2210_AZM_Seite#13.qxp 22.10.15 10:07 Seite 1 Anzeiger Michelsamt Nr. 43 | 22. Oktober 2015 (4) Region 13 Europawäldli Beromünster wächst Belgischer Prinz bezahlt diesjährige Baumpflanzung Das Europawäldli in Beromünster wächst kontinuierlich. Nach dem Start im letzten Jahr wurden am Mittwoch vor einer Woche zwei weitere Bäume gepflanzt. Sandro Portmann In Beromünster soll in den nächsten Jahrzehnten ein Naturdenkmal von nationaler Bedeutung entstehen – so die Vision von Ulrich Suter, Leiter des Poesiesommers aus Schongau. Im vergangenen Jahr startete er gemeinsam mit der Korporation Beromünster und dem KKLB das Projekt «Europawäldli». Das Projekt soll laut Suter auf den kulturellen Austausch der Schweiz mit Europa hinweisen. Im Lauf der Zeit wächst ein richtiger Wald heran. Im Moment sind es vier junge Bäume. Im vergangenen Jahr haben die Initianten eine Eiche für Polen und eine Birke für Schweden gepflanzt. Es sei kein politisches Projekt, sagt Suter. «Kultur hat nicht die Grenzen, wie sie in der Politik gesetzt werden», sagt er. Schon seit jeher sei die Innerschweiz auf den Austausch mit dem Ausland angewiesen – kulturell, touristisch wirtschaftlich. Schon immer hat auch die Musik die Grenzen überschritten. Diesen Gedanken nahm der Hochdorfer Musiker Hansruedi Zeder auf und spielte zur Erinnerung an die letztjährige Baumpflanzung zu Ehren von Polen und Schweden Stücke von internationalen Komponisten auf dem Clavichord. Eine Rotbuche für Frankreich Begleitet vom okzitanischen Gesang Hélène Bourdels aus Montpellier, pflanzte Michel Bourquet, Stadtrat von Mulhouse, zusammen mit Förster Robi Suter und Ulrich Suter am letzten Mittwoch in Beromünster zwei weitere Bäume: Eine Blutbuche für Belgien und eine Rosskastanie für Frankreich. Mulhouse feiert dieses Jahr das 500-Jahr-Jubiläum als Zugewandter Ort der Eidgenossenschaft: «500 ans de l’alliance Mulhouse Suisse». Der Historiker Pirmin Meier wies im Rahmen des internationalen und mehrsprachigen Kulturprogramms, das der schlichten Feier einen würdigen Rahmen verlieh, darauf hin, dass Johannes Hofer, ein Arzt aus Mulhouse, erstmals das Heimweh als Schweizer Krankheit beschrieben habe: Hofer setzte in seiner Dissertation von 1688 das «Heimwehe» der «Nostalgie» gleich. Ein nostalgisches Gefühl verbindet, so möchte man diagnostizieren, Mulhouse bis heute mit der Schweiz. Und umgekehrt liegt das Elsass den Schweizern bekanntlich nicht nur geographisch am Herzen. Belgischer Prinz bezahlt die Kosten Keine Dissertation, aber Bruchstücke eines sehr langen Satzes – der sich in der belgischen Stadt Mons zehn Kilometer lang durch die Strassen und über die Häuser zieht – brachte Karelle Ménine, Leiterin der Literaturprojekte der diesjährigen Kulturhauptstadt Mons, mit nach Hélène Bourdel begleitete die Baumpflanzung mit okzitanischem Gesang. Michel Bourquet, Stadtrat von Mulhouse spielte die Flöte. Beromünster. An den Besuch der belgischen Delegation erinnert fortan eine frisch gesetzte Blutbuche. Zuvor überbrachte der Autor Gerald Hochschild aus Kerns die überraschende Nachricht, dass der Schwager des belgischen Königs, Erzherzog Lorenz von Habsburg Lothringen, die Baumpflanzung finanziell unterstütze. «Wir sind dankbar für diesen wertvollen Beitrag», sagt Suter. Der Prinz von Belgien wird dem Europawäldli bei nächster Gelegenheit persönlich einen Besuch abstatten. können wir diese Tradition fortführen.» Im nächsten Jahr werden wieder zwei Bäume gepflanzt. Dann für die Länder Italien und Spanien. Die Delegation der Länder kann jeweils selber wählen, welchen Baum sie pflanzen möchte. Bereits jetzt ist aber klar: «Ob das Klima in Beromünster für einen Olivenbaum aus Italien genügend mild ist, wird zu überlegen sein», meint Suter. Am EuropawäldliTag nahm, zur Vorbereitung der Baumpflanzung zu Ehren Italiens im kommenden Jahr, auch eine italienische Delegation teil. Giorgio Bertazzoli, der Bürgermeister von Sarnico, und Leonardo Tonini, Leiter des Festivals Consonanze lontane, überbrachten die Einladung an Gemeindepräsident Charly Freitag für einen Besuch am Lago d’Iseo. Tradition wird fortgeführt Die italienische Delegation zu Besuch im Gemeindehaus Beromünster. Auch die belgische Delegation aus der Kulturhauptstadt Mons war dabei. Auf dem Bild (v.l.): Ulrich Suter, Iona Suzuki, Karelle Ménine, Charly Freitag, Giorgio Bertazzoli, Leonardo Tonini, Hansruedi Zeder. (Bild: Melanie Stalder) Die Suche nach einem geeigneten Ort für das Europawäldli erwies sich als schwierig. Anfangs hatte der Initiant Ulrich Suter an einen Platz am Vierwaldstättersee gedacht. Doch dann brachte Förster Robi Suter das Areal des ehemaligen Landessenders ins Spiel. Mit dem jetzigen Standort und der Zusammenarbeit mit dem KKLB ist Suter mehr als glücklich. «Die Bäume haben wie der Landessender eine Ausstrahlung. Auch wenn der Sender, der ja für Europa während des Zweiten Weltkrieges eine wichtige spielte, nicht mehr in Betrieb ist, Gemeinsam wurde eine Blutbuche für Belgien und eine Rosskastanie für Frankreich gepflanzt. (Bilder: Sandro Portmann) www.coop.ch REKLAME 22. 10.–24. 10. 2015 solange Vorrat 34% 20% 3 für 2 17.95 auf alle Weine* auf alle Pampers Windeln nach Wahl statt 27.60 <wm>10CAsNsjY0MDQx0TW2MLEwMgEAyLW1Og8AAAA=</wm> *(exkl. Schaumweine, Champagner und Raritäten) z. B. Aigle Les Murailles H. Badoux Chablais AOC 2014, 70 cl 16.80 statt 21.– (10 cl = 2.40) (exkl. Grosspackungen, gilt für 3 Packungen mit identischem Preis) z. B. 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