Wie schmeckt das Mensaessen?

»Demoroute
vor Ort
geändert«
Landrat antwortet Koch
P a d e r b o r n (mai).
Die
geänderte
Streckenführung
bei der AfD-Demonstration am
vergangenen Freitag sei erst
Abends aufgrund der aktuellen Lage vor Ort festgelegt
worden. Das teilt Landrat
Manfred Müller in seiner
Eigenschaft als Behördenleiter
der Kreispolizei Günter Koch in
einem Schreiben mit.
Guten Morgen
Linke Hand
Gestern hat den ganzen Tag seine
linke Hand gejuckt. Schrecklich.
Vielleicht liegt es am kalten Wetter.
Da trocknet die Haut so schnell aus.
Für den Kollegen vom Nachbarschreibtisch steht jedoch fest:
»Wenn die linke Hand juckt, dann
gibt es Geld!« Er hält von solchen
Binsenweisheiten
normalerweise
nicht viel. Aber als er am Abend
nach Hause kam, lag die Jahresabrechnung des Stromversorgers auf
dem Tisch: Er bekommt tatsächlich
5,84 Euro zurück. Ist ja auch besser
als nachzuzahlen – wie in den vergangenen Jahren. Was allerdings
morgen passiert, weiß er nicht. Heute hat jedenfalls den ganzen Tag die
rechte Hand gejuckt. Jürgen V a h l e
Polizei sucht
roten Kleinwagen
Schloß Neuhaus (WV). Ein 17jähriger Radfahrer ist am Montagnachmittag in der Nähe der Berufsschule in Schloß Neuhaus
leicht verletzt worden, als er mit
einem roten Kleinwagen zusammengestoßen ist. Die Autofahrerin
fuhr laut Polizeiangaben nach der
Kollision einfach davon. Der 17jährige Radfahrer hatte gegen 14
Uhr die Straße An der Kapelle in
Richtung Fürstenallee befahren.
Beim Überqueren des Einmündungsbereichs war er mit der Beifahrerseite des roten Kleinwagens
zusammengestoßen, dessen Fahrerin nach rechts in die Straße An
der Kapelle abgebogen war. Zeugen des Unfalls werden gebeten,
sich bei der Polizei zu melden
(Telefon 05251/3060).
Einer geht
durch die Stadt
. . . und sieht ein Auto, das mit
völlig vereisten Scheiben über den
inneren Ring gesteuert wird. Ein
solcher Blindflug ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch teuer
werden, meint
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An der Salat-Bar in der Mensa der Friedrich-von-Spee-Gesamtschule
können sich (von links) Sara, Cassy, Laura, Felicia, Maya und Manuel ihre
Salatschüssel selbst zusammenstellen. Das Essen wird gekühlt angeliefert und vor Ort aufbereitet.
Foto:Jörn Hannemann
Wie schmeckt das Mensaessen?
Umfrage an den Paderborner Schulen mit leicht verbessertem Ergebnis
Von Manfred S t i e n e c k e
P a d e r b o r n (WV). Das
Schulverwaltungsamt
der
Stadt verwahrt sich gegen die
von verschiedenen Seiten geäußerte Kritik an der Qualität
des Schulessens. Eine im Vorjahr durchgeführte Befragung
unter den Schülern zeige sogar
eine leicht gestiegene Zufriedenheit.
Die jüngst ermittelten Umfrageergebnisse wurden jetzt im Paderborner Schulausschuss von den
beiden zuständigen Ernährungswissenschaftlerinnen
Barbara
Lenniger und Silvia Timmermeier
vorgestellt. Danach nutzen zurzeit
6500 Schüler an 15 Grundschulen
und 15 weiterführenden Schulen
ein- oder mehrmals in der Woche
das Angebot der Schulmensen. Die
tägliche Ausgabe schwanke zwischen 2000 und 3000 Mahlzeiten.
Die meisten Schulen werden von
dem Caterer »Esslust« aus Wewer
mit warm gehaltenen Gerichten
beliefert. Die Friedrich-von-SpeeGesamtschule erhält gekühltes Essen aus Kassel, das vor Ort aufgewärmt wird. An der Gesamtschule
in Elsen kümmert sich ein eigener
Mensaverein um frisch zubereitete
Speisen.
Die Zufriedenheit der Schüler
mit dem Mensaessen wurde erstmals im Jahr 2013 abgefragt. Im
Vorjahr gab es eine zweite Befragung, bei der die Ergebnisse etwas
besser waren. Bei der Frage, wie
ihnen das Essen schmeckt, antworteten 26 Prozent »immer gut«
oder »meistens gut« (2013: 22 Prozent), 51 Prozent sagten »mal gut,
mal schlecht« (2013: 40 Prozent),
und nur 23 Prozent (2013: 38 Prozent) fanden das Essen »meistens
schlecht« oder sogar »immer
schlecht«. Tendenziell besser sahen die Ergebnisse im Vorjahr
auch bei der Frage nach dem Sättigungsgefühl aus.
Die Paderborner Schüler haben
in der Regel die Wahl zwischen
einem vegetarischen Essen und
einer Mahlzeit mit jeweils 120
Gramm Fleisch oder Fisch. Beilagen können nachgeholt werden.
Dazu gibt es ein Dessert, Rohkost,
frisches Obst und kostenloses Tafelwasser. Die Schülermahlzeiten
kosten jeweils 3,40 Euro, ein groDas Mensaessen schmeckt…
2013
2014
immer oder meistens gut
22%
26%
mal gut/
mal schlecht
40%
51%
meistens oder immer schlecht
38%
23%
ßer Salatteller wird wahlweise mit
Prozent der Spee-Schüler gaben
3,10 Euro berechnet. »Die Speisean, »selten« oder »nie« satt zu
pläne der Caterer werden von uns
werden, obwohl sie nachnehmen
vorab gesichtet«, erläutert Ernähdürfen.
rungswissenschaftlerin
Barbara
Dem Vorschlag des Ratsherrn
Lenniger. »Außerdem kontrollieJohannes-Willi Knaup (Alfa), verren wir die Temperatur der angestärkt frisch zubereitete Speisen
lieferten Mahlzeiten.« Kritisiert
anzubieten, hielt Schuldezernent
würden von Schülern häufig die
Wolfgang Walter die dann entsteWartezeiten an der
henden Mehrkosten
Essensausgabe, die
»Die Speisepläne entgegen. Schon heuaber nach eigenen
te werde jede Mahlder Caterer werBeobachtungen kaum
zeit von der Stadt mit
mehr als fünf Minuten
den von uns vor- 1,20 Euro für das
betrügen.
Ausgabepersonal beab gesichtet.«
Am zufriedensten
zuschusst. Petra Tebmit dem aus Wewer
Barbara L e n n i g e r be (Grüne) lobte hingelieferten Mensaesgegen, »dass wir
sen zeigten sich übriüberhaupt ein wargens die Schüler des Gymnasiums
mes Mittagessen anbieten könTheodorianum. Wie subjektiv die
nen.« CDU-Ratsherr Christoph
Einschätzung der Schüler sei, verQuasten sieht in dem nur befriedideutlichte Lenniger am Beispiel
genden Umfrageergebnis »das
der Gymnasien Pelizaeus und ReisNutzerverhalten der heutigen Gemann, die dieselbe Mensa nutzen
neration« gespiegelt, während sein
und vom selben Caterer beliefert
Fraktionskollege Burkhard Wilmes
werden. Gut schmeckt es dabei 27
kein Haar in der Suppe gefunden
Prozent der Pelizaeus-Schüler,
hat: »Ich habe schon häufiger in
aber nur 14 Prozent der Reismänder Schule gegessen. Ich kann die
ner. Schlechte Noten gab es von 28
Kritik nicht verstehen.« Ganz anProzent der Reismann-Gymnasiasders hörte sich der Einwand des
ten, aber nur von 12 Prozent der
Stadtschulpflegschaftsvertreters
Pele-Schüler. Weitaus zufriedener
Christian Cloer an: »Ich muss da
sind die Spee-Gesamtschüler, die
Wasser in den Wein gießen. An
aus Kassel beliefert werden. Sie
unserer Schule sagt keiner, dass
haben ein Selbstbedienungs-Sysihm das Essen schmeckt. Wir wüntem, das im Vorjahr allerdings
schen uns, dass mehr Caterer ins
nicht mehr ganz so gut bewertet
Boot geholt würden und dass dann
wurde wie noch 2013. Kurios: 29
bei der Lieferung rotiert würde.«
Wie gestern berichtet, hatte der
AfD-Kreisvorsitzende in einem
Brief an Müller kritisiert, dass der
Umzug entgegen der vorherigen
Abstimmung mit der Polizei deutlich verkürzt worden und er als
Versammlungsleiter erst während
der Veranstaltung darüber informiert worden sei. Der Vermutung,
dass der alternative Aufzugweg bereits im Vorfeld festgestanden habe, widerspricht Müller. »Vor der
Versammlung stand ein alternativer Aufzugweg nicht fest.« In Einsatzvorbereitungen würden aber
grundsätzlich alternative Routen in
Betracht gezogen. Dass es, je nach
Verlauf, zu einer
eventuellen Änderung des angemeldeten Weges kommen könnte, sei
Koch
mitgeteilt
worden. »Tatsächlich wurden weder
der optionale Weg
noch der angemeldete Weg aufgrund
der aktuellen LaManfred
geentwicklung geMüller
wählt«,
schreibt
Müller. Wie am Samstag berichtet,
hatte es unter anderem eine Sitzblockade von Gegendemonstranten an der Ecke Ferdinandstraße/
Riemekestraße gegeben.
»Die Veränderungen des Aufzugweges haben erheblich dazu beigetragen, dass die Versammlungen
weitestgehend störungsfrei nebeneinander durchgeführt werden
konnten«, stellt Müller fest. Es sei
dabei Aufgabe und Intention des
Einsatzleiters,
Ausschreitungen
zwischen Demonstranten und
Gegendemonstranten zu verhindern. Müller weist auch den Vorwurf zurück, dass möglicherweise
nicht genug Einsatzkräfte vor Ort
gewesen seien. Die Polizeiführung
habe aufgrund der aktuellen Entwicklung an der Florianstraße, wo
beide Versammlungen unmittelbar
zusammentreffen sollten, die Route geändert.
Die Polizei musste laut Müller
davon ausgehen, dass in Teilen des
angemeldeten Weges unmittelbare
Gefahren für die Teilnehmer bestanden. Der Landrat bietet Günter
Koch in seinem Schreiben zudem
ein weiteres Gespräch zur Erläuterung der polizeilichen Entscheidungen an.
Feuer: 170 Flüchtlinge räumen nachts die Halle
Brennende Matratze verraucht Notunterkunft – Staatsschutz ermittelt
P a d e r b o r n (pic). In einer
Flüchtlingsunterkunft in Elsen
ist in der Nacht zum Mittwoch
Feuer ausgebrochen. 170
Flüchtlinge, darunter auch Familien mit Kindern, mussten
den ehemaligen Praktiker-Baumarkt verlassen. Der Staatsschutz Bielefeld ermittelt.
In der Unterkunft, die seit etwa
14 Tagen belegt ist, brannte gegen
3 Uhr in einem Nebenraum eine
Schaumstoffmatratze,
berichtet
Feuerwehr-Einsatzleiter Michael
Beivers. Die Halle mit den schlafenden Flüchtlingen war derart
verraucht, dass der Sicherheitsdienst eine Räumung einleitete.
Der Wachschutz löschte mit mehreren Feuerlöschern noch vor dem
Eintreffen der Feuerwehr die
Flammen und brachte die meisten
Bewohner ins Freie. Später übernahm der Löschzug Schloß Neuhaus die Betreuung und auch Sichtung der Flüchtlinge. »Glücklicher-
weise gab es keine Verletzten«,
sagt Einsatzleiter Michael Beivers.
Die Feuerwehr lüftete mit gleich
drei Hochleistungslüftern die Halle: Nach etwa einer Stunde durften
die Flüchtlinge zu ihren Schlafstätten zurückkehren. Schon während
der Belüftung durften sich Bewohner in einem raucharmen Teil der
Halle aufhalten. Messungen hatten
keine gefährlichen Gase nachgewiesen.
Der Paderborner Sozialamtsleiter Ludwig Koch geht angesichts
der Wachschutz-Präsenz davon
aus, dass die Matratze von einem
Bewohner innerhalb der Unterkunft angesteckt und in den
Nebenraum gezogen worden sei.
»Das bedrückt mich«, sagte Koch.
So etwas sei in einem Paderborner
Flüchtlingsheim bislang noch nicht
vorgekommen.
Die Polizei ermittelt noch die
Brandursache in der nahezu voll
belegten Unterkunft. Die brennende Matratze hatte sich in einem
Nebenraum befunden, der mit
Holzplatten von der Halle abgetrennt ist.
In der Flüchtlings-Notunterkunft in einem ehemaligen
Baumarkt in Elsen ist nachts Feuer gelegt worden, ver-
mutet der Sozialamtsleiter. Eine brennende Matratze
löst eine Evakuierung aus.
Foto: Jörn Hannemann