Samstag, 25. April 2015 FIV Wache nimmt nächste Verwaltungshürde Für das HansaAreal ist ein neuer Bebauungsplan nötig, der die Feuerwache und ein Wohngebiet erlaubt. Von Rebecca Stahlberg Möhringen S Derzeit läuft ein Architektenwettbewerb für die neue Feuerwehrwache an der Sigmaringer Straße. Im Sommer wird das Ergebnis erwartet. Archivfoto: Ott eit vergangenem November steht len drei bis viergeschossig werden, sagte nach langem Hickhack fest, dass der Hausiel. Das halte man für städtebaulich Neubau der Feuer und Rettungswa vertretbar. Er berichtete, dass es derzeit che 5 auf das ehemalige HansaAreal an der mit dem Vorhabenträger eine Diskussion Sigmaringer Straße kommen wird. Dafür um das Ausweisen der Erschließungsflä braucht es allerdings eine neue Rechts chen, also der Straßen und Fußwege, gebe. grundlage, sprich einen geänderten Bebau Diese können entweder öffentliche Ver ungsplan. Bislang ist dort ein Industriege kehrsflächen oder aber Flächen mit Geh biet festgesetzt. In der jüngsten Sitzung des und Fahrrechten zu Gunsten der Allge Möhringer Bezirksbeirats hat das Amt für meinheit sein. Letzteres würde bedeuten, Stadtplanung über den Aufstellungsbe dass der Bauherr mehr bauen darf; das ist schluss für den neuen Bebauungsplan so ein Rechenspiel, es hat mit der Grundflä wie über die ebenso notwendige Änderung chenzahl (GRZ) und der Geschossflächen des Flächennutzungsplans informiert. zahl (GFZ) zu tun. „Letztlich ist das eine „Seit 2012 ist beschlossen, dass es einen politische Entscheidung“, sagte Hausiel. neuen Bebauungsplan gibt. Dieses Verfah Fred Wagner und Walter Ulz (beide ren war ausgesetzt, bis die Entscheidung CDU) sprachen sich dafür aus, es als öffent über den Standort der Feuerwehr getroffen liche Verkehrsfläche auszuweisen. Tanja war“, sagte Michael Hausiel vom Stadtpla Bachmann (FDP) betonte, dass man dort nungsamt. Aus diesem Grund habe man das keinen zweiten Seepark wolle – also ein Areal geteilt und den Bereich, sehr dicht bebautes Areal. auf dem das neue Verwal Monika HerrmannLobreyer tungsgebäude für die Firma (Grüne) fragte, ob Einzelhan Hansa entstanden ist, bereits del in kleiner Form möglich zur Rechtsverbindlichkeit ge sei. Ingrid Schulte (SPD) woll bracht. Nun stehe auch dem te wissen, ob das noch nicht Verfahren für den zweiten Be abgerissene HansaGebäude reich nichts mehr im Wege. in Klinkeroptik aufgrund sei Dieser ist 2,97 Hektar groß nes historischen Werts erhal und ist in drei ungefähr gleich ten und neu genutzt werden große Rechtecke aufgeteilt. könne. Sie unterstrich eben Die Feuer und Rettungswa Archivfoto: Alexandra Kratz falls die Befürchtungen, einen che soll auf dem östlichen „Die Wohn zweiten Seepark zu erhalten, Baufeld entstehen. Auf der bebauung soll drei genauso wie Barbara Hummel südlichen Fläche soll es Ge (SÖSLinkePlus). werbe geben, auf dem nördli bis viergeschossig Einzelhandel habe man be chen Bereich sollen Wohnun werden.“ wusst ausgeschlossen, um die gen entstehen – und auch da Michael Hausiel, bestehenden Zentren zu stär für muss das bestehende Pla Stadtplanungsamt ken, sagte Hausiel. Ein Bäcker nungsrecht geändert werden. aber, der lediglich das Wohn Hausiel berichtete zunächst über die gebiet versorge, sei zulässig und sicherlich Grünflächen. „Es gibt dort viel gestalteri sinnvoll, so der Stadtplaner. Auf den Erhalt sches Potenzial. Der Baumbestand soll er des alten Gebäudes habe man keinen Ein halten und fortentwickelt werden“, sagte fluss, es bestehe kein Denkmalschutz. Rü er. Damit wolle man den Ortseingang von diger Reinboth (Grüne) fragte, ob es Inte Möhringen aufwerten. Geplant sei außer ressenten für das Gewerbegebiet gebe. Den dem, das Grün als Pufferzone zwischen aktuellen Vermarktungsstand kenne er dem nahen Schulzentrum und der Feuer nicht, antwortete Hausiel. wehr zu nutzen. Dort soll es auch eine Bevor der Bezirksvorsteher Jürgen Loh Spielfläche geben und Wegeverbindungen, mann zur Abstimmung kommen konnte, die von der Nachbarschaft genutzt werden klinkte sich Tanja Bachmann mit einem könne, beschrieb er. Antrag ein. In diesem forderte sie, dass die Hausiel informierte zudem darüber, Wohnbebauung auf drei Vollgeschosse be dass beim Bau der Feuerwache eine lärm schränkt wird. Er wurde mit zehn Nein abschirmende Bauweise im Vordergrund Stimmen abgelehnt. Ein weiterer Antrag stehe. Derzeit laufe dazu ein Architekten der Grünen forderte, Einzelhandel in be wettbewerb; nach der Sommerpause soll schränktem Umfang im Gewerbegebiet zu der für die Wohnbebauung starten. Im Be zulassen. Auch dafür fand sich keine Mehr zug auf diese habe man mit dem Vorhaben heit, er wurde mit acht NeinStimmen träger – das ist das Unternehmen Bouw knapp abgelehnt. Einstimmig jedoch vo fonds – eine Vereinbarung geschlossen, tierte der Bezirksbeirat schließlich für den dass das Stuttgarter Innenentwicklungs Aufstellungsbeschluss für den neuen Be modell (SIM) anerkannt wird. Dieses bauungsplan. Die Lokalpolitiker haben zu schreibt grob gesagt den Bauherren und In dem hinzugefügt, dass das Gremium dafür vestoren vor, dass nachhaltig und verträg plädiere, die Erschließungsflächen als öf lich gebaut wird. Die Wohnhäuser dort sol fentliche Verkehrsflächen festzulegen. Ein Garten im Kleinformat Studenten bauen aus Holzpaletten Hochbeete. Diese sollen den Campus verschönern. Von Rebecca Stahlberg Vaihingen B ei strahlendem Sonnenschein sä gen, hämmern und schrauben gut ein Dutzend Studierende voller Elan auf der Wiese rund um das Studenten wohnheim Bauhäusle. Sie bauen Hochbee te aus Holzpaletten, die der Stuttgarter Großmarkt gespendet hat. Initiator der Ak tion ist die Hochschulgruppe Greening Stuttgart. Deren Ziel ist es, auf dem Cam pus einen MitmachGarten anzulegen. Da die Suche nach einem festen Ort auf dem UniCampus bislang „Wir wollen noch nicht erfolg reich war, haben sich eine schöne die Studenten über Aufenthalts legt, die Hochbeete zu fläche bauen, zu bepflanzen machen.“ und nahe der Mensa aufzustellen. Taalke Wolf, Studentin „Wir wollten auf jeden Fall, dass die Sache in dieser Saison noch in Gang kommt“, sagt die Projektleiterin Taalke Wolf. Denn nun sei die Zeit zum Einsäen und Pflanzen. Doch dafür braucht es einen Ort – die Idee mit den Hochbeeten war ge boren. „Sollten wir doch noch eine Fläche bekommen, kann man diese problemlos mit dem Gabelstapler dort hin bringen“, sagt sie. Diesen könne man vom Heizkraft werk der Uni umsonst ausleihen. Als Unterbau für die Hochbeete dienen Europaletten, die sie ebenfalls kostenlos bekommen haben. Der Studiengang Verpa ckungstechnik der Hochschule der Medien hat Folienreste gespendet, die Wilhelma überließ den Studenten Gestrüpp und Sand. Das dient als Unterlage, darauf kommt Erde. Die wiederum bekommen die HobbyGärtner von einer nahen Baustelle auf dem UniCampus. Dort hatte die Wil helma, die sich um die Grünflächen der Universität kümmert, vor nicht allzulanger Zeit frische Muttererde eingebracht. Einige Pflanzen haben die Studenten bereits vorgezogen, auch dafür haben sie kein Geld ausgegeben, die Samen kamen aus Eigenbestand. Ihre Absicht ist es, das ganze Projekt möglichst kostengünstig und mit Recyclingprodukten zu realisieren. Um dennoch auftretende Kosten abzudecken, gibt es ein gewisses Budget. „Wir haben uns mit dem Projekt beim Campusweltbewerb beworben und eine Förderung zugesagt be kommen“, erzählt Wolf. Viel Unterstüt zung habe man außerdem von Moritz Bel lers bekommen. Er ist am Institut für Land schaftsplanung und Ökologie tätig und hat die Studierenden bei der Auswahl der Pflanzen unterstützt. Zwischen den zu nächst zehn Hochbeeten sollen Bänke ste hen, die die Studenten ebenfalls selbst bau en. „Damit man sich dort gemütlich hinset zen kann“, sagt Wolf. „Wir wollen aus einem bislang ungenutzten Bereich eine schöne Aufenthaltsfläche machen.“ Inhalt Büsnau Vorlesepaten gesucht Seit Kurzem hat die Steinbachschule einen Leseclub. Geld dafür gab es vom Bund, Unterstützung gibt es vom Verein Leseohren, gebraucht werden Paten. SEITE II LeinfeldenEchterdingen Im Sucher der Fotografen Am Wochenende treffen sich die Mitglieder der Deutschen Fotografischen Akademie in L.E.. Dabei wird auch der Kunstpreis der Stadt an Viviane Sassen verliehen. SEITE III Lokalsport Letzte Chance Das Absteigerduell sowie ein FilderDerby stehen im Mittelpunkt des morgigen 28. Spieltags der Fußball Bezirksliga. Und für den SV Vaihingen geht es um die letzte Chance. SEITE IV Das Provisorium schön machen und Tempo 40 Der CDU geht es erneut um die Peregrina und Laustraße. Von Rebecca Stahlberg Sonnenberg D ie Verkehrsregelung an der Lau und Peregrinastraße in Sonnen berg ist ein viel diskutiertes The ma. Dort sind seit 2009 die Fahrspuren provisorisch zurückgebaut; ein Kreisver kehr, wie von vielen Seiten gewünscht, ist nicht realisierbar. In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats brachte die CDUFrak tion einen neuen Antrag ein. „Die Rückbau maßnahmen an der Lau und Peregrina straße sollen so umgestaltet werden, dass der provisorische Charakter nicht mehr er kennbar ist“, heißt es dort. Zudem solle die Stadtverwaltung zur Umsetzung einer Zone 40 auf der Laustra ße als verkehrsberuhigende Maßnahme Stellung nehmen. Es gehe ihnen speziell um die Querungsbereiche am Spielplatz Laustraße, dem Lebensmitteladen und dem Seniorenheim. „Die CDUFraktion verfolgt damit ihr Ziel weiter, eine Ver kehrsberuhigung zu erreichen, ohne eine unverantwortliche Verlagerung zulasten anderer Wohngebiete im Stadtbezirk zu verursachen“, heißt es im Antrag. Man ha be die Formulierung diesmal so gewählt, dass die Verwaltung aufzeigen solle, wie es funktionieren könnte und nicht lediglich ihre Vorschläge ablehnen könne, erklärte der CDUBezirksbeirat Matthias Scheible. Zum Provisorium sagte er außerdem, dass dieses eindeutig angenommen werde. Es sei nun Zeit sich darum zu kümmern, wie dieses anschaulich gestaltet werden könne. Keine ungeteilte Zustimmung Rüdiger Reinboth (Grüne) drückte seine Zustimmung vor allem zum Tempo 40 aus. Ingrid Schulte (SPD) ebenso. Tanja Bach mann (FDP) äußerte Kritik. „Aus unserer Sicht geht Tempo 50 in Ordnung in der Stadt. Die Leute wussten das, als sie dorthin gezogen sind“, sagte sie. Barbara Hummel (SÖSLinkePlus) sprach sich ebenfalls für die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 Kilometer pro Stunde aus. Das Proviso rium empfinde sie gar nicht als so sehr stö rend, sagte sie. Der Bezirksvorsteher Jür gen Lohmann wies darauf hin, dass man dann dort die rotweißen Baken entfernen und Grün hineinbringen könnte. Davon ließ Hummel sich überzeugen. Bei der Abstimmung votierten 14 Be zirksbeiräte mit Ja, Tanja Bachmann und Helga Röck (AfD) stimmten mit Nein. Kontakt Redaktion FilderZeitung Taalke Wolf (Zweite von rechts) und ihre Kommilitonen bauen Hochbeete. Foto: Stahlberg Telefon: 07 11/72 0589 61 EMail: redaktion@filderzeitung.zgs.de
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