Europäische Kommission - Pressemitteilung Anteil der EU-Entwicklungshilfe am BNE erreicht Rekordhöhe Brüssel, 13. April 2016 Neuesten Zahlen zufolge waren die EU und ihre Mitgliedstaaten zusammen auch 2015 der weltweit größte Geber von Entwicklungshilfe. Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten standen 2015 erneut an der Spitze der Hilfegeber weltweit. Sie stellten gemäß den heute veröffentlichten Zahlen mehr als die Hälfte der gesamten öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) bereit, die gemäß den Angaben des Ausschusses für Entwicklungshilfe der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD-DAC) im vergangenen Jahr geleistet wurde. Vorläufige Zahlen zeigen, dass die kollektive (EU-Institutionen und Mitgliedstaaten) öffentliche Entwicklungshilfe 2015 auf 68 Mrd. EUR (d.h. um 15 % gegenüber 59 Mrd. EUR im Jahr 2014) und damit das dritte Jahr in Folge (auf einen Rekordbetrag) angestiegen ist. Das kollektive ODAGesamtvolumen belief sich im Jahr 2015 auf 0,47% des Bruttonationaleinkommens (BNE) der EU, gegenüber 0,43 % im Jahr 2014. Dieser Anteil liegt deutlich über dem ODA-Anteil am BNE von 0.21%, der im Landesdurchschnitt von nicht zur EU gehörenden Mitgliedern des Entwicklungshilfeausschusses erreicht wurde. Der EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Neven Mimica bekräftigte anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Zahlen: „Die EU nimmt weiterhin weltweit einen Spitzenplatz unter den Gebern öffentlicher Entwicklungshilfe ein und beweist damit ihre feste Entschlossenheit, die Entwicklungsfinanzierung mitzutragen und die neuen Ziele für die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. 2015 konnten die EU und ihre Mitgliedstaaten vor dem trotz einer Flüchtlingskrise ungekannten Ausmaßes ihre Mittel für die Unterstützung der Flüchtlinge, aber auch die Entwicklungshilfe in Entwicklungsländern weiter aufstocken.“ Angesichts der Flüchtlingskrise legte die OECD in diesem Jahr erstmals auch Zahlen zu den in den Geberländern anfallenden Kosten für Flüchtlinge vor, die von den Mitgliedern des Entwicklungshilfeausschusses als ODA gemeldet wurden. Die Zahlen der OECD lassen auch einen erheblichen Anstieg dieser gemeldeten Kosten in den EU-Mitgliedstaaten erkennen. Insgesamt war die Aufstockung der ODA der EU (8.9 Mrd. EUR) jedoch höher als der Anstieg der erfassten Kosten für Flüchtlinge (5,3 Mrd. EUR). Die EU hat also im Jahr 2015 sowohl ihre Unterstützung für Flüchtlinge als auch ihre Entwicklungshilfe für Entwicklungsländer erhöht. 2015 haben fünf Mitgliedstaaten das Ziel einer ODA von 0,7 % des BNE überschritten: Schweden (1,4 %), Luxemburg (0,93 %), Dänemark (0,85 %), die Niederlande (0,76 %) und das Vereinigte Königreich (0,71 %). In 15 Mitgliedstaaten wurde eine höhere ODA-Quote erreicht, in 9 Mitgliedstaaten sank die Quote und in 4 Mitgliedstaaten blieb sie gleich.Insgesamt erhöhten 21 Mitgliedstaaten ihre ODA nominal um 9,8 Mrd. EUR, während in den übrigen 6 Mitgliedstaaten die ODA um insgesamt 0,3 Mrd. EUR zurückging. HINTERGRUND 2005 haben die EU und ihre Mitgliedstaaten zugesagt, bis 2015 ihre kollektive ODA-Quote auf 0,7 % des BNE der EU erhöhen. Trotz eines realen Anstiegs der von der EU geleisteten ODA von fast 40 % seit 2002 wurde aufgrund der Wirtschaftskrise und großer Haushaltszwänge in den meisten EU- Mitgliedstaaten das ehrgeizige Ziel der EU bis zum Jahr 2015 nicht erreicht. Der Europäische Rat bekräftigte jedoch im Mai 2015 im Vorfeld der dritten Konferenz der Vereinten Nationen über Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba seine Entschlossenheit, dieses Ziel innerhalb des zeitlichen Rahmens der Post-2015-Agenda (d. h. vor 2030) umzusetzen. Der Zusage der EU liegen individuelle Zielvorgaben zugrunde. Die Mitgliedstaaten, die der EU vor 2002 beigetreten sind, haben ihre Zusage bekräftigt, dass sie die ODA/BNE-Zielvorgabe von 0,7 % unter Berücksichtigung der Haushaltslage erreichen wollen, während diejenigen, die diese Zielquote bereits einhalten, sich verpflichtet haben, sie beizubehalten oder sogar zu erhöhen. Die Mitgliedstaaten, die der EU nach 2002 beigetreten sind, werden sich bemühen, eine Quote von 0,33 % des BNE zu erreichen. Die heute veröffentlichen Daten stützen sich auf vorläufige Informationen, die die EU-Mitgliedstaaten der OECD und der Europäischen Kommission übermittelt haben. Die kollektive ODA der EU umfasst alle ODA-Ausgaben der 28 Mitgliedstaaten und die ODA der EU-Institutionen, die nicht einzelnen Mitgliedstaaten zugerechnet wird (d. h. Eigenmittel der Europäischen Investitionsbank). Die von den Mitgliedstaaten gemeldeten, innerhalb ihrer Länder angefallenen Kosten für Flüchtlinge sind von 3,3 Mrd. EUR (bzw. 5,6% der kollektiven ODA der EU im Jahr 2014) auf 8,6 Mrd. EUR (bzw. 12,5% der kollektiven ODA der EU im Jahr 2015) gestiegen. Der Anstieg der zur Finanzierung der innerhalb der Geberländer anfallenden Kosten für Flüchtlinge aufgewendeten ODA im vergangenen Jahr ist auf den beispiellosen Zustrom von Flüchtlingen zurückzuführen, den 2015 viele EU-Länder bewältigen mussten, wobei sie lebenswichtige Soforthilfe und Unterstützung bereitstellten. Der Großteil dieser Kosten kann lediglich während des ersten Jahres, in dem sich ein Flüchtling im Land aufhält, als ODA verbucht werden. Dem DAC gehören 29 Mitglieder an, einschließlich der Europäischen Union, die als vollberechtigtes Mitglied an der Arbeit des Ausschusses beteiligt ist. Weitere Informationen Zum Eurobarometer: http://europa.eu/rapid/press-release_IP-16-428_de.htm MEMO/16/1363: Veröffentlichung neuer Zahlen zur öffentlichen Entwicklungshilfe 2015 http://www.oecd.org/newsroom/development-aid-rises-again-in-2015-spending-on-refugeesdoubles.htm IP/16/1362 Kontakt für die Medien: Alexandre POLACK (+32 2 299 06 77) Sharon ZARB (+ 32 2 29 92256) Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail
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