Tirol gegen Gewalt Nicht wegschauen, sondern handeln. Du hast es in der Hand. Mehr auf www.gewaltfrei-tirol.at Häusliche Gewalt Was hat Sie schlussendlich dazu bewogen, diese Gewaltspirale zu durchbrechen? Einmal zog ich vor Weihnachten mit meinen zwei Kindern — sie waren damals noch im Kindergarten- bzw. Volksschulalter — zu einer Freundin. Allerdings übte mein Mann großen Druck auf diese Freundin und mich aus, warf mir vor, unsere Familie zu zerstören. Gleichzeitig beteuerte er, sich zu bessern. Daraufhin kehrte ich wieder zu ihm zurück. Ein Teil von mir wusste damals aber, dass es nicht gut gehen würde. An eine konkrete Begebenheit kann ich mich erinnern, die mit ausschlaggebend für meine Flucht ins Frauenhaus war: Ich lag nach einem Angriff meines Mannes am Boden und meine Tochter brachte ihren Bruder aus dem Zimmer, damit er die Misshandlungen nicht mitansehen muss. Welche Unterstützung haben Sie erfahren? Das Wichtigste für mich war, im Frauenhaus auf Menschen zu treffen, die mich verstehen. Wenn es um Gewalt in der Partnerschaft geht, Zuschlagen. Oder zuwenden. Sie haben es in der Hand. Mehr auf www.gewaltfrei-tirol.at Mit der Gewaltpräventions-Kampagne macht das Land Tirol aufmerksam auf Gewalt an Frauen, in Schulen und in der Pflege. Mehr auf www.gewaltfrei-tirol.at impalawolfmitbiss Sie waren ein Opfer von Gewalt, wurden von Ihrem damaligen Mann misshandelt und haben dann den Schritt gesetzt, Schutz und Hilfe im Tiroler Frauenhaus zu suchen. Welche Gewalterfahrungen haben Sie gemacht? Es begann mit psychischer Gewalt. Ich wurde mit Sätzen wie „Du kannst nichts!“ oder „Du bist hässlich!“ von meinem Exmann kleingehalten und abgewertet. Es begann eine Gewaltspirale, die über neun Jahre andauerte — von der ersten „Watsche“ bis zu täglichen Misshandlungen. Jede vierte bis fünfte Österreicherin erlebt Gewalt durch ihren Partner oder andere nahe Bezugspersonen. Eine Betroffene erzählt von ihren Erfahrungen. impalawolfmitbiss Schon die erste Watsche ist EINE zu viel! Schlagen. Oder Handschlag. Du hast es in der Hand. Mehr auf www.gewaltfrei-tirol.at Häusliche Gewalt Wo beginnt für Sie Gewalt? Gewalt fängt für mich schon mit der Abwertung einer Person an — aber ich bin natürlich nach meinen Erfahrungen sehr sensibel. Und schon die erste Watsche ist eine zu viel. Wie könnte aus Ihrer Sicht Gewalt schon im Entstehen verhindert werden? Bereits im Kindergartenund Volksschulalter müssen Kinder dafür sensibilisiert werden, dass Gewalt nicht zu akzeptieren ist und lernen, „Stopp!“ zu sagen. Darüber hinaus ist es immens wichtig, die Opferschutzeinrich tungen, wie das Tiroler Frauenhaus, bekannt zu machen, damit andere betroffene Frauen wissen, wohin sie sich wenden können. Vielen Dank für das Gespräch. „ Foto: Land Tirol / Berger wird ja oft gesagt: „Ein Scheit alleine brennt nicht“ — damit wird dem Opfer eine Mitschuld an der Gewalt gegeben, die Opfer werden stigmatisiert. Im Frauenhaus konnte ich meine Geschichte erzählen, zur Ruhe kommen und Abstand bekommen. Zum ersten Mal habe ich erfahren, wie es ist, selbst Entscheidungen für mich und meine Kinder zu treffen. Auch nach meinem Auszug aus dem Frauenhaus stand mir eine Betreuerin zur Seite, denn dann begann eine weitere — vielleicht noch härtere — Zeit: Ich hatte Existenzängste, mein Exmann forderte sein Besuchsrecht ein und drohte mir und meinen Kindern. Im Nachhinein weiß ich nicht, wie ich das ausgehalten habe und ich verstehe jede Frau, die unter diesem Druck nachgibt und zum Partner zurückkehrt. Trotzdem war die Trennung für mich die einzige Alternative. Ich bin stolz, dass ich es durchgezogen habe. Ansonsten wäre ich heute vielleicht nicht mehr am Leben. Häusliche Gewalt ist kein privates Problem. Das Gesetz schützt alle Gewaltopfer und stellt klar: Jede Form von Gewaltanwendung ist verboten! Christine Baur, Frauenlandesrätin “ Gewalt geht gar nicht! Landesrätin Christine Baur informiert über Opferschutz und Gewaltprävention Gewalt gehört für viele Frauen noch immer zum Alltag — ob im eigenen Zuhause, innerhalb einer Partnerschaft, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum. „Vor allem bei häuslicher Gewalt sind Kinder direkt oder indirekt immer mitbetroffen“, weiß Frauenlandesrätin Christine Baur, die auch für die Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol zuständig ist. In Tirol wurden im Jahr 2014 insgesamt 1.060 Personen Opfer von Gewalt, davon 917 Frauen und 143 Männer. Das zeigen die Zahlen des Gewaltschutzzentrums Tirol. Des Weiteren haben 64 Minderjährige innerhalb der Familie oder von anderen ihnen nahestehenden Personen direkte Gewalt erfahren. „Diese offiziellen Zahlen sind aber nur die Spitze des Eisberges. Die Dunkelziffer bei gewalttätigen Übergriffen ist weitaus höher“, bedauert Baur. Beratungsstellen im ganzen Land Für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen fördert das Land Tirol Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Innsbruck, Landeck, Lienz, Kufstein, St. Johann und Reutte. Die Beratungsstellen bieten spezifische Beratungen an und arbeiten intensiv mit anderen Opferschutzeinrichtungen zusammen, ebenso der Verein „Frauen gegen Vergewaltigung“, der einzigen spezialisierten Beratungseinrichtung für Frauen und Mädchen ab dem 16. Lebensjahr zum Thema sexualisierte Gewalt in ganz Westösterreich. Gefördert werden auch Männerberatungsstellen wie der Verein „Mannsbilder“ in Innsbruck, Wörgl und Landeck, die ihren Fokus auf Prävention, aber auch auf die Täterarbeit legen. 16 zusätzliche Plätze in Frauenhäusern Eskaliert die Situation zu Hause, so stehen in Tirol den Frauen zwei Frauenhäuser — jenes der Initiative „Frauen helfen Frauen“ sowie das Tiroler Frauenhaus — offen. Rechnet man die Plätze in den zwei regionalen Krisenwohnungen in Osttirol und im Unterland dazu, so stehen in Tirol derzeit 47 Plätze zur Verfügung. „Jedes Opfer, jede von Gewalt bedrohte Frau hat das Recht auf einen Platz im Frauenhaus“, stellt Baur klar. Aus diesem Grund befindet sich der Bau eines neuen Hauses im Großraum Innsbruck mit 16 zusätzlichen Plätzen in Planung. Auf Bundesebene müsse es möglich sein, dass massiv bedrohte Frauen in andere Bundesländer übersiedeln können, fordert Baur. Gewalt in Pflegeheimen „Nicht wegschauen, sondern handeln!“ So lautet der Appell der Tiroler Heimanwältin Elvira Käfinger. Denn auch im Altersheim, wo täglich Gewalt in verschiedensten Formen vorkommen kann, ist Zivilcourage gefragt! HeimbewohnerInnen zu wahren hat. „Auch wenn in Ausnahmesituationen Gewalt im Spiel ist, ist doch jedes einzelne dieser Vorkommnisse eines zu viel“, stellt Heimanwältin Elvira Käfinger klar. Die Pflegenden werden oft zu TäterInnen, wenn sie aus Überforderung HeimbewohnerInnen einschüchtern oder verletzen. Körperliche Gewalt zwischen HeimbewohnerInnen wird zum Beispiel ausgeübt, wenn ein dementer Bewoh- impalawolfmitbiss Jeden Mittwoch besucht sie ein Heim in Tirol, um ihren Sprechtag abzuhalten. Mit kleineren und größeren Beschwerden wenden sich Betroffene an Elvira Käfinger, die als Heimanwältin des Landes Tirol die Rechte und Interessen der Verletzen. Oder verbinden. Du hast es in der Hand. Mehr auf www.gewaltfrei-tirol.at Gewalt in Altenheimen ist bittere Realität. Deshalb: Handeln und helfen statt wegschauen! Gewalt in Pflegeheimen „ Elvira Käfinger “ Foto: Land Tirol / Forcher Auch wenn in Ausnahmesituationen Gewalt im Spiel ist, ist doch jedes einzelne dieser Vorkommnisse eines zu viel. „ Der Schutz der Pflegebedürftigen, einer besonders verletzbaren Gruppe, gilt ohne jedes Wenn und Aber. Foto: Land Tirol / Schwarz “ Bernhard Tilg, Landesrat für Pflege KOMMENTAR Elvira Käfinger, Heimanwältin des Landes Tirol ner einmal die Tür verwechselt und eine Zimmernachbarin mit Faustschlägen attackiert, weil sie angeblich in seinem Bett liegt. Aber auch Pflegepersonen werden zu Opfern: Einerseits durch unzulässige Beschimpfungen von „emotional belasteten“ Angehörigen, aber auch, wenn Pflegebedürftige zwicken, schlagen oder ihnen ins Gesicht spucken. mit, das Präventionsstrategien für Gewaltsituationen in der Pflege entwickelt hat: PflegerInnen sollten regelmäßig an Teamsitzungen, FallSupervisionen und Einzelcoachings teilnehmen. Außerdem sollte eine professionelle Vertrauensperson als Entlastungshilfe zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sind „Deeskalationsstrategien“ zu vermitteln. Gewalt — in welcher Form auch immer — kann bis zum Prozess führen. Auf die Initiative von Heimanwältin Elvira Käfinger geht das Angebot eines Anti-Stress-Coachings zurück, das allen MitarbeiterInnen der Tiroler Wohnund Pflegeheime als Mittel gegen die Überforderung im Beruf offensteht. Von jeder Seite nimmt Heimanwältin Elvira Käfinger Gewaltmeldungen, die auch anonym behandelt werden können, entgegen. Sie ersucht um entsprechende Zivilcourage im Falle der Gewalt in der Pflege: „Nicht wegschauen, sondern handeln!“ Außerdem wirkte die Tiroler Heimanwältin am österreichisch-italienischen Interreg-Projekt „Gewalt im Alter“ Info: www.tirol.gv.at/heimanwaltschaft www.gewaltimalter.eu Gewaltsituationen vermeiden Die Arbeit der Tiroler Heimanwaltschaft ist eine ganz außerordentlich wichtige Qualitätssicherung für die Heimpflege in unserem Land. Denn der Schutz der Pflegebedürftigen, einer besonders verletzbaren Gruppe, gilt ohne jedes Wenn und Aber. Insbesondere für jene Ausnahmesituationen, in denen Gewalt — von welcher Seite auch immer — im Spiel ist. Genauso ist also auch das Pflegepersonal vor Übergriffen von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern zu schützen. Gewaltsituationen in der Pflege lassen sich aber durch entsprechende Strategien erfolgreich vermeiden, das hat ein aktuelles, vom Land Tirol mitgetragenes EU-Projekt belegt. Gewalt an Schulen Leo Oberwasserlechner ist Direktor der Neuen Mittelschule Europa in Hall. Gemeinsam mit drei KollegInnen absolvierte er 2012 die Ausbildung „schulinternes Krisenteam“. Im Interview erzählt er über die Schulung und ihre Auswirkungen sowie über seine Erfahrungen mit Gewalt und Krisen an der Schule. Worum geht es im Konkreten in der Fortbildung zum schulinternen Krisenteam? Es wird ein Leitfaden erstellt, um auf verschiedene Krisen, die in der Schule auftreten können, angemessen zu reagieren. Diese Krisen können Todesfälle in der Familie, Scheidungen, Krankheiten oder aber auch Todesfälle in der Klasse sein. Es geht auch um Krisen und Probleme in der Schule und im Leben der Schülerinnen und Schüler, beispielsweise Mobbing, sexueller Missbrauch, Suchtmittelmissbrauch oder Selbstverletzung. Bei dieser Schulung haben wir gelernt, diese Probleme, wenn möglich, frühzeitig zu erkennen und dann auch die entsprechenden, richtigen Maßnahmen zu setzen. Warum haben Sie und Ihr Team an der Schulung „Schulinternes Krisenteam“ teilgenommen? Gab es einen konkreten Anlass? Die Anregung kam aus dem Lehrkörper. Durch Mundpropaganda hat sich herumgesprochen, dass diese Ausbildung sehr gut ist. Jede Schule ist Foto: Land Tirol / Wikipil Ein Krisentea m für alle Fälle „Die Kommunikation zwischen Lehrpersonal, Eltern und Jugendlichen muss funktionieren. Bei Handlungsbedarf wird reagiert und nicht abgewartet.“ NMS-Direktor Leo Oberwasserlechner weiß, wie Probleme an seiner Schule zu lösen sind. immer wieder mit Krisen konfrontiert, deshalb haben wir beschlossen, ebenfalls an dieser Schulung teilzunehmen. Welche Arten von Gewalt gibt es an Ihrer Schule? Raufereien und Mobbing kommen immer wieder mal vor, aber ich denke nicht in einer gesteigerten Form im Vergleich zu anderen Schulen. Alle Lehrerinnen und Lehrer haben wohl in irgendeiner Form mit Gewalt an ihrer Schule zu kämpfen. Krasse Fälle bleiben aber die Ausnahme. Gibt es Maßnahmen, die Sie an der Schule setzen, um Gewalt vorzubeugen? Wir sind sehr gut vernetzt — die Kommunikation zwischen dem Lehrkörper, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern muss funktionieren. Bei Handlungsbedarf wird reagiert und nicht abgewartet. Probleme werden direkt angesprochen, um sie vorzeitig zu beseitigen. Dies ist natürlich nicht immer so leicht möglich, gerade im Bereich des Mobbings möchten die Schülerinnen und Schüler oder aber auch die Eltern nicht immer, dass diese Themen offen ausdiskutiert werden. Darum arbeiten wir sehr eng mit einer Beratungslehrerin zusammen. Diese ist nicht direkt an der Schule beschäftigt und ist für die Schülerinnen und Schüler eine Vertrauensperson, vor allem, wenn es um Probleme mit der Lehrerschaft geht oder um etwas, das man nicht mit involvierten Personen besprechen möchte. Wir haben einen sozialen Schwerpunkt an unserer Schule. Dabei geht es um Kommunikation und den richtigen Umgang miteinander. Wir haben auch ein Projekt zu den Themen „Schulqualität“ und „Stärkung der Sozialkompetenzen“ gemacht. In diesem Zuge lernten die Jugendlichen einen fairen und gewaltfreien Umgang miteinander. Es gibt also einen roten Faden, der sich durch den Lehrplan zieht und sich mit diesen Themen beschäftigt. Hat sich die Gewalt an der Schule aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren verändert? Ich denke, sie wurde nicht mehr, wir wurden nur sensibler, was dieses Thema betrifft. Wir schauen mehr hin, etwa bei Raufereien. Ich muss aber auch sagen, dass die Auseinandersetzungen heftiger geworden sind. Es wird zwar nicht öfter Gewalt angewendet, aber wenn sie angewendet wird, dann in größerem Ausmaß. Allerdings konnte ich bei uns an der Schule keinen gravierenden Anstieg an Gewalt im Vergleich zu früher feststellen. Spielen die sozialen Netzwerke heutzutage eine größere Rolle und ist Cybermobbing ein Problem? Ja, die Zeiten haben sich diesbezüglich geändert. Das Leben der Jugendlichen spielt sich immer mehr im Netz und auf dem Handy ab. Auf einer Fortbildung haben wir erfahren, dass ein Jugendlicher ca. 300 Benachrichtigungen am Tag über soziale Netzwerke erhält. Wenn man dabei nicht „up to date“ bleibt, wird man schnell aus einer Gruppe isoliert. Lügen und Gemeinheiten verbreiten sich rasend schnell innerhalb einer Gruppe und auch darüber hinaus. Wir versuchen, Gewalt an Schulen unsere Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam zu machen, dass das Internet auch seine Schattenseiten hat. Einmal etwas via WhatsApp oder Facebook verbreitet, lässt es sich fast nicht mehr aufhalten. Dieses Bewusstsein wollen wir auch bei den Eltern schaffen. Hat sich durch das Programm der Umgang der Lehrpersonen mit den SchülerInnen geändert? Man ist sensibilisierter und schaut genauer hin. Man erkennt Anzeichen früher, beispielsweise, wenn sich Jugendliche selbst ritzen, bei blauen Flecken oder wenn sie introvertierter werden. Dies alles sind Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist und dass man vielleicht schon eingreifen könnte, um größere Probleme zu beseitigen oder die Ursachen dafür herauszufinden. Vielen Dank für das Gespräch. Foto: Land Tirol / Aichner „ Gewalt ist sowohl in der Schule als auch in der Jugendarbeit ein sehr ernst zu nehmendes Thema. Deshalb setzen wir verstärkt auf präventive Maßnahmen und bieten professionelle Unterstützung und Beratung dort, wo sie benötigt wird. Beate Palfrader, Landesrätin für Bildung, Familie und Kultur Schule und Gewalt passen nicht zusammen Maßnahmen gegen Gewalt im Schulalltag Auseinandersetzungen und Streitereien gehören zum Schulleben dazu und sind teilweise sogar förderlich, um die sozialen Kompetenzen der SchülerInnen zu stärken und um zu lernen, andere Meinungen zu akzeptieren und eine Diskussion zu führen. Wenn diese Unstimmigkeiten allerdings eskalieren und in physische und psychische Gewalt umschlagen, muss etwas dagegen unternommen werden. Das Klassenklima wird nachhaltig gestört und die Opfer leiden darunter, da sie täglich mit Gewalt konfrontiert sind. „Die Kinder verlieren die Lust an der Schule und ziehen sich immer mehr zurück. Gewalt an der Schule wirkt sich auch auf das private Umfeld der Betroffenen aus“, warnt Beate Palfrader. Präventionsprogramme speziell für Klassen Der vom Land Tirol unterstützte Verein „kontakt+co“ bietet zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Programme zur Gewaltprävention für verschiedene Schulstufen im ganzen Land an. Im Volks- und Sonderschulbereich gibt es das Programm „EIGENSTÄNDIG WERDEN“. Hier erlernen Kinder und Jugendliche soziale Kompetenzen und Selbstvertrauen. Für die Schulstufen 5—8 wurde das Lebenskompetenzprogramm „plus“ entwickelt. Es unterstützt Jugendliche beim Erlernen sozialer und emotionaler Kompetenzen. Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention an Schulen leistet der Verein „Mannsbilder“. Die MitarbeiterInnen — PsychologInnen, PädagogInnen und SozialarbeiterInnen — haben sich auf prozessorientiertes und vertrauliches Arbeiten mit Burschen und jungen Männern spezialisiert. Unter dem Projektnamen „Krafträume“ kommen die Fachleute für eine zweimal zweistündige Beratung ins Klassenzimmer. Diese erfolgt ohne Lehr- bzw. Aufsichtspersonen. Damit schaffen die MitarbeiterInnen ein Vertrauensklima abseits des gewohnten Schulalltags und können auf offene Art und Weise mit den Schülern arbeiten. Buddy-Projekt Tirol Das Buddy-Projekt Tirol ist ein pädagogisches Programm zur Förderung der sozialen Handlungskompetenz von SchülerInnen auf Grundlage der Peer-Erziehung. Das Projekt wird mit Unterstützung des Landes Tirol durchgeführt und ist ein wichtiger “ Beitrag zur Gewaltprävention. Das Ziel des Buddy-Prinzips ist es, durch konsequente Partizipation und Verantwortungsübernahme der SchülerInnen eine Veränderung des Klimas in den Schulen zu erreichen. In verschiedenen „Buddy-Projekten“ wird jedem Kind ein „Kumpel“ aus der Klasse zur Seite gestellt. Die SchülerInnen helfen sich gegenseitig im Schulalltag und unterstützen sich beispielsweise als Lesebuddys, Lernbuddys oder Pausenbuddys. Kinder und Jugendliche lernen dadurch Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einem gewaltfreien Umgang. Beratungsstellen für Betroffene Tirolweit gibt es verschiedene Einrichtungen, die Opfern oder Angehörigen mit Rat, Hilfe und Unterstützung zur Seite stehen. Kinder und Jugendliche können sich beispielsweise an die Tiroler Kinder- und Jugendanwaltschaft wenden, dort werden sie professionell beraten und betreut (www.kija-tirol.at). Mit der Abteilung Schulpsychologie bietet der Landesschulrat für Tirol einen Service an, von dem nicht nur SchülerInnen, sondern auch Eltern und LehrerInnen Gebrauch machen können, wenn sie mit Gewalt konfrontiert sind. Weitere Informationen: www.gewaltpraevention.tsn.at Wichtige Kontaktadressen Basis — Frauenservice und Familienberatung Außerfern Hilfestellung und Erstberatung für Frauen und Kinder in gewalttätigen Beziehungen (psychische, körperliche und sexuelle Gewalt) 6600 Reutte, Tel. +43 (0) 5672 72604 www.basis-beratung.net Frauenzentrum Osttirol — Beratung für Mädchen und Frauen Psychosoziale und rechtliche Beratung und Begleitung bei Gewalterfahrungen; Übergangswohnung in Gewaltsituationen für Frauen und deren Kinder; Gewaltprävention 9900 Lienz, Tel. +43 (0) 4852 67193 www.frauenzentrum-osttirol.at Courage Innsbruck — PartnerInnen-, Familien- und Sexualberatungsstelle Beratung und Unterstützung von Opfern familiärer Gewalt oder sexueller Übergriffe 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 699 16616663 www.courage-beratung.at Gewaltschutzzentrum Tirol — Innsbruck, Landeck, Kitzbühel Opferschutzeinrichtung für von körperlicher/psychischer Gewalt in der Familie oder Stalking betroffene Menschen Unterstützung und Hilfe bis zur Beendigung der Gewaltsituation; Koordination mit allen befassten Behörden und Einrichtungen, Prozessbegleitung 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 571313 6500 Landeck, Tel. +43 (0) 664 2571767 6370 Kitzbühel, Tel. +43 (0) 512 571313 www.gewaltschutzzentrum.at Elele Beratung und Unterstützung von MigrantInnen bei häuslicher Gewalt 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 562929 www.migration.cc Erziehungsberatung Brixlegg/Innsbruck/Imst/Kitzbühel/ Kufstein/Landeck/Lienz/Reutte/Innsbruck O-Dorf/ Schwaz/Steinach/Telfs Beratung für Eltern, Jugendliche und Kinder, die Opfer oder Zeugen von Gewalt wurden; Beratung von Tätern im Bereich von häuslicher Gewalt; Gewaltprävention im Bereich der Mütter-, Elternberatung; Elternabende in Kindergärten und Schulen zum Thema Gewalt und Aggression 6020 Innsbruck (Zentrale),Tel. +43 (0) 512 5082972 6020 Innsbruck (O-Dorf), Tel. +43 (0) 512 202466 6230 Brixlegg, Tel. +43 (0) 5337 62277 20 6460 Imst, Tel. +43 (0) 5412 66314 o. 66315 6370 Kitzbühel, Tel. +43 (0) 5356 62440 6330 Kufstein, Tel. +43 (0) 5372 63950 6500 Landeck, Tel. +43 (0) 5442 64040 9900 Lienz, Tel. +43 (0) 4852 63605 6600 Reutte, Tel. +43 (0) 5672 72910 6130 Schwaz, Tel. +43 (0) 5242 66205 6150 Steinach, Tel. +43 (0) 676 6795098 6410 Telfs, Tel. +43 (0) 5262 65479 www.tirol.gv.at/erziehungsberatung Evita Frauen- und Mädchenberatungsstelle Psychosoziale, pädagogische und juristische Beratung für Frauen; Notwohnung für Frauen und deren Kinder; Kostenlose psychosoziale und juristische Prozessbegleitung bei sexueller und/oder körperlicher Gewalt 6330 Kufstein, Tel. +43 (0) 5372 63616 www.evita-frauenberatung.at Frauen gegen Vergewaltigung Psychosoziale und rechtliche Beratung für Frauen und Mädchen ab 16 Jahren, Bezugspersonen und Multipli– katorInnen; kostenlose psychosoziale und juristische Prozessbegleitung, Präventionsarbeit 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 574416 Frauenhelpline: 0800 222 555 (24 h erreichbar) www.frauen-gegen-vergewaltigung.at Oberländer Frauenberatung — Frauen gegen Vergewaltigung Psychosoziale und rechtliche Beratung für Frauen und Mädchen ab 16 Jahren, Bezugspersonen und MultiplikatorInnen; Kostenlose psychosoziale und juristische Prozessbegleitung, Präventionsarbeit 6500 Landeck, Tel. +43 (0) 512 574416 Frauenhelpline: 0800 222 555 (24 h erreichbar) www.frauen-gegen-vergewaltigung.at Beratungstermine in Landeck nach Anmeldung über das Innsbrucker Büro des Vereins Frauen gegen Vergewaltigung Frauen im Brennpunkt Einzelberatung von Mädchen und Frauen, die von Gewalt betroffen sind 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 587608 www.fib.at Initiative Fauen helfen Frauen Psychologische, psychosoziale, rechtliche und finanzielle Beratung; Frauenhaus, Übergangswohnung 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 580977 www.fhf-tirol.at Mädchen- und Frauenberatungszentrum Psychosoziale Beratung, Rechtsberatung, Frauennotwohnungen 6380 St. Johann, Tel. +43 (0) 5372 62222 www.frauenberatung-stjohann.at Tiroler Frauenhaus für misshandelte Frauen und Kinder Schutz, Unterkunft, Beratung und Begleitung von Frauen und Kindern, die von körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt bedroht oder betroffen sind. Aufnahmen zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Entwicklung von Lebensperspektiven, Entwicklung von Sicherheitsplänen, Existenzsicherung 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 342112 Erreichbarkeit Frauenhaus rund um die Uhr www.tirolerfrauenhaus.at Schulpsychologische Beratungsstellen — in allen Bezirken Beratung bei Lernschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerung, Schulreife, Lese- und Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche, Verhaltensprobleme, persönliche Probleme, Bildungsberatung 6020 Innsbruck (Zentrale), Tel. +43 (0) 512 576561 www.schulpsychologie.tsn.at Schulsozialarbeit „Schuso“ — Innsbruck/Imst/Jenbach/ Lienz/Nussdorf-Debant Beratung, Soziale Gruppenarbeiten und Projekte, Mitgestaltung des Schulalltages, Präventionsarbeit, Krisenintervention, Konfliktmoderation www.schulsozialarbeit-tirol.at Mobbingberatung — in allen Bezirken ÖGB Tirol, 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 59777613 Arbeiterkammer Tirol, Tel. +43 800 22 55 221644 — Kostenlose Hotline Kinder- und Jugendhilfe — in allen Bezirken Information, Beratung und Unterstützung, wenn vermutet wird, dass ein Kind Schutz braucht vor Gewalt, sexuellen Übergriffen oder Vernachlässigung 6020 Innsbruck (Amt der Tiroler Landesregierung), Tel. +43 (0) 512 5082642 www.tirol.gv.at/gesellschaft-soziales/kinder-jugendhilfe/ Dowas — Chill out Anlaufstelle, Beratung, Übergangswohnungen, „Erste Hilfe“ in schwierigen Lebenslagen; Begleitung von Jugendlichen auch längerfristig bei der Stabilisierung ihrer Lebenssituation und der Bearbeitung ihrer Problemlagen 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 572121 www.dowas.org/index.php/home/chill-out Amt für Jugendwohlfahrt — Stadtmagistrat Innsbruck Information, Beratung und Unterstützung, wenn vermutet wird, dass ein Kind Schutz braucht vor Gewalt, sexuellen Übergriffen oder Vernachlässigung 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 5360 9228 http://www.innsbruck.gv.at/page.cfm?vpath=leben-soziales/familie--elternschaft Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die Opfer von häuslicher oder sexueller Gewalt wurden 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 5083792 www.kija-tirol.at KIZ — Kriseninterventionszentrum Beratung, Hilfe, Notschlafstelle für Kinder und Jugendliche bei häuslicher Gewalt 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 580059 www.kiz-tirol.at Tiroler Kinderschutz Imst/Innsbruck/Lienz/Wörgl Beratung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die sexuelle, körperliche und seelische Gewalt erlebt haben und deren Bezugspersonen; Psychotherapie für traumatisierte Kinder und Jugendliche, Prozessbegleitung 6460 Imst, Tel. +43 (0) 5412 63405 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 583757 9900 Lienz, Tel. +43 (0) 4852 71440 6300 Wörgl, Tel. +43 (0) 5332 72148 www.kinderschutz-tirol.at Klartext — Familienberatung Erstberatung und Vermittlung zu Beratungsstellen bei Gewalt gegen Kinder und Gewalt in Beziehungen 6130 Schwaz, Tel. +43 (0) 664 252 99 99 [email protected] Männerberatung Mannsbilder Innsbruck/Landeck/Wörgl Beratung und Unterstützung von Männern und männlichen Jugendlichen ab 12 Jahren, die Gewalt ausüben, diesen Kreislauf durchbrechen und gewaltfrei leben wollen; Gewaltprävention 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 576644 6500 Landeck, Tel. +43 (0) 650 7901479 6300 Wörgl, Tel. +43 (0) 650 5766444 www.mannsbilder.at Tiroler Heimanwaltschaft Anlaufstelle für Gewalt in Alten-, Wohn- und Pflegeheimen Vertrauliche, kostenlose und anonyme Beratung und Information; Aufklärung über BewohnerInnenrechte, Entgegennahme von Beschwerden und Missständen 6020 Innsbruck, Kostenlose Rufnummer: 0800 800 504 www.tirol.gv.at/heimanwaltschaft Caritas Tirol, Demenz-Servicezentrum 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0) 512 7270-882 www.caritas-tirol.at Pflegetelefon Beratung für pflegebedürftige Personen und deren Angehörige Tel. 0800 201 622 Beratungstelefon gegen Gewalt an älteren Menschen Tel. +43 (0) 699 11200099 IMPRESSUM: Informationszeitung der Tiroler Landesregierung/Auflage MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER: Land Tirol. CHEFREDAKTION: Mag.a Christa Entstrasser-Müller. REDAKTION: Mag.a Iris Reichkendler, Mag. Robert Schwarz, Christopher Wikipil, BA, Georg Rainalter, ALLE: Abteilung Öffentlichkeitsarbeit KONTAKT: Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Landhaus 1, 6020 Innsbruck. Tel. +43 (0) 512 5081902, E-Mail: [email protected]. GRAFIK UND LAYOUT: impalawolfmitbiss, Kitzbühel. DRUCK: Hutter Druck GmbH & CoKG, St. Johann in Tirol. OFFENLEGUNG GEMÄSS §25 MEDIENGESETZ: Medieninhaber: Land Tirol, Erklärung über die grundlegende Richtung: Information der BürgerInnen über gewaltpräventive Maßnahmen der Landesregierung, der Landesverwaltung und des Landtags.
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