Grusswort von Alexandre Schmidt, Gemeinderat

Stadt Bern
Direktion Finanzen
Personal und Informatik
Grusswort von Alexandre Schmidt, Gemeinderat, Direktor für Finanzen, Personal und Informatik, anlässlich der Schlussfeiern WKS KV Bildung, 2. Juli
2015©
(Es gilt das gesprochene Wort)
Liebe Diplomandinnen und Diplomanden
Ich bitte Sie kurz um Geduld. Ich mache noch einen kurzen Umweg und richte
mich zuerst an die
Lieben Abwesenden
Ohne Sie wären wir heute nicht hier.
Wir feiern heute erfolgreiche Bildungsabschlüsse. Diesen Erfolg haben die jungen Leute hier drin errungen. Sie wurden aber in den letzten Jahren von vielen
heute Abwesenden angespornt und unterstützt. Ausbildung on the job funktioniert nur, wenn sich Erwachsene in den Betrieben freiwillig der neuen Generation annehmen und diese im Ausbildungsprozess begleiten. Es sind heute Vertreterinnen und Vertreter der Lehrbetriebe da, und unser Dank gehört Ihnen.
Wären aber alle Menschen da, die in den Betrieben einen Beitrag geleistet haben, der Saal hätte dafür nie gereicht. Um es deutlich zu sagen: Ohne diese
Lehrbetriebe wäre die Jugendarbeitslosigkeit hoch.
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Ich komme zur nächsten Gruppe:
Geschätzte Lehrerinnen und Lehrer
Heute ist ein Freudentag! Ich sehe strahlende junge Gesichter und Sie, zufriedene Lehrerinnen und Lehrer, begleitet von Experten und Mitarbeitern und Verantwortlichen der WKS.
Sie waren für unsere heutigen Diplomandinnen und Diplomanden möglicherweise die wichtigste Stütze während der Ausbildung. Sie haben motiviert, geholfen, wenn es nicht rund lief. Sie waren Lernpartnerinnen und Lernpartner.
Ich erinnere mich gerne an meine eigenen Lehrerinnen und Lehrer zurück. Es
sind Bilder voller Dankbarkeit. Aber: Ich habe es damals verpasst, richtig Danke
zu sagen, weil ich die enorme Bedeutung meiner Lehrerinnen und Lehrer für
mich persönlich erst Jahre später voll erfasste.
Der Lehrberuf ist einer der schönsten Berufe, aber vielleicht auch einer, dessen
Bedeutung am meisten unterschätzt wird.
Liebe Lehrerinnen und Lehrer: Heute dürfen auch Sie feiern. Sie haben Ihr Ziel
erreicht und wieder eine ganze Generation an die Berufswelt herangeführt.
Herzlichen Dank und Chapeau.
Ich fahre fort mit:
Geschätzte Eltern, Verwandte, Angehörige und Freunde
Ich beneide Sie. Sie erleben heute einen der schönsten Tage in einer Familie.
Ich hoffe, dass ich in ein paar Jahren mit Ihnen wechseln und denselben
Glückstag erleben darf. Meine beiden Söhne sind noch nicht so weit. (Ob Sie
mit mir wechseln möchten, das weiss ich nicht.)
Dass Sie heute hier sind, dafür brauchte es etwas: Nämlich Energie, Nerven
und Liebe. Sie haben ihren Jünglingen Energie gespendet, Liebe geschenkt
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und dabei ihre eigenen Nerven arg strapaziert. Seit immer und in den letzten
Wochen ganz besonders haben Sie alles gegeben. Heute dürfen Sie sich alle
gegenseitig auf die Schultern klopfen. Ihr grosses Ziel ist erreicht. All diese
ehemaligen Kleinen haben Sie in die Eigenständigkeit geführt. Wie viel Sie gegeben haben, werden die jungen Betroffenen erst später wirklich wissen, oft
dann, wenn sie selber Kinder haben. Und das darf auch noch ein bisschen warten.
Der Weg bis zum heutigen Tag war in ihrer Familie garantiert nicht geradlinig
und wohl auch mit sehr schweren Tagen verbunden. Aber das liegt jetzt hinter
Ihnen.
Geniessen Sie jeden Moment des Glücks. Sie haben ihn so fest verdient.
Geschätzte Diplomandinnen und Diplomanden
Herzlichen Glückwunsch! Heute haben Sie es geschafft! Sie alle dürfen stolz
sein. Endlich halten Sie das lang ersehnte Diplom in Ihren eigenen Händen!
Noch ein paar Minuten, aber auf diese kommt es nicht mehr an.
Ihre erfolgreiche Ausbildung zeigt, dass Sie zielstrebig sind. Dafür brauchten
Sie sicher einiges an Talent und Kreativität. Sie haben Ihren Erfolg aber bestimmt nicht einfach mit links gemacht. (Etwas nicht mit links machen ist übrigens eine Lebensweisheit auch für ganz andere Bereiche – aber lassen wir das
für heute.)
Was Sie mit ihrem Diplom erreicht haben, ist eine gute Basis. Feiern Sie diesen
Moment, geniessen sie ihn. Damit Sie auch künftig zu den Siegerinnen und
Siegern gehören, müssen Sie alle Chancen packen, die sich Ihnen bieten. Bleiben Sie in Ihrem künftigen Leben nicht stehen! Der heutige Abschluss ist keine
Sackgasse, sondern das Tor zu Ihrer ganz persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung.
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Es ist ähnlich wie bei Social Media: Auf Facebook, Twitter, Instagram usw.
müssen Sie Ihren Auftritt pflegen. Freunde und Follower haben Sie, wenn Sie
Neues, Überraschendes und Kreatives zu bieten haben. Genau das braucht es
auch im Erwerbsleben. Machen Sie sich interessant für zukünftige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Seien Sie wie die Pfaue, die immer wieder das Rad
schlagen und sich von der schönsten Seite zeigen.
Weil ich heute als Gemeinderat, als Politiker, zu Ihnen sprechen darf, möchte
ich Ihnen noch eines auf den Weg geben: Denken Sie nicht nur an Ihre berufliche Karriere!
Sie sind mehr als ein Individuum. Sie sind Mitglied einer Gesellschaft. Diese
gibt viel, sie ist aber auch froh um Gegenleistungen. Ja, als Finanzdirektor der
Stadt Bern freue ich mich auf Ihre Steuererklärung – und wir nehmen viel, das
werden Sie noch sehen.
Aber die Gesellschaft erwartet von Ihnen mehr als einfach Steuern als Ablass.
Nämlich gesellschaftliches Engagement und Eigenverantwortung. Eine lebendige Gesellschaft braucht das Engagement von allen. Ich wünsche mir darum,
dass Sie sich auch neben Ihrem Beruf und ausserhalb künftiger Weiterbildungen engagieren.
Ganz gleich, ob es sich um

ein kulturelles, sportliches oder soziales Engagement

in einem Verein, in einer spontanen Gruppierung,

in einer Partei oder

ganz individuell handelt.
Tragen Sie das Ihre dazu bei, dass unsere Gesellschaft lebt!
Geld werden Sie bei solchen zusätzlichen Engagements wenig verdienen. Aber
Sie werden dabei glücklich sein.
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Und: Engagement macht Sie interessant! Gefragt sind im Berufsleben bei weitem nicht nur gute Noten, gute Abschlüsse und gute Zeugnisse, sondern breite
Erfahrungen. Wenn ich als oberster Personalchef der Stadt Bern über eine Anstellung entscheide, schaue ich immer auch darauf, was die Person neben ihrem Beruf noch alles macht. Gesellschaftliches Engagement spielt oft das
Zünglein an der Waage.
Für heute, liebe Diplomandinnen und Diplomanden, gratuliere ich Ihnen auch im
Namen des Gemeinderats der Stadt Bern.
Für Ihre berufliche und private Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und viel
Erfolg! Ein Tag wie heute ist fast so etwas wie der erfolgreiche Griff nach einem
Stern.
Geniessen Sie diesen Tag, lassen Sie sich feiern! Sie haben es vollends verdient!
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.