„Prinz“wirdbeiKaiserwetterüberführt

✦ OSTFRIESEN-ZEITUNG, SEITE 17, DONNERSTAG, DEN 6. AUGUST 2015 ✦
Leer
Bei der geplanten
Neugestaltung
des
Hafenkopfes in Leer
ist der Abriss des Behördenhauses
kein
Thema mehr. Seite 18
✦
In der OZ-Serie „Ehrensache“ geht es in
der heutigen Folge
um das Patennetzwerk im Landkreis
Leer.
Seite 21
LEER-ZEILE
Scharfes ist gesund
Chilischoten, TabascoSauce oder Chili-Öl: Wer
sein Gericht etwas schärfer
mag, hat eine große Auswahl. Dass diese Menschen
auch gesünder leben, wollen jetzt chinesische Wissenschaftler herausgefunden haben. So soll ein Bestandteil der Chilischote
Krebs entgegenwirken und
das Herzkreislauf- und das
Verdauungssystem gesund
halten. Das nächste Essen
darf also ruhig etwas
schärfer sein. Dann brennt
die Zunge zwar wie Feuer,
aber die Gesundheit ist gerettet.
Jonas Bothe
KURZ NOTIERT
Heute Beratungstag
LEER - Heute von 14 bis
16 Uhr bietet das Hospizhuus in Leer eine individuelle und unverbindliche
Beratung an. Es besteht die
Möglichkeit, Teilbereiche
des Hauses zu besichtigen.
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WILK hat das Licht der Welt
am 24. Juni um 0.45 Uhr im
Borromäus-Hospital
in
Leer erblickt. Bei der Geburt wog er 3870 Gramm
und war 53 Zentimeter
groß. Tido wohnt mit seinen Eltern KIRSTEN WILK
und STEFAN HELMERS sowie seiner großen Schwester JANNE in Großwolde.
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nicht älter sein als acht
Wochen.
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Rettungsleitstelle:
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DER DIREKTE DRAHT
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Der Schlepper „Keerlke“ des Schipperklottjes vorne und der Schlepper „Kap Hoorn“ am Heck haben die „Prinz Heinrich“ bugsiert.
BILDER (3): BEHRENDT
„Prinz“ wird bei Kaiserwetter überführt
MARITIMES
Traditionsschiff wurde gestern von zwei Schleppern in den Leeraner Freizeithafen gebracht
Für Dr. Wolfgang Hofer
war es ein lang herbeigesehnter Moment. „Das ist
ein schönes Gefühl“, sagte der Vereinsvorsitzende.
VON KARIN LÜPPEN
LEER - Gerade erst angekommen, zog die „Prinz Heinrich“ an ihrem neuen Liegeplatz im Freizeithafen in Leer
die Blicke auf sich. Nicht nur
Touristen, auch Einheimische zückten ihre Fotoapparate und Handys, um ein Bild
zu machen, als das Traditionsschiff von zwei Schleppern vor den Dalben gedreht
und dann vertäut wurde.
„Das war ein schöner Moment“, sagt Dr. Wolfgang Hofer, Vorsitzender des Vereins
„Traditionsschiff von 1909
Prinz Heinrich“, der die Restaurierung des 1909 gebauten Schiffes vorangetrieben
hat (siehe Kasten).
Obwohl schon viele Neugierige Blicke auf das Schiff
warfen, durften gestern erst
ausgewählte Gäste über die
Gangway an Bord gehen. Am
Wochenende können Interessierte aber ihre Neugier
befriedigen: Dann heißt es
am Sonnabend und Sonntag
jeweils von 11 bis 17 Uhr
„open Ship“. Hofer und seine
Vereinskameraden
wollen
den ganzen Tag über Führungen an Bord der „Prinz
Heinrich“ anbieten.
Bei der Verlegung vom
Handelshafen an den neuen
Liegeplatz in Höhe des Amtsgerichtes
wirkten
zwei
Schlepper mit, denn die
„Prinz Heinrich“ hat derzeit
keinen eigenen Antrieb. Am
Bug des Schiffes gab der historische Schlepper „Keerlke“
des Schipperklottjes Leer die
Richtung vor, während der
Schlepper „Kap Hoorn“ des
Wasserbau-Unternehmens
Peter Janssen aus Jemgum
am Heck für den nötigen
Schub sorgte. Bei Kaiserwetter gelangte die „Prinz Heinrich“ so durch die geöffnete
Dr.-vom-Bruch-Brücke
in
den Freizeithafen. „Das lief
alles ganz geschmeidig“, sagte Peter Janssen der OZ.
Wegen des günstigen Wasserstandes und um der „Warsteiner Admiral“ beim Ablegen nicht in die Quere zu
kommen, war die Fahrt der
„Prinz Heinrich“ um eine
Stunde vorgezogen worden.
Das Drehen vor dem Liegeplatz sei ebenfalls gut ge-
Zwei alte Schiffe: Vorne der Seenotkreuzer „Georg Breusing“ und hinten die „Prinz Heinrich“.
Georg Plachner vom Förderverein strich gestern die
Schiffshörner noch einmal.
Immer wieder hielten Touristen am Ufer der Promenade und fotografierten die „Prinz Heinrich“ an ihrem neuen Liegeort.
BILDER (4): CORDSEN
Friedhelm Tegeler half mit, eine Lichterkette am Heck der
„Prinz Heinrich“ zu befestigen.
glückt, habe aber Zeit in Anspruch genommen, so Janssen: „An der Stelle ist ja nicht
sehr viel Platz dafür.“
Nun ist das Schiff eine
neue Attraktion in der Innenstadt von Leer. „Sie sieht von
allen Seiten schön aus“, findet Hofer. Vereinsmitglieder
machten sich gleich an die
Arbeit. Sie putzten, griffen
zur Farbrolle und montierten
Lichterketten.
Schließlich
soll der Dampfer am Wochenende beim Traditionsschiffstreffen in Leer ein
Schmuckstück sein. Hofer
hat noch ein Ziel: „Im Herbst
sollen die Dampfmaschinen
angeschlossen werden.“
Das Schiff
Die „Prinz Heinrich“ wurde 1909 auf der Papenburger Meyer-Werft als
Doppelschrauben-Postund Passagierdampfer für
die Borkumer Kleinbahn &
Dampfschifffahrts AG gebaut.
Das Schiff ist 37 Meter
lang und sieben Meter
breit. Früher verkehrte die
„Prinz Heinrich“ in erster
Linie zwischen Emden und
Lübbe Schnittger putzte die Fensterrahmen am Heck der Bordkabine.
Viele wären gerne gleich an Bord gegangen. Sie müssen
sich bis zum Wochenende gedulden.
Borkum. In beiden Weltkriegen war sie als Versorger im Einsatz.
1958 wurde die „Prinz
Heinrich“ von der Reederei
AG Ems zum Motorschiff –
mit zwei Dieselmotoren –
umgebaut, bevor sie 1970
außer Dienst gestellt und
als Museumsschiff für eine
Überseeausstellung nach
Lübeck verkauft wurde.
2002 wurde die Ausstellung in den „Teepott“ nach
Warnemünde verkauft.
Das Schiff, das seinerzeit
„Mississippi“ hieß, blieb
in einem bedauernswerten Zustand in Rostock
zurück.
2003 kaufte der neu gegründete Leeraner Verein
„Traditionsschiff Prinz
Heinrich“ den historischen Dampfer von einem
Rostocker Geschäftsmann und schleppte ihn
über die Ost- und Nordsee
nach Leer.

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