F. GRÄBNERb), D. HOLZa) Hexaferritmaterial für die EMV Schirmung im Frequenzbereich größer 1000 MHz I. EINLEITUNG In der heutigen Zeit der Einführung neuer Technologien der Funkübertragung, der Mobilfunkkommunikation (D-Netz, E-Netz, UMTS), der Netzwerke, Bussysteme (CAN, LON, INTERBUS), und Video/ Audio Anwendungen werden neue Übertragungsraten und hohe Taktfrequenzen genutzt. Für bisherige technische Anwendungen mit Frequenzobergrenzen bis 1.000 MHz [1] waren HF-Materialien mit Arbeitsbereichen der oben genannten Frequenzobergrenze ausreichend entwickelt und einsetzbar. Diese Materialien genügen aber nicht mehr den neuen Technologien. In Zukunft werden neuartige HF-Materialien als Absorbermaterialen, Entstörmaterialien, Materialien für Gehäusemodule und Höchstfrequenzleiterplatten und Koaxialleitungen zwingend für Frequenzen > 1000 MHz zu entwickeln sein. Dies kann durch den Einsatz hochfrequenzabsorbierender Materialien erfolgen. Welche die Betriebssicherheit erhöhen und die Gefahr einer bewussten oder unbewussten Beeinflussung (EMV) notwendiger Komponenten reduzieren. Die an metallischen Oberflächen vorkommenden HF-Reflexionen werden durch den Einsatz von neuen Materialien in Plattenform reduziert. Hierdurch wird die Funkstörfeldstärke an modernen Informationsgeräten (PC mit CPU 3 GHz, Industrie PC mit 2 GHz, GPS, Tablet, …) bei Frequenzen von 6 bis 9 GHz liegen. Am Markt vorhandene Ferrit-Entstörmaterialien weisen Endfrequenzen von maximal 2 GHz auf. II ABSORBIERENDE Hexaferritmaterialien für die Schirmung Messgegenstand waren gesinterte Ferritplatten der Größe 80 x 80 mm2 der Zusammensetzung BaCo1-xFe12O22 und BaCu1-xFe12O22 . Die Proben lagen jeweils in den Materialstärken 1 mm, 2 mm, 3 mm und 4 mm vor. Jeweils eine Platte wurde zur Messung in der Zweikammermesszelle verwendet. Weitere 5 Platten wurden zusammen mit einer sechsten, die mittig ein Loch von 9,5 mm Ø für die HF-Sonde enthielt, mit Silikon zu einem Würfel verklebt. Die Materialien wurden mittels einer Messanordnung nach dem ASTM-ES 7/83 Verfahren und dem Schirmdämpfungsverfahren nach VG 95373 analysiert, die in den Abbildungen 1 und 2 gezeigt sind. Abb. 1: Messung nach ASTM – ES 7/83 [2] Abb. 2: Messung nach VG 95373 [2] 2 III Schirmdämpfungsmessergebnisse Gegenstand der Untersuchungen war die Herstellung und Charakterisierung neuer Werkstoffe, technologischer Verfahren und Schirmkonfigurationen aus hexagonalen Ferriten mit elektromagnetischen Abschirmeigenschaften. Die Untersuchungen zeigten, dass eine hohe Schirmdämpfung möglich ist, welche in den Abbildungen 3 und 4 dargestellt ist. Abb. 3: Schirmdämpfung des BaCo1-xFe12O22 3 Abb. 4: Schirmdämpfung des BaCu1-xFe12O22 VI. DISKUSSION UND ZUSAMMENFASSUNG Es ist gelungen mittels neuartiger hexaferritischer Materialien der Firma FERROXCUBE eine Abschirmung für Frequenzen > 1.000 MHz aufzubauen. Die Materialien ermöglichen eine Schirmdämpfung von 10 dB – 20 dB im Frequenzbereich 1.000 bis 2.000 MHz, wodurch der EMV Tests für das CE Zeichen in verschiedenen Bereichen der Industrie, Medizintechnik, Bahntechnik, Kfz-Technik und IT-Technik bestanden werden kann. 4 Literaturverzeichnis [1] L. Michalowsky, Ferritwerkstoffe, Akademie-Verlag, Berlin, 1985 [2] Hungsberg , Axel, Laborunterlagen IMG Nordhausen, 2014 Adressen a) Dr.-Ing. Dietmar Holz Ferroxcube Polska sp. z.o.o. ul. Zwierzyniecka 2 96-100 Skierniewice, Polska Email: [email protected] b) Ass.Prof.(BG) Dr.-Ing. F. Gräbner IMG Elektronic & Power Systems GmbH EMV Labor An der Salza 8a, 99734 Nordhausen, Germany Email: [email protected] 5
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