Dienstag, 20. Oktober 2015 / Nr. 242 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung Obwalden/Nidwalden 22 Der fatale Griff zur falschen Tasche OBERDORF Es geht in der Aula des Schulhauses wieder fröhlich und unterhaltsam zu. Die Theatergesellschaft Büren begeistert mit neuer Produktion und neuer Regie. entführung» präsentiert sich die kurio se Geschichte mit dem glanzvollen Spiel der acht Akteure als ein mit vielen Überraschungen gespickter Theater abend. Wiederholt Szenenapplaus ROSMARIE BERLINGER [email protected] «Das ist wieder ein Volltreffer, Gratu lation dazu», meinte eine begeisterte Besucherin aus Ennetmoos. «Solch spontane Komplimente nehmen wir natürlich gerne entgegen», bedankte sich der Präsident der Theatergesell schaft Büren, Thomas Mathis, anlässlich der Premiere des neuen Stückes. Schon mit der Wahl des in der Region eher unbekannten Schwanks «BabyAlarm» – Originaltitel «Baby wider Willen» – von Bernd Gombold hatte die Stückkommis sion ein glückliches Händchen. Ein grosses Verdienst aber dürfe an derseits der Verpflichtung der neuen Regie zuzuschreiben sein, meint Thomas Mathis. Dieser hat sich die Urnerin Franziska Dahinden mit grossem Enga gement angenommen. Es scheint, als ob ihr jugendlicher Charme, natürlich gepaart mit viel Sachkompetenz, dem Ensemble die versprühende Spielfreude verliehen hätte. So glänzt denn das achtköpfige Team mit einer durchschla genden Gesamtleistung, agiert selbst sicher und meistert die schnellen Wech sel, die dieser Schwank bedingt, bravou rös. Ein dickes Kompliment darf der gesamten Truppe, die das Bühnenbild geschaffen und sich mit den vielen DEMNÄCHST Zauberei mit Alex Porter ALPNACH Am Donnerstag, 22. Oktober, tritt der Zauberer Alex Porter mit dem Programm «Trance Porter» im Singsaal der Schule Alpnach auf. Türöffnung ist um 19.30 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Tickets à 25 Franken gibt es bei der Raiffeisenbank Alp nach oder kulturkommission@alp nach.ow.ch. Berufschancen für neue Talente ALPNACH/STANS Die Förderung des Berufsnachwuchses hat beim internationalen Technologiekonzern Ruag einen grossen Stellenwert. Am Samstag, 24. Oktober, stehen an lässlich des Ruag Talents Day die Türen an den Standorten in Alpnach und Stans für alle offen, die sich für die Berufsbildung interessieren. Wei tere Infos über den Talents Day sind zu finden unter www.ruag.com/ta lentsday. Offene Baustelle Träschlibach BECKENRIED Seit drei Jahren lau fen die Bauarbeiten am Hochwas serschutzprojekt Träschlibach auf Hochtouren. Derzeit wird das Herz stück des Projekts, der Geschiebe rückhalt im Gebiet Halten, erstellt. Der Gemeinderat Beckenried lädt die Bevölkerung am Samstag, 24. Oktober, von 10.30 bis 15.30 Uhr zum Tag der offenen Baustelle Träschlibach ein. Die Besucher kön nen entweder zu Fuss über das Jam mertal oder mit dem Shuttlebus ab der Schiessanlage Halti den Geschie berückhalt Halten erreichen, wo die Baustelle besichtigt und verschie dene Infostände besucht werden können. In der Schützenstube der Schiessanlage Halti kann der bis herige Bauablauf anhand einer in formativen Fotopräsentation verfolgt werden. Gemeindeammann Hans Brändli (Franz Gisler, links) geniesst Zeit mit dem Baby, Gemeindearbeiter Kari (Heiri Küttel) schätzt Pausen und Feierabend, und Nach barin Frieda Stampfli (Renata Henseler) weiss viel und beobachtet alles. Bilder Rosmarie Berlinger technischen Begleitelementen zum Stück auseinandergesetzt hat, ausge sprochen werden. Alles beginnt mit der Heimkehr Die humorvolle Geschichte beginnt mit der Heimkehr der Frau des Ge meindeammanns aus einer Kur. Beim hektischen Aussteigen aus dem Zug macht sie einen Griff zu einer falschen Tasche, einer BabyTragtasche mit einem Baby darin. Schnellstens startet die Polizei ein Ermittlungsverfahren in dieser für sie eindeutigen BabyEntfüh rung. Natürlich bittet sie auch den Ge meindeammann um Unterstützung bei der Suche nach dem Baby. Um nicht als Entführer und Verbrecher dazuste hen, schweigen der Gemeindeammann und seine Frau zur Tat und verstecken das Baby bei sich. Damit beginnen ein andauerndes Versteckspiel, Verwechslungen und Durcheinander, die dem Geschehen beste Unterhaltung und auch Spannung verleihen. Trotz des nicht unbedingt lustigen Hintergrundes einer «Kinds Einmal mehr zeigt Franz Gisler, dieses Mal in der Rolle als Gemeindeammann Hans Brändli, seine vielfältige Rollen interpretation. Wenn ihn auch anfäng lich die ungewohnte Anwesenheit eines Babys überfordert, beginnt dieses all mählich sein Herz zu gewinnen. Und beim freien Lauf seiner väterlichen Ge fühle für das plötzliche Babygeschenk läuft Franz Gisler zur von Szenenapplaus begleiteten Höchstform auf. Zusammen mit seiner Frau Christa (Benä Gander) verleiht er der neuen Situation eine be rührende sympathische Note. Beeindruckend auseinandergesetzt mit ihren nicht einfachen Rollen haben sich Heiri Küttel als schlauer, berech nender Gemeindearbeiter Kari und Re nata Henseler als besserwisserische Nachbarin und allgemeine Beobachterin Frieda Stampfli. Felizia Tresch, ehrgei zige Mutter von Hans Brändli, und Corinne Schmid, in der Rolle der unter nehmungslustigen Büroangestellten des Gemeindeammanns, bringen Schwung in die Handlungen. Alex Lussy sorgt für Schabernack als geheimnisvoller Land streicher, und Peter Odermatt erfüllt seine Aufgabe als eifriger Polizist äus serst realitätsnah. HINWEIS «Baby-Alarm», Aula Oberdorf: 24., 28., 30., 31. Oktober; 7., 13., 14., 20., 21. November je um 20 Uhr sowie Sonntag, 8. November, um 14.15 Uhr. Vorverkauf Mo/Do/Fr, 17 bis 19 Uhr. Telefon 041 620 74 47. Die erste Million Franken ist ausbezahlt ALPNACH Zum siebten Mal zahlt die Breisacher-Stiftung Prämien an junge Berufsleute mit guten Abschlussnoten aus. Ehre gabs unter anderem auch für WM-Teilnehmer. So besucht der Dallenwiler Fahrzeug schlosser Niklaus Niederberger einen Schweisskurs. Zum Betriebsleiter aus bilden lassen will sich Landwirt Stefan Halter, Schwendi, der mit 5,9 die beste Note erreicht hat. «Vom Geld wird auch etwas an die Hochzeitsreise gehen», ergänzte er. Die Landwirtin Jasmin Flück aus St. Niklausen «will sparen und viel leicht eine ‹Trinklä› kaufen», während ihre Berufskollegin Marina Schrack mann aus Sarnen ein eigenes Kalb er werben möchte. Rund 150 besonders erfolgreiche Ab solventinnen und Absolventen der Lehr abschlussprüfungen wurden mit Prä mien von insgesamt über 150 000 Fran ken ausgezeichnet. Damit hat die vom Alpnacher Unternehmer Theo Breis acher 2008 gegründete Stiftung an den bisher sieben Prämienverleihungen ins gesamt über eine Million Franken an leistungsstarke Lernende ausbezahlt. Handwerk und Dienstleistungen Berechtigt zum Empfang einer Prämie sind Lernende in einem handwerklichen Beruf oder in einem Dienstleistungs beruf, die ihre Lehre in einem Obwald ner oder Nidwaldner Lehrbetrieb ab solvieren. Sie müssen eine Note von 5,3 oder höher erreicht haben oder als Beste ihres Berufes mindestens eine Note von 5,0 ausweisen. Zur Prämienauszahlung werden je weils alle Berechtigten schriftlich ein geladen. Wer an der Veranstaltung un entschuldigt nicht anwesend ist, hat kein Recht mehr auf die Prämie. Wer sich aber beispielsweise im Militärdienst, in den Ferien befindet oder arbeiten muss und sich vor der Veranstaltung ent schuldigt, kann die Prämie später ab holen, erklärte Stiftungsrätin Marie Louise Britschgi am Freitag als Modera torin des Abends. Was heisst Erfolg? Brigitte Breisacher mit Stefan Halter, Landwirt EFZ, Schwendi (links), und Michael Niederberger, Elektroniker EFZ, Oberdorf. «Erfolg besteht aus Entschlossenheit, Risikobereitschaft, Fleiss, Ordnung, Lebensfreude und Geduld.» B R I G I TT E B R E I S AC H E R , C E O D E R A L P N AC H - G R U P P E Vier Obwaldner an der Berufs-WM Neben den neuen Berufsleuten wur den auch neun erfolgreiche Teilnehmer der BerufsSchweizerMeisterschaften in Zürich und vier davon für ihre Quali fikation und Leistung an den Berufs Weltmeisterschaften in São Paulo geehrt und mit Prämien belohnt. An der WM erkämpfte sich der Kernser Schreiner Reto Ettlin die Silbermedaille. Die Sarner Bekleidungsgestalterin Laura Müller, der Giswiler Polymechaniker Robin Rohrer und Drucktechnologe Samuel Bucher aus St. Niklausen erhielten ein Diplom. Ein kurzes Wort an die jungen Berufs leute richtete Stiftungsratspräsidentin Brigitte Breisacher, CEO der Alpnach Gruppe. «Erfolg besteht aus sechs Buch staben», sagte sie. «E wie Entschlossen heit, R wie Risikobereitschaft, F wie Fleiss, O wie Ordnung, L wie Lebens freude und G wie Geduld.» Kantonsratspräsidentin Ruth Koch be tonte in ihrer Ansprache, «dass viele Riesenfreude bei den Coiffeusen EVZ Debora Keller, Oberdorf (links), und Caroline von Moos, Sachseln. Bilder Robert Hess Ein eigenes Kalb kaufen Was machen die jungen Leute mit der Prämie, die sich zwischen 500 und je nach Noten 5000 Franken für eine blan ke Sechs bewegt? Sparen und für die Weiterbildung einsetzen, ist bei vielen angesagt, wie eine Umfrage beim an schliessenden Apéro riche ergeben hat. Menschen auf euer Wissen und eure Fähigkeiten angewiesen und dankbar sind, auf eure beruflichen Kenntnisse vertrauen zu können». Zum Vertrauen reiche aber Fachkompetenz nicht aus, fuhr sie fort. «Dazu gehört auch Integri tät, das heisst Rechtschaffenheit, redli ches Handeln, Ehrlichkeit sowie eine positive Haltung gegenüber andern Menschen.» Den Dank an die Familie Breisacher überbrachte Doris von Rotz aus Kerns, die eine Lehre als Zimmerin absolviert hat. «Was uns die BreisacherStiftung bietet, ist nicht selbstverständlich», meinte sie. ROBERT HESS [email protected]
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