FINANZEN Donnerstag, 14. Januar 2016 33 Neuö Zürcör Zäitung Das Emissionskarussell an der Obligationenbörse kommt allmählich in Schwung SEITE 34 SMI Euro/Fr. Gold ($/oz.) Erdöl (Brent) 8414,83 0.99% 1,0946 0.62% 1093,50 0.76% 30,30 -1.37% Wetten auf die Erholung des Ölpreises AKTIENMÄRKTE Nach dem starken Preisrückgang setzen Wagemutige wieder auf eine Aufwärtsbewegung SMI 9700 Schweiz (10-j.) 0.50 9200 8700 8200 7700 GELD- UND KAPITALMÄRKTE J F M A M J Schluss 12.01. (22.23 Uhr) Europa SMI 8332.04 SPI 8603.77 ATX 2216.71 DAX 9985.43 CAC 40 4378.75 FTSE 100 5929.24 Euro Stoxx 50 3064.66 Stoxx Europe 50 2902.34 Amerika Dow Jones 16516.22 S&P 500 1938.68 Nasdaq 4685.92 S&P/TSX 12373.90 Mexiko IPC 41022.74 Bovespa 39513.83 Merval 10656.59 Asien und Afrika Nikkei 225 17218.96 Hang Seng 19704.37 Shanghai Comp. 3023.19 Indien BSE 24682.03 S&P / ASX 200 4925.10 JSE Südafrika 76458.29 J A Schluss 13.01. S O N D J % absolut 13.01. 13.01. 8414.83 8683.72 2204.05 9960.96 4391.94 5960.97 3073.02 2915.78 0.99 0.93 -0.57 -0.25 0.30 0.54 0.27 0.46 82.79 79.95 -12.66 -24.47 13.19 31.73 8.36 13.44 16151.41 1890.28 4526.06 12170.41 41027.27 39119.73 10394.48 -2.21 -2.50 -3.41 -1.64 0.01 -1.00 -2.46 -364.81 -48.40 -159.85 -203.49 4.53 -394.10 -262.11 17715.63 19945.05 2950.21 24854.11 4987.40 76137.20 2.88 496.67 1.22 240.68 -2.41 -72.98 0.70 172.08 1.26 62.30 -0.42 -321.09 Auch Brent-Öl fällt unter 30 Dollar je Fass (dpa) V Nach dem amerikanischem Roh- öl hat es auch die europäische Sorte Brent erwischt: Am Mittwochabend fiel der Preis für das Fass (159 Liter) Nordseeöl unter die Marke von 30 $. Es ist das erste Mal seit April 2004, dass diese Marke unterboten wird. Im Tief kostete ein Fass Brent zur Lieferung im Februar $ 29.96, davor stand es bei $ 30.32. USRohöl (WTI) war bereits am Dienstagabend zeitweise unter die 30-$-Marke gerutscht. Der Erdölpreiszerfall, der mit Unterbrechungen seit Mitte 2014 anhält, hat sich seit Jahresbeginn beschleunigt. Wesentlicher Grund für den Sinkflug ist das hohe Angebot in den USA und seitens des Ölkartells Opec. Vor allem Saudiarabien wehrt sich mit einem Preiskampf gegen aufstrebende Ölförderer aus den USA. Allerdings ist dieser Kurs innerhalb der Opec umstritten. ANZEIGE SEF.2016 9. – 10. Juni 2016 | Interlaken Agilität. Erfolgsfaktor in Zeiten des Wandels Jetzt registrieren unter: www.swisseconomic.ch Der Preis für Erdöl scheint derzeit keinen Boden zu finden. Strategische Anleger mit Mut zum Risiko überlegen jedoch jetzt schon, wie sie von einer Erholung profitieren könnten. CHRISTOF LEISINGER Der Preis für Erdöl fällt seit gut 18 Monaten und scheint nach einem Minus von gut 70% selbst bei etwa 30 $ je Fass noch keinen Boden zu finden. Am Mittwoch ist es zwar im frühen Handel zu einem Erholungsversuch gekommen, dieser ist aber rasch wieder verpufft. Schwäche vor der Erstarkung? Einzelne Fachleute rechnen damit, dass die Notierungen im Extremfall bis auf 20 $ fallen könnten, bevor sie sich mittel- und langfristig deutlich erholen sollten. Deswegen fragen sich Anleger, wie sie davon profitieren könnten. Sie haben verschiedenste Möglichkeiten: Erstens können sie an den Terminbörsen standardisierte Futures-Kontrakte erwerben. Allerdings setzt das viel Fachwissen Öl-Fonds orientieren sich am Erdölpreis Relative Wertentwicklung in Franken Indexiert, 2. 1. 2013 = 100 UBS-ETF, CMCI Oil Erdölpreis (WTI) Comstage-ETF iShares-ETF 140 120 100 80 60 40 20 2013 QUELLE: BLOOMBERG 2014 NZZ/lea. 2015 Rscannzz-QORZT voraus und ist kompliziert in der Umsetzung. Zweitens können sie verbriefte Kaufoptionen oder Investmentzertifikate erwerben. Allerdings ist die Volatilität des Erdölpreises sehr, sehr hoch, was Optionen ziemlich teuer macht; und der Zertifikatemarkt ist in Bezug auf Erdöl als Basiswert sehr unübersichtlich. Deswegen fällt es meist schwer, auf Anhieb ein interessantes Produkt zu finden, ohne Enttäuschungen zu riskieren. So bleibt die Möglichkeit, Fonds zu erwerben, deren Wertentwicklung sich am Ölpreis oder an der Aktienperformance von Erdölfirmen orientiert, bzw. sich diese Aktien direkt ins Depot zu legen. Zur ersten Variante gehört der UBS ETF CMCI Oil, der die Preisentwicklung des Erdöls in Franken günstig und bisher wenigstens auf dem Weg nach unten gut nachbildet. Er ist an der Schweizer Börse handelbar. Zur zweiten Variante gehören zwei ETF von iShares und Comstage, die sich am S&POil-and-Gas-E&P-Index und am Europe-600-Oil-&-Gas-TR-Index orientieren. Risiko contra Robustheit Der erste der beiden Indizes ist deutlich schwankungsanfälliger als der zweite, weil in ihm Aktien von Firmen enthalten sind, die sich auf die risikoreiche Suche und Erschliessung von Öl- und Gasvorkommen konzentrieren. Solche Aktien bieten in Zeiten hoher Ölpreise interessantere Renditen als die grosser Konglomerate wie Exxon oder BP. Das gilt aber auch andersherum, sobald der Ölpreis fällt. Die Aktie von Exxon gilt als solide, musste in den letzten Jahren nur unterdurchschnittliche Rückschläge hinnehmen, und die Dividende ist beachtlich. 0.25 0.00 -0.25 -0.50 J F M A M J J A S O N D J Schluss Schluss 2015 12.01. Bond-Indizes (3 Monate, Vortag) Swiss-Bond-Index (SIX) 134.46 135.36 Repo-Index (Raiff.) 148.34 149.60 170.97 Liquid-Swiss-I. (CS) 170.23 Geldmarkt (3 Monate, Vortag) Franken-Libor -0.7560 -0.7510 Euro-Libor -0.1279 -0.1407 Dollar-Libor 0.6127 0.6221 Yen-Libor 0.0829 0.0823 Kapitalmarkt (10-jährige Staatsanleihen) Schweiz -0.07% -0.07% Deutschland 0.62% 0.56% Grossbritannien 1.99% 1.79% USA 2.31% 2.17% 0.26% Japan 0.22% Schluss 13.01. 135.79 150.23 171.41 -0.7490 -0.1407 0.6236 0.0809 -0.13% 0.51% 1.76% 2.13% 0.21% DEVISENMÄRKTE Euro in Franken 1.22 1.16 Teure Währungsabsicherung Das Weglassen des Schutzes kann auch ins Geld gehen Die Kosten für die Absicherung von Währungsrisiken sind im vergangenen Jahr explodiert. Da die Renditen vieler Anlagen gleichzeitig sehr niedrig sind, stellt dies unter anderem Pensionskassen vor schwierige Abwägungsentscheide. MICHAEL FERBER Am 15. Januar jährt sich der «FrankenSchock» zum ersten Mal. Viele Pensionskassen haben als Folge der Aufhebung des Euro-Mindestkurses zum Schweizerfranken durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Währungsrisiken in ihren Anlageportefeuilles konsequent abgesichert. Allerdings sind nach dem «Franken-Schock» auch die Kosten für solche Absicherungen deutlich gestiegen – was die ohnehin oft sehr niedrigen Renditen zusätzlich drückte. Starke Schwankungen Wie Daten der Beratungsgesellschaft C-alm zeigen, haben sich die Kosten für Absicherungen der Hauptwährungen in der Folge des SNB-Entscheids vom 15. Januar vergangenen Jahres vervielfacht. 2014 lagen die durchschnittlichen annualisierten Kosten der Absicherung gegenüber dem Dollar vor Berücksichtigung der Transaktionskosten bei einem Wert von 0,3%, 2015 lag der Durchschnittswert hingegen bei 1,4%. Zudem waren die Absicherungskosten von starken Schwankungen gezeichnet, wie die Grafik oben zeigt. In den Tagen nach dem SNB-Entscheid vom vergangenen Januar kletterten sie auf Werte von mehr als 3%. Ende November liess die Unsicherheit an den Währungsmärkten die Kosten zeitweilig erneut fast wieder bis in diesen Bereich vordringen. Dass die Währungsabsicherung ins Geld gehen kann, zeigt auch eine Berechnung von Berenberg. Das Bankhaus hat Kosten und Rendite einer Absicherung des Fremdwährungsrisikos für eine Pensionskasse mit einem Anlagevolumen von 1 Mrd. Fr. im Jahr 2014 analy- Kosten für Währungsabsicherung Annualisiert, basierend auf Swap-Kontrakten Kontraktlaufzeit = 3 Monate Kontraktlaufzeit = 1 Monat 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 2014 QUELLE: C-alm NZZ/cke. 2015 Rscannzz-J6lI8 siert. Das Jahr vor dem «FrankenSchock» wurde gewählt, da 2015 alle Berechnungen von der Aufhebung des Euro-Mindestkurses zum Franken verzerrt worden seien. Bei der Analyse stützt sich die Bank auf den Pensionskassen-Index der Credit Suisse. Gemäss der Analyse hätte die Vorsorgeeinrichtung aufgrund des stärker werdenden Dollars für die volle Absicherung der sechs wichtigsten Währungen – US-Dollar, Euro, Yen, Pfund, kanadischer Dollar und australischer Dollar – im Jahr 2014 16 Mio. Fr. bezahlt. Sie hätte also 1,6 Prozentpunkte mehr Rendite gehabt, wenn sie das Währungsrisiko nicht abgesichert hätte. Publica macht Minus Bei einer Fremdwährungsaufwertung bedeute die volle Absicherung von Währungsrisiken ausserdem, dass es signifikanten Liquiditätsbedarf gebe, der in der Regel aus den Beständen finanziert werden müsse, sagen Rüdiger Zeppenfeld und Jasper Düx vom Bankhaus Berenberg. Bei höheren Zinsdifferenzen fallen die Kosten bedeutend höher aus – also vor allem bei Schwellenländer-Anlagen. Was passieren kann, wenn man solche Anlagen in Emerging Markets nicht absichert, zeigt sich aber bei der Pensionskasse des Bundes, Publica, die am Dienstag über ihre Performance von –1,9% im Jahr 2015 informiert hat. Wie die Vorsorgeeinrichtung mitteilt, hat die schlechte Entwicklung der Schwellenländer-Anlagen im vergangenen Jahr die Performance ihrer 14 offenen Vorsorgewerke um 2 Prozentpunkte geschmälert. Laut dem stellvertretenden Publica-Direktor Stefan Beiner sind Währungsbewegungen für drei Viertel dieses Minus verantwortlich. Die Währungen der Schwellenländer hätten im vergangenen Jahr gegenüber dem Franken um durchschnittlich 11% an Wert verloren, teilte Publica mit. Ein möglicher Mittelweg? Im Allgemeinen hätten die Schweizer Pensionskassen eine recht hohe Absicherungsquote bei ihren Währungsrisiken, heisst es bei der Beratungsgesellschaft PPCmetrics. Bei einer durchschnittlichen Vorsorgeeinrichtung seien bloss 5% bis 15% des Gesamtportfolios nicht abgesichert. Die hohe Absicherungsquote erkläre sich dadurch, dass die Pensionskassen ihre Leistungen in Franken erbringen müssten – Engagements in Fremdwährungen sind folglich ein Risiko. Kassen, die vor dem «Franken-Schock» grössere Währungsrisiken eingegangen seien, sicherten diese seitdem stärker ab. Allenfalls liessen Pensionskassen Dollar-Positionen offen. Investoren seien derzeit mit einer besonders schwierigen Abwägung konfrontiert, heisst es bei C-alm. Behielten sie die Währungsabsicherung bei, verzichteten sie auf einen substanziellen Teil der Rendite. Sähen sie hingegen von einer Absicherung ab, übernähmen sie hohe Risiken, für die sie keine systematische Entschädigung erwarten könnten. Einen Mittelweg böten eine teilweise Aufhebung der Absicherung sowie dynamische Absicherungsstrategien. Als Folge der erhöhten Absicherungskosten dürften Investoren auch die Zusammensetzung ihrer Portefeuilles hinterfragen. Anpassungsbedarf ergibt sich laut C-alm beispielsweise bei ausländischen Staatsanleihen, bei denen die erwartete Nettorendite nach Abzug der Absicherungskosten niedriger ist als bei Schweizer Bundesobligationen mit vergleichbarer Laufzeit. 1.10 1.04 0.98 J (22.23 Uhr) Franken in Euro in Pfund in Dollar in Yen Euro in Franken in Pfund in Dollar in Yen Dollar in Franken in Euro in Pfund in Yen F M A M J J A S O N D J Schluss 12.01. Schluss 13.01. % absolut 13.01. 13.01. 0.9193 0.6910 0.9973 117.40 0.9136 0.6889 0.9939 116.99 -0.61 -0.30 -0.34 -0.35 -0.0057 -0.0021 -0.0033 -0.4067 1.0878 0.7516 1.0848 127.71 1.0945 0.7540 1.0883 128.05 0.62 0.32 0.32 0.27 0.0067 0.0024 0.0035 0.3449 1.0040 0.9218 0.6929 117.74 1.0060 0.9192 0.6931 117.70 0.20 0.0020 -0.28 -0.0026 0.04 0.0003 -0.04 -0.0450 ROHWARENMÄRKTE Bloomberg Commodity Index 220 200 180 160 140 J F M A M J (22.23 Uhr) Energie Erdöl ICE, Brent, $/Barrel Erdöl ICE, WTI, $/Barrel Erdgas Nymex, $/mmBtu Edelmetalle Gold Comex, $/oz. Silber UBS, $/oz. Platin UBS, $/oz. Palladium UBS, $/oz. Industriemetalle Kupfer Grade A, LME, $/t Aluminium hg, LME, $/t Nickel LME, $/t Agrargüter Weizen CBOT, ¢/bu Kakao Liffe, £/t Kaffee Liffe, $/t Zucker Nr.11, CSCE, ¢/lb Orangensaft ICE, ¢/lb Sojabohnen CBOT, ¢/bu Baumwolle ICE-US, ¢/lb J A S O N D J Schluss Schluss % abs. 12.01. 13.01. 13.01. 13.01. 30.72 30.47 2.2560 30.30 -1.37 -0.42 30.72 0.82 0.25 2.2760 0.89 0.02 1085.20 1093.50 13.80 14.15 836.50 849.00 474.50 485.50 0.76 8.30 2.54 0.35 1.49 12.50 2.32 11.00 4354.75 4377.50 0.52 22.75 1456.75 1452.50 -0.29 -4.25 8177.50 8255.00 0.95 77.50 481.25 478.00 -0.68 -3.25 2063.00 2074.00 0.53 11.00 1448.00 1457.00 0.62 9.00 14.07 14.53 3.27 0.46 132.50 132.10 -0.30 -0.40 874.50 879.00 0.51 4.50 61.62 62.06 0.71 0.44 Rscannzz-uB5§s
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