Folienvortrag vom Kreisjägertag 2016

11.03.2016
Kurze Vorstellung
Zeitgemäße Schalenwildbejagung im
Spannungsfeld von Weidgerechtigkeit und
Pseudoökologie
Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel, Diplom-Biologe, Professor für Zoologie
1968 – 2008 TU Braunschweig, FU Berlin
Embryonal- und Geschlechtsentwicklung mariner
wirbelloser Tiere;
GPS-Satellitentelemetrie Damwild, Schwarzwild;
Jagdschein seit 1968;
Verschiedene Funktionen im LJV Brandenburg;
20 Jahre Leiter einer Hochwild-Hegegemeinschaft;
Kreisjägerschaft Höxter
12. März 2016
© Hans-Dieter Pfannenstiel
Kreisjägerschaft Höxter
12. März 2016
Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von
Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
o
o
o
o
o
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Jagdgesetze fordern gesunde Wildbestände
Jagen nach Plan (oder Schuss aus der Hüfte?)
Was heißt artgerecht jagen?
© Hans-Dieter Pfannenstiel
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Frage wird je nach eigenen Wünschen unterschiedlich
beantwortet:
Waldbauer →
Wildbestand und Wilddichte vorrangig
am waldbaulichen Ziel ausrichten!
Jagd- und Schonzeiten
Reviergrößen
o Was heißt tierschutzgerecht jagen?
o Umsetzung in der Praxis
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12. März 2016
„Wald vor Wild“
z. B. in Bayern und in Brandenburg
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12. März 2016
© Hans-Dieter Pfannenstiel
1
11.03.2016
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Frage wird je nach eigenen Wünschen unterschiedlich
beantwortet:
Frage wird je nach eigenen Wünschen unterschiedlich
beantwortet:
Manche Jäger →
Landwirt
→
Wildschäden minimieren!
Jagd muss mehr sein als
Erbeutung von Trophäen!
Wildschadensregelung aus dem
19. Jahrhundert gehört auf den
Prüfstand!
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viele starke Trophäenträger züchten!
e
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Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
© Hans-Dieter Pfannenstiel
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Frage wird je nach eigenen Wünschen unterschiedlich
beantwortet:
Grüne Ökofantasten →
12. März 2016
Frage wird je nach eigenen Wünschen unterschiedlich
beantwortet:
Jagd verbieten!
Jagdgesetze fordern dies (noch)!
Wildtiere →
Uns muss niemand beibringen,
was Nachhaltigkeit bedeutet!
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e
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Kreisjägerschaft Höxter
gesunde Populationen,
artspezifisches Sozialleben!
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11.03.2016
Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Zum Thema:
Schutz von Verliererarten in der Kulturlandschaft . . . .
Jagdgesetz(e):
Artenreiche und gesunde Wildbestände an Landeskultur
angepasst;
Wild als Bestandteil der heimischen Landschaft (Natur);
Tierschutz:
Töten von Wildtieren (Wirbeltiere) ohne Betäubung;
Schmerzen und Leiden minimieren; naturnahe Populationen
schaffen bzw. erhalten;
Wildbiologie, Ökologie:
Biologische Erkenntnisse berücksichtigen, Nachhaltige
Bejagung;
Schutz von Verliererarten der Kulturlandschaft vor Prädatoren;
Lebensräume möglichst renaturieren;
Versuch, menschliche Einflüsse zurückzudrängen!
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Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
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Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
Sog. „Ökologisches“ Jagdgesetz verbietet in NRW die Baujagd
vorgeblich aus Tierschutzgründen.
Ausnahmegenehmigung kann bei UJB beantragt werden.
Die Forschungsstelle für Jagdkunde und
Wildschadenverhütung hat vor kurzem Gebiete festgelegt, in
denen seltene Arten in ihrem Kernbestand oder ihrem
Restvorkommen durch den Fuchs gefährdet werden könnten
und in denen die Baujagd im Kunstbau ausgeübt werden kann.
http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-NRW-veroeffentlichtGebietskulisse-fuer-die-Baujagd-2631599.html
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Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von
Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
o
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o
o
o
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Jagdgesetze fordern gesunde Wildbestände
Jagen nach Plan (oder Schuss aus der Hüfte?)
Was heißt artgerecht jagen?
Jagd- und Schonzeiten
Reviergrößen
[email protected].
o Was heißt tierschutzgerecht jagen?
o Umsetzung in der Praxis
Möglicherweise haben jetzt doch einige Ökofantasten begriffen, dass
Verliererarten der Kulturlandschaft insbesondere vor Prädatoren
geschützt werden müssen. Dieser Zusammenhang wird ja meist
hartnäckig ausgeblendet oder sogar geleugnet!
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11.03.2016
Biodiversität
Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Schweinemast
Vekra
Mitteleuropa ist seit vielen Jahrhunderten Kulturlandschaft
Biogaspark
Felgentreu
Biodiversität leidet unter der
industriellen Landwirtschaft!
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Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Effekt verstärkt sich mit Zunahme der Weltbevölkerung und des
Anspruchsdenkens und dem damit verbundenem höheren Bedarf an
Nahrung, Wasser, Energie und Rohstoffen.
Auch relativ kleinräumige vom Menschen verursachte Veränderungen
können sich dramatisch auf verschiedene Ökosysteme auswirken. Z. B.
hat die enorme Intensivierung der Landwirtschaft großen Einfluss auf
Bestände und Verbreitung des Schwarzwildes und viele Arten der
Offenlandschaft, z. B. Wiesenvögel (Kiebitz, Uferschnepfe).
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Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Der Mensch greift ständig in ökologische Zusammenhänge ein und
verändert so das „normale“ biologische Zusammenleben verschiedener
Organismen-Arten und die Beschaffenheit der Erde.
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Definition Ökologie (Ernst Haeckel, 1866)
(hat mit der Definition des Begriffes durch „Ökofantasten“, den ÖJV oder
durch Werbefachleute nichts zu tun!)
Griechisch οἶκος oikos - Haus, Haushalt
und λόγος logos - Lehre;
Lehre vom Haushalt
Lehre vom Haushalt in der Natur
E. Haeckel, 1860
Lehre von den verschiedensten Interaktionen biotischer und
abiotischer Faktoren;
Biotische Faktoren bezieht sich auf Individuen, Populationen
und Arten;
Abiotische Faktoren: z. B. Klima, unbelebte Natur;
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11.03.2016
Jagd als ökologischer Faktor
Jagd ist in Mitteleuropa selbst zu einem Faktor
geworden, der bei den Interaktionen anderer biotischer
und abiotischer Faktoren im Sinne von Ökologie eine
gewichtige Rolle spielt.
Man kann also nicht einfach aufhören zu jagen, ohne das
vom Menschen geschaffene „Gleichgewicht“ komplett
durcheinander zu bringen.
Beispiel Jagdverbot Seehund
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Jagd als ökologischer Faktor
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Jagd als ökologischer Faktor
Seehund (Phoca vitulina)
wurde bis 1973 in der Nordsee planmäßig bejagt, vor allem
Junghunde („Heuler“).
Bestand 1973 (Niedersachsen und Schleswig-Holstein)
um die 3.000 Stück
Bestand 2014
über 19.000 Stück
Bestand niederländische und deutsche Nordsee 26.000 Stück
Extrem hohe Individuendichten führen zu rascher Ausbreitung von
Krankheiten!
Quelle: www.waddensea-secretariat.org
© Naturfotografen-Forum
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11.03.2016
Jagd als ökologischer Faktor
Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von
Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
Folge:
Alle 10 – 12 Jahre Staupeepidemie mit Massensterben
Oktober 2014: Grippeepidemie
Zitat dpa Dezember 2012:
Für die erkrankten Tiere war es ein qualvoller Erstickungstod, denn
ihre Atemwege - Luftröhre und Bronchien - "schleimten" zu, wie Prof.
Ursula Siebert von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover in
Büsum sagte. Wissenschaftler hatten in den Kadavern Influenza-Viren
vom Typ H10N7 gefunden. Das ist eine Variante der Vogelgrippe.
Muss das sein?
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o
o
o
o
o
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Jagdgesetze fordern gesunde Wildbestände
Jagen nach Plan (oder Schuss aus der Hüfte?)
Was heißt artgerecht jagen?
Jagd- und Schonzeiten
Reviergrößen
o Was heißt tierschutzgerecht jagen?
o Umsetzung in der Praxis
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Schalenwildbestände in der Kulturlandschaft
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Schalenwildbestände in der Kulturlandschaft
Was bedeutet „gesunder Wildbestand“?
Unsere Jagdgesetze und wir Jäger müssen immer davon
ausgehen, dass wir in einer Kulturlandschaft mit eigenen
Regeln leben!
Durch Kunstgriffe an Jagdgesetzen (Ökologismus!) wird die
Kulturlandschaft nicht wieder zu Naturlandschaft!
1. Frei von Krankheiten
2. Naturnah nach Altersklassen und Geschlecht
gegliedert
3. Wildbestand und Wilddichte müssen der Art ihr
natürliches Sozialleben gestatten
Ziel der Jagdgesetze:
Artenreiche und gesunde Wildbestände, die an die
Landeskultur angepasst sind;
Wild als Bestandteil der heimischen Natur;
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11.03.2016
Wildbestand - Wilddichte
Wildbestand - Wilddichte
Wildbestand ist vollkommen unabhängig von der
Verteilung des Wildes im Lebensraum!
Willkürliches Beispiel
Rotwildbestand in einem Revier von 500 ha = 20 Stück
Wilddichte auf 100 ha Teilfläche = 20 Stück/100 ha
Wilddichte auf 400 ha Teilfläche = 0 Stück/100 ha
100 ha
Wilddichte kann bei gleichem Wildbestand extrem
unterschiedlich sein!
400 ha
100 ha
400 ha
Wildbestand im Revier nach wie vor 20 Stück !
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Schalenwildbestände in der Kulturlandschaft
Werden die Vorgaben nach § 1 BJG (Anpassung an Landeskultur)
dort nicht erreicht, dann können sich daraus resultierende
jagdliche Maßnahmen nur auf die lokale Wilddichte beziehen.
Es ist deshalb nicht zulässig, aus lokalen Vegetationsgutachten
auf den Wildbestand eines gesamten Reviers zu schließen.
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Kulturlandschaft und ihre Wildbestände (Schalenwild)
Wird der Vegetationszustand auf einer bestimmten Fläche eines
Reviers begutachtet, lassen sich keine Schlüsse auf den
Wildbestand des Reviers ziehen! Es können allenfalls qualitative
Aussagen über die dortige Wilddichte gemacht werden.
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Es gab noch nie so viel Schalenwild in Deutschland wie heute!
Gründe:
1. Waldmasten
2. Klimawandel
3. Intensivierung der Landwirtschaft
4. Bejagungsdefizite
Jagdkritiker und Ökologisten machen daraus ein
lebensbedrohendes Problem für den Deutschen Wald;
O-Ton NABU : „Waldsterben von unten“, soll heißen: Wild frisst
Wald auf;
Bayern, Brandenburg: Parole „Wald vor Wild“
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11.03.2016
Kulturlandschaft und ihre Wildbestände (Schalenwild)
Zustand der Waldvegetation
Eberswalder Forstliche Schriftenreihe, Band 45, Dezember 2010
Dobiáš, K., Degenhardt, A.:
Das Verbissmonitoring im Landeswald als Instrument
waldbaulichen und jagdwirtschaftlichen Handelns.
Fakten sehen anders aus!
Waldfläche und Holzvorrat in Deutschland nehmen zu!
Zahlen dazu:
Waldfläche
Zunahme von 1970 bis 2010
11 Mio ha (= 31% der Fläche)
1 Mio ha (= 10% in 40 Jahren)
Holzvorrat stehend 2002
Holzvorrat stehend 2012
Zuwachs seit 2000 jährlich
Nutzung seit 2000 jährlich
3.436 Mio m3
3.663 Mio m3
117 Mio m3
92 Mio m3
„Auf den Eichenflächen ist der Verbissdruck am höchsten,
zudem reicht häufig die Gesamtpflanzenzahl für die
Walderneuerung nicht aus, was dafür spricht, dass außer dem
Wildverbiss noch weitere Faktoren die Verjüngungsentwicklung
dieser Baumart behindern.“
Quelle: Bundeswaldinventur
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Zustand der Waldvegetation
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Schalenwildbestände in der Kulturlandschaft
Eberswalder Forstliche Schriftenreihe, Band 45, Dezember 2010
Fazit:
Degenhardt, A., Blaško, L., Dobiáš, K.:
Die Entwicklung der Naturverjüngung im Landeswald –
Ergebnisse aus dem Kontrollzaunverfahren.
Die gegenwärtige Verteufelung des wiederkäuenden Schalenwildes
„. . . . bedeutet insbesondere, dass für eine Reihe von
Beständen ein Zaunschutz nicht automatisch eine für den
Folgebestand ausreichende Verjüngungsentwicklung
garantiert. In vielen Fällen, insbesondere auf schwächeren
Standorten, sind zusätzliche waldbauliche Maßnahmen
unbedingt erforderlich.
Durch die auf den Flächenpaaren erhobenen Daten
konnte ebenfalls belegt werden, dass der Wildeinfluss landeswaldweit nicht so stark ist wie vermutet.“
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z. B. Abschaffung von Abschussplänen, Rehbockjagdzeit, Jagdbeginn 15. April,
Bewirtschaftungsbiete für Rotwild
sowie die gleichzeitige weitgehende Schonung von Prädatoren
z. B. Verbot der Baujagd, lange Schonzeit für den Fuchs, Verbot des Abschusses
streunender Katzen
sind wildbiologisch nicht begründbar und im Hinblick auf die
Landeskultur nicht notwendig!
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11.03.2016
Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von
Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
o
o
o
o
o
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Jagdgesetze fordern gesunde Wildbestände
Jagen nach Plan (oder Schuss aus der Hüfte?)
Was heißt artgerecht jagen?
Kulturlandschaft und ihre Wildbestände (Schalenwild)
Wie schafft man gesunde Wildbestände?
Jagd- und Schonzeiten
Reviergrößen
o Was heißt tierschutzgerecht jagen?
o Umsetzung in der Praxis
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Jagen nach Plan
 Abschussplan erstellen;
• Gliederung nach Alter und Geschlecht;
• Quantität und Qualität der Strecke sollen naturnahe
Populationen schaffen und Anpassung an Landeskultur
bringen;
• Faustregel für den Abschussplan (wiederkäuendes
Schalenwild)
40% männlich – 60 % weiblich
40 % alt (2 Jahre und älter) – 60% jung (0 bis 1 Jahr)
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Anpassung an die Landeskultur
 Krankes und kümmerndes Wild unverzüglich erlegen;
Prophylaxe (z. B. Wildbestände auf einem Niveau halten,
das Ausbreitung von Seuchen erschwert);
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Entwicklung von
Wildbeständen
Jagdgenossenschaft,
EJ-Besitzer
Jagdpächter
Ziele der
Grundeigentümer
!!!
Untere
Jagdbehörde
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Landpächter
(Landwirte)
In diesem
Spannungsfeld sind
Kooperation und
wechselseitiges
Vertrauen gefordert
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11.03.2016
Schalenwildbestände in der Kulturlandschaft
Wie entwickeln sich Wildpopulationen?
Was kann man unter Entwicklung von Wildpopulationen verstehen?
Zunahme oder Abnahme der Individuenzahlen;
Bei allen Schalenwildarten ist bekannt, dass mit
zunehmendem Alter der weibliche Anteil überwiegt.
Das liegt einmal an der biologischen Mortalität und zum
anderen an der jagdlichen Mortalität.
Veränderungen Geschlechterverhältnisses;
Stück
Entwicklung der Körperkonstitution;
14
Einflüsse auf die Vegetation des Lebensraums (Wildschäden);
Anzahl weiblicher
Individuen (Damwild)
pro einem männlichen
(Hakel)
12
10
8
6
Siefke und Stubbe, 2008
4
2
0
0-1
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Anpassung von Schalenwildbeständen an die Landeskultur
2-3
4-5
6-7
8-9
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10-11 Alter Jahre
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Anpassung von Schalenwildbeständen an die Landeskultur
Warum ist Anpassung in der Kulturlandschaft notwendig?
Warum ist das notwendig?
So läuft es in der Kulturlandschaft, wenn nicht vom
Menschen angepasst wird.
So sollte es laufen, wenn der Mensch in der Kulturlandschaft
eingreift.
Stück
Kapazitätsgrenze
Kapazitätsgrenze
Bestand über
Kapazitätsgrenze
→ untragbare Wildschäden
→ extreme innerartliche
Konkurrenz
Erholungsphase
Bestand bleibt unterhalb der vom Menschen
definierten Kapazitätsgrenze
Zeit
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12. März 2016
© Hans-Dieter Pfannenstiel
10
11.03.2016
Bei der Erarbeitung eines Abschussplans Bestandesstruktur beachten!
Auswertung Rotwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
Abschussplan muss Bestandesstruktur berücksichtigen.
In für den Menschen kritischen Situationen (z. B. Wildbestand anscheinend zu
hoch), kann einfache Erhöhung des Abschusses kontraproduktiv sein.
Auch beim Abschussplan und bei der tatsächlichen Bejagung gilt:
männlich
5 Jahre
Qualität der Strecke ist wichtig, aber Plan muss auch möglichst
erfüllt werden;
Hegegemeinschaften sind gut beraten, wenn
sie jährlich die Situation ihrer
Schalenwildbestände möglichst genau
analysieren!
12. März 2016
Zahl
81
III
60
II
9
I
12
Wildkälber
162
107
Schmaltiere
56
weiblich
Sa
Wie sieht das im Kreis Höxter aus?
Was sind fehlerfreie und fehlerhafte
Hirsche?
Gibt es auch fehlerfreies und
fehlerhaftes weibliches Wild?
Kreisjägerschaft Höxter
Klasse
Hirschkälber
Alttiere
75
Sa
gesamt
238
400
Vielen Dank an W. Rose für die Zahlen zur Jagdstatistik
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12. März 2016
© Hans-Dieter Pfannenstiel
Auswertung Rotwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
Auswertung Rotwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
Altersklassenverteilung
Abschuss-GV
Alttiere
Schmaltiere
60 %
Wildkälber
40 %
Vorschlag: ein paar Jahre Alter erlegten
Kahlwildes bestimmen (Unterkiefer)
Hirsche ab 10 j.
Hirsche 5-9 j.
Hirsche 1-4 j.
Hirschkälber
männlich
0
10
20
30
Ist
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12. März 2016
40
50
60
weiblich
%
Soll
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12. März 2016
© Hans-Dieter Pfannenstiel
11
11.03.2016
Auswertung Damwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
Auswertung Damwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
Altersklassenverteilung
männlich
5 Jahre
Klasse
Zahl
Alttiere
Hirschkälber
209
Schmaltiere
III
II
195
62
Wildkälber
I
4
470
Wildkälber
Schmaltiere
378
228
Hirsche 5-9 j.
Alttiere
248
854
1324
weiblich
Sa
Sa
gesamt
Kreisjägerschaft Höxter
Vorschlag: ein paar Jahre Alter erlegten
Kahlwildes bestimmen (Unterkiefer)
Hirsche ab 10 j.
12. März 2016
Zielalter für reife Hirsche auf 8 Jahre
festlegen?
Hirsche 1-4 j.
Hirschkälber
0
5
10
15
20
Ist
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Auswertung Damwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
Kreisjägerschaft Höxter
25
30
35
40
45
50
%
Soll
12. März 2016
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Auswertung Schwarzwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
64 %
36 %
5 Jahre
Altersklasse
Zahl
männlich
Abschuss-GV
Frischlinge
Überläufer
Keiler ab 2 J.
4331
1860
795
Überläufer
Bachen ab 2 J.
Sa
2655
1528
493
2021
gesamt
9007
weiblich
Sa
männlich
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weiblich
12. März 2016
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12. März 2016
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12
11.03.2016
Auswertung Schwarzwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
Auswertung Schwarzwildstrecke Kreis Höxter 2010/11 bis 2014/15 (inkl. Fall- u. Unfallwild)
Altersklassenverteilung
Abschuss-GV
Überläufer
Bachen ab 2 J.
Überläuferbachen
55 %
45 %
Keiler ab 2 J.
männlich
Überläuferkeiler
Frischlinge
0
10
fiktives Soll
Kreisjägerschaft Höxter
20
30
40
50
60
70
80
12. März 2016
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Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Jagdgesetze fordern gesunde Wildbestände
Jagen nach Plan (oder Schuss aus der Hüfte?)
Was heißt artgerecht jagen?
Jagd- und Schonzeiten
Reviergrößen
Vorschlag:
Künftig auch das Geschlecht der
Frischlinge dokumentieren!
12. März 2016
62 %
38 %
männlich
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12. März 2016
weiblich
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Artgerecht jagen
Artgerechtes Jagen
Bezieht sich artgerecht auf die Beuteart oder auf den Jäger ?
Wenn sich „artgerecht jagen“ auf den Jäger (Prädator) bezieht,
dann sollten wir Menschen uns nicht den Wolf als Beispiel nehmen!
Canis lupus jagt ganzjährig ohne
Schonzeit und ohne Rücksicht auf
Alter und Geschlecht der Beute.
o Was heißt tierschutzgerecht jagen?
o Umsetzung in der Praxis
Kreisjägerschaft Höxter
Sauen ab 2 Jahre
%
Ist
Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von
Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
o
o
o
o
o
weiblich
Man hat den Eindruck, dass rabiate
Wald-vor-Wild-Protagonisten das
am liebsten auch so machen
möchten.
© Hans-Dieter Pfannenstiel
Kreisjägerschaft Höxter
12. März 2016
© Hans-Dieter Pfannenstiel
13
11.03.2016
Artgerecht jagen
Jagd- und Schonzeiten
Artgerechtes Jagen
Orientierung der Jagd- und Schonzeiten an den Bedürfnissen des
Wildes und nicht vorrangig an den Wünschen der Jäger!
Zwei Beispiele sollen den Gedanken der artgerechten Jagd
verdeutlichen, wobei artgerechtes Jagen und Jagen unter
Tierschutzaspekten sich weitgehend überschneiden.
Schonzeit ohne Kalender:
Schutz der zur Aufzucht notwendigen Elterntiere
§ 22 Abs. 4 Bundesjagdgesetz
Fuchs: beide Eltern (Fähe und Rüde) versorgen bis in
den Juli das Geheck!
1. Beispiel → Jagd und Schonzeiten
2. Beispiel → Reviergrößen
Schwarzwild: wegen der Entkoppelung der Fortpflanzungsrhythmik von der Fotoperiode, zumindest
bei Frischlingen, können ganzjährig führende Bachen
vorhanden sein! (Sommerschonzeit für Überläufer in
NRW?)
Kreisjägerschaft Höxter
12. März 2016
© Hans-Dieter Pfannenstiel
Kreisjägerschaft Höxter
Jagd- und Schonzeiten
12. März 2016
© Hans-Dieter Pfannenstiel
Jagd- und Schonzeiten
Orientierung der Jagd- und Schonzeiten an den Bedürfnissen des
Wildes und nicht vorrangig an den Wünschen der Jäger!
Orientierung der Jagd- und Schonzeiten an den Bedürfnissen des
Wildes und nicht vorrangig an den Wünschen der Jäger!
Schonzeit nach Kalender:
Trophäe von Cerviden war wichtiges Kriterium für Jagdzeit;
Rehwild: Bockjagdzeit richtete sich bislang nach der
Trophäe; aus wildbiologischer Sicht kann der Rehbock
auch im Herbst bejagt werden!
Auch andere physiologische Parameter müssten Richtschnur für
Schonzeiten sein;
Setztermin ist wichtiges Kriterium für Bejagung weiblichen Wildes;
Ricken und Alttiere: Jagdzeit beginnt erst weit nach
dem Setztermin, um Straftaten nach BJG zu
vermeiden.
Beispiel „Winterruhe“ beim Rotwild
Mit der Wintersonnenwende beginnt eine Umstellung des
Stoffwechsels und der Aktivität des Rotwildes, die der Verringerung
des Energiebedarfs dient. Auch Organe verändern sich z. T.
dramatisch!
Bei anderen Wildwiederkäuern ist das ganz ähnlich und selbst beim
Allesfresser Schwarzwild lassen sich anatomische und physiologische
Unterschiede zwischen Sommer und Winter finden.
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12. März 2016
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11.03.2016
Winterumstellung beim Rotwild
Winterumstellung beim Rotwild
Winterumstellung beim Rotwild:
Beginnt vor Weihnachten!
Winterumstellung beim Rotwild:
Beginnt vor Weihnachten!
W. Arnold und Mitarbeiter, Wien
W. Arnold und Mitarbeiter, Wien
Gliedmaßen und äußere Körperschichten geringer durchblutet;
Tägliche Äsungsaufnahme
Sommer: ~ 7 kg
Winter: ~ 4 kg
Körpertemperatur sinkt in Ruhe auf ca. 22°C ab! (extrem 15°C!)
Herzschlagfrequenz im Winter jeweils ca. 10 Schläge/min
geringer!
Aktivität im Winter deutlich geringer!
Ohne Winterstörung „Wildschäden“ bis zu 30% geringer!
Pansenvolumen im Winter um 40% geringer!
Deshalb dringende Forderung:
Ab 1. Januar Jagdruhe auf Wiederkäuer!
Abschussplan bis dahin erfüllen!
Drückjagden im Januar sind tierschutzwidrig!
Leber, Nieren, Herz im Winter deutlich verkleinert!
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Energieverbrauch steigt bis 30% über normales Winterniveau,
wenn Rotwild ständig gestört wird.
Resultat: z. B. Winterschäle!
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Reviergrößen
Im Winter Ruhe im Rotwildrevier!
Seit 1848 ist das Jagdrecht in Deutschland
an das Eigentum von Grund und Boden
gebunden;
Zielkonflikt Rotwild ↔ Schwarzwild
Bald erkannte man: wenn jeder auf seiner
Scholle jagt, stirbt Wild bald aus.
Das Recht die Jagd tatsächlich auszuüben, wurde deshalb bald an
eine Mindestfläche gebunden.
Nehmen die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreviergrößen
Rücksicht auf die Bedürfnisse des Schalenwildes?
Klares Nein!!!
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„Basti“, besendert am 16.07.04
GPS Satelliten-Telemetrie
Hersteller: Vectronic Aerospace, Berlin
Batterie
Gewicht: ca. 750 g
Positionsdaten
werden als SMS
übermittelt
GPS, GSM
Aktivität
Temperatur
Temperatur und Aktivitätsdaten aus
Halsband auslesen
Darstellung in ArcView GIS
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„Basti“, erlegt am 05.01.07.
LENA ♀ (Halsband 77 / Sender 588)
Streifgebiet: ca. 550 ha (5,5 km²)
22. Oktober 2003,
1 Uhr
Maßstab:
1
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2
3
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4
5
km
Brunftplatz
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STREIFGEBIETE im Vergleich:
♀ Tiere: 550 ha bzw. 700 ha
♂ Karlchen
♂ Hirsche: 2850 bzw. 4400 ha
Streifgebietsgrößen beim Rotwild
♂ haben bei uns 4 - 8x größere
Streifgebiete als ♀
Gleich, Tottewitz, Neumann (2015)
♀ Lena
Ermittelt mit 100 %-Minimum-Konvex-Polygon-Methode
Thüringer
Wald
Schorfheide
NP Vorpommersche
Boddenlandschaft
MCP (ha)
3100
15000 (!)
2500
n
21
7
10
MCP (ha)
700
4100
1300
n
7
6
2
♂ Basti
Hirsche
Tiere
Maßstab:
1
2
3
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4
5
km
♀ Johanna
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Reviergrößen
Anzeigen in Wild und Hund 3/2005
Gesetzlich vorgeschriebene Mindestreviergrößen haben mit den
Bedürfnissen des Schalenwildes nichts zu tun!
Ausweg: Hegegemeinschaften
Hegegemeinschaften dürfen sich aber nicht nur als
Verteilungsorgane für Hirschabschüsse begreifen!
Das Zauberwort der Hegegemeinschaften muss gemeinsam heißen !
Das muss man gemeinsam tun:
Wildbestand beobachten und einschätzen
Abschussplan aufstellen
Abschussplan erfüllen
jagen
sich am Erfolg des Nachbarn freuen, statt ihn zu beneiden!
ab und an zusammen ein Bier trinken!
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11.03.2016
Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von
Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
o
o
o
o
o
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Jagdgesetze fordern gesunde Wildbestände
Jagen nach Plan (oder Schuss aus der Hüfte?)
Was heißt artgerecht jagen?
Jagd- und Schonzeiten
Reviergrößen
Tierschutz bei der Jagd
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier.
1. Töten von warmblütigen Wirbeltieren ohne Betäubung
nur bei der Jagd oder aus religiösen Gründen möglich!
Waffe, Munition und Schießfertigkeit müssen über jeden Zweifel
erhaben sein.
Waffe: welches Kaliber für welches Wild?
o Was heißt tierschutzgerecht jagen?
o Umsetzung in der Praxis
Munition: welches Geschoss für welches Wild? Blei oder bleifrei?
Schießfertigkeit: regelmäßiges Übungsschießen, insbesondere auf
bewegte Ziele! Schießleistungsnachweis fordern.
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Tierschutz bei der Jagd
1. Töten von warmblütigen Wirbeltieren ohne Betäubung
Waffe, Munition und Schießfertigkeit müssen über jeden Zweifel
erhaben sein.
Waffe: welches Kaliber für welches Wild?
Munition: welches Geschoss für welches Wild? Blei oder bleifrei?
Schießfertigkeit: Regelmäßiges Übungsschießen, insbesondere auf
bewegte Ziele! Schießleistungsnachweis fordern.
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Tierschutz bei der Jagd
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier.
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Waffe? Kaliber?
§ 19 Bundesjagdgesetz
Sachliche Verbote
2. a) auf Rehwild und Seehunde mit Büchsenpatronen zu
schießen, deren Auftreffenergie auf 100 m (E 100) weniger
als 1 000 Joule beträgt;
b) auf alles übrige Schalenwild mit Büchsenpatronen unter
einem Kaliber von 6,5 mm zu schießen; im Kaliber 6,5 mm
und darüber müssen die Büchsenpatronen eine
Auftreffenergie auf 100 m (E 100) von mindestens 2 000
Joule haben;
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Tierschutz bei der Jagd
Feldversuch des BDB (Bund Deutscher Berufsjäger) mit bleifreier Büchsenmunition
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier.
40 Berufsjäger und deren Erfahrungen
602 Abschussberichte
1. Töten von Tieren ohne Betäubung
Waffe, Munition und Schießfertigkeit müssen über jeden Zweifel
erhaben sein.
Versuch abgebrochen wegen
unzureichender Tötungswirkung
technisch bedingte Absage
35,0% (14)
22,5% (9)
Waffe: welches Kaliber für welches Wild?
42,5% (17)
Munition: welches Geschoss für welches Wild? Blei oder bleifrei?
Versuch zu Ende geführt
Schießfertigkeit: Regelmäßiges Übungsschießen, insbesondere auf
bewegte Ziele! Schießleistungsnachweis fordern.
Quelle: BDB
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Feldversuch des BDB (Bund Deutscher Berufsjäger)
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Feldversuch des BDB (Bund Deutscher Berufsjäger)
Fluchtstreckenvergleich (Meter) in Verbindung mit der Geschosskonstruktion
90
Blei oder bleifrei?
85,63
79,51
80
70
Quelle: BDB
Rotwild
Damwild
Schwarzwild
Rehwild
Andere
Wildarten
Gesamt
Schussentfernung
Blei
bleifrei
158 m
122 m
95 m
94 m
96 m
86 m
116 m
101 m
Fluchtstrecke
Blei
bleifrei
38 m
91 m
40 m
141 m
21 m
95 m
19 m
47 m
100 m
87 m
9m
36 m
123 m
100 m
26 m
76 m
65,61
60
50
43,00
40
30
22,52
20
16,55
10
0
Defo Pb haltig
Defo Pb Frei
TLZoD Pb haltig
TLZoD Pb frei
TLZmD Pb haltig
TLZmD Pb frei
Quelle: BDB
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Tierschutz bei der Jagd
Bleiverbot = Verbraucherschutz ?
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier.
Prozentualer Anteil der Gesamtbleibelastung des Menschen
1. Töten von Tieren ohne Betäubung
Waffe, Munition und Schießfertigkeit müssen über jeden Zweifel
erhaben sein.
Waffe: welches Kaliber für welches Wild?
Quelle: EFSA (European Food Safety Authority) 2010
Munition: welches Geschoss für welches Wild? Blei oder bleifrei?
Schweinefleisch aus dem Stall enthält laut EFSA im Median genauso viel
Blei wie Wildbret. Die Diskussion um bleihaltige Jagdbüchsengeschosse
relativiert sich unter dem Aspekt des Verbraucherschutzes damit doch
deutlich.
Schießfertigkeit: Regelmäßiges Übungsschießen, insbesondere auf
bewegte Ziele! Schießleistungsnachweis fordern.
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Tierschutz bei der Jagd
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Tierschutz bei der Jagd
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier.
2. Bestand und artspezifische Sozialstruktur erhalten
Wilddichte darf artspezifische Mindestdichte nicht unterschreiten
(0,5 St. Rotwild/100 ha ist Tierquälerei!!!)
Abhängigen Jungtieren nicht die Mutter wegschießen
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11.03.2016
Tierschutz bei der Jagd
Tierschutz bei der Jagd
Kompensatorische Mortalität (Kalchreuter, 1977)
Dass jedes Tier und jeder Mensch irgendwann stirbt, ist eine
Binsenweisheit
Kompensatorische
Mortalität
(Kalchreuter,
Man kann also
auch Arten
bejagen,1977)
deren
Bestand gering ist, solange nicht die
Dass jedes jagdliche
Tier und jeder
Mensch
irgendwann
Mortalität größer als die stirbt, ist eine
Binsenweisheitnatürliche Mortalität wird!
Die natürliche Mortalität ist oft von der Dichte einer Population
abhängig (siehe Beispiel Seehund).
Die natürliche Mortalität ist oft von der Dichte einer Population
abhängig (siehe Beispiel Seehund).
Wird die Mortalität durch Jagd erhöht, werden andere natürliche
Mortalitätsfaktoren (Hunger, Witterung, Prädation, Krankheiten) eine
geringere Rolle spielen.
Wird die Mortalität durch Jagd erhöht, werden andere natürliche
Mortalitätsfaktoren (Hunger, Witterung, Prädation, Krankheiten) eine
Ideologische
Jagdverbote (Seehund,
geringere Rolle
spielen.
Jagd trägt also zur kompensatorischen Mortalität bei bzw. jagdliche
Mortalität ist kompensatorische Mortalität.
Jagd trägt also zur kompensatorischen
Mortalität bei bzw. jagdliche
keiner Weise!
Mortalität ist kompensatorische Mortalität.
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Schnepfenstrich) helfen Arten demnach in
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Mortalitätsfaktoren
Aktivitäten des Wolfs werden sich deshalb auch nicht bei jeder
Beuteart 1 : 1 auf Jagdstrecken auswirken, da er sich rein statistisch
die Hälfte seiner Beute aus der nichtjagdlichen Mortalität holt.
Daten aus Wildforschungsgebieten der DDR
Ursachen der Mortalität (= Sterblichkeit) des Schalenwildes
Fallwild
15%
Jagd
50%
unbekannt
35%
Durch Erhöhung des Abschusses insbesondere beim Jungwild den
Anteil jagdlicher (kompensatorischer) Mortalität erhöhen!
Aufnahme aus dem eigenen Revier
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11.03.2016
Tierschutz bei der Jagd
Tierschutz bei der Jagd
Abhängigen Jungtieren nicht die Mutter wegschießen
Sorgfältiges Ansprechen vor dem Schuss!
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier
2. Bestand und artspezifische Sozialstruktur erhalten
Wilddichte darf artspezifische Dichte nicht unterschreiten
(0,5 St. Rotwild/100 ha ist Tierquälerei!!!)
Abhängigen Jungtieren nicht die Mutter wegschießen
„Was Du nicht kennst, das schieß nicht tot!“
Warum ist der Bock bis in den Januar frei?
Schwarzwild:
Sind abhängige Frischlinge in der Rotte, dann sind nur die Frischlinge frei;
Kommt nur eine Bache mit Frischlingen, dann sind immer nur die
Frischlinge frei;
Erlegung beschlagener Bachen und gestreifter Frischlinge ist nicht
unweidmännisch! Alttiere und Ricken sind im Herbst auch alle
beschlagen!
„Es gibt keinen Tag im Jahr, an dem eine Bache
nicht beschlagen ist oder führt oder beides!“
Rotwild → Damwild → Rehwild:
Bindung Kalb/Kitz an Alttier/Ricke beachten, insbesondere auf
Drückjagden!
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Tierschutz bei der Jagd
Tierschutz bei der Jagd
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier
3. Beunruhigung des Wildes minimieren
3. Beunruhigung des Wildes minimieren
Kann man beide Kitze und die Ricke bei einem Ansitz erlegen?
Kann man beide Kitze und die Ricke bei einem Ansitz erlegen?
Soll man Kalb und Tier bei einem Ansitz erlegen?
Soll man Kalb und Tier bei einem Ansitz erlegen?
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11.03.2016
Tierschutz bei der Jagd
Tierschutz bei der Jagd
Kann man beide Kitze und die Ricke bei einem Ansitz erlegen?
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier
3. Beunruhigung des Wildes minimieren
Kann man beide Kitze und die Ricke bei einem Ansitz erlegen?
Soll man Kalb und Tier bei einem Ansitz erlegen?
Ja, unbedingt, denn es ist später sehr
schwer bis unmöglich, vor allem im
Rudel oder auf der Bewegungsjagd
nichtführende Alttiere anzusprechen!
Ja, geht, wenn man sich vorher
immer richtig verhalten hat!
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Tierschutz bei der Jagd
Tierschutz bei der Jagd
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier
4. Hundeeinsatz, Nachsuchenwesen
4. Hundeeinsatz, Nachsuchenwesen
Ausbildung von Hunden am lebenden Tier
Ente, Sauengatter, Schliefenanlage
Ausbildung von Hunden am lebenden Tier
Ente, Sauengatter, Schliefenanlage
Genügend firme Schweißhunde vorhalten!
Jeden Schuss, insbesondere auf der Bewegungsjagd, kontrollieren!
Unkompliziert und zeitnah revierübergreifende Nachsuchen
ermöglichen!
Dr. Woike:
Stress der Ente und Stress des Schliefenfuchses sind
tierschutzwidrig!
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11.03.2016
Tierschutz bei der Jagd
Tierschutz bei der Jagd braucht gut ausgebildete Hunde!
Das Tierschutzgesetz fordert die Vermeidung unnötiger Schmerzen,
Leiden und Schäden für das Tier
4. Hundeeinsatz, Nachsuchenwesen
Ausbildung von Hunden am lebenden Tier
Ente, Sauengatter, Schliefenanlage
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Im Sauengatter lässt sich das
Verhalten des Hundes an Sauen
beobachten und einüben!
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Tierschutz bei der Jagd braucht gut ausgebildete Hunde!
Sauen im Gatter
sind oft handzahm
und kaum aggressiv
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Zeitgemäße Schalenwildbejagung im Spannungsfeld von
Weidgerechtigkeit und Pseudoökologie
o
o
o
o
o
Woran muss sich Jagd heute ausrichten?
Naturlandschaft - Kulturlandschaft
Jagdgesetze fordern gesunde Wildbestände
Jagen nach Plan (oder Schuss aus der Hüfte?)
Was heißt artgerecht jagen?
Jagd- und Schonzeiten
Reviergrößen
o Was heißt tierschutzgerecht jagen?
o Umsetzung in der Praxis
Sauen im Gatter
haben auch bei der
Arbeit mit dem
Hund keinen Stress
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Wie sieht es draußen aus?
Jeder weiß, dass an der jagdlichen Front nicht alles so läuft, wie es
laufen müsste.
Jeder Jäger, aber auch und gerade der Gesetzgeber, sollte sein Tun
jagdethisch, wildbiologisch und jagdpraktisch jederzeit mit
fundiertem Wissen rechtfertigen können.
Herr Remmel und seine Gesinnungsgenossen können das nicht!
Siehe die grundlosen und ideologisch verbohrten Verbote im
„ökologischen“ Jagdgesetz in NRW.
z. B. Abschuss streunender Katzen
„Katzen jagen nur in Dorfnähe und vergreifen sich nicht an
jagdbarem Wild“.
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Zeitgemäße Schalenwildbejagung im
Spannungsfeld von Weidgerechtigkeit und
Pseudoökologie
Vielen Dank für Ihre Geduld
und Ihre Aufmerksamkeit
und viel Weidmannsheil im
neuen Jagdjahr!
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