Vorlage Predigtkonzept

JOY TO THE WORLD
ÄNDLICH
Sonntag, 22. November 2015 – Predigt: Reto Lussi
JOY TO THE WORLD
In der Umgebung von Betlehem waren Hirten, die ´mit ihrer Herde` draußen auf dem Feld lebten. Als
sie in jener Nacht bei ihren Tieren Wache hielten, stand auf einmal ein Engel des Herrn vor ihnen,
und die Herrlichkeit des Herrn umgab sie mit ihrem Glanz. Sie erschraken sehr, aber der Engel sagte
zu ihnen: »Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im
ganzen Volk große Freude sein wird. Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden;
es ist der Messias, der Herr. An folgendem Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist in Windeln
gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.«
Lukas 2,8-12
„Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude sein wird.“ So lautete die die
Botschaft der Engel an die Hirten. Die Situation in Israel zur damaligen Zeit war geprägt von viel Dunkelheit,
Not und Verzweiflung. Das Gottesvolk litt unter der strengen Herrschaft der Römer und hoffte sehnsüchtig
auf die Befreiung. Und dann diese Botschaft. Speziell, dass gerade Hirten als erste von dieser
weltbewegenden Nachricht erfahren. Hirten, die zu dieser Zeit nichts zu sagen hatten. Sie gehörten zur
untersten und unbedeutendsten Gesellschaftsschicht. Durch ihre Arbeit mit den Tieren waren sie nicht in
der Lage die religiösen Reinheitsvorschriften einzuhalten und wurden daher ausgeschlossen. Wenn es eine
Gruppe gab, die scheinbar am weitesten Weg war von der Gegenwart Gottes im Tempel, dann die Hirten.
Und doch erscheint gerade ihnen in einer gewöhnlichen Nacht genau diese Gegenwart Gottes mit der
besten Botschaft der Menschheitsgeschichte. Daraus wird klar, der Messias kommt für alle Menschen. Für
reich und arm. Berühmt und unscheinbar. Einflussreich und unbedeutend.
Messias / Christus
Aber welche Botschaft hatte denn der Engel für die Hirten? Er kündete ihnen die Ankunft des Messias (gr.
Christus), des lange erwarteten Retters an. Seit hunderten von Jahren sehnte sich das jüdische Volk
inmitten von Zerstreuung und Unterdrückung nach Freiheit und Frieden. Schon der Prophet Jesaja kündete
das Kommen des Messias an:
Denn das Volk, das in der Dunkelheit lebt, sieht ein helles Licht. Und über den Menschen in einem
vom Tode überschatteten Land strahlt ein heller Schein. Du vermehrst das Volk und schenkst ihm
große Freude. Es freut sich über dich wie ein Volk zur Erntezeit, wie jubelnde Menschen, die Beute
unter sich aufteilen. Denn wie am Tage Midians zerbricht Gott das Joch, das sein Volk drückte und
den Stock auf seinem Nacken, die Peitsche seines Treibers. Alle dröhnend marschierenden Stiefel
und blutgetränkten Mäntel werden verbrannt werden und den Flammen zum Opfer fallen. Denn uns
wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er
heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. Seine Herrschaft ist groß
und der Frieden auf dem Thron Davids und in seinem Reich wird endlos sein. Er festigt und stützt es
für alle Zeiten durch Recht und Gerechtigkeit. Dafür wird sich der Herr, der Allmächtige, nachhaltig
einsetzen.
Jesaja 9,1-6
Wow, was für eine Hoffnung. Trotz Dunkelheit, Not und scheinbarer Ausweglosigkeit. Die Hoffnung auf
Veränderung, auf Wiederherstellung. Und nun, auf diesem Feld, bei diesen einfachen Menschen erfüllt sich
worauf tausende von Juden so lange gewartet, gehofft und gebetet hatten. Die Botschaft des Evangeliums
ist eine Botschaft der Freiheit und des Friedens für alle, die sie annehmen möchten.
Predigtkonzept
1
EVANGELIUM – GUTE BOTSCHAFT, DIE FREUDE BRINGT
Die Botschaft der Engel ist kein Trostpflästerli für die gequälten Seelen. Sondern eine alles verändernde
Nachricht. Sie stellt den Alltag und das Leben der Hirten vollkommen auf den Kopf. Sie begegnen dem
Messias, dem Heiland und das lässt sie nicht unberührt. Vers 20, nachdem sie das Kind getroffen hatten:
„Die Hirten kehrten zu ihrer Herde zurück. Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und
gesehen hatten“. Die Botschaft der Engel war wirklich Evangelium – griechisch: die gute Nachricht – so wie
es in diesem Text steht. Und diese Botschaft bringt wahre Freude, Erfüllung und Zufriedenheit. Sie ist „Joy
to the world“. Lasst uns in dieser Adventszeit ganz besonders vor Augen halten, dass die Botschaft des
Evangeliums eine Botschaft ist, die Freude bringt zu jedem, der sie annehmen möchte.
DEN ERWARTETEN VERPASST?
Aber nicht alle Menschen haben die Ankunft des Messias auf diese Weise erleben können. Viele haben ihn
verpasst. Verpasst, weil er nicht ins Schema passte:
Ist er denn nicht der Sohn des Zimmermanns? Ist nicht Maria seine Mutter, und sind nicht Jakobus,
Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht auch alle seine Schwestern hier unter uns? Woher
hat er nur das alles?« So kam es, dass Jesus bei ihnen auf Ablehnung stiess.
Matthäus 13,55-57
Obwohl sie ihn genauso ersehnt und erwartet hatten, wie die anderen Juden, haben ihn einige nicht
erkannt. Wohl nicht erkannt, weil er nicht in ihr Schema passte. Wenn der Messias kommt, dann als
strahlender Herrscher. Als mächtiger König. Aber sicher nicht als Baby. Als Sohn eines einfachen
Zimmermanns. Geboren von einer Unverheirateten, in einem dreckigen Stall. Den Messias verpasst vor
lauter Geschäftigkeit im Alltag und fixen Vorstellungen.
HEUTE
Wenn wir die Nachrichten hören und die Bilder sehen, dann spüren auch wir immer wieder die Dunkelheit
um uns. Inmitten von Terror, Kriegen und Flüchtlingsströmen wird der Ruf nach Frieden und Freiheit in
unseren Leben und denen von vielen Menschen auf dieser Welt lauter. Wir haben eine grosse Sehnsucht
nach dem Friedefürsten, dem wunderbaren Ratgeber und seinem Friedensreich. Gerade darin soll uns die
bevorstehende Adventszeit helfen auf das Licht inmitten der Dunkelheit zu schauen. Die Botschaft, welche
den Hirten überbracht wurde, gilt auch noch für uns heute. Und sie hat in den vergangenen Jahrhunderten
keinen Teil ihrer Strahlkraft verloren. Vielleicht sehen wir vor lauter Geschäftigkeit und Routine die
Schönheit und Einzigartigkeit der Botschaft nicht mehr. Vielleicht verpassen wir dann und wann die
Gegenwart des Messias in unserem Leben, weil er sich nicht in die fixen Schemen und Zeiten hinein pressen
lässt, die wir ihm zu geben bereit sind. Ich wünsche mir für meine Adventszeit, dass sie mehr als Routine ist.
Ich wünsche mir, dass ich die Freude dieser guten Nachricht wieder neu entdecken und mich nochmals neu
von ihm begeistern lassen kann.
JOY TO THE WORLD
Die gute Botschaft des Evangeliums ist aber nicht nur „Joy to me“ – Freude für mich – sondern „Joy to the
world“ – Freude für die Welt. Für alle Menschen ungeachtet ihrer Lebenssituation, Herkunft oder
Geschichte, das wird in dieser Erzählung klar. Die Adventszeit soll auch eine Zeit sein, in der wir das Licht,
dass uns erschienen ist mit anderen Menschen teilen. Menschen, die nach Hoffnung, Frieden, Glück und
Erfüllung suchen. Menschen, die auf den Messias warten, auch wenn sie das nicht so ausdrücken würden.
Unsere vielseitigen Weihnachtsanlässe sind genau dafür gedacht. Egal ob am Christmas-Konzert, dem
Weihnachtsmusical oder den Weihnachtsgottesdiensten. Sollen dir helfen die Freudenbotschaft mit
anderen zu teilen. Was, wenn Menschen skeptisch sind? Dann unser GvC-Mott: Chum und lueg! Mach dir
selber ein Bild von Jesus. Ist er der einfache Zimmermann aus Nazareth oder der Messias?!
Predigtkonzept
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