Thema - Verein Hospizarbeit Springe

Der Tod ist immer ein Thema
Hospizverein Springe: Anfragen haben zugenommen / Katrin Moormeister neu im Team dabei
VON JENNIFER SCHÜLLER
Springe. Es ist eine Arbeit, die
Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen
erfordert,
weil sie ganz nah dran ist am
Menschen. Denn wo Menschen
sind, sind auch Emotionen. Seit
mittlerweile 17 Jahren gibt es
den Hospizverein Springe –
und dennoch weiß Koordinatorin
Susanne Rokahr, dass er
noch immer nur wenigen Menschen
im Bewusstsein ist. Allerdings
haben die Anfragen bei
den Organisatoren in den vergangenen
Monaten zugenommen
– Sterbebegleitung ist ein
Thema am Deister.
Seit etwa einem Monat ist
Katrin Moormeister Team des
Hospizvereins. Die gelernte
Krankenschwester kommt aus
Hannover und hat sich im Rahmen
ihrer Berufslaufbahn auch
immer wieder mit dem Thema
Tod und Sterben befassen müssen.
„Es ist nach wie vor ein Bereich,
in dem man an seine
Grenzen kommt“, sagt sie.
Man müsse „ein Typ“ für
diese Art von Arbeit sein. Zudem
sei Selbstreflektion ein
wichtiger Bestandteil. Denn
nur, wer mit sich selbst im Reinen
sei, könne sich auf die so
komplizierten Probleme eines
anderen Menschen komplett
einlassen.
Die Koordinatoren
sind die
Schnittstelle
Um noch besser auf die vielfältigen
Herausforderungen bei
der Arbeit im Hospizverein reagieren
zu können, absolviert
Moormeister derzeit noch einige
Fortbildungen. Der Fokus
liegt bei diesen vor allem darauf,
das nötige Handwerk zu
erlernen, sodass sie – ebenso
wie Rokahr – erste Beratungsgespräche
mit Angehörigen
und Betroffenen führen kann,
bevor der Verein den passenden
Betreuer für die Familie zuweisen
kann.
„Das ist ganz wichtig zu unterscheiden“,
betont Rokahr.
Zwar haben sie und Moormeister
ebenfalls die Schulung absolviert,
die Freiwillige dazu befähigt,
schwer kranke und sterbende
Menschen auf ihrem
letzten Weg zu begleiten und
diese Zeit so schön und
schmerzfrei wie möglich zu gestalten.
Ihre aktuelle Arbeit
müsse man sich jedoch als
übergeordnet vorstellen.
„Wenn sich jemand über unsere
Angebote informiert oder
an einer Begleitung Interesse
hat, sind wir die ersten Ansprechpartner“,
erklärt Rokahr.
Sie bilden quasi die Schnittstelle
zwischen Betroffenen und Betreuern
und versuchen beide
Parteien zusammenzubringen.
Außerdem gehört die Leitung
von Gruppen zu ihren Aufgaben.
„Für mich ist es insofern
auch toll, Unterstützung zu bekommen,
als dass man sich austauschen
kann“, sagt Rokahr.
Jeder könne unterschiedliche
Schwerpunkte setzen.
Vorbereitungskurs zur Trauerbegleitung
Da die Anfragen beim Springer Hospizverein in
den vergangenen Monaten zugenommen haben,
benötigt die Organisation weitere Personen, die
sich vorstellen können, schwer kranke und
sterbende
Menschen ehrenamtlich zu begleiten.
Ein erster Schritt, um sich dem Thema zu öffnen,
bietet ein Vorbereitungskurs des Hospizvereins.
Dieses mehrere Treffen umfassende
Seminar beginnt am 22. Februar 2016. „Jeder,
der sich einmal näher mit dem Hospizgedanken
beschäftigen möchte, kann an dem Kurs
teilnehmen“,
sagt Susanne Rokahr. Wer sich da-
INFO
nach vorstellen kann, beim Hospizverein
mitzuarbeiten,
hat mit der Kursteilnahme bereits den
ersten Schritt zum ehrenamtlichen Begleiter
gemeistert.
Nähere Informationen zu dem Kurs erhalten
Interessierte auf der Internetseite des Hospizvereins
www.hospizspringe.de. Anmeldungen
sind dienstags von 16 bis 18 Uhr und donnerstags
zwischen 9 und 11 Uhr unter _ 05041/
649595 (es kann auch eine Nachricht auf dem
Anrufbeantworter hinterlassen werden) oder
per E-Mail an [email protected] möglich.