit breitem Leistungsspektrum sucht FÄ/FA für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin für halbtags, spätere Partnerschaft möglich. 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Die Redaktion Kleinanzeigen_SH_02_2016_DRUCK.indd 52 26.01.16 15:40 5 0 // T E L E F O N V E R Z E I C H N I S / I M P R E S S U M F E B RUA R 2 0 1 6 | AUS GA B E 2 K O N TA K T Z U R Ä R Z T E K A M M E R Ärztekammer Schleswig-Holstein Bismarckallee 8-12 23795 Bad Segeberg Telefon 04551 803 0 Fax 04551 803 101 [email protected] www.aeksh.de IMPRESSUM Herausgeber: Ärztekammer Schleswig-Holstein V. i. S. d. P.: Dr. Franz Joseph Bartmann Die Redaktion gehört zur Abteilung Kommunikation der Ärztekammer Redaktion: Dirk Schnack (Ltg.), Katja Willers, Anne Mey, Telefon 04551 803 273, -274 Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Esther Geißlinger, Horst Kreussler, Uwe Groenewold, Prof. Abderrahman Machraoui Zuschriften redaktioneller Art bitte an: Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg, [email protected] Druck und Vertrieb: SDV Direct World GmbH, Tharandter Straße 23-35, 01159 Dresden Anzeigenmarketing und -verwaltung: atlas Verlag GmbH, Flößergasse 4, 81369 München Telefon 089 55 241 0 Fax 089 55 241 244 Geschäftsführung: Christian Artopé Anzeigenleitung: Stefanie Beinl Telefon 089 55 241 240 Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2016 gültig. Herstellung: Ärztekammer Schleswig-Holstein Die Zeitschrift erscheint elf Mal im Jahr jeweils zum 15. des Monats. Die Zeitschrift wird von allen Ärzten in Schleswig-Holstein im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich genannten Autoren, nicht zwingend die der Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingereichte Beiträge werden keine Honorare bezahlt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, über die Veröffentlichung, die Gestaltung und ggf. redaktionelle Änderungen von Beiträgen zu entscheiden. Dies betrifft auch Leserbriefe. Die Redaktion freut sich über unverlangt eingesandte Manuskripte und bittet um Verständnis, dass umfangreiche Arbeiten aufgrund des redaktionellen Konzepts nicht berücksichtigt werden können. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird, ist hiermit auch die weibliche Form gemeint. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung strafbar. Vorstand Dr. Franz Bartmann (Präsident) Dr. Henrik Herrmann (Vizepräsident) Dr. Gisa Andresen Dr. Svante Gehring Petra Imme Dr. Thomas Schang Dr. Christian Sellschopp Telefon 04551 803 206 Fax 04551 803 201 [email protected] Geschäftsführung Dr. Carsten Leffmann (Ärztl. Geschäftsführer) Telefon 04551 803 206 Fax 04551 803 201 Karsten Brandstetter (Kaufm. Geschäftsführer) Telefon 04551 803 206 Fax 04551 803 201 [email protected] Ärztliche Weiterbildung Leitung: Manuela Brammer Telefon 04551 803 652 Fax 04551 803 651 [email protected] Rechtsabteilung Leitung: Carsten Heppner (Justiziar) Telefon 04551 803 402 Fax 04551 803 401 [email protected] Qualitätsmanagement Leitung: Dr. Uta Kunze Telefon 04551 803 302 Fax 04551 803 301 [email protected] Ärztliche Fortbildung und Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Leitung: Helga Pecnik Telefon 04551 803 752 Fax 04551 803 751 [email protected] Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar Leitung: Cornelia Mozr Telefon 04551 803 702 Fax 04551 803 701 [email protected] Hauswirtschaft und Gästehaus Leitung: Helena Willhöft Telefon 04551 803 802 Fax 04551 803 801 [email protected] Ärztliche Angelegenheiten Leitung: Dr. Uta Kunze Telefon 04551 803 302 Fax 04551 803 301 [email protected] Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Leitender Redakteur: Dirk Schnack Telefon 04551 803 272 Fax 04551 803 271 [email protected] Mitgliederverzeichnis/Ärztestatistik Leitung: Yvonne Rieb, Christine Gardner Telefon 04551 803 456, 04551 803 452 Fax 04551 803 451 [email protected] Finanzbuchhaltung Leitung: Kay Petruske Telefon 04551 803 552 Fax 04551 803 551 [email protected] IT-Abteilung Leitung: Wolfgang Dahncke Telefon 04551 803 602 Fax 04551 803 601 [email protected] Personalabteilung Leitung: N. 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Lokstedter Steindamm Steindamm 35 35 Lokstedter 22529 Hamburg Hamburg 22529 Tel. 040 040 // 23 23 90 90 876 876 55 55 Tel. [email protected] [email protected] 'BDITQF[JGJTDIF4UFVFSCFSBUVOHGS)FJMCFSVGF Fachspezifische Fachspezifische Steuerberatung Steuerberatung für für Heilberufe Heilberufe Aktuelle Aktuelle Seminare Seminare –– Existenzgründertag Existenzgründertag Betriebswirtschaftliche Beratung --- Betriebswirtschaftliche Beratung Betriebswirtschaftliche Beratung 20.09.08, 20.09.08,10:00 10:00Uhr, Uhr,KV KVBad BadSegeberg Segeberg(8 (8Fortbildungspunkte) Fortbildungspunkte) --JRVJEJUÊUTBOBMZTFVOEQMBOVOH - Liquiditätsanalyse Liquiditätsanalyse und und -planung -planung 6OUFSTUàU[FOEF#FHMFJUVOHWPO&YJTUFO[HSàOEVOH Anmeldung 0451oder [email protected] Anmeldungunter unterTel. Tel.Begleitung 0451-4484 8414 14--00von oderExistenzgründung [email protected] -- Unterstützende Unterstützende Begleitung von Existenzgründung Finanzund Lohnbuchführung --- Finanzund Lohnbuchführung Finanzund Lohnbuchführung Richard-Wagner-Straße -- Betriebswirtschaftliche Richard-Wagner-Straße6,6, BetriebswirtschaftlicheBeratung Beratung 23556 -- Liquiditätsanalyse 23556Lübeck Lübeck Liquiditätsanalyseund und-planung -planung 1BSUOFSTDIBGUTHFTFMMTDIBGUNC# Partnerschaftsgesellschaft mbB Partnerschaftsgesellschaft mbB4484 Tel.: -- Unterstützende Begleitung Tel.:04510451841414-00 Unterstützende Begleitungvon von Fax: 04514 84 14Existenzgründung Fax: 04514 84 14-44 44 Existenzgründung 3JDIBSE8BHOFS4USBF )PMUFOBVFS4USBF Richard-Wagner-Straße 66 Holtenauer Richard-Wagner-Straße Holtenauer Straße Straße 94 94 -- Finanzund FinanzundLohnbuchführung Lohnbuchführung 23556 Lübeck 24105 Kiel 23556 23556 Lübeck Lübeck Tel.: 0451-48414-0 Tel.: Tel.: 0451-48414-0 0451-48414-0 Fax: 0451-48414-44 Fax: Fax: 0451-48414-44 0451-48414-44 www.rohwer-gut.de www.rohwer-gut.de www.rohwer-gut.de [email protected] [email protected] [email protected] Unbenannt-1 1 Ausgabe 01-2015.indd 12-2015.indd 610 Ausgabe Kleinanzeigen_SH_02_2016_DRUCK.indd 53 24105 24105 Kiel Kiel Tel.: 0431/564430 Tel.: Tel.: 0431/564430 0431/564430 04.03.2015 0 :41:3 2 .11.2015 13:12:4 16.12.2014 10:36:08 26.01.16 15:40 DELTA Steuerberatung Bad Segeberg | Heide | Hamburg Die Berater für Ärzte seit über 50 Jahren Hindenburgstraße 1 · 23795 Bad Segeberg Tel. 0 45 51 - 8 80 80 · www.kanzleidelta.de w w w. p v s - s e . d e | [email protected] Damit Sie wieder Zeit fürs Wichtigste haben! 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