Heinrich von Kleist Das Bettelweib von Locarno (a) Wer ist Heinrich von Kleist ? (b) Was ist der Inhalt der Erzählung Das Bettelweib von Locarno? (c) Was wird in diesem Text ausgedrückt ? (d) Was ich an diesem Text interessant finde Wer ist Heinrich von Kleist ? • Kleists Lebenslauf – – • Kleists Persönlichkeit – – • Kleists wichtigste Werke – – • Kleists poetische Sensibilität – – Was ist der Inhalt der Erzählung Das Bettelweib von Locarno? • Die Anfangsfrage der Erzählung: Warum Liegt das Schloss des Marquese heute in Schutt und Trümmern? • Die Geschichte des Bettelweibs • Die Geschichte des Ritters, der das Schloss kaufen wollte • Wie der Marquese das Gerücht vom Spuk widerlegen will: die erste und die zweite Nacht im Zimmer • Wie der Marquese stirbt und das Schoss zerstört wird: die dritte Nacht im Zimmer Was wird in diesem Text ausgedrückt ? 1. Die Illusion der Kontrolle der Welt „ ... eine alte kranke Frau, die ... von der Hausfrau aus Mitleiden [auf Stroh] gebettet worden war.“ „Der Marchese, der bei der Rückkehr von der Jagd zufällig in das Zimmer trat ...“ „Die Frau, die sich erhob, glitschte mit der Krücke auf dem glatten Boden aus ...“ „ ... da der Marchese durch Krieg und Misswachs in bedenkliche Vermögensumstände geraten war ...“ „ ... als der Ritter mitten in der Nacht verstört und bleich zu ihnen herunterkam, hoch und teuer versichernd, dass es in dem Zimmer spuke ...“ „Der Marchese, erschrocken, er wusste selbst nicht recht warum ...“ „Dieser Vorfall, der ausserordentliches Aufsehen machte ...“ „ ... als er in der Tat mit dem Schlage der Geisterstunde das unbegreifliche Geräusch wahrnahm ...“ ( ... [sie] bat ihn, bevor er die Sache verlauten liesse, sie noch einmal in ihrer Gesellschaft einer kaltblütigen Prüfung zu unterwerfen.“) „Am Abend des dritten Tages ... fand sich zufällig der Haushund vor der Tür [des Fremdenzimmers] ein; dergestalt dass beide, ohne sich bestimmt zu erklären, vielleicht in der unwillkürlichen Absicht, ausser sich selbst noch etwas Drittes, lebendiges, bei sich zu haben, den Hund mit sich in das Zimmer nahmen.“ „... mit dem ersten Schritt: tapp! tapp! erwacht der Hund ... grad als ein Mensch auf ihn eingeschritten käme, rückwärts gegen den Ofen weicht er aus.“ „Der Marchese, von Entsetzen überreizt, hatte eine Kerze genommen und [das Schloss] ... müde seines Lebens, angesteckt.“ „Vergebens schickte sie Leute hinein ...“ 2. Allegorie der unvermeidlichen Strafe für Unmenschlichkeit „Der Marchese, der bei der Rückkehr von der Jagd zufällig in das Zimmer trat, befahl der Frau unwillig ... aufzustehen und sich hinter den Ofen zu verfügen.“ „... noch jetzt liegen seine weissen Gebeine in dem Winkel des Zimmers, von welchem er das Bettelweib von Locarno hatte aufstehen lassen.“ 3. Analyse des schlechten Gewissens „Der Marchese, erschrocken, er wusste selbst nicht recht warum, lachte den Ritter mit erkünstelter Heiterkeit aus ...“ „ ... da [der Marchese] sich mit scheuen und ungewissen Blicken umsah und, nachdem er die Tür verriegelt, versicherte, dass es mit dem Spuk seine Richtigkeit habe ...“ „ ... während der Marchese, der den Degen ergriffen: ‚Wer da?’ ruft, und, da ihm niemand antwortet, gleich einem Rasenden nach allen Richtungen die Luft durchhaut ...“ Was ich an diesem Text interessant finde • Informationsvorsprung des Lesers → Perspektive der Psychologie • Allegorische Dimension des Textes → Spuk als Allegorie des schlechten Gewissens • Paradox: die Kontrolle der Welt ist unmöglich, aber (moralische) Selbstkontrolle ist notwendig
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