Blickle Archive Series VOM BILDERMACHEN Filme von der Hochschule für bildende Künste Hamburg 21er Haus, Blickle Kino Mittwoch, 3. Februar 2016 | 18 Uhr Sonntag, 7. Februar 2016 | 14 Uhr Filmstill Victor Orozco, Reality 2.0 Blickle Archive Series Februar 2016 VOM BILDERMACHEN Filme von der Hochschule für bildende Künste Hamburg Blickle Kino, 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst Mittwoch, 3. Februar, 18-21h Sonntag, 7. Februar, 14-18h Erstmals wird in Wien eine Schau von ausgewählten, in den letzten Jahren an der HFBK Hamburg entstandenen Filmarbeiten gezeigt und so einem breiteren Publikum in Österreich zugänglich gemacht. Die kleine Filmreihe an zwei Terminen soll der Start für die Präsentation internationaler Ausbildungsstätten für Film- und Videokunst im Blickle Kino sein. Mit Filmen von Arina Aleksandrova, Rosana Cuellar, Josefina Gill, Karsten Krause, Marko Mijatovic, Victor Orozco, Martin Prinoth, Laura Reichwald, André Siegers, Adnan Softic und Philip Widmann. Gastkurator: Bernhard Hetzenauer Die HFBK Hamburg ist eine der wenigen deutschsprachigen Kunsthochschulen, an denen es möglich ist, professionell Film zu studieren. Ein wesentliches Merkmal der Ausbildung ist der exakte Umgang mit dem Bild, der zwangsläufig zu einem bewussten Hinterfragen des Mediums und einer grundlegenden Skepsis gegenüber Repräsentation per se führt. Die an der Schule entstandenen Arbeiten sind im Spannungsfeld von Film und bildender Kunst angesiedelt und häufig Hybridformen, die zwischen Essay, dokumentarischen und fiktionalen Elementen oszillieren. Die Wurzeln dieser Herangehensweise sind dem einstigen Adorno-Schüler und Filmphilosophen Gerd Roscher geschuldet, der lange die Leitung des Filmbereichs innehatte und nicht müde wurde, die Wichtigkeit des Essayfilms als eigene künstlerische Form zu fördern. Die Nachfolgegeneration der Lehrenden umfasst Filmemacherinnen und Filmemacher wie Angela Schanelec, Bernd Schoch, Mona Bräuer, Pepe Danquart und Wim Wenders, um nur einige zu nennen. Die kleine Reihe ist in vier Blöcke geteilt, die nach Themen gegliedert sind: In „Vom Bildermachen“ geht es einerseits um den Umgang mit Amateurfilm (Karsten Krause) und um die Frage nach dem, was nach jahrelanger minutiöser Aufzeichnung bleibt, Liebesgedicht oder strukturierte Routine? Andererseits widmet sich in Le creature del Vesuvio Martin Prinoth dem archaischen Machtgefüge der Camorra in Neapel und versucht, Unsicht- und Unsagbares darzustellen. “Exilbewegungen” beinhaltet Josefina Gills Desde la marea, einen Essayfilm zu einer Schiffsreise von Hamburg nach Buenos Aires auf den Spuren der jüdischen Vorfahren der Filmemacherin. Marko Mijatovics “Stadt der Elefanten” wiederum zeigt die Stadt Vares in Bosnien-Herzegowina als trostlosen wie geheimnisvollen Ort, in den sich die jüngste Geschichte eingeschrieben hat. Vieles bleibt dabei angedeutet oder lückenhaft, Ver- und Hinweise ergeben sich letztendlich auch durch die Landschaft. “Biographische Materialitäten" vereint die unterschiedlichsten Herangehensweisen an das Politische im Privaten: Laura Reichwald schildert eine wahre Begebenheit von tragikomischer Qualität, während sich Arina Aleksandrova den Schilderungen einer Asperger-Autistin über ihre Freundschaft mit einem Baum widmet. Victor Orozcos DokuAnimation versucht, sich der Spirale der Gewalt der mexikanischen Drogenkriege über die ästhetische Distanz zu nähern: der Kunstgriff der animierten Zeichnung erlaubt eine emotionale Beschäftigung mit dem Thema. Nema problema von Adnan Softic ist eine performative Studie über die Absurdität des Alltäglichen. Rosana Cuellar schließlich erzählt in Cronología mit Archivbildern eines Wohnbauprojektes in Deutschland eine fiktionale, nicht-lineare Geschichte voll atmosphärischer Dichte. „Souvenir“ von André Siegers beschließt die Reihe am Sonntag: Im Mittelpunkt des Films steht Alfred D., der sich selbst als “Demokratie-Exporteur” bezeichnet. Mehr als zwanzig Jahre lang hat er sich im Auftrag deutscher Stiftungen auf der ganzen Welt für demokratisches Bewusstsein und rechtsstaatliche Strukturen eingesetzt und seine Missionen filmisch festgehalten. Siegers fertigte aus über 400 Stunden Videomaterial eine semi-fiktionale Studie über den dokumentarischen Blick, Selbstinszenierung und Selbstironie. Die Filmemacher und Filmemacherinnen werden ihre Arbeiten persönlich vorstellen und nach den Vorstellungen für Q&As anwesend sein. Mit freundlicher Unterstützung der mexikanischen Botschaft in Wien, AMEXCID, der AG Kurzfilm/German Short Film Association und der HFBK Hamburg. PROGRAMM Mittwoch, 3. Februar 2016 Block 1 | 18 Uhr VOM BILDERMACHEN (61’) Karsten Krause, You and me (DE 2010, Super 8/MiniDV, S/W & Farbe, 1:1, 33, 4’) Karsten Krause/Philip Widmann, Die Frau des Fotografen (DE 2011, HD, Farbe, 1:1, 78, 29’) Martin Prinoth, Le creature del Vesuvio (DE/IT 2013, HD, Farbe, 16:9, 28’) In Anwesenheit des Filmemachers. Block 2 | 19.30 Uhr EXILBEWEGUNGEN (59’) Josefina Gill, Desde la marea – Was die Gezeiten mit sich bringen (DE 2015, HD, Farbe, 16:9, 30’) In Anwesenheit der Filmemacherin. Marko Mijatović, Stadt der Elefanten (DE/BA 2015, HD, Farbe, 29’) In Anwesenheit des Filmemachers. Sonntag, 7. Februar 2016 Block 3 | 14 Uhr BIOGRAPHISCHE MATERIALITÄTEN (59’) Laura Reichwald, Und ob schon wir wanderten im finsteren Tal (DE 2013, HDcam, Farbe, 1:2,35, 10’) In Anwesenheit der Filmemacherin. Arina Aleksandrova, Zerbrochener Himmel (DE 2014, DV, Farbe und s/w, 9’) In Anwesenheit der Filmemacherin. Victor Orozco, Reality 2.0 (DE/MX 2012, 11’) In Anwesenheit des Filmemachers. Adnan Softić, Nema problema/Es gibt kein Problem (DE/BA 2002, 16mm, Farbe, 4:3, 18’) In Anwesenheit des Filmemachers. Rosana Cuellar, Cronología (DE 2010, Found footage 35mm, Farbe und s/w, 4:3, 11’) Block 4 | 16 Uhr SOUVENIR (86’) André Siegers, Souvenir (DE 2014, 86’) In Anwesenheit des Filmemachers. Das Blickle Kino Das Blickle Kino im 21er Haus ist das einzige komplett erhaltene Kino Wiens aus den 1950er-Jahren. Die großzügige Unterstützung von Ursula Blickle ermöglichte die Renovierung dieses von Karl Schwanzer bereits für den Weltausstellungspavillon in Brüssel 1958 entworfenen Kinoraums durch Adolf Krischanitz. Das Blickle Kino entspricht allen heutigen kinotechnischen Standards und ermöglicht die Präsentation der gesamten Bandbreite des filmischen Mediums. Das Blickle Kino verfolgt gemeinsam mit seiner Partnerin, der Ursula Blickle Stiftung, das Ziel zeitgenössische Film- und Videoarbeiten in einen film- und zugleich kunsthistorischen Kontext einzubinden und damit Querverbindungen und historische Linien aufzuzeigen. Die Bespielung des Kinos basiert auf dem Gedanken von Offenheit und Kooperation – Synergien mit anderen Institutionen sind erwünscht. In den Blickle Archive Series geht es um die Verbindung von Kunst und Kino in all ihren Facetten, wobei in regelmäßigen Abständen Neuzugänge zum Ursula Blickle Video Archiv präsentiert werden. Neben der Öffnung für Filmfestivals wird das Blickle Kino im Sinne eines klassischen Auditoriums ebenso für Rahmenprogramme des laufenden Ausstellungsbetriebes genutzt: von Filmprogrammen über Podiumsdiskussionen bis zu Einzelpräsentationen von Künstlerinnen und Künstlern. Kontakt: Blickle Video Archiv Claudia Slanar 21er Haus, Schweizergarten Arsenalstraße 1, 1030 Wien T +43 (01) 795 57-320 M: [email protected] ALLGEMEINE INFORMATIONEN Archive Series Filmprogramm VOM BILDERMACHEN Filme von der Hochschule für bildende Künste Hamburg FilmemacherInnen Arina Aleksandrova, Rosana Cuellar, Josefina Gill, Karsten Krause, Marko Mijatovic, Victor Orozco, Martin Prinoth, Laura Reichwald, André Siegers, Adnan Softic und Philip Widmann Termin Mittwoch, 3. Februar 2016 | 18 Uhr Sonntag, 7. Februar 2016 | 14 Uhr Ort 21er Haus, Blickle-Kino Kontakt Blickle Video Archiv Claudia Slanar 21er Haus, Schweizergarten Arsenalstraße 1, 1030 Wien T +43 (01) 795 57-320 (Mo und Mi) Öffnungszeiten Mittwoch und Donnerstag 11 bis 21 Uhr Freitag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr An Feiertagen geöffnet Regulärer Eintritt € 5,- (Blickle Kino) € 7,- (21er Haus) € 21,- (21er Haus Jahreskarte) Presse 21er Haus Presse Arsenalstraße 1, 1030 Wien T +43 1 795 57-185 [email protected] Bilder stehen unter www.21erhaus.at/presse Kostenlos für Pressezwecke zum Download zur Verfügung (Passwort: pr2015).
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