Leichte Sprache: Recht und Chance

Zertifikatskurs mit 5 Bausteinen
Leichte Sprache: Recht und Chance
Eine Angebot des Bildungsinstituts inForm der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
und der Lebenshilfe Landesverband Hessen e.V.
Leichte
Sprache
gewinnt
zunehmend
an
Bedeutung.
In
Werkstätten
und
Wohneinrichtungen, in der Freizeit oder der Politik – immer mehr Menschen mit und
ohne Behinderung werden sich der Bedeutung und Chancen des Konzepts der
Leichten Sprache bewusst.
Der Zugang zu barrierefreien und verständlichen Informationen ist eine Verpflichtung
für uns alle. Diese ergibt sich aus der sozialen Verantwortung und den
Rechtsansprüchen der UN-Behindertenrechts-Konvention. Dort ist in mehreren
Artikeln festgelegt, dass Menschen mit Behinderung ein Recht auf verständliche
Informationen haben.
Leichte Sprache ermöglicht Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten das
selbstständige Lesen und Verstehen von Texten, erleichtert ihnen damit den Zugang
zu wichtigen Informationen und verbessert ihre Teilhabe, Selbstbestimmung und
Eigenständigkeit. Zur Qualitätskontrolle werden Texte in Leichter Sprache von
Menschen mit Lernschwierigkeiten auf Verständlichkeit geprüft. Denn nur sie können
beurteilen, ob die Texte wirklich verständlich sind. Somit kommt den Menschen mit
Behinderung als Prüfer(inne)n eine besondere Bedeutung zu.

Aber wie genau funktioniert das Konzept Leichte Sprache?

Wie schreibt und gestaltet man Texte?

Wie spricht man in Leichter Sprache?

Wie können Menschen mit Behinderung
als Prüfer(in) bei der Leichten Sprache mitarbeiten?
Seite 1 von 9
Inhalte
Im Zertifikatskurs „Leichte Sprache: Recht und Chance“ werden die Grundlagen des
Konzepts Leichte Sprache ausführlich vermittelt. Die Teilnehmenden werden
befähigt, nach dem Konzept zu arbeiten. Das umfasst vor allem das Verfassen und
Gestalten unterschiedlicher Texte und Materialien der Erwachsenenbildung für
Menschen mit Behinderung. Anhand von praktischen Beispielen lernen die
Teilnehmenden, wie sie eigene Texte und Materialien in Leichter Sprache erstellen
und erfolgreich in ihrer Einrichtung bzw. ihrem Arbeitsgebiet einsetzen können. Im
Verlauf der Fortbildungsreihe werden die Teilnehmenden einen Vortrag oder eine
Workshop-Einheit
in
Leichter
Sprache
erarbeiten
und
präsentieren.
Die
Teilnehmenden erhalten nach erfolgreicher Teilnahme ein Zertifikat.
Zielgruppe
Die Fortbildungsreihe richtet sich in erster Linie an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
von Einrichtungen und Fachdiensten der Behindertenhilfe, die das Konzept der
Leichten Sprache in Ihrer Einrichtung umzusetzen wollen sowie an alle Interessierte,
die sich umfassend mit dem Thema beschäftigen wollen. Vorkenntnisse sind
hilfreich, jedoch keine Voraussetzung zur Teilnahme.
Weitere Informationen
Veranstaltungsort: Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V., Leipziger Platz 15,
10117 Berlin
Kosten:
440,00 Euro je Baustein inkl. Tagesverpflegung
Anmeldung:
Online unter www.inform-lebenshilfe.de
(Veranstaltungs-Nr. 160617 in die Volltextsuche eingeben)
Kursleitung:
Henrik Nolte, Referent des Zentrums für Leichte Sprache der
Lebenshilfe Landesverband Hessen e.V.
Seite 2 von 9
Aufbau und Inhalte der Fortbildungsreihe
Die einzelnen Bausteine der Fortbildungsreihe bauen aufeinander auf. Neben den
theoretischen Grundlagen und praktischen Übungen ist besonders die praktische
Anwendbarkeit des erworbenen Wissens vor Ort wichtig. Darum werden die
Teilnehmenden im Laufe der Fortbildungsreihe gemeinsam eigene Projektideen
entwickeln und umsetzen. Die Möglichkeiten für diese Projekte sind so vielfältig wie
die Arbeitsfelder und Interessen der Teilnehmenden:

Wohn- oder Arbeitsverträge und andere Texte in Leichte Sprache übersetzen,

eine inklusive Veranstaltung planen und durchführen,

die Hauszeitung oder das Internetangebot mit Rubriken in Leichter Sprache
umgestalten,

eine Bücherei oder Lesegruppe aufbauen,

und vieles mehr.
Die Referenten stehen selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite.
Wichtig bei allen Projekten ist, dass sie einen Nutzen für Menschen mit
Behinderung haben und möglichst in Zusammenarbeit mit Menschen mit
Behinderung entstehen.
Seite 3 von 9
1. Baustein: 25.–26. April 2016
Einführung
Die Inhalte der gesamten Schulungsreihe werden detailliert vorgestellt, Fragen
beantwortet und Organisatorisches besprochen. Die Teilnehmenden haben Zeit sich
kennen zu lernen.
Als Einstieg erhalten die Teilnehmenden eine Einführung ins Thema und werden mit
Schreibübungen selbst einen Text in Leichte Sprache übertragen und Erklärungen
für schwierige Wörter finden.
Die Regeln für Leichte Sprache werden intensiv vorgestellt, besprochen und in
verschiedenen praktischen Übungen angewendet. Durch ergänzende Hausaufgaben
kann bis zu den nächsten Fortbildungstagen das neu erworbene Wissen angewendet
und vertieft werden.
Seite 4 von 9
2. Baustein: 13.–14. Juni 2016
Geschichte(n), Bilder und Gestaltung
Im zweiten Teil der Fortbildungsreihe wird es um die Gestaltung und Illustration von
Texten in Leichter Sprache gehen.
Zum Beispiel:

Wie und wo werden Bilder platziert?

Wie sollte ein mehrseitiges Heft oder Buch aufgebaut sein?

Wie kann man sich eine Vorlage in WORD erstellen?

Was ist bei barrierefreien PDF wichtig?

Wie sollten Folien für PowerPoint-Präsentationen aussehen?
Nach einer theoretischen Einführung in die Grundlagen können die Teilnehmenden
an eigenen Texten die Gestaltung praktisch ausprobieren.
Außerdem geht es um die Entstehungs-Geschichte und die aktuelle Situation der
Leichten Sprache in Deutschland.
Für den praktischen Teil ist es hilfreich, wenn einige Teilnehmenden einen eigenen
Laptop mitbringen.
Seite 5 von 9
3. Baustein: 5.–6. September 2016
Prüfen auf Verständlichkeit
Ein besonderes Merkmal von Texten in Leichter Sprache ist, dass sie von Menschen
mit Lernschwierigkeiten auf Verständlichkeit geprüft werden. Denn nur sie können
beurteilen, ob die Texte wirklich verständlich sind. Somit kommt den Menschen mit
Lernschwierigkeiten eine besondere Bedeutung zu. Dies ist das Thema des dritten
Bausteins, bei dem u.a. folgende Fragen behandelt werden:

Wir ist die Zusammenarbeit von Prüfer(innen) und Übersetzer(innen)?

Worauf muss man achten?

Welche verschiedenen Prüf-Möglichkeiten gibt es?

Wie kann ich eine Prüf-Gruppe aufbauen
Außerdem können die Teilnehmenden erste Prüfsituationen erleben und eine
Rückmeldung zu eigenen Texten von Mitgliedern der Zielgruppe erhalten.
Seite 6 von 9
4. Baustein: 17.–18. Oktober 2016
Sprechen in Leichter Sprache
Im vierten Baustein werden die Teilnehmenden die Regeln der Leichten Sprache in
die gesprochene Sprache umsetzen.
Es geht zum Beispiel um:

Die Anwendbarkeit der Leichten Sprache in Gesprächen

Regeln für Vorträge und Tagungen in Leichter Sprache

Hilfsmittel
Nach einer theoretischen Einführung werden die Teilnehmenden Leichte Sprache in
Einzel- und Gruppengesprächen anwenden sowie kurze Vorträge erarbeiten und
diese im Plenum präsentieren. Dabei werden die Teilnehmenden nicht nur ihre
sprachlichen Fähigkeiten schulen, sondern auch Aufmerksamkeit für schwere
gesprochene Sprache weiterentwickeln.
Seite 7 von 9
5. Baustein: 5.–6. Dezember 2016
Recht, Möglichkeiten und Grenzen
Im fünften Baustein geht es unter anderem um das Thema Leichte Sprache und
Recht sowie den Stand der Wissenschaft und Forschung über Leichte Sprache.
Ebenso werden aktuelle Diskussionen und kritische Betrachtungen sowie mögliche
Schwierigkeiten und Grenzen der Leichten Sprache besprochen.
Teilnehmende
können
die
Seminarreihe
mit
einem
Zertifikat
abschließen.
Voraussetzung dafür ist neben der aktiven Teilnahme an den fünf Bausteinen die
Erarbeitung und Präsentation eines eigenen Projektes. Die Ergebnisse werden von
einer Fach-Jury, bestehend u.a. aus Prüfern und Prüferinnen für Leichte Sprache,
bewertet.
Außerdem wird es neben der Reflexion der eigenen Arbeit um die Erarbeitung
eventuell
weiterer
Qualitätskriterien
und
Zusammenarbeit gehen.
Seite 8 von 9
Möglichkeiten
einer
weiteren
Die Referenten
‫׀‬
Henrik Nolte – Referent Zentrum für Leichte Sprache der Lebenshilfe
Landesverband Hessen e.V.
‫׀‬
Sven Asthalter,
Experte in eigener Sache, Prüfer für Leichte Sprache sowie
‫׀‬
weitere Prüfer(innen) für Leichte Sprache
Kontakt
Bildungsinstitut inForm, Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg
www.inform-lebenshilfe.de
Bei organisatorischen Fragen:
Christina Fleck, Tel. 06421 / 491-172
[email protected]
Bei inhaltlichen Fragen:
Henrik Nolte, 06421 / 94840-271
[email protected]
Seite 9 von 9